Informations- ökonomik
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- Linda Keller
- vor 5 Jahren
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1 Informationsökonomik MB
2 Rolle von Zwischenhändlern Charakteristikum von perfekt kompetitiven Märkten (vgl. Kapitel 6): Marktteilnehmer sind gut (perfekt) informiert Wenn MarktteilnehmerInnen nicht gut informiert sind, müssen sie entscheiden, wieviel Informationen sie sammeln wollen Dies ist typischerweise nicht kostenlos: Nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip (vgl. Kapitel 1) sollten soviele Informationen gesammelt werden, dass der marginalen Nutzen der Information den marginalen Kosten entspricht Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 2
3 Rolle von Zwischenhändlern Gesamtwirtschaftlicher Effekt von besserer Information: Wohlfahrt steigt, wenn ein Gut an die Person mit der höchsten Wertschätzung für dieses Gut geht Bedeutung von Zwischenhändlern (Vermittlern, Mittelspersonen) in einer Welt unvollkommener Information: Wenn deren Tätigkeiten dazu führen, dass ein Produkt zu einem höheren Preis verkauft wird als ohne deren Tätigkeiten, wird ein ökonomischer Wert produziert Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 3
4 Rolle von Zwischenhändlern Beispiel: Verkauf einer CD Sammlung Auf einem Flohmarkt kann diese für 150 verkauft werden Mit ebay können die CD für 300 verkauft werden Damit hat ebay als Vermittler des Geschäfts ökonomische Werte geschaffen Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 4
5 Beschreibt eine Situation, in der Käufer und Verkäufer unterschiedlich über die Charakteristika eines Produkts informiert sind kann dazu führen, dass Handel unterbleibt, obwohl er für alle Beteiligten vorteilhaft wäre, so dass der Markt evtl. nicht zu Pareto-effizienten Ergebnissen führt Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 5
6 Beispiel für Lemons -Modell (nach George Akerlof): Betrachtung eines Gebrauchtwagenmarktes 2 Arten von Pkw: Gute Autos und Lemons (Gurken, Schrottwägen) 10% aller Pkw sind Lemons und wert, 90% sind gut und wert Nur VerkäuferInnen kennen den Wert der Pkw Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 6
7 Erwartungswert aus Sicht der Käufer: 0.90 x x 6000 = 9600 Ein (risikoneutraler) Käufer, der daran glaubt, dass die Verteilung auf dem Gebrauchtwagenmarkt tatsächlich vorliegt, wäre bereit diese 9600 zu bezahlen Verhalten von Verkäuferinnen Verkäufer von Lemons würden gern zu 9600 verkaufen, Verkäufer von guten Pkw nicht Es werden tendenziell zunehmend Lemons auf dem Markt sein und der Preis fällt in Richtung 6000 Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 7
8 Konsequenz Obwohl nur 10% Lemons auf dem Markt sind, bricht der Markt für gute Gebrauchtwagen zusammen Das heißt, Handelsgewinne wären möglich, können aber nicht realisiert werden Wesentliches Problem für Verkäufer guter Pkw beim Versuch der Darlegung der Qualität ist die fehlende Glaubwürdigkeit Gegenmaßnahme: Signaling, z.b. Angabe guter Gründe für den Verkauf Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 8
9 Signalisierungs-Prinzip (costly-to-fake principle) Um glaubwürdig Informationen zu kommunizieren, muss ein Signal kostspielig oder schwer zu imitieren sein Beispiele Garantien Sachverständigengutachten Auffälliges Konsumverhalten als Beweis für individuelle Fähigkeiten Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 9
10 Economic Naturalist Nutzen von Studium Tragen von Rolex Lebenslange Garantie auf East Pack Rucksack Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 10
11 Statistische Diskriminierung als Reaktion auf fehlende Informationen Beschreibt die Praxis der Beurteilungung von Personen, Güter oder Dienstleistungen auf der Basis von Charakteristika der Gruppen, zu denen diese gehören Beispiele Kfz-Haftpflichtversicherung Private Rentenversicherung Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 11
12 Adverse Selektion (natürliche Auslese) Beschreibt den Umstand, dass Versicherungen überproportional von denjenigen gekauft werden, die die höchsten Risiken haben Die Folge sind steigende Versicherungsprämien, so dass die Versicherungen für Personen mit geringeren Risiken noch unattraktiver werden Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 12
13 Beispiele und Folgen Flutversicherung von Personen direkt an Flüssen und weit weg von Flüssen Gesetzliche Krankenversicherung Mögliche Gegenmaßnahmen der Versicherer Stärkere statistische Diskriminierung Unterschiedliche Tarife nach Schadensfällen Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 13
14 Moralisches Risiko (moral hazard) Beschreibt die Tendenz, dass Güter weniger sorgfältig vor Diebstahl oder Schäden geschützt werden, wenn hierfür eine Versicherung abgeschlossen wurde Beispiele Fahrradversicherung Gepäckversicherung Mögliche Gegenmaßnahmen der Versicherer Selbstbehalte Schadensfreiheitsrabatte Kapitel 12: Informationsökonomik Slide 14
15 Ende MB
Kapitel 13: Unvollständige Informationen
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