Informationen und Übungen rund um das Kniegelenk.

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1 Kniegelenk Informationen und Übungen rund um das Kniegelenk. Feel good. Move better. Z BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :25

2 Beugen und strecken: ein paar Millionen Mal im Leben. Das Knie ist eines der komplexesten Gelenke des menschlichen Körpers. Bänder, Sehnen, Menisken und Gelenkknorpel führen gemeinsam passgenau jede Bewegung. Wenn auch nur ein Element nicht funktioniert, ist das fast immer eine schmerzhafte Erfahrung. Oft merkt man erst bei einem Kniegelenkproblem, wie intensiv man dieses Gelenk tatsächlich nutzt. Viele schöne Lebenssituationen werden plötzlich von Schmerz oder Bewegungseinschränkung verdorben. Wie Sie trotz einer Verletzung oder Erkrankung aktiv bleiben und wie Sie Ihre gewohnte Mobilität erhalten bzw. wiederherstellen können, erklären wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Sie finden Informationen zum medizinischen Hintergrund, zu Behandlungsmöglichkeiten und zur Vorbeugung von Kniegelenkverletzungen. Zusätzlich haben wir für Sie eine Reihe von speziellen Übungen zusammengestellt, mit denen Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt das Kniegelenk gezielt trainieren können. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

3 Der Aufbau des Kniegelenks. Das Knie. Die knöchernen Anteile des Kniegelenks bilden Oberschenkel, Unterschenkel sowie Kniescheibe. Der Unterschenkel setzt sich aus Schien- und Wadenbein zusammen. Die Kniescheibe ist ein dreieckiger flacher Knochen von 3 bis 4 cm Durchmesser, der das Kniegelenk schützt. Im Gelenkspalt zwischen dem Oberschenkel und dem Schienbein befinden sich zwei halbmondförmige Scheiben aus Faserknorpel: die Menisken. Sie dienen, zusammen mit den Knorpelschichten, mit denen die Gelenkknochen überzogen sind, als eine Art Stoßdämpfer. Unter Belastung verformen und verschieben sie sich und helfen so, den Druck auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Dadurch gewinnt das Kniegelenk an Stabilität Von der Gelenkhaut wird ständig Flüssigkeit produziert. Diese Gelenkflüssigkeit versorgt die Gelenkknorpel mit den notwendigen Nährstoffen, schützt zusammen mit den Knorpelschichten die Knochen und federt ebenfalls Stöße ab. 8 Der Bandapparat des Kniegelenks wird von Seiten- und Kreuzbändern gebildet. Bänder bestehen aus Kollagenfasern, die sowohl straff und stabil als auch elastisch sein können. Je nachdem welche Fasern überwiegen, sind die Bänder entweder zugfest und nur wenig dehnbar oder stark elastisch. 1: Kniescheibe 2: Seitenband (medial) 3: Hinteres Kreuzband 4: Meniskus (medial) 5: Meniskus (lateral) 6: Vorderes Kreuzband 7: Seitenband (lateral) 8: Patellasehne RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

4 Die häufigsten Kniegelenkprobleme auf einen Blick. Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen. Es verbindet nicht nur Ober- und Unterschenkel, es verleiht den Beinen Stabilität und Beweglichkeit. Bis zu anderthalb Tonnen kann das Gelenk kurzzeitig stützen. Es erlaubt Gleit-, Roll- und Drehbewegungen. Im Laufe eines Lebens beugt und streckt es sich ein paar Millionen Mal. Doch das Kniegelenk ist nicht grenzenlos belastbar. Es verschleißt im Laufe der Zeit. Eine Folge ist die Kniegelenkarthrose. Arthrose Arthrose ist ein zunehmender, altersabhängiger Knorpelabrieb der Gelenke des Körpers, also ein Verschleißprozess, der bei jedem Menschen stattfinden kann. Prinzipiell kann jedes Gelenk betroffen sein. Eine Kniegelenkarthrose (Gonarthrose) entwickelt sich aus einem Ungleichgewicht zwischen der Belastungsfähigkeit des Gelenkknorpels und der tatsächlichen Belastung. Bei den primären Arthrosen entsteht dieses Missverhältnis ohne ersichtlichen konkreten Grund. Ein Auslöser für primäre Arthrosen konnte bisher nicht gefunden werden. Die sekundären Arthrosen entstehen aufgrund einer Vorschädigung bzw. als Folge einer Erkrankung und können deshalb die verschiedensten Ursachen haben, z. B. Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Fehlbelastungen, Verletzungen oder Entzündungsprozesse. Das Ausmaß des Gelenkverschleißes lässt sich durch Röntgenaufnahmen oder Computertomographie RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

