INFORMATION. zur Pressekonferenz. mit. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Familienreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl
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- Monica Koch
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1 INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Familienreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl am 22.September 2010 zum Thema "Die oberösterreichische Familie im Wandel" Demographische Entwicklungen und gesellschaftliche Trends Familien- und Haushaltsformen sind keine zeitbeständige Konstante, sondern eine dynamische Größe. Sie unterliegen einem demographischem Wandel und veränderter Familienstrukturen. LH Dr. Josef Pühringer, LH-Stv. Franz Hiesl und Dr. Dagmar Fetz-Lugmayr von der Abteilung Statistik des Landes OÖ werden Ihnen die Ergebnisse der statistischen Untersuchung präsentieren und analysieren. Sie erfahren wie Oberösterreichs Familien leben, vor welchen Herausforderungen Oberösterreich steht und vieles mehr.
2 Seite 2 Familie im Wandel Die Familien- und Haushaltsformen als Kern unserer Gesellschaft unterliegen einem ständigen Wandel. Zum einen verändern sich die Familienstrukturen (von der Großfamilie zum Singlehaushalt), zum anderen treten durch demographische Entwicklungen neue Themen des Zusammenlebens in den Mittelpunkt des Interesses. Familie ist keine zeitbeständige Konstante, sondern eine dynamische Größe, die sich in Wechselwirkung mit ihrem sozialen Kontext ändert. Die Abteilung Statistik des Landes Oberösterreich hat daher das Projekt "Demographische Initiative Teilprojekt Familie" gestartet. Vor dem Hintergrund demographischer Entwicklungen werden aktuelle Schwerpunktthemen beleuchtet, analysiert und im interdisziplinären Diskurs Handlungsempfehlungen erarbeitet. Im Fokus der Diskussion stehen dabei vor allem solche Überlegungen, die aus den Zuständigkeiten des Landes Oberösterreich auch sinnvoll umgesetzt werden können. Familie als dynamische Größe Fokus "Familien in Oberösterreich" Familie Kern unserer Gesellschaft Gesellschaftlicher Wandel Familie ist keine zeitbeständige Konstante, sondern eine dynamische Größe, die sich in Wechselwirkung mit ihrem sozialen Kontext ändert. Entstehung neuer Themen des Zusammenlebens Veränderung der Familienstrukturen
3 Seite 3 Demographie und Familie Die gegenwärtige demographische Entwicklung ist in Oberösterreich wie in den meisten europäischen Ländern durch sinkende Geburtenzahlen, steigende Lebenserwartung und eine Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppe charakterisiert. Sinkende Geburtenzahlen steigende Lebenserwartung Die aktuellen demographischen Entwicklungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Vor allem für die Entscheidungsträger die Eltern ist der Schritt zur Familiengründung mit vielschichtigen Konsequenzen verbunden. Erwerbsbeteiligung, Kinderbetreuung, finanzielle Situation, Wohnbedarf usw. sind nur einige der sich durch die Realisierung des Kinderwunsches massiv verändernden Lebensbereiche. Im internationalen Vergleich liegt Oberösterreich bei der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau im mittleren Hinterfeld. Jene Länder, die gerne als Beispiele für erfolgreiche Familienpolitik zitiert Familiengründung Einfluss auf alle Lebensbereiche Internationaler Vergleich werden, weisen die höchsten Gesamtfruchtbarkeitsraten mit klar steigender Tendenz auf. An erster Stelle liegt jedoch Island, welches seit drei Jahren das sog. Bestandserhaltungsniveau von 2,08 Kindern erreicht bzw. klar übertroffen hat. Entwicklung der Gesamtfruchtbarkeitsraten 2, durchschnittliche Kinderzahl 2,0 1,5 1,0 0,5 2,05 2,08 2,09 2,15 1,94 2,00 1,98 2,02 1,77 1,85 1,88 1,91 1,80 1,85 1,84 1,89 1,49 1,49 1,48 1,51 1,41 1,41 1,38 1,41 1,34 1,33 1,37 1,38 0,0 Island Frankreich Schweden Dänemark Oberösterreich Österreich Deutschland Quelle: Statistik Austria; Land OÖ, Abt. Statistik ausgewählte Regionen
