Musiktherapie bei Kindern mit Migräne (Heidelberger Modell)



Ähnliche Dokumente
Musikpsychotherapie bei Patienten mit chronischen, nicht malignen Schmerzen

Musiktherapie für Patienten mit chronischen Schmerzen ein Behandlungsansatz

DGP-Kongress Klinik für Anaesthesiologie, Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin, Universität Heidelberg

Effektivität von Musiktherapie bei Kindern mit Migräne. Abschlussbericht

Internationale Kopfschmerzklassifikation:

Musiktherapie bei chronischem Tinnitus Pilotstudie

Anne Kathrin Leins Heidelberger Musiktherapiemanual: Migräne bei Kindern

Migräne bei Erwachsenen Unterschätzt, unterdiagnostiziert, unterbehandelt. Ein Update.

Spezielle Aspekte der Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter. Çiçek Wöber-Bingöl

Kooperierende Institutionen:

Musiktherapie bei Kindern mit Migräne

Einsatz von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne. Dr. med. Julia Müllner

Migräne und Nacken The Neckpain Study

Auf dem Weg zur Qualitätssicherung in der Musiktherapie

Qualitätsmonitoring mit PSYCHMED

Systematik der Kopfschmerzen, internationale Klassifikation

Inhaltsklassifikation für ps. an. Leitlinien (LL) der VAKJP

KIELER KOPFSCHMERZ-FRAGEBOGEN NACH PROF. H. GÖBEL, KIEL

Musiktherapie in der neurologischen Rehabilitation. Eine multizentrische Studie zur Evaluation eines musikmedizinischen

Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Wie wirkt Laufen gegen Depression? Prof. Dr. Gerhard Huber Institut für Sport und Sportwissenschaft Universität Heidelberg

Kopfschmerz durch Übergebrauch von Schmerzmittel

Wirksamkeit von Musiktherapie mit dementen Altenpflegeheimbewohnern

Verhaltensmedizinische Schulung von Fibromyalgiepatienten

Universität Bremen Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation. Deutsche Rentenversicherung Rheumaklinik Bad Wildungen

Multimodales Gruppenprogramm bei chronischen Kopfschmerzen

Qualitätsbericht 2010 Praxis für Psychotherapie Dr. Shaw & Kollegen

Anwendung komplementärer und alternativer Medizin bei primären Kopfschmerzen

Johanniskraut Metaanalyse 2005

1 Einleitung zur ersten Auflage 1. 2 Grundzüge kardialer Erkrankungen 5

Musiktherapeutisches Coaching. zu Dialysebeginn als Optimierung. der Behandlungsqualität

Dossierbewertung A18-71 Version 1.0 Erenumab (Migräne)

Forschungsstudie der KBAP mit der Uniklinik Köln. Symptom und Problemerfassung der CBCL

Garmischer Schmerzdatenbank

Verbesserung der Dialysequalität. durch Musiktherapie

Wege aus der Depression

Evaluation von Kontextfaktoren:

Zielsetzung des Projektes

Ziele und Inhalte der Nachsorge

Generalisierte Angststörung im Alter: Diagnose sichern, mit Pregabalin therapieren

Inhalt. Teil I Störungsbild 15. Vorwort 12. Inhalt 7

Diagnostische Kriterien der wichtigsten Kopfschmerzformen. Assoz. Prof. Priv. Doz. Dr. Karin Zebenholzer Universitätsklinik für Neurologie

Inhaltsverzeichnis. Erster Teil Störungsübergreifende Aspekte funktioneller und somatoformer Störungen

Was tun bei Fatigue? Florian Zettl, Abteilung Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin

Psychokardiologie. Ein Praxisleitfaden für Ärzte und Psychologen. Bearbeitet von C. Herrmann-Lingen, C. Albus, G. Titscher

Das Alter hat nichts Schönes oder doch. Depressionen im Alter Ende oder Anfang?

