Die reellen Zahlen als Dedekindsche Schnitte. Iwan Otschkowski

Ähnliche Dokumente
01. Gruppen, Ringe, Körper

Konstruktion der reellen Zahlen

Zahlen und metrische Räume

Reelle Zahlen, Gleichungen und Ungleichungen

Zahlen und metrische Räume

Zahlen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden

Eine Menge K, auf der eine Addition. + und eine Multiplikation definiert sind, nennt man einen Körper, wenn folgende Eigenschaften gelten: Körper 1-1

Konstruktion reeller Zahlen aus rationalen Zahlen

1 Algebraische Strukturen

p 2istirrational Satz 1.15 Beweis. Es gibt keine rationale Zahl x, diediegleichungx 2 =2erfüllt.

Analysis 1, Woche 2. Reelle Zahlen. 2.1 Anordnung. Definition 2.1 Man nennt eine Anordnung für K, wenn: 1. Für jeden a K gilt a a (Reflexivität).

2. Zahlenmenge, Aufbau des Zahlensystems 2.1 Natürliche Zahlen N Die natürlichen Zahlen bilden eine Menge: N = {1, 2, 3, 4,... }. N ist abgeschlossen

Konstruktion der reellen Zahlen. 1 Der Körper der reellen Zahlen

1 Axiomatische Charakterisierung der reellen. 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen. 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale

24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN

Zahlen und elementares Rechnen (Teil 1)

Mathematische Strukturen

Konstruktion der reellen Zahlen 1 von Philipp Bischo

Die komplexen Zahlen

3.5 Ringe und Körper. Diese Eigenschaften kann man nun auch. 1. (R, +) ist eine kommutative Gruppe. 2. Es gilt das Assoziativgesetz bezüglich.

Mathematik 1 für Chemische Technologie 2. Zahlenmenge, Aufbau des Zahlensystems 2.1 Natürliche Zahlen N Die natürlichen Zahlen bilden eine Menge: N =

2 Die Körper-Axiome. I. Axiome der Addition (A.1) Assoziativgesetz. Für alle x, y, z R gilt (x + y)+z = x +(y + z).

Kapitel III. Aufbau des Zahlensystems

Die reellen Zahlen nach Dedekind

Grundlagen der Mengenlehre

Axiomatik der reellen Zahlen

< hergeleitet. < war nach 1.9 mit Hilfe von Rechenregeln für

Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die kontinuierlich ablaufende Zeit.

Analysis I. Skript. von Maximilian Schlund

2 Rationale und reelle Zahlen

1.4 Die rellen Zahlen

Kapitel II. Algebraische Grundbegriffe

Lineare Algebra I. Christian Ebert & Fritz Hamm. Gruppen & Körper. Vektorraum, Basis & Dimension. Lineare Algebra I. 18.

Kapitel 4 KONSTRUKTION DER REELLEN ZAHLEN

Weitere Eigenschaften

Lösungen zum Aufgabenblatt Nr. 1: Konstruktion der reellen Zahlen

2.2 Konstruktion der rationalen Zahlen

Elemente der Algebra

Zahlen und elementares Rechnen

Lineare Algebra und analytische Geometrie I

Vollständigkeit der reellen Zahlen

= k 0+k 0 ( ). Wir addieren (0 k) zu den Seiten der Gleichung ( ): 0 = k 0.

