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2 Seite 2 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 1. SITUATION UND AUFGABENSTELLUNG Die Stadt Heusenstamm betreibt ein Änderungsverfahren für den Bebauungsplan R 4 im Bereich Waldstraße/Am Hirschgraben im Stadtteil Rembrücken. Der Bebauungsplan R 4 beinhaltet Gewerbe- und Mischgebietsflächen. Nach städtebaulichen Kriterien entwickelte sich Wohnbebauung in der Mischgebietsfläche des Bebauungsplanes R 4 abweichend zu den Anforderungen der Baunutzungsverordnung für Mischgebiete /1/. Für die Mischgebietsfläche ist die nach BauNVO vorgesehene Durchsetzung der Wohnnutzung mit nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben nicht gegeben. Es bestehen Überlegungen nunmehr dahingehend, die Mischgebietsfläche an die tatsächlich stattgefundene städtebauliche Entwicklung anzupassen und diese Fläche zukünftig als WA-Fläche auszuweisen. Zur Prüfung, inwieweit die nach städtebaulichen Kriterien anzuwendenden schalltechnischen Orientierungswerte der DIN für Allgemeine Wohngebiete tags 55 db(a) / nachts 45 db(a), eingehalten werden können, sind nach dem Berechnungsverfahren der RLS-90/ Verkehrslärmschutzverordnung die Schalleinträge aus dem übergeordneten Straßennetz (BAB A 3/B 45) in das Plangebiet zu berechnen. Anhand der Untersuchungsergebnisse kann beurteilt werden, inwieweit im Zusammenhang mit der Umwidmung des Plangebietes Anforderungen an den Schallschutz zu berücksichtigen sind. Die Untersuchungen greifen dabei auf die veröffentlichten Verkehrsdaten der Bundesverkehrszählung zurück. Die schalltechnischen Untersuchungen finden Verwendung im anstehenden Bauleitplanverfahren. /1/ 6 Mischgebiete (1) Mischgebiete dienen dem Wohnen und der Unterbringung von Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören.

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4 Seite 4 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 2. SCHALLTECHNISCHE BERECHNUNGEN, EINGANGSDATEN / BERECHNUNGSVERFAHREN Für die schalltechnischen Berechnungen wird auf die Verkehrsbelastung der A 3 / B 45 gemäß den Straßenverkehrszählungen 2010, angepasst mit einer jährlichen Zunahme von 0,7 %/a, auf den Prognosezeitraum 2020 hochgerechnet. Für die schalltechnischen Berechnungen wird ein Verkehrsaufkommen von eingestellt. A 3 DTV ~ Kfz/24 h Streckenabschnitt Lkw-Anteil p T 8,2 % Obertshausen-Hanau p N 19,9 % und B 45 DTV ~ Kfz/24 h Streckenabschnitt Lkw-Anteil p T 7 %, Hanau-Rodgau p N 7 %, Ausgehend von der, in Abhängigkeit der Verkehrsstärke, dem LKW-Anteil, der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, der Art der Straßenoberfläche und der Gradienten und der Steigung des zu betrachtenden Straßenabschnittes, berechneten Schallemission eines Verkehrsweges wird der vom Straßenverkehr an einem Immissionsort erzeugte Mittelungspegel unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse sowie der Pegelminderung durch Abschirmung und Pegelerhöhung durch Reflektionen errechnet. Der Beurteilungspegel von Verkehrsgeräuschen wird getrennt für Tag und Nacht berechnet: L r,t L r,n für die Zeit von Uhr und für die Zeit von Uhr. Der Emissionspegel der Straße bestimmt sich nach Hierin bedeuten: L m,e = L m (25) + D V + D Str 0 + D Stg + D E L m (25) = Mittelungspegel in 25 m Entfernung zur Straßenmitte D v = Korrektur für unterschiedliche zulässige Höchstgeschwindigkeiten D Str = Korrektor für unterschiedliche Straßenoberflächen D Stg = Zuschlag für Steigungen und Gefälle D E = Korrektur zur Berücksichtigung der Absorptionseigenschaften von reflektierenden Flächen Das Rechenverfahren ist in der RLS-90 ausführlich niedergelegt. Die nach dem Berechnungsverfahren der RLS-90 hieraus gebildete Emissionsleistung des Verkehrsweges beträgt A 3 B 45 L m,t = 78,3 db(a), L m,n = 74,0 db(a) und L m,t = 73,4 db(a), L m,n = 66,1 db(a) und

