Mehr ist Mehr Weiterbildung ist der Schlüssel für eine alternde Erwerbsbevölkerung

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Transkript:

Mehr ist Mehr Weiterbildung ist der Schlüssel für eine alternde Erwerbsbevölkerung Tagung Gesund länger arbeiten Gesund in Rente der Forschungskooperation der Spitzenverbände der Sozialen Sicherheit am 07./08. Dezember 2006 in Berlin Dr. Kerstin Windhövel Prognos AG Berlin, 17.12.2006

Die Prognos AG Fokus Zukunft Wir geben Orientierung Prognos entwickelt interessenunabhängig auf der Basis fundierter Analysen und Prognosen Problemlösungen zu Zukunfts- Fragen für internationale Kunden aus Wirtschaft und Politik. Gründung 1959 in Basel als Think Tank Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Beratung an 5 Standorten in über 100 laufenden Projekten Themen- und Branchenkompetenz in interdisziplinären Teams Vorstellung Prognos 2

Agenda Ausgangssituation Bevölkerungsentwicklung Entwicklung der Arbeitsnachfrage Lösungsmöglichkeiten Mehr Zuwanderung Mehr Ausbildung Mehr Weiterbildung Forschungsbedarf Agenda 3

Zusammengefasste Geburtenziffer (Lebendgeborene je 1.000 Frauen) Bevölkerungsentwicklung 4

Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in 1.000 2005 2030 99-99 - 90-91 90-91 männlich weiblich männlich weiblich 81-82 81-82 72-73 72-73 63-64 63-64 54-55 54-55 45-46 45-46 36-37 36-37 27-28 27-28 18-19 18-19 9-10 9-10 0-1 0-1 -750-500 -250 0 250 500 750-750 -500-250 0 250 500 750 Bevölkerungsentwicklung Quelle: Statistisches Bundesamt: 10. koordinierte Bevölkerungsvorausrechnung, Variante 5 5

Altersaufbau der Erwerbspersonen 6 5 2004 2030 Mio Personen 4 3 2 1 0 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 Bevölkerungsentwicklung 6

Qualifikationsspezifische Arbeitslosigkeit 30 25 20 15 10 5 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Quelle: IAB Arbeitslosenquote ohne Ausbildung Arbeitslosenquote mit berufl. Ausbild. Arbeitslosenquote mit Hochschulausb. Erwerbstätige ohne Ausbildung Erwerbstätige mit berufl. Ausbild. Erwerbstätige mit Hochschulausb. Entwicklung der Arbeitsnachfrage 7

Entwicklung der Arbeitsnachfrage Qualifikationsspezifische Arbeitsnachfrage (in 1.000) 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 8 2025 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2030 ohne Ausbildung mit berufl. Ausbild. mit Hochschulausb.

Was bedeutet das für die Zukunft? Steigende Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitnehmern Zunehmender Fachkräftemangel Zwischenfazit: Folgen 9

Drei Möglichkeiten ausländische Fachkräfte anlocken Investitionen in nachwachsende Generationen erhöhen Qualifiziertes inländisches Arbeitsangebot erhöhen Lösungsmöglichkeiten 10

Drei Lösungsmöglichkeiten mehr Zuwanderung ausländische Fachkräfte anlocken mehr Ausbildung mehr Weiterbildung Investitionen in nachwachsende Generationen erhöhen Qualifiziertes inländisches Arbeitsangebot erhöhen Lösungsmöglichkeiten 11

Lösung 1: Steigerung der gezielten Zuwanderung Deutschland: mittel- und langfristige Immigration 2004/5 EU-Binnenmigration 266 355 (45%) Ausländ. Studierende 246 334 (41%) Familiennachzug 81 198 (13%) Spätaussiedler 7 537 (1%) IT-Fachkräfte (Green Card) 2 273 (0,4%) Lösung 1: Mehr Zuwanderung Quelle: Migrationsbericht 2005 12

Lösung 1: Steigerung der gezielten Zuwanderung Deutschland: kurzfristige Arbeitsmigration 2005 Saisonarbeitnehmer und Schaustellergehilfen 329 795 (86%) Gastarbeitnehmer 1 858 (0,5%) Grenzgänger 4 822 (1,2%) Sonstige 27 953 (7,1%) Werkverträge 21 916 (5,6%) Lösung 1: Mehr Zuwanderung Quelle: Migrationsbericht 2005 13

