Linien- und Projektmitarbeiter denken und handeln anders

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1 von 5 25.10.2011 10:32 Startseite > Magazin > Fachartikel > Organisation Linie und Projekt Von Daniel Krones, Dr. Kraus & Partner 05.10.2011 Linienmitarbeiter haben eine andere Funktion in Unternehmen als Projektmitarbeiter. Außerdem unterscheiden sich ihre Interessen. Da sind Konflikte bei einer Zusammenarbeit oft vorprogrammiert. Die Folge: eine mangelhafte Projekterfüllung. Unser Autor kennt vier Schritte, wie Unternehmen aus diesem Teufelskreis ausbrechen können. Bild: Lom - fotolia.com Die ständigen Konflikte zwischen Linie und Projekt kennt wohl nahezu jeder Manager. Vor allem dann, wenn sich die Mitarbeiter der Linie permanent über die durch die Projekte verursachten Veränderungen beschwert. Umgekehrt klagen die Projektmitarbeiter über die Stur- und Starrheit der Linien-Mitarbeiter. Wie lässt sich dieser Grundkonflikt lösen? Linien- und Projektmitarbeiter denken und handeln anders Der erste Schritt hierzu liegt in der Erkenntnis, dass Linie und Projekt aus zwei unterschiedlichen Perspektiven argumentieren. Drei Beispiele für diese gegensätzlichen Argumentationspaare: Beispiel 1 Die Projektleiter hindern meine Mitarbeiter permanent am Erledigen ihrer Tagesaufgaben. Immer wieder werden kurzfristig zugesicherte Ressourcen aus dem Projekt abgezogen, weil für die Führungskräfte in der Linie das Tagesgeschäft Vorrang hat. Beispiel 2 Dauernd mischen sich die Projektleiter in unsere Entscheidungen ein und möchten über alles informiert werden. Damit wir das Projekt erfolgreich managen und schnell Entscheidungen treffen können, bedarf es einer regelmäßigen Kommunikation, einer zeitnahen Information sowie klarer Eskalationswege. Beispiel 3 Immer wieder fordern die Projektleiter von uns schnell irgendwelche Sonderlösungen und hebeln dadurch unser

2 von 5 25.10.2011 10:32 Tagesgeschäft aus. Die Starrheit und mangelnde Flexibilität der Linie erschweren uns die Arbeit im dynamischen Projektgeschehen. Um die jeweilige Argumentationsweise zu verstehen, sollte man sich immer wieder die Charakteristika der beiden Organisationsformen vor Augen führen, die in der folgenden Grafik dargestellt werden. Beide Organisationsformen besitzen Vor- und Nachteile. Die Vorzüge von Linienstrukturen etwa sind im Idealfall: Klare Entscheidungs- und Kommunikationswege Jeder weiß, was er zu tun hat Effiziente Arbeitsweise bei wiederkehrenden Aufgaben Dauerhaft gleiche beziehungsweise ähnliche Arbeitsbedingungen und -abläufe geben Orientierung und schaffen Sicherheit Zu viel Linienorganisation kann jedoch zu folgenden Nachteilen führen: Fehlende Flexibilität und Starrheit Bürokratismus Keine kreativen Einzellösungen in Ausnahmesituationen, sondern nur noch Dienst nach Vorschrift Die Vorzüge von Projektstrukturen sind hingegen: Flexibilität Innovative und kreative Lösungen als Resultat von interdisziplinärer Teamarbeit Motivierende Wirkung durch neue Herausforderungen Zu ausgeprägte Projektstrukturen bringen jedoch oft folgende Nachteile mit sich: Werden Projekte, je nach Größe, nicht mit einem Mindestmaß an Standards und Prozessen versehen, versinken sie im Chaos und erreichen ihre Ziele nicht. Die anhaltende Dynamik und die permanenten Veränderungen können zu einer Überforderung der Mitarbeiter führen. Konflikt zwischen Linie und Projekt überwinden Folgende vier Schritte sind notwendig, um aus dem Teufelskreis auszubrechen, der von gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Linie und Projekt geprägt ist:

3 von 5 25.10.2011 10:32 1. Ziele ermitteln und benennen Sowohl für die Linie als die Gesamtorganisation oder als ein einzelner Geschäftsbereich als auch für das Projekt sollten konkrete Ziele ermittelt und benannt werden. Das Top-Management und die Linien- und Projektverantwortlichen müssen zunächst klären, welche Ziele in der Organisation bestehen und in welcher Beziehung sich diese zueinander befinden. Hierbei hilft das Erstellen einer Ziel-Beziehungs-Matrix. In ihr werden nicht nur die verschiedenen Ziele erfasst, sondern sie visualisiert auch, in welcher Beziehung diese zueinander stehen: Widersprechen sich die Ziele und muss deshalb ein betriebswirtschaftlich oder aus Kundensicht sinnvoller Kompromiss zwischen ihnen gefunden werden? Verhalten sich die Ziele neutral zueinander? Wirkt sich das Erreichen eines Ziels sogar förderlich auf das Erreichen des anderen aus? Mit Hilfe einer Ziel-Beziehungs-Matrix lassen sich häufig erstaunlich einfach wichtige Erkenntnisse gewinnen. So wird bei der Erstellung den Beteiligten zum Beispiel oft klar, dass manche Linienziele mit gewissen Projektzielen nicht nur konkurrieren, sondern diesen sogar widersprechen. In diesem Fall muss das Management eine klare Richtung vorgeben und Prioritäten setzen. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen kann dann die Zusammenarbeit zwischen beiden Strukturen ausgestaltet werden. 2. Projektorganisation definieren und implementieren Das Festlegen einer Marschrichtung und das Setzen von Prioritäten sind wichtige Voraussetzungen für den zweiten Schritt. Denn von der Bedeutung der Projekte beziehungsweise Projektziele für die Organisation hängt auch ab, wie die Projektorganisation gestaltet ist. In der Theorie werden drei Ausprägungen unterschieden, die je nach Projektpriorität anzuwenden sind: Projekteinflussorganisation Eine Projekteinflussorganisation eignet sich vor allem für Projekte mit geringem Umfang und Innovationsgrad sowie wenn Risiken und Bedeutung gering sind. Projekt-Matrix-Organisation Eine Projekt-Matrix-Organisation empfiehlt sich vor allem bei Projekten, deren Koordinationsaufwand und Priorität zu hoch für eine Einflussorganisation sind. Außerdem ist sie durch die flexible Zuteilung von Personalressourcen für das parallele Durchführen mehrerer Projekte geeignet.

