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1 Prevent and combat violence against children, young people and women and to protect victims and groups at risk [ DE ] german Trainer SlideShow Presentation GERMANY AT SK Daphne Project JUST/2009/DAP3/AG/1235 This project has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.

2 IMPRINT Copyright SUNIA GEEL project consortium 2013 Daphne Project JUST/2009/DAP3/AG/1235 Project workstream 2 SUNIA GEEL Prevent and combat violence against children, young people and women and to protect victims and groups at risk For further informations please visit: Project- Coordinator Exchange House National Travellers Service Great Strand Street 61 Dublin 1, Ireland info@

3 SUNIA Geel Projekt Einführung zur Problematik häuslicher Gewalt bei Zuwandererfamilien, insbesondere aus der Türkei und dem arabischen Raum 1

4 Positive Beispiele der Arbeit zur Vermeidung von häuslicher Gewalt bei Zuwandererfamilien türkische Herkunft

5 Übersicht Aufteilung der Präsentation: Informationen zu Migranten in Deutschland, besonders türkisch-stämmige Zuwanderer Was ist Häusliche Gewalt? Aktuelle Gesetzgebung und deren Anwendung Die Auswirkung häuslicher Gewalt auf Frauen und Kinder Irrglauben, Fehlannahmen und deren Folgen Sozio-kulturelle Faktoren bei türkischen und muslimischen Frauen Das Verstecken häuslicher Gewalt und fehlender Zugang Handlungsmöglichkeiten bei Fällen häuslicher Gewalt Handlungsempfehlungen 3

6 Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund Deutschland 2007* Migrationshintergrund; 18,3 = 15,3 Mio. Quelle Statistisches Bundesamt 2007

7 Migrationshintergrund Deutschland 2005* Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung mit mind. einem Elternteil Spätaussiedler, Ausländer, Eingebürgerter 18% Eingebürgerte ohne eigene Migrationserfahrung 3% Eingebürgerte mit eigener Migrationserfahrung 3% Quelle Statistisches Bundesamt ,3 Mio. Ausländer mit eigener Migrationserfahrung 36% Ausländer ohne eigene Migrationserfahrung 11% Spätaussiedler mit eigener Migrationserfahrung 12%

8 Bevölkerung im Alter von Jahren nach Migrationsstatus Deutschland 2007 Anzahl in 1000 Migrationsstatus Bundesgebiet Männer Frauen Insgesamt Bevölkerung insgesamt Bevölkerung ohne Migrationshintergrund Bevölkerung mit Migrationshintergrund dito in % der Bevölkerung insgesamt 24,1 24,5 24,3 Migrationsstatus Baden-Württemberg (gem. landesbezogener Datenerfassung) Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den Jährigen: Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den Jährigen: 31,0 Prozent 32,6 Prozent Migrationsstatus Rheinland-Pfalz (gem. landesbezogener Datenerfassung) Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den 6-16-Jährigen: Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den Jährigen: 27,0 Prozent 25,0 Prozent Quelle: Mikrozensus 2007

9 Türkische Zuwanderung in Deutschland Die reguläre Zuwanderung aus der Türkei nach Deutschland begann 1961 mit der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei In Deutschland leben heute rund 3,7 Millionen türkisch-stämmige Einwanderer, davon 2,7 Millionen mit türkischer Staatsangehörigkeit Die Zahl der Muslime insgesamt in Deutschland beträgt rund 3 Millionen. 7

10 Demographische Struktur türkischer Einwanderer Türkische Zuwanderer sind eine der größten Gruppen in Deutschland. Rund ein Drittel der türkischen Zuwanderer sind jünger als 35 Jahre. Aktuell wandern mehr türkischstämmige Migranten wieder zurück in die Türkei. 8

11 Hauptherkunftsregionen türkischer Zuwanderer Ost-Türkei / Anatolien (70%) Südliche Türkei / türk. Riviera (20%) Großraum Istanbul (10%) Wichtig: Die Zuwanderung aus der Türkei nach Deutschland ist rückläufig. Seit 2009 wandern MEHR Türken aus Deutschland in die Türkei aus als umgekehrt. 9

12 Hauptherkunftsregionen von Zuwanderern aus dem arabischen Raum (Stand 2008) Herkunftsland Personen Irak Marokko Libanon Syrien Tunesien Algerien Ägypten Jordanien Somalia Libyen Sudan Jemen Andere arabische Länder gesamt

13 Besonderheiten türkischer Zuwanderer Was prägt Menschen? Familienbindung Religion Sprache Werte Lebensart Kultur Geschichte Was macht eine ethnische Gruppe aus? Familie Religion Sprache Werte Lebensart Kultur Geschichte 11

14 Was ist Kultur / kultureller Hintergrund? Jeder Mensch hat eine Kultur bzw. Kulturelle Besonderheiten. Kultur ist ein Bündel aus Bräuchen, Traditionen, Symbolen, Werten, Ausdrucksformen und anderen Formen der Kommunikation, die für eine soziale Gruppe bezeichnen. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe bedeutet, diese kulturellen Besonderheiten zu verstehen und als Wert zu schätzen. 12

15 Kultur Definitionsversuch Kultur ist die Art und Weise, wie wir Dinge erlernen, wie wir denken und uns verhalten. Kultur hat sowohl greifgabe als auch nicht-greifbare Elemente 13

16 Kulturelle Elemente Greifbar: Verhalten und Traditionen, z.b. Nomadentum, wert-konservativtraditionell verwurzeltes Leben, wirtschaftliches Handeln, Familienstrukturen und Sprache Nicht-greifbar: Werte und Normen, Glauben, Verhaltensstrukturen und überlieferte Grundlagen des Handelns 14

17 Sinus-Milieus von Migranten in Deutschland Mittel der Zuordnung von Migranten UND Einheimischen zu sozialen Milieus. An die Milieus sind typische Verhaltensweisen gebunden. Die Zugehörigkeit zu einem MILIEU prägt das Verhalten von Menschen in Deutschland MEHR als die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe! 15

18 SINUS-Milieu-Ansatz SINUS Sociovision Qualitativ-psychologischer Ansatz auf Basis von Werten und Einstellungen. Etablierter Ansatz zur Erklärung des gesellschaftlichen Wertewandels: Individualisierung (Individuelle Freiheit und Verantwortung) Differenzierung von unterschiedlichen Werte- und Lebenswelten.

