Vorlesung im Bachelorstudiengang Frühjahrsemester 2017, 19. April 2017

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Vorlesung im Bachelorstudiengang Frühjahrsemester 2017, 19. April 2017"

Transkript

1 Aspekte der Versicherungspsychiatrischen Begutachtung Forensisch Psychiatrische Klinik Basel Forensische Psychiatrie für Juristen und Psychologinnen Versicherungsmedizin und versicherungsmedizinische Gutachten Vorlesung im Bachelorstudiengang Frühjahrsemester 2017, 19. April 2017 lic. iur. Yvonne Bollag, Leitung asimbegutachtung, Versicherungsmedizin, Unispital Basel Prof. Ralph Mager, Leiter Versicherungsmedizin, Forensisch Psychiatrische Klinik Basel 1

2 Gliederung I Relevanz psychischer Störungen II Ziele der psychiatrischen Begutachtung III Rahmen und Erschwernisse der psychiatrischen Begutachtung IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen V Problematik anhand eines Fallbeispieles/ Diskussion

3 I Relevanz psychischer Störungen

4 I Relevanz psychischer Störungen Kosten Disorders of the brain 2010 (Europa): ca. 800 Milliarden Euro (davon 40% indirekte Kosten durch Produktionsausfall) - Sucht: 65, 7 Milliarden - Angststörungen: 74,4 Milliarden - Demenz: 105,2 Milliarden - Somatoforme Störungen: 21,2 Milliarden - Affektive Störungen: 113,4 Milliarden - Psychotische Störungen: 93,9 Milliarden - Traumatische Hirnverletzungen: 33 Milliarden - Multiple Sklerose: 14,6 Milliarden Jedes Jahr leidet etwa 1/3 der EU Bevölkerung an einer psychischen Störung. Gustavsson et al. 2011; European Neuropsychopharmacology

5 I Relevanz psychischer Störungen..trotz gleich bleibender Prävalenzraten! DAK-Gesundheitsbericht 2016

6 I Relevanz psychischer Störungen DAK-Gesundheitsbericht 2016

7 I Relevanz psychischer Störungen Ausfalltage im vergangenen Jahr 38,4 24,9 18,4 11,5 Irgendeine Major Dysthymie Keine Depressio Depression Depression Bundes-Gesundheitssurvey

8 I Relevanz psychischer Störungen Fazit 1: Psychische Störungen verursachen immense Kosten (ansteigend) Die Zunahme ist nicht über eine Prävalenzveränderung zu erklären Ein psychiatrischer «Fall» ist ein teurer «Fall» (lange Absenzen) Hinweise auf unverhältnismässige Bedeutung von «leichten Störungen» Die Validierung psychischen Leidens ist bedeutsam

9 II Ziele und Vorraussetzungen einer psychiatrischen Begutachtung

10 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Voraussetzungen einer psychiatrischen Begutachtung: Status des versicherungsmedizinischen Verfahrens Vollständigkeit der Unterlagen Klare Fragestellung Qualifikation des Gutachters/ involvierte Disziplinen

11 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung 9C_492/2014 Urteil vom 3. Juni 2015 II. sozialrechtliche Abteilung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Die im Regelfall beachtlichen Standardindikatoren können nach gemeinsamen Eigenschaften systematisiert werden: Kategorie "funktioneller Schweregrad" (E. 4.3) Komplex "Gesundheitsschädigung" (E ) Ausprägung der diagnoserelevanten Befunde (E ) Behandlungs- und Eingliederungserfolg oder -resistenz (E ) Komorbiditäten (E ) Komplex "Persönlichkeit (Persönlichkeitsdiagnostik, persönliche Ressourcen; E.4.3.2) Komplex "Sozialer Kontext" (E ) Kategorie "Konsistenz" (Gesichtspunkte des Verhaltens; E. 4.4) gleichmässige Einschränkung des Aktivitätenniveaus in allen vergleichbaren Lebensbereichen (E ) behandlungs- und eingliederungsanamnestisch ausgewiesener Leidensdruck (E ).

12 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Allgemeine Ziele: Herausarbeitung der krankheitswerten Funktionseinschränkungen Herleitungen von pragmatischen Lösungsansätzen/ Perspektiven Erfassung des Exploranden als Individuum (Komorbidität/ Ressourcen) Erfassung und Beurteilung der «Gesamtkatamnese» Stellungnahme zu Kausalitäten/ «Zumutbarkeit nach medizinischen Kriterien»

13 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Technische Ziele: Exploratives Gespräch auf dem Hintergrund der bestmöglichen Datenlage «Abarbeiten» der sich für den Gutachter ergebenden Fragen Inszenierungsspielräume schaffen «Online Analyse» mit Anpassung des Explorationsstils/ Lernprozess Vermeidung einer frühen Kategorisierung

14 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Schwerpunktziel 1: Diagnose als Eingangskriterium Diagnose A Diagnose B Diagnose/n erheben: Bei Komorbiditäten Hierarchie festlegen

15 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Schwerpunktziel 2 Funktion/ Dysfunktion: Nutzung der Diagnosen (Operationalisierung) nur als Basis Erweiterung der Diagnostik um den dimensionalen Ansatz Konkrete Detektion von Funktionen und Dysfunktionen

16 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Diagnose Schweregrad Funktionen/ Dysfunktionen Konsistenz VM Beurteilung Schwerpunktziel 3: Konsistenz Alle Lebensbereiche betroffen Heraustreten der Beschwerden über den subjektiven Bericht hinaus Abgleich von angegebenen Fähigkeiten mit beobachtbaren Verhalten Leidensdruck und Therapiemotivation Bei Indikation Nutzung von Validierungsverfahren

17 II Ziele der Psychiatrischen Begutachtung Fazit 2: Bundesgerichtsurteil (6/2015) fokussiert auf die zentralen Fragen einer psychiatrischen, aber eigentlich auch somatischen Begutachtung Diagnosen und Komorbiditäten (Hierarchie), Abgrenzung Normalpsychologie Die Ergänzung um den «dimensionalen» Ansatz wird einverlangt Validierung der Beschwerdesymptomatik ist zentraler Teil einer Begutachtung Das Ziel ist die Gesamtintegration der Informationen

18 III Rahmen und Erschwernisse der psychiatrischen Begutachtung

19 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Juristisch-medizinischer Rahmen Mitarbeiterin, Mitarbeiter Patientin, Patient persönliche Arbeitsleistung Arzt, Ärztin beweist Krankheit mit Arztzeugnis Arztzeugnis Rechtsansprüche Kommunikation Reintegration Organisation Arbeitgeber Lohn - auch bei Krankheit Krankentaggeldversicherer Krankenlohn-Ersatz an Arbeitgeber Invalidenversicherung Unfallversicherung (Folie adaptiert nach Y. Bollag asim)

20 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Juristisch-medizinischer Rahmen Unsicherheit Kognitive Orientierungslosigkeit Defizit Affekt Angst * Grupe DW and Nitschke JB; Nat Rev. Neurosci (2013)

21 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Juristisch-medizinischer Rahmen Prozessdynamik: Finanzielle Anreize in eine Phase der Verunsicherung Eröffnung eines langen medizinisch-juristischen Verfahrens Problem der «Lagerbildung» Entwicklung rigider Haltungen Defizite im Bereich der medizinischen Versorgung im Umgang mit Exploranden

22 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Juristisch-medizinischer Rahmen Fazit 3: Der rechtliche Rahmen einer jeden Begutachtung muss «mitgedacht» werden Die Bedeutung der «Prozessdynamik» wird unterschätzt Der versicherungsmedizinische Prozessablauf ist vielfach an sich pathogen Die Beweislast liegt in der Regel bei dem Exploranden

23 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Evidenz in der Begutachtung: EbM ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestverfügbaren externen Evidenz aus systematischer Forschung.

