Gemeinde Marienheide Einzelhandels- und Zentrenkonzept

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Gemeinde Marienheide Einzelhandels- und Zentrenkonzept"

Transkript

1 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Gemeinde Marienheide Einzelhandels- und Zentrenkonzept Köln, Dezember 2012

2 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Gemeinde Marienheide Einzelhandels- und Zentrenkonzept Angelina Sobotta, Dipl.-Volksw. Nina Schuster, Dipl.-Geogr. Geschäftsführende Gesellschafter: Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Stadt- und Regionalplanerin SRL Dipl.-Ing. Dominik Geyer Stadtplaner AK NW, Bauassessor Stadt- und Regionalplaner SRL Gesellschafter/Seniorpartner: Dr. Paul G. Jansen HRB Köln Neumarkt Köln Fon Fax

3 Inhalt 1 EINLEITUNG Ausgangssituation und Ziele Methodische Vorgehensweise Beteiligung 4 2 RAHMENBEDINGUNGEN Lage im Raum und regionalplanerische Einstufung Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung Wirtschaftsstruktur und Arbeitsplätze 11 3 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSTENDENZEN IM EINZELHANDEL Bedeutung des Einzelhandels für die Stadtentwicklung Entwicklungen auf der Angebotsseite Entwicklungen auf der Nachfrageseite Auswirkungen auf die Stadtentwicklung 19 4 ECKDATEN DES EINZELHANDELS DER GEMEINDE MARIENHEIDE Sortimentsbezogene und räumliche Verteilung Angebotsstruktur und Leistungsfähigkeit Bereinigte Einzelhandelsausstattung der Gemeinde 4.4 Marienheide Struktur und Verteilung großflächiger 27 Einzelhandelsbetriebe 28 5 EINZUGSBEREICH, KAUFKRAFT UND ZENTRALITÄT Einzugsbereich des Marienheider Einzelhandels Kaufkraftpotenzial Zentralität des Marienheider Einzelhandels Kaufkraftbewegungen in der Gemeinde Marienheide 32 6 MARIENHEIDE ALS EINZELHANDELSSTANDORT AUS KUNDENSICHT Vorgehensweise und Methodik Einkaufsverhalten Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten in der 6.4 Gemeinde Marienheide aus Kunden- und Händlersicht Fehlende Angebote und Verbesserungsvorschläge PROGNOSE DES VERKAUFSFLÄCHENBEDARFS BIS Übergeordnete Entwicklungen Umsatz- und Verkaufsflächenprognose bis zum Jahr ZENTRENKONZEPT FÜR DIE GEMEINDE MARIENHEIDE Grundsätzliche Anmerkungen Zentrenkonzept als räumliches Steuerungsinstrument Rahmenbedingungen für lebendige Zentren Abgrenzungskriterien für zentrale Versorgungsbereiche Zentrenhierarchie Hauptzentrum Ortskern Marienheide Standortmerkmale und Angebotssituation 52

4 Inhalt Handelsschwerpunkte des Hauptzentrums Prüfstandorte im Marienheider Ortskern Räumliche Festlegung Funktionale Zuordnung gem. der rechtlichen Anforderungen an ein Hauptzentrum Stärken-Schwächen-Profil Handlungsempfehlungen Gewerbegebiet Rodt als dezentraler Agglomerationsstandort 8.5 Ziele der Einzelhandelsentwicklung in der Gemeinde Marienheide Marienheider Liste NAHVERSORGUNG Aktuelle Situation Exkurs: Standortentscheidungen und Tragfähigkeit von frequenzstarken Nahversorgungsbetrieben ALLGEMEINE EMPFEHLUNGEN ZUR EINZELHANDELSSTEUERUNG IN MARIENHEIDE ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE ANHANG Marienheider Liste Prüfstandorte in der Gemeinde Marienheide Erhebungsbogen der Einzelhandelsbestandserfassung 12.4 in der Gemeinde Marienheide Fragebogen Telefonische Bürgerbefragung zum Einkaufsverhalten Glossar Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Bausteine des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts 2 Abbildung 2 Lage der Gemeinde Marienheide im Raum und zentralört- liche Gliederung 6 Abbildung 3 Bevölkerungsentwicklung seit 2001 im Vergleich 9 Abbildung 4 Altersstruktur der Marienheider Bevölkerung im Vergleich 10 Abbildung 5 Szenari0 der Bevölkerungsprognose für die Gemeinde Marienheide bis Abbildung 6 Beschäftigtenstruktur im regionalen Vergleich 12 Abbildung 7 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort im Vergleich von 2000 bis 2011 (2000 = 100%) 13 Abbildung 8 Pendlerverflechtungen im Jahr 2010 (ausgewählte Städte und Gemeinden; in absoluten Zahlen) 14

5 Inhalt Abbildung 9 Verkaufsflächenentwicklung im Einzelhandel (in Mio. qm) 16 Abbildung 10 Umsatzanteile des Lebensmitteleinzelhandels nach Betriebstypen von 1991 bis 2007 (in %) 17 Abbildung 11 Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide nach Angebotsschwerpunkt (in %) 24 Abbildung 12 Verkaufsfläche in qm pro Einwohner im Vergleich 27 Abbildung 13 Kerneinzugsgebiet des Marienheider Einzelhandels 30 Abbildung 14 Kaufkraftbewegungen in der Gemeinde Marienheide 33 Abbildung 15 Kaufkraftbewegungen nach Warengruppen (in Mio. EUR) 34 Abbildung 16 Einkaufshäufigkeit in und außerhalb Marienheides 37 Abbildung 17 Bevorzugte Einkaufsstandorte nach Sortimentsgruppen in % der Befragten 38 Abbildung 18 Beurteilung des Einzelhandels und der Rahmenbedingungen in der Gemeinde Marienheide aus Sicht der Bürger 40 Abbildung 19 Anregungen zur Verbesserung der Einkaufs- und Versorgungsfunktion in der Gemeinde Marienheide 41 Abbildung 20 Anregungen zur Angebotserweiterung des Marienheider Einzelhandels 42 Abbildung 21 Nutzungskartierung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide 56 Abbildung 22 Räumliche Festlegung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide 60 Abbildung 23 Nahbereiche der strukturprägenden Lebensmittelanbieter 72 Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Einwohner der Gemeinde Marienheide nach Ortsteilen 7 Tabelle 2 Einwohnerentwicklung Gemeinde Marienheide Tabelle 3 Top Ten des Textileinzelhandels im Jahr Tabelle 4 Einzelhandelsausstattung in der Gemeinde Marienheide nach Sortimenten (nach Angebotsschwerpunkt) 21

6 Inhalt Tabelle 5 Tabelle 6 Tabelle 7 Tabelle 8 Tabelle 9 Räumliche Verteilung des Einzelhandels in der Gemeinde Marienheide 23 Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide nach Angebotsschwerpunkt 25 Bereinigte Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide 28 Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial nach Waren- gruppen im Einzugsbereich des Marienheider Einzelhandels im Jahr Zentralitätskennziffern nach Warengruppen in Marienheide im Jahr Tabelle 10 Kaufkraftbewegungen nach Warengruppen 35 Tabelle 11 Umsatzprognose für Marienheide bis Tabelle 12 Tabelle 13 Tabelle 14 Tabelle 15 Tabelle 16 Tabelle 17 Tabelle 18 Tabelle 19 Umsatzprognose für die Gemeinde Marienheide bis 2030 für das Szenario Ausbau 45 Orientierungswerte für die Verkaufsflächenentwicklung in der Gemeinde Marienheide 46 Einzelhandelsausstattung im Hauptzentrum Ortskern Marienheide nach Bedarfsstufen 54 Komplementärnutzungen im Hauptzentrum Marienheide 55 Nutzungsstruktur im Hauptzentrum Marienheide 55 Einstufung des Ortskern Marienheide als Hauptzentrum 61 Bereinigte Einzelhandelsausstattung in der Gemeinde Marienheide und im Hauptzentrum zur Ableitung der Marienheider Liste 67 Lage und Nahversorgungsrelevanz der strukturprägenden Lebensmittelanbieter in Marienheide 70 In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei der konkreten Ansprache von Personen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen genannt, z. B. Bewohnerinnen und Bewohner. Sollte aus Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die männliche Form, z. B. Akteure gewählt sein, meinen wir aber immer auch die weiblichen Personen, nämlich die Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chancengleich angesprochen. Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe oder Veröffentlichung des Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle erlaubt, soweit mit dem Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist.

7 Einleitung 1 1 Einleitung 1.1 Ausgangssituation und Ziele Die Gemeinde Marienheide befindet sich im Osten des Oberbergischen Kreises und des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Jenseits der Gemarkung grenzt im Norden der Märkische Kreis an. Die rund Einwohner zählende Gemeinde wird landesplanerisch als Grundzentrum eingestuft und steht als Einzelhandelsstandort insbesondere in Wettbewerb zum Mittelzentrum Gummersbach und dem Oberzentrum Köln. Im Rahmen des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für die Gemeinde Marienheide sollen Daten und Empfehlungen zusammengestellt werden, die aufbauend auf einer Betrachtung der aktuellen Situation eine Umsetzungsstrategie aufzeigen. Diese kann als Grundlage für alle zukünftig erforderlichen handelsbezogenen und bauleitplanerischen Entscheidungen herangezogen werden. Dabei sind Aussagen über das künftig zu erwartende Kaufkraftpotenzial nach Sortimenten, die anzustrebende Ausstattung mit Einzelhandelsflächen sowie sinnvolle Veränderungen bzw. Ergänzungen der Sortimente und Standorte zu treffen. Das Konzept ermöglicht damit sowohl der Gemeinde Marienheide als auch Investoren und Betreibern eine aktuelle Positionsbestimmung des hiesigen Einzelhandels und gibt insbesondere der Gemeinde Handlungsempfehlungen für eine städtebaulich ausgerichtete Standortpolitik. Bei der Bearbeitung sind die Vorgaben auf Bundes- und Landesebene zu beachten. Hierzu ist anzumerken, dass der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen 24 a Abs. 1 Satz 4 des LEPros mit Urteil vom 26. August 2009 (VerfGH 18/08) für verfassungswidrig erklärt hat. Somit existieren nach dem Auslaufen des LEPros, dort 38, seit 31. Dezember 2011 keine verbindlichen Vorgaben des Landes zur Verortung von Sondergebieten für großflächigen Einzelhandel. Allerdings verfolgt das Land Nordrhein-Westfalen weiterhin das Ziel, eine gesetzliche Regelung zu schaffen, die gewährleisten soll, dass großflächige Einzelhandelsentwicklungen weder die Funktionsfähigkeit zentraler Versorgungsbereiche in der Stadt oder in benachbarten Kommunen, noch die wohnungsnahe Versorgung der Bevölkerung beeinträchtigen. 1 Grundlage für zielgerichtete Entscheidungen Auslaufen des LEPros NRW am 31. Dezember 2011 Alle für die Steuerung der Einzelhandelsentwicklung notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen wurden auf Grundlage der Erhebungsergebnisse und der Bewertung der aktuellen einzelhandelsrelevanten Angebots- und Nachfragesituation erarbeitet. 1 Zum Zeitpunkt der Berichtslegung ist auf den Entwurf der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vom 17. April 2012 zum Sachlichen Teilplan Großflächiger Einzelhandel für den Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen zu verweisen. In den Zielen 2 und 3 wird dabei u. a. der Schutz zentraler Versorgungsbereiche und der wohnortnahen Versorgung gefordert.

8 Einleitung 2 Somit finden die zukünftigen ökonomischen Rahmenbedingungen der Einzelhandels- und Zentrenentwicklung ebenso Berücksichtigung wie auch die städtebauliche Situation in Marienheide und die übergeordneten rechtlichen Vorgaben. Abbildung 1 Bausteine des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts Situationsanalyse Einzelhandelsangebot Rahmenbedingungen Städtebaul. Situation Nachfrage KONZEPT Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Methodische Vorgehensweise Im April und Juni 2012 wurde der gesamte Ladeneinzelhandel der Gemeinde Marienheide durch Vor-Ort-Begehungen erfasst. Die aktuelle Bestandsstruktur ist eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für die Konzeption der Zentrenstruktur und ihre Abgrenzung. Einzelhandelsbestandserhebung Bei der Erfassung der Verkaufsfläche wurde das Urteil des BVerwG AZ 4 C vom 24. November 2005 zugrunde gelegt. Grundsätzlich wird die dem Kunden zugängliche Fläche als Verkaufsfläche bewertet. Dazu zählen Schaufenster, Gänge, Treppen (einschließlich Rolltreppen und Personenfahrstühle), Kassenzonen, Standflächen für Einrichtungsgegenstände und Freiverkaufszonen, soweit sie nicht nur vorübergehend zum Verkauf genutzt werden. Dem Kunden zwar aus betrieblichen und hygienischen Gründen nicht zugänglich, jedoch trotzdem der Verkaufsfläche zuzurechnen, sind Bereiche, in denen die Ware für den Kunden sichtbar ausliegt und in dem das Personal die Ware zerkleinert, abwiegt und abpackt (Käse-, Fleisch-, Wursttheke etc.). Bezüglich der strittigen Fälle der Flächen für die Pfandgetränkerücknahme und die Vorhaltung der Einkaufswagen hat sich das OVG NRW im Februar 2009 geäußert: Demnach sind die dem Kunden zugänglichen Bereiche für die Pfandrücknahme der Verkaufsfläche zuzurechnen. Dagegen sind sowohl innerhalb als auch außerhalb

9 Einleitung 3 des Gebäudes befindliche Vorhaltungen für Einkaufswagen nicht zur Verkaufsfläche zu rechnen. 2 Die so erfasste Verkaufsfläche wurde nach neun Branchen und 37 Sortimenten differenziert. Eine fortschreibungsfähige Datei wird der Gemeinde Marienheide übergeben. Unter zusätzlicher Verwendung sekundärstatistischer Materialien, z. B. von nach Branchen gegliederten Flächenproduktivitäten, erfolgte anschließend unter Berücksichtigung der betriebs- wie standortbezogenen Attraktivität und der Befragungsergebnisse die Berechnung der Umsätze für das Jahr Bei der textlichen, tabellarischen und kartografischen Darstellung des Einzelhandelsbestands werden im Rahmen des Einzelhandelsund Zentrenkonzepts die einzelnen Sortimente aus Datenschutzgründen zusammengefasst, sodass sich der Gesamtbestand in folgende Gruppen gliedert: Berechnung der Umsätze für das Jahr 2011 Gruppierung der Sortimente Nahrungs-/Genussmittel Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf Bücher/Schreibwaren/Büro Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Freizeit/Spiel Elektrowaren und Möbel/Einrichtung sowie Bau-/Gartenbedarf/Autozubehör Neben den Betrieben des Einzelhandels und Ladenhandwerks bestimmen publikumsorientierte Dienstleistungen, kulturelle Einrichtungen und eine Reihe weiterer Nutzungen die Attraktivität eines Standorts sowie dessen Zentralität wesentlich. Dies ist für die Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche von Bedeutung und wurde auch im Rahmen der Bestandsaufnahme innerhalb der wesentlichen siedlungsstrukturell integrierten Einzelhandelslagen berücksichtigt. Die Bestandsdaten wurden jedoch nicht weitergehend analysiert und damit ausschließlich im Hinblick auf die Erfüllung ihrer Komplementärfunktionen zum Einzelhandel bewertet. Publikumsorientierte Dienstleistungen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Existenz von einer hohen Besucherfrequenz einer breiten Zielgruppe abhängig ist. Sie belegen häufig Standorte in Zentren, um von der durch die umliegenden Nutzungen erzeugten Passantenfrequenz zu profitieren, ermöglichen umgekehrt aber auch den umgebenden Nutzungen, von der durch sie erzeugten Frequenz zu partizipieren. Damit kommt auch publikumsorientierten Dienstleistungen eine zentrenprägende Funktion zu. Insbesondere gastronomische und öffentliche Einrichtungen verstärken die Belebung eines Zentrums und tragen dazu bei, sogenannte Synergieeffekte auszulösen. Komplementärnutzungen publikumsorientierte Dienstleistungen 2 vgl. OVG NRW AZ 7 B 1767 / 08, 6. Februar 2009

10 Einleitung 4 Neben den auf die Frequenz eines Geschäftsquartiers eher kontraproduktiv wirkenden Leerständen wurden daher folgende Nutzungen (ohne Flächenangaben) im Ortskern Marienheides sowie in dessen unmittelbarem Umfeld erhoben: Restaurants, Cafés, Eisdielen, Gaststätten etc. Arzt- und Anwaltspraxen sowie Notare Bank- bzw. Sparkassenfilialen Massagepraxen und Physiotherapeuten Chemische Reinigungen, Waschsalons Friseure Lotto/Toto, Copy-Shops CD-/Video-Verleih Reisebüros Saunas und Bräunungsstudios Schuh- und Schlüsselservices Versicherungs- und Maklerbüros Kinos, Theater, Galerien und sonstige kulturelle Einrichtungen Spielotheken, Billard-Center Internetcafés Postdienstleistungen Für diese Komplementärnutzungen wurden Name, Adresse und Standort ermittelt, wobei eine Zuordnung zu folgenden vier Obergruppen erfolgte: Obergruppen der Komplementärnutzungen Gastronomie und Hotellerie Dienstleistungen Kultur und Freizeit Bildung und Gesundheit Zur Ermittlung der Einkaufsorientierungen und der -zufriedenheit wurden 300 Bürger in der Gemeinde Marienheide mittels einer telefonischen Bürgerbefragung interviewt. 3 Das Befragungsprogramm war im Vorfeld detailliert mit Vertretern der Stadtverwaltung abgestimmt worden. Bürgerbefragung 1.3 Beteiligung Eine projektbegleitende und fachbezogene Mitarbeit der unterschiedlichen Akteursschaft stößt schon während der Gutachtenerstellung einen Diskussionsprozess an und verbessert die Qualität der Untersuchung. Zudem kann mit einer breiten Akzeptanz der Ergebnisse und Empfehlungen gerechnet werden. Die Abstimmung der methodischen Vorgehensweise sowie die Präsentation der Zwischenergebnisse erfolgten zunächst mit Vertretern aus Politik und Verwaltung. Am 23. August 2012 wurde das 3 bearbeitet durch die Fa. VALID RESEARCH Marktforschung GmbH, Bielefeld

11 Rahmenbedingungen 5 Konzept als Sachstandsbericht im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Marienheide vorgestellt. Anschließend (24. August 2012 bis 5. Oktober 2012) fand die Beteiligung der Nachbarkommune sowie der Industrie- und Handelskammer statt. Am 27. September 2012 wurde das Gesamtkonzept zunächst im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, danach den interessierten Einzelhändlern vorgestellt. Im Zeitraum vom 1. Oktober 2012 bis zum erfolgten Offenlage und Bürgerbeteiligung, sodass der Rat der Gemeinde Marienheide das Einzelhandelskonzept am 27. November 2012 beschließen konnte. 2 Rahmenbedingungen 2.1 Lage im Raum und regionalplanerische Einstufung Die Gemeinde Marienheide liegt im Oberbergischen Kreis, eingebettet in den Landschaftsraum Bergisches Land. Sie grenzt im Norden an den Märkischen Kreis mit den Städten Kierspe und Meinerzhagen, im eigenen Kreisgebiet wird sie umrahmt von der Gemeinde Lindlar und den Stadtgebieten Wipperfürth und Gummersbach. Die Gemeinde Marienheide ist dem Regierungsbezirk Köln zugeordnet und wird in der landesplanerischen Hierarchie als Grundzentrum eingestuft. Dies bedeutet, ihr wird in erster Linie eine Versorgungsfunktion für die eigene Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des kurz- und teilweise auch des mittelfristigen Bedarfs beigemessen. Der Einkaufsstandort Marienheide steht insbesondere im Wettbewerb zum kreisangehörigen Mittelzentrum Gummersbach, welches in ca. zehn Kilometer Entfernung liegt, sowie zum Oberzentrum Köln, das sich rund 50 Kilometer entfernt befindet. Lage und Wettbewerbssituation Neben der Wettbewerbssituation wird die Einzelhandelsentwicklung Marienheides u. a. durch die Verkehrsanbindung und die topografische Situation beeinflusst. Marienheide befindet sich in ca. 15 Kilometer Entfernung zum Autobahnanschluss Engelskirchen der Autobahn A 4. Über diese kann in westlicher Fahrtrichtung das Oberzentrum Köln erreicht werden. Die Hauptverkehrsadern im Gemeindegebiet werden durch die Landstraßen L 306 (Kotthauserhöhe Rodt Müllenbach Autobahnanschluss Meinerzhagen) und L 97 (Himmerkusen Marienheide Holzwipper) sowie die von Eberg kommende Bundesstraße B 256 in Richtung Kotthauserhöhe gebildet. verkehrstechnische Anbindung

12 Rahmenbedingungen 6 Abbildung 2 Lage der Gemeinde Marienheide im Raum und zentralörtliche Gliederung Quelle: Kartengrundlage: Geobasisdaten Landesvermessungsamt Nordrhein- Westfalen, Bonn, ST/8/2004, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Der öffentliche Personennahverkehr wird durch eine Reihe von Busverbindungen bedient, die die innergemeindliche Erreichbarkeit sicherstellen und über die Gemeindegrenze hinweg eine Verbindung nach Gummersbach, Meinerzhagen, Engelskirchen und Remscheid ermöglichen. Außerdem besteht eine direkte Zugverbindung mit der Regionalbahn (RB 25) vom Hauptort Marienheide zum Oberzentrum Köln. öffentlicher Personennahverkehr Trotz der Randlage des Gemeindegebiets im Land Nordrhein- Westfalen kann die verkehrliche Anbindung der Gemeinde Marienheide in regionaler Hinsicht als gut eingestuft werden. Eine Besonderheit ergibt sich durch den Regionalflughafen Meinerzhagen. Er befindet sich zwischen den Kommunen Marienheide und Meinerzhagen. Dieser fungiert aufgrund einer begrenzten Landebahn nicht als Start- und Zielpunkt von Linienflügen, bietet aber beste Voraussetzungen für den Geschäftsflugverkehr.

13 Rahmenbedingungen Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung Für die aktuelle Einzelhandelssituation, aber auch die Entwicklungspotenziale des Einzelhandels in Marienheide sind auch die Bevölkerungsverteilung und -struktur wichtig. Die Gemeinde Marienheide wies zum 31. Dezember 2011 eine Einwohnerzahl von Einwohnern auf, die sich auf insgesamt 52 Ortsteile in einer dispersen Siedlungsstruktur verteilen. 4 Der Großteil der Ortsteile ist dörflich strukturiert. Nur der Bereich Rodt/Müllenbach weist neben dem Hauptort Marienheide eine kompaktere Struktur auf. Einwohnerzahl und Stadtgliederung Die zwei Siedlungsschwerpunkte werden durch die Bundesstraße B 256 verkehrlich miteinander verbunden. Tabelle 1 Einwohner der Gemeinde Marienheide nach Ortsteilen Ortsteil Einwohner in % Berghof 33 0,2 Börlinghausen 283 2,0 Däinghausen 105 0,8 Dahl 8 0,1 Dannenberg 326 2,3 Dürhölzen 161 1,2 Eberg 68 0,5 Eiringhausen 45 0,3 Erlinghagen 347 2,5 Gervershagen 16 0,1 Gimborn 30 0,2 Gogarten 225 1,6 Grunewald 3 0,0 Himmerkusen 86 0,6 Höfel 64 0,5 Holzwipper 94 0,7 Hütte 59 0,4 Jedinghagen 321 2,3 Kalsbach 600 4,3 Kattwinkel 115 0,8 4 Die Gesamteinwohnerzahl der Gemeinde Marienheide bezieht sich auf Daten des IT.NRW, die Einwohnerzahlen der einzelnen Ortsteile wurden von der Gemeinde Marienheide fortgeschrieben. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird die Gesamteinwohnerzahl des IT.NRW für weitere Berechnungen herangezogen.

14 Rahmenbedingungen 8 Ortsteil Einwohner in % Kempershöhe 122 Königsheide 43 Kotthausen 938 Krommenohl 13 Lambach 13 Lehmkuhl 7 Leiberg 22 Lienkamp 13 Linge 123 Marienheide Müllenbach Niederwette 62 Oberboinghausen 25 Obernhagen 78 Obersiemeringhausen 18 Rodt 779 Scharde 155 Schemmen 86 Schmitzwipper 77 Schöneborn 104 Schulzenkamp 4 Siemerkusen 46 Siepen 22 Späinghausen 18 Straße 6 Stülinghausen 220 Unterboinghausen 15 Unterpentinghausen 7 Wernscheid 133 Wilbringhausen 54 Winkel 271 0,9 0,3 6,8 0,1 0,1 0,1 0,2 0,1 0,9 44,1 Gesamt Quelle: Daten der Gemeinde Marienheide, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH ,1 0,5 0,2 0,6 0,1 5,7 1,1 0,6 0,6 0,7 0,0 0,3 0,2 0,1 0,0 1,6 0,1 0,1 1,0 0,4 2,0 Seit dem Jahr 2001 verzeichnet die Gemeinde Marienheide Bevölkerungszuwächse mit nur geringen Schwankungen: Der relativ ausgewogene Gesamtsaldo aus Wanderungs- und natürlichen Bevölke- Einwohnerentwicklung 2001 bis 2011

15 Rahmenbedingungen 9 rungsbewegungen führte in der Vergangenheit zu einer leicht zunehmenden Einwohnerzahl im Gemeindegebiet. Tabelle 2 Einwohnerentwicklung Gemeinde Marienheide Einwohner Jahr absolut Jahr 2001 = 100 % ,0 % ,17 % ,07 % ,85 % ,63 % ,93 % ,50 % ,43 % ,88 % ,98 % ,73 % Quelle: Daten IT.NRW, Berechnung und Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Bei der Betrachtung der Bevölkerung nach Altersgruppen zeigt sich, dass die Gemeinde Marienheide im Vergleich zu Kreis, Regierungsbezirk und Bundesland eine tendenziell jüngere Bevölkerung aufweist. Abbildung 3 Bevölkerungsentwicklung seit 2001 im Vergleich 105% 103% 100% 98% 95% Gemeinde Marienheide Regierungsbezirk Köln Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Quelle: Daten IT.NRW, Darstellung Stadt- u. Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 12

16 Rahmenbedingungen 10 Der Anteil der Bevölkerung unter 25 Jahren liegt in Marienheide um rund vier Prozent höher als in den Vergleichsräumen. Demgegenüber ist der Anteil der Einwohner über 65 Jahre um rund ein Prozent geringer. Bevölkerung nach Altersgruppen Abbildung 4 Altersstruktur der Marienheider Bevölkerung im Vergleich 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10, ,0 0,0 unter 25 Jahre 25 bis unter 35 Jahre 35 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und mehr Gemeinde Marienheide Oberbergischer Kreis Regierungsbezirk Köln Nordrhein-Westfalen Quelle: Daten IT.NRW, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012, Angaben in % Um Aussagen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Marienheide treffen zu können, kann auf die Bevölkerungsprognose des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein- Westfalen (IT.NRW) zurückgegriffen werden. Bevölkerungsprognose bis 2030 Die Bevölkerungsprognose des IT.NRW sieht eine Abnahme der Bevölkerung von 2008 bis 2030 um 5,2 % voraus; dies entspricht einer absoluten Zahl von 720 Einwohnern (Basisjahr 2008: Einwohner, Modellberechnung 2030: Einwohner). Neben einer Veränderung der Einwohnerzahlen wird sich auch in der Gemeinde Marienheide der demografische Wandel insbesondere im zukünftigen Altersaufbau der Bevölkerung deutlich widerspiegeln. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist davon auszugehen, dass sich in der Gemeinde Marienheide der Bevölkerungsanteil von Kindern und Jugendlichen der bundesweiten demografischen Entwicklung folgend zukünftig verringern und der Anteil der älteren Menschen ansteigen wird. Insgesamt lässt sich im Hinblick auf die Bevölkerungsprognose festhalten, dass für den Einzelhandelsstandort Marienheide keine deutlichen Impulse durch die Bevölkerungsentwicklung zu erwarten sind.

