Fit für Europa: Interkulturelle Vorbereitung & Co. Konzepte und Methoden kennenlernen und austauschen

Transkript

1 Fit für Europa: Interkulturelle Vorbereitung & Co. Konzepte und Methoden kennenlernen und austauschen

2 Inhalte des Workshops Interkulturelle Vorbereitung: Ziele & theoretische Grundlagen Gestaltung von interkulturellen Vorbereitungsseminaren Trainingskonzepte aus der Praxis kennenlernen Methoden und Übungen kennenlernen Austausch

3 Welche Lernziele hat interkulturelle Vorbereitung? Wissen (kognitiv) z.b. Bewusstsein für die eigene Kultur z.b. Bewusstsein und Kenntnisse über die andere Kultur z.b. kulturspezifische Verhaltensmuster erkennen und verstehen können z.b.landes- oder kulturspezifisches Wissen Interkulturelle Vorbereitung Fähigkeiten (affektiv) Empathie z.b. Offenheit ungewohnten Situationen gegenüber Neugier und Offenheit Toleranz Selbstreflexion/Fremdreflexio n Fertigkeiten (behavioral) z.b. lösungsorientiertes Verhalten durch Flexibilität Ambiguitätstoleranz gegenüber ungewohnten Situation Konfliktbewältigung

4 Theoretisches Grundlagen Annäherung an den Kulturbegriff, Kulturmodelle (Eisberg, Zwiebel, Rucksack) Annäherung an den Begriff interkulturelle Kompetenz, Interkulturelle Kompetenzmodelle Kulturdimensionen nach Hofstede Kulturstandards nach Thomas Konzept der Kulturellen Brille ; Selbstbild vs. Fremdbild

5 Was ist Kultur? - Annäherung an den Kulturbegriff Kultur ist die kollektive Programmierung des Geistes, die die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet. Geert Hofstede, 1991 Kultur ist die Weise, in welcher Menschen sich verständigen, ihre Kenntnisse über die Einstellungen zum Leben weitergeben und entwickeln. Kultur ist das Muster der Sinngebung, in dessen Rahmen Menschen ihre Erfahrungen deuten und ihr Handeln lenken. Clifford Geertz, 1973

6 Eisbergmodell vs. Zwiebelmodell Quelle: Pixabay Sichtbare vs. unsichtbare Kultur Sichtbare vs. unsichtbare Kultur Quelle: Pixabay/Palokha Tetiana Symbole, Vorbilder, Rituale, Werte einer Kultur

7 Was ist interkulturelle Kompetenz? Interkulturelle Kompetenz als ein Set von Skills Insgesamt lässt sich festhalten, dass interkulturelle Kompetenz ein Set von skills (Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten) darstellt, die die interkulturell kompetente Person dazu befähigen, in interkulturellen Überschneidungssituationen in einer effektiven und angemessenen Weise zu handeln. 1 Menschen, die über interkulturelle Kompetenz verfügen, sind einerseits in der Lage, eigene Ziele zu erreichen (Effektivität), andererseits aber auch bereit bzw. fähig, die Ziele des Anderen zu achten sowie Umgangsregeln zu befolgen, die dem Partner wichtig sind (Angemessenheit)

8 Übung: Interkulturelle Kompetenzmodelle

9 Gestaltung von interkulturellen Vorbereitungsseminaren

10 Arten von Interkulturellen Trainings Quelle: Bolten, Interkulturelle Kompetenz 2007: 88

11 Gestaltung von interkulturellen Vorbereitungsseminaren Zielgruppenanalyse Seminarrahmen festlegen Dauer, Zeitpunkt, Ort, Trainer Trainingsform und Trainingsinhalte festlegen Kulturallgemein vs. kulturspezifisch, erfahrungs-orientiert vs. didaktisch Trainingsablauf gestalten Interaktiven Input zu Kulturmodellen, Simulationsspiele (z.b. BARNGA), Methoden zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, Fallbeispiele (Critical Incidents), Erkundungsmethoden Evaluation

12 Trainingskonzepte kennenlernen

13 Lernziele des zweitägigen Trainings Fit für das Ausland Interkulturelles Kompetenztraining für Auszubildende Die Teilnehmer wurden für kulturbedingte Unterschiede und deren Bedeutung für das Arbeiten in anderen Ländern und für die Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen sensibilisiert. Die Teilnehmer haben die eigene kulturelle Identität reflektiert und erkennen Selbst- und Fremdbilder. Die Teilnehmer erkennen kulturbedingte Konflikte und haben den Umgang mit diesen geübt. Die Teilnehmer haben Wissen über das Zielland erworben. Das Wissen ist landeskundlich und kulturspezifisch. Die Teilnehmer haben sich mit dem Thema Kulturschock und mit den Phasen der Anpassung im Ausland auseinandergesetzt. Die Teilnehmer haben die Vorstellung in einem ausländischen Betrieb und auf einer anderen Sprache im Rahmen einer Übung simuliert.