4 von 5 25.10.2011 10:32 Reine Projektorganisation Eine reine Projektorganisation eignet sich vor allem für umfangreiche Projekte mit einer hohen strategischen Bedeutung. Alle Projektbeteiligten werden aus den verschiedensten Unternehmensbereichen ausgegliedert und einem eigenen Projektbereich für die Dauer des Projekts zugeordnet. Eine klar definierte Projektorganisation ist essentiell für erfolgreiches Projektmanagement: Sie schafft Klarheit darüber, wer zum Projekt gehört und wer nicht (also zur Linie zählt). Sie gibt einen Eskalationsweg vor, der es ermöglicht, Entscheidungen schnell zu treffen. Die Fachliteratur geht häufig davon aus, dass für eine effektive Projektorganisation neben einem Projektteam und einem Projektleiter auch ein Lenkungsausschuss als interner Auftraggeber und oberste Eskalationsinstanz benötigt wird. In der Praxis ist dieser jedoch bei vielen Projekten nicht notwendig, zum Beispiel bei eher kleinen und für den Unternehmenserfolg nur indirekt bedeutsamen Projekten mit einer Projekteinflussorganisation. Hier genügt meist ein interner Auftraggeber in Form einer Person. Anders stellt sich das bei Projekten dar, die sehr bedeutsam und komplex sind. Je höher die Bedeutung und Komplexität, desto eher wird auch ein Lenkungsausschuss benötigt. So kann zum Beispiel bei einer Projekt-Matrix-Organisation, abhängig von der Zahl der Projekte, deren Bedeutung sowie Interdependenz, das Einrichten eines Lenkungsausschusses durchaus sinnvoll sein. Bei einer reinen Projektorganisation wiederum ist ein Lenkungsausschuss, bestehend aus den wichtigsten Interessengruppen und Entscheidern im Unternehmen, unerlässlich. 3. Einführen von Job-Rotation Wie bereits beschrieben, argumentieren die Linien- und Projekt-Verantwortlichen zumeist ausschließlich aus ihrer Perspektive manchmal bewusst, um eigene Ziele zu realisieren, häufig aber auch unbewusst, ohne die Auswirkungen des eigenen Handelns für die jeweils andere Partei zu sehen. Die Einführung von Job-Rotation zwischen beiden Parteien kann helfen, diese Negativspirale zu durchbrechen. Hierbei wechseln die Mitarbeiter beispielsweise in Zwei- oder Drei-Jahresrhythmen zwischen Linien- und Projektaufgaben. Dies gilt nicht nur für die Projektmitarbeiter, die in der Projektmatrix- und -einflussorganisation ohnehin bereits zwischen Linie und Projekt pendeln, sondern auch für die Führungskräfte in der Linie. Eine regelmäßige Rotation zwischen Linie und Projekt hat folgende Vorteile: Die Führungskräfte und Mitarbeiter aus der Linie lernen projekthaft und flexibel in einem dynamischen Umfeld zu arbeiten. Die Linienmitarbeiter verstehen die Ziele, Herausforderungen und Anliegen ihrer Projektkollegen und können deshalb reibungsärmer mit ihnen zusammenarbeiten. Durch die regelmäßige Rotation arbeiten die Linienmitarbeiter immer wieder mit neuen Kollegen zusammen (in der Linie und in Projekten) und erweitern so ihr Netzwerk, was auch den Wissensaustausch in der Gesamtorganisation fördert. 4. Förderung einer konstruktiven Konfliktkultur Alle voran stehenden Überlegungen und Handlungsempfehlungen sind richtig und wichtig. Es wäre jedoch ein Irrglaube anzunehmen, durch deren Berücksichtigung würden Projekte zu Selbstläufern. Auch die beste Projektorganisation und Prozessbeschreibung kann Konflikte nicht verhindern. Deshalb dürfen in den Projekten beziehungsweise in der Gesamtorganisation Konflikte nicht nur negativ gesehen, sondern vielmehr muss auch deren positive Wirkung verstanden werden. Zudem muss in der Organisation eine konstruktive, lösungsorientierte Konfliktkultur bestehen. Eine solche Kultur und Atmosphäre des Mit- statt des Gegeneinanders setzt folgende drei Faktoren voraus: Wollen: Die Mitarbeiter müssen erkennen, welche Vorteile eine positive und konstruktive Konfliktkultur (auch für sie) hat und müssen diese umsetzen wollen. Ohne diese Erkenntnis ist jegliche diesbezügliche Förderung zum Scheitern verurteilt. Dürfen:

5 von 5 25.10.2011 10:32 Die Mitarbeiter und Führungskräfte des mittleren Managements brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren können. Nur wenn die (oberen) Führungskräfte hierarchie- und bereichsübergreifend an einem Strang ziehen (und Bereichs- Egoismen zurückstellen), können sie gemeinsam den Rahmen für eine lösungsorientierte Konfliktkultur in der (Gesamt-)Organisation schaffen, in der Konflikte positiv bewertet und gelöst werden. Können: Die Mitarbeiter der Organisation müssen dazu befähigt werden zu verstehen, welche Vorteile ein konstruktiver Umgang mit Konflikten hat und wie man Konflikte konstruktiv löst. Denn nur selten sind Mitarbeiter von Geburt an perfekte Konfliktlöser: Sie müssen diese Kompetenz erst entwickeln. Über den Autor Daniel Krones Daniel Krones (MBA) arbeitet als Berater für die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner. Er ist auf das Themenfeld Projektmanagement spezialisiert und begleitet Unternehmen im nationalen und internationalen Kontext bei der Einführung eines professionellen Projektmanagements und beim Durchführen von Projekten. Daniel Krones Dr. Kraus & Partner Werner-von-Siemens-Str. 2-6 76646 Bruchsal Telefon 07251-989034 E-Mail daniel.krones@kraus-und-partner.de Web www.kraus-und-partner.de 2011 www.business-wissen.de