17 Rahmenbedingungen 11 Abbildung 5 Szenari0 der Bevölkerungsprognose für die Gemeinde Marienheide bis IT. NRW (Basisjahr 2008) Quelle: Daten IT.NRW, Berechnung und Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Einhergehend mit einem Alterungsprozess und einem geringeren Anteil an Familien mit Kindern wird es zu Veränderungen in der Bedarfsstruktur kommen. Dies betrifft insbesondere die Anforderungen an eine wohnungsnahe Grundversorgung, eine autounabhängige Versorgung sowie die Anpassung des Einzelhandels an die Bedarfsstruktur kleinerer Haushaltsgrößen bzw. Singlehaushalte. Veränderung in der Bedarfsstruktur 2.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsplätze Die grundzentralen Versorgungsfunktionen der Gemeinde Marienheide resultieren aus dem Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz der Gemeinde sowie aus dem Arbeitsplatzangebot im gewerblichen Sektor. Die Gemeinde Marienheide hält derzeit vier Gewerbegebiete vor: Rodt, Kalsbach-Kotthauserhöhe, Griemeringhausen und Marienheide. Moderne Industriebetriebe des Maschinen- und Werkzeugbaus sowie der Metall- und Kunststoffverarbeitung begründen einen überdurchschnittlich hohen Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich des Produzierenden Gewerbes. Insgesamt war im Jahr 2011 ein Anteil von ca. 68 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich des produzierenden Gewerbes tätig (Oberbergischer Kreis: Ca. 57 %). Bedeutung von Gewerbe und Industrie Überdurchschnittlich ausgeprägt ist in der Gemeinde Marienheide außerdem der Bereich Land- und Forstwirtschaft/Fischerei: Im Oberbergischen Kreis sind ca. 0,4 % der Beschäftigten in diesem Bereich tätig, in der Gemeinde Marienheide ca. 1,5 %. Im regionalen Vergleich liegen im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr durchschnittliche Werte vor. Der Anteil der sozialversiche-

18 Rahmenbedingungen 12 rungspflichtig Beschäftigten beträgt in der Gemeinde Marienheide ca. 13,6 % (Oberbergischer Kreis: Ca. 15,6 %). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich der sonstigen Dienstleistungen zeigt in der Gemeinde Marienheide mit rund 16,9 % hingegen einen deutlich geringeren Wert als im Oberbergischen Kreis (27,1 %) oder den beiden kreisübergeordneten Vergleichsräumen Regierungsbezirk Köln (ca. 41,3 %) und Nordrhein- Westfalen (34,1 %). Abbildung 6 Beschäftigtenstruktur im regionalen Vergleich Gemeinde Oberbergischer Regierungsbzirk Nordrhein- Marienheide Kreis Köln Westfalen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Handel, Gastgewerbe, Verkehr Produzierendes Gewerbe Sonstige Dienstleistungen Quelle: Daten IT.NRW: Kommunalprofil der Gemeinde Marienheide Juni 2010, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Die Bemühungen der Gemeinde, insbesondere dem verarbeitenden Gewerbe ausreichende Flächen zur Verfügung zu stellen, sind erfolgreich. So ist die Zahl der Arbeitsplätze in Marienheide durch die Ansiedlung bzw. den Ausbau verschiedener Unternehmen seit 2010 wieder angestiegen. Insbesondere im Zeitraum von 2006 bis 2008 ist ein Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu erkennen, der aber in den Folgejahren wieder abfällt. Dies ist auf die wirtschaftlich starken Jahre zwischen 2006 und 2008 und dem hohen Anteil der Beschäftigten im gewerblichen Sektor zurückzuführen. Im Jahr 2011 wurden insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Marienheide gezählt. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet dies einen starken Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von rund 16,6 %.

19 Rahmenbedingungen 13 Abbildung 7 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort im Vergleich von 2000 bis 2011 (2000 = 100%) Gemeinde Marienheide Regierungsbezirk Köln Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Quelle: Daten IT.NRW, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Die Arbeitsplatzsituation der Gemeinde Marienheide spiegelt sich auch in einem negatives Pendlersaldo im Jahr 2010 wider: Berufseinpendler stehen Berufsauspendlern gegenüber und führen zu einem negativen Pendlersaldo von Beschäftigten. Die Berufsauspendler sind zu etwa gleichen Teilen im produzierenden (2.134 Berufsauspendler) wie im Dienstleistungsgewerbe (2.303 Berufsauspendler) außerhalb des Gemeindegebiets Marienheide tätig. Die Pendlerverflechtungen konzentrieren sich maßgeblich auf die Stadtgebiete Gummersbach und Wipperfürth. Auch das Oberzentrum Köln stellt Arbeitsplätze für die in Marienheide wohnhaften Arbeitnehmer. Hervorzuheben ist außerdem der Anteil der Berufseinpendler von 36 % aus dem Stadtgebiet Gummersbach in die Gemeinde Marienheide. negatives Pendlersaldo Die starken Pendlerverflechtungen dokumentieren, dass die Gemeinde Marienheide gleichermaßen als Wirtschafts- und Wohnstandort von Bedeutung ist. Dies ist deshalb von so hohem Interesse, weil viele Beschäftigte ihren Einkauf (auch) am Arbeitsort tätigen oder die Fahrten zum Arbeitsort mit dem Einkauf verknüpfen.

20 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 14 Abbildung 8 Pendlerverflechtungen im Jahr 2010 (ausgewählte Städte und Gemeinden; in absoluten Zahlen) Quelle: Daten IT.NRW, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 3.1 Bedeutung des Einzelhandels für die Stadtentwicklung Die Entwicklung des Einzelhandels und der Stadtstrukturen beeinflussen einander. Einzelhandel bewirkt in integrierten Lagen oftmals Baudichte, Passantenfrequenz sowie Nutzungsmischung und ist eine wichtige Voraussetzung für Urbanität und eine vitale Stadt. Umgekehrt verbessern attraktive städtebauliche Rahmenbedingungen die Anziehungskraft von Einzelhandelslagen. Mit der zunehmenden Ansiedlung von Einzelhandel an peripheren Standorten hat sich diese stadtbildende Funktion des Einzelhandels in der Vergangenheit deutlich reduziert. Daher bedarf es heute der gezielten Steuerung des Einzelhandels im Rahmen einer nachhaltigen Stadtstadtbildende Funktion des Einzelhandels

21 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 15 entwicklungspolitik, um die stadtbildende Funktion des Einzelhandels aufrechtzuerhalten. Die Zentren sind dabei auf Einzelhandelsnutzungen angewiesen, um Frequenzen zu sichern. Beeinflusst wird die Entwicklung des Einzelhandels von Veränderungen in Angebot und Nachfrage. Es ist davon auszugehen, dass sich einige der nachfolgend skizzierten Entwicklungstendenzen unabhängig von öffentlichen Eingriffen fortsetzen, andere jedoch sind durch gezielte Stadtentwicklungspolitik beeinflussbar. Angebot und Nachfrage 3.2 Entwicklungen auf der Angebotsseite Eine Reihe handelsendogener Faktoren wird auch in Zukunft die Einzelhandelsentwicklung in der Gemeinde Marienheide beeinflussen: Seit 1970 hat sich in Deutschland die Verkaufsfläche des Ladenhandels auf aktuell ca. 122 Mio. qm mehr als verdreifacht. 5 Allerdings ist in den letzten Jahren eine nachlassende Dynamik zu erkennen. Das starke Verkaufsflächenwachstum führt bei einem begrenzten Marktvolumen zu einem Rückgang der Verkaufsflächenproduktivität. Die Folgen sind steigender Wettbewerb um Marktanteile, aber auch die Tendenz zur stärkeren Reduzierung der Betriebskosten (Lieferantenkonditionen, Personalkosten). Hieraus resultieren oftmals Reduzierungen von Serviceleistungen sowie die weitere Verdrängung kleinerer Betriebseinheiten, die aufgrund ungünstiger Einkaufskonditionen sich im Preiskampf nicht mehr behaupten können. Ein Wandel der Betriebsformen und -konzepte führt zu steigendem Wettbewerbsdruck vor allem bei inhabergeführten Geschäften. Diese Umformung verläuft häufig in Verbindung mit einer zunehmenden Großflächigkeit und Discountisierung. Beispielhaft ist der Lebensmitteleinzelhandel aufzuführen, dessen Preiskampf im europäischen Vergleich in Deutschland mit am ausgeprägtesten ist. Eine steigende Dominanz des Discountbereichs wird anhand der Entwicklung des Umsatzanteils am gesamten Lebensmitteleinzelhandel deutlich: Seit 1990 hat sich der Umsatzanteil der Lebensmitteldiscounter von ca. 24 % auf ca. 42 % im Jahre 2007 fast verdoppelt mit einer weiter steigenden Tendenz. 6 Wesentliche Einbußen mussten neben den traditionellen kleineren SB-Lebensmittelgeschäften lange Zeit auch die Supermärkte hinnehmen. Verkaufsflächenwachstum und steigende Betriebsgrößen Verkaufsflächenproduktivität Discountorientierung 5 vgl. EHI Handel aktuell 2009/2011, S EHI Handel aktuell 2009/2011, S. 192

22 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 16 Abbildung 9 Verkaufsflächenentwicklung im Einzelhandel (in Mio. qm) Quelle: Daten EHI Handel aktuell 2009/2011, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Auch in anderen Branchen, z. B. Drogerieartikel, Textilien, Schuhe oder Sportartikel, verläuft diese Entwicklung zugunsten von Fachmärkten und zulasten kleiner und mittelständischer Fachgeschäfte. Auf dem deutschen Elektronikmarkt werben die Filialketten Media Markt, Saturn und Pro Markt massiv mit Niedrigpreisen und erwirtschaften mittlerweile einen Umsatzanteil von fast 40 % am Gesamtmarkt. 7 Im angespannten Wettbewerb um Umsatzanteile haben Preisdumping und Unternehmensübernahmen zu immer stärkeren Konzentrationsprozessen und höherem Filialisierungsgrad im Einzelhandel geführt. Die Vertriebsstrukturen im Einzelhandel verändern sich mit deutlichen Auswirkungen auf die bestehende Einzelhandelslandschaft und deren Entwicklung. Neue Standorte (u. a. Tankstellen, Bahnhöfe, Flughäfen) verschärfen den Wettbewerb des stationären Einzelhandels. Hersteller versuchen, die Bedeutung der Händler zu mindern und realisieren Shops in Eigenregie. Mit E-Commerce erobern virtuelle Einkaufsplätze die Gunst der Kunden. So stieg der Umsatz des Online-Handels von ca. 1,0 Mrd. EUR im Jahre 2000 auf ca. 18,3 Mrd. EUR im Jahre Dies entspricht bereits über 7 % des Gesamtumsatzes im Einzelhandel. Für das Jahr 2011 wurde ein weiterer Anstieg des Umsatzes auf bis zu 10 % des Gesamtumsatzes prognostiziert. 8 Konzentration und Filialisierung Veränderung der Vertriebsstrukturen 7 EHI Handel aktuell 2009/2011, S EHI Handel aktuell 2009/2011, S. 232

23 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 17 Anfänglich waren es hauptsächlich Bücher und Produkte der Unterhaltungselektronik/IT, die über E-Commerce nachgefragt wurden. Mittlerweile ist der Onlinehandel in fast allen Branchen spürbar. Auch der Bereich Teleshopping weist kontinuierliche Umsatzzuwächse von jährlich ca. 20 % auf. Damit verliert der stationäre Einzelhandel zunehmend Marktanteile. Abbildung 10 Umsatzanteile des Lebensmitteleinzelhandels nach Betriebstypen von 1991 bis 2007 (in %) SB-Warenhaus/Verbrauchermarkt Supermarkt Discounter restliche Lebensmittelgeschäfte Quelle: Datengrundlage EHI Handel aktuell 2009/2011 und frühere Ausgaben; Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Anm.: Aufgrund neuer Betriebstypenentwicklungen im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels wurden die statistischen Kategorien der Betriebstypen durch das EHI Retail Institute mittlerweile novelliert, sodass eine Vergleichbarkeit der Darstellung mit den Jahren 2008 bis 2011 nicht gewährleistet wäre. Zudem kommt es zu einer Art Aufweichung der bisherigen Betriebstypenstrukturen. Die Firma Tchibo hat sich lange Zeit als Mehrbranchenanbieter positioniert, die Umsätze aus Kaffee- Verkauf wurden zur Nebeneinnahme. Die Lebensmitteldiscounter Aldi und Lidl erreichen hohe Umsatzanteile und Marktbedeutung mit Aktionsware; beispielhaft dafür ist die Betrachtung der umsatzbezogenen Top Ten im Textileinzelhandel. Aufgrund des fortwährenden Kampfs um Marktanteile nimmt die Vertikalisierung im Einzelhandel zu, sie steht für die Ausklammerung von Zwischenstufen (z. B. Großhandel) des Handels durch Realisierung eigener Shops oder enge Zusammenarbeit mit anderen Handelspartnern (z. B. Esprit, H & M, Ikea, Aldi), um sich hierdurch vor allem gegenüber anderen Filialisten, dem Fach- und Versandhandel behaupten zu können.

24 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 18 Tabelle 3 Top Ten des Textileinzelhandels im Jahr 2011 Textilumsatz Unternehmen in Mio. EUR brutto Otto Group, Hamburg 4.158* H&M, Hamburg C&A, Düsseldorf Metro Group, Düsseldorf 2.418* Karstadt, Essen 1.973* Peek & Cloppenburg, Düsseldorf Tengelmann, Mülheim Ruhr 1.195* Lidl, Neckarsulm 1.049* Aldi Gruppe 1.034* Tchibo, Hamburg 945* * Schätzwerte Quelle: Datengrundlage Textil Wirtschaft Oktober 2011 ( Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Entwicklungen auf der Nachfrageseite Verantwortlich für die Entwicklungstendenzen im Einzelhandel sind auch die Verbraucher. So hat sich auf der Nachfrageseite in den letzten Jahrzehnten ein demografischer und gesellschaftlicher Wandel vollzogen, der sich in einer Veränderung der Altersstrukturen und der Tendenz zu kleineren Haushalten sowie in einer gestiegenen Mobilität niederschlägt. Zudem ist zu berücksichtigten, dass die Bevölkerungszahl mit erheblichen regionalen Unterschieden in den kommenden Jahren in der Tendenz weiter sinken wird. Die immer stärkere Preis- und Pkw-Orientierung der Kunden hat die Entwicklung der heutigen Strukturen im Einzelhandel unterstützt. Das sogenannte Smartshopping 9 hat die traditionelle Kundenbindung an ein Unternehmen abgelöst mit der Folge, dass Preis- sowie Rabattierungsaktionen weiter zunehmen. In Verbindung mit wachsenden Ausgaben in anderen Bereichen (z. B. Energie) und zunehmender Preisorientierung der Verbraucher sinkt der Ausgabenanteil der Kunden für den Einzelhandel seit Jahren. Lag der Anteil des Einzelhandels an den privaten Konsumaus- Preis- und Pkw-Orientierung der Kunden Anteil des Einzelhandelsumsatzes an privaten Konsumausgaben 9 Smart Shopper: Die Kaufentscheidung orientiert sich ausschließlich an Preisgünstigkeit und -würdigkeit; die Folgen im Kundenverhalten sind eine intensive Informationssuche vor dem Kauf, Vorratskäufe bei Angeboten, Internetshopping, Nutzung von Coupons und Kundenkarten.

25 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 19 gaben im Jahr 1995 noch bei über 35 %, wurde im Jahr 2011 nur noch ein Anteil von ca. 28 % erreicht. 10 Insgesamt wird die Einzelhandelskaufkraft in den nächsten Jahren voraussichtlich nur in geringem Maße ansteigen. Die Kunden verlangen aber trotz Umsatzrückgängen eine möglichst große Vielfalt. Dazu fordern die Tendenz zu mehr Ein- und Zweipersonenhaushalten sowie der demografische Wandel eine größere Diversifizierung im Hinblick auf Sortiments- und Angebotsstrukturen. Alle Waren eines Bedarfsbereichs sollen zudem nach Möglichkeit an einem Einkaufsstandort verfügbar sein (One-Stop-Shopping), damit möglichst wenig Zeit für die Versorgung bzw. möglichst viel Zeit für die Freizeitgestaltung verwendet werden kann. Eine größere Entfernung zum Einkaufsort wird von dem mobilen Teil der Bevölkerung in Kauf genommen. Erlebniseinkauf und Versorgungseinkauf werden immer stärker getrennt. Einkaufsverhalten Insgesamt geht mit der Steigerung der Mobilität und einer immer bedeutsamer werdenden Erlebniskomponente des Einkaufens eine sinkende Standort- und Betriebstreue der Verbraucher einher. Hierdurch hat sich der Wettbewerb um den Kunden intensiviert. Auch hat das veränderte Kundenverhalten zu einer Neubewertung von Standortfaktoren und Standortqualitäten sowie der Entwicklung neuer Betriebstypen und Vertriebssysteme durch die Einzelhandelsunternehmen geführt. 3.4 Auswirkungen auf die Stadtentwicklung Aus der Vernetzung der Entwicklungen von Angebots- und Nachfrageseite resultieren zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die Stadtentwicklung. Durch die Konzentration auf periphere, autoorientierte Einkaufsorte haben die gewachsenen Zentren v. a. in der Vergangenheit an Bedeutung verloren. Die erfolgte Ausweitung von zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimenten an nicht integrierten Standorten hat wichtige Magnetbetriebe sowie Kaufkraft aus den Zentren abgezogen. In den Innenstädten haben die Warenhäuser und der Fachhandel als Leitbetriebe an Bedeutung eingebüßt. Allerdings ist hinsichtlich der Shopping-Center festzuhalten, dass hier in den letzten Jahren eine Trendwende eingesetzt hat: Funktionsverluste in den Stadtzentren Während Einkaufszentren seit den 60er-Jahren vorzugsweise außerhalb bestehender Versorgungsstrukturen auf der Grünen Wiese angesiedelt wurden, werden in den letzten Jahren neue Einkaufszentren zum überwiegenden Teil innerhalb von Innenstädten bzw. Stadtteilzentren in Ober- und Mittelzentren realisiert. 10 Quelle: Statistisches Bundesamt, HDE-Berechnungen 2011 (Einzelhandel ohne Kfz-Handel, Kraft- und Brennstoffe sowie Apotheken)

26 Allgemeine Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 20 Der Forderung von Handelsunternehmen nach größeren Ladeneinheiten ist in vielen Zentren schwer nachzukommen. Vielfach fehlen notwendige Entwicklungsflächen für neue Handelsimmobilien oder Erweiterungen bestehender Betriebe; Zuschnitte bestehender Ladeneinheiten entsprechen vielerorts nicht mehr aktuellen Ansprüchen. Die eigentümerübergreifende Vergrößerung von bestehenden Ladeneinheiten stellt eine besondere Herausforderung dar, die u. a. in Immobilien- und Standortgemeinschaften gelöst werden können. Leistungsfähige Lebensmittelanbieter fragen heute Standorte mit mindestens 800 qm Verkaufsfläche nach. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass Lebensmittelmärkte ohne Erweiterungsmöglichkeiten in vielen Fällen ihren Betrieb werden. Bei fehlenden Entwicklungsflächen in den kleineren Zentren kann dann die Funktionsfähigkeit des gesamten Zentrums gefährdet sein. Beim Verlust des Lebensmittelmagnetbetriebs entsteht i. d. R. ein Trading-Down- Prozess und weitere Geschäfte müssen aufgrund fehlender Laufkundschaft schließen. Auch andere Infrastruktureinrichtungen (z. B. Poststellen, Bankfilialen) ziehen sich aus den (ehemaligen) Versorgungsschwerpunkten zurück. Diese Entwicklungen verlaufen entgegen einem stadtpolitischen Ziel der kurzen Wege. In der Marienheider Bevölkerung sind insbesondere immobile Bevölkerungsteile betroffen, die auf eine wohnungsnahe Grundversorgung angewiesen sind. Mit dem demografischen Wandel steigt dieser betroffene Bevölkerungsteil weiter an. Das Verkaufsflächenwachstum an nicht integrierten Standorten führt zu erhöhten Aufwendungen im Hinblick auf die Bereitstellung der dort monofunktional genutzten Infrastruktur. Zudem verursacht das Ausbleiben von Einzelhandelsinvestitionen in den Zentren öffentliche Revitalisierungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Der Flächenverbrauch für großflächige, oft eingeschossige Verkaufsräume an peripheren Standorten mit großzügigen Stellplatzanlagen belastet die Umwelt. Die durch die steigenden Betriebsgrößen hervorgerufenen größeren Einzugsbereiche der Betriebe fördern den Anstieg des Individualverkehrs. Die Realisierung einer städtischen Funktionsmischung von Wohnen und Versorgung und damit die Möglichkeit zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens wird immer schwieriger. Die schwindende Attraktivität von Zentren kann darüber hinaus zur Vernachlässigung von Investitionen in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) führen. In Gewerbe- und Industriegebieten stellen Entwicklungsflächen entlang von Hauptverkehrsstraßen aufgrund ihrer guten Pkw- Erreichbarkeit für viele Einzelhandelsunternehmen attraktive Alternativstandorte zu den Stadtzentren dar. Einzelhandelsunternehmen sind im Vergleich zu anderem Gewerbe zur Zahlung höherer Boden- Flächenansprüche Nahversorgung Infrastrukturkosten Individualverkehr Gewerbe- und Industriegebiete

27 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 21 renten fähig, was zur Verdrängung des vorhandenen Gewerbes führen kann. Diese übergeordneten Entwicklungen nehmen auch auf das Zentrengefüge der Gemeinde Marienheide Einfluss, wodurch Versorgungsschwerpunkte in ihrer Qualität und Existenz beeinträchtigt werden können. Eine gesamtgemeindliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung ist notwendig, um die dadurch verursachten städtebaulichen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgewirkungen verträglich zu halten und dem Bedeutungsverlust gewachsener Zentren entgegenzuwirken. 4 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 4.1 Sortimentsbezogene und räumliche Verteilung Im Marienheider Gemeindegebiet wurden während des Erhebungszeitraums April und Juni 2012 insgesamt 51 Betriebe des Ladeneinzelhandels und des Ladenhandwerks mit insgesamt qm Verkaufsfläche erhoben. In der folgenden Tabelle werden die für die einzelnen Sortimente erhobenen Verkaufsflächen nach Angebotsschwerpunkt dargestellt. Einzelhandelsbestand der Gemeinde Marienheide Tabelle 4 Einzelhandelsausstattung in der Gemeinde Marienheide nach Sortimenten (nach Angebotsschwerpunkt) Sortiment Branche Anzahl Betriebe VK-Fläche in qm Lebensmittel Nahrungs- und Genussmittel Getränke, Spirituosen, Tabak Nahrungs- und Genussmittel Backwaren Nahrungs- und Genussmittel Fleisch, Fleischwaren Nahrungs- und Genussmittel 2 50 Lebensmittelspezialanbieter, Reformwaren Nahrungs- und Genussmittel 0 0 Drogerie, Kosmetik* Gesundheit, Körperpflege 0 0 Pharmazeutische Artikel Gesundheit, Körperpflege Sanitätswaren, Orthopädie Gesundheit, Körperpflege 0 0 Optik, Hörgeräteakustik Gesundheit, Körperpflege 2 85 Blumen Blumen, Zoobedarf 1 25 Zoobedarf, Tiernahrung Blumen, Zoobedarf Bücher, Zeitschriften, Zeitungen Bücher, Schreibwaren, Büro Papier-, Büro-, Schreibwaren, Büroartikel Bücher, Schreibwaren, Büro Damenbekleidung Bekleidung, Schuhe, Schmuck 5 835

28 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 22 Sortiment Branche Anzahl Betriebe VK-Fläche in qm Herrenbekleidung Bekleidung, Schuhe, Schmuck 0 0 Kinderbekleidung Bekleidung, Schuhe, Schmuck 0 0 Schuhe, Lederwaren, Taschen, Koffer Bekleidung, Schuhe, Schmuck 1 45 Sportbekleidung, Sportschuhe Bekleidung, Schuhe, Schmuck 0 0 Uhren, Schmuck Bekleidung, Schuhe, Schmuck 0 0 Sport, Camping/Outdoor, Fahrräder Sport, Freizeit, Spiel 1 65 Freizeit, Spielwaren Sport, Freizeit, Spiel 0 0 Elektrogroß-/-kleingeräte Elektrowaren Leuchten Elektrowaren 0 0 Unterhaltungselektronik, Musik, Video Elektrowaren 0 0 Computer und Zubehör, Büromaschinen Elektrowaren 0 0 Telefone Elektrowaren 0 0 Foto** Elektrowaren 0 0 Hausrat, Geschenkartikel Möbel, Einrichtung 1 45 Haus-, Heimtextilien, Teppiche Möbel, Einrichtung 0 0 Möbel (ohne Küchen) Möbel, Einrichtung 0 0 Küchen Möbel, Einrichtung 0 0 Kunst, Antiquitäten, Bilder(-rahmen) Möbel, Einrichtung 1 50 Bau- und Heimwerkerbedarf Bau-/ Gartenbedarf, Autozubehör 1 70 Tapeten, Bodenbeläge, Teppichboden Bau-/ Gartenbedarf, Autozubehör 1 70 Gartenbedarf Bau-/ Gartenbedarf, Autozubehör Autozubehör Bau-/ Gartenbedarf, Autozubehör Summe * Anm.: In der Auflistung ist bereits die Schließung der Schleckerfiliale im Ortskern berücksichtigt. ** Anm.: Der Betrieb Foto König wird in dieser Auflistung dem Sortiment Kunst, Antiquitäten, Bilder(-rahmen) zugerechnet, da der Verkauf primär von Bilderrahmen als von Fotozubehör im Vordergrund steht. Quelle: Einzelhandelsbestandserhebung und Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Die wichtigste Standortlage des Einzelhandels befindet sich im Ortsteil Marienheide. Insgesamt sind dort ca. 73 % der Betriebe ansässig, die rund 59 % der Verkaufsfläche der Gesamtstadt darstellen und ca. 57 % des Gesamtumsatzes tätigen.