5. Gruppen, Ringe, Körper

Neben der Addition tritt nun die Multiplikation als weitere Struktureigenschaft

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7

01. Zahlen und Ungleichungen

Übungen zur Diskreten Mathematik I Blatt 6

Stefan Ruzika. 24. April 2016

Reelle Zahlen. 2-a Die Körperaxiome

Lösungen 5 zum Mathematik-Brückenkurs für alle, die sich für Mathematik interessieren

$Id: korper.tex,v /05/10 12:25:27 hk Exp $

1 Der Ring der ganzen Zahlen

Einführung in die Algebra

Rationale, irrationale und reelle Zahlen. 4-E Vorkurs, Mathematik

Dezimaldarstellung ganzer Zahlen (Division mit Rest) 1 Division mit Rest in der Hochschule

Seminararbeit zur Zahlentheorie. Die Gaußschen Zahlen

Reelle Zahlen. Mathematische Grundlagen Lernmodul 4. Stand: Oktober 2010

Aufgabe aus der linearen Algebra I

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 4: Zahlentheorie

2 Rationale und reelle Zahlen

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Vorlesung Mathematik I für Wirtschaftswissenschaftler. Universität Leipzig, WS 16/17

Reelle Zahlen. J. Pöschel, Etwas Analysis, DOI / _2, Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

1.2 Eigenschaften der ganzen Zahlen

Brückenkurs Mathematik

Teilbarkeitslehre und Restklassenarithmetik

Primzahlen. Herbert Koch Mathematisches Institut Universität Bonn Die Primfaktorzerlegung. a = st

Einführung in die Algebra

Algebraische Kurven. Holger Grzeschik

Analysis I. 4. Beispielklausur mit Lösungen

Die reellen Zahlen nach Cantor

5 Grundlagen der Zahlentheorie

Kapitel 1. Körper und Zahlen. 1.1 Mengen

Symmetrie von Ornamenten

Natürliche, ganze und rationale Zahlen

Mathematik 1, Teil B

Die reellen Zahlen. Wir haben N Z Q mit. Z = Menge der ganzen Zahlen (Gruppe bzgl. +) Q = Menge der rationalen Zahlen (Körper bzgl.

Dezimalzahlen. Analysis 1

Nicht-archimedische Zahlen

Axiomatische Beschreibung der ganzen Zahlen

Analysis I. Vorlesung 4. Angeordnete Körper

Gruppe. Unter einer Gruppe (G, ) versteht man eine Menge G, auf der eine binäre Operation definiert ist:

1 Ordnung muß sein. 1.1 Angeordnete Körper. 1.2 Folgerungen aus den Anordnungsaxiomen. ( c) (b a) > 0. Somit a c b c > 0.

Lösung zur Übung für Analysis einer Variablen WS 2016/17

1. Gruppen. 1. Gruppen 7

Formale Grundlagen 2008W. Vorlesung im 2008S Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz

Surjektive, injektive und bijektive Funktionen.

Einiges über komplexe Zahlen

Einführung in die Analysis

Logische Grundlagen der Mathematik, WS 2014/15

1 Modulare Arithmetik

KAPITEL 1: ENDLICHE KÖRPER 1 ALLGEMEINES 2 GLEICHUNGEN ÜBER EINEM ENDLICHEN KÖRPER

Infimum und Supremum. Definition ) Eine Menge M R heißt nach oben bzw. nach unten beschränkt, falls ein u bzw. o existieren, so dass

Wiederholung Vorlesungen 1 bis 8

Zusammenfassung der Vorlesung Einführung in die Analysis

Kongruenzen und Restklassenringe. 2. Kongruenzen und Restklassenringe

Seminar Kommutative Algebra und Varietäten Vortrag 1: Ideale kommutativer Ringe

5.A Die Konstruktion der komplexen Zahlen

3. Die Eigenschaften der reellen Zahlen II: Geordnete Körper

Donnerstag, 11. Dezember 03 Satz 2.2 Der Name Unterraum ist gerechtfertigt, denn jeder Unterraum U von V ist bzgl.