24 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Evidenz in der Begutachtung: Stufe Ia: Wenigstens eine Metaanalyse auf der Basis methodisch hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien Stufe Ib: wenigstens ein ausreichend großer, methodisch hochwertiger RCT Stufe IIa: wenigstens eine hochwertige Studie ohne Randomisierung Stufe IIb: wenigstens eine hochwertige Studie eines anderen Typs, quasi-experimenteller Studie Stufe III: mehr als eine methodisch hochwertige nichtexperimentelle Studie wie etwa Vergleichsstudien, Korrelationsstudien oder Fall-Kontroll-Studien Stufe IV: Meinungen und Überzeugungen von angesehenen Autoritäten (aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien Stufe V: Fallserie oder eine oder mehrere Expertenmeinungen Siehe Literaturstudie (Dittmann et al. 2009, erarbeitet für das BSV)

25 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Evidence based medicine: a movement in crisis? (BMJ 2014; Greenhalgh et al.) Evidence based guidelines often map poorly to complex multimorbidity Fazit der Autoren: Verstärkte Implementation von heuristischen Argumentationen unvermeidbar Berücksichtigung des Kontextes ( real life clinical encounter for different conditions and in different circumstances) Individualisierung der Evidenz notwendig

26 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Nutzung der Evidenz in der Begutachtung: Leitlinien vs. keine Leitlinien Begutachtung? Köhler et al. Int J Psychiatry Clin Pract Jun;16(2):103-12

27 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Evidenz in der Begutachtung: Beschwerden Version Versicherungsverfahren Beschwerden Version Kein Versicherungsverfahren

28 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Evidenz in der Begutachtung: Fazit 4: Evidenz-basierte Medizin ist in der Begutachtung mit Bedacht anzuwenden Rückführung der Heuristik/ Expertenmeinung in die Begutachtungsleitlinien Der Kontext hat Einfluss auf medizinische Befunde Komplexität ist begrenzt durch EbM «einzufangen»

29 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität: Beschwerden: Schwindel Kopfschmerzen Rückenschmerzen Gedächtnisstörungen Sehstörungen Schlafstörungen/ Müdigkeit

30 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität:

31 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität: Definition Objektivität (allgemein): Unabhängigkeit der Beurteilung eines Sachverhaltes vom Beobachter. Die Möglichkeit absoluter Neutralität als Bobachter wird verneint Ideal in der Philosophie und Wissenschaft.

32 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität: Objektivität? Explorand Gutachter

33 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität: 1. Symptom (z.b. Schmerz, Schwindel) Somatik 2. Symptom (z.b. Schmerz, Schwindel) Psychiatrie Somatischer Befund (wird von Rechtsanwendern hoch eingeschätzt) «Hohe Objektivität» Psychiatrischer Befund (wird von Rechtsanwendern niedriger eingeschätzt) «Niedrige Objektivität» Somatisch bedingte Leistungsminderung (Gute Akzeptanz) Psychiatrisch bedingte Leistungsminderung (Mässige Akzeptanz) Subjektive Angabe Objektive Angabe Leistungsfähigkeit 33

34 III Rahmen und Erschwernisse der Psychiatrischen Begutachtung Linguistischer Zugang und Objektivität: Fazit 5: Der linguistische Zugang bleibt zentral Die Diagnosesysteme helfen bei der Validierung der geäusserten Beschwerden nicht Objektivität ist ein anzustrebendes Ideal Objektivität ist in der Regel in der Begutachtung begrenzt zu erreichen Auch objektive Befunde müssen hinterfragt werden, ob sie die beabsichtigte Messgrösse wiedergeben (Validität)

35 IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen

36 IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen Definition Arbeitsfähigkeit/ Arbeitsunfähigkeit: Arbeitsunfähigkeit liegt dann vor, wenn - die ausgeübte Tätigkeit nicht mehr (krankheitskausal) oder - nur unter der Gefahr einer Verschlimmerung einer Erkrankung ausgeführt werden kann oder - wenn aufgrund eines bestimmten Krankheitszustandes, der für sich alleine noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen Adaptiert Nach GBA

37 IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen Definition ICF: Leistung ICF: Definiert als ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal angibt, was Personen in ihrer gegenwärtigen tatsächlichen Umwelt tun und deshalb den Gesichtspunkt des Einbezogen-seins einer Person in Lebensbereiche berücksichtigt (Performance). Leistungsfähigkeit ICF: Bezeichnet ein Konstrukt, das als Beurteilungsmerkmal das höchstmögliche Niveau der Funktionsfähigkeit angibt, das eine Person in einer Domäne der Aktivitäten-und Partizipationsliste zu einem gegebenen Zeitpunkt erreicht.(capacity) 37

38 IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen Determinanten der Leistungsfähigkeit: Transfer Psychische Funktionen/ Psychische Funktionsstörungen Integration zur Berufliche Leistungsfähigkeit / Zumutbare Willensanstrengung Krankheitsverarbeitung/ Motivation/ Haltung/ Persönlichkeit Aktivitäten und Fähigkeiten Berufliches Anforderungsprofil

39 IV Beantwortung der versicherungsmedizinischen Fragen Schlüsselpunkte einer psychiatrischen Begutachtung: Komplexe Integration von Subjektivem und Objektivem Ätiologien zuordnen: Subtraktion des nicht Krankheitswerten (komplex/ Abgrenzung Aggravation/ Grenzen der Beurteilbarkeit) Integration der Ressourcen: Modulation der Überwindbarkeit? 39

40 Fazit 6: Die versicherungsmedizinisch-psychiatrische Gesamtbeurteilung bedarf des Experten, der auch Subjektives integrieren kann Erkennbare Fähigkeiten sind die zentralen Bausteine einer Beurteilung Die Beurteilung der krankheitsbedingten Leistungseinschränkung benötigt Validierung über Konsistenzprüfung und Abgrenzung gegenüber Normalpsychologischem Motive und Haltungen berücksichtigen

41 Gesamtfazit: Die psychiatrische Begutachtung gewinnt an Bedeutung Die Exploration bleibt das zentrale Werkzeug Objektivität gilt es anzustreben, bleibt aber in vielen Bereichen ein Ideal Aussagen durch Zusatzuntersuchungen erhärten Ein heuristischer Ansatz versus Scheinobjektivität

42 V Problematik anhand von Fallbeispielen 42

43 V Problematik anhand Fallbeispiel A Explorand: Eckdaten: 28 jährig, Migrationshintergrund (aufgewachsen in der Schweiz); Unfallereignis 4-jährig; niedrige Schulbildung; Anlehre in einer Bäckerei; berufliche Abklärungen, 2010 Lehrabschluss (geschützt); kein Einstieg in reguläres Berufsleben Heirat, 2016 Geburt eines gemeinsamen Kindes. Auftrag: Obergutachten, Haftpflicht-Verfahren, Auftrag durch ein Gericht. Der Haftpflicht-Versicherer geht davon aus, dass nach Ende eines Psychomotoriktrainings in 1998 weitere Folgen des Unfalles nicht mehr vorliegen würden.