5 sowie durch eine Arthroskopie feststellen. Welche Ursachen für eine Arthrose gefunden werden, ist für die Behandlung von Bedeutung. Arthritis Gonarthritis ist eine schmerzhafte Entzündung des Kniegelenks, die oft mit einer Schwellung einhergeht. Meniskusverletzung Der Begriff Meniskusverletzung (Meniskusläsion) bezeichnet Schäden an einer speziellen Struktur im Knie, dem Meniskus. Bei schräg einwirkenden oder schnellen, überraschenden Krafteinwirkungen kann es zu Verletzungen der Kniegelenkstrukturen wie Meniskusverletzungen kommen. Typischerweise wird das Knie bei Dreh-Sturzverletzungen verletzt. Die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis. Es handelt sich dabei um eine den gesamten Körper betreffende Entzündungskrankheit. Charakteristisch ist eine chronische Entzündung der Gelenkschleimhäute, Sehnenscheiden und Schleimbeutel. Der Verlauf ist meist schubweise voranschreitend. Die Krankheit beginnt mit schmerzhaften Schwellungen sowie Überwärmung, Druckempfindlichkeit und Bewegungseinschränkung von Gelenken und kann bis zur völligen Zerstörung der Gelenke und Sehnen führen. Die Ursache der rheumatoiden Arthritis ist weitgehend unbekannt. Als Auslöser werden verschiedene Krankheitserreger wie beispielsweise Viren oder Bakterien diskutiert. Insbesondere im Alter zwischen 30 und 50 Jahren zeigt sich eine Häufung der rheumatoiden Arthritis. Frauen sind etwa zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie Männer. Bei Ausbruch der Erkrankung im Alter über 60 Jahren lässt sich ein Unterschied zwischen den Geschlechtern in der Häufigkeit nicht mehr zeigen. Meniskusverletzungen treten jedoch nicht nur als Folge von Unfällen auf, sondern auch durch starke Überlastungen des Kniegelenks oder altersbedingten Verschleiß. Dabei führt eine Überbeanspruchung zu kleinsten Rissen im Knorpelgewebe. Es reichen dann schon kleinste Belastungen (z. B. in die Hocke gehen), um Meniskusverletzungen zu verursachen. Sehr kleine Risse des Meniskus müssen nicht unbedingt operiert werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen. Die Mehrzahl der Meniskusverletzungen wird jedoch operiert. Das Hauptziel ist dabei, so viel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten. Kreuzbandriss Der Kreuzbandriss ist eine schwere Kniegelenkverletzung mit langfristigen Folgen für das Kniegelenk. Einem Kreuzbandriss liegen als Ursachen äußere Krafteinwirkungen auf das Kniegelenk zugrunde. Das hintere Kreuzband kann reißen, wenn eine direkte Gewalt auf das gebeugte Knie einwirkt oder wenn das Gelenk gewaltsam überstreckt ist. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

