hat,kannvoneinerwirklichentrendwendenochkeineredesein.altersdiskriminierungistindenpersonalbürosnochweitverbreitet.diesdrücktsichsowohl

Ähnliche Dokumente
Arbeitsmarktpolitik In Beschäftigung und Perspektiven investieren statt Chancen kürzen

Handlungsaufträge aus dem UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

VerhaltensänderungbeiUnternehmenslenkernundhochbezahltenInvestmentbankernausgelöst.AuchderEntwurfderBundesregierungfüreinGesetzüber

Zusammen lernen Recht auf inklusive Bildung bundesweit umsetzen

Neuen Vorbehalt zum Europäischen Fürsorgeabkommen zurücknehmen

Gemeindefinanzkommission gescheitert Jetzt finanzschwache Kommunen ohne Sozialabbau nachhaltig aus der Schuldenspirale befreien

zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Drucksachen 17/3404, 17/4032

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: Die Kommunen sind unterfinanziert DiefinanzielleLagesehrvielerKommunenistschlecht.Hauptschuldandieser

entscheiden.zudembeugttransparenzkorruptionundmisswirtschaftmitöffentlichen

Existenzsicherung und Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche durch bedarfsgerechte Kinderregelsätze gewährleisten

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: 1.DiedemografischeEntwicklungwirdzueinemerheblichenRückgangnicht

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gute Lehre an allen Hochschulen garantieren Eine dritte Säule im Hochschulpakt verankern und einen Wettbewerb für herausragende Lehre auflegen

Jugendliche in Deutschland: Perspektiven durch Zugänge, Teilhabe und Generationengerechtigkeit

Entwurf eines Gesetzes zur Einrichtung eines Sozialen Arbeitsmarktes

Wir fragen die Bundesregierung: Allgemein 1.MitwelchenMaßnahmenundInstrumentenplantdieBundesregierung,die

Den Ausbau der Breitbandinfrastruktur flächendeckend voranbringen

Soziale Bürgerrechte garantieren Rechtsposition der Nutzerinnen und Nutzer sozialer Leistungen stärken

Datenschutz und Verbraucherschutz in sozialen Netzwerken stärken Grundrechte schützen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kleine Anfrage. Deutscher Bundestag Drucksache 17/12494

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/11267, 17/12221

Investitionen in Antipersonenminen und Streumunition gesetzlich verbieten und die steuerliche Förderung beenden

Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf durchsetzen

Wissenschaftliche Redlichkeit und die Qualitätssicherung bei Promotionen stärken

VerbraucherinnenundVerbraucherzumachen.DiedamitverbundenenQualitätsprüfungenwerdendurchdenMedizinischenDienstderKrankenversicherung

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und SPD Drucksachen 16/1889, 16/2785

SchieflagesowiePerspektivenderCommerzbankAGbestehendennochUnklarheiten.

Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Wahlrecht

Arbeitsbedingungen, Outsourcing und Zeitarbeit in Bundesministerien und deren nachgeordneten Behörden

gestoßen,daerderursprünglichenintentiondesgesetzgebersnichtgenüge.so

Bologna-Reform verbessern Studienqualität erhöhen und soziale Dimension stärken

BedürfnissederPatientinnenundPatienten,ebensowieArtundGradderErkrankung.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

DerVorschlagderEU-KommissionfüreineRichtliniedesEuropäischenParlamentsunddesRatesüberdieBedingungenfürdieEinreiseunddenAufenthalt

BarrierenaufdemWegzurAnerkennungbestehen.DenndiebestehendeAnerkennungspraxiszeichnetsichdurchIntransparenz,Undurchlässigkeitundungleiche

DasBildungssystemistunterfinanziertundstrukturellblockiert.VondensozioökonomischenFolgendieserBlockadesindallestaatlichenEbenenbetroffen.

