Versorgungsmodelle - wer finanziert das?
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- Hansl Albert
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1 Versorgungsforschung und innovative Versorgungsmodelle - wer finanziert das? W. Hoffmann Institut für Community Medicine, Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health Universitätsmedizin Greifswald Herbstforum der Deutschen Hochschulmedizin, Berlin,
2 Versorgungsforschung wissenschaftliche Untersuchung der Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung mit gesundheitsrelevanten Produkten und Dienstleistungen unter Alltagsbedingungen (AK Versorgungsforschung g g beim Wiss. Beirat der Bundesärztekammer 2004) Efficacy Effectiveness Grundlagen- forschung Klinische Studien Regelversorgungsnahe Forschung Analyt. Stud., Versorgungssetting Regel- versorgung
3 Versorgungsforschung Themen, z.b.: Versorgungsbedarf und Inanspruchnahmeverhalten Wirksamkeit diagnostischer und therapeutischer Verfahren in der Versorgungsrealität Patientenorientierte Outcomes (z.b. Lebensqualität, Schmerzen) Geografische Verteilung und Erreichbarkeit it von Leistungserbringern i Strukturen, Prozesse im Gesundheitssystem Implementation, Evaluation innovativer Versorgungskonzepte Praxisnahe Forschungsfragen Studien mit Primär- und/oder Sekundärdaten
4 Probleme Theorie, Methodik Fehlende Strukturen Relevanz im Gesundheitssystem Mangelhafter Datenzugang Geringe Förderung Dtsch Ärztebl 2010; 107(26)
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6 Stellungnahme Versorgungsforschung, 2010: Forschungsbedarf & Qualitätsanforderungen für die Versorgungsforschung Schlüsselthema: Determinanten für erfolgreiche Translation von Forschungsergebnissen in die Regelversorgung Theorieentwicklung Analytische Studien Integration von Daten aus interventionellen und nicht- interventionellen sowie quantitativen und qualitativen Studien
7 DFG Nachwuchsakademien Versorgungsforschung 2010, 2012, 2014: jeweils 20 TeilnehmerInnen Ausschreibung Nachwuchsakademie 2014 Bewerbung: Projektskizze 1. Phase: Akademie (5 Tage) (Vorstellung Projektideen, Fortbildung und Diskussion mit Experten) 2. Phase: Einreichung DFG-Antrag für eine Anschubfinanzierung Lübeck, 2010
8 Strukturen: (keine) Versorgungsforschung in den Zentren der Gesundheitsforschung? brauchen wir dringend neue Methoden zur Prävention, Diagnose und Therapie. Dies stellt die biomedizinische Forschung ebenso wie die klinische Forschung und die Patientenversorgung vor neue Herausforderungen.
9 Intervention Evaluation (Efficacy) Translation Versorgungsanalyse Forschungsfrage Versorgungswirksamkeit Be da rf Versorg gungsforsc chung Versorg gung Relevanz: Translationale Versorgungsforschung g g IV-Verträge nach 140a SGB V Gesetzl. Regelungen (z.b. Delegation 87 2b SGB V) Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung nach 8 Abs. 3 SGB XI Modellvorhaben zur Erprobung von Leistungen der häuslichen Betreuung nach 125 SGB XI (demenziell erkrankte Pflegebedürftige) neue Wohnformen nach 45f SGB XI Aber: Kein klares Verfahren für die Überführung positiv evaluierter Konzepte in die Regelversorgung Einschränkungen Patientengruppen Regionalbezug einzelne Krankenkassen keine systematische Datenerhebung keine definierte Evaluationskriterien langwierige Verhandlungen
10 Relevanz: Klinische Krebsregister 65c(1) (Aufgaben der klinischen Krebsregister: 8. Bereitstellung notwendiger Daten zur Herstellung von Versorgungstransparenz und zu Zwecken der Versorgungsforschung Verbindung mit Sekundärdaten d (KH-Aufenthalte, Medikamente, Kosten,..)??