29 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 23 Weitere Versorgungslagen befinden sich im Ortsteil Rodt mit sechs Betrieben, dem Ortsteil Kotthausen mit vier Betrieben sowie den Ortsteilen Dürhölzen, Kalsbach, Winkel und Stülinghausen mit jeweils einem Betrieb. Tabelle 5 Räumliche Verteilung des Einzelhandels in der Gemeinde Marienheide Anz. Betriebe Verkaufsfläche Umsatz Ortsteil abs. in % in qm in % Marienheide Rodt Weitere Ortsteile in Mio. EUR in % 37 72, ,6 17,9 56,5 6 11, ,4 9,2 29,0 8 15, ,0 4,6 14,5 Summe ,7 100 Anm.: Aus Datenschutzgründen werden die Ortsteile Dürhölzen, Kalsbach, Kotthausen, Stülinghausen und Winkel zusammengefasst. Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Juni 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) 4.2 Angebotsstruktur und Leistungsfähigkeit Auf der Verkaufsfläche von ca qm wurde im Jahr 2011 ein Bruttoumsatz von ca. 31,7 Mio. EUR erwirtschaftet. In der Abbildung und in der Tabelle zur Einzelhandelsausstattung in der Gemeinde Marienheide wird die Ausstattung nach dem Umsatzschwerpunkt der Betriebe dargestellt. Somit werden hier die Betriebe, die unterschiedliche Sortimente führen (z. B. Vollsortimenter), ihrem Umsatzschwerpunkt zugeordnet. Dabei zeigt sich die Branchenstruktur der Gemeinde, die auch mit Daten anderer Kommunen ähnlicher Einwohnerzahl abgeglichen werden kann. Die Umsatzleistung der Einzelhandelsbetriebe wurde gutachterlich unter Berücksichtigung der ortsspezifischen handelswirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf Basis durchschnittlicher Betriebskennziffern (z. B. Flächenproduktivität) eingeschätzt. Dabei wurden unternehmenseigene Erfahrungswerte aus zahlreichen Befragungen des Einzelhandels zugrunde gelegt sowie Veröffentlichungen zur durchschnittlichen Verkaufsflächenproduktivität des EHI Retail Institute herangezogen. Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide nach Angebotsschwerpunkt Umsatzeinschätzung

30 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 24 Abbildung 11 Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide nach Angebotsschwerpunkt (in %) Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit/Körperpflege Blumen/Zoobedarf Bücher/Schreibwaren/Büro Bekleidung/Schuhe/Schmuck/ Sport/Spiel/Freizeit Möbel/Einrichtung, Elektrowaren, Bau-/Gartenbedarf Umsatzanteil (ca. 31,7 Mio. EUR) Verkaufsflächenanteil (n=ca qm) Anteil der Betriebe (n=51) Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH; Erhebungsstand Juni 2012 Für die Einzelhandelsausstattung nach Warengruppen sind folgende Ergebnisse festzuhalten: Überwiegend kurzfristiger Bedarfsbereich Bei Nahrungs- und Genussmitteln wird von 22 Betrieben (= ca. 43 % der ansässigen Betriebe) auf knapp zwei Drittel der Verkaufsfläche rund 70 % des Einzelhandelsumsatzes der Gemeinde Marienheide generiert. Die Betriebsstruktur weist eine Mischung aus sieben größeren Lebensmittel-SB-Märkten (zwei Supermärkte, vier Lebensmitteldiscounter und ein Getränkemarkt) und einer Reihe kleinstrukturierter Betriebe (v. a. Fachgeschäfte und Lebensmittelhandwerksbetriebe) auf. Der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel kommt die mit Abstand größte Einzelhandelsbedeutung innerhalb des Gemeindegebiets zu. Den Sparten Gesundheit, Körperpflege und Blumen/Zoobedarf sind ca. 14 % der Betriebe (sieben Betriebe) mit einem Verkaufsflächenanteil von ca. 4,3 % (325 qm) mit einem Umsatzanteil von rund 11 % (ca. 3,5 Mio. EUR) zuzuordnen. Der Einzelhandel aus den Sparten Gesundheit und Körperpflege ist in der Gemeinde Marienheide durch Apotheken und einen Augenoptiker vertreten. Ein Blumengeschäft sowie ein Fachmarkt für Tiernahrung reprä- Einzelhandelsausstattung nach Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit, Körperpflege und Blumen/Zoobedarf

31 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 25 sentieren das Angebot in der Warengruppe Blumen/Zoobedarf. Der einzige Drogeriefachmarkt in der Gemeinde, Schlecker, schloss aufgrund der Insolvenz des Konzerns Mitte des Jahres Tabelle 6 Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide nach Angebotsschwerpunkt Anzahl der Betriebe Verkaufsfläche Umsatz Warengruppe abs. in % in qm in % in Mio. EUR Nahrungs- und Genussmittel 22 43, ,7 22,3 70,3 in % Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf 7 13, ,3 3,5 11,0 Bücher/Schreibwaren/Büro 6 11, ,4 1,1 3,5 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Freizeit/Spiel 7 13, ,5 1,8 5,7 Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör 9 17, ,1 3,0 9,5 Summe ,7 100 Anm.: Quelle: Verkaufsflächen auf 5 qm gerundet Erhebung, Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Juni 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Überwiegend mittelfristiger Bedarfsbereich Die Warengruppe Bücher, Schreibwaren, Büro ist durch fünf kleinstrukturierte Betriebe und einen mittelgroßen Betrieb (ca. 12 % der Betriebe, rund 5 % der Verkaufsfläche und ca. 4 % des Umsatzes) gekennzeichnet. Diese Werte entsprechen der Ausstattung und Leistungsfähigkeit von Städten und Gemeinden mit vergleichbarer Einwohnerzahl; sie spiegeln damit keine besondere Ausprägung wider. Ebenfalls dem mittelfristigen Bedarfsbereich zugeordnet sind die Warengruppen Bekleidung, Schuhe, Schmuck sowie Sport, Spiel, Freizeit. Die Verkaufsfläche der sieben Betriebe (ca. 14 % aller Betriebe) beider Warengruppen beträgt zusammen rund 945 qm (anteilig ca. 13 %). Der generierte Umsatz beträgt rund 1,8 Mio. EUR (ca. 6 %). Das Angebot ist durch kleinere inhabergeführte Fachgeschäfte sowie einen größeren Filialbetrieb (KIK) gekennzeichnet. Überwiegend langfristiger Bedarfsbereich Die dem langfristigen Angebot zugehörigen Warengruppen Elektrowaren, Möbel/Einrichtung sowie Bau-, Gartenbedarf und Autozubehör weisen zusammen rund 17,7 % der Betriebe (neun Bücher, Schreibwaren, Büro Bekleidung, Schuhe, Schmuck und Sport, Spiel, Freizeit Elektrowaren, Möbel/Einrichtung, Bau-/Gartenbedarf sowie Autozubehör

32 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 26 Betriebe) und ca. 13,1 % der Verkaufsfläche auf. Der generierte Umsatz von rund 3,0 Mio. EUR entspricht etwa 9,5 % des Gesamtumsatzes des Marienheider Einzelhandels. In dieser Warengruppe ist ein Fachmarkt für Gartenbedarf ansässig, im Bereich Elektrowaren und Möbel/Einrichtung ist kein größeres Fachgeschäft in Marienheide existent. Zu einer ersten Auswertung des Einzelhandelsbestands der Gemeinde Marienheide wird die Verkaufsflächenausstattung bezogen auf die Einwohnerzahl der Gemeinde Marienheide dem Durchschnittswert aus Vergleichskommunen gegenübergestellt. Hier werden Vergleichsstädte herangezogen, deren Einwohnerzahlen sich im Durchschnitt zwischen und Einwohnern bewegen. Bei einer Einwohnerzahl von und einer Verkaufsflächenausstattung von ca qm ergibt sich eine Verkaufsfläche pro Einwohner von ca. 550 qm. Dieser Wert liegt deutlich unter dem der Vergleichskategorie (ca qm Verkaufsfläche je Einwohner). Allerdings ist darauf zu verweisen, dass auch Kommunen dieser Größenordnung Versorgungsfunktionen für angrenzende Räume übernehmen. Differenziert nach Branchen ergibt sich für die Verkaufsflächenausstattung der Gemeinde Marienheide in allen Branchen eine unterdurchschnittliche Quote gegenüber den Vergleichskommunen. Erhebliche Angebotsdefizite sind dabei in den Branchen Nahrungsund Genussmittel, Bekleidung/Schuhe/Sport, Möbel/Einrichtung sowie Bau- und Gartenbedarf zu verzeichnen. Die stärkste Abweichung ist in den Branchen Möbel/Einrichtung und Bau- und Gartenbedarf zu erkennen. Ausstattungskennziffern Größe der Vergleichsstädte Verkaufsflächenausstattung insgesamt Verkaufsflächenausstattung nach Branchen Diesbezüglich ist jedoch zu betonen, dass in Kommunen mit vergleichbaren Einwohnerzahlen, jedoch naher Autobahnanbindung dann Sondersituationen entstehen, wenn sich ansässige mittelständische Einzelhandelsbetriebe (z. B. Möbelhaus, Baumarkt) sukzessive vergrößert haben. In den Warengruppen mit einer unterdurchschnittlichen Verkaufsflächenausstattung sind die Abweichungen unter Berücksichtigung aktueller Einkaufsorientierungen, der Wettbewerbssituation und -entwicklung in der Region sowie der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2030 in die Überprüfung der benötigten zusätzlichen Verkaufsfläche einzustellen.

33 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 27 Abbildung 12 Verkaufsfläche in qm pro Einwohner im Vergleich Nahrungs- und Gesundheit, Blumen, Bücher, Bekleidung, Elektrowaren Möbel, Bau- und Genussmittel Körperpflege Zoobedarf Schreibwaren Schuhe, Sport Einrichtung Gartenbedarf Marienheide Durchschnitt Vergleichsstädte Einwohner Anm.: Zur Bewertung wird die Verkaufsflächenausstattung - bezogen auf die Einwohnerzahl der Gemeinde Marienheide - dem Durchschnittswert aus 81 Vergleichskommunen mit bis Einwohnern gegenübergestellt. Quelle: GMA, Kennziffern des Einzelhandels in Deutschland und Österreich 2007, Ludwigsburg 2007, (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen), Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Juni Bereinigte Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide Im Folgenden werden die Verkaufsflächen und Umsätze auf der Ebene der Warengruppen betrachtet und die bereinigten Verkaufsflächen bzw. Umsätze aufgezeigt. So wird beispielsweise der bei Lebensmittel-SB-Märkten (z. B. Lebensmitteldiscounter, Supermärkte) erwirtschaftete Umsatz mit Konsumgütern (z. B. Drogeriewaren) den jeweiligen Warengruppen zugeordnet. Im Hinblick auf die bereinigte Verkaufsflächenausstattung und bereinigten Umsätze der Gemeinde Marienheide ist festzuhalten, dass sich die Anteile der einzelnen Warengruppen im Vergleich zur Einzelhandelsausstattung nach Angebotsschwerpunkt im Saldo nur geringfügig verändern. Die größten Abweichungen liegen in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel vor. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die in dieser Gruppe enthaltenden strukturprägenden Anbieter (Lebensmittel-SB-Märkte) neben Nahrungs- und Genussmitteln auch einen größeren Anteil an Nonfood-Sortimenten in ihrem Angebot aufweisen, die bei der Darstellung der bereinigten Einzelhandelsausstattung den entsprechenden Warengruppen zugeordnet werden. bereinigte Einzelhandelsausstattung bereinigte Verkaufsflächenausstattung und Umsätze

34 Eckdaten des Einzelhandels der Gemeinde Marienheide 28 Tabelle 7 Bereinigte Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide Verkaufsfläche Umsatz Warengruppe in qm in % in Mio. EUR in % Nahrungs- und Genussmittel ,6 19,2 60,6 Gesundheit/Körperpflege und 475 6,3 5,1 16,1 Blumen/Zoobedarf Bücher/Schreibwaren/Büro 315 4,2 1,1 3,5 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Freizeit Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör ,1 2,2 6, ,8 4,1 12,9 Summe ,7 100 Anm.: Ergebnisse auf 5 qm gerundet Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Einzelhandelsbestandserhebung Juni 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) 4.4 Struktur und Verteilung großflächiger Einzelhandelsbetriebe Großflächige Einzelhandelsbetriebe sind in Abgrenzung zum sonstigen Handel planungsrechtlich eine eigenständige Nutzungsart. Nach der aktuellen Rechtsprechung ist bei einer Verkaufsfläche von mehr als 800 qm von der Großflächigkeit eines Einzelhandelsbetriebes auszugehen. Diese Betriebe können je nach sortimentsbezogener Ausrichtung und Standortlage wichtige Magnetfunktionen für den kleinstrukturierten Facheinzelhandel in ihrem Standortumfeld übernehmen. Der großflächige Einzelhandel übernimmt derzeit keine übergeordnete Bedeutung für die Einzelhandelsstruktur in der Gemeinde Marienheide. Nur zwei Betriebe weisen eine Verkaufsfläche von mehr als 800 qm auf, diese bewirtschaften einen Anteil von rund 23 % der gesamtstädtischen Verkaufsfläche und ca. 25 % des Umsatzes. großflächige Einzelhandelsbetriebe Bedeutung der Großbetriebe Im interkommunalen Vergleich ist somit eine unterdurchschnittliche Bedeutung der Großbetriebe festzuhalten.

35 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 29 Die großflächigen Einzelhandelsbetriebe in der Gemeinde Marienheide sind dem Betriebstyp Supermarkt zuzuordnen, die überwiegend nahversorgungsrelevante Sortimente anbieten. 11 Struktur und Sortimentsstruktur des großflächigen Einzelhandels Bei der räumlichen Zuordnung der Betriebe wird deutlich, dass nur einer der beiden Betriebe dem Ortskern Marienheides zuzuordnen ist und demnach Verbundeffekte für den kleinstrukturierten Einzelhandel auslöst. Der zweite großflächige Einzelhandelsbetrieb befindet sich im Ortsteil Rodt. 5 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 5.1 Einzugsbereich des Marienheider Einzelhandels Als einzelhandelsrelevanter Einzugsbereich wird der Raum bezeichnet, in dem sich die Konsumenten überwiegend zum Einkauf nach Marienheide orientieren. Da die spezifische Konsumentenstruktur das Nachfrageverhalten im Marktgebiet beeinflusst, werden im Rahmen der Kaufkraftberechnungen bzgl. der Konsumentenstruktur u. a. das Alter, das Pendlerverhalten sowie das Kaufkraftniveau auf Basis der Einkommensstatistik berücksichtigt. Die Abgrenzung des Einzugsbereichs des Marienheider Einzelhandels erfolgt unter Berücksichtigung folgender Erhebungen bzw. Bewertung folgender Rahmenbedingungen: Definition Einzugsbereich Abgrenzungskriterien Ergebnisse der Bürgerbefragung im April 2012 Bewertung der verkehrsinfrastrukturellen Situation Bewertung der spezifischen topografischen, siedlungsstrukturellen und stadträumlichen Gegebenheiten Bewertung der derzeitigen und zukünftigen lokalen und regionalen Wettbewerbssituation Bewertung der Pendlerbewegungen (Ein- und Auspendler) Das Einzugsgebiet des Marienheider Einzelhandels lässt sich auf das eigene Gemeindegebiet begrenzen. Verflechtungsbeziehungen entstehen insbesondere durch den Pendlerverkehr, wie in Kapitel 2.3 dargestellt. Bei der Würdigung des dargestellten Einzugsbereichs für den Einzelhandel der Gemeinde Marienheide ist zu berücksichtigen, dass teilweise auch die Lebensmittel-SB-Betriebe größere Marktgebiete erschließen. Der Standort des Lebensmitteldiscounters Aldi Nord im Ortsteil Kotthausen versorgt neben dem eigenen Gemeindegebiet auch nahegelegene Ortsteile der Kreisstadt Gummersbach. Das abgegrenzte Areal ist somit als Kerneinzugsbereich zu verstehen. Die Umsätze aus sporadischen Einkaufsbeziehungen mit Personen, die 11 Einordnung der Sortimentsstruktur der großflächigen Betriebe gemäß Marienheider Liste

36 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 30 außerhalb des abgegrenzten Einzugsgebiets wohnhaft sind (z. B. Pendler, Touristen), sind als Streuumsätze zu bezeichnen. Abbildung 13 Kerneinzugsgebiet des Marienheider Einzelhandels Quelle: Kartengrundlage Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen 2004, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 5.2 Kaufkraftpotenzial Die Kaufkraft ist der wichtigste Indikator für das Konsumpotenzial der in einem abgegrenzten Raum lebenden Bevölkerung. Sie wird abgeleitet aus dem Einkommen privater Haushalte. Unter Berücksichtigung der Ausgaben für Wohnen, Versicherungen, Pkw-Kosten, Reisen und Dienstleistungen wird das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial ermittelt und auf sortimentsbezogene Pro-Kopf- Ausgaben aufgeschlüsselt. Ermittlung des Kaufkraftpotenzials Nach Berechnungen der GfK GeoMarketing GmbH, Bruchsal, sowie eigenen Berechnungen, verfügte jeder Bundesbürger im Jahr 2011 über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von ca EUR. Bei Unterteilung des gesamten Bedarfsgüterbereichs in die Nahrungs- und Genussmittel einerseits und in die Nichtlebensmittel andererseits entfallen ca EUR (ca. 34 %) auf den Lebensmittelbereich und ca EUR (ca. 66 %) auf Nonfood-Angebote. Regionale Unterschiede in der Wirtschaftskraft bzw. im Einkommensniveau spiegelt die von der GfK GeoMarketing GmbH, Bruchsal, publizierte regionale Kaufkraftkennziffer wider, die die Abweichung zum Bundesdurchschnitt in Zahlen fasst. Übersteigt die örtliche Kaufkraftkennziffer den Bundeswert, verfügen die Bürger der Kommune über ein um den entsprechenden Prozentsatz höheres Kaufkraftniveau und umgekehrt. regionale Kaufkraftkennziffer

37 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 31 Diese einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer für die Gemeinde Marienheide beträgt für das Jahr 2011 ca. 95,5. Damit liegt die durchschnittliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft um ca. 4,5 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl von rund (Stand: 31. Dezember 2011) ergibt sich eine örtliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Marienheide von ca. 69,7 Mio. EUR. Tabelle 8 Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial nach Warengruppen im Einzugsbereich des Marienheider Einzelhandels im Jahr 2011 Gemeinde Marienheide Warengruppe in Mio. EUR in % Nahrungs- und Genussmittel 23,7 34,0 Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf 11,4 16,4 Bücher/Schreibwaren/Büro 2,6 3,7 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Freizeit/Spiel Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör 11,3 16,2 20,7 29,7 Summe 69,7 100 Quelle: Daten GfK, Nürnberg, 2010 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen), Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Mittelfristig ist die Entwicklung des einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenzials der Gemeinde Marienheide eng an ihre Bevölkerungsentwicklung gebunden. So ist bei Zugrundelegung der Bevölkerungsprognose der Gemeinde Marienheide davon auszugehen, dass sich bei einer abnehmenden Einwohnerzahl auch das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial in Marienheide bis zum Jahr 2030 reduzieren wird. Entwicklung der Kaufkraft 5.3 Zentralität des Marienheider Einzelhandels Stellt man die im hiesigen Einzelhandel erzielten warengruppenspezifischen Umsätze der in Marienheide vorhandenen einzelhandelsrelevanten Kaufkraft gegenüber, ergibt sich die sogenannte Zentralität 12 für die einzelnen Sortimentsgruppen. Zentralität Liegt die Zentralität über 100, so ist der Umsatz des Marienheider Einzelhandels in dem jeweiligen Sortiment höher als die in Marienheide vorhandene Kaufkraft. Damit fließt im Saldo mehr Kaufkraft 12 vgl. Definition im Glossar

38 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 32 von außen zu als aus dem Gemeindegebiet ab. Bei einer Zentralität unter 100 ist der im jeweiligen Sortiment generierte Umsatz geringer als die in Marienheide vorliegende sortimentsbezogene Kaufkraft. Tabelle 9 Zentralitätskennziffern nach Warengruppen in Marienheide im Jahr 2011 Warengruppe Umsatz in Mio. EUR* Kaufkraft in Mio. EUR Zentralität Nahrungs- und Genussmittel 19,2 23,7 81,0 Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf 5,1 11,4 44,7 Bücher/Schreibwaren/Büro 1,1 2,6 42,3 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport, Freizeit, Spiel 2,2 11,3 19,5 Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör 4,1 20,7 19,8 Summe 31,7 69,7 45,5 Anm.: Quelle: Bereinigte Umsätze; Umsätze eines Mehrbranchenunternehmen werden der jeweiligen Branchengruppe zugeordnet Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Für die Gemeinde Marienheide lassen sich für alle Warengruppen niedrige Zentralitäten ermitteln. Besonders die Warengruppen des mittel- und des langfristigen Bedarfs weisen niedrige Werte auf, die durch eine unterdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung und das Fehlen leistungsstarker Fachmärkte zu erklären sind. 5.4 Kaufkraftbewegungen in der Gemeinde Marienheide Die Zentralität trifft noch keine Aussage darüber, in welchem Umfang die örtliche Kaufkraft gebunden werden kann. Hierzu ist eine Differenzierung zwischen den Umsatzzahlen, die mit Kunden aus dem Gemeindegebiet und solchen, die mit Kunden von außerhalb generiert werden, erforderlich. Die Einschätzung dieser Aufsplittung erfolgt auf einzelbetrieblicher Ebene unter Berücksichtigung der Wettbewerbssituation in der Region und mit Hilfe von Erfahrungswerten. Die Ergebnisse der Einzelbetriebe werden wiederum zusammengeführt. Bei der Darstellung der Kaufkraftbewegungen wird der Umsatz des Marienheider Einzelhandels zugrunde gelegt. Der Umsatz mit auswärtigen Kunden wird abgezogen, sodass im Ergebnis der Umsatz, der durch die Marienheider Bürger generiert wird, der Kaufkraft der Ermittlung der Kaufkraftbindung Kaufkraftbewegungen

39 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 33 Bevölkerung der Gemeinde Marienheide gegenübergestellt werden kann. Abbildung 14 Kaufkraftbewegungen in der Gemeinde Marienheide Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 Die nach Warengruppen differenzierten Kaufkraftbewegungen sind der nachstehenden Abbildung bzw. Tabelle zu entnehmen. Die höchsten Kaufkraftbindungsquoten der Gemeinde Marienheide werden erwartungsgemäß in den Warengruppen des kurzfristigen Bedarfs erreicht. Für die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel wird eine Kaufkraftbindung von ca. 66 % und für die Warengruppen Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf eine Bindungsquote von ca. 38 % errechnet. Bei den mittel- und langfristigen Bedarfsbereichen bewegen sich die Kaufkraftbindungsquoten zwischen ca. 17 % - 36 %. Kaufkraftbewegungen nach Warengruppen Absolut liegen die höchsten Kaufkraftbindungen in der Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel, für die auch die größten Kaufkraftzuflüsse von außerhalb der Gemeinde Marienheide zu verzeichnen sind.

40 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 34 Abbildung 15 Kaufkraftbewegungen nach Warengruppen (in Mio. EUR) Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit, Körperpflege / Blumen, Zoobedarf Bücher, Schreibwaren, Büro Bekleidung, Schuhe / Sport, Spiel, Freizeit Elektrowaren / Möbel, Einrichtung / Bau- und Gartenbedarf Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Kaufkraftzufluss Kaufkraftbindung Kaufkraftabfluss

41 Einzugsbereich, Kaufkraft und Zentralität 35 Tabelle 10 Kaufkraftbewegungen nach Warengruppen Kaufkraft Umsatz Bereinigter Sortiments- Kaufkraftbindung in Marienheide Kaufkraftabfluss Umsatz mit auswärtigen Kunden in Mio. EUR in Mio. EUR umsatz in Mio. EUR in Mio. EUR in % der Kaufkraft in Mio. EUR in % der Kaufkraft in Mio. EUR in % des Umsatzes Nahrungs- und Genussmittel 23,7 22,3 19,2 15,7 66,2 8,0 33,8 3,4 18 Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf 11,4 3,5 5,1 4,3 37,7 7,1 62,3 0,8 16 Bücher/Schreibwaren/Büro 2,6 1,1 1,1 0,9 36,1 1,6 63,9 0,2 15 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Spiel/Freizeit Elektrowaren, Möbel/Einrichtung u. Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör 11,3 1,8 2,2 2,0 17,7 9,4 83,2 0, ,7 3,0 4,1 3,5 16,9 17,2 83,1 0,7 17 Summe 69,7 31,7 31,7 26,4 37,8 43,4 62,2 5,3 17 Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen)

42 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 36 6 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 6.1 Vorgehensweise und Methodik Die Bürgerbefragung verfolgt das Ziel, ein repräsentatives Bild des Einkaufsverhaltens und der Einkaufszufriedenheit aller Bürger der Gemeinde Marienheide zu erhalten. Mit der Befragung wurde das Marktforschungsunternehmen VALID RESEARCH Marktforschung GmbH mit Sitz in Bielefeld beauftragt. Eine Repräsentativität der Stichprobe wird durch die Anwendung des Gabler-Häder-Verfahrens gewährleistet. 13 Die Befragung wurde im April durchgeführt und richtete sich an die haushaltsführenden Personen. Insgesamt wurden 300 Personen befragt. Der bei der Bürgerbefragung eingesetzte Fragebogen umfasste überwiegend geschlossene Fragen, d. h. Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Offene Fragen wurden zur Abfrage der vermissten Angebote, zu Verbesserungsvorschlägen zum Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot sowie für sonstige Anregungen zur Verbesserung der Einkaufssituation in der Gemeinde Marienheide ergänzt. Mit den offenen Fragen wurde den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben, ausführlich und ohne Vorgaben ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge zu benennen. 14 Befragungsmethodik bei der Bürgerbefragung Aufbau der Fragebögen Die nachfolgende Kommentierung bezieht sich auf die wichtigsten Ergebnisse zur Einkaufshäufigkeit, zur Einkaufsorientierung in den jeweiligen Sortimenten und zur Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten sowie den vermissten Angeboten. 6.2 Einkaufsverhalten Mehr als die Hälfte der befragten Bürger kommen zum Einkaufen (oder zur Erledigung ihrer Besorgungen) mindestens einmal wöchentlich in die Gemeinde Marienheide (ca. 59 %). Rund 15 % suchen Marienheide sogar täglich zum Einkaufen (oder zur Erledigung ihrer Besorgungen) auf. Jedoch gaben auch etwa 9 % der Befragten an, Marienheide nur selten oder nie zum Einkaufen aufzusuchen. Einkaufshäufigkeit Die Einkaufshäufigkeit außerhalb der Gemeinde Marienheide ist stark ausgeprägt. Zwar geben nur knapp 6 % der Befragten an, täglich Besorgungen außerhalb der Gemeinde zu tätigen, jedoch rund 39 % orientieren sich mindestens einmal wöchentlich nach außerhalb. Rund ein Viertel der befragten Bürgerinnen und Bürger Marienheides erledigen ihre Einkäufe und Besorgungen alle ein bis zwei Wochen außerhalb des Gemeindegebiets. Knapp 14 % der Befragten nehmen die Einkaufsmöglichkeiten außerhalb alle ein bis 13 Das Verfahren berücksichtigt in der zufälligen computergesteuerten Auswahl der Telefonnummern auch solche Nummern, die nicht in den öffentlich zugänglichen Verzeichnissen eingetragen sind. 14 Der Fragebogen der Bürgerbefragung ist dem Anhang zu entnehmen.

