Physikalisches Praktikum I. Wechselstromwiderstände: Serienschwingkreis Matrikelnummer:

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Transkript:

Fachbereich Physik Physikalisches Praktikum I E10 Name: Wechselstromwiderstände: Serienschwingkreis Matrikelnummer: Fachrichtung: Mitarbeiter/in: Assistent/in: Versuchsdatum: Gruppennummer: Endtestat: Dieser Fragebogen muss von jedem Teilnehmer eigenständig (keine Gruppenlösung!) handschriftlich beantwortet und vor Beginn des Versuchs abgegeben werden. Die Vorbereitung wird zusätzlich durch einen Test bzw. eine mündliche Prüfung über die physikalischen Grundlagen des Versuchs kontrolliert. (Version: 21. Oktober 2016) Versuchsziel und Versuchsmethode: 1.) Wie sieht der zeitliche Strom- und Spannungsverlauf bzw. deren gegenseitige Phasenverschiebung beim Kondensator bzw. bei der Spule aus? Skizzieren Sie dies sowohl in einem I(t) bzw. U(t)-Diagramm, als auch in einem Zeigerdiagramm. 2.) Wie hängt der Blindwiderstand eines Kondensators bzw. einer Spule von der Frequenz des Wechselstroms ab? Überzeugen Sie sich, dass die Ausdrücke im Grenzfall ω 0 auch den Fall für Gleichstrom widerspiegeln.

3.) Zeichnen und vergleichen Sie in einem Zeigerdiagramm Wechselstromwiderstände von verlustfreien und verlustbehafteten Serienschwingkreisen! Wie groß ist der Gesamtwiderstand? 4.) Wie groß ist die Impedanz eines Serien- bzw. Parallelschwingkreises bei der Resonanzfrequenz? 5.) Wie lautet die Abgleichbedingung für eine Wheatstonesche Brücke? Skizzieren Sie die Schaltung und notieren den Ausdruck. 6.) Was versteht man beim Oszilloskop unter Triggerung? 7.) Nur Physiker: Berechnen Sie die Resonanzfrequenz eines Serien- und eines Parallelschwingkreises, der jeweils aus einem ohmschen Widerstand, einer Kapazität und einer Induktivität besteht.

Version: 21. Oktober 2016 E10 E Elektrizitätslehre E10 Wechselstromwiderstände: Serienschwingkreis Stichworte Phasenverschiebung, komplexe Darstellung von Wechselstromgrößen, Scheinwiderstand, Blindwiderstand, Wirkwiderstand, Zeigerdiagramm, Parallel- und Serienschaltung, Spannungsteilung, Wheatstonesche Brücke, Brückenabgleich, Funktion und Bedienung eines Oszilloskops Literatur Lehrbücher der Experimentalphysik Grundlagen Komplexe Wechselstromwiderstände Bei induktiven und kapazitiven Blindwiderständen lässt sich eine Beziehung zwischen Spannung und Strom mit Hilfe zeitlicher Ableitungen ausdrücken: U = L di dt = L I (E10-1) I = C du dt = C U (E10-2) Da in Wechselstromkreisen nicht nur Amplituden-, sondern auch Phasenänderungen auftreten können, ist die Darstellung in komplexer Schreibweise sehr vorteilhaft. Unter Zuhilfenahme der Eulerschen Formel cos ϕ + i sin ϕ = e iϕ (E10-3) erhalten wir für einen Wechselstrom der Kreisfrequenz ω: I(t) = I 0 e iωt (E10-4) Die imaginäre Einheit i (Def.: i 2 = 1) wird - um Verwechslungen mit dem Formelzeichen für den Strom zu vermeiden - in der Elektrotechnik häufig j genannt. 3