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12 Datentransparenzverordnung, : Minister Bahr: Mit der Verordnung legen wir den Grundstein für die Nutzung ausgewählter Leistungs- und Abrechnungsdaten der Krankenkassen insbesondere für Analysen des Versorgungsgeschehens g g im Rahmen der Versorgungsforschung
13 Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (EU-DSGVO) individuelle id Zustimmung der Pat. zur Nutzung von Sekundärdaten d Kein broad consent (Register, Biobanken, Kohorten) Keine Möglichkeit zur Abwägung zwischen Datenschutzinteresse und Forschungsfreiheit
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15 Finanzierung der Versorgungsforschung BMBF Rahmenprogramm Gesundheitsforschung, Thema Versorgungsforschung Förderschwerpunkt Versorgungsnahe Forschung : Insgesamt eingereicht: 650 Antragsskizzen 1. Förderphase ( ): 41 Projekte 2. Förderphase ( ): 2014) 36 Projekte DFG Fach : Public Health, medizinische Versorgungsforschung und Sozialmedizin ZI - Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung insbesondere Sekundärdatenanalysen, / Jahr Förderprogramme in einzelnen Bundesländern z.b. Baden-Württemberg (Koordinierungsstelle Versorgungsforschung B-W) Niedersachsen (Mittel für Ausstattung Professuren VF Univ. Oldenburg)
16 Innovationsfonds: Förderung innovativer sektorenübergreifende Versorgungskonzepte Versorgungsleistungen, Regelversorgung z.b. Versorgung in unterversorgten Regionen, Arzneimitteltherapiesicherheit, Substitution/Delegation ärztlicher Leistungen. Bedingung: Beteiligung gesetzlicher Krankenkassen 225 Mio/Jahr Förderung Versorgungsforschungsforschung z.b. Identifikation Versorgungslücken, Entwicklung Versorgungskonzepte, methodische Fragestellungen. 75 Mio/Jahr Festlegung Kriterien zur Vergabe der Mittel und Durchführung Ausschreibungsverfahren: G-BA Koalitionsvertrag,
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18 Voraussetzungen für Qualität, Nutzen und Wirksamkeit der Versorgungsforschung Versorgungsrelevante Fragestellungen Angemessene und praktikable Methodik Strukturförderung (Zentren, LS für Versorgungsforschung) Verbesserung des Zugangs und der Qualität von Versorgungsdaten Publikationsverpflichtung, Impact auf die Versorgung Konsequenzen für den Innovationsfonds
19 Einmalige Einzahlung von 300 Mio. in den Innovationsfonds Geförderte Projekte müssen auf Selektivverträgen der Krankenkassen beruhen Antragsrecht: Krankenkassen k Ein Drittel Eigenmittel zur Durchführung der Projekte (nicht für die Evaluationskosten) Kosten für Evaluation: aus den für Versorgungsforschung vorgesehenen finanziellen Mitteln des Innovationsfonds
20 Fazit und Forderungen Forschung am Ende der Translationsstrecke Professionalisierung der Versorgungsforschung DNVF, DFG Element eines evidenzbasierten Gesundheitssystems Verbesserter Zugang zu Versorgungsdaten vs. angemessener Schutz von Personendaten Fördermöglichkeiten BMBF, DFG? Innovationsfonds der Bundesregierung Durchbruch für eine qualitativ hochwertige, wirksame, systemrelevante Versorgungsforschung?
21 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
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23 Innovationsfonds: Förderung innovativer sektorenübergreifende Versorgungskonzepte Aus dem Koalitionsvertrag, Zur Förderung innovativer sektorübergreifender Versorgungsformen und für die Versorgungsforschung wird ein Innovationsfonds geschaffen. Dafür werden 300 Mio. Euro von den Krankenkassen zur Verfügung gestellt; dafür erhalten die Krankenkassen 150 Mio. Euro an zusätzlichen Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds. Aus dem Innovationsfonds werden für Versorgungsleistungen, die über die Regelversorgung hinausgehen, h Mittel in Höhe von insgesamt 225 Mio. Euro und für Versorgungsforschung Mittel in Höhe von insgesamt 75 Mio. Euro verwendet....
24 Datentransparenzverordnung (DaTraV, 09/2012) Regelung zur Datentransparenz (GKV-VStG, 303a ff. SGB V, 03/2012) Daten des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA): Stammdaten der Patienten Diagnosen der ambulanten und stationären Versorgung Arzneimittel Verordnungen (nur ambulanter Bereich) Leistungsausgaben (für die Leistungsbereiche: Ärzte, Zahnärzte, Apotheken, Krankenhäuser, sonstige Leistungsausgaben (Heil und Hilfsmittel itt l außerhalb Apotheken, Fahrkosten, Soziale Dienste, Prävention, Selbsthilfe, Rehabilitation) Sachkosten Dialyse Krankengeld Aber nicht: Regionalvariablen, Versicherungszeiten, Todeszeitpunkt, Prozeduren im Krankenhaus, ambulante Leistungen, Heil- und Hilfsmittel, Rehabilitation, Pflege,
25 Klinische Krebsregister Diagnostik (Laborbefunde, Rezidive, Metastasen, Komorbiditäten ) Therapie (OP-Art, OP-Schlüssel, Chemotherapieprotokoll, Strahlenther., -dosis ) im prospektiven Längsschnitt (Nachsorge, Verlauf, patientenbezogene Qualität) Flächendeckender Ausbau, Meldepflicht, sektorübergreifende Qualitätssicherung, Verbindung mit Onkologischen Zentren, hohe h Vollständigkeit, it Datenqualität 65c(1) (Aufgaben der klinischen Krebsregister: 8. Bereitstellung notwendiger Daten zur Herstellung von Versorgungstransparenz und zu Zwecken der Versorgungsforschung Verbindung mit Sekundärdaten (KH-Aufenthalte, Medikamente, Kosten,..)??