14 Seminarinhalte: Fit für das Ausland Tag 1: 14 bis 19 Uhr Icebreaker: Namensspiel zum Kennenlernen (20 Min.) Erwartungsbaum: Mein Auslandspraktikum (25 Min.) Übung: Was ist Kultur für Euch? (15 Min.) Input: Eisbergmodell (10 Min.) Simulationsübung Barna/Interkulturelles MauMau (60 Min.) Input: Kulturdimensionen (30 Min.) direkt vs. Indirekt & High context vs. Low context) Simulationsübung: Vorstellungsgespräch im Betrieb (60 Min.) Universelle Regeln der interkulturellen Kommunikation (15 Min.)

15 Seminarinhalte: Fit für das Ausland Tag 2: 14 bis 19 Uhr Warm-Up-Übung: Zauberstab (15 Min.) Präsentationsübung: Mein Gastland (60 Min.) Typisch Deutsch Übung zur Selbstreflexion (60 Min.) Input: Das Auslandspraktikum Raus aus der Komfortzone (15 Min.) Übung: Fragebogen Kulturschock (30 Min.) Checkliste Auslandspraktikum ( 30 Min.) Feedback & Seminarauswertung (30 Min)

16 Interkulturelle Trainingsmethoden und Übungen

17 Trainingsmethoden Didaktische Trainingsmethoden - Vortrag/Präsentation - Fallstudie z.b. Critical Incident z.b. Cultur Assimilator Erfahrungsorientierte Trainingsmethoden Icebreaker/Kennenlernmeth oden Übungen zur Reflexion und Wahrnehmung Rollenspiel Simulation/Planspiel

18 Fallstudien/Critical Incidents Es werden Situationen geschildert, die jeweils eine für den Leser unverständliche Reaktion der der fremden Kultur beschreiben Text liegt als Ausdruck, PPT oder in Form eines Zeitungsartikels vor Ziele: Reflexion der eigenen Sichtweise, Sensibilisierung, Handlungssichtweisen analysieren Bearbeitungsform festlegen: im Plenum, Gruppenarbeit etc. Hypothesenerstellung, Diskussion unter Einbezug von Kulturmodellen Besprechung der Ergebnisse und Inteprepationen Quelle: IFIM Interkulturelle Trainingsmethoden

19 Critical Incident Die Einladung Eine Gruppe von deutschen Freunden hat sich an einem Wochenende in einer Kneipe verabredet. Die Freunde sind gerade dabei Getränke zu bestellen, als Stefan einfällt, dass er vergessen hat, Javier, dem spanischen Austausch- Azubi, Bescheid zu sagen. Nachdem die deutschen Freunde eine Runde Bier bestellt haben, greift Stefan zu seinem Handy und ruft Javier an. Dieser befindet sich zufällig ganz in der Nähe der Kneipe und freut sich, dass Stefan an ihn gedacht hat. Er macht sich sofort auf den Weg. In der Kneipe angekommen wird er zunächst von allen begrüßt und nimmt dann neben Stefan Platz. Als der Kellner kommt, bestellt er ein Bier wie alle anderen. Sie unterhalten sich eine Weile und beschließen dann, die Kneipe zu verlassen, um noch ins Kino zu gehen. Als der Kellner kommt, um zu kassieren, wundert sich Javier: Die deutschen Azubis ziehen alle einzeln das Portemonnaie heraus und bezahlen jeder für sich. Schließlich ist auch er an der Reihe. Er zahlt, ist aber empört, denn er hatte den Anruf von Stefan eigentlich als eine Einladung verstanden und findet es deshalb erstaunlich, dass Stefan nicht für ihn zahlt bzw. nicht einer der anderen Auszubildenden die Rechnung für alle begleicht. Quelle: MuMIS-Projekt, modifiziert durch Stephan Hild

20 Auswertung & Hyothesenbildung Welche Vorstellungen von einem gemeinsamen Kneipenbesuch verbergen sich hinter Javiers Erwartungen? Warum kommt Stefan gar nicht auf die Idee für Javier zu zahlen? Wie können die verschiedenen Verhaltensweisen erklärt werden? Erläuterungen durch den Trainer/Trainerin: Kollektivismus vs. Individualismus direkte Kultur vs. Indirekte Kultur

21 Simulation / Rollenspiel Szenario Ressourcen/ Bedingungen Aufgabe Teilnehmerrollen Interaktionsregeln

22 Simulationsübung: Das Vorstellungsgespräch Szenario: Vorstellungsgespräch im Praktikumsbetrieb in Italien Aufgabe: In Zweierteams ein Vorstellungsgespräch simulieren Interaktionsregeln: Kommunikationsregeln für Betriebsinhaber und Azubi Teilnehmerrollen: Rolle des Betriebsinhabers/Rolle des Azubis/Praktikanten Ressourcen/Bedingungen: Sprachkenntnisse, Zeitrahmen

23 Konzepte, Methoden, Übungen und Ideen austauschen

24 Erfahrungsaustausch Konzepte Methoden Ideen Übungen

25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Kontakt: Kristin Wilkens,