5 Seite 5 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH Die Schallausbreitungsberechnungen zur Ermittlung des Beurteilungspegels in Höhe des Siedlungsbereiches des Bebauungsplanes R 4.1 erfolgten nach dem Algorithmus der RLS-90. Sind die Bedingungen für lange, gerade Fahrstreifen gegeben, berechnet sich der Immissionspegel hierfür wie folgt: L m = L m,e + D s + D BM + D B mit L m,e = Emissionspegel der Straße D s = Pegeländerung zur Berücksichtigung des Abstands und der Luftabsorption D BM = Pegeländerung zur Berücksichtigung der Boden- und Meteorologiedämpfung D B = Pegeländerung durch topografische Gegebenheiten und bauliche Maßnahmen Können die Bedingungen für lange, gerade Fahrstreifen nicht erfüllt werden, erfolgt die Berechnung der Schalleinträge nach dem Teilstückverfahren unter Berücksichtigung der zusätzlichen Korrekturgröße D l (Korrektur zur Berücksichtigung der Teilstücklänge). Der Gesamt-Immissionspegel ergibt sich dann aus 0.1 Lm, i L m 10 lg 10 i Das Berechnungsverfahren ist ausführlich in der RLS-90 beschrieben, auf eine wiederholende Darstellung wird hier verzichtet. Die Berechnungen wurden mit dem Programm Cadna A, Vers durchgeführt. Das Programm arbeitet innerhalb der Toleranzgrenzen des TEST-94 /2/ und TEST-VBUS-2006 /3/. /2/ Testaufgaben für die Überprüfung von Rechenprogrammen nach den Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen, RLS-90 /3/ Testaufgaben für die Überprüfung von Rechenprogrammen nach der Vorläufigen Berechnungsmethode für den Umgebungslärm an Straßen (VBUS), Fassung Februar 2008

6 Seite 6 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 3. BERECHNUNGSERGEBNISSE Die aus dem Verkehrsaufkommen des überregionalen Straßenverkehrs zu prognostizierenden Schalleinträge nach dem Berechnungsverfahren der RLS- 90 (Mitwindwetterlage und/oder Temperaturinversion) sind nachfolgend in Form von Isophonenkarten für den Beurteilungszeitraum der Tageszeit Nachtzeit 06:00 Uhr 22:00 Uhr und 22:00 Uhr 06:00 Uhr dargestellt. Die Geräuschbelastungen des Plangebietes kommen danach in einer Größenordnung von db(a) zum Liegen. Das Berechnungsergebnis L m ~ 50 db(a) wird dabei nur im nordöstlichen Bereich des Plangebietes erreicht. Im Nahbereich der Gebäude (Schallschatten) kommen die Geräuschbelastungen < 45 db(a) zur Tageszeit zum Liegen. Für die Nachtzeit berechnen sich die Schalleinträge für das Plangebiet im Bereich von db(a). In Höhe der nördlichen Baureihe wird der Nachtwert von 45 db(a) hierbei grenzwertig erreicht. Auf den zu den Verkehrswegen abgewandten Gebäudefassaden kommen die Geräuschbelastungen zur Nachtzeit < 45 db(a) zum Liegen.

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9 Seite 9 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 4. BEURTEILUNG DER BERECHNUNGSERGEBNISSE 4.1 SCHALLTECHNISCHE ORIENTIERUNGSWERTE DER DIN Die schalltechnischen Orientierungswerte aus dem Beiblatt 1 zur DIN 18005, gemäß nachfolgender Tabelle 1, sind aus der Sicht des Schallschutzes im Städtebau anzustrebende Zielwerte, jedoch keine Grenzwerte. Aus diesem Grunde sind die schalltechnischen Orientierungswerte in einem Beiblatt aufgenommen worden und nicht Bestandteil der Norm. Tabelle 1: Schalltechnische Orientierungswerte gemäß Beiblatt 1 DIN Einwirkungsort Schalltechnischer Orientierungswert tags nachts db(a) db(a) Reine Wohngebiete (WR), 50 40/35 Wochenendhausgebiete, Ferienhausgebiete Allgemeine Wohngebiete (WA) 55 45/40 Kleinsiedlungsgebiete (WS) und Campingplatzgebiete Besondere Wohngebiete (WB) 60 45/40 Dorfgebiete (MD und 60 50/45 Mischgebiete (MI) Kerngebiete (MK) und 65 55/50 Gewerbegebiete (GE) Der niedrigere Nachtwert gilt jeweils für Geräuschimmissionen von Industrie-, Gewerbe- und Freizeitlärm sowie für Geräusche von vergleichbaren öffentlichen Betrieben. Im Beiblatt 1 zu DIN 18005, Teil 1, wird vermerkt, dass die Orientierungswerte bereits auf den Rand der Bauflächen oder der überbauten Grundstücksflächen in den jeweiligen Baugebieten oder der Flächen sonstiger Nutzung bezogen werden sollen. Eine Gegenüberstellung der Berechnungsergebnisse zu den schalltechnischen Orientierungswerten der DIN zur Tages- und Nachtzeit zeigt, dass diese in der Fläche des Plangebietes eingehalten und unterschritten sind. In Höhe der nördlich ausgerichteten Gebäudefassade der 1. Baureihe des Plangebietes wird der Nachtwert grenzwertig erreicht.

