Ihr Personalrat. Technische Universität Berlin. An alle Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter der Jahrgänge 1946 bis 1951

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Technische Universität Berlin An alle Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter der Jahrgänge 1946 bis 1951 24. November 2003 der Altersgrenzen für den Renteneintritt Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir möchten Sie kurzfristig über eine von der Bundesregierung geplante Neuregelung bezüglich des Renteneintrittsalters informieren, die für Sie relevant ist, wenn Sie planen, mit Altersteilzeit zu Ihrem bis jetzt frühestmöglichen Renteneintrittstermin (mit Abschlägen) aus dem Berufsleben auszuscheiden und anschließend eine Altersrente zu beziehen, aber noch keine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber getroffen haben. Die Bundesregierung will voraussichtlich am 3. Dezember 2003 einen Kabinettsbeschluss zur der Altersgrenzen fassen. Zur Information über die möglichen Konsequenzen übersenden wir Ihnen im Anhang Veröffentlichungen von ver.di* (Vereinte Dienstleitungsgewerkschaft), die wir selbst erst sehr kurzfristig erhalten haben. Bitte prüfen Sie, ob Sie die Voraussetzungen für einen möglichen Vertrauensschutz besitzen und ob ein Ausscheiden mit Altersteilzeit zum frühestmöglichen Renteneintrittstermin für Sie in Frage kommt (länger lende Altersteilzeitverträge schließt die TU zur Zeit mit den Beschäftigten im Alter von 55 bis 60 nicht ab). Sollte dieses Sie zutreffen, müssen Sie vor dem 3. Dezember 2003 (Stichtag= geplante Kabinettssitzung) eine Altersteilzeitvereinbarung mit dem Arbeitgeber unterschrieben haben. Bitte lesen Sie merksam die beigefügten Informationen, in denen die Voraussetzungen für einen möglichen Vertrauensschutz erklärt sind und denen Sie weitere Hinweise entnehmen können. Für Beamtinnen und Beamte ist derzeit noch nichts Konkretes geplant. Ihr Personalrat * Wir danken ver.di für die Informationen.

Durch ein Gesetz zur Sicherung der nachhaltigen Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV- Nachhaltigkeitsgesetz), das als Referentenentwurf nun vorliegt, soll ab 2006 bis 2008 das Renteneintrittsalter bei den Altersrenten wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit schrittweise vom 60. Lebensjahr das. Lebensjahr angehoben werden. Nunmehr ist es möglich, dass grund unserer intensiven Bemühungen der Kreis derjenigen, die Vertrauensschutz in Anspruch nehmen können, vergrößert wird. Voraussichtlich sollen alle, die bis zum 31.12.1951 geboren sind, also auch diejenigen, die heute rund 52 Jahre und älter sind, Vertrauensschutz genießen und die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit mit 60 in Anspruch nehmen können, wenn sie bis zum Stichtag (voraussichtlich 3.12.2003-Kabinettbeschluss) einen Altersteilzeitvertrag unterschrieben haben. Der Beginn der Altersteilzeit ist nicht von diesem Stichtag abhängig sie muss nicht noch in diesem