Primäre Hirntumoren (maligne) Tumoren der Meningen (benigne und maligne) Tumoren des Rückenmarks Primär maligne Lymphome des ZNS Tumoren von

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Transkript:

Primäre Hirntumoren (maligne) Tumoren der Meningen (benigne und maligne) Tumoren des Rückenmarks Primär maligne Lymphome des ZNS Tumoren von Hirnnerven (benigne) sekundäre Hirntumoren (Metastasen) Tumoren der Hypophyse, Craniopharyngeome

Überleben bei verschiedenen Histologien 100 % 80 Histologische Grade [WHO Klassifikation] 60 40 20 0 0 2 4 6 8 10 Jahre --- Pilocytic Astrozytoma I --- Ependymoma I-III --- Medulloblastoma IV --- Oligodendroglioma II-III --- Astrozytoma II-III --- Glioblastom IV Primäre Hirntumoren: Prognostisch + therapeutisch sehr heterogene Gruppe

Strahlentherapie Operation Histologiegewinnung Subtotale Resektion Makroskopisch komplette Resektion Chemotherapie

1. Konformale Radiotherapie (= angepasst an die irreguläre Oberfläche des Tumors) - in konventioneller Technik - in stereotaktischer Technik 2. Craniospinale Achse

Präzisionsstahlentherapie=Besonderheit bei zerebralen Tumoren, Treffsicherheit unter 1 mm Stereotaktische Radiotherapie = fraktioniert Stereotaktische Radiochirurgie = einmalig stereós: taxis: starr, fest, solide Orientierung

Tumor im MRT besser abgrenzbar, Dosisberechnung im CT

Scharfe Fixierung für einmalige Radiochirurgie (RS) Maske für fraktionierte Radiotherapie

20091013 Dosisverteilung einer stereotaktsich geführten konformalen RT bei Oligodendrogliom 2

1. Operation: (Teil-) Resektion + postop. Radiotherapie 2. Alleinige Strahlentherapie nach Biospie zur Histologiegewinnung wenn Tumor inoperabel 3. Zytostatische Chemotherapie simultan zur Radiotherapie und anschließende Erhaltungstherapie

1. Maligne Gliome a. WHO 2 (individuelle Indikation abhängig von Risikokonstellation, Z.B. Alter über 40 Jahre) b. WHO 3 +4 (4=glioblastoma multiforme=gbm, immer Bestrahlungsindikation)

2 Jahres-Überleben Radiotherapie alleine 10% Radiotherapie und Temozolomide simultan und Erhaltungschemotherpie 25% Standartherapie: * spezifisch bei Gliomen Radiotherapie wirksames Zytostatikum mit 60 Gy in 6 Wochen Stupp R. et al. NEJM und 2005 simultan und Erhaltungstherapie mit Temozolomid* (Temodal )

Therapiemethode OP+Beobachtung OP+Radiotherapie Zeit bis zur Progression 3,4 Jahre 4,8 Jahre EORTC 22845, MRC BR 04 niedrig-gradige Gliome: Nachbestrahlung, entweder nach inkompletter Resektion oder beim Rezidiv, aber: Datenlage nicht so klar wie bei anaplastischen Gliomen

Operation primäre Maßnahme Nachbestrahlung der craniopsinalen Achse bei infratentoriellen Tumoren, nicht bei supratentoriellen Tumoren

Immer histologisch Grad IV Häufigster kindlicher Hirntumor Operation primäre Maßnahme aber: Komplette Exstirpation nur wenn damit keine funktionelle Einbuße/neurolog. Defizit verbunden ist! Sonst lieber inkomplette Resektion Resttumor vor und nach inkompletter Exstirpation

Diagnostik: MRT, Liquorzytologie Über Liquor verstreute Metastasen im Vorderhorn links Über Liquor ausgesäte epidurale Metastase im Lumbalbereich Deshalb: auch bei negativem MRT und Liqour: prophylaktische Bestrahlung aller Liqpurräume

Bestrahlung von Primärtumor (hintere Schädelgrube, HSG und spinaler Achse =Liquorraum) Dosisverteilung spinale Achse durch Bestrahlung von dorsal Schonung des Gesichtsschädels durch Schwermetallblöcke oder Multileaf-Kollimatoren bei Bestrahlung der HSG von lateral

Unterdosierungen: Risiko des Rezidivs Universitätsklinikum Jena Univ. Lund/Schweden Landberg T et al. Cancer 1980; 45:670-8

Helicale Tomotherapie: Patient bewegt sich kontinuierlich in Längsrichtung, rotierende Strahlenquelle, Lagerung in Maske und Vakuummatte Universitätsklinikum Jena Dosisverteilung in longitudinaler Richtung keine Feldanschlüsse keine Über- /Unterdosierungen

HIT-Protokoll Arm I: Chemotherapie - RT, Arm II: RT - Chemotherapie Kortmann RD et al, IJROBP 2000; 46: 269-279

5 Jahres Überleben: 80% Medulloblastome im Erwachsenenalter seltener, Ergebnisse ungünstiger Kortmann RD et al, IJROBP 2000; 46: 269-279

Grad Mitosen pro 10 stark vergrößernde Gesichtsfelder Häufigkei t I oder benignes Meningeom II oder atypisches Menigneom III oder malignes (anaplastisches) Meningeom weniger als 4 Mitosen 80% 4-20 Mitosen 15% > 20 Mitosen 5% Curtesy: Dr. Romeike, Dept. Pathology, Unviersity of Jena, Germany Universitäts- Klinikum Jena

Rezidive nach Operation aufgrund der anatomischen Lage inoperable Tumoren Inkomplette OP + gesteigerte Proliferationsrate (G2) Postoperativ bei G 3 (anaplastische Meningeome)

Keine Therapie solange symptomlos, Kontrollen alle 6 Monate

PET mit 68 Gallium- DOTATOC (somatostatine analogue) 20110393

Recurrent meningioma 1 WHO after incomplete surgery 2004 Stereotactic fractionated radiotherapy (FSRT) 54 Gy in 2007 Deutliche Verkleinerung 2Jahre nach RT mit 50 Gy

1 benigne 95% 2 atypisch 60% 3 anaplastisch, malgine 10-30% 5 Jahres-Überleben ohne Progression