44 V Problematik anhand Fallbeispiel A Explorand: Katamnese vor Unfallereignis 1992: Anamnestisch unauffällig. Unfall 1992: Schweres Schädel-Hirn-Trauma. Katamnese nach Unfall: Autounfall mit Schädelhirntrauma, akut Cyanose und Hirnstammsymptomatik / Mittelhirnsymptomatik (Streckautomatismen; MRI 1992); im Verlauf Störung der kindlichen Entwicklung mit fokalneurologischen Defiziten, Verhaltens- Auffälligkeiten; Kleinklasse; Psychomotorikschulung; Aussenseiter; schwer motivierbar Rückkehr in Kleinklasse. Nach Schulzeit 2006, erste Abklärungen; IV Anmeldung. Anhaltend schwere Probleme in der Planung von Aufgaben, verringerte Belastbarkeit. Fragestellung: Differenzierung zwischen unfallabhängigen und unfallunabhängigen Beschwerden/ Auffälligkeiten.

45 V Problematik anhand Fallbeispiel A Systematik der Begutachtung (gemäss Leitlinien 3.0) Diagnostik incl. Komorbidität, Persönlichkeit (Suche nach schlüssigem Bild) Schweregrad Konsistenz und Plausibilität Prognose Leistungsfähigkeit/Aktivität Arbeitsfähigkeit/Partizipation

46 V Problematik anhand Fallbeispiel B Explorand: Eckdaten: 42 jährig, aus der Türkei stammend, mittlere Schullaufbahn, 5 Jahre Tätigkeit in Verwaltung im Heimatland, 24-jährig in die Schweiz emigriert mit 2 Töchtern. In der Schweiz kontinuierlich Hilfstätigkeiten bis 2010, dann Unfall mit diversen Frakturen im Heimatland. Seither 3 Arbeitsversuche, keine erneute Berufstätigkeit. Auftrag: Gerichtsgutachten (Versicherungsgericht): «Ob und in welchem Masse liegt bei dem Exploranden aus psychiatrischer Sicht eine Einschränkung der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit vor? In vorherigen GA und Behandlungsberichten massive Diskrepanzen

47 V Problematik anhand Fallbeispiel B Explorand: Katamnese vor Unfallereignis 2010: «Normale Kindheit», diskrepante Angaben zu Konflikten mit den Eltern, unklare Beziehungsproblematik im Heimatland mit Mutter der 2 Töchter. Unklare Beziehungsproblematik zu Ehefrau in der Schweiz («will ich nicht drüber reden»). Schilderung eines aktiven Lebens mit guter Vernetzung. Unfall 2010: Im Heimatland, verschiedene Angaben über eingetretene Bewusstlosigkeit und Ablauf des Unfalles. Mehrere Frakturen. Katamnese nach Unfall: Schmerzproblematik im Vordergrund. Nach 2 Monaten Hinweise auf «Chronifizierung» und «angestrebte Rentenlösung» (Orthopäde) bei vollständig als remittiert betrachteter somatischer Situation. Innerhalb kurzer Zeit buntes Beschwerdebild mit Zittern, Paraesthesien, Lärmempfindlichkeit, depressive Symptome, Groteske Symptompräsentation. Diagnose einer mittelgradigen Depression und einer Schmerzstörung, Rückzug, Hilfe durch Familie 2011 Aufnahme psychiatrischer

48 V Problematik anhand Fallbeispiel B.. Behandlung unter Diagnose einer schweren depressiven Episode. Stationäre Behandlungen in 2013 und 2014.Abhängigkeitsproblematik (Benzodiazepine).. 3 Begutachtungen mit diskrepanten Ergebnissen (voll arbeitsfähig versus vollständig arbeitsunfähig) Neue Begutachtung 2016: Halluzinationen werden angegeben, kaum explorierbar, dysphorisch-aggressiv; bizzares Verhalten..

49 V Problematik anhand Fallbeispiel B Systematik der Begutachtung (gemäss Leitlinien 3.0) Diagnostik incl. Komorbidität, Persönlichkeit (Suche nach schlüssigem Bild) Schweregrad (warum so diskrepant?) Konsistenz und Plausibilität («minimal life?») Prognose Leistungsfähigkeit/Aktivität Arbeitsfähigkeit/Partizipation

SIM Fortbildung Workshop Bollag/ Mager, 30. Oktober 2014

SIM Fortbildung Workshop Bollag/ Mager, 30. Oktober 2014 SIM Fortbildung Workshop Bollag/ Mager, 30. Oktober 2014 Forensisch Psychiatrische Klinik Basel/ asim USB Basel «Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus psychiatrischer Sicht» 1 ÜBERSICHT: 1. Definitionen

Mehr

Der Begutachter im Spannungsfeld: Sicht der Gutachter. Ralph Mager SIM Jahrestagung 2015, Olten

Der Begutachter im Spannungsfeld: Sicht der Gutachter. Ralph Mager SIM Jahrestagung 2015, Olten Der Begutachter im Spannungsfeld: Sicht der Gutachter Ralph Mager SIM Jahrestagung 2015, Olten Psychiatrische Beschwerdenwas ist die Aufgabe des Gutachters?.wahrscheinlich die Ausnahme Psychiatrische Beschwerdenwas

Mehr

«Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus psychiatrischer Sicht»

«Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus psychiatrischer Sicht» Forensisch Psychiatrische Klinik Basel «Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus psychiatrischer Sicht» Ralph Mager 1 ÜBERSICHT: 1. Definitionen 2. Determinanten der Leistungsfähigkeit 3. Vorgehen 2 1 Definition

Mehr

Sozialhilfeforum Höllstein

Sozialhilfeforum Höllstein Sozialhilfeforum 2 9.11.2017 Höllstein Ein IV-Fall -, Was ist zu beachten? Roderich Kösel, Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie RAD beider Basel Gliederung 1. Schadenminderung / Mitwirkung / Selbsteingliederung

Mehr

Anhaltende somatoforme Schmerzstörung und Invalidität - wo stehen wir nach der Änderung der Rechtssprechung BGE 130 V 352 durch Urteil BGE 140 V...

Anhaltende somatoforme Schmerzstörung und Invalidität - wo stehen wir nach der Änderung der Rechtssprechung BGE 130 V 352 durch Urteil BGE 140 V... Anhaltende somatoforme Schmerzstörung und Invalidität - wo stehen wir nach der Änderung der Rechtssprechung BGE 130 V 352 durch Urteil BGE 140 V... 9C_492/2014 vom 3. Juni 2015? 1) Zwischen objektiv und

Mehr

Auswirkungen der neuen Schmerz- Indikatorenrechtsprechung

Auswirkungen der neuen Schmerz- Indikatorenrechtsprechung Auswirkungen der neuen Schmerz- Indikatorenrechtsprechung MLaw Michael E. Meier, Universität Zürich 1 11 Übersicht I. Eckwerte und BGE II. Praxisänderung zum Anwendungsbereich III. Bisherige Auswirkungen

Mehr

Sozialversicherungszentrum Thurgau

Sozialversicherungszentrum Thurgau Sozialversicherungszentrum Thurgau Invalidenversicherung vom Gesundheitsschaden zur Leistung Manuela Schibli Leiterin IV-Stelle Eingliederung/Rente Dr. med. Uwe Hoffmann Leitender Arzt Regionaler Ärztlicher

Mehr

Bundesgerichtsentscheid (BGE 141 V 281) vom Konsequenzen für EFL?