Jahr beginnen! Das bedeutet, dass diejenigen, die am 3.12.2003 noch keine Vereinbarung unterzeichnet haben, und ab dem 1.1.1946 bis zum 31.12.1951 geboren sind, keinen Vertrauensschutz genießen. Für sie wird das Rentenzugangsalter für die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit ab Januar 2006 in 1-Monatsschritten angehoben. (Siehe umseitige Tabelle!) Weiterhin sollte beachtet werden, dass bei Inanspruchnahme einer Altersteilzeit (z.b. eine 5-jährige Altersteilzeit, Arbeitsphase von 55-57,5 und Freistellungsphase von 57,5 bis 60. Lebensjahr) und Vorliegen der Voraussetzungen auch jede andere Rentenart in Anspruch genommen werden kann, und zwar insbesondere: Frauen, die in der Zeit vom 1.1.1945 bis 31.12.1951 geboren sind, 15 Jahre Wartezeit erfüllen und nach dem 40. Geburtstag 10 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben, können weiterhin mit vollendetem 60. Lebensjahr mit max. 18% Abschlag die Altersrente für Frauen in Anspruch nehmen. Auch Schwerbehinderte können die Altersrente für Schwerbehinderte mit Abschlägen mit vollendetem 60. Lebensjahr, bzw. abschlagsfrei nach 35 Jahren Wartezeit mit dem. Lebensjahr in Anspruch nehmen. Schwerbehinderte, die bis zum 16.11.1950 geboren sind und am 16.11.2000 schwerbehindert, berufs- oder erwerbsunfähig waren, können noch abschlagsfrei mit 60 in Rente gehen. Langjährig können nach 35 Jahren Wartezeit mit bzw. Jahren mit Abschlägen in die Altersrente für langjährig gehen. Erwerbstätige, die 1952 und danach geboren sind, sind von der geplanten Neuregelung ohnehin nicht betroffen, denn sie können bereits seit der Rentenreform 1992 die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit sowie die Altersrente für Frauen nicht mehr auch nicht mehr mit Abschlägenin Anspruch nehmen. Sie können allerdings weiterhin die Regelaltersrente, die Altersrente für langjährig und die Altersrente für Schwerbehinderte in Anspruch nehmen. Beachte: Zahlreiche Tarifverträge stellen hinsichtlich der Dauer der Altersteilzeit den Zeitpunkt des frühestmöglichen Renteneintritts ab. Insoweit greifen die geplanten Änderungen zwar nicht in den Regelungsinhalt der Tarifverträge ein, können jedoch Einfluss die Dauer der künftig zu vereinbarenden Altersteilzeitverhältnisse haben. Tipp: Aus heutiger Sicht erscheint es sinnvoll eine Vereinbarung bis zum 3.12.2003 zu unterschreiben. Für den Fall, dass sich jemand noch nicht ganz sicher ist, z.b. weil er/sie noch keine Rentenauskunft eingeholt hat, sollte er/sie eine Widerrufsklausel in den Vertrag einfügen lassen, die wie folgt lauten könnte: Der/die Beschäftigte ist berechtigt ohne Angabe von Gründen bis zum... (z.b. 31.03.2004) vom Altersteilzeitvertrag zurückzutreten. Stand: 21.11.2003; Herausgeber: ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.v., Bundesverwaltung, Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin; Christian Zahn, Mitglied des Bundesvorstandes Verantwortlich: Judith Kerschbaumer, Bereich Sozialpolitik