19 SINUS-Migranten-Milieu-Ansatz Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland bilden weitgehend unabhängig von der ethnischen Herkunft keine soziokulturell homogene Population. Personen mit Migrationshintergrund unterscheiden sich durch: die Soziale Lage (Schicht, soziale Spreizung) die Grundorientierung an Werten Herkunft Religion

20 Grundorientierungen A) Tradition Archaische Tradition: Traditionelle Werte und religiöser Dogmatismus, strenge Moral, keine Integrationsbereitschaft Ethnische Tradition: Gastarbeiter-Generation materielle Absicherung, Sparsamkeit B) Modernisierung Konsum-Materialismus: Soziale und kulturelle Entwurzelung, materialistische Ersatzwerte Individualisierung von Einstellungen und Lebensstil, Streben nach Aufklärung C) Neu-Identifikation Multi-Optionalität, Aufhebung kultureller Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten (Multikulturelle Werte), Subkulturbildung

21 Migranten-Milieu-Modell Dimensionen hoch 1 mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes Milieu 7% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 12% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 16% AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral B3 Entwurzeltes Milieu 9% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 11% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu 16% Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 13% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 15% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation Bürgerliche Traditionsverwurzelte Migranten-Milieus Migranten-Milieus Ambitionierte Migranten-Milieus Prekäre Migranten-Milieus

22 Die Migranten-Milieus in Deutschland 2008 SINUS-Milieu-Segmente hoch 1 mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes Milieu 7% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 12% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 16% AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral B3 Entwurzeltes Milieu 9% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 11% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu 16% Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 13% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 15% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation Bürgerliche Migranten-Milieus Traditionsverwurzelte Migranten-Milieus Ambitionierte Migranten-Milieus Prekäre Migranten-Milieus

23 ...Das Spektrum der Grundorientierungen ist aufgrund sowohl der Erfahrungen im Herkunftsland wie in Deutschland breiter bzw. heterogener als bei Menschen ohne Migrationshintergrund.

24 Kommunikationsausstattung in Migrantenhaushalten in Deutschland Handy Festnetztelefon DVD-Player / Recorder HiFi-Anlage Herkömmliches TV-Gerät Internet-Zugang Videorecorder PC als Tischgerät / Desktop DSL-Anschluss MP3-Player / Recorder Videokamera, Camcorder TV-Gerät mit Flachbildschirm PC als Laptop / Notebook ISDN-Anschluss Heimkino-System Basis: Alle Befragte, N = Personen

25 Teilnahme an gesellschaftlichem Dialog Eine Zwei-Klassengesellschaft hoch 1 mittel 2 AB12 Statusorientiertes Milieu B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu BC2 Multikulturelles Performermilieu Überdurchschnittliche Teilnahme Unterdurchschnittliche Teilnahme B23 Adaptives Integrationsmilieu niedrig 3 A3 Religiösverwurzeltes Milieu AB3 Traditionelles Arbeitermilieu B3 Entwurzeltes Milieu BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu Soziale Lage Grundorientierung AI Archaische Tradition Konservativreligiös, strenge,rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral Tradition BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation Basis: Alle Befragte, with N financial = support Personen from the Daphne III Programme 23

26 Offenheit gegenüber Mehrheitsgesellschaft hoch 1 mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes Milieu 14% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 70% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 48% B3 Entwurzeltes Milieu 22% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 84% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu 67% Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 92% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 55% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation = stark überrepräsentiert Indexwert 126 = überrepräsentiert Indexwert = durchschnittlich Indexwert = unterrepräsentiert Indexwert = stark unterrepräsentiert Indexwert 74

27 Ablehnung von Modernität der Mehrheitsgesellschaft bei Migranten Soziale Lage Grundorientierung 2 3 A3 Religiösverwurzeltes Milieu 95% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 12% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 52% B3 Entwurzeltes Milieu 88% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung 1 B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 7% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu 16% Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 4% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 18% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation = stark überrepräsentiert Indexwert 126 = überrepräsentiert Indexwert = durchschnittlich Indexwert = unterrepräsentiert Indexwert = stark unterrepräsentiert Indexwert 74

28 Sprachliche Kommunikation türkischer Zuwanderer in Deutschland Ausschließlich auf Deutsch 30% Überwiegend auf Deutsch 17% 82% Sowohl auf Deutsch als auch in einer anderen Sprache 35% Überwiegend in einer anderen Sprache Fast ausschließlich in einer anderen Sprache 6% 11% 18% 0% 10% 20% 30% 40%

29 Bevorzugtes TV-Programm: Ausländische Fernsehprogramme hoch 1 mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes Milieu 24% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 7% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 12% B3 Entwurzeltes Milieu 11% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 5% 5% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 5% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 5% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation * "Welches Fernsehprogramm ist Ihr Lieblingsprogramm?" "Und welches ist Ihr zweitliebstes Fernsehprogramm?" Ø = 8% = stark überrepräsentiert Indexwert 126 = überrepräsentiert Indexwert = durchschnittlich Indexwert = unterrepräsentiert Indexwert = stark unterrepräsentiert Indexwert 74

