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Transkript:

Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Die aktuelle epidemiologische Situation 2016 in M-V aus veterinärmedizinischer Sicht Prof. F. Feldhusen / Fr. Tardel Groß Potrems, 8.6.2016 Verlauf Erkrankungsfälle in Deutschland 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 2 1

Erkrankungsfälle 2015 in M-V Humanmedizin 5 x Salmonella spp. 6 x Campylobacter spp. 4 x EHEC (enterohämorrhagische E. coli) 4 x EPEC (enteropathogene E. coli) 4 x andere Enterobakterien (2 x Clostridium difficile, 2 x E. coli) Bestätigung im Lebensmittel 2015: Keine Salmonellen-Fälle 1 x Campylobacter jejuni nach Genuss nicht erhitzter Rohmilch BELA-Meldung (Erreger im Tierbestand bekannt) 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 3 Zeitraum: Länderübergreifenden Salmonellen-Ausbruch Eierskandal Bayern 2014 / 2015 Bayern Ei Erkrankte: ab Juli / August 2014 bis Ende September rund 500 Erkrankte in der EU, 3 Menschen starben Beteiligte EU-Länder: Deutschland, Österreich, Frankreich, EU-Schnellwarnungen: Luxemburg, Vereinigtes Königreich 2 x F, 1 x A Höheres Infektionsrisiko in Bayern? Salmonellenausbruch Die Spur führt nach Bayern Salmonellen: Keine Informationen für Verbraucher Deutschland / RKI Ende Juli 2014 Überschreitung der Salmonellose Ausbruchssignalschwelle Epidemiologie Befragung der Erkrankten - kein Zusammenhang mit Verzehr roher Eier bzw. Herkunft der Eier Infektionsquelle: Bayern-Ei in Niederbayern - 3 betroffene Betriebsstätten Eier, deren Schalen mit Salmonellen belastet waren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Salmonella Enteritidis Phage Type (PT) 14b 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 4 2

Verlauf Eier-Skandal Bayern 2014 1. Planprobe (amtl. LM-Kontrolle) 10 Eier Hkl. A Salmonella Enteritidis auf der Eischale, Ende MHD 2. Kontrolle der Sortieranlage Verschmutzung der Anlage, Reinigung angewiesen 3. Verfolgsprobe 10 Eier Hkl. A, Salmonella Enteritidis auf der Eischale, MHD abgelaufen, Kotprobe aus dem Legestall Salmonellen negativ 4. Juli 2 Schnellwarnungen aus F: Handelsklasse A-Eier Bayern-Ei 1.Standort Nachweis Salm Enteritidis 5. Beprobung 50 Eier Hkl. B Salmonella Kiambu auf der Eischale der verdächtigen Bestände 60 Eier Hkl. A versch. Stallabteile + Sortierung = Salmonella Enteritidis + Salmonella Kiambu auf der Eischale, Kot- und Staubproben Salmonellen negativ 1. August aus A 2.Legehennenstandort 50 Eier Hkl. A 2 RASFF-Meldungen Salmonella Enteritidis auf der Eischale Kot- und Staub Salmonellen negativ Fazit: - Ende August stille Rücknahme von Eiern einer Charge - Ende August weitere Eier positiv auf Salmonellen getestet - in Folgezeit im Betrieb weiter Salmonellen nachgewesen - ab Oktober Gesamtbestand nur noch Lieferung Eier Hkl.B Keine öffentliche Warnung bzw. Verbraucherinformation! 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 5 Untersuchungen in Legehennen-Betrieben im Rahmen des Salmonellen-Monitoring nach Zoonose Bekämpfungs-VO (VO EG) Nr. 2160/2003) 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 6 3

