International Conference: Waste Management in the Focus of Controversial Interests Vienna, April 4 6, 2005 BOKU University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna Armin-Szilviny-Haus Muthgasse 18 1190 Vienna; Austria Organised by In Cooperation with Institute of Waste Management BOKU-University of Natural Resources and Applied Life Sciences Muthgasse 107/3 - Vienna Austria International Waste Working Group Under the aegis of Univ. Prof. Dipl.Fw. Dr. Hubert Dürrstein Rector of the BOKU - University of Natural Resources and Applied Life Sciences Partner Supported by
1 st BOKU Waste Conference, 4. - 6. April 2005 Universität für Bodenkultur Wien Wertstofftransfer statt Abfallvermeidung Dipl.Ing. Felicitas Schneider Institut für Abfallwirtschaft Universität für Bodenkultur Wien
Überschuss 2
Lebensweg eines Produktes Rohstoffe Produktion Groß- & Einzelhandel Konsument 3
Gründe für die Entsorgung von Produkten - fehlerhafte Verarbeitung - Überproduktion - Fehletikettierung - Lagerüberschuss - interne Qualitätskriterien - vertragliche Bedingungen - Beschädigung bei Transport - Saisonartikel - Sortimentswechsel - Retourware - andere kosmetische Fehler 4
Produktgruppen, z.b. - Lebensmittel - Pflege und Hygiene - Pharmazie - Bekleidung und Schuhe - Möbel - Sportartikel 5
Lebensmittelverlust - USA Gesamtproduktion: 161 Mio. Tonnen/a Verluste: - 27 % aller Lebensmittel im LMEH, Konsument, Gastronomie 43,5 Millionen Tonnen (zu 2/3 Obst, Gemüse, Milch, Getreide- und Zuckerprodukte) - 2 % im Lebensmitteleinzelhandel 2,4 Millionen Tonnen (zur Hälfte Obst, Gemüse, Milchprodukte) Quelle: Kantor et al., 1997 6
Lebensmittelverlust - Europa Deutschland: - 3-8 % des Warenwertes Verluste entlang der Wertschöpfungskette - 4 bis 15 % für Obst und Gemüse UK: - 9 % Verluste an Lebensmittel - 50 kg pro Einwohner und Jahr im Handel Schweiz: - 14 bis 36 kg pro EW und Jahr im Handel Quelle: Schweizer Tafeln, 2003; Von Normann, 2003 7
Mengen und Art an Produkten in Wien Produkt Lebensmittel Tiefkühlprodukte sonst. Lebensmittel überlagerte Lebensmittel überlagerte LM-Konserven Bäckereiprodukte Produkte aus LMEH überlagerte Genußmittel überlagerte Körperpflegemittel Schuhe Medikamente Mengen > 100 t/a 25-5.000 t/anfall 46 t/a 69 t/a 11,6 t/filiale.a 13,5 t/d.filiale.a 15 t/a 9,3 t/a 5.000 bis 6.000 Paar/a 2-3 Schuhschachteln/Apotheke.M Quelle: Schneider & Wassermann, 2004 8
Biotonne Brot und Gebäck Obst und Gemüse 9
Photo vom 29. Juli 2003 27. Juli 2003 10
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Soziale Situation 1999 Armutsgefährdung - Österreich: 880.000 Menschen (11 %) - Wien: 164.000 (10,6 %) liegt unter EU-Durchschnitt mit 17 % Akute Armut: - Österreich: 310.000 Menschen (4 %) - Wien: 74.000 (4,8 %), 5.000 obdachlos BMSG, 2002 12
Sozial Bedürftige - Obdachlose - Alleinerziehende ohne Erwerbseinkommen - Pensionsbezieher in Einpersonenhaushalten - Nicht-EU-Bürger - Langzeitarbeitslose - Personen im Erwerbsalter in Haushalten ohne jede Beschäftigung - Personen mit Behinderung unterschiedliche Bedürfnisse 13
Wertstofftransfer 14
Wertstofftransfer - Ziele - Nutzung von Ressourcen - Verminderung von Abfallmengen - Schonung von Deponievolumen - Kosteneinsparungen - Ausgleich von Überfluss und Mangel - Verbesserung der Lebenssituation von Bedürftigen - Übernehmen sozialer Verantwortung 15
Wertstofftransfer - Prinzip - Produkte kostenlos von Unternehmen zur Verfügung gestellt - Organisation übernimmt Abholung - eventuell Zwischenlagerung - Auslieferung an soziale Einrichtungen oder direkte Abgabe an Bedürftige 16
Wertstofftransfer - Geschichte - Konzept von John Von Hengel in Phoenix, USA in den späten 1960ern Gründung 1. Lebensmittelbank - in Europa seit 1984 - weltweit unterschiedliche Projekte (Lebensmittelbanken, Essensbeschaffungsprogramme, Tafeln,...) - Verbreitung der Idee in Österreich seit 1999 17
Weitergabe an soziale Einrichtungen - großer Bedarf gegeben - finanzielle Mittel nicht an steigende Klientenzahl angepasst, zusätzlich andere Aufgaben übernommen Nachteile: - fehlende Infrastruktur (Transport, Küche, Platz,...) - Essenspakete nicht individuell abgestimmt - nur jener Teil der Bedürftigen erfasst, welche Hilfe von sozialen Einrichtungen in Anspruch nehmen (können) 18
Direkte Verteilung an Bedürftige - gratis oder günstiger Verkauf der Produkte - Abgabe an Berechtigte (Nachweis!) - mit Café kombinierbar (soziale Betreuung und Kontakte) Vorteile: - Betroffene können mit wenig Geld selbstbestimmt einkaufen, kein Almosen - Prävention gegen akute Armut - Ausnutzung vorhandener Infrastruktur in Privathaushalten 19
Beispiel: America s Second Harvest - weltweit größte nationale Hungerhilfe - Netzwerk von 200 food banks und rescue programs - beliefern 50.000 lokale Einrichtungen - versorgen 23 Mio. Amerikaner pro Jahr - 2002: verteilten 817.000 t Produkte, davon 122.000 t Lebensmittel 20
Lebensmittelbanken in Europa 160 Lebensmittelbanken in 12 Ländern 2003 164.000 t an Lebensmitteln an 2,8 Mio. Menschen verteilt 354 Mio. Euro Warenwert 21
Deutsche Tafeln > 50.000 t Lebensmittel pro Jahr weiter gegeben 24 % LM indirekt 76 % LM direkt an Bedürftige Deutsche Tafeln, 2002 22
Österreichische Projekte Indirekte Abgabe über: - soziale Einrichtungen Direkte Abgabe über: - soz. Einrichtungen, Privatpersonen - SOMA Linz (privater Verein) - SOMA St. Pölten (Emmausgemeinschaft St. Pölten) - SOMA Salzburg - SOMA Wels (Volkshilfe) - SOMA Steyr (pro mente) - Vinzimarkt Graz (Vinzenzgemeinschaft Eggenberg) - SOMA Innsbruck in Planung 23
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24