6 Ein vorderer Kreuzbandriss kann entstehen, wenn das Kniegelenk bei angespannten Oberschenkelmuskeln überstreckt oder gewaltsam gebeugt ist. Häufig erfolgen gleichzeitige Verletzungen von vorderem Kreuzband und Innenmeniskus. Ist auch gleichzeitig das Innenband noch mit verletzt, so wird dies als unhappy triad bezeichnet. Überwiegend reißt das vordere Kreuzband. Das Kniegelenk schwillt fast immer stark an und ist belastungsschmerzhaft. Die Kniegelenkbeweglichkeit wird durch den Bluterguss limitiert. Die Therapie ist operativ. Vorderer Knieschmerz Vorderer Knieschmerz ist ein Sammelbegriff verschiedener Erkrankungen, die Beschwerden im vorderen Gelenkanteil des Kniegelenks verursachen. Der vordere Knieschmerz ist ein sehr häufiges Krankheitsbild bei Patienten unter 60 Jahren. Seine Ursache liegt meist in einer Fehl- oder Überbelastung von Teilen des Kniegelenks oder seines Sehnen- und Bandapparats, besonders häufig in einer Sehnenansatzentzündung. Seitenbandverletzung Seitenbandverletzungen können isoliert oder zusammen mit Kreuzband- und Meniskusverletzungen auftreten. Häufig handelt es sich um harmlose Seitenbandzerrungen, die nach 3 bis 6 Wochen ausheilen und keiner besonderen Behandlung als einer Bewegungspause bedürfen. Seitenbandverletzungen entstehen durch seitlichen Stress auf das Kniegelenk. Bei einer Innenbandverletzung erfolgt der Stress von außen, bei einem Außenbandriss von innen. Ein Innenbandriss kann konservativ in einer Kniegelenkorthese mit Seitenhalt ausbehandelt werden, bei dem selteneren Außenbandriss wird häufiger zur Operation geraten. Die Symptome bestehen in akuten starken Schmerzen. Das verletzte Seitenband ist druckschmerzhaft und das Gelenk ist bei Bewegungen instabil. Nach etwa 6 Wochen erfolgt die zunehmende Belastung des Kniegelenks. Nach einer ausgeheilten Seitenbandverletzung ist das Kniegelenk im Prinzip wieder voll belastbar. Seltener ist er Ausdruck einer verschleißbedingten Erkrankung des Kniescheibenknorpels oder des Kniegelenks. Welche Erkrankung einen vorderen Knieschmerz auslöst, ist oft schwer zu erkennen. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören viele entzündliche und überlastungsbedingte Erkrankungen im Bereich Kapsel, Sehnen, Bänder und anderer Weichteile des Kniegelenks. Zu den Symptomen zählen Schmerzen hinter, neben oder unterhalb der Kniescheibe sowie Belastungsschmerzen insbesondere beim Treppen- oder Bergabgehen und beim Aufstehen aus der Hocke. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

7 Therapiemöglichkeiten des Kniegelenks. Tricodur die richtige Wahl bei Kniegelenkbeschwerden. Die Therapie von Kniegelenkbeschwerden richtet sich einerseits nach der Ursache und andererseits nach den Symptomen, also den Schmerzen. Je nach Ursache wird eine entsprechende Therapie gewählt. Liegen etwa rheumatische Ursachen zugrunde, werden diese im ersten Schritt oft medikamentös behandelt. Aber auch eine physikalische Therapie (z. B. Krankengymnastik) oder Akupunktur kann Knieschmerzen lindern. Eine gängige Methode ist jedoch der Einsatz von Hilfsmitteln wie etwa Bandagen und Orthesen. Wirkungsweise von Bandagen Die Kniegelenkbandagen unterstützen eine dynamische Bewegung, stabilisieren das Kniegelenk und lindern so den Druck, der auf dem Gelenk, seinen Muskeln, Sehnen und Bändern lastet. Die therapeutische Kompression der Kniegelenkbandagen hat einen positiven Effekt auf die Sensomotorik, verbessert die Muskelfunktionalität im Kniebereich und sorgt so für verbesserte Stabilisierung. Durch die zirkuläre Kompression wird ein zusätzlicher Wärmeeffekt erzeugt. Der anatomisch geformte Silikonring um die Kniescheibe sorgt für gezielten Druck auf die Patellasehne der Kniemuskulatur und das umgebende Gewebe. Dadurch werden Schwellungen abgebaut, was wiederum eine Schmerzreduktion unterstützt. Tricodur GenuMotion Die Kniebandage einer neuen Generation Die hoch entwickelte Strickstruktur der Kniebandage kombiniert eine hervorragende Passform mit gezieltem Kompressionsverlauf zur nachhaltigen Schmerzlinderung. Die anatomisch geformte Pelotte, die druckfreien Abschlussbündchen sowie die speziell gestaltete Motion-Comfort-Zone in der Kniekehle sorgen dabei für höchsten Tragekomfort. Indikationen: Posttraumatische Reizzustände Gonarthrose Arthritis Geringgradige Instabilitäten Leichte Meniskusverletzungen Tendomyopathie RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

