Pharmakodynamische und pharmakokinetische Interaktionen

Ähnliche Dokumente
Arzneimittel-Interaktionen: Beachtenswertes bei der Therapie der GAD

Analgetika in der Geriatrie ein Überblick. Mag. pharm. Michaela Mandl ahph

Inhaltsverzeichnis. Teil A Medizinische Grundlagen 9

Arzneimittel und Interaktionen

Wechselwirkungen der Medikamente

3. Symposium für Transplantierte 21. Januar 2006 Allegro Grand Casino, Kursaal Bern

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln DR. KATALIN MÜLLNER

Arzneimittelinteraktionen bei bipolaren Störungen

Block 11 Seminar Pharmakologie Pharmakotherapie Blutgerinnung

Schmerz (Analgetika) IASP, Subcommittee on Taxonomy, 1979 (International Association for the Study of Pain)

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) Multimorbidität als Trigger für Polypharmazie Risiken der Arzneimitteltherapie

Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med.

Individuelle (Selbst-)Medikation bei Schmerzen

Erinnern Sie sich bitte an eine eigene Erfahrung mit Schmerz!

Stichwortliste Pharmakologie M10 ab SS 2007

Off-Label-Medikamente in der Geburtshilfe. Dr. Ioana-Claudia Lakovschek Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz

Vorsicht Wechselwirkung! Arzneimittel sicher kombinieren. Dr. Jens Schmitz Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie Universität Würzburg

Medikamente mit schädlicher Wirkung auf die Beatmung

Inhaltsverzeichnis. Teil A Grundlagen der Arzneimittelkunde 7

Darf es noch eine Pille mehr sein? - Multimedikation im Alter. Geriatrie Verbund Dortmund 7. Juni 2017

Aus: Terbinafin Schäfer-Korting/Schmid-Wendtner Copyright 2006 ABW Wissenschaftsverlag GmbH, Kurfürstendamm 57, Berlin

Arzneimittel! Wirkung, Wechsel- und Nebenwirkungen

Warum ist eine Medikamentenanamnese und umstellung notwendig?

Morgens vor der ersten Medikamenteneinnahme (d.h. im Talspiegel).

Novaminsulfon und diclofenac zusammen einnehmen

Schmerzqualitäten Intensität der Schmerzen Patient kann sich äußern

Nichtopioidanalgetika ein Update

Patientensicherheit in der Psychiatrie: Die Position der DGPPN

Inhaltsverzeichnis. Insel Gruppe Ist Novalgin ein Wundermittel oder gefährlich? NZZ am Sonntag

Polypharmazie in der ambulanten Medizin

Schwerwiegende potenzielle Arzneimittelinteraktionen anhand von Routinedaten

Glomeruläre Filtrationsrate nimmt ca ml/min/1,73 m 2 pro Altersdekade ab (Delanaye et al. 2012)

9 Antibiotika, Antimykotika: Spektrum Dosierung Nebenwirkungen Kosten

Mehrfachmedikation und Wechselwirkungen

Zielgerichtete Therapie bei tiefer Venenthrombose und Lungenembolie

Arzneimittel und Mikronahrstoffe

Empfehlungen des WAKKA zur perioperativen Schmerztherapie. Bad Hindelang 2009

Interaktionen und Medikationssicherheit. Eckhard Beubler Institut für Exp. & Klin. Pharmakologie Medizinische Universität Graz.

Schmerzmessung. Standardisiertes Schmerzinterview der DGS/DGSS ( Numerische. 10 Visuelle Analogskala

Dr. Eberhard Meyer Nephrocare Hamburg Altona Strukturierte Aufbaumodule Onkologie für MFA Nephrologie. Nephrologie Niereninsuffizienz

Orale Antikoagulation

13. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement Time for TAKE-OFF Ärztekammer Niedersachsen

Ulcus-Therapeutika. Behandlung der Reflux-Krankheit. Dr. L. Köles

Arachidonsäure-Stoffwechsel

Definition des akuten Leberversagens

Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein

Ausbildungsinhalte zum Sonderfach Pharmakologie und Toxikologie. Sonderfach Grundausbildung (36 Monate)

Therapeutisches Drug Monitoring bei Antiepileptika

Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen

Medikamente im Alter - Hilfe oder Problem?