30 Intensivnutzer: Internet nutzen * mehrmals täglich/täglich" Ø = 34% hoch 1 mittel 2 niedrig 3 Soziale Lage Grundorientierung A3 Religiösverwurzeltes Milieu 7% AI Vormoderne Tradition Konservativreligiös, strenge, rigide Wertvorstellungen, kulturelle Enklave AII Ethnische Tradition Pflicht- und Akzeptanzwerte, materielle Sicherheit, traditionelle Moral Tradition AB12 Statusorientiertes Milieu 48% AB3 Traditionelles Arbeitermilieu 7% B3 Entwurzeltes Milieu 26% BI Konsum-Materialismus Status, Besitz, Konsum, Aufstiegsorientierung, soziale Akzeptanz und Anpassung B12 Intellektuellkosmopolitisches Milieu 59% B23 Adaptives Bürgerliches Milieu 23% Modernisierung BII Individualisierung Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss, bi-kulturelle Ambivalenz und Kulturkritik BC2 Multikulturelles Performermilieu 60% BC3 Hedonistischsubkulturelles Milieu 37% Sinus Sociovision 2008 C Multi-Optionalität Postmodernes Werte- Patchwork, Sinnsuche, multikulturelle Identifikation Neuidentifikation = stark überrepräsentiert Indexwert 126 = überrepräsentiert Indexwert = durchschnittlich Indexwert = unterrepräsentiert Indexwert = stark unterrepräsentiert Indexwert 74

31 Sinus-Milieu - Grundlagen Sinus-Milieus berücksichtigen Indikatoren wie Bildung, Beruf, Einkommen, soziales Umfeld sowie politische, religiöse und soziale Ansichten Ein Konzept aus dem Marketing, das Segmentierung nicht nur anhand geographischer, sozio-demographischer und verhaltensorientierter Faktoren beschreibt, sondern auch psychographische Faktoren berücksichtigt. 29

32 Sinus-Grundfragen Was sind Ihre Grundüberzeugungen vom Leben? Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit, wie wichtig ist Ihnen die Familie, Ihre Arbeit, Geld,? Bei Migranten werden Werte, Normen, Religion, Umfeld, Lebensstil, Integrationsgrad etc. berücksichtigt. 30

33 Sinus Milieus von Migranten in Frankreich Migrant sinus milieus FR 31

34 Sinus Milieu-Cluster für Migranten in Europa Archaic 32

35 Probleme im Leben bei Migranten (Aussagen aus Interviews) A) Traditionelle Gruppen (A1 & A2 Cluster) - Wertekonzepte passen nicht zur Mehrheitsgesellschaft in Deutschland - Eigene Wertvorstellung können außerhalb der Familie nicht umgesetzt werden - Auch innerhalb der Familie wachsen Widerstände gegen traditionelle Werte - Frauen gelten als erhaltender Kern der Familie - Kinder und Enkel gleiten ab in neue Welt B) Modernismus (B1 & B2 Cluster) - Stolz auf Erreichtes und Geld, um sich etwas zu leisten - Keine Anerkennung bei Großeltern, Eltern in DE und Herkunftsland - Neuer Lebensstil wird nicht anerkannt - Aufwand an Zeit und Geld für Integration zu hoch - trotz guter Sprachkenntnisse noch keine volle Integration C) New-Identities (C Cluster) - Trotz bester Qualifikation und viel Erreichtem fehlt Anerkennung - Diskussionen innerhalb Familie oder mit Partner/in zu Anerkennungsprozess - Unsicherheit gegen Zukunft - keine Rollenvorbilder 33

36 Konsequenzen für die Sozialarbeit Die ethnische Herkunft ist nicht primär ausschlaggebend für soziales Verhalten, sondern die Milieu-Zugehörigkeit Bei Zuwanderern, hier vor allem türkisch-stämmige Einwanderer, die im traditionell-konservativen Milieu verankert sind, liegen starke entfremdungs- und selbstdefinitions-probleme vor; Folge: zum Teil Kompensation durch häusliche Gewalt Bei den erfolgreichen Modernen Performern bestehen oft unerkannte familien-interne oder Partnerschafts-interne Probleme und Spannung, die sich ebenfalls in häuslicher Gewalt zeigen können 34

37 Bedeutung der Familie für türkische Zuwanderer Die Familie (Kernfamilie und gesamter familiärer Kreis der Verwandten) spielt für türkische Zuwanderer weiter eine große Rolle. Die Selbst-Definition der Individuen erfolgt über Zugehörigkeit zu einer Familie, die zugleich Auskunft über Status und Herkunft gibt. 35

38 Die Erweiterte Familie Bridgie & John Tom Bill Mary Therese John Kate Pat Lance Sam Ellie Liz Biddy Wife Wife Husband Husband Wife Husband Wife Husband Wife Husband Wife Husband 16 Married 65 Grand Children 32 In Laws Total Immediate Family:137 Close Friends... 36

39 Rolle der Erweiterten Familie Die Familie hat Vorrang! Familienfeste wie Geburten, Hochzeiten und Beerdigungen haben Vorrang im sozialen Leben vor beruflichen Pflichten. Persönliche Konflike, z.b. bei Paaren, werden innerhalb der Familie ausgetragen. Familienälteste bestimmen über individuelle Entwicklungen (zum Teil auch Heirat). Die Familie ist nach außen eine geschützte Einheit, die Fremden verschlossen bleibt. 37