Ein neuer Anlauf zur Bändigung der Finanzmärkte Für eine starke europäische Bankenunion zur Beendigung der Staatshaftung bei Bankenkrisen

Sofortmaßnahmen beim BAföG Für mehr Zugangsgerechtigkeit und höhere Bildungsbeteiligung

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/6051, 17/7453

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Britta Haßelmann, Brigitte Pothmer, Josef Philip Winkler und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sofortiger Baustopp für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen Ulm

Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt verwirklichen Innovationshemmnis Männerdominanz beenden

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 16/7439, 16/7486, 16/8525

Zukunft schaffen, Bildung stärken Bildungspolitische Herausforderungen als gesamtstaatliche Aufgabe ernst nehmen

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/6600, 17/6602, 17/7123, 17/7124, 17/7125

Rehabilitierung und Entschädigung der nach 1945 in Deutschland wegen homosexueller Handlungen Verurteilten

geschaffen.ähnlichesgiltfürdievoranschreitendeentwicklungimgesundheitswesen,diezuneuendiagnosemöglichkeitenundmolekulargenetischen

Bildungsgipfel.UmeinenÜberblicküberdieErgebnissederGesprächezuerhalten,fragenwirdieBundesregierung:

1.TeiltdieBundesregierungdieAnsicht,dassdieStreichungderRentenbeiträgezueinerErhöhungderAnzahlderEmpfängerinnenundEmpfänger

Freiwilligendienste in zivilgesellschaftlicher Verantwortung stärken

Die Folgen des CGZP-Urteils und die Umsetzung der EU-Leiharbeitsrichtlinie

Mehr Schutz für Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger

Beschlussempfehlung und Bericht

kleinerensparguthabenzuunderschwertsodenaufbauprivateraltersvorsorgevermögen.

eineraktiengesellschaftgesetzestreuzuverhalten,wovonvölkerrechtlicheverträgeodervonderbundesrepublikdeutschlandratifizierteübereinkommenmit

Gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage

Entwurf eines Dreizehnten Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes

Ziele und Umsetzung der Nationalen Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/13423, 17/14194

Sicherheit, Wirksamkeit und gesundheitlichen Nutzen von Medizinprodukten besser gewährleisten

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Partizipation von Kindern und Jugendlichen stärken mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit durch eine neue Beteiligungskultur

Bildungssparen als ein Baustein zur Förderung lebenslangen Lernens

Den friedenspolitischen und krisenpräventiven Auftrag des Europäischen Auswärtigen Dienstes jetzt umsetzen

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: DieKoalitionderFraktionenderCDU/CSUundFDPlöstmitdemPflege-Neuausrichtungsgesetz

immerweiterauseinanderentwickeln.auchvordiesemhintergrundsteheninsbesonderedieindenletztenjahrenexorbitantgestiegenenmanagergehältervor

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und SPD Drucksachen 16/11740, 16/11801

Über- und unterversorgte ärztliche Planungsbereiche in Verbindung mit der Relation Ärzte/Ärztinnen zur Bevölkerung

Rechtsanspruch auf Bildung, Erziehung und Betreuung zügig realisieren Qualitätsoffensive in Kitas und Tagespflege in Angriff nehmen

Ländliche Räume als Lebensräume bewahren und zukunftsfähig gestalten

Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Der Sonderweg der Kirchen im Arbeitsrecht Entgelte, Arbeitsbedingungen und Streikrecht

despannenreaktorsinkrümmelsowiedierücknahmederlaufzeitverlängerung.diebundesregierungunddiesietragendenfraktionenhabenimletzten

Durch eine neue Investitionspolitik zu mehr Verkehr auf der Schiene

DGB).DaherstelltsichdieFrage,wiedieEinhaltungbestehenderJugendarbeitsschutzregelnbesserüberprüftwerdenkann,undwelche

Neue Netzstruktur für Wasserstraßen präzisieren und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung reformieren

DeutschlandgemeldetenZahlenfürdieletztenJahrehäufignichtschlüssigoder

Beschlussempfehlung und Bericht

Exekutiveeinzuräumen.DurchdieHerstellunggrößtmöglicherTransparenz werdenunlautereeinflüsseneutralisiert,jeglicherbösescheinwirdvonvornherein

MethylphenidatisteinePsychostimulansausderGruppederAmphetamine,dievorrangigzurBehandlungeinerAufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/8682, 17/9436

Umsetzung des Entgeltsystems in der Psychiatrie nach 17d des Krankenhausfinanzierungsgesetzes

bestehendenlautenstraßeoderschienenstreckewohnt,hatdamitselteneine AussichtaufVerbesserungseinerSituation.BetroffenebraucheneinePerspektive.

Datenschutz stärken Bewusstsein schaffen Datenmissbrauch vorbeugen

Transnationale Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft ziehen

finanziellenkollapsstehen,mussunverzüglicheineaufgabengerechtefinanzausstattungderstädteundgemeindensichergestelltwerden.