Ausbildungsinhalte zum Sonderfach Pharmakologie und Toxikologie. Sonderfach Grundausbildung (36 Monate)

Pharmakotherapie in der Hausarztpraxis

Akutschmerztherapie bei Kindern

Block 2. Medikamentenkunde Teil 1. Übersicht Block 2. Psychopharmaka. Anxioly7ka Hypno7ka. An7depressiva. Phasenprophylak7ka. An7demen7va.

Fallstricke im Medikationsprozess: Umgang mit Medikationsfehlern anhand von Fallbeispielen Dr. Matthias Litwa, MPH

Qualifizierte Schmerztherapie

Interaktionen. Einführung mit Rezeptbeispielen aus der Praxis. Bearbeitet von Eugen J. Verspohl

Rauchstopp. A. Deman/Medizinische Poliklinik M. Liechti/Klinische Pharmakologie

H 3 C CH H H H 3 C CH 3

Pharmakologische Grundlagen

Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) 72. Sitzung, TOP 7 Famciclovir

Nortriptylin Serum HPLC µg/l Spiegel : CYP2D6-Inhibitoren, z.b. Metoprolol A Spiegel : Rauchen

Bedeutung von Nebenwirkungen

Eine Einführung Altersgerechte Medikation

MediPreis Produktsteckbrief

Neu aufzunehmende Passagen sind kursiv gesetzt und unterstrichen, zu löschende Passagen sind kursiv und durchgestrichen.

Polypharmakotherapie ein Dilemma der modernen Medizin?

imedication Identifizierung und Überwachung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen

Medikamenteninteraktionen MPA-Fortbildungstage 2015 Auf der Rossweid, Sörenberg Linda Kötter-Spirgi 11. September 2015

Benzodiazepine. Alprazolam 11-16

Genetische Varianten: Aufgaben der Pharmakogenetik. Personalisierte Medizin mit Hilfe der Pharmacogenetik

Presseinformation. BARMER Arzneimittelreport 2018 / 10. Jahr in Folge

Checkliste Arzneimittel A-Z

Polypharmakotherapie. Frau Müller, 83 Jahre, 58kg, Medikamente sind wichtig und gut! Wie viel ist zu viel?

Drogen und Psychopharmaka

Fachbereich: Medikamente / Immunologie. Änderungen: Quellenangabe Rückumstellung Tacrolimus auf Test Dimension (Fa. Siemens)

Therapie mit Analgetika DR. KATALIN MÜLLNER

Biotransformation von Arzneistoffen

Qualität statt Pillenmix

Schmerzen richtig therapieren

Antihypertonika (allgemein)

Neue medikamentöse Behandlungsstrategien

Arzneimittelinteraktionen in der Schmerztherapie ein vielfach unterschätztes Problem

Ich nehme 30 Pulver und mir geht`s no immer schlecht!

Schmerzmittelmißbrauch und Schmerzmittelabhängigkeit

Ist 120 das neue 140? - Wie vermeide ich Polypharmazie in der Hochdrucktherapie?

Anhang III. Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilagen

Coxibe vs. NSAR Pro undcontra. Eckhard Beubler Institut für Exp. & Klin. Pharmakologie Medizinische Universität Graz

Inhaltsverzeichnis. 1. Abschnitt: Arzneimittel, Pharmakon, Gift, Pharmakologie und Toxikologie

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben. Gebrauchsinformation: Information für Patienten. POTABA-GLENWOOD Kapseln 500 mg

Hintergrund und Rationale des therapeutischen Drug Monitorings

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben. Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Toxikokinetik LOGO Konzentrationsverlauf nach extravasaler Applikation eines Fremdstoffes. Torsten Binscheck und Dagmar Lampe