Elektrizitätslehre Version: 21. Oktober 2016 Setzt man diesen Strom in Gl. (E10-1) ein, so ergibt sich für die Spannung an der Spule: U = L I = iωl }{{} Z L I (E10-5) Da die Form U = Z L I der des ohmschen Gesetzes U = R I gleicht, nennt man Z L = iωl die Impedanz oder den komplexen Wechselstromwiderstand der Induktivität L. Was der komplexe Widerstand physikalisch bedeutet, zeigt sich, wenn man die Eulersche Formel für ϕ = π 2 umformuliert i = e i π 2 und in Gl. (E10-5) einsetzt: U = i }{{} ωl I = e i π 2 ωl I0 e iωt = }{{} ωl I 0 e i(ωt+φ), mit Φ = X L X L π 2 (E10-6) Hierbei nennt man X L den Blindwiderstand und Φ die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom; die Spannung eilt dem Strom um Φ = π = 90 voraus. 2 Kapazitäten lassen sich ganz analog behandeln. Hierzu setzt man eine Spannung der Form: U = U 0 exp(iωt) an. Aus Gl. (E10-2) errechnet sich der zugehörige Strom zu I = C U = iωcu. Der komplexe Widerstand wird damit zu: Z C = U I = U iωcu = 1 iωc = i 1 ωc (E10-7) Bestimmt man die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom, so ergibt sich Φ = π 2 ; die Spannung hinkt dem Strom nach. Man erkennt an den Gln. (E10-5) und (E10-7) den Vorteil der komplexen Darstellung (Z L = iωl, Z c = i 1 ): Der komplexe Widerstand beschreibt die Phasenverschiebung richtig, läßt ωc sich aber wie ein algebraischer Faktor schreiben. Dadurch lassen sich die Kirchhoffschen Gesetze auf Induktivitäten und Kapazitäten verallgemeinern. Den komplexen Widerstand nennt man auch Scheinwiderstand. Sein Realteil, der die Komponente der Spannung angibt, die mit dem Strom phasengleich ist, heißt Wirkwiderstand, sein Imaginärteil Blindwiderstand. Als ohmsche Widerstände bezeichnet man solche, bei denen Spannung und Strom in Phase sind. Sie sind rein reell. Das RC-Glied Unter einem RC-Glied versteht man eine Kombination aus Ohmschem Widerstand und kapazitivem Widerstand. Bei Hintereinanderschaltung nennt man die Widerstandskombination ein Reihen-RC-Glied. 4

Version: 21. Oktober 2016 E10 Der komplexe, frequenzabhängige Wechselstromwiderstand eines solchen Reihen-RC-Gliedes lautet Z x = R Ω + 1 iωc und wird durch das Ersatzschaltbild dargestellt. (E10-8) C R Abbildung E10-1: Reihen-RC-Glied Für das Parallel-RC-Glied mit dem Ersatzschaltbild gilt entsprechend (mit dem Leitwert Y = 1/Z): Y x = 1 R Ω + iωc (E10-9) C R Abbildung E10-2: Parallel-RC-Glied Serienschwingkreis Ein Schwingkreis entsteht durch Kopplung von Kondensator und Spule: Eingespeicherte Energie pendelt periodisch zwischen dem elektrischen Feld (Kondensator) und dem magnetischen Feld (Spule). Analog zu dem eben erläuterten RC-Glied versteht man unter einem Serienschwingkreis die Anordnung von L und C in Reihe, unter einem Parallelschwingkreis die Parallelschaltung von L und C. Sofern noch ein ohmscher Widerstand vorhanden ist, beträgt der Scheinwiderstand bei Serienschaltung Z = R Ω + 1 iωc + iωl (E10-10) Z strebt also sowohl für kleine als auch für große Frequenzen gegen unendlich, dazwischen gibt es ein Minimum bei der Resonanzfrequenz ω Res. 5