Bundesgerichtsentscheid (BGE 141 V 281) vom Konsequenzen für EFL? Bundesgerichtsentscheid (BGE 141 V 281) vom 03.06.2015 - Konsequenzen für EFL? Dr. med. Frank Staudenmann FMH Physikalische Medizin & Rehabilitation Arbeitsorientierte Rehabilitation Leiter Standort Dättwil

Mehr

Strategien erfolgreicher Prävention. J. Wolstein, Bamberg

Strategien erfolgreicher Prävention. J. Wolstein, Bamberg Strategien erfolgreicher Prävention J. Wolstein, Bamberg 3 von 208 Präventionsmaßnahmen gegen Alkoholmissbrauch im Kindes- und Jugendalter in Deutschland zeigen eine evidenzbasierte Wirksamkeit Korczak

Mehr

Evidence Based Practice (Teil 1) Urs Albisser Andrea Weise (Februar 2006)

Evidence Based Practice (Teil 1) Urs Albisser Andrea Weise (Februar 2006) Evidence Based Practice (Teil 1) Urs Albisser Andrea Weise (Februar 2006) Ziele Alle Ergotherapeuten der Klinik Valens wissen, was EBP ist (April 2006) kennen die Schritte von EBP (Mitte 2006) wissen,

Mehr

Krankschreiben überzeugt, überzeugend

Krankschreiben überzeugt, überzeugend Krankschreiben überzeugt, überzeugend Rheinfeldertage 2013 Renato Marelli 1 Inhalt Krankheitskonzepte Grundlagen des Versicherungsrechts Gesundheitsschaden Arbeitsunfähigkeit Juristische Besonderheiten

Mehr

Unklare Beschwerdebilder im Sozialversicherungsrecht

Unklare Beschwerdebilder im Sozialversicherungsrecht Unklare Beschwerdebilder im Sozialversicherungsrecht I. Ausgangslage oder? 1 Fragestellung ATSG: Art. 8 Abs. 1 Art. 7 Art. 6 Satz 1 Zumutbarkeit Anspruchsvoraussetzungen Rechtsanwendung Medizin Leiden

Mehr

Neue Qualitätsleitlinien für versicherungspsychiatrische Gutachten

Neue Qualitätsleitlinien für versicherungspsychiatrische Gutachten Neue Qualitätsleitlinien für versicherungspsychiatrische Gutachten Die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie SGPP hat am 14.09.2016 die 3. Auflage ihrer Qualitätsleitlinien veröffentlicht

Mehr

Psychiatrische IV-Gutachten

Psychiatrische IV-Gutachten Psychiatrische IV-Gutachten Qualitätsleitlinien 2012 asim Fortbildungsveranstaltung 19.09.2012 Renato Marelli 1 Präsident der Schweiz. Gesellschaft für Versicherungspsychiatrie Autoren Colomb Etienne Dittmann

Mehr

SIM 4. Fortbildungskurs Oktober 2014 Kasuistik. Dr. med. Esther Hindermann, FMH Innere Medizin, FA SAPPM und delegierte Psychotherapie

SIM 4. Fortbildungskurs Oktober 2014 Kasuistik. Dr. med. Esther Hindermann, FMH Innere Medizin, FA SAPPM und delegierte Psychotherapie SIM 4. Fortbildungskurs 2014 30. Oktober 2014 Kasuistik Dr. med. Esther Hindermann, FMH Innere Medizin, FA SAPPM und delegierte Psychotherapie IPS-Pflegefachfrau Verheiratet, 1 erwachsene Tochter 1992

Mehr

Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik WIE ENTSTEHT WISSEN? EVIDENZBASIERTE MEDIZIN

Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik WIE ENTSTEHT WISSEN? EVIDENZBASIERTE MEDIZIN WIE ENTSTEHT WISSEN? EVIDENZBASIERTE MEDIZIN 1 Gliederung Wieso EbM? Was ist EbM? Organisatorisches Wieso EbM? Frau Müller, 37y inflammatorisches MammaCa nach 1y: Progress wünscht sich Zellkernklärung

Mehr

Umgang mit Aggravation in der Begutachtung Einführung aus rechtlicher Sicht State of the Art aus psychiatrischer Sicht

Umgang mit Aggravation in der Begutachtung Einführung aus rechtlicher Sicht State of the Art aus psychiatrischer Sicht Umgang mit Aggravation in der Begutachtung Einführung aus rechtlicher Sicht State of the Art aus psychiatrischer Sicht asim Monatsfortbildung, 14.09.2016 lic. iur. Yvonne Bollag, Leitung asim Begutachtung

Mehr

Das Alter hat nichts Schönes oder doch. Depressionen im Alter Ende oder Anfang?

Das Alter hat nichts Schönes oder doch. Depressionen im Alter Ende oder Anfang? Das Alter hat nichts Schönes oder doch Depressionen im Alter Ende oder Anfang? Depressionen im Alter Gedanken zum Alter was bedeutet höheres Alter Depressionen im Alter Häufigkeit Was ist eigentlich eine

Mehr

Methoden der Versorgungsforschung: Ein Überblick

Methoden der Versorgungsforschung: Ein Überblick Methoden der : Ein Überblick Holger Pfaff Universität zu Köln, Köln & Abteilung Medizinische Soziologie des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin Vortrag auf der Tagung der Paul-Martini-Stiftung Methoden

Mehr

Entscheidgrundlagen des Bundesgerichts

Entscheidgrundlagen des Bundesgerichts Entscheidgrundlagen des Bundesgerichts asim Fortbildungsveranstaltung vom 8. Dezember 2010 MLaw Johanna Dormann Überblick Grundlagen auf Tatsachenebene materiellrechtliche Grundlagen verfahrensrechtliche

Mehr

Strassenverkehrsrechtstagung

Strassenverkehrsrechtstagung Strassenverkehrsrechtstagung 21. 22. Juni 2016 21 Juni 2016 DAS SCHLEUDERTRAUMA GESTERN, HEUTE UND MORGEN IM LICHTE DER NEUESTEN RECHTSPRECHUNG DES BUNDESGERICHTS Strassenverkehrsrechtstagung 2016 Prof.

Mehr

BGE 141 V 281: Zu den Beweggründen für die Praxisänderung

BGE 141 V 281: Zu den Beweggründen für die Praxisänderung BGE 141 V 281: Zu den Beweggründen für die Praxisänderung Andreas Traub Jahrestagung der SIM Olten, 17. März 2016 1 s I. Ausgangslage für die Praxisänderung II. Von den Beweggründen der Praxisänderung

Mehr

Psychiatrisch- Versicherungsmedizinisches für die Hausarztpraxis

Psychiatrisch- Versicherungsmedizinisches für die Hausarztpraxis Psychiatrisch- Versicherungsmedizinisches für die Hausarztpraxis Wie erreiche ich bei IV und KTG möglichst viel bei Patienten mit psychischen Störungen 22.05.2015 Olaf Hentrich, HeTo GmbH 1 No Go Burnout

Mehr

Demenzscreening oder Screening zur Identifikation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen workshop

Demenzscreening oder Screening zur Identifikation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen workshop Demenzscreening oder Screening zur Identifikation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen workshop 19.09.2014 Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Fellgiebel Universitätsmedizin Mainz Klinik für Psychiatrie

Mehr

Die Validierung psychischer Störungen im Lichte der bundesgerichtlichen Rechtsprechung. Übersicht