40 Familie und Heirat In traditionell verankerten türkischen Milieus werden rund 45% der Ehen arrangiert, das heißt, von Eltern bestimmt Bei Mädchen beginnt das Alter der Verheiratung ab 14, in DE ab 16 In Deutschland ist Zwangsheirat strafbar Auch Jungen leiden unter Zwangs- Verheiratung (nicht nur ein Frauenproblem!) Problem Verheiratung von DE nach TR 38

41 Bedeutung der Religion In traditionell-konservativen Milieus hat Religion (Islam) eine sehr bestimmende Rolle Die Einhaltung religiöser Regeln (z.b. Ramadan) führt häufig zu familiären Konflikten, z.b. zwischen den Generationen Die Regelung familiären Konflikte, die aufgrund religiöser Regeln ausbrechen, liegt innerhalb der Familie. Staatlicher Einfluss von außerhalb (z.b. deutschen Einrichtungen) wird nicht akzeptiert Die Rolle von Moscheen und Imamen und deren Sozialarbeit kann Zugänge bieten 39

42 Bedeutung der Bildung Der Bildungserfolg von Kindern aus traditionell-konservativen türkischen Familien in DE liegt immer noch hinter dem deutscher Kinder, bzw. Kindern anderer Zuwanderergruppen Etwa 30% der Mädchen aus traditionellkonservativen türkischen Familien erreichen keinen Schulabschluss und verfolgen keine berufliche Ausbildung (Ziel: frühe Heirat) 40

43 Bedeutung von Vorurteilen Vorurteile sind ein Bündel negativer persönlicher Vorstellungen einer sozialen Gruppe, die dazu führen, dass diese Gruppe von anderen Personen diesen Vorstellung zugeordnet wird unabhängig von individuellen oder persönlichen Merkmalen Einzelner aus dieser Gruppe. Vorurteile umfassen Haltungen, Stereotypen und Vorannahmen 41

44 Diskriminierung Durch Diskriminerung werden Vorurteile gezeigt und vermittelt Vorurteile und die Möglichkeit, diese zu zeigen und auszuleben führen zu Diskriminierung Von den Betroffenen wird dies sehr sensibel und deutlich wahrgenommen 42

45 Diskriminierung und Zuwanderer Zuwanderer in Deutschland erfahren weiterhin Diskriminierung im Alltag Vor allem Angehörige traditionell-konservativer Milieu erleben Diskriminierung auf persönlicher Ebene, zwischenmenschlicher Ebene und institutioneller Ebene in Deutschland Diskriminierung führt zu einem Rückzug in die eigene Welt, die Familie 43

46 Türkisches Leben in Deutschland und Vorurteile 44

47 Negative Einstellungen 52% der Deutschen empfinden Kopftücher im Strassenbild störend 32% der Deutschen glauben, dass türkische Mädchen immer verheiratet werden 41% der Deutschen glauben, dass türkischer Männer ihre Frauen schlagen (FRA-Report, Wien 2007) 45

48 Problemfelder türkischer Integration in Deutschland Mangelhafte Sprachkenntnisse Orientierungslosigkeit Enklavenbildung Medieneinfluss Herkunftsland Gewalterfahrung Zugehörigkeitsprobleme Soziale und ethnische Homogenität Lokalität 46

49 Positive Aspekte und Entwicklungen Über 50% der traditioneller lebenden türkischen Familien in DE haben deutsche Freunde und Bekannte 47% der traditionell lebenden türkischen Familien engagieren sich ehrenamtlich Der Bildungserfolg von türkischen Jugendlichen aus traditionellen Milieus steigert sich nachhaltig Über 60% der türkischen Familien in DE nutzen deutschsprachige Medien 47

50 Zusammenfassung Traditionell verwurzelte muslimische Zuwanderer aus der Türkei / arabischen Ländern haben eigene Werte und Normen Diese Zuwanderer erleben in Deutschland den Wandel dieser Werte und Normen, was zu Verunsicherung führt Traditionell verwurzelte muslimische Familien sind Teil der Gesellschaft und haben eine Anspruch auf deren Dienstleistungen Auf die Familien muss aktiv zugegangen werden 48

51 Grundlagen positiver Veränderung Aufgeschlossenheit und Aufmerksamkeit Fragen stellen / Herausforderungen geben Verständnis einüben Respekt ausdrücken Unterstützung anbieten Freundschaften schließen Politische Anteilnahme fördern Soziale Einbindung fördern Freundschaften aufbauen und pflegen 49

52 Interkulturalismus Interaktion und Respekt Anerkennung der Vielfalt vermitteln Begleitende soziale Beratung Anerkennung des kulturellen Erbes Begleitung bei Veränderungsprozessen Beratung und Hilfe bei Ängsten vor Wandel und Zukunft Intergenerationelle Arbeit 50

53 Definition Häuslicher Gewalt Häusliche Gewalt ist die Anwendung physischer, mentaler, wirtschaftlicher und sexueller Gewalt innerhalb einer Partnerschaft erwachsener Personen. Der Begriff der häuslichen Gewalt geht über physische Gewalt hinaus. Der Begriff umfasst auch emotionalen Missbrauch wie die Zerstörung von privatem Besitz, den Ausschluss aus der Familie, die Trennung von Freunden, Drohungen an andere, darunter auch Kinder sowie der Ausschluss von Geld, Nahrung, Transportmitteln und Telefon. 51

54 Aktuelle Gesetzgebung in Deutschland 2000 trat das Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung in Kraft 2001 wurde das Gesetz zum Schutz von Gewalt in Familien verabschiedet, das 2002 in Kraft trat traten zudem Gesetz für Schutzprogramme für Opfer in Kraft. 52