Beschlussempfehlung und Bericht

Nationalen Radverkehrsplan 2020 zum ambitionierten Aktionsplan der Radverkehrsförderung weiterentwickeln

wird,destoattraktivererscheintderwirtschaftsstandort.dieserfalschverstandeneföderalismusderministerpräsidentenmusseinendehaben.

Die Hermes Logistik Gruppe und deren Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt

Antrag. Deutscher Bundestag Drucksache 17/8898

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 17/5235 17. Wahlperiode 23. 03. 2011 Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Fritz Kuhn, Katrin Göring-Eckardt, Markus Kurth, Priska Hinz (Herborn), Beate Müller-Gemmeke, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Britta Haßelmann, Tabea Rößner, Birgitt Bender, Ekin Deligöz, Kai Gehring, Maria Klein-Schmeink, Tom Koenigs, Elisabeth Scharfenberg und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Integration Älterer in den Arbeitsmarkt verbessern Der Bundestag wolle beschließen: I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: DieniedrigenBeschäftigungsquotenÄltererinDeutschlandsindkeinSchicksal, sondernhausgemacht.durcheinejahrzehntelangefrühverrentungspolitik wurdenältereausdemarbeitslebengedrängtunddiebetriebesetztenfast ausschließlichaufjungebelegschaften.inderfolgebeschäftigten2008laut dembetriebspaneldesinstitutsfürarbeitsmarktundberufsforschungderbundesagenturfürarbeit (IAB)35ProzentallerBetriebekeineMitarbeiterinnen undmitarbeiterüber50jahren.älteresindüberdurchschnittlichhäufigvonarbeitslosigkeitundlangzeitarbeitslosigkeitbetroffenundweisengeringereerwerbsbeteiligungsquotenaufalsanderealtersgruppen.auchwennsichdiesituationältereramarbeitsmarktindenvergangenenjahrenpositiventwickelt hat,kannvoneinerwirklichentrendwendenochkeineredesein.altersdiskriminierungistindenpersonalbürosnochweitverbreitet.diesdrücktsichsowohl indermangelndenbereitschaftzurneueinstellungältereralsauchindergeringeren Weiterbildungsbeteiligung von Älteren aus. DieFehlentwicklungbeiderBeschäftigungÄlterermussumgekehrtwerden. DasistnichtnurwegenderberechtigtenTeilhabeansprücheÄltererundderab 2012erfolgendenschrittweisenErhöhungdesRenteneintrittsalterserforderlich. AuchdiedemografischbedingtalterndeErwerbsbevölkerungundderwachsendeFachkräftemangelsorgendafür,dassaufdieKompetenzenÄlterernicht mehrverzichtetwerdenkann.soprognostiziertdasstatistischebundesamteine starkealterungdererwerbsbevölkerungbereitsfürdaskommendejahrzehnt, dadanndiegenerationderbabyboomerindiespätphaseihreserwerbslebens kommt.deranteildermenschenimaltervon50bis64jahrenwirdvonheute 31Prozentauf40ProzentumdasJahr2020ansteigen.FürdieSicherungder wirtschaftlichenbasisdeutschlandswerdenältereinzukunftunentbehrlich werden. ZieleinervorausschauendenArbeitsmarkt-,Wirtschafts-undUnternehmenspolitikmussessein,dieVoraussetzungendafürzuschaffen,dassArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerbiszumRenteneintrittmotiviert,qualifiziertund gesundihrererwerbsarbeitnachgehenkönnen.darüberhinausmüssendie ChancenältereArbeitsloserwiederinBeschäftigungzukommensignifikant verbessert werden.