26 Anhörung: Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der Gesetzlichen Krankenversicherung
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28 Nationaler Aktionsplan Versorgungsforschung Oktober 2013 Priorisierung der Themen der VF Freier und offener Zugang zu verbesserten Versorgungsdaten Ausbau der VF in Forschung und Lehre
29 137a Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen
30 Epidemiologische Studiendesigns in der Versorgungsforschung Patients Providers Highly selected Strict in- and Less strict in- und exclusion All patients patients exclusion criteria criteria, extended indication (docu-mentation ex ante) with indication (validation ex post) Financing by research funds Funding by health insurance 1 Highly motivated health care providers I II III IV V I.1 Pilot study II.1 Monocentric III.1 Monocentric IV.1 Analytic study RCT (individual controlled study, in a regular randomization) pragmatic RCT healthcare setting 2 Further selected I.2Pilot/ feasability study II.2 Multicentric RCT (individual III.2 Multicentric controlled study, IV.2 Model project V.2 Reg. health in a regular health care (selective similar health care providers randomization) e.g. pragm. RCT/ care setting Cluster RCT contract, 73c SGB V) 3 Other selected health care providers 4 All appropriate health care providers II.3 Controlled study with different intervention arms III.3 Controlled study near regular health care IV.3 Model project in a regular health care setting V.3 Regular health care (e.g. integrated care, 140a-e SGBV) IV.4 V.4 Regular health Regular health care (e.g. DMP) care (collective contract) Research Regular health care Resea arch heal lth care Regular
31 Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 31
32 Bp. Regionaldaten Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 32
33 Bp. Regionaldaten Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 33
34 Fazit und Ausblick (I) Megatrends Evidenz und Transparenz Gesundheitsökonomie, Allokation, Priorisierung Effectiveness statt efficacy Reality check: Anspruch, Wirklichkeit, Grenzen der Medizin Patientenperspektive, Ziele, Prioritäten Individualisierung Qualität: Outcome statt Prozess Patientenbezogene, -relevante Indikatoren Rückkehr staatlichen Handelns (Transparenz, Qualität, Daseinsvorsorge, Versorgungsgerechtigkeit, gesellschaftliche Werte/Ziele/Prioritäten, Rahmensetzung des Marktes ) Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 34
35 GKV-Versorgungsstrukturgesetz, Datentransparenz ( ) 2011) TMF-Stellungnahme/Offene Fragen Verfahren der Datenaggregation müssen nachvollziehbar bleiben Sind Auswirkungen von Änderungen am Morbi-RSA, Klassifikationssystemen und Kodiervorschriften nachvollziehbar? Für das Antragsverfahren auf Datennutzung wäre eine Beschreibung von Datenumfang und -struktur wünschenswert Nutzungsentgelte g sollten förderfähig sein Wie werden bei der Speicherung von Auswertungen durch das DIMDI Publikationsrechte und intellectual property rights gewahrt? An der Umsetzung der Vorschriften in die gelebte Praxis (Verfahrensweise, Evaluation, Weiterentwicklung) sollten auch die Nutzer nach 303e SGB V beteiligt werden Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 35
36 Sekundärdaten für die Versorgungsforschung DNVF e.v. & Bertelsmann Navigationshilfe Gesundheitspolitik, 09/2013 Ohne qualitätsgeprüfte, flächendeckende Sekundärdaten d kann keine wissenschaftlich h solide Versorgungsforschung betrieben werden und keine fundierte Politikberatung erfolgen. DFG (Versorgungsforschung in Deutschland: Stand - Perspektiven - Förderung, 2010) Versorgungsforschung ist zur Beobachtung und Bewertung der laufenden Versorgung und zur Information anstehender Versorgungsentscheidungen auch auf Sekundärdatenanalysen, ( ) angewiesen. Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.v. Versorgungsforschung trifft Politik Berlin,
37 Fazit und Ausblick (II) Herausforderungen: Datenzugang g (rechtlich, technisch) Datenschutz Ethik (Patienteninformation, Informiertes Einverständnis ) Datenqualität, Standardisierung Methodische Fragen (Endpunkte, Operationalisierung, Design, Rekrutierung, ) Patientenorientierte (=Intersektorale) Versorgungsforschung benötigt Übergreifende gesetzliche Regelungen Übergreifende Finanzierung (!), Strukturbildung Übergreifend einsetzbare IT-Werkzeuge Übergreifende Standards (Daten, Prozesse) Austausch, Abstimmung, Standards, Tools, Bonn TMF Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.v. Seite 37
38 Studiendesigns in der Versorgungsforschung Efficacy Effectiveness Basic research Clinical Studies Analytic research embedded d in healthcare setting Research near regular healthcare Regular healthcare A B C D E Translational Health Services Research Pilot study Monocentric Pragmatic Evaluation & RCT RCT monitoring of model projects Feasibility Multicentric Controlled study RCT study/ intervention
39 Koalitionsvertrag 10/2009, p 92:
Klinische Forschung. Klinische Forschung. Effectiveness Gap. Versorgungsforschung und evidenzbasierte Medizin. Conclusion
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