55 Zusätzliche Rechtsrahmen bei häuslicher Gewalt sind: - Gesetz gegen Zwangsehe und arrangierte Ehen - Gesetz gegen Missbrauch von Kindern - Gesetz gegen Prostitution und gegen erzwungene Prostitution - Gesetz zum Schutz vor Stalking 53

56 Maßnahmen zur Sicherheit Einem Täter kann der Umgang, die Kontaktaufnahme sowie das sich Nähern an eine Person verboten werden; Einem Täter kann der Aufenthalt in der Nachbarschaft einer betroffenen Person untersagt werden; Ein Täter kann in Sicherheitsgewahrsam genommen werden; Ein Täter kann in lebenslange Sicherheitsverwahrung genommen werden. 54

57 Schutzmöglichkeiten für Opfer Opferschutzprogramme ermöglichen ein Leben in Frauenhäusern oder bewachten Einrichtungen; Opferschutzprogramme erlauben den Tausch der Identität und den Umzug an einen Ort unter dem Schutz der Behörden; Psychologische Begleitprogramme und Telefon-Hotlines für Opfer zum Schutz; 55

58 Grenzen der gesetzlichen Machthabe Bei Paaren ohne Kinder greifen alle Gesetze zum Schutz der Opfer und zur Verhinderung wiederholter Gewalt, unabhängig ob verheiratet, verpartnert oder gemeinsam lebend. Bei Paaren mit Kindern müssen Fragen der Fürsorgepflicht erörtert werden; gegebenenfalls greift das Jugendamt schützend ein, wenn die Kinder gefährdet sind. 56

59 Häufig haben Frauen, die aus einer ehelichen Gemeinschaft oder der Familie zu ihrem eigenen Schutz ausbrechen, keine eigenständige Zukunftsperspektive. Es bleibt ihnen oft nur die Rückkehr. Viele Frauen glauben, die Trennung von einem gewalttägigen Partner bedeute auch das Ende der Gewalt. Dem ist häufit nicht so. Kehren die Frauen freiwillig zu Gewalttätern zurück, bietet das Gesetz keinen effektiven Schutz mehr. with financial support from the Daphne 57 III Programme

60 Paare, die getrennt leben und bei denen sich ein Partner über fortdauernde Gewalt oder Belästigung durch den anderen Partner beklagt, können nur eingeschränkt geschützt werden (z.b. Stalking etc.); Paare, die sich nur gelegentlich treffen, genießen keinen Schutz. 58

61 Die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Frauen Körperliche Leiden: Knochenbrüche und eingeschlagene Zähne Blaue Flecken Wundmale Verdauungsstörungen Asthma Verletzungen, die zu Embolien und Schlaganfällen führen Eingeschränkte Beweglichkeit Ess-Störungen Schlafstörungen 59

62 Emotionale und psychologische Folgen: Depression Psychosomatische Störungen Selbstverletzung Scham und Schuldgefühle Verlust von Identität Verlust von Selbstvertrauen Probleme bei der Entscheidungsfindung Hoffnungslosigkeit, Apathie Erschöpfungszustände Verwirrtheit Selbsttötungsbedanken Isolation / Einsamkeit 60

63 Soziale Auswirkungen Rückzug und Trennung von der Familie, von Freunden und sozialen Kontakten, Verlust von Selbständigkeit, Sich Verstecken, Gefühl der Isolation von der Umwelt und Umgebung. 61

64 Finanzielle Auswirkungen Keine Mitbestimmung bei Haushaltsausgaben, Finanzielle Abhängigkeit vom Täter, Der Täter benutzt Geld, um das Opfer in eine bestimmte Rolle zu steuern; Probleme, die eigene Entwicklung umzusetzen (aufgrund von Geldmangel) Kontrolle sozialer Bezüge / Sozialleistungen durch den Täter. 62

65 Sexuelle Auswirkungen Vergewaltigung Ungewollte Schwangerschaft Gymäkologische Verletzungen Sexuelle Störungen Sexuelle Lustlosigkeit / Asexualität Keine Wahlfreiheit beim Sexualverhalten Sexuelle Erniedrigung Zwang zur Nutzung / Erstellung von Pornographie Tödliche Folgen Tod durch den missbrauchenden Akteur Selbstmord 63

66 Der Zusammenhang von Macht und Kontrolle ein Kreislauf Das Modell wurde 1984 vom Domestic Abuse Intervention Project in Duluth, Minnesota, entwickelt. Häusliche Gewalt wird als Verhaltsmuster beschrieben, das ein Täter nutzt, um den mit ihm in einer intimen Beziehung lebenden Partner zu kontrollieren; daher die Konzentration auf Macht und Kontrolle Ein Täter nutzt systematisch Drohungen, Angst und Zwang gegen den Partner Die Verhaltsmuster sind die Naben des Kreislauf- Rades. Das Gewaltmuster hält alles zusammen. Opfer und Täter sind gemeinsam Akteure. 64

67 65

68 Das Rad der Gewalt 66

69 Die Spirale der Gewalt 67

70 Wirkung häuslicher Gewalt auf Kinder Körperliche Auswirkungen: Starkes Schwitzen Ins Bett machen Herzklopfen, Herzrasen Asthma Muskelschmerzen Hautausschläge Ekzeme Bauchweh Kopfweh Erbrechen und nervöse Verdauung Hemmungslosigkeit, Maßlosigkeit Selbstverwundung Müdigkeit 68