Drucksache 17/5235 2 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode NurmitInvestitioneninQualifizierung,inalterns-undaltersgerechteArbeitsbedingungenundinGesundheitsförderungkönnenRahmenbedingungenfürein längeresberufslebenundeinetragfähigekulturderaltersarbeitentstehen.darüberhinausmussdievermittlungältererarbeitslosererheblichverbessertwerden,damitarbeitslosigkeitfürälterenichtmehrregelmäßiggleichbedeutend mitdemendedeserwerbslebensist.diedemografischeentwicklungbietetdie Chance,überkommenezumeistnegativeEinstellungengegenüberdemAlter undderberuflichenleistungsfähigkeitältererzuverändern.wieimsechsten Altenberichtgefordert,isthierzueinkonsequentesundüberzeugendesMiteinander von Politik, Arbeitgebern und Sozialpartnern notwendig. II.DerDeutscheBundestagwolledeshalbfolgendezentraleMaßnahmen beschließen: 1.Zukunftsorientierte Qualifizierung ÄltereBeschäftigtewerdennurinsehrgeringemUmfanganbetrieblichenWeiterbildungenbeteiligt.DadurchdrohtihreQualifikationzuveraltenunddensich änderndenarbeitsanforderungennichtmehrzugenügen.notwendigistein ParadigmenwechselunddieAusrichtungderbetrieblichenWeiterbildungauf dasprinzipdeslebenslangenlernens.umdieseentwicklungzuunterstützen, werden folgende Maßnahmen ergriffen: a)kleineundmittlereunternehmenwerdendurchberatungundvernetzteangebotegezieltgefördert,umihreweiterbildungsaktivitätenzuerhöhenund einealtersgerechtepersonalentwicklungzurealisieren.diebetriebesollen vorallemdabeiunterstütztwerden,diejenigenzufördern,derenberufliche Qualifikationen veraltet sind. b)dasprogrammweiterbildunggeringqualifizierterundbeschäftigterälterer ArbeitnehmerinUnternehmen (WeGebAU),mitdemdieQualifizierungvon älterenbeschäftigteninkleinenundmittlerenbetriebensowievongeringqualifiziertengefördertwird,mussunbefristetimdrittenbuchsozialgesetzbuch (SGB III) verankert werden. c)dieüberdiearbeitsagenturenundjobcentergefördertenweiterbildungsangebotewerdenaufgeringqualifizierteundaufangebotemiteinem anerkanntenberufsabschlusskonzentriert.darüberhinausistdiemodulare, mitteilqualifikationverseheneweiterbildungzuverstärken,mitderberufliche Abschlüsse schrittweise erworben werden können. d)übereinneueserwachsenenbildungsförderungsgesetzwerdenumschulungenauchfürdiejenigengefördert,dieausihremaktuellenberufherausin einezukunftsbranchewechselnwollen.derrechtsanspruchfüreineförderungwirdnichtanstarrealtersgrenzengebunden.dasneuegesetzwird diefinanzierungdeslebensunterhaltesinderweiterbildungsphasedurch ZuschüsseundDarlehenabhängigvonderindividuellenSituationderBerechtigten regeln. 2. Kultur der Altersarbeit verbessern Einealterns-undaltersgerechteArbeitsgestaltungistVoraussetzungfürÄltere undfürjüngere,umihrelangfristigeerwerbsfähigkeitsicherzustellen.mit BlickaufdiesesZielunddieinsgesamtalterndeErwerbsbevölkerungmüssen gutearbeitsbedingungen,arbeitsschutzmaßnahmen,diephysischeundpsychischegesunderhaltungvonbeschäftigtenunddiewiedereingliederung leistungsgewandelterbeschäftigterinderbetrieblichenpraxiseinenhöheren Stellenwertalsbisherbekommen.DesWeiterensindflexiblereArbeitszeitmodellefürdiebessereVereinbarkeitvonFamilieundBerufunddengleitenden Übergang in den Ruhestand notwendig.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 17/5235 a)kleineundmittlereunternehmensollenmithilfevonberatungendabei unterstütztwerden,betriebsspezifischelösungenimbereicharbeitsorganisation (z.b.altersgemischteteamarbeit,tandemlösungenvonjüngerenund älterenbeschäftigten,arbeitszeitmodelle)undgesundheitsförderung (z.b. Arbeitsplatzgestaltung) zu entwickeln. b)diemöglichkeitenzurselbstbestimmtenarbeitszeitgestaltungdurchlangzeitkonten,teilzeitoptionenodertemporärefreistellungensindweiterzuentwickelnundauszubauen.passgenaueundflexiblearbeitszeitmodellesind wichtigestellschrauben,umanforderungenvonberufundfamiliezuvereinbaren und auf veränderte gesundheitliche Anforderungen zu reagieren. c)dieträgerderberufsgenossenschaftenundderbetrieblichengesundheitsförderungmüssenihreaktivitätenausbauenundstärkeraufbeschäftigtein kleinen und mittleren Betrieben sowie weibliche Beschäftigte ausrichten. d)dasinstrumentdesbetrieblicheneingliederungsmanagements (BEM)nach 84Absatz2desNeuntenBuchesSozialgesetzbuchmussinsämtlichen BetriebenzurAnwendungkommen,damitBeschäftigte,dieaufgrundihres Alters,einesUnfallsodereinerKrankheitihrerregulärenArbeitnichtmehr ingewohntemmaßenachkommenkönnen,aufsiezugeschnittenearbeitsbedingungen, Hilfsmittel bzw. Assistenz bekommen. e)gefährdungsbeurteilungensindeinzentralesinstrumentimarbeitsschutzgesetz.eineflächendeckendeumsetzungderregelungenundbesserekontrollensindnotwendig.derbetrieblichearbeitsschutzmussdarüberhinaus mehr als heute vor Stress und psychischer Überlastung schützen. f)beschäftigungspakteunddemografie-tarifverträgezwischendensozialpartnern,diedieintegrationältererinsarbeitslebenundalters-undalternsgerechtearbeitfördern,sindgenausozuunterstützenwiediegründungund ArbeitvonBetriebsrätenalswichtigeAkteurebeiderEntwicklungaltersgerechter Arbeitsbedingungen. g)eineteilrentebeiverringerungderarbeitszeitabdem60.lebensjahrwird eingeführt.siewirdauchfürmenschenjenseitsderregelaltersgrenzeattraktivausgestaltet,umeinenlängerenverbleibinerwerbstätigkeitzuermöglichen.dabeisollendiehinzuverdienstgrenzentransparentergestaltetund insbesondere für Geringverdienende verbessert werden. 3. Effektive Vermittlung Älterer aus Arbeitslosigkeit ÄltereArbeitslosehabengrößereSchwierigkeitenalsandereGruppenwiederin Arbeitzukommen.IhrAnteilandenNeueinstellungenistimVerhältniszu ihremanteilamerwerbspersonenpotenzialunterdurchschnittlich,entsprechend hochistderanteilderlangzeitarbeitslosenunterälteren.vorbehaltegegenüber derleistungsfähigkeitältererbeschäftigterhaltensichhartnäckig,obwohldies sowohlvonseitenderwissenschaftalsauchausderbetrieblichenpraxiswiderlegtist.umdieszuändernsindverbesserungenbeidervermittlungnotwendig. a)alsvoraussetzungenfüreinequalitativhochwertigebetreuungundeinindividuellesfallmanagementunteranderemauchfürdieunterstützungälterer ArbeitsloserwerdendieJobcenterundArbeitsagenturenmitdendafürerforderlichenpersonellenundmateriellenGrundlagenausgestattet.BereitsbeschlosseneundweiteregeplanteKürzungenbeideraktivenArbeitsmarktpolitik sind daher zurückzunehmen bzw. nicht umzusetzen. b)diebeteiligungältereranqualifizierendenmaßnahmenmusserhöhtwerden.diesgiltinsbesonderefürälterearbeitslosemitgeringenundveralteten Qualifikationen.HierfüristauchaufdieausschließlicheOrganisationder WeiterbildungüberBildungsgutscheinezuverzichten.Darüberhinaussind ÄlteremehralsbisheranMaßnahmenundFörderungenzubeteiligen,die

