Was kann FIS für den Nahverkehr leisten?
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- Helmut Schulz
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1 9. Kasseler Nahverkehrstage 28./29. November 2005 Was kann FIS für den Nahverkehr leisten? Univ.-Prof. Dr. techn. Jörg Schönharting Universität Duisburg-Essen Kurzfassung Vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden Wandels in allen Bereichen des öffentlichen Personennahverkehrs gewinnt der schnelle Informationszugang zu wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen als Teil einer kontinuierlichen Weiterbildung in der Verkehrsbranche besondere Bedeutung. Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen haben dies erkannt und beginnen, die Weiterbildung als wesentlichen Teil der Personalentwicklung aktiv zu betreiben. Ausgangspunkt ist dabei die Erkenntnis, dass die Führungsebene zwar in der Regel mit Hochschulabsolventen entsprechender fachlich qualifizierter Ausbildung besetzt ist, dass die in der Berufsausübung erforderlichen Kompetenzen aber viele zusätzliche Disziplinen einschließen. Aber auch in den eigentlichen meist ökonomischen oder ingenieurwissenschaftlichen Vertiefungsdisziplinen ist ständige Weiterbildung gefordert. Der sich anbahnende Wettbewerb im Nahverkehr erfordert eine Vielzahl von neuen Kompetenzen sowohl auf der Ebene der Aufgabenträger als auch bei Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen. Für Ökonomen gilt es, neues Wissen zu Themen wie Firmenbenchmarking, Kundenbindung und Kundengewinnung, Kundenrechte und Vertragswesen zu gewinnen. Bei Ingenieuren denke man an die rasanten Entwicklungen im Fahrzeugbau, im Bereich der Antriebstechniken und der Standardisierung oder bei der Telematik mit Informations- und Navigationssystemen oder dem Electronic Ticketing. Wen hätten noch bis vor kurzem auf der Aufgabenträgerebene Begriffe wie Brutto- / Nettovertrag, Qualitätsstrategien oder Messung und Kontrolle von Qualität oder auf der Ebene der Verkehrsunternehmen Begriffe wie Change Management, Balance Score Card wirklich ernsthaft interessiert? Dies ist jetzt aber dringend notwendig, will man sich in der von der EU konzedierten Zeit von wenigen Jahren für den Wettbewerb als Besteller wie auch als Bieter fit machen. Ein weiteres Problem ist, dass sich Wissen in unseren Tagen als Folge der zunehmenden Interdisziplinarität aller Wissenschaftsbereiche, aber auch der umfangreichen sektoralen Forschungen auf EU-, Bundes- und Länderebene progressiv vermehrt.
2 2 Die Wege, auf denen fachliches Wissen traditionell vermittelt wird, reichen hier nicht mehr aus, den erforderlichen schnellen Zugriff zu belastbarem Wissen zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Entscheidungen sachgerecht getroffen werden. Moderne Wissensmanagementsysteme versuchen hier, Wissen über eine zusätzliche Ergänzung des fachlichen Kontextes zu vermitteln und damit den Zugang zu Wissen zu beschleunigen. Der Hauptunterschied zwischen einem Fachbuch und einem modernen Wissensmanagementsystem besteht dabei in der unterschiedlichen Struktur. Dieser letztere Ansatz wird mit dem Forschungsinformationssystem (FIS) verfolgt und umgesetzt. Das FIS ist in erster Linie, aber nicht nur, auf den Nutzerkreis Aufgabenträger zugeschnitten. Sein Wert resultiert aus der strukturierten, hierarchischen Darstellung der aktuellen Forschungserkenntnisse zu allen wesentlichen Themen des ÖPNV.