Elektrizitätslehre Version: 21. Oktober 2016 Messung von Wechselstromwiderständen Zur Messung eines Wechselstromwiderstandes bzw. seines Kehrwertes, des Wechselstromleitwertes, müssen sein Real- und sein Imaginärteil bestimmt werden. Diese zwei Größen ergeben für jede Messfrequenz ω einen Punkt der sog. Ortskurve des Wechselstromwiderstandes bzw. -leitwertes in der komplexen Ebene. Die Messung von Wechselstromwiderständen bzw. -leitwerten wird häufig in Brückenschaltungen durchgeführt. A Zx Z2 D B Z3 Z4 Abbildung E10-3: Brückenschaltung zur Messung von Wechselstromwiderständen C Bei der Wheatstoneschen Brücke (Abb. E10-3) wird eine Kompensationsmethode mit Normalwiderständen und Normalkapazitäten oder -induktivitäten angewandt. Ist der Nullzweig der Brücke stromlos (d.h. Punkt B und D liegen auf gleichem Potential), so sind Realteil und Imaginärteil kompensiert. Unter Anwendung der Kirchhoffschen Regeln erhält man als Abgleichbedingung Z x Z 3 = Z 2 Z 4 (E10-11) Das gilt für Gleich- und Wechselstromwiderstände! 6

Version: 21. Oktober 2016 E10 Messprogramm Bestimmung des komplexen Widerstands Z x eines Serienschwingkreises in Abhängigkeit von der Frequenz im Bereich von 0,2 khz bis etwa 8 khz. Hinweise: Oszilloskope messen Spannungen immer in Bezug auf das sog. Massepotential, das mit dem Schutzkontakt des Netzsteckers verbunden ist (engl. ground, GND). Die Ausgangsspannung des Generators ist ebenfalls die Differenz zum Massepotential (GND), das mit Punkt C der Wheatstone-Brücke verbunden ist. Die Spannungsdifferenz zwischen Punkt B und D kann nun nicht direkt mit dem Oszilloskop gemessen werden, weil hierzu - je nach Anschlussweise - entweder Punkt B oder D über die Messleitung zum Oszilloskop mit Masse verbunden werden müsste und somit einen Kurzschluss über R 4 oder R 3 verursachen würde. Dieses Problem wird umgangen durch den Einsatz eines sog. Differenzverstärkers mit Verstärkungsfaktor V = 1, der unabhängig von der absoluten Potentiallage nur Spannungsdifferenzen zwischen seinen beiden Eingängen verstärkt und als Spannungswert bzgl. Masse wieder ausgibt. Das Ausgangssignal wird über eine Koaxialleitung (Kabel mit konzentrisch angeordnetem Innen- und Außenleiter) dem Oszilloskop zugeführt. Die Messanordnung ist - insbesondere bei höheren Frequenzen - empfindlich gegen äußere Einflüsse. Dies kann minimiert werden durch die Verwendung von möglichst kurzen Leitungen und durch Verbinden der Gehäuse der beiden Dekaden und des Differenzverstärkers mit dem Massepotential des Generators. Dadurch wird das Innere der Geräte vor elektrischen Feldern abgeschirmt. Bauen Sie die Schaltung nach Abb. E10-4 auf und lassen Sie sie vom Assistenten prüfen. Da die Resonanzfrequenz noch nicht bekannt ist, bestimmen wir diese grob in einem Vorexperiment, bei dem wir die Spannung am Serienschwingkreis auf dem Oszilloskop beobachten und die Generatorfrequenz variieren. Überbrücken Sie dazu C n und R n durch eine Leitungsverbindung von Punkt A nach B. OUT LEVEL des Generators auf Maximum stellen. Machen Sie sich klar, dass nun die an den Punkten A und C eingespeiste Spannung im Verhältnis Zx R 3 geteilt wird und deshalb die Spannung an Z x bei der Resonanzfrequenz ein Minimum hat. Beobachten Sie das Messsignal am Oszilloskop und passen Sie den Messbereich ggf. an, damit das Signal am Oszilloskopbildschirm optimal dargestellt wird. Benutzen Sie als Triggerquelle nicht das Messsignal (CH1), sondern das Generatorsignal (s. Schaltbild). Wählen Sie dazu im Menü des Oszilloskops als Triggerquelle: Extern. Achtung: AutoSet stellt die Triggerquelle immer auf CH1 zurück! Notieren Sie die grob ermittelte Resonanzfrequenz, die vom Oszilloskop gemessen und auf dem Display angezeigt wird. 7