und monat Vorzeitige Inanspruchnahme möglich ab Alter um Monate Vorzeitige Inanspruchnahme möglich ab Alter um Monate Vorzeitige Inanspruchnahme möglich ab Alter Jahr 1946 1947 1948 Januar 1 60 1 Januar 13 1 Januar 25 1 Febr. 2 60 2 Febr. 14 2 Febr. 26 2 März 3 60 3 März 15 3 März 27 3 April 4 60 4 April 16 4 April 28 4 Mai 5 60 5 Mai 17 5 Mai 29 5 Juni 6 60 6 Juni 18 6 Juni 30 6 Juli 7 60 7 Juli 19 7 Juli 31 7 August 8 60 8 August 20 8 August 32 8 Sept. 9 60 9 Sept. 21 9 Sept. 33 9 Okt. 10 60 10 Okt. 22 10 Okt. 34 10 Nov. 11 60 11 Nov. 23 11 Nov. 35 11 Dez. 12 0 Dez. 24 0 Dez. 36 0 1949-1951 36 0 Monat 2

arbeits- und gesundheitsschutzpolitik altersteilzeit/teilzeit allgemeine sozialpolitik arbeitsmarktalterssicherung/ betriebliche altersvorsorge/alterssicherung behindertenpolitik gesundheitspolitik soziale selbstverwaltung/ sozialwahlen Hintergrundinfo zur geplanten des Renteneintrittsalters bei Altersteilzeit und bei Vorruhestand Nr. 21 N O V E M B E R 2003 Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Eckpunkte der Regierungskoalition vom 19.10.2003 (Neuhardenberg II) sahen als eine der mittel- und langfristigen Maßnahmen die der Altersgrenzen für "Altersrenten wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit" ab 2006 bis 2008 in 1-Monatsschritten vom 60. Lebensjahr das. Lebensjahr vor. Vertrauensschutz sollte nur für diejenigen gelten, die am Stichtag (Tag und Monat des Kabinettsbeschlusses- 3.12.2003)eine rechtsverbindliche Disposition getroffen hatten. Der nun vorliegende Referentenentwurf eines RV- Nachhaltigkeitsgesetzes sieht in Artikel 1 Ziffer 44 und 45 noch weitergehende Einschränkungen vor! Geplant ist nunmehr, dass Personen, die am 3.12.2003 noch nicht 55 Jahre alt sind, trotz bereits unterzeichneter Altersteilzeitoder Vorruhestandsvereinbarung eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit nicht mehr mit Vollendung des 60. Lebensjahres (auch nicht mehr mit Abschlägen) oder erst später in Anspruch nehmen können. Das bedeutet, dass insbesondere Beschäftigte, die bereits eine Disposition über den Ausstieg aus dem Erwerbsleben getroffen haben, sich eine neue Rechtslage einstellen und sich möglicherweise umorientieren müssen. ver.di Bundesverwaltung, Ressort 12 Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/6956-2148/2144 Telefax: 030/6956-3553 Bereich Sozialpolitik/Gesundheitspolitik e-mail: judith.kerschbaumer@verdi.de Dazu ist unser erstes Ziel eine schnelle Aufklärung, um diejenigen zu informieren, die grund ihres Alters noch in den Genuss der geltenden Regelung kommen können und nun vor dem 3.12.2003 einen Vertrag unterschreiben könnten. Dazu gibt ver.di folgende Hinweise:

I. Rechtslage für ab 1952 geborene Bereits durch die Rentenreform 1992 wurden die Altersgrenzen für den Eintritt in die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit ebenso wie die Altersgrenze für die Altersrente für Frauen angehoben. Derzeit gilt, dass, die 1952 und danach geboren sind, diese Rentenarten nicht mehr in Anspruch nehmen können, auch nicht mehr mit Abschlägen. Diese Rentenarten sind dann abgeschafft. Das wird ab 2012 sein, wenn die letzten n, konkret die im Dezember 1951 Geborenen mit Vollendung des 60. Lebensjahres im Dezember 2011 zum letzten Mal diese Rentenart in Anspruch nehmen können. Den ab 1952 Geborenen bleiben noch folgende Rentenarten (zu den Voraussetzungen siehe II): - Regelaltersrente - Altersrente für Schwerbehinderte - Altersrente für langjährig - Altersrente für langjährig unter Tage Beschäftigte ( diese Altersrentenart wird hier nicht eingegangen) Wer also nicht schwerbehindert oder nicht langjährig versichert, kann dann nur noch mit vollendetem 65. Lebensjahr in eine Altersrente gehen. Für viele bleiben für einen vorzeitigen Renteneintritt deshalb nur die Altersrente für langjährig. Siehe hierzu die als Anlage 2 abgedruckte Rentenabschlagstabelle (Von den Neuregelungen bleiben die Erwerbsminderungsrenten und die Hinterbliebenenrenten unberührt!) II. Rechtslage für vor 1952 geborene Mit dem geplanten Referentenentwurf eines Gesetzes zur Sicherung der nachhaltigen Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV- Nachhaltigkeitsgesetz) (Wortlaut der konkreten Neureglungen siehe Anlage 1) soll nun eine schnellere des Renteneintrittsalters erreicht werden. Künftig sollen, dann keinen Vertrauensschutz genießen, wenn sie am 4.12.1948 und danach geboren sind und vor dem 3.12.2003 keine Altersteilzeit- oder Vorruhstandsvereinbarung unterschrieben haben. Zu beachten ist, dass beide Voraussetzungen vorliegen müssen, um Vertrauensschutz zu genießen. Ist eine der beiden Voraussetzungen nicht erfüllt, greift kein Vertrauensschutz ein und das Renteneintrittsalter wird ab 2006 nach der im geplanten 237 Abs. 5 SGB VI dargestellten Tabelle angehoben. 2