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben. Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. POTABA-GLENWOOD Kapseln 500 mg

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Aktuelles Spotlight zu Polypharmazie

Target-Therapie mit dem mtor-inhibitor Temsirolimus (Torisel )

Transkript:

Polypharmazie Actoris, Förstermann, Hofmann, Starke. Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie. 10. Auflage2009 Stoppe, Mann. Geriatrie für Hausärzte. 1. Auflage 2001 91

Pharmakodynamische und pharmakokinetische Interaktionen Pharmakodynamik1: Die Wirkungen des Pharmakons auf das Lebewesen. Pharmakokinetik1: Die Wirkungen des Lebewesenes auf das Pharmakon Pharmakodynamische Interaktionen: zwei Wirkstoffe greifen an einem Rezeptor, einem Erfolgsorgan oder in einem Regelkreis synergistisch oder antagonistisch ein Beispiel Hyperkaliämie bei NSA s Pharmakokinetische Interaktionen: Resorption (Nahrungsaufnahme), Verteilung und Metabolismus (Organfunktionen, genetische Faktoren, Alter, Geschlecht) únd Ausscheidung werden durch Wirkstoffe gegenseitig beeinflusst Beispiel Toxische Medikamentenkonzentrationen durch kompetitive Hemmung der Ausscheidung bei NSA s 92 1Rudolf Buchheim (1820-1879) Gründer der Pharmakologie

Fakten zur Problematik Aufnahme wegen UAW: 5 % der Patienten in der Inneren 20 % der Patienten in der Geriatrie Alten-und Pflegeheime: 9,8 % der KH-Einweisungen wegen UAW, 42 % vermeidbar Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) waren gastrointestinale Blutungen, Hirnblutungen, Nierenversagen, Elektrolytstörungen und Hypotonie, verursacht vor allem durch unsachgemäßen Einsatz von Rheumamitteln, Diuretika, Antihypertensiva und starken Schmerzmitteln Thürmann 2006, Gurwitz 2005 93

Gründe für häufige UAW/Interaktionen Medikamentenzahl u. dosis UAW s Interaktionen Organfunktionen Niere, Leber Körperzusammensetzu Compliance Adhärenz S. Holt. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die Priscus-Liste. Dtsch ÄB94 9.08.2010

Beziehung zwischen Medikamentenanzahl und UAW s 95

Medikamente in der Zahnarztpraxis Analgetika: Ibuprofen, Paracetamol, Novalgin Antibiotika: Amoxicillin mit/ohne Clavulansäure, Metronidazol, Clindamycin Anästhetika: Ultracain, Xylocain Sedativa: Dormicum Cortisonpräparate 96

NSA Nichtsteroidale Antirheumatika S A U R E N S A Antipyretische Analgetika Einzeldosis beim Erwachsenen Plasmahalbwertszeit Haupteliminationsweg Acetylsalicylsäure 1g (bis 5g/d) 0,25 h Hydrolyse Diclofenac 0,05-0,1 g 2h Hydroxylierung Ibuprofen 0,4-0,6g (bis 1,6g/d) 2-3h Leber: Hydroxylier. Niere: Ausscheidung Paracetamol 0,5-1g (bis 4g/d) 2h Leber: Glucuronidierung Niere: Ausscheidung Metamizol 0,5-1g (bis 4g/d) Darm:Hydrolyse zu 4-Aminophenazon Niere: 97 Ausscheidung

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Saure antipyretische Analgetika Nebenwirkungen: Reduktion der Mucus- und Bicarbonatbildung im Magen: Magen- und schleimhautblutungen. Gleichzeitige Gabe von Protonenpumpenhemmern, H2-Rezeptorantagonisten oder Misoprostol (KI SS), verringert Risiko. Reduktion der Nierendurchblutung: Niereninsuffizienz, Hyperkaliämie Vorteil Ibuprofen: selten GIT-NW, auch Thrombofunktion gestört. Keine Kumulation, geringes Vergiftungsrisiko. Nurofen ab 3 Mon.! Nicht saure antipyretische Analgetika Paracetamol-Nebenwirkungen: Leberschädigung. Dosen >6g oral können tödlich sein. Sy.erst nach 24 h. Metamizol-Nebenwirkungen: Bei 1-wöchiger Therapie Risiko für Agranulozytose 1:1Million 98 Schock bei i.v.-gabe, deshalb langsam <1ml/minl.