Die Validierung psychischer Störungen im Lichte der bundesgerichtlichen Rechtsprechung. Übersicht Die Validierung psychischer Störungen im Lichte der bundesgerichtlichen Rechtsprechung I Die Voraussetzung wissenschaftlicher Erfahrungssätze im Sinne qualifizierter Begutachtungsleitlinien Beschwerden

Mehr

Definition Verlauf Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung »Negative kommunikative Handlungen«... 6

Definition Verlauf Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung »Negative kommunikative Handlungen«... 6 VII I Definition Verlauf Ursachen 1 Einleitung und Begriffsbestimmung............. 3 2 Definitionen............................... 5 2.1 Einleitung.................................. 5 2.2»Negative kommunikative

Mehr

Inhalt VII. Definition - Verlauf - Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з. 2 Definitionen 5

Inhalt VII. Definition - Verlauf - Ursachen. 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з. 2 Definitionen 5 VII I Definition - Verlauf - Ursachen 1 Einleitung und Begriffsbestimmung з 2 Definitionen 5 2.1 Einleitung 5 2.2»Negative kommunikative Handlungen«6 2.3 Gemobbt wird immer ein Einzelner 12 2.4 Die Kriterien

Mehr

Somatoforme Schmerzstörung

Somatoforme Schmerzstörung Schweizerische Invaliditätstagung Lenzburg, 13. März 2008 Somatoforme Schmerzstörung - Entwicklung der Rechtsprechung - Auswirkung auf die Rechtsanwendung Jean Baptiste Huber Rechtsanwalt Leiturteil BGE

Mehr

Merkblatt: Die Struktur des Gutachtens

Merkblatt: Die Struktur des Gutachtens Merkblatt: Die Struktur des Gutachtens 123 IV-Stelle / RAD Stand: 18.12.2017 / dwr Gliederung des Gutachtens 1 Ausgangslage und Formelles 1.1 Abwicklung des Gutachtensauftrages / Formelles Angaben zum

Mehr

Besonderheiten bei der Begutachtung psychischer Erkrankungen im Recht der Sozialversicherung. Richter am SG Dortmund Dr.

Besonderheiten bei der Begutachtung psychischer Erkrankungen im Recht der Sozialversicherung. Richter am SG Dortmund Dr. Besonderheiten bei der Begutachtung psychischer Erkrankungen im Recht der Sozialversicherung Richter am SG Dortmund Dr. Tobias Mushoff Gliederung I. Bedeutungszunahme psychischer Erkrankungen II. Zur Validität

Mehr

Telepsychiatrischer Konsiliardienst

Telepsychiatrischer Konsiliardienst Telepsychiatrischer Konsiliardienst 2. Telemedizin-Fachtagung Bayern 2012 Telemedizin Zukunft der Gesundheitsversorgung Kreisklinik Ebersberg, 09.05.2012 Dr. R. Meyrer Gliederung Epidemiologie Telemedizin

Mehr

IV-Rundschreiben Nr. 334

IV-Rundschreiben Nr. 334 7. Juli 2015 IV-Rundschreiben Nr. 334 Neues Beweisverfahren zur Abklärung psychosomatischer Leiden (Urteil 9C_492/2014 vom 3. Juni 2015) 1. Ausgangslage Mit dem Urteil 9C_492/2014 vom 3. Juni 2015 hat

Mehr

Neuere Entwicklungen im Bereich der EMDR-Methode

Neuere Entwicklungen im Bereich der EMDR-Methode Neuere Entwicklungen im Bereich der EMDR-Methode Dr. Arne Hofmann EMDR-Institut Deutschland Bergisch Gladbach www.emdr.de Ahrweiler, 12.6.2015 Deutsches Ärzteblatt (2013) EMDR 1987-1991 Entwicklung durch

Mehr

TDM= therapeutisches Drug Monitoring

TDM= therapeutisches Drug Monitoring 1 2 3 4 TDM= therapeutisches Drug Monitoring 5 KVT= kognitive Verhaltenstherapie Empfehlungsgrad in Klammern angegeben A Soll -Empfehlung B Sollte Empfehlung 0 Kann -Empfehlung KKP Klinischer Konsenspunkt,

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung 1

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 Ursachen in der BU und Erwerbsminderung in den unterschiedlichen Versicherungssystemen 5 Psychische Erkrankungen in der gesetzlichen Rentenversicherung auf dem Vormarsch

Mehr

Kodex für Gutachterinnen und Gutachter

Kodex für Gutachterinnen und Gutachter Kodex für Gutachterinnen und Gutachter April 2017 Inhalt 01 Grundsätzliches 3 02 Der Kunde 3 03 Der Gutachter 4 04 Die Qualitätskriterien 5 05 Die Gutachtertätigkeit 5 06 Die Anzahl Gutachten pro Gutachter

Mehr

Invaliditätsgrad. Invaliditätgrad. Inhalt

Invaliditätsgrad. Invaliditätgrad.  Inhalt Invaliditätsgrad www.koordination.ch Invaliditätgrad Inhalt Erwerbsunfähigkeit: Gesetz und Grundlagen Invalidität und Invaliditätsgrad: Gesetz Grundlagen des Invaliditätsgrades Valideneinkommen Invalideneinkommen

Mehr

Das indikatorenorientierte Abklärungsverfahren

Das indikatorenorientierte Abklärungsverfahren Rechtswissenschaftliche Fakultät Luzerner Zentrum für Sozialversicherungsrecht 18. Zentrumstag Luzern Das indikatorenorientierte Abklärungsverfahren DONNERSTAG, 1. JUNI 2017, 9.15 17.15 UHR UNIVERSITÄT

Mehr

Psychische Störungen Einführung. PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig

Psychische Störungen Einführung. PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig Psychische Störungen Einführung PD Dr. Peter Schönknecht Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Leipzig Psychopathologische Symptome Psychopathologische Symptome

Mehr

Psychiater wollen Qualität

Psychiater wollen Qualität Bericht Seite: 1/5 Seite: 1 Fläche: 7'776 mm² Psychiater wollen Qualität von IV-Gutachten verbessern Seit Jahren nimmt in der Schweiz der Bedarf an psychiatrischen Gutachten zu. Gleichzeitig wird insbesondere

Mehr

Information in der Medizin Expertenmeinung bis Leitlinie. Sylvia Stracke Leiterin des Bereichs Nephrologie + Rheumatologie

Information in der Medizin Expertenmeinung bis Leitlinie. Sylvia Stracke Leiterin des Bereichs Nephrologie + Rheumatologie Information in der Medizin Expertenmeinung bis Leitlinie Sylvia Stracke Leiterin des Bereichs Nephrologie + Rheumatologie Definition Leitlinien Empfehlungen Standards Consensus statements Richtlinien Nationale

Mehr

Psychosomatik in der Supramaximalversorgung. Neue Chancen für Patienten und Ärzte

Psychosomatik in der Supramaximalversorgung. Neue Chancen für Patienten und Ärzte Psychosomatik in der Supramaximalversorgung Neue Chancen für Patienten und Ärzte Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie 20.11.2007 Inhalt des Vortrages Was sind typische Psychosomatische Erkrankungen?

Mehr

Gepflegt gesund werden.