Drucksache 17/5235 4 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode potenziellhöhereeingliederungserfolgeaufweisen,wiezumbeispieleingliederungszuschüsse. c)alleregelungen,dienichtaufdieintegration,sondernaufdieaussteuerung ältererarbeitsloserzielen,sindzustreichen.dasbetrifftsowohldieregelung in 53aAbsatz2desZweitenBuchesSozialgesetzbuch (SGBII),nachder über58-jährigeerwerbsfähigeleistungsbezieherund-bezieherinnenunter bestimmtenbedingungennichtmehralsarbeitslosgelten,alsauchdiemöglichezwangsverrentungarbeitsuchendernach 12aAbsatz1Satz2SGBII. d)präventionundgesundheitsförderungmüssenimsgbiiundsgbiiials Auftragverankertwerden.ArbeitslosenmüssenkonkreteAngeboteoffenstehen,diearbeitsmarktintegrativeundgesundheitsbezogeneLeistungen miteinanderkombinieren.gesetzlichekrankenkassen,bundesagenturfür ArbeitundGrundsicherungsträgersollenhierfürentsprechendeLeitlinien und Kooperationsformen vereinbaren. e)älterearbeitsuchende,fürdieesaufabsehbarezeitkeineperspektivefür eineintegrationindenerstenarbeitsmarktgibt,erhaltenaufeinemverlässlichen sozialen Arbeitsmarkt eine langfristige Beschäftigungsperspektive. f)gemeinsammitdensozialpartnernundderbundesagenturfürarbeitstartet dasbundesministeriumfürarbeitundsozialeseinelangfristigangelegte InformationskampagnefürArbeitgeberinnenundArbeitgeber,umdieunverzichtbarenPotenzialeundKompetenzenältererBeschäftigterbekannter zu machen und Vorurteile abzubauen. Berlin, den 22. März 2011 Renate Künast, Jürgen Trittin und Fraktion Begründung DieSituationÄltereraufdemdeutschenArbeitsmarktentwickeltsichzwar positiv,sieistjedochbeiweitemnochnichtzufriedenstellend.trotzzahlreicher ReformenistdieFrühverrentungsmentalitätnochimmerlatentinderGesellschaftverwurzelt.DiesmageineErklärungdafürsein,warumErgebnisseaus demiab-betriebspanelzeigen,dassbetriebezwardieeigenschaftenältererin hohemmaßeschätzen,sieaberdennochkaumrekrutieren 1.Vorallemdemografie-undkonjunkturbedingtsteigtdieErwerbstätigenquoteder55-bis64-Jährigen.Allerdingsliegtsiemitetwa56ProzentweiterhindeutlichunterderQuote allererwerbspersonen.beiden60-bis64-jährigenbeträgtderanteilderjenigen, dienochberufstätigsindsogarnur38prozent 2.Auchsindlediglichetwasmehr alsdiehälftederälterenerwerbstätigensozialversicherungspflichtigbeschäftigt.mini-/midi-undein-euro-jobsodermaßnahmenkarrierensindkeine SeltenheitbeimÜbergangindieRente.DieErwerbstätigkeitältererMännerund Frauenunterscheidetsichdabeierheblich.NachAngabenderOrganisationfür wirtschaftlichezusammenarbeitundentwicklung (OECD)lagsieinDeutschlandbeiMännern2008bei61,7ProzentundbeiFrauenbeilediglich46Prozent. EinwesentlicherFaktorfürdieBeschäftigungschancenÄltereristebensowie beianderenaltersgruppenihrequalifikation.währenddieerwerbstätigenquote vonälterenbeschäftigtenmithochschulabschlussnichtweitvonderquoteder 1Bellmann/Brussig 2007. 2 Durchschnittswerte für 2009 aus Bundesagentur für Arbeit (2010): Ältere am Arbeitsmarkt.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 17/5235 Jüngerenentferntist,erhöhtsichdieWahrscheinlichkeitderErwerbslosigkeit im Alter bei niedrigem Qualifikationsstand deutlich. ÄltereMenschensindüberdurchschnittlichvonArbeitslosigkeitbetroffen.AktuellliegtdieArbeitslosenquotefür55-bisunter65-Jährigebei9,6Prozent gegenübereinerquotevon7,9prozentbeiallenarbeitslosen 3.DieseQuotehat indenletztenjahrensogarzugenommen,wasallerdingsauchanderreduzierungdervorruhestandsähnlichensonderregelungenliegt.