3 Die Auswertebereiche von FIS für den Nahverkehr Univ.-Prof. Dr. techn. Jörg Schönharting
4 1. Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV 2. Themen- und Aufgabenfelder im ÖPNV 3. Überblick über das FIS-Angebot im ÖPNV
5 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Ausgangssituation Finanzmittelknappheit der öffentlichen Hand. von der EU vorangetriebener Wettbewerbsgedanke. Wesentliche Neuerung im gemeinwirtschaftlichen öffentlichen Regional- und Nahverkehr ist die konsequente Trennung des Bestellers von Verkehrsleistungen (Aufgabenträger) vom Anbieter dieser Leistungen (Verkehrsunternehmen). Aus dieser Vorgabe resultieren das organisatorische 2- und 3-Ebenen-Modell. erhebliche Technologiefortschritte sind absehbar. 3
6 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Aufgabe des organisatorischen Verbundes Aufgabenträger Regiegesellschaft Verkehrsunternehmen Genehmigungsbehörden 4
7 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Globale Anbieter von SPNV- Leistungen dringen in die nationalen Märkte. Quelle: EUROTeam 2003 Es stellt sich die Frage, wie schnell die kommunale Ebene bei Bus und Bahn erreicht wird. 5
8 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Aufwand, Ertrag, Fehlbetrag: die Entwicklung der Kennzahlen im VDV Quelle: VDV aktuell 2003/2004 6
9 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Aus der Veränderung der ÖPNV-Märkte resultieren neue Aufgaben für den Aufgabenträger und für die Regiegesellschaft, aber auch vielfältige neue Aufgaben und neue Chancen für Verkehrsunternehmen. 7
10 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Fragen: Haben die ÖPNV-Beteiligten für die neuen Aufgaben die richtigen Personalqualifikationen an Bord? Welche Personalqualifikationen müssen von außen angeworben werden? Wie können gute Mitarbeiter für die Führungsebene aufgebaut werden? Welche Weiterbildung ist erforderlich? Wie kann Wissensmanagement die Veränderungsprozesse unterstützen? 8
11 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Erst-Abschluss des Führungsnachwuchses Quelle: SFN, 2003 Vorbildung Anteil der Nennungen [%] Universität Fachhochschule Sonstige 9
12 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Bestehende Fachkompetenz von Führungskräften der VU s 60 Fachrichtungen des Erststudiums 50 Anteil der Nennungen [%] (Mehrfachnennungen möglich) Quelle: SFN, 2003 Ingenieurwissenschaften Wirtschafts wissenschaften Sonstige Fachrichtungen 10
13 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Fazit: Der Führungsnachwuchs in Verkehrsunternehmen kann überwiegend auf eine Hochschulausbildung verweisen. Als Fachrichtung dominieren ökonomische oder ingenieurwissenschaftliche Ausbildungen. 11
14 Zur Relevanz des Wissensmanagements im ÖPNV Learning on the job berufsbegleitende Höherqualifizierung Fachausschussarbeit Wie entwickeln sich Wissen und Fähigkeiten auf der Zeitachse? Vergessen Internetgestütztes Wissen Ausbildung Fachzeitschriften Alterung Seminare Der schnelle Zugriff auf wissenschaftlich gesichertes Wissen ist in den sich dynamisch ändernden Märkten eine zwingende Notwendigkeit. Weiterbildungsstudiengänge Kongresse
15 Themen- und Aufgabenfelder im ÖPNV Themen- und Aufgabenfelder 1 Angebotsplanung 2 Planung der Verkehrswege und der Betriebsanlagen 3 Optimierung der betrieblichen Abläufe, Beschleunigung 4 Betriebsleittechnik 5 Ticketing, Informationssysteme 6 Fahrzeuge, Energieversorgung 7 Marketing, neue Märkte 8 Vertragswesen 9 Finanzierung 13
16 Themen- und Aufgabenfelder im ÖPNV Themen- und Aufgabenfelder 10 Sicherheit, Vandalismus 11 Zulassungswesen 12 Benchmarking, Qualitätsmanagement 13 Europa, technische Vorschriften, Normen, Standards 14 Europa, soziale Vorschriften, Fahrgastrechte, Anspruchsniveaus, Grundversorgung 15 Europa, Rechtsrahmen, Wettbewerb 16 Unternehmenstransparenz nach außen 17 Unternehmensführung 14
17 FIS-Angebot im ÖPNV 15
18 FIS-Angebot im ÖPNV 16
19 FIS-Angebot im ÖPNV 17
20 FIS-Angebot im ÖPNV 18
21 FIS-Angebot im ÖPNV 19
22 FIS-Angebot im ÖPNV 20
23 FIS-Angebot im ÖPNV 21
24 FIS-Angebot im ÖPNV 22
25 FIS-Angebot im ÖPNV 23
26 FIS-Angebot im ÖPNV 24
27 FIS-Angebot im ÖPNV 25
28 FIS-Angebot im ÖPNV Alternative Nutzung von FIS: Stichworteingabe Vandalismus Balance Score Card Rasengleis Finanzierung Pünktlichkeit Brutto- / Nettovertrag Zuverlässigkeit Anschlusssicherung Electronic Ticketing Weichen Hauptsignal 26
29 Fazit: Die neuen externen und internen Herausforderungen im ÖPNV erfordern neue Kompetenzen auf den Führungsebenen. Das FIS bietet als internetgestützte Plattform eine ausgezeichnete Möglichkeit, auf dieses Wissen schnell zuzugreifen. Das FIS stellt darüber hinaus den wissenschaftlichen Background zur Verfügung und ordnet das Thema in einen Kontext ein. 27
30 Wissensmanagement verbindet Aufgabenträger Regiegesellschaft Verkehrsunternehmen Genehmigungsbehörden 28
31 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 29
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