Elektrizitätslehre Version: 21. Oktober 2016 Generator GND U n D Z x A C n R n B Differenzverstärker V=1 + CH1 Oszilloskop Trig. Ext R 3 R 4 = R 3 GND C Abbildung E10-4: Brückenschaltung zur Messung bei ω < ω Res Generator GND U n D Z x A C n R 2 = R 3 B Differenzverstärker V=1 + CH1 Oszilloskop Trig. Ext R 3 C R n GND Abbildung E10-5: Brückenschaltung zur Messung bei ω > ω Res U n Frequenzgenerator C n Stufenkondensator 40 pf - 1,2 µf R n V R 2,R 3,R 4 Z x Widerstandsdekaden Differenzverstärker 4,7 kω zu messender komplexer Widerstand 8

Version: 21. Oktober 2016 E10 Entfernen Sie die Leitungsbrücke zwischen Punkt A und B und führen Sie nun für die Startfrequenz 0,2 khz den Abgleich durch. Variieren Sie dazu abwechselnd und in kleinen Schritten den C n bzw. den R n -Wert solange, bis das Signal (Pk-Pk-Value) minimal wird. Als letzter Schritt des Abgleichs wird die Frequenz am Drehknopf FINE geringfügig variiert, bis die Spannung ein absolutes Minimum hat. Um das Rauschen des Signals bei kleinen Amplituden zu minimieren, kann über die Oszilloskop-Funktion Acquire > Mittelwert ein Mittelwert (z.b. über 4 Messungen) gebildet werden. Führen Sie diesen Abgleich der Messbrücke für ca. 10 Frequenzen von 0,2 khz bis zur Resonanzfrequenz durch und notieren Sie bei jeder eingestellten Frequenz die ermittelten C n und R n -Werte. Legen Sie nahe der Resonanzfrequenz die Messpunkte etwas dichter, um die Resonanzstelle genau abzubilden. Nach Erreichen der Resonanzfrequenz muss die Schaltung umgebaut werden (warum? Im Protokoll erläutern!). Schaltung nach Abb. E10-5 aufbauen. Legen Sie in den Bereich zwischen ω Res und 8 khz ebenfalls 10 Messpunkte, wobei die Dichte der Messpunkte nahe der Resonanzfrequenz wiederum etwas größer sein sollte. Nach Beendigung der Messung Geräte abschalten, Netzverbindung lösen und Schaltung abbauen. Kabel nach Farben und Längen sortiert aufhängen! 9

Elektrizitätslehre Version: 21. Oktober 2016 Auswertung a) Für die erste Schaltung gilt mit den Bezeichnungen von Abb. E10-3 nach Gl. (E10-8) Z 2 = R n + 1 iωc n (E10-12) Außerdem ist hier: Z 3 = R 3 und Z 4 = R 4 = R 3 Für die zweite Schaltung ist nach Gl. (E10-9) 1 Z 4 = 1 R n + iωc n (E10-13) Weiterhin gilt: Z 2 = R 2 und Z 3 = R 3 = R 2 Man setzt diese Ausdrücke in Gl. (E10-11) ein und löst nach Re(Z x ) und Im(Z x ) auf. b) Aus dem gemessenen Realteil Re(Z x ) und Imaginärteil Im(Z x ) sind Betrag und Phase von Z x auszurechnen. Für den Betrag gilt nach den Rechenregeln für komplexe Zahlen Z x = und für die Phase [Re(Z x )] 2 + [Im(Z x )] 2 (E10-14) Φ = arctan Im(Z x) Re(Z x ) (E10-15) c) Z x und Phasenverschiebung Φ sind über einer logarithmischen Frequenzskala aufzuzeichnen; dieser Darstellung wird die Resonanzfrequenz entnommen und mit einer qualitativen Fehlerabschätzung angegeben. 10