Beispiel für pharmakodynamische Interaktionen der NSA s: Hyperkaliämie: ACE-Hemmer (z.b. Captopril, Enalapril ), Sartane (Candesartan, Valsartan ), Diuretika (Spironolacton, Triamteren) steigern den Kaliumspiegel. Hyperkaliämien sind häufige Ursache von Krankenhauseinweisungen (1994 2,4 /1000 Pat, 2001 11/1000 Pat.). Oft manifestiert sich die Hyperkaliämie, wenn zusätzlich ein NSA (herabgesetzte Nierendurchblutung, Niereninsuffizienz) appliziert wird. Deshalb regelmäßige Elektrolytkontrolle oder alternative Medikamente. Beispiel für pharmakokinetische Interaktionen der NSA s: Toxische Spiegel verschiedener Pharmaka: NSA s und andere Substanzen (Lithium, Methotrexat, Ciclosporin, Tacorlimus) konkurrieren um die Ausscheidung über die Nieren. Es kann zu erhöhten Spiegeln und Intoxikationen von Lithium, Methotrexat (z.b. Agranulozytose), Cicolsporin und Tacrolimus kommen. 99

Medikamente in der Zahnarztpraxis Analgetika: Ibuprofen, Paracetamol, Novalgin Antibiotika: Amoxicillin mit/ohne Clavulansäure, Metronidazol, Clindamycin Anästhetika: Ultracain, Xylocain Sedativa: Dormicum Cortisonpräparate 100

Antibiotika Einzeldosis beim Erwachsenen Plasmahalbwertszeit Haupteliminationsweg Amoxicillin 0,5-1,0 g oral (3 mal pro d) 1h Unverändert über Niere Amoxicillin und Clavulansäure 875/125 mg oral (2 mal pro d) 1h Leber: Metabol. Niere: Ausscheidung Metronidazol 400 mg, dreimal pro d. oder 500 mg dreimal i.v. Clindamycin 0,6-1,8 g tgl. aufgeteilt in 4 Einzeldosen Leber: Metabol. Niere: Ausscheidung 101

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Aminopenicillin-Nebenwirkungen: Hautexantheme, treten nach 5-10 T. auf. Mit Clavulansäure: Sehr selten Leberfunktionsstörungen, cholestatischer Ikterus. Metronidazol-Nebenwirkungen: Bitteres Aufstoßen, metallischem Geschmack. Neurologische Störungen: Kopfschmerzen, Ataxie, Parästhesie, periphere Neuropathien. Erhöhung der Marcumar-Konzentration, verstärkte Gerinnungshemmung Clindamycin-Nebenwirkungen: Antibiotika-assoziierte Colitis durch Clostridium difficile Enterotoxin. Therapie: Metronidazol 4x250mg/d oral. Nach längerer Therapie: Hämtolologische Störungen Thrombopenie, Leukopenie. 102

Beispiel für pharmakokinetische Interaktionen des Metronidazols: Cytochrom-P450-Enzyme CYP 3A4 ist wichtigstes CytochromP450 60 % aller Arzneistoffe sind Substrate des CYP 3A4 Inhibitoren des CYP P450 3A4 Amiodaron, Verapamil, Diltiazem Metronidazol Grapefruitsaft Konz. Induktoren des CYP P450 3A4 Carbamazepin, Phenytoin Rifampicin Johanniskraut. Substrate des CYP P450 3A4 Midazolam, Diazepam Simvastatin Marcumar, Theophyllin, Sildenafil Konz. 103