älteresinddurchschnittlichvorallemdeutlichlängerarbeitslosalsjüngeremenschen.imjahresdurchschnitt2009warenmehrals40prozentallerüber55-jährigenarbeitslosen langzeitarbeitslos, das sind fast 200 000 Menschen. MitdiesenZahlenkorrespondiertimnegativenSinnederAnteilÄltereranden Neueinstellungen:ObwohlÄltere20ProzentdesErwerbspersonenpotenzials ausmachen,sindlediglich8,5prozentallerneuangestelltenälterensemesters. DabeilegeninsbesondereUnternehmenmitmehrals500BeschäftigtenausgesprocheneZurückhaltungandenTag:Nurknapp6ProzentallerNeueingestelltenindiesemBetriebssegmentsindälterals50Jahre,beiUnternehmenmitmehr als1000beschäftigtensindessogarnur3prozent (alledaten:iab-betriebspanel 2005). Zusammenfassendlässtsichsagen,dassÄlterezwarbeschäftigtwerden,im FallevonArbeitslosigkeitabersignifikantgeringereChancenaufArbeithaben alsjüngeremitbewerberinnenund-bewerber.dafürsindimwesentlichenzwei Gründeverantwortlich.ZumeinenverursachenfehlendeoderveralteteQualifikationendasProblemderReintegrationÄltererindenArbeitsmarkt.Diesist nichtnuraufeinefehlendeodereineehergeringeformaleberufsausbildungzurückzuführen,sondernauchaufdenumstand,dassgeradegeringqualifizierte undälterebeschäftigtenurunterdurchschnittlichanbetrieblicherweiterbildung beteiligt werden. EinweitererFaktorfürdieBeschäftigungschancenÄltereristdieGestaltungalterns-undaltersgerechterArbeitsbedingungen.DieArbeitsbedingungenvon vielenbeschäftigtenführenzugesundheitlichenbelastungen,dieeinelängere Lebensarbeitszeiterschweren.AufderbetrieblichenEbenesindjedochdie AnforderungendesdemografischenWandelsnochnichtinentsprechendeMaßnahmengemündet.ZwarhabeneinzelneBetriebebegonnen,UnternehmensundPersonalstrategienzuentwickeln,dieinderEinrichtungvon Diversity-, Disability- und Demografie-Beauftragten münden.dasgrosderbetriebe siehthierinjedochbislangentwederkeinenmehrwertoderesfehlendieentsprechenden personellen bzw. finanziellen Ressourcen. DasIAB-BetriebspanelweistfürdasJahr2008aus,dasslediglich7Prozentder Betriebe,dieÄlterebeschäftigen,dieseauchanWeiterbildungenbeteiligen.Nur 1ProzentderweiterbildendenBetriebebietetspeziellaufÄlterezugeschnittene Angebotean.ÄhnlichschlechtsiehtesbeianderenaltersspezifischePersonalmaßnahmenaus:BesondereAusstattungderArbeitsplätzehaltennur2Prozent derbetriebevor,altersgemischtegruppenlediglich6prozent.diealtersteilzeit spieltimmernochdiegrößte,allerdingsabnehmenderolleindenbetrieben,sie wird in 9 Prozent der Betriebe eingesetzt, 2002 boten dies noch 11 Prozent an. ZumanderenbestehengroßeVorbehaltegegenüberderLeistungsfähigkeitältererBeschäftigter.IhnengegenüberlegenPersonalverantwortlicheehereineDefizit-alseineStärkenbetrachtungandenTag.ArbeitswissenschaftlicheStudien belegenjedoch,dassältereüberspezifischekompetenzenverfügen,diewettbewerbsentscheidendseinkönnen.dazugehörenbeispielsweiseerfahrungswissen,verantwortungsbewusstsein,qualitätsbewusstseinundeinegroßeent- 3 Bundesagentur für Arbeit Monatsbericht Februar 2011.

