Emerging Europe Einschätzung der Kapitalmärkte Zentral-, Ost- und Südosteuropas Wien, Juli 2005 Strategie der CEE Fondsmanagementbereiche der Capital Invest Capital Invest - die Kapitalanlagegesellschaft der Bank Austria Creditanstalt Gruppe
Überblick Begünstigt durch Euroschwäche und neue Rekordtiefststände der Renditen im Euroraum wiesen die zentraleuropäischen Währungen im Juni weiterhin eine starke Performance auf. Die zuletzt gestiegene Risikobereitschaft unter den Investoren ist ein positiver Faktor für die CEE-Währungen. Andererseits ist die Anfälligkeit für Korrekturen aufgrund der gesunkenen Zinsaufschläge gestiegen. Sinkende Kerninflationsraten und die Stärke der Landeswährungen erlaubten weitere Zinssenkungen in Ungarn und Polen um 25 bzw. 50 Basispunkte. Beide lokalen Anleihenmärkte konnten den Euroraum klar outperformen. Trotz kritischer Statements einer Reihe europäischer Politiker gegenüber der Türkei werden die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei am 3. Oktober aufgenommen. Angesichts sinkender Staatsschulden, Fortschritten bei Wirtschaftsreformen und Privatisierungen sollten sich türkische Anleihen weiter gut entwickeln. Bei den Aktienmärkten konnten wieder leichte Mittelzuflüsse verzeichnet werden. Allerdings sind die Handelsaktivitäten relativ gering. Wir gehen davon aus, dass die Analysten mit ihren Gewinnerwartungen in Summe zu tief liegen - insbesondere das Energiesegment sollte von der anhaltend positiven Ö lkonjunktur neu bewertet werden. Entsprechend sehen wir den positiven Trend an den CEE-Börsen weiter intakt. - 2 -
Anleihen Zentral- und Osteuropa Rendite in % Volkswirtschaftliche Daten Prognose 2005 BIP Wachstum Inflation Budgetsaldo Leistunsbilanzsaldo real in% in% in % d.bip in % d.bip Polen 4,3 3,7-4,5-2,4 Ungarn 3,8 4,4-4,0-8,3 Tschechien 3,7 2,5-4,9-5,6 Slowakei 4,6 3,2-3,4-3,7 Bulgarien 5,3 4,5-0,5-7,8 Russland 6,0 13,6 1,5 6,2 Ö sterreich 1,7 2,4-2,1-0,1 Quelle: Bank Austria Creditanstalt Economic Research 9 8 7 6 5 4 3 2 1 3M 6M 1Y 2Y Renditekurven CEE 3Y 4Y Laufzeit des Wertpapiers EUR Rendite CZK Rendite HUF Rendite PLN Rendite SKK Renditen Qu: Reuters, 01.07. 2005 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y 15Y 20Y - 3 - Ungarn: Im Mai sank die Inflation mit 3,6% (J/J) etwas weniger als erwartet; die Kernrate beträgt jedoch nur 2,2%, was der Notenbank eine weitere Zinssenkung um 25 Bp auf 7% ermöglichte. Durch die Ankündigung von Steuersenkungen ab dem Jahr 2006 gefährdet die Regierung erneut die Budgetziele, da eine Kompensation durch Ausgabenkürzungen unwahrscheinlich erscheint. Polen: Mit einem Zinsschritt um 50 Bp senkte die polnische Notenbank im Juni die Leitzinsen überraschend stark auf 5%. Angesichts einer Kerninflationsrate von nur 1,5% und schlechter als erwarteten BIP-Wachstumsdaten dürften die Zinsen noch weiter sinken. Die Renditen in der Tschechischen Republik und in der Slowakei folgten im Wesentlichen den freundlichen Vorgaben aus der Eurozone. Türkei: Die türkische Zentralbank nahm eine vorsichtige Zinssenkung um 25 Bp auf 14,25% vor. Angesichts des nach wie vor sehr hohen Zinsniveaus in einem Umfeld extrem niedriger Renditen bleibt der türkische Markt sehr attraktiv.