Medikamente in der Zahnarztpraxis Analgetika: Ibuprofen, Paracetamol, Novalgin Antibiotika: Amoxicillin mit/ohne Clavulansäure, Metronidazol, Clindamycin Anästhetika: Ultracain, Xylocain Sedativa: Dormicum Cortisonpräparate 104

Lokalanästhetika, Sedativa, Cortison Einzeldosis beim Erwachsenen Articain (Ultracain, Ultracain D-S) Plasmahalbwertszeit 1ml=40mg (max. Mittellang 500mg,12,5 ml) WD 1-2h D-S: 0,006 mg Epinephrin D-S forte: 0,012 Epinephrin Haupteliminationsweg Leber: Metabol. Niere: Ausscheidung Lidocain (Xylocain ) Midazolam (Dormicum ) 7,5-15 mg/d Od. 0,05-0.2 mg/kg 1,5-2,5h WD 12-15 min Prednisolon (DecortinH ) 105

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Lokalanästhetika Inhibitorische Wirkung auf Aktionspotenziale an Herz und Gehirn Gehirn: Erbrechen, Rededrang, Euphorie, Angst, Unruhe, starke Erregung Verlust der Orientierung Krämpfe klonischen Typs Koma, zentrale Atemlähmung Herz- und Kreislauf: Negative Chronotopie bis zum Herzstillstand Negative Dromotropie, negative Inotropie Durch Gefäßdilatation Kreislaufversagen 106

Strategien zur Vermeidung von UAW s Indikation für Medikamente regelmäßig auf Notwendigkeit, Ansprechen und Nebenwirkungen überprüfen - nur absolut notwendige Präparate nach Nutzen-Risiko-Abwägung verordnen (auch Lebenserwartung und AZ miteinbeziehen) Interdisziplinarität leben! RS mit Hausarzt, Internist evtl. Pharmakologen Bei Start eines Medikamentes -KG, Nieren- und Leberfunktion miteinbeziehen -außerdem Allergieanamnese -bekannte Interaktionen mit den anderen Medis berücksichtigen -start slow, go slow -Patientenpräferenzen berücksichtigen -klären ob, der Patient das Medikament selbst einnehmen kann. 107

v.a. bei Kombin. mit ACE-Hemmern und Diuretika 108

Hilfsmittel zur Vermeidung UAW s www.rpdoc.de (von der Arzneimittelkommission der DeutschenÄrzteschaft (AkdÄ), des Bundesgesundheitsministeriums, des Verbands Deutscher Krankenhausapotheker und der KV Saarland). Sehr hilfreich wäre ein Arzneimittelinformationszentrum, wo Experten der Pharmakologie bzw. Pharmazie Medikamentencocktails auf Anfrage der Ärzte durchchecken und Änderungsvorschläge anbieten. So ähnlich wie es mitgroßen Erfolg in den skandinavischen Ländern schon seit einigen Jahren angeboten wird und dessen ökonomischer Nutzen eindeutig aufgezeigt werden konnte www.psiac.de Diese Online-Datenbank für die Interaktionspharmakologie wird herausgegeben von Christoph Hiemke (Psychiatrische Klinik der Universität Mainz), Matthias Dobmeier (Universität Regensburg), Ekkehard Haen (Universität Regensburg) und Gabriel Eckermann (Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren), Programmierung Anton Köstlbacher (Universität Regensburg). Die Datenbank enthält derzeit ca. siebentausend Paarungen von ZNSSubstanzen mit Psychopharmaka, und von ZNS-Medikamenten mit einer Vielzahl von internistischen (aktuell auch onkologischen) und allgemeinmedizinischen Medikamenten. Sie wird wöchentlich aktualisiert. In dieser Datenbank wird sowohl auf pharmakodynamische wie auf pharmakokinetische medikamentöse Wechselwirkungseffekte genau eingegangen.. Levy et al.1980; Bates et al.1997;pirmohamed et al.2004 109