43 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 37 zwei Monate wahr. Nur ca. 16 % verlassen die Gemeinde für ihre Besorgungen selten oder nie. Bei der Bewertung der Aussagen sollte berücksichtigt werden, dass Marienheide als Grundzentrum in das Versorgungsnetz umgebender Mittel- und Oberzentren eingebunden ist, sodass auswärtige Einkäufe, insbesondere in den mittel- und langfristigen Bedarfsbereichen, planerisch gewollt sind. Abbildung 16 Einkaufshäufigkeit in und außerhalb Marienheides 100% 80% keine Angabe 60% seltener/nie alle 1-2 Monate 40% 20% alle 1-2 Wochen ein bis mehrmals wöchentlich täglich 0% Marienheide außerhalb Marienheides Quelle: Telefonische Bürgerbefragung in der Gemeinde Marienheide: Valid Research Marktforschung GmbH April 2012, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012, Angaben in % der Befragten Betrachtet man die Herkunftsorte der Befragten innerhalb des Gemeindegebiets, so lässt sich feststellen, dass mit zunehmender Entfernung zu den Einkaufsorten der Anteil derer zunimmt, die seltener oder nie am Standort ihre Besorgungen tätigen. Neben der Einkaufshäufigkeit wurde auch die Einkaufsorientierung, differenziert nach Sortimenten, erfasst. Die Ergebnisse zeigen somit die bevorzugten Einkaufsstandorte und lassen daher Rückschlüsse auf die sortimentsbezogene Bedeutung des Einzelhandels in Marienheide wie auch auf die Rolle der umliegenden Einkaufsstandorte im Wettbewerb zu. Der Einkaufsstandort Marienheide weist in der Einkaufsorientierung erwartungsgemäß bei den Sortimentsgruppen des überwiegend kurzfristigen Bedarfs, wie beispielsweise Lebensmittel (ca. 81 %), Zeitungen/Zeitschriften (ca. 62 %), Drogerie-/Parfümerie-/ Apothe- Differenzierung nach Ortsteilen bevorzugte Einkaufsstandorte nach Sortimenten Einkaufsorientierung bei kurzfristigen Bedarfsgütern

44 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 38 kenwaren (ca. 52 %) und Schreibwaren (ca. 46 %), die größten Anteile auf. Waren der ebenfalls dem überwiegend kurzfristigen Bedarfsbereich zugeordneten Warengruppe Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf werden von ca. 45 % der Befragten bevorzugt in Marienheide eingekauft. Abbildung 17 Bevorzugte Einkaufsstandorte nach Sortimentsgruppen in % der Befragten Lebensmittel (inkl. Getränke) Drogerie-, Parfümerie-, Apothekerwaren Optik, Hörgeräteakustik Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf Zeitungen, Zeitschriften Bücher Schreibwaren Bekleidung Schuhe, Lederwaren Uhren, Schmuck Sport-, Freizeitartikel Spielwaren Elektrowaren, Unterhaltungselektronik Computer, Telekommunikation, Foto Haushaltswaren Möbel Haus-, Tisch-, Bettwäsche, Gardinen Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Gemeinde Marienheide Gummersbach Köln Internet/Versand sonstige Orte Quelle: Telefonische Bürgerbefragung in der Gemeinde Marienheide: Valid Research Marktforschung GmbH, April 2012, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Bei den Sortimenten des mittelfristigen bis langfristigen Bedarfs zeigt sich ein differenziertes Bild. So kaufen größere Anteile der Bürgerinnen und Bürger Marienheides Produkte der Warengruppen Optik und Hörgeräteakustik (ca. 46 %), Haushaltswaren (ca. 31 %) und Bücher (ca. 32 %) in der Gemeinde Marienheide. In den übrigen Sortimenten bezieht sich die Einkaufsorientierung der Befragten dagegen hauptsächlich auf die Wettbewerbsstandorte der Gemeinde. Marienheide als Einzelhandelsstandort bevorzugen bei Spielwaren ca. 19 %, Heimtextilien ca. 17 %, Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf ca. 17 %, Elektrowaren und Unterhaltungselektronik ca. 15 %, Computer, Telekommunikation und Foto ca. 13 %, Sport- und Freizeitartikel ca. 12 %, Uhren und Schmuck ca. 12 %, Bekleidung ca. 10 %, Möbel ca. 6 % und Schuhe und Lederwaren ca. 5 % der befragten Personen. Einkaufsorientierung bei mittel- bis langfristigen Bedarfsgütern

45 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 39 Wichtigster Konkurrenzstandort des Einzelhandels in Marienheide ist die Stadt Gummersbach. Mit Ausnahme der kurzfristigen Bedarfsgüter Lebensmittel (ca. 12 %) und Zeitungen/Zeitschriften (ca. 15 %) erreicht der Gummersbacher Einzelhandel beachtliche Marktanteile. Diese liegen bei Computer, Telekommunikation und Foto bei ca. 61 %, bei Sport- und Freizeitartikeln bei ca. 59 %, bei Uhren und Schmuck bei rund 59 %, bei Schuhen und Lederwaren bei ca. 58 %, bei Elektrowaren und Unterhaltungselektronik bei rund 56 %, bei Bekleidung bei ca. 55 %, bei Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf bei ca. 55 % und bei Haushaltswaren bei ca. 54 %. relevante Konkurrenzstandorte Ebenfalls starke Wettbewerbswirkungen werden durch das Oberzentrum Köln ausgelöst. Entsprechend der Funktion eines Oberzentrums werden vor allem mittel- und langfristige Bedarfsgüter, wie die Warengruppe Möbel (ca. 26 %), Schuhe und Lederwaren (ca. 23 %), Bekleidung (ca. 20 %) sowie Uhren und Schmuck (ca. 18 %), nachgefragt, allerdings dem Nachbarstandort Gummersbach gegenüber nachgeordnet. Im Hinblick auf die Einkaufsorientierung und das Einkaufsverhalten darf die Bedeutung des Internet- und Versandhandels nicht unterschätzt werden. Insbesondere in den Warengruppen Zeitungen/Zeitschriften (ca. 17 %) und Bücher (ca. 16 %) kommt dem Internet- und Versandhandel eine wichtige Bedeutung zu. Auch in den Warengruppen des überwiegend mittel- und langfristigen Bedarfs nutzen 4 bis 10 % der Befragten vorwiegend die postalische Zustellung für den Kauf ihrer Produkte (Ausnahme: Bau- und Gartenbedarf mit rund 1 %). 6.3 Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten in der Gemeinde Marienheide aus Kunden- und Händlersicht In Ergänzung der aktuellen Einkaufsorientierungen der Bürgerschaft bietet eine Erfassung der Einkaufs- und Standortzufriedenheit die Möglichkeit, Informationen über Stärken und Schwächen und damit auch über potenzielle Abwanderungstendenzen infolge einer Unzufriedenheit zu gewinnen. Daher wurden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, die Einkaufssituationen in der Gemeinde Marienheide zu bewerten. Anhand des bekannten Schulnotenprinzips sollten vorgegebene Kriterien bewertet werden. Die Auswahl der Kriterien bezieht sich dabei auf die direkte Angebotssituation des Einzelhandels in Marienheide sowie auch auf die beeinflussenden Rahmenbedingungen (z. B. Verbindungen des öffentlichen Personennahverkehrs). Auffallend positiv gestaltet sich die Zufriedenheit der Bevölkerung Marienheides mit der Freundlichkeit des Personals im Einzelhandel. Rund 66 % der Befragten bewerten diese mit sehr gut/gut. Ebenfalls positive Bewertungen mit den Schulnoten sehr gut/gut erreichen Bewertung der Einkaufssituation in Marienheide Freundlichkeit, Ladenöffnungszeiten, Beratung, Familienfreundlichkeit, Atmosphäre

46 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 40 die Kategorien Ladenöffnungszeiten (ca. 64 %), fachliche Beratung (ca. 56 %), Familienfreundlichkeit (ca. 55 %) und Einkaufsatmosphäre (rund 49 %). Abbildung 18 Beurteilung des Einzelhandels und der Rahmenbedingungen in der Gemeinde Marienheide aus Sicht der Bürger Freundlichkeit des Personals Ladenöffnungszeiten Parkplatzangebot fachliche Beratung Familienfreundlichkeit Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit Einkaufsatmosphäre Gestaltung der Geschäfte Preis-/Leistungs-Verhältnis Angebotsvielfalt 0% 20% 40% 60% 80% 100% sehr gut/gut befriedigend/ausreichend mangelhaft/ungenügend Quelle: Telefonische Bürgerbefragung in der Gemeinde Marienheide: Valid Research Marktforschung GmbH, April 2012, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Das vorhandene Angebot der Einzelhändler in Marienheide kann durch die Kategorie Angebotsvielfalt beschrieben werden. Die Bewertung ist jedoch tendenziell neutral, sodass davon auszugehen ist, dass die Bürger ihre Erwartungen an der Größe der Gemeinde orientieren. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis und die Gestaltung der Geschäfte wird von der überwiegenden Mehrheit der Befragten eher neutral bewertet. Die Kategorien Parkplatzangebot sowie Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit bilden verkehrliche Rahmenbedingungen der Einkaufssituation ab. Die Bewertung dieser Kategorien fällt ähnlich aus: Das Parkplatzangebot wird von rund 59 % der Befragten zumindest mit sehr gut/gut bewertet. Die Erreichbarkeit für Fußgänger, Fahrradfahrer und Nutzer des ÖPNV erhält einen Anteil von ca. 51 % positiven Beurteilungen. Nur ca. 4 bis 6 % der Befragten beurteilen diese Aspekte mit mangelhaft oder ungenügend. Angebotsvielfalt, Preis-/ Leistungsverhältnis, Gestaltung der Geschäfte Verkehrs- und Parkplatzsituation Insgesamt ist die Bewertung des örtlichen Einzelhandels durch die Bürger Marienheides positiv. Es scheint dem Bürger verständlich,

47 Marienheide als Einzelhandelsstandort aus Kundensicht 41 dass das Einzelhandelsangebot entsprechend der Versorgungsfunktion, Lage und Bevölkerungsgröße der Gemeinde Marienheide ausgeprägt ist und beispielsweise nicht mit dem Angebot eines Oberzentrums wie der Stadt Köln zu vergleichen ist. 6.4 Fehlende Angebote und Verbesserungsvorschläge Neben der Einschätzung der aktuellen Situation des Marienheider Einzelhandels wurden die Befragten gebeten, Vorschläge und Anregungen zu formulieren, die zu einer Verbesserung der Einkaufs- und Versorgungsfunktion in der Gemeinde Marienheide beitragen. Die Mehrheit (ca. 61 %) äußert den Wunsch nach Angebotserweiterungen des Einzelhandels in Marienheide. Weitere Vorschläge beziehen sich auf eine Gestaltung der Innenstadt/Fußgängerzone (ca. 8 %) und eine Verbesserung des Parkplatzangebots (ca. 5 %). Weitere Anregungen betreffen u. a. Verbesserungen im Service- und Personalangebot, eine Optimierung der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, kulturelle Angebotserweiterungen und Verbesserungen im gastronomischen Bereich. 8 % der Befragten geben an, mit der Einkaufsund Versorgungssituation zufrieden zu sein und wünschen sich demnach keine Verbesserungen des Einzelhandels in Marienheide. Anregungen zur Verbesserung der Einzelhandels- und Versorgungssituation in Marienheide Abbildung 19 Anregungen zur Verbesserung der Einkaufs- und Versorgungsfunktion in der Gemeinde Marienheide 8% 8% Angebotserweiterungen Einzelhandel Gestaltung der Innenstadt/Fußgängerzone keine Anregungen 5% verbessertes Parkplatzangebot 61% 4% 4% 2% 2% verbessertes Service- und Personalangebot verbesserte ÖPNV-Anbindung Angebotserweiterung Kultur und Freizeit 8% verbessertes gastronomisches Angebot sonstige Anregungen Quelle: Telefonische Bürgerbefragung in der Gemeinde Marienheide: Valid Research Marktforschung GmbH, April 2012, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH

48 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis Eine Aufgliederung der Anregungen, die ca. 61 % der Befragten zur Angebotserweiterung des Einzelhandelsangebots in Marienheide äußern, zeigt die nachfolgende Darstellung. Die häufigsten Nennungen betreffen die Ansiedlung von Facheinzelhandel (ca. 53 %) sowie Angebotserweiterungen der Warengruppen Bekleidung und Schuhe (ca. 28 %). Weitere Anregungen zur Angebotserweiterung beziehen sich auf die Sortimentsgruppen Haushaltswaren/Geschenkartikel und Drogeriewaren (jeweils rund 5 %) sowie Lebensmittel und Spielwaren (jeweils ca. 3 %). Die Ansiedlung eines Kaufhauses wird ebenfalls von rund 3 % der Befragten gewünscht. Abbildung 20 Anregungen zur Angebotserweiterung des Marienheider Einzelhandels Ansiedlung von Facheinzelhandel 28% Angebotserweiterungen Bekleidung, Schuhe Angebotserweiterungen Haushaltswaren, Geschenkartikel Angebotserweiterungen Drogeriewaren 53% 5% Angebotserweiterungen Lebensmittel 5% Angebotserweiterungen Spielwaren 3% 3% 3% Ansiedlung Kaufhaus, EKZ Quelle: Telefonische Bürgerbefragung in der Gemeinde Marienheide Valid Research Marktforschung GmbH, April 2012, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 7 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis 2030 Der zukünftige Verkaufsflächenbedarf in der Gemeinde Marienheide hängt von einer Reihe unterschiedlicher Parameter ab; dazu zählen die betriebsbezogene Verkaufsflächenentwicklung, die Entwicklung der Flächenproduktivitäten sowie die Bevölkerungs- und Kaufkraftentwicklung im Einzugsgebiet. Die Ableitung des künftigen Verkaufsflächenbedarfs berücksichtigt insofern zum einen übergeordnete Entwicklungstrends und prüft zum anderen, welche Handlungsbedarfe sich aus dem Vergleich mit der Verkaufsflächenausstattung anderer Kommunen und einem möglichen Ausbau der Marktbedeutung des Marienheider Einzelhandels ergeben.

49 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis Übergeordnete Entwicklungen Von folgenden Annahmen wird bei der Prognose der Verkaufsflächenbedarfe in der Gemeinde Marienheide bis zum Jahre 2030 ausgegangen: Annahmen Verkaufsflächenentwicklung im Einzelhandel: In den Jahren 2000 bis 2010 lag der Verkaufsflächenanstieg in Westdeutschland bei durchschnittlich 1,0 % pro Jahr. 15 Es wird davon ausgegangen, dass dieser Anstieg aufgrund der Flächenansprüche in Zukunft mit 0,5 bis 1,0 % pro Jahr verhaltener ausfallen wird. Bevölkerungsentwicklung: Wie in Kapitel 2.2 beschrieben, wird für die Gemeinde Marienheide für den Prognosezeitraum eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung angenommen. Der Prognosewert von Einwohnern im Jahr 2030 beschreibt einen durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang zwischen 0,2 % und 0,3 % pro Jahr. Entwicklung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft: Die reale einzelhandelsrelevante Kaufkraft stagniert. Für die kommenden Jahre wird weiterhin eine Stagnation der realen einzelhandelsrelevanten Verbrauchsausgaben angenommen. Umsatzentwicklung/Verkaufsflächenproduktivität: Das reale Umsatzvolumen hat sich in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. In vielen Branchen ist die untere Schwelle der durchschnittlichen Flächenproduktivität erreicht. Mit der Intensivierung der Konzentrations- und Marktverdrängungsprozesse wird es zukünftig zu weiteren Betriebsaufgaben und Filialnetzoptimierungen kommen, die teilweise auch wieder steigende Flächenleistungen auslösen werden. Für die Situation in der Gemeinde Marienheide wird allerdings zunächst eine Konstanz der Flächenleistungen angenommen. Bei der Annahme eines natürlichen Verkaufsflächenwachstums von 0,5 bis 1,0 % pro Jahr würde die heutige Gesamtverkaufsfläche von qm um ca. 710 bis ca qm auf im Jahr 2030 ca qm bis ca qm ansteigen. 7.2 Umsatz- und Verkaufsflächenprognose bis zum Jahr 2030 Um die örtlichen Besonderheiten der Gemeinde Marienheide bei der Berechnung des zukünftigen Verkaufsflächenbedarfs zu berücksichtigen, werden für die Umsatz- (und damit Verkaufsflächen-) Prognose bis zum Jahr 2030 unterschiedliche Annahmen im Hinblick auf die erreichbaren Marktanteile getroffen. Unter der Vermutung stagnierender oder moderat steigender Marktanteile lassen sich für das Jahr 2030 zunächst grundsätzlich zwei Situationen unterscheiden. Szenarien der Umsatzprognose 15 Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE): Zahlenspiegel 2011, s. 25

50 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis rückläufige Bevölkerungs- und Kaufkraftentwicklung bis 2030 Ausbau der Marktposition v. a. durch eine Verbesserung der Angebotsstruktur/Schließung von Versorgungslücken, Verbesserung des Branchenmixes und der absatzpolitischen Maßnahmen konstanter bzw. leicht steigender Kaufkraftzufluss aus dem Umland der Gemeinde Marienheide Tabelle 11 Umsatzprognose für Marienheide bis 2030 Szenario Kaufkraft in Mio. EUR im Jahr 2030 Kaufkraftbindung in % im Jahr 2030 Kaufkraftbindung in Mio. EUR im Jahr 2030 Kaufkraftzufluss in Mio. EUR im Jahr 2030 Gesamtumsatz in Mio. EUR im Jahr 2030 Ausbau 66, ,1 5,3 34,4 Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Die Umsatzprognose für das angenommene Szenario ergibt folgendes Ergebnis: Umsatzprognose Unter der Annahme, dass die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 abnimmt, der Einzelhandel in der Gemeinde Marienheide seine Versorgungsbedeutung und seine Marktposition jedoch leicht ausbauen kann, ist ein leicht wachsender Umsatz von ca. 31,7 auf ca. 34,4 Mio. EUR (zu aktuellen Preisen) zu erwarten. Die Entwicklungspotenziale werden aus einer leicht erhöhten Versorgungsbedeutung des Marienheider Einzelhandelsstandorts und der regionalen Wettbewerbssituation sowie unter Berücksichtigung spezifischer betriebswirtschaftlicher Anforderungen für die einzelnen Branchen abgeleitet. Im Vergleich zu heute wird der Umsatz um rund 8 bis 9 % ansteigen (ca. 2,7 Mio. EUR); dies entspricht einem jährlichen Anstieg von 0,5 %.

51 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis Tabelle 12 Umsatzprognose für die Gemeinde Marienheide bis 2030 für das Szenario Ausbau Branche Kaufkraftbindung 2011 in % der in Mio. EUR Kaufkraft Kaufkraftzufluss 2011 in Mio. EUR Kaufkraft 2030 in Mio. EUR Maximale Kaufkraftbindung 2030 in % der in Mio. Kaufkraft EUR Maximaler Kaufkraftzufluss 2030 in Mio. EUR Umsatz 2030 in Mio. EUR Umsatzzuwachs gegenüber 2011 in Mio. EUR Verkaufsflächenbedarf in qm (gerundet) Nahrungs- und Genussmittel 66,2 15,7 3,4 22, ,9 3,4 20,4 1,2 305 Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf 37,8 4,3 0,8 10,9 44 4,8 0,8 5,6 0,5 175 Bücher/Schreibwaren/Büro 36,1 0,9 0,2 2,4 40 1,0 0,2 1,1 0,1 20 Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Spiel/Freizeit Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör 17,1 1,9 0,3 10,8 22 2,4 0,3 2,7 0, ,9 3,5 0,6 19,7 20 3,9 0,6 4,6 0,4 195 Summe 37,8 26,4 5,3 66, ,1 5,3 34,4 2,7 930 Quelle: Darstellung und Berechnung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen)

52 Prognose des Verkaufsflächenbedarfs bis Verkaufsflächenprognose Tabelle 13 Orientierungswerte für die Verkaufsflächenentwicklung in der Gemeinde Marienheide Branchen Die Modellrechnung zu den Entwicklungsperspektiven des Marienheider Einzelhandels lässt erkennen, dass insgesamt ca. 930 qm zusätzlicher Verkaufsflächenbedarf bis zum Jahr 2030 benötigt werden. Verkaufsflächenbedarf in qm* VK aktuell Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf Bücher, Schreibwaren, Büro Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Spiel/Freizeit Elektrowaren/Möbel, Einrichtung und Bau-/Gartenbedarf, Autozubehör Summe Anm.: Verkaufsflächenzusatzbedarf gegenüber Bestand im Juni 2012 Quelle: Darstellung und Berechnung: Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012 (ca.-werte, ggf. Rundungsdifferenzen) Folgende Aussagen sind dabei für die Branchen zu treffen: Für die Branche Nahrungs- und Genussmittel ergibt sich ein Verkaufsflächenbedarf von rund 305 qm. Zu berücksichtigen ist dabei, dass zum Zeitpunkt der Berichtslegung die Erweiterung des Lebensmitteldiscounters Lidl im Ortskern Marienheide geplant ist, sodass dieses rechnerische Kontingent bereits abgeschöpft ist. Im Bereich Gesundheit/Körperpflege sowie Blumen/Zoobedarf ergibt sich ein Entwicklungspotenzial für ca. 175 qm Verkaufsfläche. Ideal wäre hier die Ansiedlung eines Drogeriemarkts, da nach Schließung der Schleckerfiliale im Ortskern kein größerer Fachmarkt im Bereich Gesundheit/Körperpflege in Marienheide ansässig ist. Für den Bereich Bücher/Schreibwaren würde sich ebenfalls nur ein niedriger zusätzlicher Bedarf ergeben. In den Branchen Bekleidung/Schuhe/Schmuck sowie Sport/Spiel/ Freizeit ergibt sich insgesamt ein Entwicklungspotenzial von rund 235 qm. Insbesondere durch die Ansiedlung eines filialisierten Textilfachmarkts könnte das derzeitig stark durch inhaberge- Nahrungs- und Genussmittel Gesundheit/Körperpflege und Blumen/Zoobedarf Bücher/Schreibwaren Bekleidung/Schuhe/Schmuck und Sport/Spiel/Freizeit

53 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 47 führte Fachgeschäfte geprägte Angebot dieser Branche ergänzt werden. In der zusammengefassten Betrachtung von Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-, Gartenbedarf, Autozubehör ergibt sich ein Ergänzungsbedarf von ca. 195 qm Verkaufsfläche, der beispielsweise für Erweiterungsmaßnahmen genutzt werden kann. Elektrowaren, Möbel/Einrichtung und Bau-, Gartenbedarf, Autozubehör In einigen Branchen existieren somit Spielräume für Verkaufsflächenentwicklungen bis zum Jahr Die Orientierungswerte machen deutlich, welche handelswirtschaftlichen Optionen bestehen und ermöglichen insofern eine realistische Bewertung der Entwicklungschancen integrierter Einzelhandelslagen bzw. der dort ansässigen oder anzusiedelnden Betriebe. 8 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 8.1 Grundsätzliche Anmerkungen Zentrenkonzept als räumliches Steuerungsinstrument Ein Zentrenkonzept soll die vielfältigen Nutzungs- und Entwicklungsansprüche seitens der Betreiber, der Kunden sowie der Stadtentwicklung mit der Einzelhandelsentwicklung in Einklang bringen und zugleich die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Steuerung des Einzelhandels auf der Grundlage der ortsspezifischen Gegebenheiten erfüllen. Die rechtliche Notwendigkeit eines solchen Konzepts ergibt sich aus 1 (6) Nr. 11 BauGB. Demnach ist das Einzelhandels- und Zentrenkonzept als städtebauliches Entwicklungskonzept in der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Denn erst durch die gesamtstädtische Untersuchung und Konzeption der Einzelhandelssituation und -entwicklung sind Steuerungen in der weiteren Bauleitplanung transparent und nachvollziehbar. Dies betrifft insbesondere auch Steuerungsmöglichkeiten i. S. v. 9 (2a) und 34 (3) BauGB. Kernelement eines Zentren- und Einzelhandelskonzepts ist die Konkretisierung des Belangs der Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche i. S. d. 1 (6) Nr. 4 BauGB durch die Bestimmung einer konkreten Abgrenzung und Funktionalität der zentralen Versorgungsbereiche. So wird ein räumlich-funktionales Zentrenmodell definiert, das die planerisch gewollte Zentrenhierarchie einer Kommune darstellt. Darüber hinaus hat das Zentrenmodell auch Entwicklungsperspektiven einzubeziehen. Neben dem Status quo, also der Beschreibung der konkreten Versorgungsfunktion unter Berücksichtigung des Einzugsgebiets, müssen auch etwaige Prüfstandorte zur Erweiterung der zentralen Versorgungsbereiche berücksichtigt werden. Notwendigkeit eines Zentrenkonzepts Zentrenhierarchie Bei der Qualifizierung eines städtischen Bereichs als zentraler Versorgungsbereich ist die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts maßgeblich. Demnach sind zentrale Versorgungsbereiche

54 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 48 räumlich abgrenzbare Bereiche einer Gemeinde, denen aufgrund vorhandener Einzelhandelsnutzungen häufig ergänzt durch diverse Dienstleistungen und gastronomische Angebote eine Versorgungsfunktion über den unmittelbaren Nahbereich hinaus zukommt. 16 Ein zentraler Versorgungsbereich soll nach Lage, Art und Zweckbestimmung eine zentrale Funktion für die Versorgung der Bevölkerung eines bestimmten Einzugsbereichs übernehmen. Für eine Abgrenzung wird eine integrierte Lage vorausgesetzt. Der zentrale Versorgungsbereich muss auch ohne Pkw-Nutzung von der zu versorgenden Bevölkerung erreichbar sein. 17 Eine übergemeindliche Versorgungsfunktion wird hingegen nicht für die Abgrenzung vorausgesetzt. Je nach Versorgungsfunktion und Einzugsbereich sind drei Typen zentraler Versorgungsbereiche zu unterscheiden: Hauptzentren Nebenzentren Nahversorgungszentren Dabei versorgen die Hauptzentren (Innenstädte bzw. Ortsmitten der Gemeinden) die gesamte Kommune bzw. bei mittel- oder oberzentraler Funktion der Gesamtstadt auch umliegende Städte und Gemeinden. Nebenzentren sind zuständig für die Versorgung funktional zugeordneter Stadt- und Ortsteile, während die Versorgungsaufgaben von Nahversorgungszentren auf die unmittelbar umliegenden Wohnsiedlungsbereiche ausgerichtet sind. Die Einstufung erfolgt nach quantitativen Kriterien (z. B. Verkaufsflächenbestand, Anzahl der Dienstleister) und qualitativen Aspekten (z. B. räumlichfunktionale Gliederung, Einkaufsorientierung), die nachfolgend konkretisiert werden. Das hat zur Folge, dass nicht jede Stadt oder Gemeinde über alle drei Zentrentypen verfügt. Wichtig für die Zentrenkonzeption ist die Formulierung von städtebaulichen und stadtentwicklungsrelevanten Zielvorstellungen für jedes Zentrum, welche die Grundlage späterer stadtpolitischer Entscheidungen bilden. So sollte ein Zentren- und Einzelhandelskonzept auch Aussagen zur Einzelhandelsentwicklung außerhalb der Zentren treffen. Die planungsrechtliche Steuerung des Einzelhandels unter Berücksichtigung des identifizierten Zentrenmodells ist nur in Kombination mit der Entwicklung und Verabschiedung einer ortsspezifischen Auflistung der zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimente möglich. Diese ortsspezifische Differenzierung berücksichtigt den Status quo der in den Zentren vorhandenen sowie auch deren perspektivische Entwicklung in Bezug auf gegenwärtig noch nicht vorgehaltene Sortimente. ortsspezifische Sortimentsliste 16 vgl. BVerwG 4 C 2.08, 17. Dezember vgl. OVG NW 7 A 1392/07, 19. Juni 2008

55 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 49 Auf Basis der Festlegungen der Zentren und der ortsspezifischen Sortimentsliste dient das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der zukünftigen Steuerung von Einzelhandelsnutzungen im Stadt- oder Gemeindegebiet. Es bietet somit auch eine städtebauliche Grundlage für Festsetzungen zur Zulässigkeit von Einzelhandelsbetrieben außerhalb der abgegrenzten zentralen Versorgungsbereiche. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit keine verbindlichen Ziele der Landesplanung zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zu berücksichtigen. Gem. 38 Landesentwicklungsprogramm NRW ist selbiges am 31. Dezember 2011 außer Kraft getreten. Der durch das Urteil des OVG NRW (10 A 676/08) vom 30. September 2009 ohnehin nur als Grundsatz der Raumordnung zu bewertende 24a LEPro NRW entfällt somit als rechtlicher Orientierungsrahmen. 18 Die benannten Elemente eines Einzelhandels- und Zentrenkonzepts bilden die wesentliche Orientierungs- und Entscheidungshilfe für Verwaltung und Politik. Es gilt allerdings im Einzelfall zu prüfen, welche bauleitplanerischen Festsetzungen städtebaulich gerechtfertigt werden können und mit dem Abwägungsgebot vereinbar sind. Ziele Orientierungs- und Entscheidungshilfe Rahmenbedingungen für lebendige Zentren Ein vielfältiges und attraktives Einzelhandelsangebot ist eine wesentliche Voraussetzung für lebendige Zentren. Allerdings sind auch andere Elemente wichtig, die sich wiederum gegenseitig positiv beeinflussen: Dienstleistungs-, Gastronomie-, Freizeit- und Kulturangebote ermöglichen den Kunden Kombinationsmöglichkeiten mit dem Einkauf und verlängern den Aufenthalt in den Zentren. Die Gestaltung des öffentlichen Raums kann attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten für Jung und Alt schaffen. Zusammen mit einer ansprechenden Gestaltung von Fassaden und Schaufenstern und einem einladenden Gesamteindruck wird eine angenehme Einkaufsatmosphäre gefördert. Eine gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), dem motorisierten Individualverkehr (MIV) und für Fußgänger sowie Fahrradfahrer ist die Voraussetzung dafür, dass alle Bevölkerungsgruppen die Zentren erreichen können. Wohnen und Arbeiten in direkter Nachbarschaft (Nutzungsmix) verschafft dem Einzelhandel einen unmittelbaren Zulauf als Basispotenzial und belebt die Zentren auch außerhalb der Geschäftszeiten. 18 Wie dargestellt, ist zum Zeitpunkt der Berichtslegung auf den Entwurf der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen vom 17. April 2012 zum Sachlichen Teilplan Großflächiger Einzelhandel für den Landesentwicklungsplan Nordrhein- Westfalen zu verweisen.

56 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 50 Für Haupt- und Nebenzentren ist neben der Größe des Einzugsbereichs eine gewisse Besatzdichte mit Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben charakteristisch. Auch die Ausstattung eines Nahversorgungszentrums in einem Ortsteil oder Quartier sollte idealtypisch nicht nur Einzelhandelsangebote des täglichen Bedarfs, sondern auch Angebote aus dem Dienstleistungssektor wie z. B. Post, Bankfiliale, Ärzte und Friseur umfassen. Je breiter der Angebots- und Nutzungsmix strukturiert ist, umso höher sind die Versorgungsqualität und damit die Attraktivität des Zentrums Abgrenzungskriterien für zentrale Versorgungsbereiche Wie schon erwähnt, ist die Abgrenzung und funktionale Definition zentraler Versorgungsbereiche unter Berücksichtigung ihrer Entwicklungsperspektiven der unverzichtbare Kern des Einzelhandelskonzepts für die Gemeinde Marienheide. Damit wird das Ziel der Sicherung und Entwicklung einer hierarchisch gegliederten Zentrenstruktur verfolgt, das dadurch unterstützt wird, dass zentrale Versorgungsbereiche im Sinne des BauGB als schützenswerte Bereiche eingestuft werden. 19 Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat in verschiedenen Urteilen den Begriff zentraler Versorgungsbereich, hier im Sinne des 2 (2) und 34 (3) BauGB konkretisiert: Bedeutung zentraler Versorgungsbereiche Konkretisierung des Begriffs zentraler Versorgungsbereich Es handelt sich um einen räumlich abgegrenzten Bereich einer Gemeinde, dem eine bestimmte Versorgungsfunktion für die Gemeinde zukommt. 20 Neben Einzelhandelsbetrieben, deren Warenangebote aller Art für die Einwohner der Gemeinde oder eines Teils des Gemeindegebiets von Bedeutung sind, sollten in aller Regel auch Dienstleistungsbetriebe verschiedener Art und gastronomische Angebote vorhanden sein. 21 Der Charakter eines zentralen Versorgungsbereichs bestimmt sich nicht nur aus den örtlichen Gegebenheiten, sondern auch durch konkrete Planungen (aus sonstigen nicht planungsrechtlich verbindlichen raumordnerischen und städtebaulichen Konzeptionen). 22 Der Begriff zentral ist funktional zu verstehen: Die Gesamtheit der auf eine Versorgung der Bevölkerung ausgerichteten baulichen Nutzungen haben aufgrund ihrer Zuordnung und verkehrsmäßigen Erschließung die Funktion eines Zentrums. Eine bloße Agglomeration von Einzelhandelsnutzungen reicht demnach nicht für einen zentralen Versorgungsbereich aus vgl. 2 (2), 9 (2a), 34 (3) BauGB sowie 11 (3) BauNVO 20 OVG NRW, Urteil vom 11. Dezember A 964/05 21 ebd. 22 ebd. 23 ebd.