Transkript:

Die reellen Zahlen als Dedekindsche Schnitte Iwan Otschkowski 14.12.2016 1

1 Einleitung In dieser Ausarbeitung konstruieren wir einen vollständig geordneten Körper aus gewissen Teilmengen von Q, den Dedekindschen Schnitten. Dieser Körper hat alle gewönlichen Eigenschaften der reellen Zahlen. Wir beginnen mit der Definition eines vollständig geordneten Körpers und eines Dedekindschen Schnittes. Definition 1. Ein Körper ist eine Menge K mit zwei Verknüpfungen "+" und " ", die die folgenden Eigenschaften haben. 1. Es gilt a + (b + c) = (a + b) + c für alle a, b, c K. (Assoziativgesetz der Addition) 2. Es gilt a + b = b + a für alle a, b K. (Kommutativgesetz der Addition) 3. Es existiert ein Element 0 K mit 0 + a = a für alle a K. 4. Zu jedem a K existiert ein Element a K mit ( a) + a = 0. 5. Es gilt (a b) c = a (b c) für alle a, b, c K. (Assoziativgesetz der Multiplikation) 6. Es gilt a b = b a für alle a, b K. (Kommutativgesetz der Multiplikation) 7. Es existiert ein von 0 verschiedenes Element 1 K mit 1 a = a. 8. Zu jedem a K \ {0} existiert ein Element a 1 K mit a a 1 = 1. 9. Es gilt a (b + c) = (a b) + (a c) für alle a, b, c K. (Distributivgesetz) Der Körper K heißt geordnet, falls es eine Relation "<" auf K mit den folgenden Eigenschaften gibt. 1. Für alle a, b K gilt genau eine der Aussagen a = b, a < b, b < a. 2. Aus a < b folgt a + c < b + c für alle a, b, c K. 3. Aus 0 < a und 0 < b folgt 0 < a b für alle a, b K. 4. Aus a < b und b < c folgt a < c für alle a, b K. Schließlich heißt ein geordneter Körper K vollständig, falls jede nichtleere, nach oben beschränkte Teilmenge von K eine kleinste obere Schranke hat. Definition 2. Ein (Dedekindscher) Schnitt α ist eine Menge rationaler Zahlen mit den folgenden Eigenschaften. 1. Seien x α und y Q mit y < x. Dann ist y α. 2. Es gilt α. 3. Es gilt α Q. 4. Es existiert kein größtes Element in α, d.h. für jedes x α gibt es ein y α mit y > x. 2

Beispiel 3. Einige Beispiele zur Veranschaulichung der Definition. Die Menge α = {x Q : x 2 < 2} ist kein Schnitt, denn sie hat Eigenschaft 1 nicht. Die Menge β = {x Q : x 1} ist kein Schnitt, denn sie hat Eigenschaft 4 nicht. Die Menge γ = {x Q : x < 0 oder x 2 < 2} ist ein Schnitt. Nun versehen wir die Menge aller Dedekindscher Schnitte mit zwei Verknüpfungen +, sowie einer Relation < und verifizieren, dass diese Struktur ein vollständig geordneter Körper ist. 2 Die Supremumseigenschaft Definition 4. Seien α, β Schnitte. Wir schreiben α β, falls α eine Teilmenge von β ist, und α < β, falls α eine echte Teilmenge von β ist. Satz 5. (Supremumseigenschaft) Sei A eine nach oben beschränkte Menge Dedekindscher Schnitte. Dann hat A eine kleinste obere Schranke. Beweis. Zunächst zeigen wir, dass ein Dedekindscher Schnitt ist. β := {α : α A} 1. Seien x β und y Q mit y < x. Da x β ist, liegt x in einem α A. Da α ein Schnitt ist, ist y in α und somit y in β. 2. Da A ist, gibt es eine nichtleere Menge α in A und somit existiert ein x in β, d.h. es gilt β. 3. Da A nach oben beschränkt ist, existiert ein Schnitt γ mit α < γ für alle α in A. Nun ist γ Q, d.h. es gibt x Q mit x / γ und da α γ für alle α A gilt, ist x / β. Damit gilt β Q. 4. Sei x β. Dann ist x in mindestens einem α A. Da jedes α kein größtes Element besitzt, existiert immer ein y in α mit x < y. Somit ist auch y β und β hat kein größtes Element. Für alle α A ist α β und somit β eine obere Schranke für A. Sei nun γ eine weitere obere Schranke für A. Dann ist α γ für alle α A. Damit ist β γ und β ist die kleinste obere Schranke von A. 3 Arithmetik Definition 6. Seien α und β Schnitte. Dann ist ihre Summe durch α + β = {x : x = y + z mit y α und z β} 3