Expertenstandard: Behandlungsverfahren nach der neuen S3-Leitlinie

Kopfschmerzen bei Kindern

Nadeln und Perlen in einer psychosozialen Beratungsstelle. 10. April 2015 Psychiatrische Klinik WIL

Bach-Blütentherapie. Ergebnisbericht aktualisierte Fassung

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern

Heike Kubat, MSc Physiotherapeutin, Manualtherapeutin(OMT)

Migräne-Impfung: Neue und bewährte Therapien bei Migräne

Medikamentenabhängige und stationäre Suchtbehandlung

Unspezifische Beschwerden. Bruno Minotti, OAmbF, ZNA, KSSG

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie

Zur Neuropsychologie der chronischen Holzschutzmittelbelastung

Ergebnisse früherer Studien

Wege aus dem Schmerz. Multimodale Therapie bei chronischen Schmerzerkrankungen

Wie s weitergeht. Psychische Gesundheit und Arbeitsmarkt

Zulassung von Arzneimitteln. Klinische Untersuchungen. Katalin Müllner

Rehazentrum Bad Dürrheim Klinik Hüttenbühl der Deutschen Rentenversicherung Bund. Vortrag zum Thema: Schmerz

Gepflegt gesund werden.

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen

Inhalt. Inhaltsverzeichnis

Depression: aktuelle Diagnostik und Behandlung. Prof. Dr. med. Christoph Nissen Jahressymposium des Berner Bündnis gegen Depression 5.

Lehrstuhl für Sportpsychologie

Außerdem wurde errechnet, welchen MIDAS-Grad der Beeinträchtigung die Befragten aufweisen.

Schmerz bei Kindern und Jugendlichen

Hochfunktionaler Autismus im Erwachsenenalter

Achtsamkeit zur Stressbewältigung

Migräne und andere zyklische Syndrome bei Kindern

Einfluss viszeraler osteopathischer Interventionen bei Kindern mit funktionellen Bauchschmerzen : Eine experimentelle Pilotstudie

Delir akuter Verwirrtheitszustand acute mental confusion

Schmerzmedizin Fragen

Tumorkrank und trotzdem fit!

Kognitive Defizite bei der bipolaren Störung

Evaluation der Behandlung: Chronischer Schmerz. Psychologische Interventionen. 8. Dattelner Kinderschmerztage

Frage: Führt die antibiotische Behandlung der Helicobacter pylori Infektion bei Patienten mit funktioneller Dyspepsie zur Beschwerdefreiheit?

Verhaltensauffälligkeiten bei Erstklässlern

Theoretischer Hintergrund. Verhaltensmedizinisch-orthopädische Rehabilitation. Empirische Evaluation. Fragestellungen. Theoretischer Hintergrund

Schulfehlzeiten - Wann ist eine Vorstellung in der Schulärztlichen Sprechstunde sinnvoll?

Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf. Myelomtage Heidelberg Patiententag

Greater occipital nerve block using local anaesthetics alone or with triamcinolone for transformed migraine: a randomised comparative study

Bonner Evaluationsstudie (BEST) Zwischenauswertung PP und KJP Juli 2011

Forschungsgruppe THICS Entwicklung und Evaluation des Therapieprogramms für Kinder und Jugendlichen mit Tic-Störungen

Fatique Restless legs - Gangstörung

Berücksichtigung psychosozialer Aspekte

Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt

Klinik für Psychosomatik. Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt Psychiatrisches Krankenhaus Werneck

Unterstützung von Familien mit psychisch kranken Eltern in Basel Erfolgsfaktoren und Stolpersteine

Wenn Zappelphilipp zur Flasche greift

Tinnitus nicht mehr hören. Apotheken-Service für Gesundheit und Wohlbefinden

FUNKTIONELLE STÖRUNGEN UND HYPOCHONDRIE

Kognitive Profile bei kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbildern

PHYTO-EXTRAKT. Aktuelles für Sie und Ihre Patienten

Funktionelle Schmerzstörungen. Rolf Stallkamp, lic. phil. 28. August 2018

Multimodales Gruppenprogramm bei chronischen Kopfschmerzen

Clinical Infectious Diseases 2017;65(10): Journal Club vom 22. Januar 2018 Stefan Erb

Transkript:

Musiktherapie bei Kindern mit Migräne (Heidelberger Modell) Anne Kathrin Nickel 1, Thomas Hillecke 1, Rieke Oelkers 2, Peter Parzer 2, Franz Resch 2, Hans Volker Bolay 3 1 Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e.v., AN-Institut der 2 Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg 3, Hochschule für Dienstleistungsmanagement der SRH- Gruppe

