Herausforderungen und Herangehensweisen bei der ökonomischen Bewertung eines BGF-Projekts. Ein Beispiel aus der Praxis

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1 Herausforderungen und Herangehensweisen bei der ökonomischen Bewertung eines BGF-Projekts. Ein Beispiel aus der Praxis Dreiländertagung BGF, St. Gallen, 25. März Institut für Gesundheitsförderung und Prävention 1

2 Übersicht Einleitung Anforderungen an die Evaluation Formen der ökonomischen Evaluation Einbeziehung immaterieller Werte Grundfragen Das Projekt Zusammenfassung / Bilanz 2

3 Die Diskussion um die Messbarkeit aller Dinge... Fritz, 2006, S. 11 3

4 Einleitung Believe it or not, but the language of business is dollars, not correlation coefficients. (Cascio, 1991) 4

5 Erfolgskennzahlen in empirischen Studien Erfolgsdimension Kennzahlen Verwendungs häufigkeit (in %) Effizienz Return on Investment 24,2 % Wachstum Umsatzwachstum 23,4 % Gewinn Umsatzrentabilität 21,0 % Größe Umsatz 12,1 % Liquidität Cashflow 7,3 % Andere z.b. Marktanteil, 12,0 % Aus Baetge et al.,

6 Anforderungen an die Evaluation Qualitätskriterien Kriterien der DeGEval ÖNORM D

7 Arten ökonomischer Evaluation Ökonomische Evaluation Traditionelle Verfahren Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse Statische Verfahren Dynamische Verfahren Eindimensionale Verfahren Mehrdimensionale Verfahren - Amortisationsrechnung - - Kapitalwertmethode - - Kosten-Kosten- Analyse - Kosten-Nutzen Analyse - Kosten-Wirksamkeitsanalysen - Kosten-Nutzwert- Analysen Froböse, 2008, S

8 Einbeziehung immaterieller Werte EFQM- Bonussystem (Zink, Thul, Breucker) Kosten- Wirksamkeitsanalysen (Zangemeister/ Nolting) Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse bei Angstbehandlung (Jacobi) Erweiterte Kosten-Nutzen- Analyse (Schmidt,Hunte r, Pearlman, Wittmann, Fritz) Balanced Scorecard (Kaplan, Norton) Quality of Life (Graf von der Schulenburg) Human Capital Bewertung (Scholz, Stein, Bechtel) Wert der ungegestörten Arbeitsstunde (Thiehoff) weitere Möglichkeiten Fritz, 2006, S. 23 8

9 Ist der Nutzen von BGF messbar? Ja, aber Zieldefinitionsproblem Schwelleneffektproblem Trägheitsproblem Multikausalitätsproblem Nutzen ist häufig indirekt anhand weicher Faktoren messbar 9

10 Grundfragen Ist die Effektivität der Maßnahme nachgewiesen? Ist der Aufwand für die Evaluation selbst gerechtfertigt? Aus wessen Sicht soll das Kosten- Nutzen-Verhältnis nachgewiesen werden? Wann ist eine Maßnahme als erfolgreich einzuschätzen? 10

11 Linkage Research Weiche Kennzahen Harte Kennzahlen Organisationsebene Standort-/Filialebene Abteilungsebene Teamebene Individualebene In Anlehnung an Winter, 2009, S

12 Herausforderungen Effekte nachweisen Inhaltlich passende Kennzahlen finden Effekte in Geld übersetzen Fritz, 2007, Folie

13 Das Projekt Ist-Analyse Umsetzung Maßnahmen Evaluation Ökonomische Evaluation Qualitative Interviews Gesundheitszirkel Maßnahme 1 Maßnahme Maßnahme n-1 Maßnahme n MitarbeiterInnenbefragung Krankenstandsanalyse MitarbeiterInnenbefragung Krankenstandsanalyse Qualitative Interviews Ökonomische Evaluation 13

14 Anforderungen Projekt ökonomische Evaluation Berücksichtigung von: Unternehmensperspektive Kosten Nutzen weichen Faktoren Ausschluß von: Krankenständen ekna 14

15 Ablauf Ziele WS Ziele, Herausforderungen, Vorgehen, Limitierungen Abstimmungs WS Ziele, Methode, Indikatoren und Modellparameter Indikatoren WS Festlegung von Indikatoren und Modellparametern Ökonomische Evaluation Durchführung, Einholung ext. Gutachten KFU Graz 15

16 Repräsentativität der Stichproben MitarbeiterInnenbefragung 2006 MitarbeiterInnenbefragung 2008 Querschnittdaten TeilnehmerInnen: n = Querschnittdaten TeilnehmerInnen: n = Längsschnittdaten über Personencodierung liegen aufgrund eines Vetos der Betriebsräte nicht vor Keine Kontrollgruppe 16

17 Erweiterte Kosten-Nutzen-Analyse U = U B -K Nettonutzen = Bruttonutzen der Maßnahme Kosten der Maßnahme U / K Kosten-Nutzen-Verhältnis = Nettonutzen / Kosten Das Verhältnis zwischen Nettonutzen und Kosten zeigt an, wieviel geschätzten Nutzen (in Euro) ein investierter Euro nach dem angesetzten Zeitraum t bringt (Return on Invest, ROI) nach Fritz, 2006, S

18 Herausforderung Die einzelnen Parameter zur Bestimmung des Bruttonutzens sind aufgrund von Annahmen, Schätzungen und Vereinbarungen mit Unsicherheit behaftet 18

19 Casino von Monte Carlo 19

20 MC Simulation Bruttonutzen 20

21 MC Simulation ROI 21

22 MC Simulationen ROI 22

23 Zusammenfassung Evaluation der Komplexintervention BGF ist eine Herausforderung Qualitätskriterien: DeGEval, ÖNORM D4000, Jede Evaluation ist mit Einschränkungen verbunden Gilt auch für ökonomische Evaluationen ekna berücksichtigt Unternehmensperspektive, bindet die Betroffenen ein, und bedient sich des Vokabulars der Sprache der Wirtschaft Stellt hohe Anforderungen an die EvaluatorInnen Verknüpfung von Methoden (hier: ekna und MC-Sim) ist wichtig Erkenntnisgewinn, Reduzierung von Unsicherheit, Diskussionsbasis, Entscheidung für oder gegen das Weiterführen von BGF sollte nicht allein auf Basis einer ökonomischen Evaluation getroffen werden Ökonomische Evaluation als Entscheidungshilfe, und nicht als (alleiniges) Entscheidungskriterium. Einsatz empfehlenswert 23

24 Bilanz Financial impact of health promotion: we need to know much more, but we know enough to act. (Harris, Holman & Carande-Kulis, 2001) 24

25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dreiländertagung BGF, St. Gallen, 25. März Institut für Gesundheitsförderung und Prävention 25