71 Emotionale und psychologische Auswirkungen: negative Gefühle wie Schuld, Wut, Isolation, Scham, Angst und Selbstbeschuldigung Geringes Selbstvertrauen Stressbedingte Erkrankungen Depression Isolation Verwirrte Bezugnahme zu Erwachsenen Starkes Klammern und Festhalten 69

72 Drogen- und Alkoholprobleme Starkes Schutzempfinden für die Mutter Entwicklungsstörungen Lernprobleme an der Schule oder Überaktivität und überdurchschnittlich gute Leistungen Ess-Störungen Vernachlässigung eigener Pflichten aufgrund der Rücksichtnahme auf die Mutter und deren körplichem und seelischem Zustand Selbstmordgedanken oder Todessehnsucht 70

73 Soziale Auswirkungen Rückzug / Isolation Soziale Unreife Geringe soziale Fähigkeiten Geringe Empathie Probleme beim Aufbau von Beziehungen Verhaltensauffälligkeiten Schwererziehbar Alkohol- und Drogenmissbrauch Aufmerksamkeitsdefizitsymptom Überenergie, Rastlosigkeit, Reizbarkeit Hohe Aggressivität 71

74 Mythen & Fehlwahrnehmungen Mythos 1 Gewalt gegen Frauen kommt bei ethnischen Minderheiten häufiger vor, das es mit ihrer Kultur verbunden ist. Fakten Gewalt gegen Frauen und Kinder ist nicht mit der Kultur von Minderheiten verbunden Frauen aus jeder kulturellen, wirtschaftlichen oder sozialen Schicht haben Erfahrungen mit Gewalt 72

75 Fälle von Missbrauch werden häufig nicht an Behörden gemeldet aufgrund von Angst vor sozialer Ausgrenzung und dem Stigma, das einem Opfer von häuslicher Gewalt anhängt. Häusliche Gewalt ist bei keiner Kultur oder Gruppe Teil der Tradition. 73

76 Mythos 2 Opfer finden leicht Zugang zur Polizei und zu Beratungsstellen Fakten Viele Migranten haben Angst vor der Polizei und sozialen Einrichtungen in Deutschland. Sie befürchten sogar Ausweisung. Viele Opfer haben daher großen Druck, wenn sie nach Hilfe suchen. Viele Migranten haben Angst, von der eigenen Gemeinde / Community ausgegrenzt zu werden. 74

77 Viele Zuwanderer haben Angst vor einem Besuch von Polizei oder Behörden bei ihnen zuhause. Mangelndes Wissen über das Recht auf Hilfe zu über Zugang zu Hilfsangeboten schafft für viele Opfer Barrieren. Viele Opfer haben ungenaue und falsche Informationen über ihre Rechte. 75

78 Mythos 3 Häusliche Gewalt gibt es vor allem bei Arbeiterfamilien, Migranten und Minderheiten Fakten: Häusliche Gewalt wird häufig auch als die demokratischste aller Gewaltformen bezeichnet. Häusliche Gewalt kann jeder Person in einer intimen Beziehung widerfahren. Es gibt keinen bestimmen Typ Familie, in der sich Gewalt ereignet. 76

79 Mythos 4 Häusliche Gewalt trifft nur Frauen. Männer sind die Täter, Frauen und Kinder sind die Opfer. Fakten: Die Zahl männlicher Opfer von häuslicher Gewalt hat in Deutschland um 31% zugenommen. Männer haben häufig Hemmungen, sich als Opfer zu sehen und Hilfe zu suchen. 77

80 Türkische Männer (vor allem junge Männer) sind häufig Opfer von Zwangsheirat. Die Gewalt wird durch Vater und Mutter ausgeübt. Homosexuelle türkische und muslimische Männer sind doppelt so häufig Opfer sexueller und häuslicher Gewalt als heterosexuelle Männer. Aufgrund von Scham berichten nur 3% über solche Gewalterfahrungen. In 27% aller Fälle häuslicher Gewalt sind Frauen die Täterinnen (mit Frauen sowie Männern als Opfer). 78

81 Sozio-kulturelle Faktoren, die Migrantinnen betreffen Migrantinnen erfahren häufig eine doppelte Benachteiligung: zum einen als Frau, zum anderen als Migrantin Zum Bespiel: Der Mangel an Zugang zu direkten Hilfeleistungen ist für Migrantinnen besonders schlimm, da sie häufig an zuhause gebunden sind. Es gibt viele Möglichkeiten der direkten Diskriminierung sobald die Frauen in einer Männer-dominierten Welt nach Hilfe suchen. 79

82 Einige Migrantinnen nehmen Gewaltanwendungen durch männliche (oder auch weibliche) Mitglieder ihrer eigenen Gruppe als Schicksal hin ohne nach Hilfe zu suchen. Häufig reagieren Polizei und Hilfskräfte zurückhaltend, wenn z.b. eine türkische Frau um Hilfe bittet oder ein Problem meldet. 80

83 Viele Migranten haben Bedenken, soziale Beratungen aufzusuchen. Sie befürchten, zuviel von sich berichten zu müssen und nicht über den Partner oder Täter. Viele Frauen befürchten, Berichte über häusliche Gewalt an deutsche Behörden könnte zu einem Entzug des Fürsorgerechts für die Kinder führen. 81

84 In traditionell-konservativ religiös verankerten Familien identifizieren sich Frauen sehr stark mit ihrer Aufgabe als Mutter und Erzieherin der Kinder. Sie verzichten deshalb auf Hilfe in Fälle häuslicher Gewalt aufgrund von Angst, sie würden dadurch die Kinder vernachlässigen und ihre Rolle nicht ausüben. 82

