Direktzugang zur Physiotherapie in der (Ost-)Schweiz
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- Sarah Seidel
- vor 7 Jahren
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1 Direktzugang zur Physiotherapie in der (Ost-)Schweiz * Gamper U.N., *Grob U., *Pfenninger M.N., *Efting R., Keller U., Bachmann S., Oesch P. * Physionetz werdenberg sarganserland, Pizolcare AG, Kliniken Valens
2 Inhalte: Hintergrund Projektziel Material und Methode Resultate Diskussion
3 Physionetz sarganserland werdenberg 2009: Verein von selbständigen Physiotherapeuten und Organisationen in den Bezirken Sarganserland und Werdenberg. - Gemeinsamer Auftritt, Stärkung PT in Region - Zusammenarbeit untereinander - Qualitätsfördernde Massnahmen - Vertragliche Zusammenarbeit mit Organisationen 2005: Zusammenarbeitsvertrag mit PizolCare AG - Verbesserung der Effizienz und Qualität
4 Direktzugang in der Schweiz und International Die liberale Gesundheitsgesetzgebung der Schweiz schliesst den Direktzugang zur Physiotherapie nicht aus. Künzi K et al: BASS 2013 Für die Kostenübernahme der OKP ist eine ärztliche Verordnung notwendig. KVG WCPT Umfrage 2010/11, 106 Mitglieder Organisationen, 72 Antworten. 40 Länder haben den Direktzugang. Bury TJ and Stokes EK: Physical Therapy 2013; 93: (4) Weltweit kennen nur 8 Länder den Direktzugang mit Kostenübernahme durch die Sozialversicherung. Scheermesser M et al: physiocience 2011; 7
5 Zunehmende Unsicherheiten in der Gesundheitsversorgung durch die Hausarztmedizin in CH verlangen erweiterte Rollen in der Physiotherapie mit additiven/substituiven Effekten. Künzi K, Detzel P: OBSAN 2007 Arbeitsdokument 27, Künzi K et al: BASS 2013 Die Gegner argumentieren mit Sicherheitsrisiko in der Diagnosestellung und der Mengenausweitung. Künzi K et al: BASS 2013 Bei Patienten mit muskuloskelettalen Problemen erbringen PT gleiche oder bessere Leistungen in Bezug auf Diagnosegenauigkeit, Behandlungseffektivität, Verwendung medizinischer Mittel, Kosten und Zufriedenheit der Patienten. Desmeules F et al: BMC Musculoskeletal Disorders 2012
6 Projektziel Die Zufriedenheit im System des Direktzugangs zur Physiotherapie von Patienten, Physiotherapeuten und Hausärzten bei Patienten mit gesicherten muskuloskelettalen Diagnosen, sowie den Behandlungsverlauf zu untersuchen.
7 Methode
8 11 Physiotherapiepraxen physionetz sarganserland - werdenberg und 16 Arztpraxen der PizolCare AG nahmen in den Jahren 2012/13 am Projekt teil. Die Ärzte wählten aus ihrem Patientenstamm diejenigen Patienten, welche die Einschlusskriterien für die Studie erfüllten, und eröffneten ihnen, bei Bedarf, eine der 11 Physiotherapiepraxen direkt aufsuchen zu können. Den Patienten wurde eine Einverständniserklärung mit den Namen der teilnehmenden Physiotherapie- und Arztpraxen abgegeben. Ärzte sendeten an das Sekretariat Pizolcare ein Verordnungsformular.