Gepflegt gesund werden. Gepflegt gesund werden. Umgang mit einzelnen dysfunktionalen Konzepten oder Eingehen auf vages Unwohlsein Arosa, 23.03.2012 Dr. med. E. Hindermann, Chefärztin Psychosomatik, Klinik Barmelweid Subjektive

Mehr

Medizinische Psychologie. Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse, Evidenzbasierte Medizin, Anwendung statistischer Information

Medizinische Psychologie. Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse, Evidenzbasierte Medizin, Anwendung statistischer Information Medizinische Psychologie Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse, Evidenzbasierte Medizin, Anwendung statistischer Information Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse Replizierbarkeit (Wiederholbarkeit)

Mehr

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Depression, Burnout und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten Privatdozent Dr. med. Alexander Diehl M.A. Arzt für Psychiatrie

Mehr

Versicherungsmedizinische Gutachten. Erstellen, Lesen und Verstehen aus medizinischer und juristischer Sicht

Versicherungsmedizinische Gutachten. Erstellen, Lesen und Verstehen aus medizinischer und juristischer Sicht Rechtswissenschaftliche Fakultät Luzerner Zentrum für Sozialversicherungsrecht Weiterbildungsveranstaltung Versicherungsmedizinische Gutachten. Erstellen, Lesen und Verstehen aus medizinischer und juristischer

Mehr

Leistungseinschränkung im Haushalt. Stellenwert des Haushaltassessments und anderer Instrumente. Einstieg: "einseitiger Visusverlust"

Leistungseinschränkung im Haushalt. Stellenwert des Haushaltassessments und anderer Instrumente. Einstieg: einseitiger Visusverlust Leistungseinschränkung im Haushalt Stellenwert des Haushaltassessments und anderer Instrumente Einstieg: "einseitiger Visusverlust" Aufgrund eines haftungsauslösenden Unfalls erblindet eine 58-jährige,

Mehr

Neuropsychiatrie eine neue Psychiatrie?

Neuropsychiatrie eine neue Psychiatrie? Neuropsychiatrie eine neue Psychiatrie? Erstmaliger Einsatz in der Schweiz von innovativen IT Diagnoseinstrumenten bei der Abklärung von psychischen Störungen in der IV Zitat Der Versicherte präsentiert

Mehr

Depressive Verstimmung oder Depression?

Depressive Verstimmung oder Depression? en gehören zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland. Leider wird die Schwere der Erkrankung von der Öffentlichkeit immer noch unterschätzt und missverstanden. Gemäß Studien der Weltgesundheitsorganisation,

Mehr

Nicht können oder nicht wollen?

Nicht können oder nicht wollen? Nicht können oder nicht wollen? asim 11.06.2008 Renato Marelli 1 Inhalt Krankheitskonzept in ICD-10 Dimensionen psych. Störungen Objektivierbarkeit Beispiel: Somatoforme Störungen Faktoren der Arbeitsfähigkeit

Mehr

Gutachtenauftrag zur Zusammenhangsfrage bei psychischen Gesundheitsstörungen

Gutachtenauftrag zur Zusammenhangsfrage bei psychischen Gesundheitsstörungen Unfall, geb., vom, - Anschrift:, Tel.: Gutachtenauftrag zur Zusammenhangsfrage bei psychischen Gesundheitsstörungen Sehr geehrte, drop-down: ~ Sehr geehrte / ~ Sehr geehrter Herr / ~ Sehr geehrte Frau

Mehr

Bedarfsanalyse der Leistungen zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation aus der Sicht der gesetzlichen Rentenversicherung

Bedarfsanalyse der Leistungen zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation aus der Sicht der gesetzlichen Rentenversicherung Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft medizinisch-berufliche Rehabilitation (Phase II) Bedarfsanalyse der Leistungen zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation aus der Sicht der gesetzlichen Thomas

Mehr

Depressionen und Arbeitsfähigkeit. Die neuen Bundesgerichtsurteile als Chance und Herausforderung für die Begutachtung

Depressionen und Arbeitsfähigkeit. Die neuen Bundesgerichtsurteile als Chance und Herausforderung für die Begutachtung Depressionen und Arbeitsfähigkeit. Die neuen Bundesgerichtsurteile als Chance und Herausforderung für die Begutachtung Dr. med. Gerhard Ebner M.H.A. 8008 Zürich Dr. med. Gerhard Ebner M.H.A., Zürich Vortrag

Mehr

FOSUMOS Regio Sargans - Chur Sucht und Invalidenversicherung

FOSUMOS Regio Sargans - Chur Sucht und Invalidenversicherung FOSUMOS Regio Sargans - Chur Sucht und Invalidenversicherung Dr. med. Arno Bindl Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FA Vertrauensarzt (SGV) zertifizierter medizinischer Gutachter SIM Agenda. Invalidität

Mehr

Funktionelles Assessment: Reliabilität der Messungen. Regina Kunz asim, Universitätsspital Basel

Funktionelles Assessment: Reliabilität der Messungen. Regina Kunz asim, Universitätsspital Basel Funktionelles Assessment: Reliabilität der Messungen Regina Kunz asim, Universitätsspital Basel Outline Begutachtung als Messinstrument Qualitätskriterien: Konsistenz (Reliabilität) + inhaltliche Richtigkeit

Mehr

Ist Evidenced-based Medicine in der Dialyseshuntchirurgie überhaupt realisierbar?

Ist Evidenced-based Medicine in der Dialyseshuntchirurgie überhaupt realisierbar? Ist Evidenced-based Medicine in der Dialyseshuntchirurgie überhaupt realisierbar? Jürgen Zanow 5. Symposium Dialyseshuntchirurgie Weimar 01.12.2012 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum

Mehr

Auswirkungen der 6. IV-Revision auf die Begutachtung und weitere wichtige Entwicklungen

Auswirkungen der 6. IV-Revision auf die Begutachtung und weitere wichtige Entwicklungen Auswirkungen der 6. IV-Revision auf die Begutachtung und weitere wichtige Entwicklungen 4. Fortbildungskurs für SIM Gutachter und Interessierte 2014 Bern, 30. Oktober 2014 Prof. Dr. iur. Thomas Gächter

Mehr

Evidence-based Medicine. Praxis Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin (HeiPrax A)

Evidence-based Medicine. Praxis Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin (HeiPrax A) Evidence-based Medicine Praxis Hospitationsprogramm Allgemeinmedizin (HeiPrax A) Was ist Evidence-based Medicine (EbM)? EbM ist der gewissenhafte und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen

Mehr

Ärztliche und juristische Tätigkeit wohin geht der Weg? SIM-Tagung, Bern 30. Oktober 2014

Ärztliche und juristische Tätigkeit wohin geht der Weg? SIM-Tagung, Bern 30. Oktober 2014 Ärztliche und juristische Tätigkeit wohin geht der Weg? SIM-Tagung, Bern 30. Oktober 2014 Einführende Überlegungen zur Abgrenzung der ärztlichen und der juristischen Tätigkeit Prof. Dr. iur. Ueli Kieser

Mehr

Vorwort Zusammenfassung Fragen... 31

Vorwort Zusammenfassung Fragen... 31 Inhaltsverzeichnis Vorwort.... 11 1 Modelle der Klinischen Psychologie... 13 1.1 Klinische Psychologie: ihre Bereiche und Nachbardisziplinen... 14 1.2 Störung und Gesundheit als psychologische Konstrukte...