Untersuchungen in Legehennen - Betrieben im Verfolg von Salmonellen - Nachweisen Stichprobengröße für Verfolgsuntersuchungen Nach Feststellung der Europäische Kommission und des BfR besteht bei Beprobung nach Zwei-Klassen-Prüfung auf An- oder Abwesenheit eines pathogenen Erregers wie Salmonellen bei n = 5 immer noch eine 59 %ige Chance, dass trotz fehlendem Erregernachweis 10 % der gesamten Charge mit Salmonellen belastet ist! Zwar sinkt die Wahrscheinlichkeit mit steigendem Probenumfang Stichprobe von Mindestumfang n = 60 Eier erforderlich, um eine Salmonellenbelastung der beprobten Partie mit 99 %iger Sicherheit ausschließen zu können In der Routinekontrolle aus Kostengründen so hohe Stichprobengröße kaum realisierbar = Leitlinien der EU zur Durchführung der amtlichen Probenahme: Einzelprobenahme zum Zwecke des Monitorings und der allgemeinen Marktüberwachung erlaubt Fazit: - Beachtung Aussagefähigkeit der Probenzahlen - Stichprobengröße nach Beurteilungsumfang (Lebensmittelcharge, Bestandsgröße) 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 7 Beurteilung von Salmonellen bei Eiern Eier mit Salmonellen auf der Schale = nicht sichere Lebensmittel? Bewertungskriterien für pathogene Wirkung VO (EG) Nr. 2073/2005: Richt-und Warnwerte der DGHM (Deutsche Gesellschaft für Hygiene u. Mikrobiologie) kein Lebensmittelsicherheitskriterium für Eier zur Abwesenheit von S. Enteritidis u. S. Typhimurium in 25 g enthalten ebenfalls keine Empfehlung Derzeitige Beurteilungspraxis: ALTS-Beschluss (Tierärztliche Sachverständige) Die Wahrscheinlichkeit einer Gesundheitsschädigung wird beim Nachweis von Salmonellen auf Eischalen als inakzeptabel hoch eingeschätzt. Vorbehaltlich der Prüfung nach Art. 14 Abs. 3 erfolgt eine Beurteilung als gesundheitsschädlich nach Art. 14 Abs. 2 a) der VO (EG) Nr. 178/2002 ALTS empfiehlt bundesweit einheitliche Beurteilungspraxis in diesem Sinne 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 8 4

24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 9 EU-Salmonellenbekämpfung in M-V Verschiedene spezielle Programme in EU-Verordnungen mit Bekämpfungszielen verabschiedet Bekämpfung TOP 2 Salmonellen: S.Enteritisis und S.Typhimurium TOP 5 Salmonellen: S.Enteritidis, S.Typhimurium, S.Infantis, S.Hadar, S.Virchow Bekämpfungsziele (Ausgangswert 2009 für Deutschland 24,7%) national in Hühner-Salmonellen-VO umgesetzt Zuchthühner Zielwert < 1 % TOP 5 Legehennen Vorjahr) Mastputen Erlasse des LU: Zielwert < 30 % Reduktion TOP 2 (bei Prävalenz von 20-29 % im Vorjahr) < 20 % Reduktion TOP 2 (bei Prävalenz von 10-19 % im Vorjahr) < 10 % Reduktion TOP 2 (bei Prävalenz von weniger als 10 % im Zielwert 1 % TOP 2 innerhalb von 3 Jahren zur Hühner-Salmonellen-VO Legehennen jährlich Bekämpfungsprogramme und Zoonose-Stichprobenplan (Probenahme) 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 10 5

2014 Zielwert bei Legehennen erreicht, D Mittelstellung in EU deutliches Absinken der Erkrankungen S.E erkennbar = deutlicher Nutzen für den gesundheitlichen Verbraucherschutz 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 11 Infektionen durch Salmonella Typhimurium ebenfalls rückläufig, aber kein deutlicher Effekt bei Infektionen des Menschen sichtbar 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 12 6

S.Typhiumrium häufig bei Geflügel und Schweinen, Rückgang von Infektionen wäre eher durch Implementierung von effektiven Salmonellen- Bekämpfungsprogrammen beim Schwein zu erwarten 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 13 Untersuchung auf Salmonellen in Lebensmitteln in Mecklenburg-Vorpommern 2015 Lebensmittel gesamt 2123 Proben 0,4 % Salmonellen Abnahme (2014 0,5 %) 6 x S. Typhimurium 0 x S. Enteritidis 3 x sonstige Salmonellen spp. (S.Indiana, S.Durban, S.Indiana) Lebensmittelnachweise: Hackfleisch und erzeugnisse (7), Entenbrust (1), Fischfilet (1), Konsumeier 0,7 % positiv Nahrungsergänzungsmittel (1) wieder 6 Nachweise Salmonella Enteritidis auf der Schale! Geflügel 0,9 % positiv weniger Nachweise als Vorjahr 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 14 7

Untersuchung auf Salmonellen in Lebensmitteln in M-V 2015 Hackfleisch und erzeugnisse 2015: 1,4 % Abnahme seit 2002 aber Schwankungen vorwiegend: S. Typhimurium einschl. monophasisch ( 2,2%) sonstige Serovare (0,4 %) (S.Derby) Jahr Salmonella Typhimurium % Nachweisrate bei Hackfleisch und -erzeugnissen Andere Serovare % Salmonellen gesamt % 2002 6,9 1,4 8,3 2003 2,6 2,7 5,3 2004 1,7 2,2 3,9 2005 1,9 0,6 2,5 2006 1 1,8 2,8 2007 0,8 3,3 4,1 2008 2,6 1,6 4,2 2009 0,5 1,6 2,1 2010 0,8 4,1 4,9 2011 1,6 1,6 3,2 2012 1,3 1,1 2,4 2013 1,6 0,5 2,1 2014 0,8 0,6 1,4 2015 2,2 0,4 2,6 18.05.2016 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 15 Campylobacter-Untersuchungen in Lebensmittelproben Mecklenburg-Vorpommern 2015 Campylobacter - Untersuchungen 165 Lebensmittelproben (einschl. Zoonose-Monitoring): davon 36 Proben (21,8 %) positiv Campylobacter jejuni und C. coli Proben Lebensmittelgruppen Nachweis/Probe C. jejuni C. coli C. lari n n % n % n % n % Fleisch außer Geflügel 32 0 Geflügelfleisch, roh u. Erzeugnisse Vorzugsmilch 2 0 davon bei Nachweis: Erreger * 81 33 40,7 31 83,8 5 13,5 1 2,7 Rohmilch, Milch ab Hof ** 27 3 11,1 3 100,0 Rohmilchkäse 11 0 Milch u. Milchprodukte pasteurisiert 4 0 Garnelen ** 2 0 Fertiggerichte 6 0 Lebensmittel gesamt 165 36 21,8 34 94,4 5 13,9 1 2,9 *einschließlich Mehrfachnachweise aus einer Probe, ** einschl. Zoonose-Monitoring (ZM) Rohmilch kleiner Wiederkäuer (Schaf/Ziege) 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 16 8

24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 17 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 18 9

Campylobacter-Bekämpfung in der Lebensmittelkette Campylobacter-Belastung von Geflügelfleisch : - insbesondere bei der Schlachthygiene noch weitere Maßnahmen durch die Lebensmittelunternehmer zu ergreifen - Zur Bewertung und Überwachung der Maßnahmen erscheint es notwendig dafür ein Prozesshygienekriterium in der Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 über mikrobiologische Kriterien bei Lebensmitteln einzuführen! - häufigste Erkrankung durch einen Zoonoseerreger ist nach wie vor die Campylobacteriose mit rund 70.972 gemeldeten Fällen in Deutschland im Berichtsjahr 2014 - entsprechend häufig in Lebensmitteln, besonders Geflügelfleisch am häufigsten Campylobacter positiv. - Schlachtprozess als Ursache (Kreuzkontamination) für die besondere Belastung von Geflügelfleisch mit Zoonoseerregern - bislang ist noch nicht ausreichend gelungen (automatisierte Schlachtung), die Übertragung der Erreger vom Tier (Gefieder und Darmtrakt) auf das Fleisch zu verhindern. 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 19 Zusammenfassung - Es ist immer wieder mit Zoonose-Erregern als Ursache für lebensmittelbedingte Erkrankungsausbrüche zu rechnen - Hohe Aufmerksamkeit sollte den epidemiologischen Erhebungen auch bei Einzelerkrankungsfällen gewidmet werden (siehe Bsp. Listeriose-Fall M-V) - Risikoorientierte Probenplanung und Probenahme sowie Überwachungsprogramme (Bundesüberwachungsprogramme, Zoonose-Monitoring) sollen mögliche Infektionsquellen aufdecken, um Schwerpunkte für die Überwachung und Bekämpfung festzulegen. - EU-Bekämpfungsprogramme (siehe Geflügel Salmonellen) zeigen, dass ein Zurückdrängen von Zoonose-Erregern zur Sicherheit des Verbrauchers erreicht werden kann - Zusammenarbeit der humanen und veterinärmedizinischen Behörden ist wichtig für eine erfolgreiche epidemiologische Tätigkeit = positive Wirkung in M-V durch den Gemeinsamen Erlass zur Zusammenarbeit von Gesundheits- und Veterinärbehörden bei der Häufung gastrointestinaler Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern - Aufklärung der Verbraucher als Endglied der Lebensmittelkette zur Einschätzung der latenten Gefahren und zum richtigen Umgang mit Lebensmitteln fortsetzen 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 20 10

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24. gemeinsamen Tagung der Amtstierärzte und Amtsärzte Schlosshotel Groß Potrems 21 11