Auswirkungen von Diversität auf die Integration von Studierenden an Hochschulen
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- Sara Raske
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1 Vielfältige Differenzlinien in der Diversitätsforschung: Hannover 2016 Auswirkungen von Diversität auf die Integration von Studierenden an Hochschulen Imke Buß Leiterin Abteilung Studium und Lehre Promovierende an der Universität Magdeburg Befragung gefördert im Rahmen des Wettbewerbs Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen (BMBF)
2 Relevanz des Themas Studienabbrüche und lange Studienzeiten werden u.a. auf Integration zurückgeführt, Wenig dt. Forschung über Differenzen der Integration in das Studium Keine oder widersprüchliche Evidenz zu berufstätigen Studierenden, Studierenden mit Sorgeaufgaben oder Studierenden mit Beeinträchtigung Forschungsfragen Haben außerhochschulischen Verpflichtungen oder Beeinträchtigungen einen negativen Effekt auf die Integration? Verbessert die soziale Integration den Studienerfolg auch für diese Studierenden?
3 Integration als Studienerfolgsfaktor Literatur Hintergründe (Familie, Gesundheit, Fähigkeiten, Bildungshintergrund) Vereinfachte Darstellung des Studienabbruchkonzeptes nach Tinto (1993) Akademische Integration (Noten und Interaktion Lehrende) Soziale Integration (Interaktion Studierende und Aktivitäten) Abbruch Kritik am Konzept von Tinto a) Geltung primär für traditionelle Studierende (Bean & Metzner 1985; Gilardi & Guglielmetti 2011) b) Fokus auf den US-amerikanischen Hochschulraum
4 Integration von Studierenden Literatur Definition von Integration [Integration is] the degree to which the students perceive they have had positive and satisfying social relations not only with peers, but also with the various other actors of the academic environment, outside and inside the classroom" (Gilardi und Guglielmetti 2011, S. 37, angelehnt an Braxton und Hirschy (2004)). Auszüge der Integrationsskala angelehnt an Meeuwisse et al. (2010) Sozial: KommilitonInnen (9 Items) Die Beziehungen zu meinen KommilitonInnen haben eine positive Wirkung auf meine Leistungen im Studium Es ist schwierig, eine Studierendengruppe zur Zusammenarbeit zu finden (recodiert) Akademisch: Lehrenden (9 Items) Meine Kontakte zu Lehrenden haben eine positive Auswirkung auf meine Studienleistungen Lehrende sind für Ihre Studierende ansprechbar
5 Integration von Studierenden Forschungslücke Hintergründe Berufstätigkeit Sorgeaufgaben (Kind & Pflege) Beeinträchtigung Akademische Integration Soziale Integration Abbruch (Stark) berufstätige Studierende und Studierende mit Sorgeaufgaben Keine Ergebnisse zu dt. Hochschulen. Sind schlechter integriert, da sie seltener an der Hochschule sind (Bean & Metzner 1985; Metzner & Bean 1987, Gilardi & Guglielmetti 2011).
6 Integration von Studierenden Forschungslücke Studierende mit Beeinträchtigung Keine Ergebnisse zu dt. Hochschulen. In den USA: sozial schlechter integriert (Adams & Proctor 2010). Der institutionelle Habitus von Hochschulen ist eher auf gesunde Studierende ausgelegt (Thomas 2002) Studierende mit Beeinträchtigung sind Exklusionsmechanismen ausgesetzt (Tajfel & Turner 1986; Brewer 2010, Dobuch et al. 2012). Hintergründe Berufstätigkeit Sorgeaufgaben (Kind & Pflege) Beeinträchtigung Akademische Integration Soziale Integration Abbruch
7 Integration als Studienerfolgsfaktor Forschungslücke und Hypothese Hintergründe Berufstätigkeit Sorgeaufgaben (Kind & Pflege) Beeinträchtigung Akademische Integration Soziale Integration Abbruch Berufstätige Studierende oder mit Sorgeaufgaben Keine Ergebnisse zu dt. Hochschulen. Unklar, ob die Integration für die Zielgruppen irrrelevant (Metzner & Bean 1987) oder relevant ist (Gilardi & Guglielmetti 2011). Studierende mit Beeinträchtigung Keine Ergebnisse zu dt. HS. DaDeppo (2009): positiver Effekt von sozialer Integration auf Verbleibsintention lernbeeinträchtigter Studierender. Studienerfolg insgesamt schlechter (Kerst 2016; Middendorff et al. 2012).