4 Seite 4 In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich das generative Verhalten der Frauen merklich verändert. Bei den jungen Müttern bis zum 28. Lebensjahr sanken die altersspezifischen Fruchtbarkeitsraten in allen Altersgruppen ab. Jenseits des 29. Lebensjahres bringen Frauen dagegen heute etwas mehr Kinder zur Welt. Dies dokumentiert die allmähliche biographische Verschiebung vieler Geburten vom zweiten ins dritte und vom dritten ins vierte Lebensjahrzehnt. Junge Mütter werden immer älter Biographische Verschiebung der oö. Geburten von 1971 bis 2009 Lebendgeborene bezogen auf Frauen im Alter von... Jahren Alter der Mütter Quelle: Statistik Austria; Land OÖ, Abt. Statistik Auch das gesellschaftliche Heiratsverhalten wirkt sich deutlich auf die Kinderzahl aus. Ein steigendes Heiratsalter und/oder sinkende Heiratsneigung haben in der Regel eine verringerte Fertilität zur Folge. In Oberösterreich lässt sich die derzeitige Situation folgendermaßen skizzieren: Tendenziell sinkt die Heiratsneigung gleichzeitig steigt das Heiratsalter. Die Geburtenzahlen weisen eine leicht sinkende bis stagnierende Tendenz auf; parallel steigt der Anteil unehelich Geborener. Der sich in den letzten Jahrzehnten fortsetzende Trend der Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppe wird unter dem Schlagwort "demographischer Wandel" in der Öffentlichkeit diskutiert. Auch diese altersstrukturellen Veränderungen formen die Familienstrukturen der Zukunft. Verändertes Heiratsverhalten "drückt" auf Kinderzahl Generationenstrukturen im Wandel
5 Seite Familienformen in OÖ Anzahl Familien Alleinerziehende mit Kind(ern) Lebensgem. ohne Kind(er) Ehepaare ohne Kind(er) Lebensgem. mit Kind(ern) Ehepaare mit Kind(ern) Ehepaare mit 1 Kind Ehepaare mit 2 Kindern Ehepaare mit 3 Kindern Ehepaare mit 4+ Kindern Alleinlebende unter 40 Jahre Alleinlebende über 40 Jahre Quelle: Statistik Austria; Land OÖ, Abt. Statistik Veränderung der Familienstrukturen in OÖ %-Anteile 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 17% 14% 21% 17% 12% 14% 24% 17% 7% 7% 1% 1% 1% 1% 12% 25% 18% 9% 2% 2% 14% 14% 15% 6% 7% 7% 2% 2% 3% 7% 5% 11% 24% 15% 8% 4% 3% 16% 9% 21% 16% 8% 6% 5% 18% 9% 10% % 3% 4% Ehepaare mit 4+ Kindern Ehepaare mit 3 Kindern Ehepaare mit 2 Kindern Ehepaare mit 1 Kind Alleinerziehende mit Kind(ern) Lebensgem. mit Kind(ern) Lebensgem. ohne Kind(er) Ehepaare ohne Kind(er) Alleinlebende über 40 Jahre Alleinlebende unter 40 Jahre Quelle: Statistik Austria; Land OÖ, Abt. Statistik
6 Seite 6 Ausgewählte Themenschwerpunkte Der Themenbereich "Familie" ist ein sehr umfangreiches Fachgebiet und umfasst viele für die Gesellschaft wesentliche Schwerpunkte. Ziel des Projektes "Demographische Initiative Teilprojekt Familie" ist es daher, gezielt Schwerpunkte hervorzuheben, relevante Entwicklungen aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen anzudenken. Die Themen wurden zu sechs Themenkreisen zusammengefasst: - Fertilität - Partnerschaft Alleinerziehende - Erwerbsarbeit Kinderbetreuung - Zusammenleben der Generationen - Familienpolitik - Familie im medialen Diskurs Fertilität Familie im medialen Diskurs Partnerschaft Alleinerziehende Familie Familienpolitik Erwerbsarbeit Kinderbetreuung Zusammenleben der Generationen
7 Seite 7
8 Seite 8
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10 Seite 10 Zusammenfassung Lebensform "Familie" befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel Geburtenrate ist längst nicht mehr bestanderhaltend "stabile Verhältnisse" fördern ein "Ja" zum Kind Verunsicherung schadet Dem gegenüber stehen die aktuellen Trends: sinkende Heiratsraten, steigende Scheidungsraten, Fluktuation am Arbeitsmarkt, Trennung von Arbeitsort und Wohnort (Pendeln), Arbeitslosigkeit, veränderte Haushaltsformen Entscheidung zum Kind erfolgt immer später (Ausbildung, Beruf, Eigenheim) reproduktive Phase wird stark verengt Wunsch versus Realität Perfektes Familienleben versus Familie als Problembereich (welche Bilder werden vermittelt?) Herausforderung für die öffentliche Hand Durch die wirtschaftliche Unabhängigkeit jedes Einzelnen verliert die Familie als Urform der sozialen Sicherung an Bedeutung (Kinderbetreuung, Pflege, Wohnen etc.)
11 Seite 11 Projektgruppe Abteilung Statistik / Land OÖ WissR in Dr in. Dagmar Fetz-Lugmayr HR Dr. Michael Schöfecker Dr in. Anna Maria Dieplinger Asekr in. Brigitte Casny Direktion Bildung und Gesellschaft Direktor HR Dr. Hermann Felbermayr Leiter des Familienreferates Mag. Franz Schützeneder Johannes Kepler Universität Linz Ass.-Prof in. Dr in. Martina Beham-Rabanser SPES Familienakademie Schlierbach Mag a. Elisabeth Kumpl-Frommel Österreichisches Institut für Familienforschung (ÖIF) Dr in. Christiane Rille-Pfeiffer
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