10 Seite 10 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 4.2 VERKEHRSLÄRMSCHUTZVERORDNUNG, 16. BIMSCHV Ergänzend zu den Planungsempfehlungen der DIN für die städtebauliche Planung enthält die Verkehrslärmschutzverordnung, 16. BImSchV zum BImSchG Grenzwerte, die beim Neubau oder der wesentlichen Änderung eines Verkehrsweges an der betroffenen Bebauung nicht überschritten werden sollen Überschreitungen des Grenzwertes lösen dabei Schallschutzmaßnahmen aus. Die dort genannten Immissionsgrenzwerte können hilfsweise zur Beschreibung der Grenzen schädlicher Umwelteinwirkungen im Sinne des BImSchG im Zuge der Bauleitplanung herangezogen werden. Danach sollen in Allgemeinen und Reinen Wohngebieten die Tages-Beurteilungspegel aus den Straßenverkehrsgeräuschen nicht überschreiten. WA tags 59 db(a), nachts 49 db(a), Die Gegenüberstellung der Berechnungsergebnisse zu den Immissionsgrenzwerten der 16. BImSchV zeigt, dass diese in allen Bereichen eingehalten und unterschritten sind.

11 Seite 11 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH 4.3 BEURTEILUNG Die schalltechnischen Berechnungen zeigen, dass die Planungsempfehlungen der DIN zur Tageszeit im Plangebiet eingehalten und unterschritten werden. Der für die zurzeit noch als Mischgebiete eingestufte Baufläche anzuwendende schalltechnische Orientierungswert tags 60 db(a), ist zukünftig durch den bei Ausweisung Allgemeiner Wohngebiete schalltechnischen Orientierungswert von tags 55 db(a) zu ersetzen. Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass hieraus keine Immissionskonflikte im Zuge der Bauleitplanung Straßenverkehrsgeräusche zu erwarten sind. Für die Nachtzeit gilt zurzeit in Mischgebieten der schalltechnische Orientierungswert von nachts 50 db(a). Durch die vorgesehene Gebietsumwidmung in ein Allgemeines Wohngebiet verändern sich die Planungsanforderungen dann auf nachts 45 db(a). Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass diese eingehalten und unterschritten werden können. Lediglich im Bereich der nördlich gelegenen Bebauung können grenzwertige Ergebnisse zu diesem schalltechnischen Orientierungswert auftreten. Die ergänzende Bewertung anhand der Immissionsrichtwerte der Verkehrslärmschutzverordnung zeigt jedoch, dass diese eingehalten und unterschritten sind, so dass die für diesen Bereich zu prognostizierenden grenzwertigen Ergebnisse keine besonderen Regelungen zum Schallimmissionsschutz auslösen. Überträgt man die berechneten Beurteilungspegel für die Tageszeit in die Kategorie der Lärmpegelbereiche der DIN 4109 zur Ableitung der Anforderungen an den passiven Schallschutz der Gebäude, ist das Plangebiet auf der Grundlage des zu berechnenden maßgeblichen Außenlärmpegels dem Lärmpegelbereich LPB I [ maßgeblicher Außenlärmpegel bis 55 db(a)] zuzuordnen.

12 Seite 12 zur Schalltechnischen Untersuchung P A GSA Ziegelmeyer GmbH Der erforderliche passive Schallschutz bei Neubauten/bauantragspflichtigen Veränderungen der Gebäude erreicht dann für Aufenthaltsräume in Wohnungen u.ä. erf. R w,res 30 db als Anforderung an die Luftschalldämmung des Außenbauteils. Diese Anforderungen können ohne besonderen Nachweis durch die üblicherweise zum Einsatz kommenden Baumaterialien erbracht werden. Fensteranlagen im Lärmpegelbereich I sollen dabei in Abhängigkeit des Fensterflächenanteils in der jeweiligen Fassade einen Schalldämmwert von R w = db erreichen. Diese Dämmwerte werden durch die üblicherweise zum Einsatz kommenden Verglasungen (Standard-Isolierverglasungen und/oder Wärmeschutzverglasungen) erzielt. Besondere Anforderungen/Regelungen zum Schallimmissionsschutz werden bei der Umwidmung des Plangebietes von einer Mischgebietsfläche in eine WA-Fläche nicht erforderlich. DIESER BERICHT UMFASST 12 SEITEN SOWIE IN DER ANLAGE AUSZÜGE AUS DEN BERECHNUNGSPROTOKOLLEN. LIMBURG, DEN 10. NOVEMBER 2015 ZI/BA GSA Ziegelmeyer GmbH Beratungsgesellschaft Schallimmissionsschutz, Technische Akustik, Bau- und Raumakustik Ziegelmeyer

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