Unsicherheiten können vermieden werden, wenn verdeutlicht wird, dass die geplanten Neuregelungen für den/die Betroffene/n (grundsätzlich die im Zeitraum 01.01.1946 bis 31.12.1951 Geborenen) keine Auswirkungen haben werden, weil er/sie auch eine andere Rentenart in Anspruch nehmen kann. Auf die Höhe der Rente hat die Art der in Anspruch genommenen Altersrente keinen Einfluss. Für die Rentenhöhe ist nur die Anzahl der erworbenen Entgeltpunkte und die renterechtlichen Zeiten maßgebend! Deshalb sollte geprüft werden, welche weitere Rentenart unabhängig von der arbeitsvertraglichen Gestaltung der letzten Erwerbsjahre- in Anspruch genommen werden kann: Regelaltersrente 35 SGB VI Sie kann mit vollendetem 65. Lebensjahr in Anspruch genommen werden, wenn 5 Jahre versicherungspflichtig gearbeitet wurde bzw. 5 Jahre Pflichtbeitragszeiten vorliegen. Altersrente für langjährig 36, 236 SGB VI Diese Altersrente kann abschlagsfrei mit Vollendung des 65. Lebensjahres, vorzeitig mit dem. Bzw.. Lebensjahr mit Rentenminderungen in Anspruch genommen werden (siehe Rentenabschlagstabelle Anlage 2). Voraussetzung ist das Vorliegen einer Wartezeit von 35 Jahren. Altersrente für schwerbehinderte Menschen 37, 236a SGB VI Schwerbehinderte Menschen können abschlagsfrei mit vollendetem. Lebensjahr, mit Abschlägen frühestens mit vollendetem 60. Lebensjahr in Rente gehen, wenn sie bei Beginn der Rente als schwerbehinderte Menschen ( 2 Abs. 2 SGB IX mit einem GdB von 50) anerkannt sind und die Wartezeit von 35 Jahren erfüllen. Hier sollte geprüft werden, ob Vertrauensschutztatbestände einen früheren abschlagsfreien Renteneintritt ermöglichen (siehe Rentenabschlagstabelle Anlage 2). Altersrente für Frauen 237a SGB VI Diese Rentenart können Frauen, die vom 1.1.1945 bis zum 31.12.1951 geboren sind und nach Vollendung des 40. Lebensjahr mehr als 10 Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung sowie 15 Jahre Wartezeit vorweisen können, mit max. 18% Rentenminderung in Anspruch nehmen. Die vorgenannten Rentenarten können auch nach einer Altersteilzeit in Anspruch genommen werden! III. Fazit Wer nach Prüfung (siehe Übersicht Anlage 2) feststellt, dass grund seines Geburtsdatums (geboren im Zeitraum 1.1.1946 3.12.1948) Vertrauensschutz und damit Rentenzugang mit Vollendung des 60. Lebensjahr möglich ist, sollte sich bei Interesse mit seinem Arbeitgeber über Altersteilzeit bzw. Vorruhstand so schnell als möglich verständigen und eine Vereinbarung vor 3

dem 3.12.2003 abschließen. Wer eine Vereinbarung nicht mehr schnell genug abschließen kann, aber im Zeitraum 1.1.1946 3.12.1948 geboren ist, sollte prüfen, ob er eine andere Altersrentenart mit Vollendung des 60. Lebensjahres in Anspruch nehmen kann (z.b. Frauen oder Schwerbehinderte). Greift kein Vertrauensschutz, wird die Altersgrenze für eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit angehoben (siehe Tabelle in der Anlage 1 und 2). Dies gilt auch für, die in der Zeit von 4.12.1948 31.12.1951 geboren sind. Aber auch hier sollte geprüft werden, ob nicht eine der anderen Altersrentenarten einen vorzeitigen Zugang in eine Altersrente verschafft. Wer bereits einen Vertrag abgeschlossen hat, und wegen seines Alters keinen Vertrauensschutz genießt, dessen/deren Vertrag wird nach den zivilrechtlichen Regeln des Wegfalls der Geschäftsgrundlage 313 BGB, 238a SGB VI behandelt. Jede Vertragspartei kann die Anpassung des Vertrages verlangen, z.b. die Verlängerung der Altersteilzeit. Ist die Anpassung nicht möglich, z.b. weil der Arbeitsplatz wegfällt oder ist sie einem Vertragspartner nicht zumutbar, kann der benachteiligt Teil vom Vertrag zurücktreten. Wer 1952 und danach geboren ist, kann nur noch folgende Altersrenten in Anspruch nehmen (siehe auch II.): Regelaltersrente Altersrente für Schwerbehinderte Altersrente für langjährig 4