Satz 7. Seien α und β Schnitte. Dann ist α + β auch ein Schnitt. Beweis. Wir weisen die vier Eigenschaften für α + β nach. 1. Sei x α + β und w Q mit w < x. Dann ist x = y + z mit y α und z β und es gilt w < y + z sowie w y < z. Somit ist w y β und da w = y + (w y) ist, gilt w α + β. 2. Da α und β sind, ist auch α + β. 3. Da α Q und β Q, existieren rationale Zahlen a und b mit a / α und b / β. Für jedes y α gilt y < a und für jedes z β gilt z < b. Somit ist y + z < a + b für alle y α und z β. Damit ist a + b nicht in α + β. 4. Sei x α + β. Dann ist x = y + z mit y α und z β. Da α und β Schnitte sind, existieren y α und z β mit y > y und z > z. Damit ist y + z α und y + z > y + z und y + z liegt in α + β. Satz 8. (Assoziativgesetz bezüglich Addition) Seien α, β und γ Schnitte. Dann gilt (α + β) + γ = α + (β + γ). Satz 9. (Kommutativgesetz bezüglich Addition) Seien α, β Schnitte. Dann gilt α + β = β + α. Definition 10. (Neutrale Element bezüglich Addition) Das neutrale Element bezüglich der Addition ist durch 0 = {x Q : x < 0} Satz 11. Sei α ein Schnitt. Dann gilt α + 0 = α. Beweis. Wir zeigen, dass α + 0 α sowie α α + 0 ist, sodass α + 0 = α gilt. Sei x α und y 0. Dann ist y < 0 und x + y < x. Damit ist x + y in α. Folglich gilt α + 0 α. Sei nun x α, dann existeren ein y α, sodass y > x und x y in Q ist. Da x = y + (x y) gilt, ist x α + 0. Folglich gilt α α + 0. Definition 12. (Inverse bezüglich Addition) Sei α ein Schnitt. Dann ist das additive Inverse zu α durch α = {x Q : x / α, aber x ist nicht das kleinste Element von Q \ α} Bemerkung 13. Falls die Menge Q \ α ein kleinstes Element x 0 hat, so hat die Menge {x Q : x / α} ein größtes Element x 0. Satz 14. Sei α ein Schnitt. Dann ist α ein Schnitt. 4

Lemma 15. Sei α ein Schnitt und z Q mit z > 0. Dann existiert ein x α und y / α mit y x = z und y ist nicht das kleinste Element von Q \ α. Satz 16. Sei α ein Schnitt. Dann gilt α + ( α) = 0. Beweis. Wir zeigen, dass α + ( α) 0 sowie 0 α + ( α) ist, sodass α + ( α) = 0 gilt. Sei x in α und y in α. Dann ist y nicht in α und es gilt y > x. Daher ist x + y < 0 und somit x + y 0. Folglich gilt α + ( α) 0. Sei nun z in 0. Dann ist z > 0. Nach dem Lemma 15 existiert ein x α und ein y / α mit y x = z, sodass x + ( y) = z ist. Da x α und y α sind, ist z α + ( α). Folglich gilt 0 α + ( α). 4 Ordnung Definition 17. Die positiven reellen Zahlen P sind durch die Menge P = {α : α ist Schnitt und α > 0} Bemerkung 18. Es ist aus der Definition ersichtlich, dass α + β P für α P und β P gilt. Satz 19. Sei α ein Schnitt. Dann gilt genau eine der folgenden Aussagen. 1. Es gilt α = 0. 2. Es gilt α P. 3. Es gilt α P. Satz 20. Seien α, β und γ Schnitte und α < β. Dann gilt α + γ < β + γ. Beweis. Da α eine echte Teilmenge von β ist, folgt aus der Definition der Addition, dass α + β eine Teilmenge von β + γ ist. Somit ist α + γ β + γ. Sei nun α + γ = β + γ. Dann gilt α = α + γ + ( γ) = β + γ + ( γ) = β und dies ist ein Widerspruch zu α < β. Definition 21. Seien α, β Schnitte mit α, β > 0. Dann ist das Produkt durch α β = {z : z 0 z = xy mit x α, y β und x, y > 0} Satz 22. Seien α und β Schnitte mit α, β > 0. Dann ist α β ein Schnitt. Bemerkung 23. Seien α, β P mit 0 < α, 0 < β. Dann ist α β P, d.h. es gilt 0 < α β. 5