57 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 51 Agglomerationen von Fachmärkten, die häufig in ehemals bzw. noch gewerblich genutzten Bereichen angesiedelt wurden, sind in der Regel nicht als zentrale Versorgungsbereiche einzustufen. 24 Einzelhandelsbetriebe in Randbereichen von zentralen Versorgungsbereichen können einbezogen werden, wenn diese ein hohes Verknüpfungspotenzial aufweisen und über eine barrierefreie fußläufige Anbindung verfügen. 25 Zentrale Versorgungsbereiche müssen nicht unbedingt den Charakter von Kerngebieten im Sinne des 7 BauNVO haben. Sie umfassen Versorgungsbereiche unterschiedlicher Stufen: Innenstadtzentren, Nebenzentren in Ortsteilen, Grund- und Nahversorgungszentren in Stadt- und Ortsteilen sowie Gemeinden. Je nach Stufe erfüllen die Zentren unterschiedliche Versorgungsbedarfe. 26 Innenstadtzentren erreichen einen größeren Einzugsbereich, in der Regel das gesamte Stadtgebiet und gegebenenfalls darüber hinaus das weitere Umland. Sie bieten ein breites Spektrum von Waren für den lang-, mittel- und kurzfristigen Bedarf. Nebenzentren erfüllen eine Teilfunktion des eigentlichen Innenstadtzentrums. Nahversorgungszentren versorgen in der Regel nur bestimmte Ortsteile größerer Städte mit einigen tausend Einwohnern bzw. gesamte kleinere Orte mit Waren des kurz- und mittelfristigen Bedarfs. 27 Aus der Literatur lassen sich folgende weitere Hinweise zur Identifikation und Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche ableiten: Die für die Funktion eines Zentrums relevanten Nutzungen können auch durch andere Nutzungen, insbesondere Wohnnutzung, zu einem gewissen Anteil durchmischt sein. 28 Nebenzentren müssen qm und mehr Verkaufsfläche aufweisen Zentrenhierarchie Zur Untersuchung der Zentrenstruktur der Gemeinde Marienheide wurden umfangreiche handelswirtschaftliche und städtebauliche Analysen durchgeführt. Diese geben Aufschluss über Stärke, Ausstrahlung und Bedeutung der Einkaufslagen und der räumlichen Verteilung weiterer Versorgungsangebote. Darüber hinaus wurden der (handelswirtschaftliche) Handlungsbedarf und die hieraus ggf. abzuleitenden Einbeziehung von Prüfstandorten berücksichtigt. 24 ebd. 25 OVG NRW, Urteil vom 13. Juni A 2439/06 26 OVG NRW, Urteil vom 11. Dezember A 964/05 27 OVG NRW, Urteil vom 13. Juni A 2439/06; OVG NRW, Urteil vom 11. Dezember A 964/05 28 Kuschnerus, Ulrich: Der standortgerechte Einzelhandel. Mai 2007, S ebd.

58 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 52 In der Gemeinde Marienheide prägt mit dem Hauptzentrum Ortskern Marienheide ein zentraler Versorgungsbereich die Versorgungsbedeutung des Grundzentrums. Dabei übernimmt das Hauptzentrum aufgrund der vorliegenden Angebotsstruktur auch wichtige Nahversorgungsfunktionen. Aufgrund der räumlichen Verteilung der gemeindezugehörigen Ortschaften ist auf weitere Einzelhandelsstandorte im Gemeindegebiet zu verweisen, die ebenfalls (Nah-)Versorgungsfunktionen übernehmen, aber aufgrund der fehlenden Einzelhandelsausstattung und/ oder der zu geringen Ausstattung mit Komplementärnutzungen in ihrem Standortumfeld, ihrer Lage, ihrer siedlungsräumlichen Einbindung oder des fehlenden ÖPNV-Anschlusses nicht den Anforderungskriterien eines zentralen Versorgungsbereichs gerecht werden. Hierzu zählt das Gewerbegebiet Rodt mit einem Vollsortimenter, einem Lebensmitteldiscounter und einem Getränkemarkt. Des Weiteren bestehen Solitär- und Streulagen in Kotthausen, Kalsbach, Dürhölzen, Winkel und Stülinghausen. Zusätzlich fahren Verkaufswagen mit Back- und Metzgerwaren einzelne Ortschaften an und übernehmen ergänzende Versorgungsfunktionen. 8.3 Hauptzentrum Ortskern Marienheide Standortmerkmale und Angebotssituation Das Hauptzentrum erstreckt sich im Norden vom Rathaus der Gemeinde Marienheide bis zum Standort des Lidl-Marktes im Süden. Durch das Hauptzentrum verläuft die Bundesstraße B 256. Die verkehrstechnische Anbindung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide erfolgt in erster Linie über die in Richtung Nord-Süd verlaufende Bundesstraße B 256 sowie die in Richtung West- Nordost verlaufende Leppestraße (westlich des Kreuzungsbereichs mit der B 256) bzw. der Klosterstraße (östlich des Kreuzungsbereichs). Die verkehrliche Erreichbarkeit des Hauptzentrums durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) ist somit gut. Das Hauptzentrum verfügt über ein angemessenes Angebot an (kostenfreiem) Parkraum. Dieser befindet sich nahe des Dr.-Oskar- Kayser-Platzes an der B 256 sowie an der Leppestraße nahe dem Kreuzungsbereich zur B 256. Eine große Fläche für den ruhenden Verkehr steht zudem am Bahnhof im südlichen Bereich des Hauptzentrums zur Verfügung. Dieser Fläche wird primär als Park & Ride- Parkplatz genutzt, liegt jedoch in unmittelbarer Entfernung zum Lidl-Discounter und dem REWE-Markt, sodass dieser Bereich ebenfalls als Parkfläche für die Einzelhandelskunden zur Verfügung steht. verkehrstechnische Anbindung und Erreichbarkeit Parkplätze

59 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 53 Der Bahnhof ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen der Gemeinde Marienheide und dem Oberzentrum Köln mit der Regionalbahn 25. Die Verbindung passiert dabei u. a. die Städte und Gemeinden Gummersbach, Ründeroth, Overath und Rösrath und verkehrt im Stundentakt. Des Weiteren verbinden die Buslinien 308, 320 und 336 die Gemeinde Marienheide mit Engelskirchen, Lindlar, Meinerzhagen, Gummersbach, Wipperfürth und Remscheid. Insgesamt sind im Hauptzentrum Ortskern Marienheide 30 Betriebe des Einzelhandels- und Ladenhandwerks ansässig, das sind ca. 59 % der Betriebe der Gemeinde Marienheide. Die Betriebe im Hauptzentrum erwirtschaften mit ca. 14,6 Mio. EUR pro Jahr rund die Hälfte (ca. 46 %) des Gesamtumsatzes in der Gemeinde und stellen mit ca qm Verkaufsfläche einen Anteil von ca. 43 % an der im Gemeindegebiet durch Einzelhandel genutzten Fläche dar. Rund die Hälfte der Betriebe (ca. 53 %) im Marienheider Zentrum ist mit einem sortimentsbezogenen Verkaufsflächenanteil von ca. 55 % im überwiegend kurzfristigen Bedarf verortet. Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln Einzelhandelsangebot Angebotsschwerpunkt Der Angebotsschwerpunkt des Hauptzentrums Marienheide liegt im Bereich Nahrungs- und Genussmittel. Die zehn Betriebe der Warengruppe belegen eine Verkaufsfläche von einem Drittel (ca. 33 %) der Verkaufsfläche des gesamten Hauptzentrums. In dieser Warengruppe bilden ein großflächiger Vollsortimenter sowie ein Lebensmitteldiscounter den Fokus, ergänzt durch kleinstrukturierte Fachmärkte. Im Bereich Gesundheit und Körperpflege sind drei Apotheken sowie zwei Augenoptiker vorzufinden. Damit wird im Hauptzentrum im überwiegend kurzfristigen Bedarfsbereich ein ansprechendes Angebot vorgehalten, welches frequenzerzeugende Wirkung ausstrahlt. Einschränkend zu betonen ist, dass sich nach Schließen der Schleckerfiliale seit Mitte dieses Jahres kein Drogeriefachmarkt weder im Hauptzentrum noch im gesamten Gemeindegebiet befindet. Neben den Betriebsstätten der kurzfristigen Bedarfsstufe sind in der Gemeinde Marienheide Betriebe des mittel- und kurzfristigen Bedarfs vorzufinden, von denen ebenfalls eine allerdings begrenzte frequenzerzeugende Wirkung ausgeht. So befinden sich mehrere Fachgeschäfte für Bekleidung und Wäsche im Hauptzentrum. Der Einzelhandelsbesatz ist überwiegend inhabergeführt und kleinstrukturiert, ergänzt durch den Filialbetrieb KiK.

60 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 54 Tabelle 14 Einzelhandelsausstattung im Hauptzentrum Ortskern Marienheide nach Bedarfsstufen Betriebe Verkaufsfläche Bedarfsstufe absolut in % in qm in % überwiegend kurzfristiger Bedarf 16 53, ,5 überwiegend mittelfristiger Bedarf 9 30, ,5 überwiegend langfristiger Bedarf Summe 5 16, , Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand 2012 Als Magnetbetriebe des Ortskerns sind somit der Lebensmitteldiscounter Lidl sowie der Lebensmittel-Vollsortimenter REWE zu bewerten. Dabei erreicht der REWE-Markt eine großflächige Dimensionierung. Die Standortbedingungen der beiden Lebensmittelbetriebe im Hauptzentrum sind jedoch als nicht optimal zu bewerten. Zwar ist die verkehrliche Anbindung aufgrund der Lage am Bahnhof Marienheide und der Nähe zur Bundesstraße B 256 gut, jedoch ist die Sicht aufgrund der Topografie sowie die Lage am südlichen Rand des zentralen Versorgungsbereichs als eingeschränkt zu betrachten. Ergänzt werden die Einzelhandelsangebote im Ortskern durch 46 unterschiedliche Komplementärnutzungen, die allerdings nachgeordnet als Frequenzbringer für das Hauptzentrum fungieren. Dabei handelt es sich schwerpunktmäßig um Angebote aus dem Dienstleistungssektor, wie Versicherungen, Banken sowie das Rathaus der Gemeinde Marienheide, ergänzt durch eine gute Versorgung im medizinischen Bereich. Komplementärnutzungen

61 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 55 Tabelle 15 Komplementärnutzungen im Hauptzentrum Marienheide Anzahl der Nutzungen Art der Nutzung absolut davon EG* Angebotsschwerpunkt Gastronomie, Hotellerie 8 8 Dienstleistungen Kultur, Freizeit, Bildung 5 5 Restaurant, Imbiss, Eiscafé, Kneipe Rathaus, Fahrschule, Banken, Versicherung, Friseur, Post Kirche, Gemeindesaal, Bücherei Gesundheit 8 2 (Fach-)Ärzte Summe /. *Anm.: Erdgeschoss Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand 2012 Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide befinden sich insgesamt 77 Erdgeschossnutzungen (Einzelhandel, Komplementärnutzungen). Darüber hinaus ist auf acht Leerstände hinzuweisen. Aus diesem Verhältnis ergibt sich eine Leerstandsquote von ca. 10 %, die leicht über dem Wert einer normalen Geschäftsfluktuation vergleichbarer Einkaufsstädte liegt. 30 Leerstandsquote Tabelle 16 Nutzungsstruktur im Hauptzentrum Marienheide Anzahl der Nutzungen Art der Nutzung Summe davon EG* Einzelhandel Komplementärnutzung Mindernutzung 1 1 Leerstände 8 8 Summe *Anm.: Erdgeschoss Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Nach Erfahrungswerten der Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH ist bei einer Leerstandsquote von bis zu 8 % von einer normalen Geschäftsfluktuation auszugehen.

62 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 56 Im Ortskern Marienheide wird im Hauptzentrum ein breites Warenangebot mit einem Angebotsschwerpunkt im kurzfristigen Bereich vorgehalten. Ergänzt wird das Angebot durch einen differenzierten Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz sowie gastronomische Angebote. Das Hauptzentrum Marienheide ist unter Berücksichtigung der einem Grundzentrum zugeschriebenen Versorgungsfunktion als eingeschränkt leistungsfähig zu bewerten. Eine Stärkung der Magnetbetriebe des Lebensmitteleinzelhandels und eine Arrondierung der kleinteiligen Einzelhandelsangebote aller Bedarfssparten sind zu empfehlen. Abbildung 21 Nutzungskartierung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide Quelle: Kartengrundlage Gemeinde Marienheide, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand 2012

63 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide Handelsschwerpunkte des Hauptzentrums Der Handelsschwerpunkt des Hauptzentrums Marienheide konzentriert sich auf den Kreuzungsbereich der Hauptstraße (Bundesstraße B 256) und der Leppestraße (im westlichen Bereich) bzw. Klosterstraße (östlich der Hauptstraße gelegen) sowie zwischen dem Kreuzungsbereich bis hin zur Querung der Bahntrasse. In diesem Bereich herrscht ein dichter Besatz unterschiedlicher Nutzungen vor, die Betriebe sind dabei kleinteilig strukturiert, ein Magnetbetrieb fehlt. Die Hauptstraße weist die höchste Nutzungsdichte innerhalb des Ortskerns auf. Hier befinden sich überwiegend Einzelhandelsbetriebe des kurz- bis mittelfristigen Bedarfsbereichs, ergänzt durch eine Reihe von Dienstleistungsnutzungen. Im Zentrum des Ortskerns an die Hauptstraße in westlich verlaufende Richtung angrenzend verläuft die Leppestraße. An dieser Stelle sind vorwiegend Betriebe des mittelfristigen Bereichs ansässig. Ebenfalls besteht dort eine kleine Platzsituation ( Heier Platz ) mit einer Fläche für den ruhenden Verkehr, auf dem derzeit jeden Mittwoch ein Wochenmarkt veranstaltet wird. Kreuzungsbereich Hauptstraße/ Leppe- und Klosterstraße Außerhalb dieses Handelsschwerpunkts nimmt die Nutzungsintensität ab. Der Lebensmittelvollsortimenter REWE sowie der Lebensmitteldiscounter Lidl befinden sich in Randlage des Zentrums im südlichen Teil des Ortskerns, unmittelbar am Bahnhof der Gemeinde Marienheide. Beide Betriebe weisen unzureichende Betriebsgrößen auf und können ihre Versorgungsfunktionen derzeit nur eingeschränkt wahrnehmen. Gleichermaßen leiden ihre Magnetwirkungen für den kleinstrukturierten Einzelhandel in der Ortsmitte. Festzuhalten ist für den Ortskern der Gemeinde Marienheide, dass der Großteil des Einzelhandelsbesatzes an der stark befahrenen Bundesstraße B 256 liegt. Damit ergibt sich eine gute Erreichbarkeit der Betriebe, umgekehrt aber auch eine starke Belastung der Aufenthaltsqualität. Heier Platz Prüfstandorte im Marienheider Ortskern Bei der Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs sollten für die Weiterentwicklung der Einzelhandelsstruktur der Gemeinde Marienheide neben dem tatsächlichen Einzelhandelsbestand auch städtebaulich-funktional vertretbare Standorte für Erweiterungszwecke berücksichtigt werden. Hier können Verlagerungs-, Erweiterungs- und Ansiedlungsvorhaben realisiert werden, die eine mittelfristige Stabilisierung der Einkaufslage unterstützen.

64 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 58 Bei der Bewertung der Eignung von Prüfstandorten im Marienheider Zentrum für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: übergeordnete Prüfaspekte Für die Gemeinde Marienheide konnte ein insgesamt geringer Verkaufsflächenzusatzbedarf bis zum Jahr 2030 errechnet werden. Damit ergeben sich handelswirtschaftliche Risiken bei der Erweiterung oder Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben, da nur ein begrenztes Kaufkraftpotenzial zur Verfügung steht. Jedoch sollte das städtebauliche Ziel verfolgt werden, den zentralen Versorgungsbereich durch den Ausbau der Verkaufsfläche in seiner Funktionsfähigkeit zu stärken, auch wenn dieser Ausbau zu Lasten bestehender Einzelhandelsbetriebe außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche erfolgt. Eine gesonderte Behandlung sollte dabei die wohnortnahe Versorgung erfahren, wenn diese bei Verkaufsflächenerweiterungen im zentralen Versorgungsbereich beeinträchtigt würde. Dann gilt es, zwischen den beiden Zielen abzuwägen. Für den Ausbau der Verkaufsfläche sollte primär das Ziel verfolgt werden, vorhandene Leerstände mit Einzelhandelsnutzung wiederzubeleben. Dies hat Vorrang vor der Erschließung neuer Einzelhandelsstandorte. Zudem sollte vor einer Neuansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe kritisch hinterfragt werden, ob im Rahmen einer Bestandssicherung eine Erweiterung bereits ansässiger Einzelhandelsbetriebe möglich ist. In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung Marienheide wurde für das Hauptzentrum Ortskern Marienheide ein Prüfstandort für die Ansiedlung bzw. Verlagerung/Erweiterung eines Einzelhandelsbetriebes in die Betrachtung einbezogen. Zwar gilt das primäre Ziel, vorrangig leerstehende Gewerbeflächen zu reaktivieren, allerdings entsprechen diese oftmals nicht den betrieblichen Anforderungen. Die zu prüfenden Fläche befindet sich im südlichen Bereich des Hauptzentrums Marienheide nahe dem Bahnhof. 31 Die Fläche umfasst den Standort des Lebensmitteldiscounters sowie südlich daran angrenzend die Fläche des Park & Ride-Parkplatzes. Die hier mögliche Verlagerung und Erweiterung des Lidl-Marktes erfordert dabei die Nutzung des Böschungsbereichs sowie eines Teils des Busbahnhofs. Die Planungen des Investors sehen derzeit vor, das bestehende Gebäude abzureißen und einen Neubau im Bereich der Böschung und des Parkplatzes zu errichten. Der Park & Ride-Parkplatz würde für dieses Vorhaben an einen Standort nördlich der Bahnhofsstraße verlagert, sodass weiterhin kostenfreie Fläche für den ruhenden Verkehr zur Verfügung steht. Mit der Verlagerung und Ausweitung des Lidl-Markts geht zudem die Inwertsetzung des alten Bahnhofs- Prüfstandort Lidl, Bahnhofstraße 31 vgl. Abbildung 22, Standort 1; Kap im Anhang

65 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 59 gebäudes einher; wünschenswert wäre an dieser Stelle die Ansiedlung gastronomischer Nutzungen. Ein weiterer Prüfstandort befindet sich östlich des Hauptzentrums am Standort der ehemaligen Bergischen Gardinenfabrik an der Hauptstraße. 32 Trotz der guten Erreichbarkeit durch die Anbindung an die Bundesstraße ist der Standort aufgrund einer Entfernung von ca. 300 m vom zentralen Versorgungsbereich, der Topografie und der Zäsur durch die Bahntrasse nicht geeignet, Kopplungseffekte mit den Betriebe im zentralen Versorgungsbereich aufzubauen. Es ist daher empfehlenswert, den Standort als Gewerbefläche beizubehalten Räumliche Festlegung Die räumliche Abgrenzung des Hauptzentrums Marienheide ergibt sich aus den beschriebenen tatsächlichen örtlichen Verhältnissen (z. B. Bestand, Leerstände, städtebauliche Anbindung) sowie aufgrund planerischer Konzeptionen zur Entwicklung des Standorts (z. B. Einbezug von Entwicklungsflächen). Räumlich begrenzt wird das Hauptzentrum Marienheide im Wesentlichen durch folgende Gegebenheiten: Abgrenzungskriterien Topografische und verkehrsinfrastrukturelle Gegebenheiten, die fußläufige Verbindungen beeinflussen Nutzungsdichte und Nutzungsvielfalt Funktionale Verknüpfungen und fußläufige Anbindungen Die bedeutsamen Nutzungen im Hauptzentrum Ortskern Marienheide konzentrieren sich auf die Hauptstraße, Leppestraße und die Bahnhofstraße. Die nördliche Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs des Hauptzentrums Ortskern Marienheide bildet das Rathaus in der Hauptstraße 20. Weiter nördlich nimmt die Nutzungsintensität deutlich ab, sodass das Rathaus als frequenzstarke öffentliche Einrichtung mit seinem Standort den nördlichen Abschluss bildet. Der Bereich der höchsten Nutzungsintensität befindet sich im Kreuzungsbereich der Hauptstraße und der Leppestraße bzw. Klosterstraße. Hier liegt ein nahezu lückenloser Besatz an Einzelhandelsund Komplementärnutzungen vor. Als östliche Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs wird der Standort der katholischen Kirche als wichtiges stadtbildprägendes Bauwerk einbezogen. Die markante Zäsur durch die Bahngleise sowie die deutlich abnehmende Nutzungsintensität östlich der Bahnanlagen bedingt die südöstliche Grenzziehung. Der Standort des Lidl-Markts sowie die dahinterliegende Fläche des Park & Ride-Parkplatzes als Prüfstand- 32 vgl. Abbildung 22, Standort 2; Kap im Anhang

66 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 60 ort bzw. zu erweiternde Fläche für Einzelhandelsnutzungen begründen die südliche und westliche Abgrenzung. Als äußerster westlicher Standort wird ein Leerstand am Heier Platz (Leppestraße) in den zentralen Versorgungsbereich einbezogen. Abbildung 22 Räumliche Festlegung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide Quelle: Kartengrundlage Gemeinde Marienheide, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Funktionale Zuordnung gem. der rechtlichen Anforderungen an ein Hauptzentrum Anhand der dargestellten Prüfkriterien zur Qualifizierung von zentralen Versorgungsbereichen lässt sich der Ortskern der Gemeinde Marienheide aufgrund der Größe des Einzugsbereichs, der Besatzdichte mit Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben und der Struktur des Einzelhandelsbesatzes als Hauptzentrum einstufen. Einstufung des Ortskerns Marienheide als Hauptzentrum

67 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 61 Tabelle 17 Einstufung des Ortskern Marienheide als Hauptzentrum Kriterium Verflechtungsbereich Rechtsgrundlage oder wissenschaftlicher Nachweis Mindestanforderung Bewertung Ist-Situation Ergebnis Kuschnerus 2007: 82f. Größerer Einzugsbereich i. d. R. gesamtes Gemeindegebiet Gemeinde Marienheide, ca Einwohner (Stand: ) Struktur + Dichte Einzelhandel Kuschnerus 2007: 82f. Regelmäßig breites Spektrum an Einzelhandelsangeboten, insbesondere zentrentypische und ggf. auch nahversorgungsrelevante Sortimente, Waren des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs Angebote in allen Bedarfsbereichen, Schwerpunkt: kurzfristiger Bedarf Magnetbetriebe: Lebensmittel-Vollsortimenter, Lebensmitteldiscounter Struktur + Dichte Komplementärnutzungen Kuschnerus 2007: 82f. Regelmäßig breites Spektrum an Dienstleistungsangeboten Öffentliche und private Versorgungseinrichtungen mit gesamtstädtischer Bedeutung, ausgewogenes Dienstleistungsund Gastronomieangebot Lage + siedlungsräumliche Einbindung Kuschnerus 2007: 82f. Innenstadt-, Ortszentren Städtebaulich integrierte Lage, von der Wohnbevölkerung gut zu erreichen ÖPNV-Anbindung Kuschnerus 2007: 82f. Integrierte Lage, nicht nur mit dem PKW günstig zu erreichen ÖPNV-Haltepunkte liegen vor Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stärken-Schwächen-Profil In der Gesamtbetrachtung der Angebots- und Standortqualitäten des Hauptzentrums Marienheide ergeben sich folgende prägende Stärken: + Frequenz erzeugende Lebensmittel-SB-Betriebe vorhanden + Gewachsener Ortskern + Inhabergeführte Fachgeschäfte mit individuellen Angeboten + Arrondierung des Einzelhandelsbestands durch eine Reihe privater Dienstleistungsbetriebe und öffentliche Infrastruktur + Gute ÖPNV-Anbindung (Haltepunkt der Regionalbahn nach Köln, Busbahnhof) Stärken des Hauptzentrums

68 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 62 + Einmal wöchentlich stattfindender Wochenmarkt auf dem Heier Platz + Geeignete Entwicklungsfläche für eine quantitative und qualitative Angebotserweiterung Hingegen lassen sich folgende Schwächen feststellen, deren Effekte jedoch hinter den Stärken zurückbleiben: - Wenig Flächen mit Aufenthaltsqualität - Belastung durch stark befahrene Bundesstraße B Angebotsdefizite im mittel- und langfristigen Bedarfsbereich - Viele Leerstände, eine Mindernutzung - Intensive Wettbewerbssituation zu Rodt - Keine einheitliche Bebauung - Gestalterischer und städtebaulicher Aufwertungsbedarf - Kaum repräsentative Außengastronomie Schwächen des Hauptzentrums Handlungsempfehlungen Für die künftige Weiterentwicklung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide wird eine Konzentration von Einzelhandels- und Komplementärnutzungen innerhalb der Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs empfohlen, um Verbundeinkäufe und Erledigungen im Rahmen des fußläufigen Einkaufs zu ermöglichen. Außerhalb des Hauptzentrums sollten keine Einzelhandelsansiedlungen mit nahversorgungs- und zentrenrelevantem Kernsortiment zugelassen werden, um die Wettbewerbsbezüge nicht weiter zu verstärken. Dies gilt insbesondere für den Standort Rodt, der aufgrund seiner räumlichen Nähe die Entwicklungschancen des Hauptzentrums Marienheide erheblich beeinträchtigt. Innerhalb des Hauptzentrums sollten die Bemühungen dahin gehen, die Angebotsstruktur zu stärken, zu sichern und zu konzentrieren. Hierzu zählt, dass bestehende Leerstände beseitigt werden und eine bessere Verknüpfung des REWE-Markts und des Lidl- Discounters mit dem Handelsschwerpunkt um den Kreuzungsbereich Hauptstraße und Leppestraße bzw. Klosterstraße erreicht wird. Konzentration innerhalb der Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs Stärkung und Konzentration der Angebotsstruktur Neben den Veränderungen im Einzelhandelsbestand sind folgende Aufwertungsmaßnahmen für das Hauptzentrum Ortskern Marienheide zu empfehlen: Aufwertung des öffentlichen Raums im Bereich des Heier Platzes mit einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität Ausbau des (außen-) gastronomischen Angebots auch unter atmosphärischen Aspekten Schaffung identitätsstiftender Eingangssituationen in das Hauptzentrum, insbesondere im Bereich des Bahnhofs Marienheide