8 Daten und Methodik Daten Befragung von Studierenden an den HS Ludwigshafen (N=980) und Worms (N=272) im WiSe 2015/16 Repräsentativität: 16% Master, 5% mit Kind, 55% Berufstätigkeit, 8,8% mit Beeinträchtigung, 60% weiblich Abhängige Variablen: Skalen der sozialen (alpha=0,89) und akademischen (alpha=0,79) Integration; Studienabbruchneigung Methodik Lineare Mehrebenenanalysen mit random intercept & fixed slopes
9 Soziale Integration von Studierenden Ergebnisse Integrationsskalen (5-er Skala, 5= hohe Sozial Integration) Beeinträchtigung (Referenz: Ohne) Ohne Einschränkung ** 0.04 (0.14) (0.12) Mit Einschränkung *** (0.10) (0.09) Arbeit > 10 h 0.09 (0.05) 0.09 (0.05) Kind 0.07 (0.12) 0.53 *** (0.10) Pflegeaufgaben 0.04 (0.16) (0.16) Konstante 4.02 *** (0.09) 2.82 *** (0.11) N Individuell (N HS= 42) Akademisch Unter Kontrolle von Gender, Akademikerelternhaus, ausl. HZB, Vereinbarkeit, Hochschulsemester, Fach und Hochschule.
10 Integration als Studienerfolgsfaktor Ergebnisse Modelle Abbruchneigung 5-er Skala, 5= hoch Beeinträchtigung ohne Einschränkungen 0.09 (0.14) mit Einschränkungen 0.60 *** (0.10) Arbeit > 10 h 0.15 ** (0.05) Kind 0.03 (0.12) Pflegeaufgaben 0.04 (0.16) Soziale Integration (5-er Skala, 5= hoch) Akad. Integration Konstante 1.30 *** N= 778, Studiengänge =42. (0.06) Unter Kontrolle von Gender, Akademikerelternhaus, ausl. HZB, Vereinbarkeit, Hochschulsemester, Fach und Hochschule.
11 Integration als Studienerfolgsfaktor Ergebnisse Modelle Abbruchneigung 5-er Skala, 5= hoch Beeinträchtigung ohne Einschränkungen 0.09 (0.14) (0.14) mit Einschränkungen 0.60 *** (0.10) 0.13 (0.10) Arbeit > 10 h 0.15 ** (0.05) 0.04 (0.05) Kind 0.03 (0.12) (0.12) Pflegeaufgaben 0.04 (0.16) (0.17) Soziale Integration (5-er Skala, 5= hoch) *** (0.03) Akad. Integration 0.01 (0.03) Konstante 1.30 *** (0.06) 1.45 *** (0.20) N= 778, Studiengänge =42. Unter Kontrolle von Gender, Akademikerelternhaus, ausl. HZB, Vereinbarkeit, Hochschulsemester, Fach und Hochschule.
12 Integration als Studienerfolgsfaktor Hypothesenprüfung Beeinträchtigung Elternschaft Soziale Integration Akademische Integration Abbruchneigung Kontrollvariablen: Vereinbarkeit, ausl. HZB Berufstätigkeit > 10 h Pflegeverantwortung
13 Diskussion Die soziale Integration hat einen positiven Einfluss auf den Verbleib im Studium dies gilt für alle Studierendengruppen Differenzlinien der Integration sind Behinderung und Elternschaft Die soziale Integration kann die negativen Effekte von Behinderung reduzieren Eine gute Vereinbarkeit kann den Studienerfolg der Studierenden mit außerhochschulischen Verpflichtungen erhöhen
14 Herzlichen Dank! für die Diskussion.
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