Definition 24. Sei α ein Schnitt. Dann ist der Betrag α durch α = { α, falls α 0, α, falls α > 0, Definition 25. Seien α, β Schnitte. Dann ist das Produkt α β durch 0, falls α = 0 oder β = 0, α β = α β, falls α > 0, β > 0 oder α < 0, β < 0, ( α β ), falls α > 0, β < 0 oder α < 0, β > 0, Satz 26. (Assoziativgesetz bezüglich Multiplikation) Seien α, β und γ Schnitte. Dann gilt α (β γ) = (α β) γ. Satz 27. (Kommutativgesetz bezüglich Multiplikation) Seien α, β Schnitte. Dann gilt α β = β α. Definition 28. (Neutrale Element bezüglich Multiplikation) Das neutrale Element bezüglich der Multiplikation ist durch 1 = {x Q : x < 1} Satz 29. Sei α ein Schnitt. Dann gilt α 1 = α. Beweis. Wir zeigen, dass α 1 α sowie α α 1 ist und somit α 1 = α gilt. Sei zunächst α > 0. Jedes Element aus α 1 ist auch in α, sodass α 1 α. Sei nun x in α. Falls x 0 gilt, ist x in α 1. Falls x > 0 ist, existiert ein y in α mit x < y. Damit gilt x = y( x) mit y α und x 1. Somit ist x in α und α 1 α. y y Für α < 0 und α = 0 folgt die Aussage aus der Definition der Multiplikation. Definition 30. (Inverse bezüglich Multiplikation) Sei α ein Schnitt mit α > 0. Dann ist das multiplikative Inverse zu α durch α 1 ={x Q : x 0} {x Q : x > 0 und 1 x / α, aber 1 x ist nicht das kleinste Element von Q \ α} Satz 31. Sei α ein Schnitt und α 0. Dann ist α 1 ein Schnitt. Lemma 32. Sei α ein Schnitt mit α > 0 und z Q mit z > 1. Dann existiert x α und y / α mit y = z und y ist nicht das kleinste Element von Q \ α. x Satz 33. Sei α ein Schnitt und α 0. Dann gilt α α 1 = 1. 6

Beweis. Wir zeigen, dass α α 1 1 sowie 1 α α 1 ist und somit α α 1 = 1 gilt. Sei 0 < x α und 0 < y α 1. Dann ist 1 nicht in α und somit xy < 1. Daher ist xy y in 1. Ferner gilt x 0 und somit α α 1 1. Sei nun z 1. Falls z 0 gilt, ist z in α α 1. Sei 0 < z < 1. Dann existiert nach Lemma 32 ein x > 0 in α und y > 0 mit y / α, sodass y = 1 gilt und y nicht das x z kleinste Element von Q \ α ist. Damit ist z = x( 1) mit x in α und 1 in y y α 1. Somit ist z in α α 1. Satz 34. (Distributivgesetz) Seien α, β und γ Schnitte. Dann gilt α (β+γ) = α β+α γ. 7