Anlage 1: geplante Rechtsänderungen Im SGB VI sollen künftig in 237 SGB VI zwei neue Absätze 5 und 6 sowie ein neuer 238a SGB VI eingefügt werden: 237 SGB VI (1) (4) (5) Die Altersgrenze für die vorzeitige Inanspruchnahme wird für angehoben, die nach dem 31.Dezember 1945 geboren sind. Die der Altersgrenze bestimmt sich wie folgt: und monat Vorzeitige Inanspruchnahme möglich ab Alter Vorzeitige I- nanspruchnahme möglich ab Alter 1946 1947 1948 Vorzeitige I- nanspruchnahme möglich ab Alter Januar 1 60 1 Januar 13 1 Januar 25 1 Febr. 2 60 2 Febr. 14 2 Febr. 26 2 März 3 60 3 März 15 3 März 27 3 April 4 60 4 April 16 4 April 28 4 Mai 5 60 5 Mai 17 5 Mai 29 5 Juni 6 60 6 Juni 18 6 Juni 30 6 Juli 7 60 7 Juli 19 7 Juli 31 7 August 8 60 8 August 20 8 August 32 8 Sept. 9 60 9 Sept. 21 9 Sept. 33 9 Okt. 10 60 10 Okt. 22 10 Okt. 34 10 Nov. 11 60 11 Nov. 23 11 Nov. 35 11 Dez. 12 0 Dez. 24 0 Dez. 36 0 1949-1951 36 0 (6) Die Altersgrenze für die vorzeitige Inanspruchnahme wird für, die vor dem...(einsetzen: Tag nach und Monat des Kabinettbeschlusses) 1948 geboren sind und 1. am...(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 arbeitslos waren oder Anpassungsgeld für entlassene Arbeitnehmer des Bergbaus bezogen haben, 2. deren Arbeitsverhältnis grund einer Kündigung oder Vereinbarung, die vor dem...(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 erfolgt ist, nach dem......(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 beendet worden ist oder 3. vor dem...(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 Altersteilzeit im Sinne der 2 und 3 Abs. 1 Nr. 1 des Altersteilzeitgesetzes vereinbart haben, nicht angehoben. Einer vor dem...(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 abgeschlossenen Vereinbarung über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses steht eine vor diesem Tag vereinbarte Befristung des Arbeitsverhältnisses oder Bewilligung eine befristeten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gleich. Ein bestehender Vertrauensschutz wird insbesondere durch die spätere Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses oder den Eintritt in eine neue arbeitsmarktpolitische Maßnahme nicht berührt. 5

238a SGB VI Altersrente und Wegfall der Geschäftsgrundlage Wird für einen n die Altersgrenze für die vorzeitige Inanspruchnahme der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit angehoben, gilt die bei einer vor dem...(einsetzen: Tag und Monat des Kabinettbeschlusses) 2003 getroffenen Vereinbarung über Altersteilzeitarbeit im Sinne der 2 und 3 Abs. 1 Nr. 1 des Altersteilzeitgesetzes als schwerwiegende Veränderung eines dem Vertrag zugrunde liegenden Umstandes im Sinne des 313 des Bürgerlichen Gesetzbuches, die nicht dem alleinigen Risiko einer Vertragspartei zuzuordnen ist. 6

Anlage 2 - Derzeit geltende Rentenabschlagstabelle die geplanten Änderungen siehe in Fettdruck Altersrentenarten und Altersgrenzen Rentenbeginn Altersrentenarten und Alters- Grenzen 1996 und früher 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 u. später Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit Altersgrenze für frühest- Möglichen Rentenbeginn ohne Abschläge Altersgrenze für frühest- Möglichen Rentenbeginn mit Abschlägen 60 60 65 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 65 65 65 65 65 65 65 65 65 65 Diese Rentenart gibt es nicht mehr 60 Diese Rentenart gibt es nicht mehr Altersrente für Frauen Altersgrenze für frühest- Möglichen Rentenbeginn ohne Abschläge 60 60 60 60 60 65 65 65 65 65 65 65 65 Diese Rentenart gibt es nicht mehr Altersrente für Schwerbehinderte Altersrente für langjährig Altersgrenze für frühestmöglichen Rentenbeginn mit Abschlägen Altersgrenze für frühest- Möglichen Rentenbeginn ohne Abschläge Altersgrenze für frühest- Möglichen Rentenbeginn mit Abschlägen Altersgrenze für frühestmöglichen Rentenbeginn ohne Abschläge Altersgrenze für frühestmöglichen Rentenbeginn mit Abschlägen 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 Diese Rentenart gibt es nicht mehr 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 65 65 65 65 65 65 65 65 65 65 65 65 65 ½ 1/2 Entnommen aus: Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversicherungsbericht 2002 7