69 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide Gewerbegebiet Rodt als dezentraler Agglomerationsstandort Neben dem oben aufgezeigten zentralen Versorgungsbereich Ortskern Marienheide besteht in der Gemeinde eine weitere Einzelhandelsagglomeration. Das Gewerbegebiet Rodt liegt südöstlich des zentralen Versorgungsbereichs Ortskern Marienheide in einer Entfernung von rund drei Kilometern im Ortsteil Rodt. Die Lage des Gewerbegebiets Rodt nahe des Kreuzungsbereichs der Bundesstraße B 256 und der Landstraße L 306 begünstigt die verkehrliche Erschließung des Standorts. Mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca qm, die sich auf fünf Betriebe verteilt, stellt das Gewerbegebiet Rodt den flächenmäßig zweitgrößten Agglomerationsstandort der Gemeinde Marienheide dar (zum Vergleich: Hauptzentrum Ortskern Marienheide ca qm Verkaufsfläche). Mit einem Vollsortimenter (Kaufpark) ist hier ein großflächiger Einzelhandelsbetrieb ansässig. Ein Lebensmitteldiscounter (Lidl), ein Getränkemarkt, ein Bäcker sowie eine Lotto-Annahmestelle mit dem Verkauf von Zeitschriften und Zeitungen ergänzen das Sortiment. Das Angebot des Gewerbegebiets Rodt setzt sich somit ausschließlich aus Einzelhandelsbetrieben mit zentrenrelevanten Sortimenten zusammen. Komplementärnutzungen, wie Dienstleistungen, Gastronomiebetriebe, oder Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen, sind im Gewerbegebiet Rodt nicht verortet. Das Gewerbegebiet liegt nahe dem Siedlungsbereich des Ortsteils Rodt. In einem Radius von 700 m um den Lebensmittelvollsortimenter Kaufpark und den Lidl-Discounter leben rund Einwohner. Der Standort erfüllt insofern in begrenztem Umfang auch Nahversorgungsfunktionen, ist in Bezug auf diese Funktionen jedoch überdimensioniert. Die stark befahrene Gummersbacher Straße (Bundesstraße B 256) und die Landstraße L 306 bedingen allerdings, dass das Gewerbegebiet nicht in die nahegelegenen Siedlungsbereiche integriert ist. Da sich die Ansiedlung von nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten zukünftig auf den zentralen Versorgungsbereich konzentrieren soll, ist die Frage zu klären, welche einzelhandelsbezogenen Entwicklungsoptionen für den Standort Rodt bestehen. Durch die beiden Lebensmittel-SB-Betriebe besteht eine starke Konkurrenz zu den im Hauptzentrum Marienheide ansässigen Lebensmittel-SB- Betrieben. Der zu prüfende Standort befindet sich nördlich des Discounterstandorts. 33 Die Fläche wird derzeit durch ein ungenutztes Betriebsgebäude belegt. Geplant ist, den Lidl-Discounter auf die gegenüberliegende Straßenseite zu verlagern und die Verkaufsfläche auszuweiten. Angaben zur Folgenutzung am Alt-Standort liegen nicht vor. Mit dieser Verlagerung und Erweiterung und der ggf. möglichen 33 vgl. Kap im Anhang

70 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 64 Ergänzung eines weiteren Betriebes am Alt-Standort des Discounters würde sich die Wettbewerbssituation für das Hauptzentrum weiter verstärken, sodass eine Realisierung der Planung nicht zum empfehlen ist. Um weiteren Einzelhandelsentwicklungen vorzubeugen, sollte im Gewerbegebiet die Ansiedlung zusätzlicher und die Erweiterung vorhandener Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungs- und zentrenrelevantem Sortiment ausgeschlossen werden. 8.5 Ziele der Einzelhandelsentwicklung in der Gemeinde Marienheide Grundvoraussetzung für eine räumliche Steuerung ist die Formulierung von Zielen für die Einzelhandelsentwicklung in der Gemeinde Marienheide. Nur unter Einhaltung dieser Ziele bei zukünftigen Entscheidungs- und Genehmigungsprozessen kann eine nachhaltige Einzelhandelsentwicklung gelingen. Konsequente Entscheidungen schaffen Investitionssicherheit für Investoren und Betreiber. Daher sollten die nachfolgenden Ziele vom Rat der Gemeinde Marienheide beschlossen werden, um die darauf aufbauende bauleitplanerische und genehmigungsrelevante Steuerung zu legitimieren. Für die Erfüllung des städtebaulichen Ziels im Sinne des 1 (6) Nr. 4 BauGB zentrale Versorgungsbereiche zu entwickeln und zu erhalten, übernimmt das Hauptzentrum Ortskern Marienheide als zentraler Versorgungsbereich der Gemeinde eine wichtige Rolle. Angestrebt werden sollte sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Verbesserung der Versorgung, um die Attraktivität des Hauptzentrums zu erhalten bzw. weiter steigern zu können. Die wesentlichen Handelsentwicklungen sind auf das Hauptzentrum zu konzentrieren, um dessen Zentralität perspektivisch zu erhöhen. Um die Entwicklungschancen des Marienheider Einzelhandels auf das Hauptzentrum zu lenken, sollten dort künftig möglichst viele Einzelhandelsbetriebe mit zentren- und nahversorgungsrelevantem Kernsortiment angesiedelt werden. Auch Betriebe unterhalb der Großflächigkeit sollten hier konzentriert werden, um einerseits den Ausbau des zentralen Versorgungsbereichs zu unterstreichen und andererseits Synergieeffekte für die Betriebe zu generieren. Ein weiteres Ziel ist eine möglichst flächendeckende wohnungsnahe Grundversorgung, insbesondere für Nahrungs- und Genussmittel, dies auch unter dem Gesichtspunkt der demografischen Entwicklung. Diese Absicht umfasst die Verbesserung des Nahversorgungsangebots an integrierten Lagen in Wohnquartieren. Aufgrund der Siedlungsstruktur der Gemeinde Marienheide wird die für die Tragfähigkeit moderner Lebensmittel-SB-Betriebe erforderliche Einwohnerzahl in vielen Ortschaften nicht erreicht. Bestehende kleinteilige Grundvoraussetzung für räumliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung Stärkung und Entwicklung des Hauptzentrums Ortskern Marienheide Konzentration der zentren- und nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsentwicklung auf das Hauptzentrum Sicherung einer fußläufig erreichbaren Nahversorgung, auch durch Stärkung in den Ortschaften

71 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 65 Anbieter sollten daher erhalten und ggf. alternative Versorgungskonzepte geprüft werden, um diesen Plan umzusetzen. Einzelhandelsvorhaben mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten sind für die Funktionsfähigkeit eines zentralen Versorgungsbereichs nicht zwingend erforderlich und dort häufig auch nicht verträglich unterzubringen, da sie einen hohen Flächenbedarf haben und teilweise auch außerhalb der Zentren angesiedelt werden. Bei der Wahl der Standorte für den großflächigen Einzelhandel (z. B. bei Ansiedlungs- und Verlagerungsvorhaben) sollten folgende Entwicklungen vermieden werden: Vermeidung einer gravierenden Stärkung bestehender großflächiger Einzelhandelsstandorte mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Kernsortimenten außerhalb des Hauptzentrums Erhöhung der Bodenpreise durch Einzelhandelsentwicklungen 8.6 Marienheider Liste Um die Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche der Städte und Gemeinden nicht zu beeinträchtigen, spielt die Sortimentsausstattung von geplanten Einzelhandelsprojekten bei der Bewertung möglicher Auswirkungen eine maßgebliche Rolle. Die Ableitung einer ortstypischen Sortimentsliste ist rechtlich und wissenschaftlich als Steuerungsinstrument für die Einzelhandelsentwicklung anerkannt. Sie dient maßgeblich dazu, den zentralen Versorgungsbereich der Gemeinde Marienheide dahingehend zu schützen, dass Einzelhandelsentwicklungen mit Warensortimenten, die derzeit die Funktionsfähigkeit dieser Lage sichern, außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs ausgeschlossen werden. Ziel der Marienheider Liste Nach ständiger Rechtsprechung 34 bedarf es bei der Definition einer ortstypischen hier der Marienheider Liste einer individuellen Betrachtung der jeweiligen Situation. Erst mit Vorliegen einer solchen spezifischen Marienheider Liste kann im Rahmen der Bauleitplanung oder im Baugenehmigungsverfahren über zulässige, begrenzt zulässige oder nicht zulässige Vorhaben entschieden werden. Bei der Abgrenzung der Marienheider Liste sind die bestehende räumliche Flächenverteilung der Sortimente sowie die Entwicklungsziele für den zentralen Versorgungsbereich von Bedeutung. Zudem ist bei der Herleitung der nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimente zu berücksichtigen, dass Sortimente nicht nur separat betrachtet und bewertet werden sollten. Vielmehr kann die Nahversorgungs- und Zentrenrelevanz einzelner Sortimente ggf. Abgrenzung der Marienheider Liste 34 OVG NRW, Urteil v. 03. Juni a D 92/99.NE, seither ständige Rechtsprechung des OVG NRW

72 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 66 auch durch die Kopplung mit anderen Sortimenten begründet werden. Außerdem sind planerische Überlegungen zur weiteren Entwicklung des zentralen Versorgungsbereichs in die Argumentation einzubeziehen. Somit können auch solche Sortimente als zentrenrelevant eingestuft und begründet werden, die derzeit noch nicht oder nur in geringem Maße im zentralen Versorgungsbereich vorhanden sind, wenn diese im Rahmen der Entwicklungsziele künftig dort verstärkt angesiedelt werden sollen. Zentrenrelevante Sortimente zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen geringen Flächenanspruch haben, viele Besucher anziehen, häufig im Zusammenhang mit anderen Innenstadtnutzungen nachgefragt werden und in der Innenstadt oder in den Nebenzentren am stärksten vertreten sind. Es handelt sich meistens um ein sog. Handtaschensortiment. Weiterhin sind sie häufig für einen attraktiven Branchenmix notwendig oder benötigen sofern sie auf kleinteiliger Fläche angeboten werden einen Frequenzbringer sowie weitere Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe im Standortumfeld, um das notwendige Absatzpotenzial zu erreichen. Unter Berücksichtigung der o. a. Kriterien sowie der örtlichen Einzelhandelstruktur sind für die Gemeinde Marienheide folgende Sortimente als zentrenrelevant abzugrenzen: 35 Bücher Papier/Bürobedarf Schreibwaren Bekleidung/Wäsche Schuhe/Lederwaren pharmazeutische Artikel Optik Foto Fahrräder und Fahrradzubehör Bilder, Rahmen Glas/Porzellan/Keramik/Hausrat Uhren/Schmuck Parfümerieartikel Spielwaren Unterhaltungs- u. Kommunikationselektronik, Elektrohaushaltswaren Haus- und Heimtextilien 35 Zur Differenzierung von zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimenten siehe auch Marienheider Liste im Anhang. Die in den folgenden Auflistungen durch Unterstreichung hervorgehobenen Sortimente sind laut Sachlichem Teilplan Großflächiger Einzelhandel als Leitsortiment eingeordnet.

73 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 67 Zur weiteren Attraktivierung des Hauptzentrums werden folgende Sortimente ebenfalls für die Einordnung als zentrenrelevant empfohlen: zentrenrelevante Sortimente Leuchten Musikinstrumente (Hörgeräte-)Akustik, Sanitätswaren Sportbekleidung/-schuhe/-artikel Die Einzelhandelsausstattung des Hauptzentrums sollte perspektivisch mit diesen Sortimenten ergänzt werden. Als Begründung für die Einstufung der genannten Sortimente als zentrenrelevant ist anzuführen, dass vor dem Hintergrund eines rezessiven Einzelhandels im Bundesgebiet perspektivisch auch im Hauptzentrum Ortskern Marienheide Flächenaufgaben nicht auszuschließen sind. Um auch zukünftig möglichst viele (Quantität) und unterschiedliche (Qualität) Angebote in diesem Standortbereich vorhalten zu können, wird eine weitere Diversifizierung angestrebt. Nahversorgungsrelevante Sortimente sind Waren des täglichen Bedarfs. Sie sind aufgrund ihrer Eigenschaften nahezu immer auch als zentrenrelevant einzustufen. Jedoch kommt diesen Sortimenten im Hinblick auf die Gewährleistung einer adäquaten wohnungsnahen Grundversorgung mit Waren des kurzfristigen Bedarfs im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge eine besondere Aufgabe zu. nahversorgungsrelevante Sortimente Als nahversorgungsrelevante Sortimente werden in Marienheide eingestuft: Nahrungs- und Genussmittel einschließlich Reformwaren Drogeriewaren Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel Gesundheits- und Körperpflegeartikel Zeitungen und Zeitschriften Schnittblumen und -grün Tabelle 18 Bereinigte Einzelhandelsausstattung in der Gemeinde Marienheide und im Hauptzentrum zur Ableitung der Marienheider Liste Sortiment Verkaufsfläche im Gemeindegebiet in qm davon im Hauptzentrum Lebensmittel Getränke/Spirituosen/Tabak Backwaren Fleisch/Fleischwaren Lebensmittelspezialanbieter/Reformwaren 0 0

74 Zentrenkonzept für die Gemeinde Marienheide 68 Sortiment Verkaufsfläche im Gemeindegebiet in qm davon im Hauptzentrum Drogerie, Kosmetik Pharmazeutische Artikel Sanitätswaren/Orthopädie 0 0 Optik/Hörgeräteakustik Blumen Zoobedarf/Tiernahrung Bücher/Zeitschriften/Zeitungen Papier-/Büro-/Schreibwaren/Büroartikel Damenbekleidung Herrenbekleidung Kinderbekleidung Schuhe/Lederwaren/Taschen/Koffer Sportbekleidung/-schuhe 0 0 Uhren/Schmuck 0 0 Sportgeräte/Camping/Outdoor/Fahrräder Freizeit/Spielwaren Elektrogroß-/-kleingeräte Leuchten 0 0 Unterhaltungselektronik/Musik/Video 10 0 Computer/-Zubehör/Büromaschinen 0 0 Telefone 0 0 Foto Hausrat/Geschenkartikel Haus-/Heimtextilien/Teppiche Möbel (ohne Küchen) 0 0 Küchen 0 0 Kunst, Antiquitäten, Bilder(-rahmen) Bau-/Heimwerkerbedarf Tapeten/Bodenbeläge/Teppichboden 70 0 Gartenbedarf Autozubehör Summe Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Juni2012

75 Nahversorgung 69 Nicht-zentrenrelevante Sortimente stellen im Gegensatz zu nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten auch an Standorten außerhalb der Zentren keine wesentliche Gefährdung für die zentralen Versorgungsbereiche dar. Zentrentypische Sortimente prägen i. d. R. nicht die zentralen Standorte, weisen eine niedrige Flächenproduktivität auf und induzieren nur in geringem Umfang Kopplungskäufe. Aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit und dem hiermit zu begründenden großen Platzbedarf sowie der Notwendigkeit des Transports mit Pkw oder Kleintransporter und der hierdurch hervorgerufenen Verkehrsfrequenz werden sie aus planerischer Sicht meist außerhalb der Zentren angeboten und sind unter Umständen an dezentralen Standorten sogar erwünscht. Hierzu zählen in Marienheide: nicht-zentrenrelevante Sortimente Bau- und Gartenmarktsortimente Kfz-Zubehör Sport- und Freizeitgroßgeräte, Campingartikel Elektrogroßgeräte ( weiße Ware ) Möbel Tapeten und Bodenbeläge (inkl. abgepasste Teppiche und Läufer) Zoobedarf Auch nicht-zentrenrelevante Sortimente können (auch großflächig) in zentralen Versorgungsbereichen angesiedelt werden. 9 Nahversorgung 9.1 Aktuelle Situation Unter Nahversorgung wird die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs verstanden. Zur Grund- und Nahversorgung zählen in erster Linie Einzelhandelsbetriebe mit dem Sortimentsschwerpunkt Nahrungs- und Genussmittel einschließlich der Betriebe des Nahrungsmittelhandwerks sowie der Betriebe mit Drogerie- und Kosmetikwaren. Nahversorgung Die Nahversorgung umfasst im weiteren Sinne auch Dienstleistungen des täglichen Bedarfs wie Postdienste, Geldinstitute und Gastronomieangebote. Die Nahversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen Teilhabe. Ihre Sicherstellung gewährleistet die im Grundgesetz geforderte Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Das Wegbrechen von Versorgungsstrukturen geht deshalb mit einem Verlust an Wohn- und Lebensqualität einher. Bei der Bewertung der Nahversorgungssituation sind damit folgende Kriterien relevant: Bewertungskriterien Verkaufsflächenausstattung Vielfalt des Angebots, unterschiedliche Betriebsformen Erreichbarkeit Integrierte Lage und städtebauliche Qualität

76 Nahversorgung 70 Entscheidende Bedeutung übernimmt in diesem Zusammenhang die Lebensmittelbranche, da sie eine Leitfunktion für die Nahversorgungsqualität und die Funktionsfähigkeit von Nahversorgungslagen übernimmt. Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide wird die Nahversorgung primär durch einen Lebensmittelvollsortimenter (REWE) und einen Lebensmitteldiscounter (Lidl) gewährleistet. Über den zentralen Versorgungsbereich hinaus bestehen im Gemeindegebiet weitere Versorgungsstandorte, die die nahversorgungsrelevante Angebotsstruktur stärken: Im Ortsteil Marienheide befindet sich in rund 600 m Entfernung zum zentralen Versorgungsbereich ein weiterer Lebensmitteldiscounter (Netto). Im Ortsteil Rodt sind ein Lebensmittel-SB-Betrieb (Kaufpark) sowie ein Lebensmitteldiscounter (Lidl) ansässig. In Kotthausen befindet sich ein Standort des Lebensmitteldiscounters Aldi Nord, der zudem wichtige Versorgungsfunktionen für die angrenzenden Wohngebiete der Kreisstadt Gummersbach übernimmt. In Bezug auf die fußläufige Erreichbarkeit wird in der Gemeinde Marienheide ein 700 m-radius als maximal zumutbare Entfernung zu einem Lebensmittelanbieter definiert; dies entspricht ca. 10 bis 15 Gehminuten. Der tatsächliche Zeitaufwand hängt dabei neben der topografischen Situation auch von Alter und gesundheitlichem Zustand der Kunden und den tatsächlichen Wegebeziehungen ab. Der Karte mit den 700-m-Radien (Abbildung 24) ist zu entnehmen, dass besonders im Hauptzentrum und im Ortsteil Rodt sich die Einzugsbereiche jeweils zweier Lebensmittel-SB-Betriebe überschneiden. Außerhalb dieser Lagen verfügt die Bevölkerung über keine adäquaten Nahversorgungsangebote. Tabelle 19 Lage und Nahversorgungsrelevanz der strukturprägenden Lebensmittelanbieter in Marienheide fußläufige Erreichbarkeit strukturprägende Lebensmittelanbieter nahversorgungsrelevante Versorgungsstandorte Strukturprägende Einwohner im Nahbereich Lage Lebensmittelanbieter REWE, Bahnhofstraße integriert ca Lidl, Bahnhofstraße integriert ca Netto, Hauptstraße integriert ca Kaufpark, Schemmen dezentral ca Lidl, Schemmen dezentral ca Aldi Nord, Gummersbacher Straße dezentral ca. 550 Anm.: Quelle: Berücksichtigt wurden bei dem Standort des Aldi-Discounters ausschließlich die Bevölkerungszahlen der im 700-m-Radius lebenden Marienheider Einwohner. Datengrundlage Einwohnerzahlen Gemeinde Marienheide, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012

77 Nahversorgung 71 Legt man die ermittelten Bevölkerungszahlen innerhalb der 700 m- Radien unter Berücksichtigung der Überschneidungen zugrunde, so ergibt sich, dass in Marienheide rund Einwohner (ca. 66 %) nicht auf einen fußläufig erreichbaren Lebensmittel-SB-Betrieb zurückgreifen können. Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den Aussichten, diese Versorgungslücken zu schließen.

78 Nahversorgung 72 Abbildung 23 Nahbereiche der strukturprägenden Lebensmittelanbieter Quelle: Kartengrundlage Gemeinde Marienheide, Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Erhebungsstand Juni 2012

79 Nahversorgung Exkurs: Standortentscheidungen und Tragfähigkeit von frequenzstarken Nahversorgungsbetrieben Das Ziel einer flächendeckenden und differenzierten Grundversorgung ist mit den heutigen Standortanforderungen großer und überdurchschnittlich leistungsfähiger Lebensmittel-SB-Anbieter immer schwieriger in Einklang zu bringen. Galten früher ca Einwohner als Untergrenze der Tragfähigkeit für einen Lebensmittelmarkt, so sind es heute meist mindestens Einwohner. Im Discountbereich liegt der betriebswirtschaftliche Zielwert oftmals darüber. Dabei überlagern sich die Einzugsbereiche bestehender Betriebe zum Teil erheblich, was sich zu Lasten der Tragfähigkeit neuer Märkte auswirkt. Die Größe der Betriebseinheiten, die im Zusammenhang mit den gestiegenen Anforderungen an die Tragfähigkeit steht, hat sich dabei in den letzten Jahren sukzessive erhöht. Neue Lebensmitteldiscounter fordern heute eine Verkaufsfläche von 800 bis qm, qm Grundstücksfläche und die Lage an einer Hauptverkehrsstraße mit umfangreichem Parkplatzangebot. Vollsortimenter werden aktuell meist in Größenordnungen zwischen qm und qm Verkaufsfläche realisiert. Für diese Betriebsgrößen ist es zunehmend schwierig geworden, adäquate Entwicklungsflächen in den gewachsenen Zentren zu finden. Dies betrifft auch mögliche Erweiterungsflächen bestehender Betriebe. Derzeit verlaufen im nahversorgungsrelevanten Einzelhandel folgende vier Entwicklungstrends parallel: Das Ernährungs- und Einkaufsverhalten der Verbraucher ist im Umbruch. Immer mehr große Vollsortimenter profilieren sich mit hochwertigem Food-Service für den Sofortverzehr mit einer sogenannten Markt-Gastronomie. Dies wird sich auf die Flächenansprüche der Anbieter auswirken. Neue City-Märkte werden auf einer Verkaufsfläche von ca. 500 bis qm etwa Artikel anbieten, darunter ein überdurchschnittliches Angebot an Obst, Gemüse und Convenience- Produkten. Auch Bedientheken für Fleisch, Wurst und Käse werden wieder eingeführt. Das Unternehmen Rewe sieht in Deutschland ein Potenzial von 400 innerstädtischen Supermärkten. Noch offen ist, ob sich vergleichbare Konzepte auch in dünner besiedelten Gebieten durchsetzen lassen. Es wurden daher in der Vergangenheit eine Reihe von Ansätzen entwickelt, um in Siedlungsbereichen, in denen die Tragfähigkeit für einen Lebensmittelvollsortimenter nicht gegeben ist, die gewünschte Nahversorgung mit sogenannten Nachbarschaftsläden zu sichern. Erfolgreich sind solche Modelle dann, wenn ein hohes Engagement der Betreiber gegeben ist, eine Ergänzung des Nahrungsmittelangebots durch Kooperation mit Ladenhandwerkern erfolgt und ergänzende Leistungen wie z. B. Postagentur, Reinigungsannahme, Pflegedienst, Bankautomaten, Lotto- und Totoannahme Entwicklungstrends große Vollsortimenter neue Konzepte für innerstädtische Supermärkte Nachbarschaftsläden

80 Allgemeine Empfehlungen zur Einzelhandelssteuerung in Marienheide 74 sowie Dienstleistungen der Stadtverwaltung bereitgestellt werden. Funktionierende Beispiele belegen, dass die Konzepte immer auf die jeweilige örtliche Situation zugeschnitten und angepasst werden müssen. 36 Beispiele für Integrationsmärkte sind CAP-Märkte. 37 Hierbei werden die Märkte teilweise mit behinderten Mitarbeitern betrieben. Voraussetzung für die Realisierung eines solchen Marktes sind eine Mindesteinwohnerzahl im Einzugsbereich, eine ausreichende Verkaufsfläche und direkt zugeordnete Parkplätze. Allerdings steht bei den Integrationsmärkten anders als bei herkömmlichen Angebotsformen das Ziel der Integration behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt und weniger die reine Gewinnmaximierung im Vordergrund. In Ergänzung der Lebensmittel-SB-Betriebe übernehmen auch Drogeriemärkte eine wichtige Funktion für die Angebotssicherung und Frequenz von Nahversorgungslagen. Während die Verkaufsstellen der Fachdrogerien von im Jahr 1975 auf etwa im Jahre 2006 gesunken sind, ist die Anzahl der Drogeriemärkte im Zeitraum von 1980 bis 2006 von fast auf angestiegen. Gleichzeitig haben sich aber auch die Anforderungen an die Flächengröße deutlich verändert. So sieht z. B. das Anforderungsprofil der leistungsstarken Drogeriemarktkette dm Einwohner im Einzugsbereich, Nahversorgungszentren mit Geschäften des täglichen Bedarfs, eine Mindestgröße von ca. 300 qm ebenerdiger Verkaufsfläche zuzüglich 80 bis 100 qm Nebenfläche vor. Dagegen wählte der Betreiber Schlecker in der Vergangenheit für seine Kleinflächenkonzepte bislang Standorte ab ca. 130 qm in Orten ab ca Einwohnern. Die aktuelle Situation der Firma Schlecker lässt die Frage aufkommen, ob diese Standortpolitik auch zukünftig verfolgt werden kann. Integrationsmärkte Drogeriemärkte 10 Allgemeine Empfehlungen zur Einzelhandelssteuerung in Marienheide Die Formulierung von Zielvorstellungen und strategischen Ausrichtungen für die Gemeinde Marienheide ist Grundlage für die weitere funktionale und räumliche Entwicklung des Einzelhandels und damit für die Standort- und Zentrenkonzeption sowie deren Umset- Formulierung von Zielvorstellungen und strategischen Ausrichtungen 36 DSSW-Leitfaden, Nahversorgung als Basis der Zentrenbildung. Aktuelle Modelle, Strategien und Konzepte gegen wegbrechende Handels- und Dienstleistungsnutzungen, DSSW-Schriften 56, Berlin Der Name CAP-Markt leitet sich von Handicap ab, der englischen Bezeichnung für Benachteiligung.

81 Allgemeine Empfehlungen zur Einzelhandelssteuerung in Marienheide 75 zung. Um das Instrumentarium u. a. des 9 Abs. 2 a BauGB erfolgreich einsetzen zu können, wurden folgende Schritte erarbeitet: Eine räumliche Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs in der Gemeinde Marienheide ist nicht nur unter Einzelhandelsaspekten, sondern auch unter Berücksichtigung der komplementären Dienstleistungsangebote/Infrastruktur, der städtebaulichen Situationen und den Zielen sowie der Entwicklungspotenziale erfolgt. Die Marienheider Liste mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten, die vorrangig im Hauptzentrum Ortskern Marienheide vorgehalten werden, wurde erstellt. Die Ziele für die Einzelhandelsentwicklung im Gemeindegebiet, insbesondere für den zentralen Versorgungsbereich, wurden formuliert. Aufbauend auf diesen Arbeitsgrundlagen sollte die systematische Umsetzung des Konzepts erfolgen. Hierzu zählen: Erhalt und Weiterentwicklung des zentralen Versorgungsbereichs in handelswirtschaftlicher, nutzungsstruktureller und städtebaulicher Hinsicht, um die gewünschte Konzentration zentren- bzw. nahversorgungsrelevanter Sortimente zu erzielen. Einsatz des bauplanungsrechtlichen Instrumentariums zur Steuerung unerwünschter Entwicklungen im Gemeindegebiet. Beobachtung der Einzelhandelsentwicklung und Einzelhandelsplanungen im Umland sowie die Nutzung der dabei gegebenen Einflussmöglichkeiten. Der Handlungsbedarf im zentralen Versorgungsbereich der Gemeinde Marienheide wurde dargestellt. Darauf aufbauend sind im Folgenden Bereiche zu definieren, in denen Steuerungsbedarf aufgrund akuter Ansiedlungswünsche oder eines perspektivischen Handlungsdrucks gegeben ist. Die Bebauungspläne der Standortbereiche, die als potenziell gefährdend einzustufen sind, sollten auf ihre einzelhandelsbezogenen Entwicklungsmöglichkeiten überprüft werden. Insbesondere Bereiche mit GE-Festsetzungen und BauNVO vor 1990 sollten möglichst kurzfristig im vereinfachten Verfahren auf die aktuelle BauNVO umgestellt werden. Überprüfung von Bebauungsplänen In Gewerbegebieten sollte grundsätzlich von der Steuerungsmöglichkeit des Einzelhandels Gebrauch gemacht werden, um auch keine bodenrechtlichen Spannungen hervorzurufen. Die Skala der planungsrechtlichen Steuerungsmöglichkeiten reicht vom völligen Ausschluss über die ausnahmsweise Zulässigkeit zur Versorgung der dort Beschäftigten (Kiosk oder Tankstellenshop) bis zur Zulässigkeit räumlich und funktional untergeordneten Einzelhandels.

