Interventionsebenen des WM
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Wissensmanagement? Die junge Geschichte des WM wird von einzelnen Wissensmanagement Wellen geprägt Diese konzentrieren sich jeweils auf einen Prozessbereich des Wissensmanagements Repräsentation, Kommunikation, Generierung, Nutzung von Wissen fallbasierter Einstieg in die zentralen Bereiche des WM
Fall 1: Arthur Andersen war eine der größten Prüfungs- und Beratungsgesellschaften (60.000 Mitarbeiter in 78 Ländern Wichtig: weltweit einheitliche Service- und Beratungsstandards act as one firm and speak with one voice notwendig: Zugriff und Distribution durch einheitliche Standards Wissen aus Projekten in internen Datenbanken, z.b. Best Practise Wissen aufbereiten, dass dieses Wissen von anderen genutzt werden kann! Identifikation relevanten Wissens und Kombination aus Medien und methodischdidaktischen Kenntnissen Ältere Berater werden Knowledge Manager
Fall 2: Seven Eleven Japan ein weltweit führende Einzelhandelsfirma in Japan höchste Umsatzrentabilität im Handelssektor Marktwissen kapitalisieren 70% der Produkte jedes Jahr ausgetauscht Wissen über die Bedürfnisse der Kunden neue Produkte und Dienstleistungen Implizites Wissen durch Netzwerke für den Erfahrungsaustausch erschließen d.h. Teilung des Kundenwissens zwischen den Angestellten des Stores Treffen mit dem Store Consultant und der Consultant-Meetings in der Zentrale
Fall 3: Sharp Imitieren Sie nicht, machen Sie etwas, das andere imitieren wollen Image: permanent neue Produkte hervorbringen Neustrukturierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Bildung von Urgent Project Teams Cross-funktionale Teams Kernwissen aus verschiedenen Divisionen Corporate Design Group Darstellung von implizitem Wissen durch das Visualisieren von Konzepten in Form von Bildern
Gesichter des Wissensmanagements: diverse WM-Strategien Strategie 1: Wissensmanagement als Unternehmensstrategie Das Management wird unternehmensweit auf die Ressource Wissen ausgerichtet, d.h. Strategie zielt auf kontinuierliche Verbesserung im Umgang mit Wissen geeignet für Organisationen, in denen Wissen das eigentliche Produkt bildet (z. B. Unternehmensberatungen)
Gesichter des Wissensmanagements: Strategie 2: Wissensmanagement als Management des intellektuellen Kapitals Wissensbezogene Kenngrößen für den Unternehmenserfolg identifizieren und quantifizieren. geeignet für größere Unternehmen, die in verschiedenen Geschäftsbereichen bereits WM praktizieren. Bei Führungskräften kann Akzeptanz für WM geschaffen und Geschäftsrelevanz eines systematischen Umgangs mit Wissen aufgezeigt werden
Gesichter des Wissensmanagements: Strategie 3: Kundenorientiertes Wissensmanagement Strategie auf den Kunden fokussiert. Kundenwissen wird aufgebaut. Dies dient zur Ausschöpfung des Kundenpotenzials und zum Aufbau der Wettbewerbsfähigkeit. Geeignet für Organisationen, die langfristige Kundenbeziehungen pflegen und Leistungen über die gesamte Wertschöpfungskette integrieren (Systemanbieter mit Komplettlösungen)
Gesichter des Wissensmanagements: Strategie 4: Wissensmanagement als Wissens Kommunikation und Best Practise Sharing Systematische Nutzung bewährter (Prozessoder Produkt ) Lösungen im Vordergrund geeignet für Organisationen, die viele standardisierte Aufgaben zu bewältigen haben und ein Marktumfeld besitzen, in dem Erfahrungswissen einen sehr hohen Stellenwert hat.