85 Übersehen wird häufig, dass in rund 30% aller Fälle häuslicher Gewalt in Zuwandererfamilien in Deutschland Frauen sowohl Täterinnen als auch Opfer sind (Schwiegermutter-Schwiegertochter; Schwägerin-Ehefrau; Großmutter- Enkelin). Steigend ist zugleich die Zahl von Frauen als Täterinnen gegenüber Männern in türkischen Familien. 83

86 Der Mangel an Schutzräumen bzw. geschützten Unterkünften für Frauen mit Migrationshintergrund ist immer noch ein großes Problem. Dies gilt sowohl für kurzfristige und kurzzeitige Unterbringung, aber auch für langfristige geschützte Unterkünfte. Die Zahl an Frauenhäusern ist zu gering. Für Männer als Opfer gibt es noch weniger Schutzmöglichkeiten. 84

87 Für Opfer aus traditionell-konservativen muslimischen Familien ist es wichtig, Ansprechpartner (Sozialarbeiter) mit Bezug zum selben Milieu zu haben. Für viele Opfer, die sich in Schutzprogramme begeben, sind die damit verbundenen finanziellen Sorgen ein Grund, keine Hilfe aufzusuchen. Viele befürchten das Abrutschen zu Hartz IV (Verletzung des eigenen Stolzes und der Ehre). 85

88 Hindernisse bei der Suche nach Hilfe Anbieter von Hilfeleistungen können Maßnahmen ergreifen, um Hindernisse abzubauen, die Opfer häuslicher Gewalt daran hindern könnten, Hilfe zu suchen: Wenn Sie bei einer Person den Verdacht haben, sie könnte Opfer häuslicher Gewalt sein, dies aber verneint wird, reden Sie generell über Gewalt, Angst,... Reden Sie über generelle Gefühle wie Scham, Hemmungen, Isolation,... Erwähnen Sie eine Definition von häuslicher Gewalt, die auch emotionale Gewalt beinhaltet (nicht nur körperliche). 86

89 Versichern Sie dem möglichen Opfer, dass es nicht ihre / seine Schuld ist, in dieser Rolle zu sein. Stellen Sie Vertraulichkeit sicher! Versichern Sie dem Opfer, dass es selbst über die nächsten Schritte entscheidet (nicht Sie als Sozialarbeiter). Informieren Sie das Opfer über alle möglichen Hilfeleistungen und über deren Verfügbarkeit im Notfall. 87

90 Erläutern Sie, dass häusliche Gewalt ein sehr komplexes Problem ist, das nicht nebenher gelöst werden kann. Weisen Sie auf spezielle Hilfeleistungen hin, auf Experten sowie auf Dienste, zu denen ein leichter und einfacher Zugang besteht. Sobald ein Opfer von Missbrauch berichtet, ist dies oft nur die Spitze des Eisbergs. Hören Sie aufmerksam zu, zeigen Sie Nähe, betonen Sie Vertrauen und Verschwiegenheit. So helfen Sie zunächst am besten. Loben Sie, dass darüber gesprochen wurde! 88

91 Betonen Sie, dass Angst, Scham, Schuld etc. normale Reaktionen sind. Erläutern Sie, dass solche Gefühle häufig Ursache sind, keine Hilfe aufzusuchen. Zeigen Sie, dass Sie diese Zusammenhänge verstehen. Loben Sie das Opfer, den ersten Schritt gegangen zu sein. Erläutern Sie, dass es viele Frauen und Männer gibt, die Opfer sind (kein Einzelfall, kommt überall vor). Erläutern Sie klar Ihre Grenzen und benennen Sie Experten für weiterführende Hilfe, die Sie kennen und denen man vertrauen kann. 89

92 Vermeiden Sie jede Art von Annahmen oder Spekulationen. Es gibt viele Gründe, warum Opfer zunächst nichts an ihrer Situation ändern möchten und in ihrer Rolle verbleiben. Respektieren Sie dabei die Grenzen des Machbaren für das Opfer. Erläutern Sie, dass Lösungen für das Problem häuslicher Gewalt oft ein langer Weg sind, der Zeit und Kraft kostet, aber am Ende immer zum Erfolg führt. Verweisen Sie auf Punkte, an denen Sie gesetzlich eingreifen müssen (Kindesmissbrauch etc.). 90

93 Erläutern Sie die Regeln Ihrer Einrichtungen. Garantieren Sie Vertrautheit! Geben Sie dem Opfer die Rolle, darüber zu entscheiden, wie es weitergeht. Wenn Sie aufgrund starker Gewalt oder Missbrauch die Behörden informieren MÜSSEN, binden Sie das Opfer auf jeden Fall in diesen Prozess ein! Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Opfer etwas aus Angst vor Behörden nicht erzählt, akzeptieren Sie dies zunächst. Fordern Sie im Gespräch jedoch weitere Details an und nennen Sie dabei die Konsequenzen (Anzeige etc.). 91

94 Zeigen Sie Opfern auf, dass es in Ihrer Region Netzwerke von Einrichtungen für Opfer und Täter häuslicher Gewalt gibt. Es ist wichtig, dass Opfer, die um Hilfe ersuchen, eine positive Rückmeldung erhalten und über die Vielzahl von Hilfsdiensten informiert werden. Sagen Sie dem Opfer, wenn Sie mit anderen Kolleginnen und Kollegen über den Fall sprechen (auch anonym). 92

95 Stellen Sie sicher, dass Ihre Dienste durch Handzettel etc. beworben werden und diese Infozettel an Stellen ausliegen, wo Opfer ohne Probleme darauf zugreifen können. Sie Sicherheit des Opfers und von Kindern steht immer an erster Stelle aller Maßnahmen. Verweisen Sie auf mehrsprachige Serviceangebot, auf Dolmetscher und Übersetzer außerhalb konsularischer Dienste! 93