Migräne aus Kindersicht

Epidemiologie Kopfschmerzen gehören zu häufigsten körperlichen Beschwerden im Schulalter seit 60er Jahren: Prävalenz, Manifestationsalter Rezidivierender Kopfschmerz: 6 J.: ca. 8% 7-8 J.: ca. 16% 17 J.: ca. 21% Schule? oft unterschätzt von Eltern und Lehrern vor Pubertät: m>w, nach Pubertät: w>m

Diagnose Krankengeschichte (+ 8 Wo. Kopfschmerztagebuch!) neurologische Untersuchung + Übelkeit/ Erbrechen oder + Licht- u. Lärmempfindlichkeit beidseitig drückend mittelstark schlimmer bei körp. Aktivität - Übelkeit/ Erbrechen oder +/- Licht-/ Lärmempfindlichkeite Migräne Spannungstyp

IHS 1988 (Cephalalgia 8, Suppl. 7; 1-96) 1.1 MIGRAINE WITHOUT AURA ( common migraine ) A. At least 5 attacks fulfilling B.-D. B. Headache attacks lasting 4-72 h (< 15 J.: 2-48 h) (untreated or unsuccessfully treated) C. Headache has at least 2 of the following characteristics: 1. Unilateral location 2. Pulsating quality 3. Moderate/ severe intensity (inhibits/ prohibits daily activity) 4. Aggravation by routine physical activity (walking stairs) D. During headache at least one of the following: 1. Nausea a./o. vomiting 2. Photo- a. phonophobia E. (No underlying disease)

IHS 1988 (Cephalalgia 8, Suppl. 7; 1-96) 1.1 MIGRAINE WITH AURA ( classic migraine ) A. At least 2 attacks fulfilling B. B. At least 3 of the following 4 characteristics: 1. 1 fully reversible aura symptom indicating focal cerebral cortical/ brain stem dysfunction 2. 1 aura symptom develops gradually > 4 min. or, 2 symtoms occur in succession 3. No aura symptom lasts > 60 min, if 1 symptom, accepted duration is proportionally increased 4. Headache follows aura with a free interval < 60 min or headache before or simultaneously with aura) C. (No underlying disease)

Kinder und Jugendliche ausreichend therapiert ungenügend therapiert 60% Chronifizierung psychische Probleme Erwachsene 85% Chronifizierung

Komorbidität ANGST SOMATISIERUNG DEPRESSION SOMATOFORM Migräne:Komorbidität mit Angst, Depression (Suizidversuchen, Medikamentenabhängigkeit) whs. bidirektionale Beziehung Migräne - Depression manisch-depressive Erkrankung: ca. 50% Kopfschmerzen oft relevantes Ausmaß ( psychiatrische Diagnose )

Komorbidität: kinder- und jugendtypisch hohe Komorbidität Migräne und Angst mehr Fehltage in der Schule häufiger Schulstörungen (primärer Kopfschmerz als Modell für schulvermeidende körperliche Beschwerden) mehr körperliche Beschwerden (Somatisierung) psychiatrische Komorbidität mit N Körperbeschwerden: Kopfschmerzen: 2,6fache Prävalenz für Angststörung Kopf- und Bauchschmerzen: 100fache Prävalenz für Angststörung selten somatoforme Schmerzstörung umgekehrt: KJP Kopfschmerzprävalenz ca. 30% (!)

Aufgabenverteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie körperlich-neurologische Untersuchung Schmerzanamnese Psychiatrische Diagnostik Ärztliche Migräne- Standardbehandlung Anamnese - Diagnostik Therapie Musiktherapeutische Ambulanz Familienanamnestische Befragung Musiktherapeutische Diagnostik Musiktherapeutische Behandlung Familiencoaching DZM e.v. Projektkoordination, Supervision, Multidisziplinäre Patientenbesprechung SRH-Gruppe, Weber & Weber