8 Aktiv vorbeugen: Bleiben Sie in Bewegung. Durch regelmäßige Bewegung der Gelenke wird die Bildung von Gelenkflüssigkeit, die den Knorpel ernährt, gewährleistet. Außerdem wirken Sie einer Versteifung und damit einem Funktionsverlust Ihres Gelenks entgegen. In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie folgende Übungen zur Dehnung und Stabilisation des Knies durchführen. Übung 1 Legen Sie sich bequem und ausgestreckt auf den Rücken. Zunächst das rechte Bein so weit wie möglich zum Oberkörper ziehen. Beide Hände umfassen den Oberschenkel. Langsam das ausgestreckte Knie durchdrücken, bis Sie ein deutliches Ziehen an der Oberschenkel- und Unterschenkelrückseite spüren. Variation: Das Bein in der oben beschriebenen Position halten. Dabei langsam die Fußspitze in Richtung Nase ziehen. Achtung: Das nicht beanspruchte Bein sollte möglichst flach auf dem Boden liegen. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

9 Übung 2 Übung 3 Stellen Sie die Beine im Ausfallschritt hüftbreit und parallel zueinander. Verlagern Sie das Gewicht auf das vordere Bein und beugen Sie das Knie bis maximal 90 Grad. Halten Sie diese Position ca Sekunden. Lockern Sie die Beine und wechseln Sie für die Wiederholung das Standbein. 3 5 Wiederholungen pro Standbein. Variationen: Entweder das Standbein auf einer instabilen Unterlage (z. B. Therapiekissen) positionieren oder ein Gymnastikband unter das Standbein klemmen und beide Enden mit den Armen nach oben ziehen. Dies trainiert zugleich die Oberarmmuskulatur. Achtung: Oberkörper aufrecht halten, das Knie achsengerecht beugen. Stellen Sie sich hüftbreit und sicher auf beide Beine, Füße stehen parallel. Beugen Sie während des Einatmens langsam die Knie. Während der Ausatmung strecken Sie die Knie wieder. Variation: Ein Gymnastikband gekreuzt zwischen den Knien nach hinten ziehen. Dies trainiert zugleich die Oberarmmuskulatur. Achtung: Beugen Sie die Knie bis maximal 90 Grad, die Kniegelenke sollten dabei nicht über die Zehenspitzen zeigen. Halten Sie den Oberkörper aufrecht und etwas nach vorn gebeugt und achten Sie darauf, dass kein Hohlkreuz entsteht. Führen Sie diese Übung mit 2 3 Sätzen à Wiederholungen durch. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

10 Übung 4 Übung 5 Befestigen Sie ein Gymnastikband an einem fest installierten Gegenstand (z. B. an einem Geländer). Positionieren Sie den Fuß in der Schlaufe und ziehen Sie das Bein bei gebeugtem Knie nach vorn. Das Gymnastikband sollte dabei unter Spannung stehen. Halten Sie diese Position bis max. 10 Sekunden. Nach kurzer Entspannung wiederholen Sie diesen Vorgang Wiederholungen, danach wechseln Sie das Standbein. Führen Sie diese Übung mit 2 3 Sätzen durch. Achtung: Oberkörper aufrecht halten und Bauch- und Gesäßmuskulatur anspannen. Stellen Sie sich auf ein Bein und beugen Sie leicht das Kniegelenk des Standbeins. Richten Sie den Oberkörper auf und spannen Sie die Bauch- und Gesäßmuskulatur an. Nun führen Sie mit dem Spielbein kreisende Bewegungen aus, das Tempo kann dabei variieren. Ca Sekunden mit 2 3 Wiederholungen, danach wechseln Sie das Standbein. Variation: Standbein auf einer instabilen Unterlage (z. B. auf einer zusammengerollten Gymnastikmatte) positionieren, dies trainiert zugleich das Gleichgewicht. RZ BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26

11 BSN medical GmbH Quickbornstraße Hamburg Tel. 040/ Fax 040/ Infos unter 01805/ (Mo. Fr. 8:00 18:00 Uhr), 0,14 /Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 /Min. Vertrieb in Österreich: BSN medical Medizinprodukte GmbH Laxenburger Straße Wien Tel. 0043(0) Fax 0043(0) Vertrieb in der Schweiz: Smith & Nephew AG Glutz-Blotzheim-Strasse Solothurn Tel. 0041(0) Fax 0041(0) Z BSN TD Patientenbroschuere Genu.indd :26