96 Zur Erinnerung Opfer häuslicher Gewalt zeigen häufig eine unendliche Geduld, die für sie missliche Situation zu Ertragen. Sie entwickeln Strategien des Versteckens, des Leugnens und des Erklärens. Zum Teil schützen Opfer wissentlich die Täter, um die Gesamtgruppe (Familie) zu schützen. Opfer versuchen, Gewalt als normalen Teil ihrer Beziehung zu sehen. Dieser Prozess kann über Jahre dauern. Entsprechend lange dauert es auch, den ersten Schritt in Richtung Hilfe zu gehen. 94

97 Empfehlungen für den Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt DO: Bieten Sie ein Umgebung der Sicherheit, des Vertrauens. DO: Erklären Sie klar die Grenzen der Vertraulichkeit (im Sinne von Missbrauch von Kindern, extremer Gewalt etc.) und klären Sie über Ihre Anzeigepflicht auf. DO: Denken Sie ganzheitlich über die Situation eines Opfers und ziehen Sie andere Experten hinzu. DO: Bieten Sie auch ungewöhnliche und vorurteilslose Hilfe an. Sie müssen nicht mit der Meinung eines Opfers einverstanden sein, aber zeigen Sie, dass Sie aktiv helfen werden und Opfer nicht auf sich allein gestellt sind. 95

98 DO: Lassen Sie Opfer dann über Erfahrungen berichten, wenn die Opfer selbst dies wünschen und darüber sprechen. Lassen Sie sie auch über gutes sprechen (es gibt immer gute Aspekte), das schlechte und furchtbare. Ein Gesprächspartner ist für Opfer der erste Schritt, einen Ausweg zu finden und mit der Situation umzugehen. DO: Bieten Sie immer Hilfe und Erreichbarkeit für Opfer in einer sicheren Umgebung an. Stellen Sie sicher, dass dies so geschieht, dass Opfer nicht erkannt werden. DO: Sprechen Sie über einen Sicherheitsplan, die auch die Aufbewahrung wichtiger Unterlagen und Dokumente beinhaltet. DO: Denken Sie auch an Sich! 96

99 DON T: Machen Sie nie voreilige Annahmen, sondern erlauben Sie dem Opfer, nach eigenem Zeitempfinden zu agieren. DON T: Sagen Sie den Opfern nicht, was zu tun ist. Häufig ist es unverständlich für Sozialarbeiter zu sehen, dass ein Opfer nicht einfach seine Familie verlässt oder Hemmungen hat, Verändungen zu vollziehen. Opfer müssen die Entscheidung selbst treffen, um diese nachhaltig zu vefolgen. Sprechen Sie mit Opfer über Folgen und Alternativen, drängen Sie aber nicht! DON T: Stellen Sie keine Ultimaten! Sie setzen die Opfer damit unnötig unter Druck! 97

100 DON T: Empfehlen Sie Paaren keine Partner- oder Eheberatung als Lösung. Häufig erscheint dies ein geeigneter Weg, vor allem dann, wenn die Frauen betonen, die Beziehung retten zu wollen. Paarberatung kann jedoch für die Opfer sehr gefährlich sein. Der Täter kann die Beratung dazu nutzen, seine eigene Machtstellung auszubauen und den Berater oder Betreuer auf seine Seite zu ziehen. Bewegen Sie das Opfer immer dazu, individuelle Beratung zu suchen, bevor überhaupt an eine Paarberatung gedacht wird. 98

101 DON T: Sagen Sie Opfern nicht, dass alles gut werde; Häusliche Gewalt kann tödlich sein. Aber: Hilfe von außen ist essentiell, um ein Opfer auf dem Weg in ein neues Leben zu begleiten und mit dem alt hergebrachten zu brechen. DON T: Bieten Sie keine Dienste an, in denen Sie keine Erfahrung haben; Vermitteln Sie besser die Opfer an anderen, erfahrene Einrichtungen, die über das entsprechende Wissen verfügen. 99

102 Gute Beispiele Bleiben Sie zuversichtlich Respektiven sie Vielfalt im Rahmen des Dialoges zwischen den Kulturen Starten Sie gemeinnützige und ehrenamtliche Projekte Förderung von Gleichheit und Interkultur Förderung der öffentlichen Sicherheit Offenheit Respekt gegenüber anderen Förderung der politischen Vertretung Förderung interkultureller Kompetenz 100

103 Der Weg zu mehr Selbstbewusstsein 101

104 Netzwerke in Stuttgart STOP-Projekt FIZ Fraueninformationszentrum Caritas-Kriseninterventionszentrum Frauenunternehmen ZORA AWO Migrantendienste YASEMIN Beratungsstelle FrauenFANAL-Beratung des städtischen Frauenhauses 102

105 IEIE International Education Information Exchange e.v. Hölderlinplatz 2A Stuttgart Deutschland Tel: Fax: web: 103

106

107

108 IR VEREIN MULTIKULTURELL ANUP INTERNATIONAL Exchange House National Travellers Service Great Strand Street 61 Dublin 1, Ireland IEIE International Education Information Exchange Hölderlinplatz 2A Stuttgart, Germany Verein Multikulturell Bruneckerstraße 2 d, 3. Stock 6020 Innsbruck, Austria office@migration.cc ANUP- International Bd. Nicolae Titulescu, nr. 163, sector 1, Bucuresti, cod , Romania ileanaboeru@yahoo.com Prolepsis Institute of Preventive Medicine Environmental & Occupational Health 7 Fragoklisias Street, , Marousi Athens Greece info@prolepsis.gr

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