Spielräume für Inklusion an Hochschulen Runder Tisch für inklusive Kultur, Universität Siegen Inklusive Hochschulentwicklung Lernen Lehre Forschung 1
Aspekt: Zugänge zur Hochschule Zugänge für Menschen mit Beeinträchtigung zu Hochschulen/Akademien/Ausbildungsstätten Wichtig: Nachteilsausgleich für Menschen mit Beeinträchtigung Unterstützung und Begleitung Wie Zugänge für Menschen ohne entsprechenden Hochschulabschluss zur Hochschule ermöglichen? Umgang mit Aufnahmeprüfungen insbesondere bei künstlerischen Fächern Aspekt: Gestaltung von experimentellen inklusiven Settings in der Hochschuldidaktik Inklusive Praxis als experimentelle Praxis reflektieren und weiterentwickeln (Aufnahme in Curricula der Hochschulen) Gemeinsames Lernen in inklusiven Seminaren führt zur Erweiterung der Entwicklungsmöglichkeiten aller Beteiligten Künstlerische und inklusive Prozesse initiieren, implementieren und reflektieren 2
Wie beeinflussen sich inklusive und künstlerische Prozesse? Inklusive Prozesse und künstlerische Prozesse im Vergleich Künstlerische Prozesse als Motor für Inklusion Inklusion als Motor für neue künstlerische Formen und Inhalte Inklusionsspezifische Interaktionsprozesse verstehen durch Reflexion künstlerischer Interaktionen. Inklusive Hochschulentwicklung Lernen 3
Professionalisierung der Studierenden im Hinblick auf Inklusion Inklusionspezifische Entwicklung der entsprechenden Berufsfelder (LehrerInnen, Kunst-, MusikpädagogInnen, SozialpädagogInnen) Ziele der Labore 30: Weiterentwicklung inklusiver pädagogischer Praxis; Methodenentwicklung Transformationsprozesse zwischen Theorie und Praxis erleichtern -> inklusive Praxen und Strukturen werden erlebbar Professionalisierung der Studierenden im Umgang mit heterogenen Gruppen Entwicklung einer inklusiven Haltung: vielfältige Zugänge und Wahrnehmungsqualitäten wertschätzen lernen Inklusive Hochschulentwicklung Lehre 4
05.09.2017 Aspekt: Menschen mit Beeinträchtigung als Lehrende Nicht über uns ohne uns Menschen mit Beeinträchtigungen sollen zur Bildungsarbeit qualifiziert werden, damit sie an Fachschulen und Hochschulen ihre Expertise in eigener Sache vermitteln können (z.b. Modellprojekt Drachensee/ Uni Kiel). Auch in künstlerischen Fächern möglich: z.b. einbeziehen von musikalisch qualifizierten Menschen mit Behinderung in Seminare zur inklusiven Musikvermittlung -> unterschiedliche Zugänge zur Musik werden deutlich; Erfahrungen sammeln: Musizieren in heterogenen Gruppen. Ziel an dieser Stelle auch eine Qualifizierung von Lehrenden an der Hochschule -> Lernen von ExpertInnen mit Beeinträchtigung. Seminar Zeit 5
Inhalte/Zielsetzung Seminar Zeit Das Seminar stand im Kontext ästhetischer Bildung und künstlerischer Praxis zum Thema Zeit und Zeiterleben in inklusionsorientierten Bildungsveranstaltungen Im Rahmen des Kompaktseminars Angebot von Workshops für Studierende aus Lehramtsstudiengängen, der Sozialen Arbeit, bzw. der Sozialpädagogik in den Bereichen Theater, Musik, bildende Kunst und Mediengestaltung. Ziele: Möglichkeit für Studierende selbst inklusive künstlerische Erfahrungen zu sammeln Kennenlernen unterschiedlicher Arbeitsweisen inklusiver Ensembles oder Kollektive Inklusive Hochschulentwicklung Forschung 6
Ziel: die subjektive Perspektive des Personenkreises Menschen mit Lernschwierigkeiten erfassen. Menschen mit Beeinträchtigung werden am Forschungsprozess beteiligt, sind nicht Forschungsobjekten, sondern Forschungsbeteiligte. Im Sinne der Handlungsforschung geht der Anstoß zum Projekt von den Betroffenen aus und alle Beteiligten werden als ExpertInnen betrachtet. Aspekt Wissensgenerierung: Alle beziehen sich gleichermaßen und unvermittelt auf den Forschungsgegenstand; die Forschungsergebnisse lassen verschiedene Arten von Wissen und verschiedene Zugänge zu. Wissensgenerierung nicht nur kognitiv, auch sinnliche Erkenntnis, ästhetische Erfahrung und Subjektivität werden zu Erzeugern spezifischer Wissensformen. Über das Forschen aller kann sichtbar werden, wie Wissen überhaupt generiert wird und neue Möglichkeiten zur Teilhabe eröffnen sich. 7
Ziel: eine neue Forschungskultur im Feld empirischer, partizipativ-inklusiv orientierter Forschung im Kontext der Künste und der Inklusion ins Leben zu rufen. Durch das gemeinsame Forschen von Menschen mit und ohne traditionellen akademischen Bildungshintergrund entstehen neue Handlungsspielräume. Über performativ-künstlerische Settings können Konzepte entwickelt werden, die dazu beitragen, pädagogische Praxis weiterzuentwickeln und bestehende gesellschaftliche Strukturen zu transformieren. Dies kann als ein wichtiger Schritt im Hinblick auf einen Bewusstseinsbildungsprozess bezüglich inklusionsorientierter Hochschulentwicklung im Sinne der Artikel 8 (Bewusstseinsbildung) und 24 (Bildung) der UN-Behindertenrechtskonvention betrachtet werden. Literatur Buchner, Tobias; Koenig, Oliver; Schuppener, Saskia (Hrsg.) Inklusive Forschung. Gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen. Bad Heilbrunn 2016. Buschkühle, Carl-Peter (2003): Konturen künstlerischer Bildung. In: Buschkühle, Carl-Peter (Hg.): Perspektiven Künstlerischer Bildung, S. 19-45. Köln 2003. Buschkühle, Carl-Peter (Hrsg.) Perspektiven künstlerischer Bildung. Texte zum Symposium Künstlerische Bildung und die Schule der Zukunft. Köln 2003. Curdt, Wiebke Machtstrukturen im Kontext partizipativer Forschung. In: Buchner, Tobias; Koenig, Oliver; Schuppener, Saskia (Hrsg.) Inklusive Forschung. Gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen, S. 247 259. Bad Heilbrunn 2016. Gerland, Juliane: Inklusionsforschung im Kunstlabor-Kunstforschung im Inklusionslabor. Diagonal Dezember 2016. Bd. 37. Ausgabe 1. S. 219-228 (mit Sisko Zielbauer) Hauser, Mandy; Schuppener, Saskia; Kremsner, Gertrud; Koenig, Oliver; Buchner, Tobias Auf dem Weg zu einer Inklusiven Hochschule? Entwicklungen in Großbritannien, Irland, Deutschland und Österreich. In: Buchner, Tobias; Koenig, Oliver; Schuppener, Saskia (Hrsg.) Inklusive Forschung. Gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen, S. 278 289. Bad Heilbrunn 2016. Koenig, Oliver; Buchner, Tobias; Schuppener, Saskia Inklusive Forschung im deutschsprachigen Raum: Standortbestimmung, Herausforderungen und ein Blick in die Zukunft. In: Buchner, Tobias; Koenig, Oliver; Schuppener, Saskia (Hrsg.) Inklusive Forschung. Gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen, S. 320-333. Bad Heilbrunn 2016. Von Bernstorff, Elise: Das Undisziplinierte im Transdisziplinären. Das pädagogische Verhältnis in der künstlerischen Forschung mit Kindern. In: Peters, Sybille Das Forschen aller - Artistic Research als Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft, S. 95-120. Bielefeld 2013. 8