Gesichter des Wissensmanagements: Strategie 5: Wissensmanagement als gezielte Wissensgenerierung und Innovation Prozesse der Schaffung neuer Ideen und neuen Wissens bilden den Schwerpunkt (v.a. F&E) geeignet für Organisationen, deren Produkte einen kurzen Lebenszyklus haben und deren Wissen schnell veraltet (z.b. Halbleiterindustrie)
Gesichter des Wissensmanagements: Strategie 6: Personalisiertes WM mit indiv. Verantwortlichkeiten Fokus auf die Mitarbeiter. Unterstützung zur eigenen Strukturierung, Teilung, Entwicklung und Nutzung des Wissens geeignet für Organisationen, die wenig standardisierte Aufgaben zu bewältigen haben und eine überschaubare Organisationsstruktur besitzen (bspw. mittelständische Betriebe)
Die Wissensmanagement Prozesskategorien Münchner Modell Wissenskommunikation Wissensrepräsentation Wissensnutzung Wissensgenerierung Zielsetzung Evaluation Reinmann Rothmeier/Mandl 2000
Wissensrepräsentation: erste Wissensmanagement Welle Wissen identifizieren Wissen bewahren Wissen explizit und zugänglich machen Wissensrepräsentation Wissen kodifizieren Wissen dokumentieren Wissen aufbewahren
Wissensrepräsentation: erste Wissensmanagement Welle Die wichtigsten Gründe: Ein Großteil des Wissens in Unternehmen ist weder sichtbar greifbar und muss daher erst transparent gemacht werden. Wissenstransparenz ist eine wichtige Möglichkeit des UN sich vor Wissensverlusten zu schützen. Explizites und transparentes Wissen lässt sich im Unternehmen leichter und schneller verteilen und nutzen.
Wissenskommunikation: aktuelle Wissensmanagement Welle Wissen weitergeben Wissen austauschen Wissen untereinander teilen Wissenskommunikation Kooperieren Wissen gemeinsam konstruieren
Wissenskommunikation: aktuelle Wissensmanagement Welle Die wichtigsten Gründe: Allein mit der Wissensrepräsentation lassen sich die in das WM gesetzten Erwartungen kaum erfüllen. Der dynamische Aspekt der Wissensteilung kann einen höheren Stellenwert haben als die eher statische Wissenstransparenz. Die Grenzen der Wissensrepräsentation können mit Wissenskommunikation überwunden werden.
Wissensgenerierung: die sich entwickelnde Wissensmanagement Welle Wissen importieren Lernprozesse Wissen extern erwerben Wissensgenerierung Wissensnetzwerke Forschung und Entwicklung neues Wissen durch Wissensexplizierung
Wissensgenerierung: die sich entwickelnde Wissensmanagement Welle Die wichtigsten Gründe: Prozesse zur Herstellung von Wissenstransparenz sowie Prozesse der Kommunikation von Wissen könnten ihrerseits schon zu neuem Wissen Führen, was aber oft nur zufällig geschieht. Für ein Unternehmen reicht es nicht, vorhandenes Wissen zu managen.
Wissensnutzung: die noch ausstehende Wissensmanagement Welle Wissen in Produkte transformieren Wissen in Entscheidungen umsetzen Wissensnutzung Wissen in Handlungen umsetzen Wissen in DL transformieren
Wissensnutzung: die noch ausstehende Wissensmanagement Welle Die wichtigsten Gründe: Wissensmanagement ist kein Selbstzweck, sondern eingebettet in konkrete Ziele einer Organisation. Die oft noch unterschätzte Bedeutung der Wissensnutzung beginnt auf der Ebene des Individuums. Die Bedeutung der Wissensnutzung setzt sich auf der Teamebene fort. Die Bedeutung der Wissensnutzung dringt bis auf die Ebene der Organisation als kollektive Einheit vor.
Unterschiedliche Ansätze des Umgangs mit Wissen Technokratisches Wissensmanagement Phasenmodelle des Wissensmanagements Wissensökologie Wissen = Objekt Information Wissen wird situativ Objekt bzw. Prozeß Wissen = Prozeß Wissensaufbau und transfer kann deterministisch geplant gesteuert und gemessen werden Spezifische Kontexte und Steuerungsinstrumente werden in unterschiedlichen Phasen wirksam Rahmenbedingungen (Kontexte) ermöglichen selbststeuernde Lernprozesse Rationale Entscheidungsprozesse Komplexität wird durch Wissenslogistik beherrscht Rationale Entscheidungs Prozesse dominieren Komplexität wird durch Phasen Module, Prozeßschritte reduziert Emotional rationale Entschei dungsprozesse und Lernprozesse Komplexität wird durch Selbststeuerung reduziert (North 1999)