3. Mönchengladbacher Fachtagung AUTISMUS SPEKTRUM STÖRUNG 29.05. & 30.05.2015 Autismustherapie in der Praxis
Ziel Wir möchten das Entwicklungspotential jedes Kindes nutzen und der Familie dabei helfen, optimale Lernbedingungen zu schaffen. Das Hauptziel der Behandlung ist eine größtmögliche Integration des Kindes in das soziale Umfeld wie Familie, Kindergarten, Schule und Freizeit. Die Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums und damit der Selbstständigkeit durch Förderung sozial kommunikativer Fähigkeiten stehen dabei im Vordergrund.
Interventionen Auftragsklärung Verhaltensbeobachtung und Analyse Psychoedukative Maßnahmen für Angehörige -> Daraus entwickeln die Therapeuten klientenzentrierte individuelle Maßnahmen
Spezifische Trainingsprogramme TEACCH PECS Social Story Sozialkompetenztraining
TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped CHildren Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder Förderbereiche: Spiel und Interesse an Material Kognitive und sprachliche Fähigkeiten Wahrnehmung und Körperkoordination Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung
TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped CHildren Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder Elemente des TEACCH- Ansatzes: Strukturieren Visualisierung
PECS Picture Exchange Communication System Bilder-Tausch- Kommunikations-System Die Methode bietet ein Bildkartensystem zum systematischen Aufbau von Kommunikation (vor allem der Wunschäußerung) und zudem die Anbahnung von sprachlichem Ausdruck. Die 6 PECS Phasen Phase 1: Der physische Austausch Phase 2: Erhöhung der Spontanität Phase 3: Bildunterscheidungen Phase 4: Satzstruktur Phase 5: Antwort auf Was möchtest du? Phase 6: Kommentieren
PECS Picture Exchange Communication System Bilder-Tausch- Kommunikations-System Wirkprinzipien: PECS setzt direkt bei der Motivation des Kindes an. Die Motivation zur Kommunikation wird aufrechterhalten. Kommunikation wird in einfache Handlungsschritte unterteilt. PECS fördert die kommunikative Aufmerksamkeit
Film
Social Story Soziale Anleitung anhand von einfachen Kurzgeschichten. Mit Hilfe dieser kurzen Geschichten können soziale Hinweise, Gefühle und Verhaltensabläufe erlernt werden. Um eine soziale Geschichte zu schreiben, muss das Problemverhalten oder die Situation, die beschrieben oder verändert werden soll, genau betrachtet werden: wo und wann geschieht die Situation wer hat daran Anteil wie ist die Reihenfolge der Ereignisse was passiert warum geschieht etwas
Beispiel: Computerspiele Ich interessiere mich sehr für Computerspiele. Ich stelle immer meine Spiele vor und spreche so viel darüber, dass die anderen den Orang-Utan stöhnen. Ich weiß, dass die Anderen nicht immer das Gleiche hören wollen. Ich muss mich mal auf was Anderes konzentrieren, nämlich auf die Fragen der Lehrerin.
Im Unterricht rede ich nicht mehr über Computerspiele. Ich höre auf die Frage der Lehrerin und gebe darauf eine passende Antwort. Wann kann ich über meine Hobbys reden?. Im Stuhlkreis im Unterricht nicht. In der Pause auf dem Schulhof schon.
Sozialkompetenztraining Ziele: Aufbau sozial angemessener Kontaktaufnahme und Interaktion Steigerung der Empathiefähigkeit (TOM - Theory of mind) Verbesserung der aktiven und passiven Sprachkompetenz Selbst- und Fremdwahrnehmung des Klienten Erkennen und angemessenes Einsetzen von Mimik und Gestik
Sozialkompetenztraining Umsetzung: Rollenspiele Reflexion von sozialen Situationen Smalltalk-Training Verhaltens- und Kommunikationsregeln erarbeiten Stimmliches interpretieren von Sätzen
Fragen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit