1 Die Woche im Überblick

Ähnliche Dokumente
Ausblick für Konjunktur und Finanzmärkte Internationale Aktionswochen 2015

1.2 Wochen-Quartals-Tangente

1 Die Woche im Überblick

1 Die Woche im Überblick

% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom bis zum ) -0,4-0,5 -0,1 -0,7 -0,9 -1,1

1 Die Woche im Überblick

Whg. Letzte Nachrichten Währungseinfluss

% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom bis zum ) -0,1 -2,8-1,6 -1,6 -0,8

Konjunktur- und Kapitalmarktperspektiven : Warum die Zinsen noch lange niedrig bleiben

% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom bis zum ) 0,5 0,2 0,1 0,2

Marktkommentar Zinsen Euro-Zone

Zins- und Konjunkturausblick Sparkassenforum Kommunale Kunden Kreissparkasse Steinfurt

Europäische Wachstumsperspektiven. Frankfurt am Main, 8. September 2015

Deutsche Bank Private Wealth Management. PWM Marktbericht. Björn Jesch, Leiter Portfoliomanagement Deutschland Frankfurt am Main, 01.

Herzlich Willkommen Thema des Webinars: Konjunkturindikatoren und ihr Einfluss auf die Märkte

Deutsche Asset & Wealth Management. Marktbericht. Johannes Müller 21. September Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung

Deutsche Bank Private Wealth Management. PWM Marktbericht. Björn Jesch, Leiter Portfoliomanagement Deutschland Frankfurt am Main, 18.

Deutsche Bank Private Wealth Management. PWM Marktbericht. Markus Müller, Leiter Investment Office Frankfurt am Main, 27.

Weltkonjunktur bleibt fragil Ölpreisrückgang bringt aber globalen Wachstumsschub

ZUR NORMALISIERUNG DER US-GELDPOLITIK

Indikatoren der nationalen und internationalen Konjunktur. Land Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2014 Jahr 2015

Wirtschaftsaussichten Schweiz und Europa

Charts zur Marktentwicklung. September 2012

Indien Der Goldtreiber

Technische Marktanalyse

Devisenfokus 25. Juli Schweizer Franken. Helaba Volkswirtschaft/Research

Wirtschaftsaussichten 2015

Konjunktur und Wachstum im Jahr Vortrag von Dr. Richard Böger auf dem Kapitalmarktforum der Bank für Kirche und Caritas eg am 08.

Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung Juni Marcel Koller Chefökonom

TREASURY. Ausblick auf die Finanzmärkte & die Bankenwelt der Zukunft. Dir. Dipl.-BW (BA) Tim Geissler Hauptabteilungsleiter Treasury

Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik

Haushaltskonsolidierung rückt in den Fokus

Marktkommentar Zinsen Euro-Zone

09.15 MONATS REPORT. September 2015

Konjunkturelles Tal noch nicht durchschritten

WECHSELKURSE Unterstützung Unterstützung Instrument Trend

Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung September Marcel Koller Chefökonom

Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung Februar Marcel Koller Chefökonom

Pressemitteilung. Tübingen und Linz, 6. Februar 2013

Entwicklung des realen BIP im Krisenjahr 2009

KONJUNKTUR KOMPAKT. Die Welt im Blick. 5. August Helaba Volkswirtschaft/Research. Zunehmend breiter fundiertes Wachstum in der Eurozone

Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung September Marcel Koller Chefökonom

Marktkommentar Zinsen Euro-Zone

Kleinheubach, den 11. Juni 2015 Zinstief Nein Danke Wege zu mehr Rendite Norbert Faller Senior Portfoliomanager

Vortragspräsentation: Perspektiven der IT-Technology

Unterstützung I. Das britische BIP ist voraussichtlich im ersten Quartal um 0,3 % gewachsen

Marktkommentar Zinsen Euro-Zone

DER-TRADING-COACH.DE NEWSLETTER KW28

Devisen Tradingbrief. Wochentip AUD/USD. Fundamentale Trend Schnellübersicht:

Finanzmarktperspektiven 2015

Niedrige Zinsen, geringe Wachstumsdynamik

Unterstützung I. Der kanadische Verbraucherpreisindex wird voraussichtlich bei 1,8 % unverändert bleiben

Aufgrund des technischen Börsenhandels (Sekundenhandel) werden Abwärtsbewegungen dynamischer.

Die 100 wichtigsten Konjunkturindikatoren weltweit.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Insgesamt verhaltende Nachfrage bei gutem Zugang zu Firmenkrediten

Nimm Dir Zeit. Das Gras wächst nicht schneller wenn Du daran ziehst.

Energieeffizienz in Zahlen 2015

Die goldenen Zeiten für die Kapitalanlage sind vorbei

Der BKS Anlagereport

Weltkonjunktur bleibt fragil Ölpreisrückgang bringt aber globalen Wachstumsschub

Europa schaufelt: Grab oder Startloch?

Jahresausblick 2015 Der Euro als Einbahnstraße? Sonja Marten (Leiterin Devisenresearch)

Öffentlicher Schuldenstand*

Kapitalanlage im Umbruch Jede Renditequelle zählt. Jens Wilhelm Mitglied des Vorstands Union Asset Management Holding AG

Welt: Entwicklung des Maschinenumsatzes

Deutsche Bank Private Wealth Management. PWM Marktbericht. Björn Jesch, Leiter Portfoliomanagement Deutschland Frankfurt am Main, 29.

Rückblick und Ausblick

Kredit in Schweizer Franken: Und was jetzt? 16. März 2015, Marc Brütsch Chief Economist Swiss Life

TREASURY Zinsmeinung der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG vom 4. Dezember 2015

Rohstoffpreisanstieg Keine Gefahr für Österreichs Konjunktur 2004!

Private Wertpapieranlage

Dr. Uwe Perlitz Dezember Perspektiven Healthcare

Konjunktur und Kapitalmärkte vor dem Hintergrund der Schuldenkrise. Fulda, 11. Oktober 2012 Dr. Jan Holthusen (DZ BANK AG, Leiter Anleihenanalyse)

Wirtschaftliches Umfeld und Finanzmärkte

Devisenfokus 13. September Japanischer Yen. Helaba Volkswirtschaft/Research

Technische Marktanalyse

Globale Anlagestrategie

Unternehmensfinanzierung in wirtschaftlich schwierigem Umfeld

Wochenvorschau 21. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016

Makroausblick Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Daten zu ausgewählten Versicherungsmärkten

AKTUELLE ETF-TRENDS IN EUROPA

Internationale Fondsmärkte 1. Halbjahr 2004 Eine Analyse von DWS Investments*

Charts zur Marktentwicklung

Marktüberblick, DANIEL ZINDSTEIN

AKTUELLE MARKTEINSCHÄTZUNG MÄRZ 2016

Investitionsgelder fließen in den Euro

07.15 MONATS REPORT. Juli 2015

Globale Anlagestrategie

Deutsche Asset & Wealth Management. Marktbericht. Jacqueline Duschkin Frankfurt, 12. August Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung

Aussichten für 2010 und danach? Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt Österreich Bank Austria Economics & Market Analysis Austria

KONJUNKTUR KOMPAKT. Die Welt im Blick. 5. März Helaba Volkswirtschaft/Research. In Deutschland steigen die Lohnstückkosten am stärksten

Quantitative Easing der EZB Fluch und Segen zugleich?

Herzlich Willkommen in der. Sparkasse Duderstadt

Frankfurter Handelsplatz kaum helfen, seine magere Devisenbilanz aufzubessern.

L-Bank Wohnungsbau-Report für Baden-Württemberg

Technische Marktanalyse

Rohstoff- und Edelmetallinvestments im aktuellen Kapitalmarktumfeld

Globale Finanz- und und Wirtschaftskrise

Transkript:

Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 27. Oktober 2017 Keine Überraschung REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 research@helaba.de HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick... 1 1.1 Chart der Woche... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 44 mit Prognosen... 3 2 Im Fokus... 4 2.1 Eurozone: Lebhaftes Wirtschaftswachstum... 4 2.2 USA: ISM! Arbeitsmarkt! FOMC-Sitzung! Und neuer Fed-Chef?!... 5 3 Charttechnik... 6 4 Prognosetabelle... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Bank of England: Zinswende und dann wieder Ruhe? % bzw. % gg. Vorjahr Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Daran könnte sich Mario Draghi doch mal ein Beispiel nehmen: Die Bank of England wird ihren Leitzins erhöhen! Sie deutete jüngst eine Anhebung in naher Zukunft an und wird vermutlich auf ihrer nun anstehenden Sitzung den Leitzins von 0,25 % auf 0 % heraufsetzen erstmals seit 2007. Die Inflation von 3 % sowie eine niedrige Arbeitslosenquote sprechen klar für eine restriktivere Geldpolitik. Allerdings fällt das Lohnwachstum trotz Vollbeschäftigung nur moderat aus. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs zwar im dritten Quartal mit % zur Vorperiode etwas stärker. Dennoch sind die Konjunkturaussichten etwas eingetrübt, da insbesondere der Brexit Unsicherheiten birgt, die das Wachstum zunehmend belasten sollten. Die erhöhte Inflation erklärt sich vor allem mit der Pfund-Abwertung und dem damit verbundenen Importpreisanstieg. Dieser Effekt wird jedoch allmählich an Wirkung verlieren und die Teuerung daher nachlassen. Es spricht wenig dafür, dass die britische Notenbank dem ersten Schritt zügig weitere Zinsanhebungen folgen lässt. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 1

Ulf Krauss Tel.: 0 69/91 32-47 28 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Die Entscheidung des EZB-Rats, das Ankaufvolumen auf 30 Mrd. Euro zu halbieren, war letztlich keine Überraschung. Auch auf die Verlängerung des Programms bis ins dritte Quartal 2018 wurde im Vorfeld bereits spekuliert. Darüber hinaus hat sich die EZB jedoch nicht bewegt. Befürworter der lockeren Geldpolitik werten dies als Zeichen der Verlässlichkeit und Besonnenheit. Kritisch betrachtet muss man jedoch in Zeiten eines hohen Wachstumstempos in der Eurozone (S. 4) eher von einer verpassten Chance, sich etwas deutlicher vom Krisenmodus zu lösen, sprechen. Die Tauben im EZB-Rat haben erneut ihre Stärke demonstriert. Die Falken um Bundesbankchef Jens Weidmann sind mit ihrer Forderung nach einem klaren Ausstiegstermin gescheitert. Das Programm bleibt open-ended. Stattdessen wurde von Mario Draghi einmal mehr der Glaube an eine ewige Nullzinspolitik bestärkt. Dass diese Geldpolitik nicht ohne Risiken ist, insbesondere was die Themen Anlagenotstand und Risikobereitschaft betrifft, wurde von der jüngsten DAX-Entwicklung eindrucksvoll bestätigt. Mit einem kräftigen Sprung nach der Pressekonferenz von Mario Draghi wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Unterstützt von einem deutlichen Rückgang des Euro-Dollar-Kurses auf rund 1,16 wurde einen Tag später sogar erstmals die Marke von 13.200 Punkten übersprungen. Themen wie die politische Dauerkrise um Katalonien und die zuletzt stockenden Koalitionsverhandlungen in Berlin wurden eindeutig von der Geldpolitik überlagert. Dass es auch anders geht, wird vermutlich die Bank of England zeigen. Sie dürfte erstmals seit der Finanzkrise ihren Leitzins erhöhen und dies trotz des Brexits (S. 1). Auch in den USA weht ein anderer geldpolitischer Wind. Zwar wird die Fed in ihrer anstehenden Sitzung vermutlich noch keine weitere Zinsanhebung beschließen (S. 5). Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries nähert sich gleichwohl inzwischen der Marke von 2,5 %, nachdem sie Anfang September noch bei rund 2 % lag. Ein Grund hierfür ist vermutlich die Unsicherheit über die Besetzung des Fed-Präsidentenamtes. Sollte beispielsweise John B. Taylor als Verfechter einer eher regelgebunden Geldpolitik den Posten erhalten, so ist mit anhaltendem Gegenwind für US-Renten zu rechnen. Diesen dürften auch Bundesanleihen zu spüren bekommen, die durch die Aussagen des EZB-Chefs zuletzt wieder Rückenwind erhalten haben. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 31.12.2016 19.10.2017 Stand* Q4/2017 Q1/2018 Q2/2018 jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro US-Dollar -9,7 1,7 1,17 1,10 1,10 1,15 Japanischer Yen -7,4 133 115 120 125 Britisches Pfund -3,6 1,7 0,89 0,85 0,85 0,85 Schweizer Franken -7,8-1,16 1,10 1,10 1,10 in Bp % 3M Euribor -1 0-0,33-0,30-0,30-0,30 3M USD Libor 38 1 1,37 1,50 1,65 1,90 10 jähr. Bundesanleihen 21 2 2 0,60 0,70 0,80 10 jähr. Swapsatz 21 2 0,87 1,00 1,10 1,15 10 jähr. US-Treasuries 2 14 2,46 2,50 2,60 2,70 % Index DAX 14,4 1,1 13.133 12.000 12.500 12.300 % Brentöl $/B 4,4 3,6 59 53 54 56 Gold $/U 10,0-1,8 1.267 1.350 1.360 1.370 *Schlusskurse vom 26.10.2017 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 2

1.3 Finanzmarktkalender KW 44 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator Helaba- Prognose Bloomberg Consensus Vorperiode Montag, 30.10.2017 11:00 EZ Okt EU-Kommission; Saldo: Industrievertrauen Konsumentenvertrauen 13:30 US Sep Persönliche Einkommen, 0,3 0,2 13:30 US Sep Persönliche Ausgaben, 0,8 0,8 13:30 US Sep 13:30 US Sep 14:00 DE Okt Dienstag, 31.10.2017 Deflator privater Konsum Kerndeflator privater Konsum Verbraucherpreise 11:00 EZ Arbeitslosenquote; % 9,0 9,0 9,1 11:00 EZ Okt 11:00 EZ Okt 11:00 EZ Q3 13:30 US Q3 Konsumentenpreise Frühschätzung Konsumentenpreise Kernrate Frühschätzung BIP 1. Schätzung % q/q Arbeitskostenindex % q/q 6,8-1,0 1,6 1,3 1,7 1,4 1,1 2,4 7,0-1,0 1,7 1,3 1,7 k.a. 1,4 k.a. 1,1 2,4 6,6-1,2 0,2 1,4 1,3 1,8 1,5 1,1 0,6 2,3 0,7 0,7 14:45 US Okt Einkaufsmanagerindex Chicago 60,0 60,0 65,2 15:00 US Okt Verbrauchervertrauen (CB); Index 121,0 121,0 119,8 Mittwoch, 01.11.2017 15:00 US Okt ISM-Index Verarb. Gew erbe 58,0 59,1 60,8 19:00 US FOMC-Zinsentscheidung; % 1,00-1,25 1,00-1,25 1,00-1,25 22:00 US Okt PKW-Absatz; JR, Mio. 17,4 17,3 18,5 Donnerstag, 02.11.2017 09:55 DE Okt Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd. -5,0-10 -23 09:55 DE Okt Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., % 5,4 / 5,6 k.a. / 5,6 5,5 / 5,6 13:00 UK Bank of England Zinsentscheid; % 0 0 0,25 13:00 UK BoE Inflationsbericht 13:30 US Q3 Produktivität, % q/q (JR) 2,1 1,9 1,5 13:30 US Q3 Lohnstückkosten, % q/q (JR) 0,2 13:30 US 28. Okt Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 13:30 US Fed Gouverneur Pow ell Freitag, 03.11.2017 235 k.a. 233 13:30 US Sep Handelsbilanzsaldo, Mrd. $ -42,0-43,5-42,4 13:30 US Okt Beschäftigung außerhalb der Landw irtschaft; m/m Tsd. 275 310-33 13:30 US Okt Arbeitslosenquote; % 4,2 4,2 4,2 13:30 US Okt 15:00 US Okt Durchschnittliche Stundenlöhne ISM-Index außerhalb des Verarbeitenden Gew erbes 0,2 2,7 0,2 2,7 2,9 58,5 58,0 59,8 15:00 US Sep Aufträge in der Industrie; 1,2 1,0 1,2 17:15 US Minneapolis Fed Präsident Kashkari im Laufe der Woche 08:00 DE Sep Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Einzelhandelsumsatz, real s.a., real s.a. 1,0 4,0 k.a. -0,2 2,6 HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 3

2 Im Fokus Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.1 Eurozone: Lebhaftes Wirtschaftswachstum Die Eurozone konnte das hohe Wachstumstempo des ersten Halbjahres im dritten Quartal nicht ganz halten. Die Inflationsraten dürften aufgrund eines Basiseffektes bis zum Jahresende leicht gedämpft werden. Lebhaftes drittes Quartal In der Berichtswoche wird eine erste Schätzung für das Wirtschaftswachstum der Eurozone im dritten Quartal veröffentlicht. Bisher hat einzig Spanien ein nur leicht geringeres Plus von 0,8 % gegenüber den drei Monaten zuvor bekanntgegeben (Q2: 0,9 %). Die Industrieproduktion der Währungsunion ist mit schätzungsweise 1 % im Quartalsvergleich fast so lebhaft gestiegen wie zuvor. Allerdings hat sich der Einzelhandel eher verhalten entwickelt. Unter diesen Voraussetzungen sollte das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um % (Q2: 0,7 %) zugelegt haben. Damit würde das Wirtschaftswachstum 2017 noch etwas höher ausfallen als von uns bislang veranschlagt (2,0 %). Das Klima in der Industrie und im Dienstleistungssektor ist im dritten Quartal nochmals deutlich optimistischer geworden. Der Aufschwung wird sich fortsetzen, da die Rahmenbedingungen weiterhin günstig sind. Gleichwohl dürfte die Dynamik etwas abnehmen. Für 2018 ist mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 % zu rechnen. Wachstum der Eurozone etwas moderater Ein wesentlicher Treiber der Konjunktur ist die positive Arbeitsmarktentwicklung, was nicht nur für die Eurozone, sondern auch für Deutschland gilt. Dies sollte der Arbeitsmarktbericht für Oktober bestätigen. Frühindikatoren wie das ifo-beschäftigungsbarometer belegen die anhaltende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen. Die Zahl der Beschäftigten ist in den ersten acht Monaten 2017 um fast 690.000 gestiegen, bei den sozialversicherungspflichten Stellen lag das Plus sogar bei knapp 900.000. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte 2018 etwas moderater zunehmen. Die registrierte Arbeitslosigkeit hingegen nimmt in geringerem Maße ab, da die Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen sowie Älteren steigt und sich die Zuwanderung fortsetzt. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte nach 2,5 Millionen 2018 nur noch leicht auf 2,45 Millionen zurückgehen. Index % gg. Vj., real Verbraucherpreise, % gg. Vj. Deutsche Inflation über europäischem Durchschnitt Etwas niedrigere Inflationsraten in Q4 Die deutsche Inflationsrate wird im Oktober mit 1,7 % voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als im Vormonat (1,8 %). Auch in der Eurozone dürfte der Wert mit 1,4 % geringer sein als im September (1,5 %). Gestützt werden die Preise durch aktuell wieder etwas höhere Ölnotierungen. Trotzdem ist der niedrigste Preisanstieg für den Dezember zu erwarten. Ursache hierfür ist ein Basiseffekt, denn das Preisniveau war Ende 2016 besonders hoch. Im nächsten Jahr dürften die Inflationsraten ausgehend von einem niedrigen Niveau wieder zulegen. Für den Jahresdurchschnitt 2018 ergeben sich damit keine Änderungen. Die Preissteigerungen dürften mit 1,7 % in Deutschland und 1,5 % in der Eurozone unverändert bleiben. Die Kernraten nehmen im Verlauf leicht zu. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 4

Patrick Franke Tel.: 069/91 32-47 38 2.2 USA: ISM! Arbeitsmarkt! FOMC-Sitzung! Und neuer Fed-Chef?! In einer action-reichen Woche stehen unter anderem die wichtigen Konjunkturindikatoren ISM- Index und Arbeitsmarktbericht auf der Agenda, sowie am Dienstag/Mittwoch die November- Sitzung des FOMC. Hinzu kommt möglicherweise noch eine Entscheidung des US-Präsidenten, wen er als neuen Fed-Chef nominieren will. Wird Janet Yellen abgelöst oder bestätigt? Daten: Vom Winde verweht Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg im September auf ein 13- Jahreshoch von 60,8. Dies war aber unter anderem die Folge eines 7-Punkte-Sprungs der Komponente Supplier Deliveries. Dieser Index misst die Geschwindigkeit, mit der Bestellungen erfüllt werden. Die Logik dahinter ist, dass Lieferverzögerungen meist ein guter Indikator für den Auslastungsgrad sind. Wenn aber eine Naturkatastrophe Logistikketten durchbricht und/oder die Produktion von wichtigen Warenkategorien regional weitgehend zum Erliegen kommt, kann dies den Index nach oben treiben, ohne dass es zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lage gekommen wäre. Dies dürfte im September der Fall gewesen sein. Wir rechnen für den Oktober daher mit einem Rückgang des Index auf 58,0. Die Stimmung bleibt damit aber sehr gut. ISM: Rückenwind vom Hurrikan Am Arbeitsmarkt ist mit einer deutlichen Gegenbewegung zu rechnen, nachdem die Auswirkungen der Hurrikane im September zu einem gemeldeten Stellenabbau von 33.000 geführt hatten. Hier rechnen wir mit einem Plus in der Größenordnung von 275.000. Auch andere Indikatoren könnten im letzten Monat verzerrt worden sein z.b. der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um % gegenüber Vormonat. Zwar passt das sich daraus ergebende zyklische Hoch in der Vorjahresrate von 2,9 % zur in der Arbeitslosenquote von 4,2 % zum Ausdruck kommenden Vollbeschäftigung. Im Oktober dürfte sich der Lohnauftrieb aber wieder abgeschwächt haben. Verzerrte Septemberwerte am Arbeitsmarkt ISM-Einkaufsmanagerindizes Veränderung gg. Vm. in Tsd. % gg. Vj. 65 60 Außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes 65 60 350 300 Beschäftigte außerthalb der Landwirtschaft (LS, geglättet) Durchschnittslöhne (RS) 3,5 3,0 55 55 250 2,5 50 50 200 2,0 45 45 150 1,5 40 Verarbeitendes Gewerbe 40 100 1,0 35 35 50 30 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 30 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 0,0 Das FOMC wird in der Berichtswoche wohl keine Änderung des Leitzinses beschließen. Der Terminmarkt geht für den Dezember von einer Erhöhung um 25 Basispunkte aus. Angesichts der zuletzt unerwartet niedrigen Kernteuerung wird das Gremium keinen Anlass sehen, den Markt zu überraschen. Da diesmal keine neuen Projektionen veröffentlicht werden und keine Pressekonferenz stattfindet, beschränkt sich der Neuigkeitswert ganz auf das Kommuniqué. Hier dürfte das FOMC der durch die Hurrikane verursachten Volatilität der Daten Rechnung tragen. Schließlich hat Donald Trump angekündigt, bald seinen präferierten Kandidaten für den Posten des Fed-Chair vorzustellen. Außer Amtsinhaberin Yellen sind alle gehandelten Personen männlich: John B. Taylor, Jerome Powell, Kevin Warsh und Gary Cohn. Zuletzt hatte sich Fed-Gouverneur Powell auf den Favoritenplatz vorgeschoben, nachdem Cohn den Präsidenten öffentlich kritisiert hatte und dadurch offenbar in Ungnade gefallen ist. Powell hat zwar rund fünf Jahre Erfahrung als Notenbankgouverneur vorzuweisen, ist aber Jurist und kein Ökonom. Er hat sich bisher eher mit Fragen zur Struktur der US-Finanzmärkte beschäftigt. Deren Stabilität dürfte daher auch im Zentrum einer von ihm geführten Geldpolitik stehen, die wohl weniger theorie- oder doktrinlastig wäre als unter Greenspan, Bernanke und Yellen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 5