82 Zusammenfassung der Ergebnisse 76 Unbeplante Innenbereiche gemäß 34 BauGB, die einem potenziellen Ansiedlungsdruck aufgrund ihrer Lage oder wegen des bereits vorhandenen Einzelhandelsbestands unterliegen, sollten auf planerischen Handlungsbedarf, insbesondere bei Ansiedlungsvorhaben und die Steuerungsmöglichkeiten im Rahmen des 9 Abs. 2 a BauGB überprüft werden. Zu empfehlen ist dabei der vollständige Ausschluss von Einzelhandelsbetrieben mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Hauptsortimenten außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs in den Standortlagen, die durch hohen Ansiedlungsdruck geprägt sind. Hierzu zählen grundsätzlich Standorte an den Einfallstraßen und dezentrale Lagen mit einer Vorprägung durch Betriebe mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten. Dies gilt in besonderem Maße für das Gewerbegebiet Rodt. 11 Zusammenfassung der Ergebnisse Als Fazit der vorliegenden Untersuchung werden nachfolgend die vorrangigen Ergebnisse der Bestandsanalyse und die Handlungsempfehlungen zusammengefasst: Die Gemeinde Marienheide, die im Jahr 2011 über ein Bevölkerungspotenzial von rund Einwohnern verfügte, wird in der landesplanerischen Hierarchie als Grundzentrum eingestuft. Die verkehrstechnische Erreichbarkeit mit dem MIV und dem ÖPNV lässt sich als durchschnittlich bezeichnen. Begründet durch eine prognostizierte rückläufige Einwohnerentwicklung sind keine deutlichen Impulse für den Einzelhandelsstandort Marienheide durch die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 zu erwarten. Die Einzelhandelsposition der Gemeinde Marienheide in der Region wird durch ihre Lage in einem Gebiet mit überwiegend ländlicher Raumstruktur geprägt. Aufgrund ihrer Lagebeziehungen, Größe und Ausstattung sind die Kreisstadt Gummersbach sowie das Oberzentrum Köln als Hauptwettbewerbsstandorte einzuschätzen. Aufgrund ähnlicher Einzelhandelsausstattungen der umgebenden Grund- und Mittelzentren ist das potenzielle Kerneinzugsgebiet des Marienheider Einzelhandels insgesamt begrenzt. Die Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide umfasst aktuell insgesamt 51 Betriebe mit einer Gesamtverkaufsfläche von ca qm und einer Bruttoumsatzleistung von ca. 31,7 Mio. EUR (im Jahr 2011). Das größte flächenbezogene Angebot in der Gemeinde Marienheide erstreckt sich auf die Branchen Nahrungs- und Genussmittel. Der großflächige Einzelhandel nimmt in der Gemeinde Marienheide mit einem Flächenanteil von ca. 23 % im interkommunalen Vergleich eine unterdurchübergeordnete Rahmenbedingungen regionale Wettbewerbssituation Einzelhandelsausstattung der Gemeinde Marienheide

83 Zusammenfassung der Ergebnisse 77 schnittliche Bedeutung ein. Wesentlicher Einzelhandelsbesatz konzentriert sich auf die Ortsteile Marienheide und Rodt. Die Verkaufsflächenausstattung der Gemeinde Marienheide liegt einwohnerbezogen deutlich unter dem Durchschnitt der herangezogenen Vergleichsstädte. Differenziert nach Branchen ergibt sich für die Gemeinde in allen Branchen eine im Vergleich unterdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung. Die Versorgungsfunktion des Grundzentrums Marienheide bezieht sich auf das Gemeindegebiet von Marienheide. Dieses Einzugsgebiet des hiesigen Einzelhandels umfasst derzeit insgesamt rund Einwohner, welche über ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von insgesamt ca. 69,7 Mio. EUR verfügen. Eine Gesamtzentralität von rund 45, die sich aus dem Verhältnis von Umsatz zur Kaufkraft errechnet, ist für ein Grundzentrum wie Marienheide trotz seiner spezifischen Lage im Spannungsfeld leistungsfähiger Mittelzentren sowie des Oberzentrums Köln als ausbaufähig zu bewerten. Von dem einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotential in der Gemeinde Marienheide (ca. 69,7 Mio. EUR) werden durch den ansässigen Einzelhandel aktuell ca. 38 % gebunden (ca. 26,5 Mio. EUR). Mit auswärtigen Kunden wird ein Umsatzanteil von ca. 16 % erzielt. Der Kaufkraftabfluss aus der Gemeinde Marienheide bewegt sich über alle Branchen in einer Größenordnung von ca. 43,4 Mio. EUR (ca. 62 % der in der Gemeinde Marienheide vorliegenden Kaufkraft). Für die Gemeinde Marienheide kann bis zum Jahr 2030 eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung prognostiziert werden. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsprognose des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) wird eine Bevölkerungszahl von angenommen. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Bevölkerungszahlen sowie der derzeitigen Einzelhandelsausstattung und -struktur in der Gemeinde Marienheide kann nur durch einen moderaten Ausbau der Marktanteile Verlust an Kaufkraft kompensiert und zusätzlicher Verkaufsflächenbedarf generiert werden. Im Rahmen des Zentrenkonzepts konnte für den Marienheider Ortskern das Hauptzentrum der Gemeinde Marienheide als zentraler Versorgungsbereich abgegrenzt werden. Der Marienheider Hauptgeschäftsbereich stellt den grundzentral bedeutsamen Nutzungsschwerpunkt der Gemeinde dar und repräsentiert mit einem Anteil von ca. 59 % der Betriebe, ca. 43 % der gesamtstädtischen Verkaufsfläche und ca. 46 % des Gesamtumsatzes den wichtigsten zusammenhängenden Einzelhandelsstandort der Gemeinde. Verkaufsflächenausstattung im Vergleich Einzugsbereich, Kaufkraftpotenzial und Zentralität Kaufkraftbewegungen in der Gemeinde Marienheide Bevölkerungsprognose bis 2030 Verkaufsflächenzusatzbedarf oder -überhang bis 2030 zentraler Versorgungsbereich Ortskern Marienheide

84 Zusammenfassung der Ergebnisse 78 Dem Erhalt und der Weiterentwicklung des Marienheider Ortskerns als Einkaufsschwerpunkt der Gemeinde ist eine Schlüsselrolle für die künftige Positionierung des Grundzentrums im regionalen Wettbewerb beizumessen. Zur Stabilisierung und Stärkung des Hauptzentrums sollten einerseits weitere Magnetbetriebe mit zentrenrelevanten Sortimenten angesiedelt und andererseits leerstehende Ladenlokale wieder einer Nutzung zugeführt werden. So wird der Gefahr eines Frequenz- und Substanzverlustes entgegengewirkt. Als geeignete Entwicklungsflächen für Einzelhandelsansiedlungen bzw. -erweiterungen konnte die Entwicklungsfläche (derzeitige Nutzung: Park & Ride-Parkplatz des Bahnhofs Marienheide) südlich des Lidl-Marktes in der Bahnhofstraße identifiziert werden. Für die räumliche Steuerung der zukünftigen Einzelhandelsentwicklung wurden folgende Ziele für die Gemeinde Marienheide formuliert: Stärkung und Entwicklung des Hauptzentrums Marienheide Konzentration der zentren- und nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsentwicklung auf das Hauptzentrum Marienheide Stärkung und Erhalt einer flächendeckenden fußläufig erreichbaren Nahversorgung Keine weiteren Ansiedlungen zentrenrelevanter Sortimente im Gewerbegebiet Rodt Zur Sicherung und Stärkung des Hauptzentrums ist eine konsequente bauleitplanerische Steuerung der Einzelhandelsentwicklung, insbesondere in Bezug auf die Standorte mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten erforderlich. Diese Sortimente wurden für die Gemeinde Marienheide ortsbezogen spezifiziert. Damit kommt der Reglementierung nah- und zentrenrelevanter Sortimente an Standorten außerhalb der abgegrenzten, städtebaulich integrierten Versorgungsbereiche in Anbetracht der verschärften gesetzlichen Vorschriften des Baugesetzbuches eine Schlüsselrolle für eine städtebaulich ausgerichtete Einzelhandels- und Standortentwicklung zu. Der Gemeinde Marienheide wird daher empfohlen, zumindest die Zentrenhierarchie, die Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs und die Marienheider Liste durch den Rat der Gemeinde zu beschließen (Selbstbindung der Gemeinde). Aus diesen Empfehlungen ergibt sich, dass weder die Einzelhandelsstandorte Rodt und Kotthausen noch der Standort Bergische Gardinenfabrik künftig bei Erweiterungen und Ansiedlungen von zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimenten genutzt werden. Erhalt und Weiterentwicklung des Ortskerns als Einkaufsschwerpunkt Ziele der Einzelhandelsentwicklung bauleitplanerische Steuerung der Einzelhandelsentwicklung

85 ANHANG ANHANG 12.1 Marienheider Liste Zentrenrelevante Sortimente Branche Sortiment Nr. nach WZ* 2008 Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide verortet Nahrungs- und Nahrungs- und Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Genussmittel Genussmittel Getränken u. Tabakwaren ohne ausgeprägten einschl. Reformwaren Schwerpunkt Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken u. Tabakwaren Gesundheit/ Körperpflege Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel Einzelhandel mit kosmetischen Erzeugnissen und Körperpflegemitteln Körperpflegemittel sonstiger Einzelhandel anderweitig nicht genannt (hier nur Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Bürstenwaren und Kerzen) Pharmazeutische Artikel (Arzneimittel) Apotheken Orthopädische Artikel, Sanitätswaren Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln Optik, Hörgeräteakustik Augenoptiker (hier zzgl. Akustiker) (keine Hörgeräteakustik)

86 ANHANG 80 Branche Blumen, Pflanzen, zoolog. Bedarf Bücher, Zeitschriften, Büro Bekleidung, Schuhe, Schmuck Sortiment Im Hauptzentrum Nr. nach WZ* Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Ortskern Marienheide verortet 2008 Schnittblumen und -grün Einzelhandel mit Blumen, Pflanzen, Sämereien und Düngemitteln (hier nur Blumen) Tiernahrung, Tiere und zoolog Einzelhandel mit zoologischem Bedarf u. lebenden Tieren (inkl. Tiernahrung) Bedarf Bücher Einzelhandel mit Büchern Zeitungen, Zeitschriften Einzelhandel mit Zeitschriften und Zeitungen Papier-, Büro-, Schreibwaren/Büroartikel Einzelhandel mit Schreib- und Papierwaren, sowie Künstler- und Bastel- Schul- und Büroartikeln bedarf Bekleidung (inkl. Sport-, Arbeitsschutz- und Berufsbekleidung) (inkl. Babybekleidung) Einzelhandel mit Bekleidung Schuhe (inkl. Sportschuhe) Einzelhandel mit Schuhen Lederwaren Einzelhandel mit Lederwaren und Reisegepäck Sonstig. Bekleidung, Kurzwaren, Einzelhandel mit sonstig. Gebrauchtwaren (hier Schneidereibedarf, Handarbeiten nur Bekleidung) Uhren/Schmuck Einzelhandel mit Uhren und Schmuck Sport, Spiel, Freizeit Sportartikel Einzelhandel mit Sport- u. Campingartikeln ohne Campingmöbel (hier ohne Campingartikel u. Sportgroßgeräte) Einzelhandel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör

87 ANHANG 81 Branche Im Hauptzentrum Nr. nach WZ* Sortiment Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Ortskern Marienheide 2008 verortet Freizeit/Spielwaren Einzelhandel mit Spielwaren Elektrowaren sonstiger Facheinzelhandel anderweitig nicht genannt (hier nur Einzelhandel mit Handelswaffen u. Munition) Einzelhandel mit Sport- u. Campingartikeln ohne Campingmöbel (hier nur Anglerbedarf) Einzelhandel mit Kunstgegenständen, Bildern, kunstgewerblichen Erzeugnissen, Briefmarken, Münzen u. Geschenkartikeln (hier nur Briefmarken u. Münzen) Einzelhandel mit Musikinstrumenten und Musikalien Elektrokleingeräte Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten (hier nur Elektrokleingeräte) Unterhaltungselektronik, Musik, Einzelhandel mit Geräten der Unterhaltungselektronik Video Einzelhandel mit bespielten Ton- und Bildträgern Computer und Zubehör Einzelhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software Foto Einzelhandel mit Foto- u. optischen Erzeugnissen (hier ohne Augenoptiker) Telekommunikationsartikel Einzelhandel mit Telekommunikationsgeräten

88 ANHANG 82 Branche Möbel, Einrichtung Sortiment Nr. nach WZ* 2008 Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Haushaltswaren Einzelhandel mit anderweitig nicht genannten (inkl. GPK, Geschenkartikel) Haushaltsgegenständen (hier ohne Einzelhandel mit Bedarfsartikeln für den Garten, Möbeln und Grillgeräten für Garten und Camping, Kohle-, Gas- und Ölöfen) Einzelhandel mit keramischen Erzeugnissen u. Glaswaren Einzelhandel mit Kunstgegenständen, Bildern, kunstgewerbl. Erzeugnissen, Briefmarken, Münzen u. Geschenkartikeln (hier nur Geschenkartikel) Haus-/Bett-/Tischwäsche Einzelhandel mit Textilien (hier nur Haus-/Bett-/ Tischwäsche) Heimtextilien/Gardinen (ohne Einzelhandel mit Vorhängen, Teppichen, Fußbodenbelägen abgepasste Teppiche und Läufer) und Tapeten (hier nur Vorhänge, Gardinen) Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide verortet Wohneinrichtungsbedarf, Kunst, Antiquitäten (ohne Möbel) Einzelhandel mit Textilien (hier nur Möbel- und Dekorationsstoffe u. ä.) Einzelhandel mit Kunstgegenständen, Bildern, kunstgewerblichen Erzeugnissen, Briefmarken, Münzen und Geschenkartikeln (hier nur Kunstgegenstände, Bilder, kunstgewerbliche Erzeugnisse)

89 ANHANG 83 Branche Sortiment Im Hauptzentrum Nr. nach Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Ortskern Marienheide WZ* 2008 verortet Einzelhandel mit Haushaltsgegenständen anderweitig nicht genannt (hier nur Holz-, Kork-, Flechtoder Korbwaren) Einzelhandel mit Antiquitäten und antiken Teppichen (hier nur Antiquitäten) Einzelhandel mit Haushaltsgegenständen anderweitig nicht genannt (hier nur Leuchten, Lampen) Nicht-zentrenrelevante Sortimente Branche Sortiment Nr. nach WZ* 2008 Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Sport, Spiel, Sport- und Freizeitgroßgeräte Einzelhandel mit Sport- u. Campingartikeln ohne Freizeit Campingmöbel (hier nur Sport- u. Camping-Großgeräte ohne kleinteilige Sportartikel) Elektrowaren Elektrogroßgeräte Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten (hier nur Elektrogroßgeräte) Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide verortet Möbel, Einrichtung abgepasste Teppiche und Läufer Einzelhandel mit Vorhängen, Teppichen, Fußbodenbelägen und Tapeten (hier nur abgepasste Teppiche, Läufer) Möbel Einzelhandel mit Wohnmöbeln (inklusive Büround Babymöbel, Kinderwagen Einzelhandel mit anderw. nicht gen. Haushaltsgegenständen (hier nur Garten-/ Campingmöbel)

90 ANHANG 84 Branche Sortiment Nr. nach WZ* 2008 Bezeichnung nach WZ 2008 (Anmerkung) Im Hauptzentrum Ortskern Marienheide verortet Einzelhandel mit Antiquitäten und antiken Teppichen (hier nur Möbel) Einzelhandel mit Textilien (hier nur Matratzen u. Bettwaren wie z. B. Oberbetten und Kopfkissen) Einzelhandel mit sonstigen Gebrauchtwaren (hier nur Möbel) Bau- und Garten- Bedarf, Kfz-Zubehör Bau- und Gartenmarktsortimente Einzelhandel mit Metall- und Kunststoffwaren, anderweitig nicht genannt Einzelhandel mit Anstrichmitteln, Bau- und Heimwerkerbedarf Einzelhandel mit Vorhängen, Teppichen/ Fußbodenbelägen u. Tapeten (hier nur Fußbodenbeläge u. Tapeten) Einzelhandel mit Haushaltsgegenständen anderweitig nicht genannt (hier nur Einzelhandel mit Gartenbedarfsartikeln, Möbeln u. Grillgeräten für Garten und Camping, Kohle-, Gas- und Ölöfen) Kfz- und Kraftradzubehör Einzelhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör Handel mit Krafträdern, Kraftradteilen und -zubehör (hier nur Einzelhandel mit Kraftradteilen und -zubehör) *Anm.: Klassifikation der Wirtschaftszweige, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Dezember 2008 Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH auf Basis der Einzelhandelsbestandserhebung 2012

91 ANHANG Prüfstandorte in der Gemeinde Marienheide Standort-Nr. Straße räumliche Zuordnung Verkehrliche Erreichbarkeit u. Außenwirkung derzeitige Grundstücksnutzung und Planungsrecht Nutzungen in der Nachbarschaft Eignung für Einzelhandelsnutzungen alternative Nutzungen Fazit/ Empfehlungen 1 Bahnhofstraße 19 Innerhalb des zentralen Versorgungsbereichs Gute Erreichbarkeit durch unmittelbare Lage am Bahnhof Marienheide Außenwirkung von der Hauptstraße eingeschränkt, vom Bahnhof positiv Einzelhandel Parkplatz Planungsrecht: Sonstige Sondergebiete; Zweckbestimmung: Großflächiger Einzelhandel Einzelhandel Dienstleistung Bahnhof Grundsätzlich gegeben Eingeschränkt durch Einsehbarkeit von Seiten der Hauptstraße Erhalt des Gebäudes für Einzelhandelsnutzung Erhalt als Parkplatz Geeignet für Einzelhandel mit zentrenrelevantem Sortiment, auch großflächig 2 Hauptstraße Außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs, jedoch in unmittelbarer Entfernung Gute Erreichbarkeit durch Anbindung an Bundesstraße Außenwirkung positiv Lager-/ Produktionshalle Planungsrecht: Mischgebiet Einzelhandel Wohnen Grundsätzlich gegeben Beibehalt als Gewerbefläche Grundsätzlich für großflächigen Einzelhandel mit nicht-nahversorgungsund nicht-zentrenrelevantem Einzelhandel geeignet, allerdings geringe Marktpotenziale in diesem Segment 3 Schemmen 1 Außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs Gute Erreichbarkeit durch Lage am Kreuzungsbereich einer Bundes- und einer Landstraße Außenwirkung eingeschränkt durch fehlende Einsehbarkeit von der Hauptzufahrtstraße Gewerbe Planungsrecht: Gewerbegebiet Einzelhandel Wohnen Grundsätzlich gegeben Beibehalt als Gewerbefläche Wegen Nachbarschaftsnutzung und fehlender Einsehbarkeit nicht als Standort für großflächigen Einzelhandel geeignet Quelle: Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH 2012

92 ANHANG Erhebungsbogen der Einzelhandelsbestandserfassung in der Gemeinde Marienheide

93 ANHANG Fragebogen Telefonische Bürgerbefragung zum Einkaufsverhalten

94 ANHANG 88

3.2 Entwicklungen auf der Angebotsseite Eine Reihe handelsendogener Faktoren wird auch in Zukunft die Einzelhandelsentwicklung

3.2 Entwicklungen auf der Angebotsseite Eine Reihe handelsendogener Faktoren wird auch in Zukunft die Einzelhandelsentwicklung Die allgemeinen Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 13 3 Die allgemeinen Entwicklungstendenzen im Einzelhandel 3.1 Bedeutung des Einzelhandels für die Stadtentwicklung Die Entwicklung des Einzelhandels

Mehr

Aufgabe von Einzelhandelskonzepten

Aufgabe von Einzelhandelskonzepten Einzelhandelskonzept - Fortschreibung Gemeinde Ganderkesee - wesentliche Ergebnisse - Ausschuss für Gemeindeentwicklung 19.01.201 Dipl. Geogr. Katharina Staiger Das Dokument ist urheberrechtlich geschützt.

Mehr

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Stuhr Entwurf: September 2011

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Stuhr Entwurf: September 2011 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Stuhr Entwurf: September 2011 Köln, September 2011 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels-

Mehr

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Hückeswagen

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Hückeswagen Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Hückeswagen Köln, Oktober 2010 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept für

Mehr

Einzelhandelskonzept Gemeinde Ganderkesee

Einzelhandelskonzept Gemeinde Ganderkesee Einzelhandelskonzept Gemeinde Ganderkesee - Ergebnisse der Haushaltsbefragung - Dipl. Geogr. Katharina Staiger Das Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Die Rechte liegen bei der GMA Gesellschaft für

Mehr

Offensive Standortmarketing Waldkirch: Einzelhandelserhebung und -befragung - Zentrale Ergebnisse -

Offensive Standortmarketing Waldkirch: Einzelhandelserhebung und -befragung - Zentrale Ergebnisse - 1 Offensive Standortmarketing Waldkirch: Einzelhandelserhebung und -befragung - Zentrale Ergebnisse - 2 Vorbemerkung: Methodik und Statistik Im März 2016 wurde im Rahmen des Projektes Offensive Standortmarketing

Mehr

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Preußisch Oldendorf

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Preußisch Oldendorf Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Preußisch Oldendorf Köln, März 2010 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept

Mehr

EINZELHANDEL. in der BAULEITPLANUNG EINZELHANDEL UND STADTENTWICKLUNG. Frühzeitige Bürgerbeteiligung gem. 3 Abs. 1 BauGB Haus der Jugend

EINZELHANDEL. in der BAULEITPLANUNG EINZELHANDEL UND STADTENTWICKLUNG. Frühzeitige Bürgerbeteiligung gem. 3 Abs. 1 BauGB Haus der Jugend EINZELHANDEL in der BAULEITPLANUNG Frühzeitige Bürgerbeteiligung gem. 3 Abs. 1 BauGB Haus der Jugend 21.03.2012 Gesetzliche Grundlagen 11 Abs. 3 der Baunutzungsverordnung - BauNVO - regelt die Zulässigkeit

Mehr

Einzelhandelskonzept Stadt Eutin. Protokoll zur 3. Arbeitskreissitzung

Einzelhandelskonzept Stadt Eutin. Protokoll zur 3. Arbeitskreissitzung Einzelhandelskonzept Stadt Eutin Protokoll zur 3. Arbeitskreissitzung 24.04.2012 Dipl.-Geogr. Katharina Staiger Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbh Ludwigsburg, Dresden, Hamburg, Köln, München

Mehr

Einzelhandelsentwicklungskonzept Krailling

Einzelhandelsentwicklungskonzept Krailling Einzelhandelsentwicklungskonzept Krailling Infoabend Krailling am 16. März 2016 Dr. Stefan Holl, Geschäftsführer Franziska Duge M. Sc., GMA Büro München Das Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Die

Mehr

Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept

Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Stadtentwicklungsreferat / Stadtplanungsamt im September 2010 Auftraggeber: Stadt Aschaffenburg Stadtplanungsamt Dalbergstraße 15 63739 Aschaffenburg Ansprechpartner:

Mehr

Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Neuenhagen b. Berlin

Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Neuenhagen b. Berlin Neuenhagen b. Berlin conceptfabrik Löwestr. 6 10249 Berlin Tel. +49 30 486 22 650 scheibig@conceptfabrik.de m GmbH Knesebeckstr. 96 10623 Berlin Tel. +49 30 318 07 140 office@consilium-einzelhandel.de

Mehr

Samtgemeinde Hage Einzelhandels- und Zentrenkonzept und voraussichtliche Wirkungen aktueller Einzelhandelsplanungen

Samtgemeinde Hage Einzelhandels- und Zentrenkonzept und voraussichtliche Wirkungen aktueller Einzelhandelsplanungen Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Samtgemeinde Hage Einzelhandels- und Zentrenkonzept und voraussichtliche Wirkungen aktueller Einzelhandelsplanungen Köln, Juni 2014 Stadt- und Regionalplanung

Mehr

Landesentwicklungsplan NRW Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel

Landesentwicklungsplan NRW Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel Landesentwicklungsplan NRW Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel Ausgangslage und Verfahren Alexandra Renz Alexandra.Renz@stk.nrw.de 0211/837-1251 Aktueller Stand: Entwurf Heike Jaehrling Heike.Jaehrling@stk.nrw.de

Mehr

Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen zur Nahversorgung

Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen zur Nahversorgung Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen zur Nahversorgung 3. NRW-Nahversorgungstag Handelsverband Nordrhein-Westfalen und Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland am 12. Februar 2014 in Hamm Folie 1 Gliederung

Mehr

Handelsreport Ostwestfalen-Lippe

Handelsreport Ostwestfalen-Lippe Handelsreport Ostwestfalen-Lippe Handelsstrukturen in OWL 2014-05-14 Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Schrader Die Folien sind Bestandteil einer Präsentation und ohne mündliche Erläuterung unvollständig! 1 Überblick

Mehr

Einzelhandelskonzepte Planungs- und Entwicklungsinstrument

Einzelhandelskonzepte Planungs- und Entwicklungsinstrument Geogr. M.A. Andreas Q. Schuder Standort Karlsruhe Einzelhandelskonzepte 2.0 - Planungs- und Entwicklungsinstrument 06. Mai 2015, Ludwigshafen 1 Bundesweite Beratung rund um Zentren-, Nahversorgungs- und

Mehr

Städte Regionales Einzelhandelskonzept Aachen

Städte Regionales Einzelhandelskonzept Aachen Städte Regionales Einzelhandelskonzept Aachen, 05. Mai 2006 BBE Unternehmensberatung GmbH, Köln Rainer Schmidt-Illguth Ziele des StädteRegionalen Einzelhandelskonzepts Vermeidung von ruinösem interkommunalen

Mehr

G Kaufkraftströme und Einzelhandelszentralität

G Kaufkraftströme und Einzelhandelszentralität Die eigentliche Ladengestaltung, die von einer großzügigen und erlebnisorientierten Ausrichtung geprägt sein sollte, zeigt für etwa die Hälfte der Innenstadt-Geschäfte noch Verbesserungsbedarf. Bei fast

Mehr

KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG des Augsburger Einzelhandels bis zum Jahr 2010 / 2015

KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG des Augsburger Einzelhandels bis zum Jahr 2010 / 2015 Stadtentwicklungsprogramm Augsburg 30 KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG des Augsburger Einzelhandels bis zum Jahr 2010 / 2015 --------------------------------------------------- GMA-Entwicklungskonzept im Auftrag

Mehr

GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT ZUKUNFTSORIENTIERTES LAPPERSDORF

GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT ZUKUNFTSORIENTIERTES LAPPERSDORF Stadt- und Regionalmarketing City-Management Stadtentwicklung Einzelhandel Wirtschaftsförderung Immobilienentwicklung Personalberatung Tourismus GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT ZUKUNFTSORIENTIERTES LAPPERSDORF

Mehr

Stadt Brandenburg an der Havel Fortschreibung des Einzelhandelsund Zentrenkonzepts

Stadt Brandenburg an der Havel Fortschreibung des Einzelhandelsund Zentrenkonzepts Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt Brandenburg an der Havel Fortschreibung des Einzelhandelsund Zentrenkonzepts ENTWURF Köln, Januar 2014 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt

Mehr

Düsseldorf-Garath. Kompakt versorgen im Süden

Düsseldorf-Garath. Kompakt versorgen im Süden Düsseldorf-Garath Kompakt versorgen im Süden Düsseldorf-Garath Kompakt versorgen im Süden Vom Dorf zum lebendigen Stadtteil Im Süden der Landeshauptstadt Düsseldorf liegt der Stadtteil Garath, in dem sich

Mehr

Einzelhandel on-off Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben den Kommunen?