Mehr

Anreize für eine evidenz-basierte Versorgung

Anreize für eine evidenz-basierte Versorgung Fachtagung Rückengesundheit fördern und Versorgung verbessern Düsseldorf 4. April 2008 Anreize für eine evidenz-basierte Versorgung PD Dr.med. Stefan Sauerland, M.san. Institut für Forschung in der Operativen

Mehr

Stellungnahme der Bundesärztekammer

Stellungnahme der Bundesärztekammer Stellungnahme der Bundesärztekammer zur Änderung der Psychotherapie-Richtlinie: Indikation Schizophrenie (Anfrage des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 17. April 2013) Berlin, 15.05.2013 Bundesärztekammer

Mehr

Monica Zilla. Avocate spécialiste FSA en responsabilité civile et droit des assurances. Erwerbsunfähigkeit. Aus anwaltlicher Sicht.

Monica Zilla. Avocate spécialiste FSA en responsabilité civile et droit des assurances. Erwerbsunfähigkeit. Aus anwaltlicher Sicht. Monica Zilla Avocate spécialiste FSA en responsabilité civile et droit des assurances Aus anwaltlicher Sicht Monica Zilla Rechtliche Grundlagen Sozialversicherungen Privatversicherungen Bundesgesetz über

Mehr

Syndromspezifische Hilfe oder Empfundene Gängelung?

Syndromspezifische Hilfe oder Empfundene Gängelung? Syndromspezifische Hilfe oder Empfundene Gängelung? Die Position der niedergelassenen Psychotherapeuten Dr. rer. nat. Dietrich Munz Sonnenberg Klinik Stuttgart dietrichmunz@t-online.de Kongress Essstörungen

Mehr

Forschung in der psychosomatischen Rehabilitation eine kritische Bilanz. M. Bassler & R. Nübling

Forschung in der psychosomatischen Rehabilitation eine kritische Bilanz. M. Bassler & R. Nübling Forschung in der psychosomatischen Rehabilitation eine kritische Bilanz M. Bassler & R. Nübling 25. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium 29.02.-02.03.2016 in Aachen Gesellschaft für Qualität im

Mehr

Sucht im Alter Überlegungen eines Gerontopsychiaters. Dr. med. Ulrich Diekmann 2016

Sucht im Alter Überlegungen eines Gerontopsychiaters. Dr. med. Ulrich Diekmann 2016 Sucht im Alter Überlegungen eines Gerontopsychiaters Dr. med. Ulrich Diekmann 2016 Problembeschreibung Formen der Sucht im Alter Ursachen süchtigen Verhaltens im Alter Formale Rahmenbedingungen der Suchtbehandlung

Mehr

Ausgewählte Probleme der Invalidität: Psychosomatische Leiden in der Invalidenversicherung und neue Schmerzrechtsprechung

Ausgewählte Probleme der Invalidität: Psychosomatische Leiden in der Invalidenversicherung und neue Schmerzrechtsprechung Ausgewählte Probleme der Invalidität: Psychosomatische Leiden in der Invalidenversicherung und neue Schmerzrechtsprechung Übersicht I. Invalidität als versichertes Risiko II. Problematik der somatoformen

Mehr

Kausalzusammenhang. Natürliche Kausalität.

Kausalzusammenhang. Natürliche Kausalität. Kausalzusammenhang www.koordination.ch Natürliche Kausalität Alle Umstände, ohne deren Vorhandensein der eingetretene Erfolg nicht als eingetreten oder nicht als in der gleichen Weise eingetreten gedacht

Mehr

Stationäre Psychotherapie Wann ist sie sinnvoll?

Stationäre Psychotherapie Wann ist sie sinnvoll? Stationäre Psychotherapie Wann ist sie sinnvoll? M. Nickel ? 200 AU-Fälle 180 160 140 120 100 80 1994 1995 1996 1999 2000 2002 2004 2006 2008 2010 20012 40 35 Männer 40 35 Frauen 30 30 25 25 20 20 15 15

Mehr

Leichte traumatische Hirnverletzung - eine klinische Diagnose. Sönke Johannes, Prof. Dr. med. Medizinischer Direktor

Leichte traumatische Hirnverletzung - eine klinische Diagnose. Sönke Johannes, Prof. Dr. med. Medizinischer Direktor Leichte traumatische Hirnverletzung - eine klinische Diagnose Sönke Johannes, Prof. Dr. med. Medizinischer Direktor Soenke.Johannes@rehabellikon.ch Inhalt Diagnosestellung Klinische Aspekte 1 2 Unfallmechanismus

Mehr

Wer ist der sozialmedizinisch schwierige Patient aus orthopädisch-rheumatologischer Sicht?

Wer ist der sozialmedizinisch schwierige Patient aus orthopädisch-rheumatologischer Sicht? Wer ist der sozialmedizinisch schwierige Patient aus orthopädisch-rheumatologischer Sicht? Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag Dr. Joachim John 24.09.09 Was heißt sozialmedizinisch schwierig? schwierig

Mehr

Empfehlungsgrad und Nachweisstärke der Effektivität einer Leitlinie * Empfehlungsgrad ** Evidenzgrad

Empfehlungsgrad und Nachweisstärke der Effektivität einer Leitlinie * Empfehlungsgrad ** Evidenzgrad * A B C D ** 1-a 1-b 1-c 2-a 2-b 2-c 3-a 3-b 4 5 Empfehlungsgrad und Nachweisstärke der Effektivität einer Leitlinie * Empfehlungsgrad ** Evidenzgrad Evidenz durch systematisches Review randomisierter

Mehr

Zielsetzung des Projektes

Zielsetzung des Projektes Förderung: Die Optimierung der allgemeinmedizinischen Depressionsbehandlung durch die Einbeziehung von Patienten in den medizinischen Entscheidungsprozess A. Loh, N. Giersdorf, M. Härter Universitätsklinikum

Mehr

PDF 1. IV-Rente bei psychischen Leiden: Änderung der Rechtsprechung

PDF 1. IV-Rente bei psychischen Leiden: Änderung der Rechtsprechung PDF 1 B u n d e s g e r i c h t T r i b u n a l f é d é r a l T r i b u n a l e f e d e r a l e T r i b u n a l f e d e r a l CH-1000 Lausanne 14 Korrespondenznummer 11.5.2/49_2017 Lausanne, 14. Dezember

Mehr

ARZTBERICHT ÜBER ARBEITSUNFÄHIGKEIT

ARZTBERICHT ÜBER ARBEITSUNFÄHIGKEIT ÜBER ARBEITSUNFÄHIGKEIT Sehr geehrte Frau Doktor Sehr geehrter Herr Doktor Bitte drucken Sie das Formular aus und senden Sie dieses per Post an: Visana Services AG Beratender Arzt Leistungszentrum Taggeld

Mehr

Braucht es diagnostische Interventionen bei Gutachten? M.D. Zumstein

Braucht es diagnostische Interventionen bei Gutachten? M.D. Zumstein Braucht es diagnostische Interventionen bei Gutachten? M.D. Zumstein Inhalt Fragen an Plenum Anforderung an Gutachter Anforderung an Gutachten Medizinische Interventionen und Diagnostik Anforderungen an

Mehr

Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten

Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten 1 Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten unterscheiden zu können. Beschwerden werden zu depressiven

Mehr

Begutachtungsleitlinien 3.0 die neuen versicherungspsychiatrischen Leitlinien der SGPP

Begutachtungsleitlinien 3.0 die neuen versicherungspsychiatrischen Leitlinien der SGPP Begutachtungsleitlinien 3.0 die neuen versicherungspsychiatrischen Leitlinien der SGPP Jahrestagung SIM 17.03.2016 Gerhard Ebner, Medizinischer Leiter Zentrum für Begutachtung, eigene Praxis in Zürich