Drucksache 17/5235 6 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode scheidungs- undhandlungsökonomie 4.DieseErkenntnissehabendasgesellschaftlicheAltersbildjedochbishernichtgeprägt.Auchderprognostizierte wachsendefachkräftebedarf,derabsehbareinegrundlegendandereintegration ÄltererindasErwerbslebenerforderlichmacht,hathierannochnichtvielgeändert.ZwarwächstdieBedeutungdieserFrageinderöffentlichenDebatte,auf diebetrieblichepraxishatsichdieseerkenntnisbisherjedochnurpunktuell niedergeschlagen. DievorliegendenZahlenzeigen,dasssichdieIntegrationÄltererindasErwerbslebennichtautomatischverbessernwird.HierzuisteinBündelvonMaßnahmen notwendig,dasfürmehrqualifizierung,diebesserevermittlungältererarbeitsloser,alterns-undaltersgerechtearbeitsbedingungenundbetrieblichegesundheitsförderung sorgt und so eine neue Kultur der Altersarbeit befördert. 4VergleichedazuzumBeispieldieschriftlichenStellungnahmenvonDr.JürgenPfisterundProfessor Dr.AndreasKrusezuröffentlichenAnhörungdesAusschussesfürArbeitundSozialeszumThema FachkräftemangelimDeutschenBundestagam21.Februar2011 (Ausschussdrucksachen17(11)402 und 17(11)407).

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83 91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333