Studien zur Musiktherapie bei chronischen Schmerzen Shorr (1993): Patienten mit rheumetoider Arthritis erhielten bevorzugte Musik (rezeptiv) => während des Hörens sind die Schmerzen am geringsten! Chesky et al.(1997): Fibromyalgiepatienten erhielten vibrotaktile Stimulation => keine Unterscheide beim Schmerz aber Gruppenunterschiede bei den Tenderpoints Müller-Busch (1997): Schöpferische Musiktherapie mit Patienten mit Fibromyalgie, primärer Polyarthritis muskulär bedingten Schmerzen => gute Effekte im Schmerzbereich keine Effekte im Bereich Komorbidität. Risch et al. (2001): Musiktherapeutische Kopfschmerzgruppen => keine signifikanten Ergebnisse in der Therapiephase, signifikante Ergebnisse in der follow-up-erhebung allerdings ohne Kontrollgruppe

Definition vom Musiktherapie Musiktherapie ist bei der Behandlung chronischer Schmerzen eine Form der künstlerischen Psychotherapie

Musiktherapiegruppe Einzelmusiktherapie 12 wöchentliche Behandlungseinheiten à 50 Minuten 4 Familiengespräche à 50 Minuten Manualisiertes Therapiekonzept, aktive und rezeptive Methoden Begleitende multidisziplinäre Fallsupervision

Theoretische und konzeptionelle Grundlagen Gehemmte Expressivität Übergreifende und spezifische Wirkfaktoren Familientherapeutische Überlegungen Heidelberger Modell (Kinderkopfschmerz) Interdisziplinarität Entwicklungsspezifische Voraussetzungen Phasentheoretische Überlegungen

Phase 1: Remoralisierung Behandlungsziele Musiktherapiespezifische Faktoren Musiktherapiespezifische Techniken Remoralisierung (Sitzung 1-4) Beziehungsaufbau Aktivieren von erinnertem Wohlbefinden Körperwahrnehmung trainieren Aufbau einer therap. Beziehung über das gemeinsame Spiel Musikalisch gestützte Ressourcen-aktivierung Musikalisches Aufgreifen, Widerspiegeln, Bewusstmachen von Körper (-sprache) Kontaktspiele, Rituale rezeptiv-musikalisch gestützte Klang- und Phantasiereise mit Entspannungsinduktion Musikalisch angeleitete Bewegungsabläufe, Bodypercussion, vibrotaktile Stimulation

Phase 2: Remeditation Behandlungsziele Musiktherapiespezifische Faktoren: Musiktherapiespezifische Techniken Remediation (Sitzung 5-9) Arbeit am Symptom Arbeit an der gehemmten Expressivität Externalisierung des Schmerzes durch musikalische Gestaltung Musikalische Flexibilisierung Musikalischimaginative Aktivierung und Reinszenierung Variation musikalischer Parameter in freier Improvisation Ritualimprovisation Symptomimprovisation Tagtraumimprovisation Musikalische Familiensymbolisation

Phase 3: Rehabilitation Behandlungsziele Musiktherapiespezifische Faktoren: Musiktherapiespezifische Techniken Rehabilitation (Sitzung 10-12) Generalisierung alternativer Verhaltens- und Erlebensweisen Abschiedsgestaltung Spielerisches Einüben von Interaktionsformen durch nonverbale Techniken Ergebnisstabilisierung Realitätsimprovisation Musikalisches Rollenspiel musikalisches Selbstportrait und Behandlungsevaluation

Evaluation des Behandlungsmodells

Studiendesign Monat 2 4 6 12 Migräne Umgang mit Kopfschmerz/ Befindlichkeit Musiktherapie (+ Beratung) Migräne Umgang mit Kopfschmerz/ Befindlichkeit Migräne Umgang mit Kopfschmerz/ Befindlichkeit 8 Wo. Tagebuch Petadolex (+ Beratung) 8 Wo. Tagebuch 8 Wo. Tagebuch Placebo (+ Beratung)

Petadolex Ruprecht-Karls-Universität Pestwurzextrakt zugelassen zur Migräneprophylaxe und Asthmatherapie in Erwachsenenstudien zur Migräneprophylaxe Placebo überlegen, ähnlich wirksam wie z.b. Valproat praktisch keine UAWs,, seit 25 Jahren im Handel keine Anwendungsbeschränkung für Kinder bei Kindern bisher keine systematischen Studien

Stichprobe Ruprecht-Karls-Universität 60 Kinder im Alter von 8-128 Jahren Migräne seit > 1 Jahr mindestens 2 x im Monat Ausschlußkriterien: schwere Grunderkrankung laufende Psychotherapie alle anderen Kopfschmerzformen

Fragestellung Unterscheiden sich die Behandlungsgruppen in Bezug auf Effektivitätsmaße? Unterscheiden sich die Behandlungsgruppen in den unterschiedlichen Ergebnisbereichen?