Personen, geboren vor 1952 Wann geboren? Personen, geboren 1952 und danach Voraussetzung 1: Personen, geboren im Zeitraum 1.1.1946-3.12.1948 und Voraussetzung 2: Personen, die Voraussetzung 2: Personen, die am 3.12.2003* arbeitslos waren oder Anpassungsgeld für - am 3.12.2003* arbeitslos waren oder Anpassungsgeld für entlassene Arbeitnehmer des Bergbaus bezogen haben entlassene Arbeitnehmer des Bergbaus bezogen haben oder oder deren Arbeitsverhältnis grund einer Kündigung oder - deren Arbeitsverhältnis grund einer Kündigung oder Vereinbarung, die vor dem 3.12. 2003* erfolgt ist, nach dem Vereinbarung, die vor dem 3.12. 2003* erfolgt ist, nach dem 3.12. 2003* beendet worden ist oder 3.12. 2003* beendet worden ist oder vor dem 3.12. 2003 Altersteilzeit im Sinne der und - vor dem 3.12. 2003 Altersteilzeit im Sinne der 2 und 3 Abs. Nr. des Altersteilzeitgesetzes vereinbart haben. Abs. 1 Nr. 1 des Altersteilzeitgesetzes vereinbart haben. Einer vor dem 3.12.2003* abgeschlossenen Vereinbarung ü- Einer vor dem 3.12.2003* abgeschlossenen Vereinbarung ü- ber die Beendigung des Arbeitsverhältnisses steht eine vor ber die Beendigung des Arbeitsverhältnisses steht eine vor diesem Tag vereinbarte Befristung des Arbeitsverhältnisses diesem Tag vereinbarte Befristung des Arbeitsverhältnisses oder Bewilligung eine befristeten arbeitsmarktpolitischen oder Bewilligung eine befristeten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gleich. Maßnahme gleich. unterstellt der Stichtag (Kabinettbeschluss) ist der * unterstellt der Stichtag (Kabinettbeschluss) ist der 3.12.2003 3.12.2003 Wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, besteht Vertrauensschutz. Das bedeutet, dass diese n weiterhin eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit dem 60. Lebensjahr mit max. 18 % Rentenminderung in Anspruch nehmen können. Ist nur eine Voraussetzung erfüllt Geboren im Zeitraum 4.12.1948 31.12.1951 kein Vertrauensschutz der Altersgrenzen-s.unten bzw. Prüfung, ob eine andere Altersrentenart in Anspruch genommen werden kann, insbesondere die Altersrente für Frauen Vorzeitige Inanspruchnahme möglich ab Alter Vorzeitige I- nanspruchnahme möglich ab Alter sind von der geplanten Neuregelung nicht betroffen; es bleibt beim geltenden Recht, das für alle ab 1.1.1952 Geborenen die Inanspruchnahme der Altersrente für Frauen und der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit und nach Altersteilzeit nicht mehr vorsieht. Folgende Altersrenten können bei Vorliegen der Voraussetzungen in Anspruch genommen werden: - Regelaltersrente mit 65 - Altersrente für langjährig mit 65, vorzeitig mit bzw. je nach Rentenzugangsjahr - Altersrente für Schwerbehinderte mit, vorzeitig mit 60 mit Vertrauensschutzregelungen Vorzeitige I- nanspruchnahme möglich ab Alter Jahr 1946 1947 1948 Januar 1 60 1 Januar 13 1 Januar 25 1 Febr. 2 60 2 Febr. 14 2 Febr. 26 2 März 3 60 3 März 15 3 März 27 3 April 4 60 4 April 16 4 April 28 4 Mai 5 60 5 Mai 17 5 Mai 29 5 Juni 6 60 6 Juni 18 6 Juni 30 6 Juli 7 60 7 Juli 19 7 Juli 31 7 August 8 60 8 August 20 8 August 32 8 Sept. 9 60 9 Sept. 21 9 Sept. 33 9 Okt. 10 60 10 Okt. 22 10 Okt. 34 10 Nov. 11 60 11 Nov. 23 11 Nov. 35 11 Dez. 12 0 Dez. 24 0 Dez. 36 0 1949-1951 36 0 Monat 8