Währungen CEE 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% Jun-04 Jul-04 Währungsentwicklung CEE (-1Jahr) CZK HUF PLN SKK Aug-04 Sep-04 Oct-04 Nov-04 Währungsentwicklung gg. Euro in Zahlen Dec-04 1 Monat seit Jahresbeg. Ungarischer Forint 2,8% -0,5% Polnischer Zloty 2,4% 0,7% Tschechische Krone 0,9% 1,2% Slowakische Krone 1,9% 1,0% Quelle: Datastream 30.06.05 Jan-05 Feb-05 Mar-05 Apr-05 May-05 Begünstigt durch Euroschwäche und neue Rekordtiefststände der Renditen im Euroraum und performten die zentraleuropäischen Währungen im Juni weiter stark. Nach der schwachen Entwicklung im Vormonat entwickelte sich der Forint im Juni am besten. Auch eine weitere Zinssenkung und die Ankündigung von Steuersenkungen konnten dem Forint nichts anhaben. Insgesamt verlor der Forint seit Jahresanfang etwa 0,5% gegenüber dem Euro. Trotz der höher als erwarteten Zinssenkung blieb der Zloty stark. Es mehren sich die Anzeichen für einen baldigen EWS-II-Beitritt Polens (womit die Volatilität des Zloty sinken sollte): NBP-Vizegouverneur Rybinski nannte April 2006 als mögliches Beitrittsdatum. Seit Jahresanfang liegt der Zloty 0,7% im Plus gegenüber dem Euro. Die Tschechische Krone verzeichnete im Juni die geringsten Kurszuwächse; seit Jahresanfang ist sie mit einem Plus von 1,2 % jedoch die stärkste zentraleuropäische Währung. Im Juni wurden erneut hervorragende Daten zu Handels- und Leistungsbilanz veröffentlicht. Die Slowakische Krone entwickelte sich zuletzt etwas besser als die Tschechische Krone und liegt seit Jahresanfang 1% im Plus. Noch besser als die zentraleuropäischen Währungen performte die von den hohen Zinsen unterstützte - Türkische Lira mit einem Plus von 3,8% gegenüber dem Euro. - 4 -
Performance Aktien CEE 210 190 170 150 130 110 90 70 50 Performance CEE vs. Europa (MSCI, ) MSCI Osteuropa MSCI Europa Jun-02 Sep-02 Dec-02 Mar-03 Jun-03 Sep-03 Dec-03 Mar-04 Jun-04 Sep-04 Dec-04 Mar-05 Jun-05 Performance Aktienmärkte (Eurobasis) 1 Monat seit Jahresbeg. MSCI Europa 3,2% 9,8% MSCI Osteuropa 7,5% 20,5% MSCI Ungarn 12,3% 25,0% MSCI Tschechien 7,1% 23,4% MSCI Polen 9,3% 8,8% MSCI Russland 5,3% 25,0% MSCI Türkei 9,5% 17,5% Quelle: Datastream 30.06.05 Der Juni verlief für die Aktienbörsen in Zentralund Osteuropa auch im internationalen Vergleich erfreulich. Die Anleger setzten vor allem auf Energiewerte und Finanztitel. Das negative Votum der Franzosen und der Niederländer stürzte die EU in eine politische Krise. Für die Länder, die schon Vollmitglieder sind, rechnen wir jedoch kaum mit negativen Folgen. Die türkische Aktienbörse profitierte dadurch, dass die EU das Ziel für eine mögliche Mitgliedschaft der Türkei bekräftigt hat. Die Ankündigung von den russischen Behörden, den Handel mit umlaufenden Aktien des Gas- Monopolisten Gazprom bis Ende des Jahres komplett freizugeben, lässt erwarten, dass weitere Mittelzuflüsse internationaler Investoren folgen werden. - 5 -
Bewertung und Einschätzung Aktien CEE CEE KGVs anhand der 12monats Gewinnschätzungen (IBES/Datastream) Tschechien Ungarn Polen Russland Europa 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Jun-02 Sep-02 Dec-02 Mar-03 Jun-03 Sep-03 Dec-03 Mar-04 Jun-04 Sep-04 Dec-04 Aktienmärkte - Bewertungskennzahlen Gewinnwachstum KGV 05e 05e MSCI Europa 13,2 8,1% MSCI Osteuropa 9,0-8,6% MSCI Ungarn 10,1 0,7% MSCI Tschechien 17,6 10,0% MSCI Polen 12,5 2,4% MSCI Russland 7,4-14,1% MSCI Türkei 11,2 15,6% Quelle: Datastream 30.06.2005 Mar-05 Jun-05 Nach der stärkeren Korrektur im April gab es wieder leichte Mittelzuflüsse an den Börsenplätzen Zentral- und Osteuropas. Allerdings sind die Handelsumsätze zuletzt stärker gefallen - dies dürfte auch in den kommenden Wochen anhalten. Die Gewinnerwartungen seitens der Analysten liegen aus unserer Sicht besonders für die russische Börse zu tief. Wir gehen davon aus, dass es auch für das zweite Quartal 2005 positive Gewinnrevisionen geben wird. Die Bewertung der Börseplätze ist aus unserer Sicht nach wie vor attraktiv. Der positive Trend ist intakt. Wir rechnen jedoch mit höherer Volatilität aufgrund der Entwicklung an den Rohstoffmärkten (insb. Ö lpreis und Metallpreise). Gleichzeitig hängen besonders die Börseplätze in CEE von der Risikobereitschaft der Investoren ab, welche zuletzt wieder zugenommen hat - sich aber aufgrund der schwachen globalen Konjunkturdaten wieder verringern könnte. - 6 -
Capital Invest Holen Sie sich mehr aus Fonds. Redaktion und Fachbeiträge: Mag. Paul Severin Alexander Dimitrov Mag. Margarete Strasser Mag. Franz Schardax Bereichsleiter Fondsmanagement Aktien Fondsmanager Aktien CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Fondsmanagement Renten Global & CEE Kontakt: Andreas Nurscher Mag. Barbara Reul Marketing, PR & New Media, andreas.nurscher@capitalinvest.co.at Marketing, PR & New Media, barbara.reul@capitalinvest.co.at Disclaimer: Alle Angaben trotz größ ter Sorgfalt ohne Gewähr. Die Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten. Eine Garantie für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit kann ebenso wenig übernommen werden wie für das Eintreten der Prognosen. Alle Meinungsaussagen geben lediglich die aktuelle Einschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. - 7 -