Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020
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- Kurt Auttenberg
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1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Michael Winzeler und Gérard Gaillard Agroscope Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften Unterlagen für die Ausschreibung der Stelle «Koordination Produktion 2020» Zürich, Mai 2014
2 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 2
3 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 3
4 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Fast 100% der LN seit
5 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Ökologischer Ausgleich: Flächenziele erreicht, Qualität zu verbessern 5
6 kg/aare ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Stabile Erträge 80.0 Erträge Winterweizen IP / ÖLN Quelle: SBV 6
7 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Konstanter Selbstversorgungsgrad Inlandproduktion in % des Verbrauchs 80 Selbstversorgungsgrad Total verwertbare Energie IP / ÖLN Nettoanteil nach Korrektur für importierte Futtermittel Quelle: SBV 7
8 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz N-Bilanz: zu hoher Überschuss stagniert 140 Nitrogen surplus of Swiss agriculture (kg N ha -1 ) Target for year IP / ÖLN
9 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz P-Bilanz: Stagnation ab 2005 nach starker anfänglicher Verbesserung Phosphorus surplus of Swiss agriculture (kg P ha -1 ) IP / ÖLN Target for year
10 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Pestizide: 1 von 3 gelangt in die Fliessgewässer EAWAG: «Schweizer Fliessgewässer enthalten einen ganzen Cocktail an Pestiziden. Von rund 300 zugelassenen und erfassbaren Wirkstoffen wurden in über 100 in Wasserproben gefunden. Jede Probe enthielt im Schnitt 40 unterschiedliche Stoffe. In 78% der Proben lag die aufaddierte Pestizidkonzentration über 1µg/L. Für 31 Substanzen wurde der Grenzwert der Gewässerschutzverordnung verletzt. Eine Beeinträchtigung von Organismen in den Gewässern namentlich durch Pflanzenschutzmittel kann nicht ausgeschlossen werden.» 10
11 ÖLN: Errungenschaften und Bilanz ÖLN hat viel erreicht und hat der Schweiz eine Sonderposition beschert. Aber Nur punktuelle Verbesserung seit seiner Einführung (z.b. Ökoqualitätsverordnung für die Biodiversität) Bei manchen Indikatoren ist die Lage doch nicht zufriedenstellend ohne Perspektive auf eindeutige Verbesserung Im Allgemeinen stellt man eine Stagnation fest Können grosse Fortschritte mit dem heutigen System noch erreicht werden? 11
12 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 12
13 Dynamik des Umfelds nimmt zu Klimawandel 13
14 Dynamik des Umfelds nimmt zu Klimawandel 14
15 Dynamik des Umfelds nimmt zu ÖLN und Cross Compliance in Europa CH: Ecological CC 1998 EU: Ecological CC
16 Dynamik des Umfelds nimmt zu Directive EC/128/2009: 8 Prinzipien des IPM Meissle et al Pest Manag. Science,67 16
17 Dynamik des Umfelds nimmt zu Nationalen Aktionsplänen (NAP) 17
18 Dynamik des Umfelds nimmt zu Und noch Wachsende Weltbevölkerung Neue Konsumentenmuster Präsentere Schwellenländer Liberalere Welthandelspolitik Aktivere Rolle der Konsumenten Erhöhte Erwartungen der Gesellschaft Etc., etc. 18
19 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 19
20 Potenzial für Verbesserungen vorhanden Grosse Variabilität der Umweltwirkungen 1=Bio 20
21 Potenzial für Verbesserungen vorhanden Variabilität des Energiebedarfs im Obstbau (12 IP-Betriebe im Thurgau) Energy use per hectare (GJ eq./ha) Energy use per total receipts (MJ eq./$) Fig. 2 aus: Mouron, P., Nemecek, T., Scholz, R.W., Weber, O., Management influence on environmental impacts in an apple production system on Swiss fruit farms: Combining life cycle assessment with statistical risk assessment. Agriculture Ecosystems and Environment 114, Pesticides Fertilisers Hail protection Buildings Machinery Energy carriers per total receipts Farm number 21
22 Potenzial für Verbesserungen vorhanden 22
23 Verbesserungspotenzial Die Variabilität ist eindeutig zu hoch Sie lässt sich nicht nur durch externe Faktoren (Witterung, Markt usw.) erklären Trotz vieler Bestimmungen scheint unser Agrarsystem in seiner Wirkung etwas instabil zu sein Es deutet auf eine gewisse Ineffizienz hin wenigstens ist die Hypothese prüfenswert 23
24 Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs Fazit Das jetzige Agrarsystem hat sich grundsätzlich bewährt, zeigt aber auch eindeutig seine Grenzen Einzelne Zielwerte nicht erreicht Vorhandener Verbesserungspotenzial nicht ganz mobilisiert Herausforderungen nehmen in allen Bereichen zu National und international Entlang der Nachhaltigkeitsdimensionen Das Umfeld holt auf Die Position der Schweizer Landwirtschaft ist gefährdet 24