3 Charttechnik Bund-Future: Trendlose Marktverfassung Widerstände: 162,00 162,15 162,78 MACD Bund-Future (daily) Unterstützungen: 160,76 169 160,24 Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Der Future hat sich im Wochenverlauf zunächst abgeschwächt, konnte gestern aber einen großen Teil der Verluste wieder wettmachen. Per saldo setzt sich der richtungslose Handel fort. Dies wird auch von den Indikatoren im Tageschart angezeigt. Zwar stehen MACD und Stochastic im Verkauf, das niedrige Kursmomentum und das sehr niedrige Niveau des ADX weisen aber auf eine insgesamt trendlose Marktverfassung hin. Entscheidende Unterstützungen sind bei 160,76, 169 und 160,24 zu finden. Hürden lokalisieren wir bei 162,00, 162,15 und 162,77/78. Euro: Abwärtstrendkanal bestätigt Widerstände: 1,1667 1,1723 1,1830 MACD EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,1590 1,1511 1,1491 Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Der Euro ist nach mehrfachen Versuchen daran gescheitert, den seit September bestehenden Abwärtstrendkanal zu überwinden. Die Widerstandslinie verläuft heute bei knapp 1,1830 und stellt den ersten wichtigen Widerstand dar. Die Indikatorenlage bleibt zudem getrübt, vor allem auf Wochenbasis. Entscheidende Unterstützungen sind bei 1,1723 und im Bereich 1,1661/67 nach unten durchbrochen worden. Somit scheint eine Trendwendeformation komplettiert. Diese eröffnet mittelfristiges Potenzial bis in den Bereich 1,1200/50. DAX: In Rekordlaune Widerstände: 13.251 13.405 13.468 DMI/Ichimoku DAX (daily) Unterstützungen: 13.157 13.089 13.001 Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Gerade als das Chartbild im Begriff war, sich einzutrüben, gelang ein Ausbruch nach oben. Das damit einhergehende neue Rekordhoch stellt gleichzeitig ein prozyklisches Signal dar. Insofern gilt es die nächsten Kursziele zu projizieren. Diese finden sich bei 13.251, 13.405, 13.468, 13.494 und 13.535 Punkten. Da es sich bei der 13.251er Marke um eine große Strukturmarke handelt, sollte es jedoch schwierig werden, diese im ersten Anlauf zu überwinden. Insbesondere Divergenzen bei verschiedenen Oszillatoren untermauern diese positive Sichtweise. Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 6

4 Prognosetabelle Bruttoinlandsprodukt 2015 2016 2017p 2018p 2015 2016 2017p 2018p Euroland 2,0 1,8 2,0 1,8 0,0 0,2 1,5 1,5 Deutschland 1,5 1,9 2,1 1,8 0,3 1,7 1,7 Frankreich 1,0 1,1 1,7 1,7 0,3 1,1 1,2 Italien 0,9 1,1 1,4 1,3-1,5 1,4 Spanien 3,4 3,3 3,0 2,7-0,6-0,3 2,0 1,6 Niederlande 2,0 2,1 2,1 1,6 0,2 1,5 1,5 Österreich 1,0 1,5 2,3 2,0 0,9 0,9 2,1 2,0 Griechenland -0,2 0,0 1,3 1,7-1,1 0,0 1,2 1,0 Portugal 1,6 1,4 2,4 1,7 0,6 1,4 1,5 Irland 25,5 5,1 4,0 3,5 0,0-0,2 0,3 1,2 Großbritannien 2,3 1,8 1,5 1,0 0,6 2,6 2,3 Schw eiz 1,2 1,4 0,7 1,5-1,1-0,6 0,7 Schw eden 4,5 3,3 3,1 2,5 0,0 1,0 1,7 1,7 Norw egen 2,0 1,1 1,9 2,0 2,1 3,6 2,2 2,2 Polen 3,8 2,9 4,1 3,2-0,9-0,6 1,9 2,4 Ungarn 3,4 2,2 3,7 3,3-2,5 3,0 Tschechien 5,3 2,6 4,5 3,0 0,3 0,7 2,4 2,3 Russland -2,8-0,2 1,6 1,6 15,5 7,0 4,5 4,3 USA 2,9 1,5 2,2 2,5 1,3 2,1 2,2 Japan 1,1 1,0 1,6 1,2 0,8-0,6 Asien ohne Japan 5,5 5,4 5,3 5,0 2,5 2,7 2,4 2,7 China 6,7 6,7 6,8 6,5 1,5 2,1 1,5 2,0 Indien 7,9 7,0 6,8 7,2 4,9 4,9 3,2 4,0 Lateinamerika 0,2-0,8 1,6 2,1 12,6 19,0 13,5 12,5 Brasilien -3,8-3,6 1,5 9,0 8,7 3,0 4,0 Welt 3,2 2,9 3,4 3,3 3,0 3,6 3,3 3,3 p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 27. O KTO BER 2 01 7 HELABA 7