Drei Lösungsmöglichkeiten mehr Zuwanderung Keine Lösung ausländische Fachkräfte anlocken mehr Ausbildung mehr Weiterbildung Investitionen in nachwachsende Generationen erhöhen Qualifiziertes inländisches Arbeitsangebot erhöhen Lösungsmöglichkeiten 14

Lösung 2: Verbesserung der Ausbildung Veränderung des Bevölkerungsbestandes 2005 und 2030 in 1.000 0-10 Jährige 10-20 Jährige 20-30 Jährige 30-40 Jährige 40-50 Jährige 50-60 Jährige 60-70 Jährige 70-80 Jährige 80-90 Jährige 90-100 2005 2030 Bevölkerung in Deutschland unter 30 Jahren Minus 4,22 Mio -3.000-2.000-1.000 0 1.000 2.000 3.000 Lösung 2: Mehr Ausbildung 15

Lösung 2: Verbesserung der Ausbildung Time Lag zwischen Bildungsreform und Arbeitsmarktwirkung Studium 2029 2007 Grundschule 2013 Gymnasium 2025 Eine Bildungsreform im Jahr 2007 zeigt im Jahr 2029 erste Wirkungen auf dem Arbeitsmarkt Lösung 2: Mehr Ausbildung 16

Drei Lösungsmöglichkeiten mehr Zuwanderung Keine Lösung ausländische Fachkräfte anlocken mehr Ausbildung Investitionen in nachwachsende Generationen erhöhen Einzig langfristige Lösung, kurz-/mittelfristig jedoch nicht mehr Weiterbildung Qualifiziertes inländisches Arbeitsangebot erhöhen Lösungsmöglichkeiten 17

Möglichkeit 3: Mehr Weiterbildung Anzahl Personen Arbeitsanforderung Arbeitslose Fachkräftemangel Leistungsniveau Produktivität Lösung 3: Mehr Weiterbildung 18

Möglichkeit 3: Mehr Weiterbildung 2004 Arbeitsmarktreserve: 4,2 Mrd. h geleistete Arbeitsstunden Erwerbstätige 56 Mrd. h Wertschöpfung pro Arbeitsstunde Fachkräftebedarf: 0,4 Mrd. h Lösung 3: Mehr Weiterbildung 19

Möglichkeit 3: Mehr Weiterbildung 2030 Arbeitsmarktreserve 2,4 Mrd. h geleistete Arbeitsstunden Erwerbstätige 53 Mrd. h Wertschöpfung pro Arbeitsstunde Fachkräftebadarf?? Mrd. h Lösung 3: Mehr Weiterbildung 20

Forschungsbedarf Was arbeiten wir im Jahr 2020? Welche Tätigkeiten / Tätigkeitsprofile sind in Zukunft gefragt? Welchen Qualifikationsbedarf bringt die Zukunft mit sich? Wie können wir durch Qualifikation den zukünftigen Fachkräftemangel decken? Welche branchenspezifischen Alternativen zu körperlich anstrengender Arbeit müssen / können durch Umschulung / Weiterbildung gefunden werden? ( Handlungskonzept) Deutschland = Auswanderungsland? Wie können wir unsere Fachkräfte halten, damit sie BEI UNS gesund länger arbeiten? Wie kann Notwendigkeit betriebliche Gesundheitspolitik besser bei KMU ankommen? ( Analyse des Total-Cost Effektes) Forschungsbedarf 21

Wir geben Orientierung. Die Schweizer Prognos AG berät seit 1959 europaweit Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik in Zukunftsfragen Dr. Kerstin Windhövel Prognos AG Aeschenplatz 7 CH-4010 Basel Tel. +41-61-3273-313 Fax +41-61-3273-300 Mobil +49-160-895 12 53 e-mail kerstin.windhoevel@prognos.com Prognos AG, Basel Aeschenplatz 7 CH-4010 Basel Tel. +41 61 3273-200 Fax +41 61 3273-300 Prognos AG, Berlin Karl-Liebknecht-Str. 29 D-10178 Berlin Tel.: +49 30 5200 59-200 Fax: +49 30 5200 59-201 Prognos AG, Bremen Wilhelm-Herbst-Str. 5 D-28359 Bremen Tel.: +49 421 201 5784 Fax: +49 421 201 5789 Prognos AG, Brüssel 19-21, Rue du Luxembourg B-1000 Brüssel Tel.: +32 2 513 22 27 Fax: +32 2 502 77 03 Prognos AG, Düsseldorf Schwanenmarkt 21 D-40213 Düsseldorf Tel.: +49 211 887-3131 Fax: +49 211 887-3141 Kontakt 22