25 Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs Konsequenzen Neuer Schritt in Richtung eines neuen nachhaltigen Produktionssystems ist notwendig aus Forschungssicht aus Sicht des BLW Agroscope-Stakeholderumfrage: Forderung nach neuem, ganzheitlichem Produktionssystem (Bauernverband, NGOs, Behörden) Enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Stakeholdern nimmt daher eine Schlüsselrolle 25
26 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 26
27 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Ziel, Zielgruppen und Zeitrahmen Ziel Entwicklung eines zukunftsträchtigen Wissenssystems zur Gestaltung und Management der Agrarsysteme in der Schweiz «Produktion 2020» Zielgruppen Alle Akteure und Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft, die daran interessiert sind, Forschungswissen in ihren Überlegungen und Handlungen zu berücksichtigen Behörden, Beratung, Landwirtschaftliche Organisationen, Unternehmen im Nahrungsmittelbereich, NGO, Forschungspartner die Liste ist nicht abschliessend Zeitrahmen:
28 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Methodische Grundsätze Hauptgrundsätze Berücksichtigung aller drei Säulen der Nachhaltigkeit Fokus auf die primäre Produktion Handlung auf Ebene Betriebsleiter Einbettung in die Wertschöpfungskette Betrachtung des gesamten Lebenszyklus Setzt auf Wirkungsziele Stärkung der Eigenverantwortung 28
29 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz des Nachhaltigkeitsdesigns Alle drei Säulen der Nachhaltigkeit Umwelt Wirtschaft Sozial/Gesellschaft sind gleichwertig im Rahmen eines Nachhaltigkeitsdesigns (partizipativer Ansatz) zu integrieren Die heutige Konfrontation zwischen Umwelt und Wirtschaft muss aufgelöst werden Ein ökonomischer Ausgleich für eine ökologische Leistung wird im Sinne der Wirksamkeit auf das Notwendigste reduziert 29
30 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz der primären Produktion Die Herausforderungen liegen im Nahrungsmittelbereich Der Fokus auf den primären Sektor ist daher strategisch zentral Aktivitäten im Nebenerwerb haben lediglich eine sekundäre Funktion 30
31 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz des Hauptakteurs Landwirt Der Landwirt ist der Hauptakteur, einfach weil er derjenige ist, der letztendlich entscheidet und umsetzt Er versteht sich zuerst als Landwirt und nicht als Förster, Hotelier oder Landschaftsgärtner Alle Managementoptionen stehen zur Verfügung (d.h. inklusive andere Betriebsformen als der einzelne Familienbetrieb) 31
32 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz der Wertschöpfungskette Die primäre Produktion lässt sich nicht unabhängig von der Wertschöpfungskette gestalten und managen Berücksichtigung der Nachfrage im Sinne der Produktwahl und der Produktqualität Sicherstellung einer Abnahme durch die Nahrungsmittelbranche bis hin zum Konsumenten und durch den Bürger als Steuerzahler 32
33 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz des Lebenszyklus Das Nachhaltigkeitsdesign erfolgt entlang des gesamten Lebenszyklus der betrachteten Systeme Keine Verlagerung einer Nachhaltigkeitslast von der primären Produktion zu den vor- oder nachgelagerten Phasen und umgekehrt Keine einseitige Verbesserung eines Nachhaltigkeitskriteriums auf Kosten anderer, nicht berücksichtigter Kriterien 33
34 Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz der Wirkungsziele D DRIVING FORCES AGRICULTURAL PRACTICES PRESSURE POSITIVE AND NEGATIVE PROCESSES P RESPONSE STATE FACTORS AFFECTING THE AGRICULTURAL PRACTICES LOCATION SPECIFIC S R IMPACT TOTAL ENVIRONMENT I Source: Indicators for the integration of importance to the environment into a common agricultural policy, European Commission,
35 Option 1 Option 2 Option n Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Grundsatz der Eigenverantwortung Angestrebter Zielerreichungsgrad Mindeststandards (Sockel) 35
36 Gliederung Ausgangslage und Ermittlung des Handlungsbedarfs ÖLN: Errungenschaften und Bilanz Dynamik des Umfelds nimmt zu Potential für Verbesserungen vorhanden Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020 Weiteres Vorgehen 36
37 Weiteres Vorgehen (1) Bildung des Forschungsteams Prüfung der Forschungsannahmen Erarbeitung des Forschungskonzepts 37
38 Weiteres Vorgehen (2) POL: Vorsitz/Stv. P. Steffen/M. Winzeler/INH WP 1 Programmleitung WP 2 Strategiedefinition WP 3 NH-Beurteilung und NH-Design WP 4 Handlungsoptionen Pflanzenbau WP 5 Handlungsoptionen Tierhaltung WP 6 Systemintegration WP 7 Politische Integration WP 8 Synthese G. Gaillard / INH NN KoordinatorIn / INH INH IPB INT INH INH/BLW NN KoordinatorIn / INH Wissenschaftliche Begleitgruppe Stakeholder-Begleitgruppe Advocati INH INH aus den Agroscope-Instituten 38
39 Agroscope gutes Essen, gesunde Umwelt 39
Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020:
Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Agroscope-Forschungsinitiative Produktion 2020: Neues nachhaltiges landwirtschaftliches Produktionssystem Michael Winzeler
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