Mehr

Palliative Care und psychische Erkrankungen aus der Nutzerperspektive

Palliative Care und psychische Erkrankungen aus der Nutzerperspektive Palliative Care und psychische Erkrankungen aus der Nutzerperspektive Befragung und Online-Erhebung bei Betroffenen, Angehörigen, Patienten- und Angehörigenvertretern im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit

Mehr

/

/ Rentenrevision www.koordination.ch / www.rentenrevision.ch Grundsatz Eine Revision der Invalidenrente setzt voraus, dass sich der Invaliditätsgrad erheblich ändert. Sie kann nicht nur bei der Änderung

Mehr

Psychosozial oder Neurobiologisch: Was hat Zukunft? Einführung in die Thematik

Psychosozial oder Neurobiologisch: Was hat Zukunft? Einführung in die Thematik Institut für evidenzbasierte Psychopharmakotherapie (IEP) Psychosozial oder Neurobiologisch: Was hat Zukunft? Einführung in die Thematik Prof. Dr.med. Dipl.-Psych. Gerd Laux Wasserburg am Inn / München

Mehr

Früheingliederung: welche Akteure, welche Rollen, welche Ziele?

Früheingliederung: welche Akteure, welche Rollen, welche Ziele? Swiss Insurance Medicine Interessengemeinschaft Versicherungsmedizin Schweiz Communauté d intérêts suisse de la médecine des assurances Comunità d interessi svizzera medicina assicurativa Früheingliederung:

Mehr

18. Tannenhof-Fachtagung

18. Tannenhof-Fachtagung 18. Tannenhof-Fachtagung «Sind wir alle gaga? Oder der Mythos vom Massenleiden. Paul Rhyn santésuisse, Leiter Publizistik Projekt: Tannenhof-Fachtagung, 29.04.2016 Datum: 28.04.2016 Folie 1 Wie geht es

Mehr

Überlegungen zu einer am Versorgungsbedarf orientierten Psychotherapeutenausbildung

Überlegungen zu einer am Versorgungsbedarf orientierten Psychotherapeutenausbildung Überlegungen zu einer am Versorgungsbedarf orientierten Psychotherapeutenausbildung Prof. Dr. Rainer Richter DGVT Tagung zur Zukunft der Psychotherapieausbildung Berlin, 19. 20. 09. 2008 Überblick Versorgungsbedarf,

Mehr

Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen Tumorentitäten?

Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen Tumorentitäten? 16. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie Magdeburg 3.-6. Juni 2010 Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen

Mehr

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung MediClin Deister Weser Kliniken Bad Münder im Weserbergland Fachklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin Prävention l Akut l Reha l Pflege

Mehr

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Susanne Walitza Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

Mehr

M. Gerlach C. Mehler-Wex S. Walitza A. Warnke C. Wewetzer Hrsg. Neuro-/ Psychopharmaka im Kindesund Jugendalter. Grundlagen und Therapie 3.

M. Gerlach C. Mehler-Wex S. Walitza A. Warnke C. Wewetzer Hrsg. Neuro-/ Psychopharmaka im Kindesund Jugendalter. Grundlagen und Therapie 3. M. Gerlach C. Mehler-Wex S. Walitza A. Warnke C. Wewetzer Hrsg. Neuro-/ Psychopharmaka im Kindesund Jugendalter Grundlagen und Therapie 3. Auflage Neuro-/Psychopharmaka im Kindes- und Jugendalter Manfred

Mehr

Bewegung, Training und Ergonomie in der Rehabilitation

Bewegung, Training und Ergonomie in der Rehabilitation Bewegung, Training und Ergonomie in der Rehabilitation Norbert Löffler, Leiter Therapeutische Dienste Klinik St. Katharinental Ramona Reiser, Fachleitung Arbeitsspezifische Rehabilitation 1 Bewegung, Training

Mehr

Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom

Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom Anlage zur Vereinbarung gemäß 118 Abs. 28GB V vom 30.04.2010 Spezifizierung der Patientengruppe gemäß 3 der Vereinbarung: 1. Einschlusskriterien für die Behandlung Erwachsener in der Psychiatrischen Institutsambulanz

Mehr

Warum braucht es eine Jugendforensik?

Warum braucht es eine Jugendforensik? Jugendforensik aus Sicht von Jugendpsychiatrie und Erwachsenenforensik Angebot für eine Zusammenarbeit 03.11.2011 Marc Graf Forensisch-Psychiatrische Klinik Klaus Schmeck Kinder- und Jugendpsychiatrische

Mehr

Alt werden wollen alle aber alt sein?

Alt werden wollen alle aber alt sein? Alt werden wollen alle aber alt sein? Beitrag der Altersmedizin zum «gesunden» Alter Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Akutgeriatrie Alt werden wollen alle aber nur im chronologischen, nicht im biologischen

Mehr

Ambulantes Assessment für Funktionsstörungen am Bewegungsapparat

Ambulantes Assessment für Funktionsstörungen am Bewegungsapparat Ambulantes Assessment für Funktionsstörungen am Bewegungsapparat Zielsetzung Das ambulante Assessment zu einem frühen Zeitpunkt dient dazu, die konkreten Einschränkungen und Ressourcen einer Patientin

Mehr

Der Körper ist krank, und die Seele?

Der Körper ist krank, und die Seele? Der Körper ist krank, und die Seele? Bernd Löwe, Inka Wahl Universitäre Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hamburg 1 Psychosomatik der Autoimmunhepatitis Körperliche Erkrankungen und

Mehr

Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum

Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum Dr. med. Andreas Canziani FMH Psychiatrie und Psychotherapie Themen Was sind

Mehr

7. Fortbildungskongress der Ärztekammer Berlin Multimodale Schmerzmedizin

7. Fortbildungskongress der Ärztekammer Berlin Multimodale Schmerzmedizin 7. Fortbildungskongress der Ärztekammer Berlin 17.11.2018 Multimodale Schmerzmedizin Bettina Jürries Klinik für Anästhesiologie Charité Campus Benjamin Franklin UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN Fall: Herr W.

Mehr

VerhaltensMedizinische Orthopädie

VerhaltensMedizinische Orthopädie VerhaltensMedizinische Orthopädie Orthopädische Rehabilitation im Klinikum Luitpold Weißenregener Str. 1, 93444 Bad Kötzting Dr. med. Hans-Christian Gelberg VerhaltensMedizinische Orthopädie (VMO) Grundlagen

Mehr

ICF Anwendung in der Deutschen Rentenversicherung. 6. ICF-Anwenderkonferenz Bremen, 5. März 2008 Dr. rer. nat. Klaus Timner

ICF Anwendung in der Deutschen Rentenversicherung. 6. ICF-Anwenderkonferenz Bremen, 5. März 2008 Dr. rer. nat. Klaus Timner ICF Anwendung in der Deutschen Rentenversicherung Bund 6. ICF-Anwenderkonferenz Bremen, 5. März 2008 Dr. rer. nat. Klaus Timner Pilotprojekt in der Deutschen Rentenversicherung Bund ICF Anwendung auf Begutachtungsergebnisse

Mehr

Erkennung psychischer Komorbidität in der orthopädischen Rehabilitation

Erkennung psychischer Komorbidität in der orthopädischen Rehabilitation Erkennung psychischer Komorbidität in der orthopädischen Rehabilitation Monika Dorn Rehazentrum Bad Eilsen der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Monika Dorn: Psychische Komorbidität in

Mehr