Forschungsmethodik Effektivitätsstudie randomisiertes, placebokontrolliertes, dreiarmiges Parallelgruppendesign (Petadolex, Musiktherapie, Placebo) Medikamentenarme (Petadolex, Placebo) werden doppelblind durchgeführt Zielvariablen Kopfschmerzvariablen (Attackenzahl/Monat, Schmerzintensität) Befindlichkeit (affektiver Schmerz, Stress, Angst, Depression, subjektive Bewertung der Therapie) Statistische Auswertung Random-regression Clinical significance Parametrische und nonparametrische Tests

Testinstrumente Selbstrating Migränetagebuch BS Befindlichkeitsskala SSK Fragebogen zur Erhebung von Stresserleben und Stressbewältigung im Kindesalter DIKJ Depressions-Inventar für Kinder und Jugendliche AFS Angstfragebogen für Schüler FEX Fragebogen zum expressiven Verhalten MT-Gruppe (+Tapping-Experiment) Fremdrating HZFB Hertlingshauser Zufriedenheitsfragebogen CBCL Child Behavior Check List

Zwischenergebnisse + Erfolgskriterien

Untersuchungsgruppen Kindermigränepatienten nach musiktherapeutischer Behandlung N=5, 4 m, mittleres Alter 9,9 J. Kindermigränepatienten mit prophylaktisch medikamentöser Behandlung (Petadolex) N=9, 5 m, mittleres Alter 10,7 J. Kindermigränepatienten mit medikamentöser Placebobehandlung N=10, 8 m, mittleres Alter 11,1 J.

Zwischenergebnisse Reduktion der Migräneattacken pro Monat in % 100 90 80 70 60 50 40 55,6 52,1 30 20 40,4 10 0 Musiktherapie Petadolex Placebo

Zwischenergebnisse CBCL-Gesamtwert (psychosoziale Verhaltensprobleme): Musiktherapiegruppe: -19 Skalenpunkte Medikamentengruppe: -18 Skalenpunkte Placebogruppe: -14 Skalenpunkte SSK-Gesamtwert (aktuelles Stresserleben, aktuelle Stresssymptomatik): Musiktherapiegruppe: -5 Skalenpunkte Medikamentengruppe: -3 Skalenpunkte Placebogruppe: -3 Skalenpunkte

Erfolgskriterien Schmerz Befindlichkeit (Selbstrating) Befindlichkeit (Fremdrating) Therapieerfolg: Erfolg= mind. Schmerzvariabel (Attackenfrequenz) hat Erfolg Teilerfolg= in mind. einem der anderen Teilkriterien Erfolg Sonst kein Erfolg

Attackenfrequenz Prä 2-6 Erfolg (klinisch signifikant) 1 Relativer Erfolg (reliable change) -50% Attackenstärke +Medikament als Kovariable Prä 0-10 Erfolg (klinisch signifikant) 3 Relativer Erfolg (reliable change) -50% Affektivität der Schmerzen +Medikament als Kovariable Prä 0-3 Erfolg (klinisch signifikant) T=43,2 Relativer Erfolg (reliable change) -5,5

Zusammenfassung und Ausblick Musiktherapiegruppe zeigt in den analysierten Bereichen die besten Resultate Ergebnislage weist in eine für die Musiktherapie positive Richtung, muss unter Einbezug von mehr Datensätzen bestätigt werden Vergleiche der unterschiedlichen Behandlungsgruppen ergeben keine signifikanten Unterschiede, was durch begrenzten Stichprobenumfang bedingt sein kann Ergebniskriterien müssen noch vollständig festgelegt und berechnet werden