Einzelhandel on-off Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben den Kommunen? Einzelhandel on-off Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben den Kommunen? 13. Juni 2016 Dr. Stefan Holl Das Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Die Rechte liegen bei der GMA Gesellschaft für Markt-

Mehr

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Wickede (Ruhr) (Entwurf: 6. Oktober 2009)

Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Wickede (Ruhr) (Entwurf: 6. Oktober 2009) Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Gemeinde Wickede (Ruhr) (Entwurf: 6. Oktober 2009) Köln, Oktober 2009 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Einzelhandels-

Mehr

Outlet-Center. in Remscheid. Bürgerinformationsveranstaltung. 18. Juli Ansiedlung eines Design-Outlet. Outlet-Center in Remscheid

Outlet-Center. in Remscheid. Bürgerinformationsveranstaltung. 18. Juli Ansiedlung eines Design-Outlet. Outlet-Center in Remscheid Outlet-Center in Remscheid 18. Juli 2013 1 Ausgangssituation aus Sicht des Einzelhandels Bei Verwirklichung des Design-Outlet Outlet-Centers in Remscheid-Lennep entstehen neue Verkaufsflächen von rd. 20.000

Mehr

Steuerung des großflächigen Einzelhandels auf den unterschiedlichen Planungsebenen in Deutschland

Steuerung des großflächigen Einzelhandels auf den unterschiedlichen Planungsebenen in Deutschland Steuerung des großflächigen Einzelhandels auf den unterschiedlichen Planungsebenen in Deutschland EU Network Meeting Glenrothes 14.-16.3.2013 BeitragBöblingen Levels of the spatial planning system GesetzlicherRahmen

Mehr

Memmingen als Standort für ein IKEA-Einrichtungshaus und Fachmärkte

Memmingen als Standort für ein IKEA-Einrichtungshaus und Fachmärkte Memmingen als Standort für ein IKEA-Einrichtungshaus und Fachmärkte - Ergebnisse der Auswirkungsanalyse vom Oktober 2016 - Im Auftrag von: Projektleitung: Datum: IKEA Monika Kollmar, Niederlassungsleitung

Mehr

Untersuchung zur Ansiedlung eines Lebensmittelbetriebes auf dem Hammonds-Areal in Seckenheim

Untersuchung zur Ansiedlung eines Lebensmittelbetriebes auf dem Hammonds-Areal in Seckenheim Untersuchung zur Ansiedlung eines Lebensmittelbetriebes auf dem Hammonds-Areal in Seckenheim Teichstraße 14 79539 Lörrach T 07621 91550-0 F 07621 91550-29 Arndtstraße 10 44135 Dortmund T 0231 534555-0

Mehr

Begründung zum Bebauungsplan Ka-37 Poststraße/Feldstraße

Begründung zum Bebauungsplan Ka-37 Poststraße/Feldstraße zum Bebauungsplan Ka-37 Poststraße/Feldstraße Der Bürgermeister -Fachbereich Stadtplanung- Nettetal, INHALT: 1. Anlass sowie Ziel und Zweck der Planung 3 2. Planerische Ausgangssituation und Rahmenbedingungen

Mehr

Restaurant, Café, Eisdiele, Gaststätten, etc. Arzt- und Anwaltspraxen sowie Notare Bank- bzw. Sparkassenfilialen

Restaurant, Café, Eisdiele, Gaststätten, etc. Arzt- und Anwaltspraxen sowie Notare Bank- bzw. Sparkassenfilialen Eckdaten des Einzelhandels der Stadt Neuss 21 4 Eckdaten des Einzelhandels der Stadt Neuss Im März 2007 wurde der gesamte Ladenhandel der Stadt Neuss durch Vor-Ort-Begehungen erfasst. Die Grundlagen der

Mehr

Bürgerinformation Einzelhandel - Denzlingen

Bürgerinformation Einzelhandel - Denzlingen Bürgerinformation Einzelhandel - Denzlingen 5. Februar 2014 Andreas Grötsch, I.S.O.-Institut GmbH, Schwäbisch Gmünd 1 Aktualisierung Marktdaten Bevölkerung leicht angewachsen hohe Auspendler-Zahl (Saldo

Mehr

Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde Kirchberg vom , Seite 2

Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde Kirchberg vom , Seite 2 Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde Kirchberg vom 06.05.2009, Seite 2 1. Allgemeines Die wesentlichen Zielsetzungen des Einzelhandelskonzeptes der Verbandsgemeinde Kirchberg sind: Erhalt und Ausbau

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. Präsentation der Vorab- Analyseergebnisse

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. Präsentation der Vorab- Analyseergebnisse Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen Präsentation der Vorab- Analyseergebnisse 30. Juni 2008 Dipl.-Geograph Martin Kremming Dipl.-Geographin Kristin Just CIMA Beratung + Management GmbH CIMA

Mehr

Nahversorgungsstrukturen im

Nahversorgungsstrukturen im Nahversorgungsstrukturen im Münsterland Ergänzende Auswertungen zum handelspolitischen Positionspapier der IHK Nord Westfalen - Fokus Nahversorgung - Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Schrader Dipl.-Ing. Christian

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Heikendorf

Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Heikendorf CIMA Beratung + Management GmbH Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Heikendorf S t a d t e n t w i c k l u n g M a r k e t i n g R e g i o n a l w i r t s c h a f t E i n z e l h a n d e l W i r t s

Mehr

Online-Handel Fashion & Accessoires Online

Online-Handel Fashion & Accessoires Online BRANCHENREPORT Online-Handel Fashion & Accessoires Online JAHRGANG 2015 IMPRESSUM HERAUSGEBER IFH RETAIL CONSULTANTS GmbH Dürener Str. 401b / D-50858 Köln Telefon +49(0)221 943607-68 Telefax +49(0)221

Mehr

Zentrenkonzept der Stadt Mainz aus Sicht von Galeria Kaufhof. AZ-Forum Zentrenkonzept Mainz, 30. August 2016, IHK Rheinhessen

Zentrenkonzept der Stadt Mainz aus Sicht von Galeria Kaufhof. AZ-Forum Zentrenkonzept Mainz, 30. August 2016, IHK Rheinhessen Zentrenkonzept der Stadt Mainz aus Sicht von Galeria Kaufhof AZ-Forum Zentrenkonzept Mainz, 30. August 2016, IHK Rheinhessen Dipl.- Geogr. Rolf Pangels Leiter Verbandsarbeit/Stadtmarketing, Hauptverwaltung

Mehr

Stadt Meschede Perspektiven des Einzelhandels in Meschede Freienohl

Stadt Meschede Perspektiven des Einzelhandels in Meschede Freienohl Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt Meschede Perspektiven des Einzelhandels in Meschede Freienohl Köln, Juli 2013 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt Meschede Perspektiven des

Mehr

Herzlich willkommen!

Herzlich willkommen! Herzlich willkommen! Markt Schierling Projekt Leben findet Innenstadt Konstituierende i Sitzung der Lenkungsgruppe Präsentation der Einzelhandelsanalyse 28. Oktober 2009 Dr. Volker Salm Einzelhandelskonzept

Mehr

Öffentlichkeitsbeteiligung

Öffentlichkeitsbeteiligung Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Aufstellung des Integrierten Handlungskonzepts zur Stärkung der Altstadt in Velbert-Neviges Diese Folie ist Bestandteil einer Präsentation und ohne mündliche Erläuterung

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Kelsterbach

Einzelhandelskonzept für die Stadt Kelsterbach Einzelhandelskonzept für die Stadt Kelsterbach Vorstellung der Untersuchungsergebnisse am 19.01.2015 Monika Kollmar, Niederlassungsleitung Gudula Böckenholt, Projektleiterin Gesellschaft für Markt- und

Mehr

Aktualisierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts der Stadt Attendorn

Aktualisierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts der Stadt Attendorn Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Aktualisierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts der Stadt Attendorn Köln, April 2010 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Aktualisierung des Einzelhandels-

Mehr

Raumordnerische Steuerung großflächiger Einzelhandelsbetriebe

Raumordnerische Steuerung großflächiger Einzelhandelsbetriebe Raumordnerische Steuerung großflächiger Einzelhandelsbetriebe Ulrike Kessler Ständige Vertreterin des Abteilungsleiters der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg 04.07.2017 Struktur des

Mehr

Anmerkung des Auftraggebers: Es werden Auszüge wiedergegeben. Anfragen zur Erläuterung von Darstellungen bzw. zu Einzelergebnissen richten Sie bitte

Anmerkung des Auftraggebers: Es werden Auszüge wiedergegeben. Anfragen zur Erläuterung von Darstellungen bzw. zu Einzelergebnissen richten Sie bitte 2 Anmerkung des Auftraggebers: Es werden Auszüge wiedergegeben. Anfragen zur Erläuterung von Darstellungen bzw. zu Einzelergebnissen richten Sie bitte an die Gemeinsame Landesplanungsabteilung, Referat

Mehr

Villingen-Schwenningen Amt für Stadtentwicklung. Zentrenkonzept VS 2011 Verbindliche Inhalte zur Einzelhandelssteuerung

Villingen-Schwenningen Amt für Stadtentwicklung. Zentrenkonzept VS 2011 Verbindliche Inhalte zur Einzelhandelssteuerung Villingen-Schwenningen Amt für Stadtentwicklung Zentrenkonzept VS 2011 Verbindliche Inhalte zur Einzelhandelssteuerung Inhalte des Zentrenkonzepts Zum Schutz der städtebaulichen Funktion der Innenstädte

Mehr

Gewährleistung einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung

Gewährleistung einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung Der Rat der Stadt Gummersbach hat in seiner Sitzung am 02. Dezember 2008 den Beschluss über ein Nahversorgungs- und Zentrenkonzept (zentrale Versorgungsbereiche) für die Gesamtstadt gefasst. Das vom Rat

Mehr

Endbericht. Einzelhandelskonzept. Stadt Moosburg a.d.isar. Juli 2009

Endbericht. Einzelhandelskonzept. Stadt Moosburg a.d.isar. Juli 2009 Einzelhandelskonzept Stadt Moosburg a.d.isar Endbericht Juli 2009 Vorgelegt von Department für Geographie iq-projektgesellschaft Luisenstraße 37 80333 München Einzelhandelskonzept Stadt Moosburg a.d. Isar

Mehr

Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Brühl - Zwischenergebnisse -

Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Brühl - Zwischenergebnisse - Wissen schafft Zukunft. Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Brühl - Zwischenergebnisse - Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Stadt Brühl am 8. November 2016

Mehr

INNENSTADT- UND STADTTEILREPORT 2014 / 2015

INNENSTADT- UND STADTTEILREPORT 2014 / 2015 INNENSTADT- UND STADTTEILREPORT 2014 / 2015 1. Allgemeines Kaufkraft Hattingen verfügt im Jahr 2014 über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer' von 103,3. Das hierdurch ausgedrückte einzelhandelsrelevante

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal

Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal Maßgebliche Befunde für das Stadtteilforum: Hasperbach, Oberbauer / Bülbringen, Voerde im Kontext der Entwicklung des Flächennutzungsplans 31.03.2009 Michael

Mehr

Einzelhandelsmonitoring Südwestthüringen

Einzelhandelsmonitoring Südwestthüringen Einzelhandelsmonitoring Südwestthüringen - Planungsregion insgesamt - Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbh Ludwigsburg Büros in Dresden, Hamburg, Köln, München www.gma.biz 227 Zentralörtliche

Mehr

Was passiert, wenn nichts passiert? Einkaufsstadt Singen (Hohentwiel) Wissen schafft Zukunft.

Was passiert, wenn nichts passiert? Einkaufsstadt Singen (Hohentwiel) Wissen schafft Zukunft. Wissen schafft Zukunft. Was passiert, wenn nichts passiert? Einkaufsstadt Singen (Hohentwiel) Klausurtagung Gemeinderat Singen am Hohentwiel 25. Februar 2016 Jörg Lehnerdt BBE-Handelsberatung www.bbe.de

Mehr

Aktualisierung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Frechen

Aktualisierung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Frechen Aktualisierung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Frechen 2. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises Entwicklung des Frechener Einzelhandels 2000-2008 Abstimmung der Bevölkerungsprognose Aktuelle

Mehr

Bürgerbefragung Einzelhandel und Dienstleistung in Eislingen

Bürgerbefragung Einzelhandel und Dienstleistung in Eislingen Stadt Eislingen/Fils Bürgerbefragung Einzelhandel und Dienstleistung in Eislingen in Zusammenarbeit mit dem Eislinger Marketing e.v. Foto: Achim Keiper Liebe Eislingerinnen und Eislinger, sehr geehrte

Mehr

Aktualisierung Marktuntersuchung inkl. Szenarienbetrachtung zur Nahversorgungsentwicklung

Aktualisierung Marktuntersuchung inkl. Szenarienbetrachtung zur Nahversorgungsentwicklung Aktualisierung Marktuntersuchung inkl. Szenarienbetrachtung zur Nahversorgungsentwicklung CIMA Beratung + Management GmbH S t a d t e n t w i c k l u n g M a r k e t i n g R e g i o n a l w i r t s c h

Mehr

EINZELHANDELSKONZEPT NAHVERSORGUNG ARNSBERG EINZELHANDELSKONZEPT ARNSBERG FORTSCHREIBUNG NAHVERSORGUNG

EINZELHANDELSKONZEPT NAHVERSORGUNG ARNSBERG EINZELHANDELSKONZEPT ARNSBERG FORTSCHREIBUNG NAHVERSORGUNG EINZELHANDELSKONZEPT ARNSBERG FORTSCHREIBUNG NAHVERSORGUNG 1 AUSGANGSLAGE IN ARNSBERG 3 2 Ausgangslage in Arnsberg Stadtstrukturen - Leitbild Rund 81.800 Einwohner, Neheim mit 23.600, Arnsberg mit 19.500,

Mehr

Verkaufsflächen und Standorte 2015: Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet?

Verkaufsflächen und Standorte 2015: Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet? Wissen schafft Zukunft. Verkaufsflächen und Standorte 2015: Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet? Vortrag IHK-Handelsforum Ruhr 2015 6. Mai 2015 von Jörg Lehnerdt Leitung Niederlassung Köln

Mehr

Einzelhandelskonzept für Schalksmühle

Einzelhandelskonzept für Schalksmühle Einzelhandelskonzept für Schalksmühle Angebotspräsentation 24. April 2017 Dipl.-Ing. Marc Föhrer 1 Das Büro Projektteam I Referenzen Fortschreibung Einzelhandels- und Zentrenkozept für Northeim 2 Stadt

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Weinheim

Einzelhandelskonzept für die Stadt Weinheim Anlage 2 Einzelhandelskonzept für die Stadt Weinheim Der Gemeinderat der Stadt Weinheim hat am 29.09.2010 folgendem Konzept zur Einzelhandelsentwicklung in Weinheim zugestimmt: Das Einzelhandelskonzept

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung 17. September 2008 Dipl.-Geograph Martin Kremming Dipl.-Geographin

Mehr

Befragungsergebnisse Nahversorgung

Befragungsergebnisse Nahversorgung Entwicklungsperspektiven des Lebensmitteleinzelhandels in der Gemeinde Ingersheim Befragungsergebnisse Nahversorgung 23.07.2013 Dipl.-Ing. Gabriele Ostertag Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung

Mehr

Jahrespressekonferenz Handelsverband Deutschland (HDE) Berlin 31. Januar 2019

Jahrespressekonferenz Handelsverband Deutschland (HDE) Berlin 31. Januar 2019 Jahrespressekonferenz Handelsverband Deutschland (HDE) Berlin 31. Januar 2019 Gute Rahmenbedingungen für 2019 Arbeitsmarkt in guter Verfassung Konsum bleibt Treiber gesamtwirtschaftlichen Wachstums Stimmung

Mehr

Statistische Nachrichten

Statistische Nachrichten Statistische Nachrichten Kaufkraft in Rostock 2018 Erläuterungen - = nichts vorhanden. = Zahlenangabe nicht möglich 0 = mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der kleinsten Einheit x = Tabellenwert

Mehr

Weiterentwicklung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Balve

Weiterentwicklung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Balve Weiterentwicklung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Balve Monika Kollmar, Niederlassungsleitung Christoph Mathia, Projektleiter Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbh Ludwigsburg Büros

Mehr

STANDORTEXPOSÉ GELDERN

STANDORTEXPOSÉ GELDERN STANDORTEXPOSÉ GELDERN GELDERN DIE LANDLEBENSTADT Die Stadt Geldern liegt linksrheinisch im Kreis Kleve, nordwestlich der Großstädte Krefeld, Duisburg und Düsseldorf, an der Grenze zu den Niederlanden.

Mehr

Zielabweichung. in Meisenheim. Z60 Nichtbeeinträchtigungsverbot. Gutachterliche Abwägung zur Entwicklung eines Nahversorgungsstandortes 11.4.

Zielabweichung. in Meisenheim. Z60 Nichtbeeinträchtigungsverbot. Gutachterliche Abwägung zur Entwicklung eines Nahversorgungsstandortes 11.4. Zielabweichung Z60 Nichtbeeinträchtigungsverbot Gutachterliche Abwägung zur Entwicklung eines Nahversorgungsstandortes in Meisenheim 11.4.2018 1 VORBEMERKUNG In der Stadt Meisenheim ist die Ansiedlung

Mehr

Mit Charme und Vielfalt

Mit Charme und Vielfalt Mit Charme und Vielfalt Die Pempelforter Nordstrasse Mit Charme und Vielfalt Die Pempelforter Nordstrasse Rundum versorgt Vielfalt und eigener Charme sind die Stärken der Pempelforter Nordstraße, dem mit

Mehr

Kennzahlen zum Einzelhandel in der Region Neckar-Alb 2003

Kennzahlen zum Einzelhandel in der Region Neckar-Alb 2003 Kennzahlen zum Einzelhandel in der Region Neckar-Alb 2003 Kaufkraft, Umsatz und Einzelhandelszentralität Regionalverband Oberzentrum Neckar-Alb Reutlingen/Tübingen Regionalverband Oberzentrum Neckar-Alb

Mehr

Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Alsdorf

Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Alsdorf Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Alsdorf erstellt im Auftrag der Stadt Alsdorf Projektbearbeitung: Claus Ciuraj Corinna Küpper BBE Handelsberatung GmbH Goltsteinstraße

Mehr

Handelsatlas für den Freistaat Sachsen

Handelsatlas für den Freistaat Sachsen Handelsatlas für den Freistaat Sachsen IHK-Bezirk Leipzig Präsentation der Ergebnisse am 10. November 2015 1 Stadt + Handel Standorte: Dortmund I Karlsruhe I Leipzig I Hamburg Einzelhandel und Stadtentwicklung

Mehr

GLOBUS sagt, dass im Halleschen Einkaufspark die für das typische GLOBUS SB-Warenhaus-Konzept benötigten Flächen nicht gegeben seien. Das ist falsch.

GLOBUS sagt, dass im Halleschen Einkaufspark die für das typische GLOBUS SB-Warenhaus-Konzept benötigten Flächen nicht gegeben seien. Das ist falsch. GLOBUS sagt, dass im Halleschen Einkaufspark die für das typische GLOBUS SB-Warenhaus-Konzept benötigten Flächen nicht gegeben seien. Das ist falsch. GLOBUS belegt im Halleschen Einkaufspark eine Fläche

Mehr

Endbericht. Städtebauliches Einzelhandelsentwicklungskonzept. Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm. Februar 2008

Endbericht. Städtebauliches Einzelhandelsentwicklungskonzept. Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm. Februar 2008 Städtebauliches Einzelhandelsentwicklungskonzept Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm Endbericht Februar 2008 Vorgelegt von iq-projektgesellschaft Prof. Dr. Jürgen Schmude Universität Regensburg 93040 Regensburg

Mehr

Pressekonferenz. Ergebnisse der IFH-Passantenbefragung zur Attraktivität der Frankfurter Innenstadt

Pressekonferenz. Ergebnisse der IFH-Passantenbefragung zur Attraktivität der Frankfurter Innenstadt Pressekonferenz Ergebnisse der IFH-Passantenbefragung zur Attraktivität der Frankfurter Innenstadt Mittwoch, 23. Januar 2019 um 11:30 Uhr, IHK Frankfurt am Main 1 Innenstadt-Passantenbefragung Vitale Innenstadt

Mehr

Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für die Stadt Salzgitter

Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für die Stadt Salzgitter Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für die Stadt Salzgitter Auftaktveranstaltung Mittwoch, 01. März 2017 Monika Kollmar, Niederlassungsleitung / Dirk Riedel, Dipl. Kfm. Wi.geogr. M.A.

Mehr

Ergebnisse aus dem Handelsreport 2016

Ergebnisse aus dem Handelsreport 2016 Ergebnisse aus dem Handelsreport 2016 Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt Siegburg 15. März 2017 Till Bornstedt, IHK Bonn/Rhein-Sieg 2 Inhaltsverzeichnis - Trends im bundesweiten Einzelhandel und

Mehr

Aktualisierung des bezirklichen Zentrenund Einzelhandelskonzepts für Berlin Lichtenberg

Aktualisierung des bezirklichen Zentrenund Einzelhandelskonzepts für Berlin Lichtenberg Aktualisierung des bezirklichen Zentrenund Einzelhandelskonzepts für Berlin Lichtenberg Ortsteilinformationsveranstaltung Einzelhandel Trends im Einzelhandel/Angebots- und Nachfragesituation im Bezirk

Mehr

Das Regionale Einzelhandelskonzept auf dem Prüfstand

Das Regionale Einzelhandelskonzept auf dem Prüfstand Das Regionale Einzelhandelskonzept auf dem Prüfstand Ist eine nachhaltige Steuerung von Einkaufsmärkten überhaupt möglich? Thomas Horn Beigeordneter Das Regionale Einzelhandelskonzept 2014: 2004: Auftrag

Mehr

Sonderauswertung IHK zu Essen

Sonderauswertung IHK zu Essen IHK Handelsreport Ruhr 2015 Sonderauswertung IHK zu Essen 2009-2015 für die Industrie- und Handelskammer zu Essen Ihre Ansprechpartner Wirtschaftsgeogr. Claus Ciuraj, M.A. Wirtschaftsgeogr. Anna Heynen,

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/1841 7. Wahlperiode 19.03.2018 KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Holger Arppe, fraktionslos Auswirkungen von Onlinehandel/E-Commerce auf den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Das übergeordnete Interesse an einer ausgewogenen Einzelhandelsentwicklung

Das übergeordnete Interesse an einer ausgewogenen Einzelhandelsentwicklung Das übergeordnete Interesse an einer ausgewogenen Einzelhandelsentwicklung F. K. Wächter Vortrag im Rahmen des 1. IHK-Handelstag NRW am 21. September 2012 in Düsseldorf 1 Ausgewogene Einzelhandelsentwicklung

Mehr

Auswirkungsanalyse zur geplanten Einzelhandelsentwicklung. Neue Mitte Winterberg. Wissen schafft Zukunft. Einwohnerversammlung 25.

Auswirkungsanalyse zur geplanten Einzelhandelsentwicklung. Neue Mitte Winterberg. Wissen schafft Zukunft. Einwohnerversammlung 25. Wissen schafft Zukunft. Auswirkungsanalyse zur geplanten Einzelhandelsentwicklung im Bereich Neue Mitte Winterberg Einwohnerversammlung 25. November 2015 von Rainer Schmidt-Illguth BBE-Handelsberatung

Mehr

Verkaufsflächen und Standorte 2016:Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet?

Verkaufsflächen und Standorte 2016:Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet? Wissen schafft Zukunft. Verkaufsflächen und Standorte 2016:Wie verändert sich der Einzelhandel im Ruhrgebiet? Vortrag IHK-Handelsforum Ruhr 2016 Gelsenkirchen, 3. Juni 2016 von Jörg Lehnerdt Leitung Niederlassung

Mehr

Düsseldorf-Eller. Nicht anders, sondern individueller

Düsseldorf-Eller. Nicht anders, sondern individueller Düsseldorf-Eller Nicht anders, sondern individueller Düsseldorf-Eller Nicht anders, sondern individueller Überzeugend. Anders. IndividuEller. Wenn Düsseldorfer auf den Stadtteil Eller angesprochen werden,

Mehr

Lübeck, 22. August CIMA Beratung + Management GmbH Glashüttenweg Lübeck

Lübeck, 22. August CIMA Beratung + Management GmbH Glashüttenweg Lübeck CIMA-STELLUNGNAHME ZU DEN EINWENDUNGEN DER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE - VERTRÄGLICHKEITSUNTERSUCHUNG ZUR ANSIEDLUNG EINES FACHMARKTZENTRUMS IN LÖHNE-MENNIGHÜFFEN CIMA Beratung + Management GmbH Glashüttenweg

Mehr

Kommunen sind Wirtschaftsstandorte im Wettbewerb -

Kommunen sind Wirtschaftsstandorte im Wettbewerb - Kommunen sind Wirtschaftsstandorte im Wettbewerb - Was können sie tun, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken? Quelle: willkomm-neustadt.de/presse Agenda 1. Rahmenbedingungen a. Demographie b. Digitalisierung

Mehr

Regionale Vorgaben zum Einzelhandel Voraussetzung für attraktive Innenstädte Erfahrungen aus der Region Stuttgart

Regionale Vorgaben zum Einzelhandel Voraussetzung für attraktive Innenstädte Erfahrungen aus der Region Stuttgart Regionale Vorgaben zum Einzelhandel Voraussetzung für attraktive Innenstädte Erfahrungen aus der Region Stuttgart Thomas Kiwitt Leitender Technischer Direktor Verband Region Stuttgart Region Stuttgart

Mehr

Vitale Innenstädte Auswertungsergebnisse für Greifswald

Vitale Innenstädte Auswertungsergebnisse für Greifswald Vitale Innenstädte 2018 Auswertungsergebnisse für Vitale Innenstädte 2018 Einleitung Aufbau und Eckdaten des Projekts Vitale Innenstädte 2018 Historie der Studie: 2014 (62 Städte) 2016 (121 Städte) 2018

Mehr

Weihnachts- geschäft im deutschen Einzelhandel

Weihnachts- geschäft im deutschen Einzelhandel Weihnachts- geschäft 2015 im deutschen Einzelhandel HDE-Weihnachtspressekonferenz Berlin, 11. November 2015 Gute Verbraucherstimmung Rahmenbedingungen für Konsum positiv Umsatzentwicklung Jan.-Aug. 2015

Mehr

MÄRKTE- UND ZENTRENKONZEPT

MÄRKTE- UND ZENTRENKONZEPT 76 2007 MÄRKTE- UND ZENTRENKONZEPT MÄRKTE- UND ZENTRENKONZEPT INHALT Anlass und Zweck Ziele Grundlagen Inhalte Übersichtskarte Sortimentsleitbild Standortkonzept Rechtliche Bedeutung ANLASS UND ZWECK

Mehr

8.2 Empfehlungen zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt

8.2 Empfehlungen zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt deutlichen Schwächung des betreffenden Zentralen Versorgungsbereiches führen. 24 8.2 Empfehlungen zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche in Haltern am See Auch erhebliche Veränderungen von Verkehrsströmen

Mehr

Regionales Einzelhandelskonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche REHK

Regionales Einzelhandelskonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche REHK Regionales Einzelhandelskonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche REHK Thomas Berger Seite 1 Gliederung I Das REHK Östliches Ruhrgebiet a) Daten und Fakten b) Inhalt c) Perspektiven

Mehr

INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN VERZEICHNIS DER FOTOS

INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN VERZEICHNIS DER FOTOS INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN VERZEICHNIS DER FOTOS V IX XI XII 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG 1 1.1 Einführung und Zielsetzung 1 1.2 Aufbau

Mehr

Auswirkungsanalyse Einzelhandelsstandort Mühlwiesen Bietigheim-Bissingen

Auswirkungsanalyse Einzelhandelsstandort Mühlwiesen Bietigheim-Bissingen und im Einzugsgebiet wirkt die Insolvenz von Schlecker nach. Alleine in Bietigheim Bissingen hat die Verkaufsfläche im Drogeriewarensegment in den letzten Jahre um rd. 800 m² abgenommen, was Umsatzzuwächse

Mehr

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung

Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen. 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung Einzelhandelskonzept für die Stadt Langenhagen 2. Arbeitskreis Vorschlag zur Langenhagener Sortimentsliste & Langenhagener Zentrenabgrenzung 17. September 2008 Dipl.-Geograph Martin Kremming Dipl.-Geographin

Mehr

Mehr Zentrum geht nicht. Düsseldorf-Gerresheim

Mehr Zentrum geht nicht. Düsseldorf-Gerresheim Mehr Zentrum geht nicht Düsseldorf-Gerresheim Mehr Zentrum geht nicht Düsseldorf-Gerresheim Gerresheim: Quirlige Nord-Süd-Achse Der Stadtteil Gerresheim liegt im Osten Düsseldorfs und nennt gleich zwei

Mehr

City Outlet Center. Die Auswirkungen auf Wirtschaftsstruktur, Städtebau und Raumordnung durch das in der Stadt Rietberg (LK Gütersloh) geplante

City Outlet Center. Die Auswirkungen auf Wirtschaftsstruktur, Städtebau und Raumordnung durch das in der Stadt Rietberg (LK Gütersloh) geplante Die Auswirkungen auf Wirtschaftsstruktur, Städtebau und Raumordnung durch das in der Stadt Rietberg (LK Gütersloh) geplante City Outlet Center Altstadt-Bereiche Rathausstraße und Südtor Ergebnispräsentation

Mehr

Ergebnisse der Kunden- und Geschäftsbefragung in Wersten Sven Schulte IHK Düsseldorf

Ergebnisse der Kunden- und Geschäftsbefragung in Wersten Sven Schulte IHK Düsseldorf Geschäftsbefragung in Wersten Sven Schulte IHK Düsseldorf Inhalte Grundlagen Umfrageergebnisse Handlungsansätze 2 Grundlagen Untersuchungsgebiete Großes Stadtteilzentrum Kölner Landstraße 3 Kundenbefragung:

Mehr

Fortschreibung: Gutachten zur Zentrenrelevanz von Sortimenten (Sortimentsliste)

Fortschreibung: Gutachten zur Zentrenrelevanz von Sortimenten (Sortimentsliste) Einzelhandelskonzept Schwelm Fortschreibung: Gutachten zur Zentrenrelevanz von Sortimenten (Sortimentsliste) Stadt + Handel Dipl.Inge.. Beckmann und Fö Dipl. -Inge Föhrer GbR Huckarder Str. 12 44147 Dortmund

Mehr