9 Messungen Zufriedenheitsmessungen mit einer 5 Punkte Likert Skala (Patient, Arzt; Therapeut) Anzahl und Dauer der Behandlungen Hauptprobleme mit der Visual Analog Skala (VAS) (Eintritt - Austritt) Zielerreichung mit Visual Analog Skala Behandlungserfolg mit 4 Punkte Likert Skala Erkennen der Symptome mit 4 Punkte Likert Skala Wirtschaftlichkeit und Zweckmässigkeit der Behandlung mit 4 Punkte Likert Skala (Einschätzung Arzt und PT)
10 Resultate
11 Physiotherapiepraxen und Patienten 5 Physiotherapiepraxen 33 Patienten: 17 Männer / 16 Frauen Alter Median (min/max) = 54 J (31-74) Praxen 1. Serie 2. Serie 3. Serie Anzahl Fälle Total
12 Anzahl Behandlungen pro Patient (n=33) 8 Patienten erhielten 9 Behandlungen 22 Patienten haben 9 Behandlungen und weniger 2 Patienten erhielten 4 Behandlungen 1 Patienten erhielt 33 Behandlungen
13 Behandlungsintensität und Symptome bei Therapiebeginn Charakteristiken Behandlungsintensität Anzahl Behandlungen Median (min/max) Anzahl Behandlungswochen Median (min/max) Symptome bei Therapiebeginn (Mehrfachnennungen möglich) 1. Serie n=33 2. Serie n=14 3. Serien n=6 7 (2-18) 3 (1-25) 9 (3-16) 8 ( ) 5.4 ( ) 8.5 ( ) Schmerzen % Gelenksteifigkeit % Gefühlsstörungen % Schwäche % Andere Symptome %
14 Behandlungserfolg Patienten 1. Serie n=33 2. Serie n= Serie n=6 länger gedauert wie erwartet schneller als erwartet länger gedauert wie erwartet schneller als erwartet noch nicht eingetreten länger gedauert wie erwartet schneller als erwartet
15 Patientenzufriedenheit Zielerreichung 1. Serie n=33 2. Serie n=14 3. Serie n=6 teilweise erreicht vollständig erreicht teilweise erreicht vollständig erreicht überhaupt nicht erreicht überwiegend nicht erreicht teilweise erreicht vollständig erreicht Zielerreichung durch Patient Zielerreichung durch Patient Zielerreichung durch Patient
16 Patientenzufriedenheit und Präferenz Direktzugang 1. Behandlungsserie 2. Behandlungsserie 3. Behandlungsserie sehr zufrieden sehr zufrieden sehr zufrieden zufrieden Patientenzufriedenheit DZ Patientenzufriedenheit DZ Patientenzufriedenheit DZ Präferenz Arzt Präferenz PT Präferenz PT Präferenz PT Patientenpräferenz DZ PT Patientenpräferenz DZ PT Patientenpräferenz DZ PT
17 Ausmass des Hauptproblems bei Therapiebeginn und - ende Serien 1. Serie n=31 2. Serie n=14 3. Serie n=6 Therapie Beginn Therapie Ende Signifikanz 67.6 (± 17.6) 25.4 (± 26.5) p< (± 25.5) 17.7 (± 14.6) p< (± 13.7) 22.5(± 26.2) p<0.05 in mm VAS
18 Zufriedenheit Ärzte und Physiotherapeuten mit Direktzugang Eine echte Alternative zur bestehenden OKP Praxis Nur teilweise eine Alternative zur bestehenden OKP Praxis Ärzte Physiotherapie 82% 94% 18% 6% mit Wirtschaftlichkeit & Zweckmässigkeit Ärzte Physiotherapie Wirtschaftlich und zweckmässig 92% 96% Teilweise wirtschaftlich und zweckmässig 8% 4%
19 Erkennen klinische Muster gut erkennbar klar zuordbar teilweise erkennbar, nicht klar zuordbar gut erkennbar, klar zuordbar 3. Serie 1. Serie 2. Serie gut erkennbar, klar zuordbar
20 Zusammenfassung und Diskussion Äusserst positiver Behandlungsverlauf Hohe Zufriedenheit mit dem Direktzugang zur Physiotherapie bei: - Patienten! - Physiotherapeuten! - Ärzten! Keine Hinweise auf Mengenausweitung Therapeuten erkennen die klinischen Muster Auswahl Verzerrung (Selection Bias)? Der Direktzugang zur Physiotherapie ist bei Patienten mit gesicherten muskuloskelettalen Diagnosen eine potentielle Alternative zur herkömmlichen Verordnungspraxis.
21 Danke für die Aufmerksamkeit
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