Qi-Gong-Übung im Kaiserhofstil

Transkript

1 Qi-Gong Kaiserhofstil 1 1. Kikan tancho: Die Flügel heben (und Ki von oben durch den Körper fließen lassen) Mit dem Einatmen Arme seitlich neben dem Körper bis über den Kopf heben Hände über dem Kopf kreuzen, rechter Daumen und linker kleiner Finger verhaken sich. (Bei Frauen umgekehrt.) Mit dem Ausatmen Hände vor dem Körper zunächst bis in Hüfthöhe sinken lassen und dabei leicht in die Knie gehen Dort die Hände noch einmal auseinander nehmen und dann Hände weiter nach unten schieben und dabei die Beine wieder strecken Wieder von vorne 2. Inki kakou: Ki vom Boden empfangen Mit dem Einatmen Hände dicht vor dem Körper heben (Handflächen nach oben - vor dem Gesicht wenden) Mit dem Ausatmen Arme neben dem Körper sinken lassen dabei dem linken Arm bis in Brusthöhe mit den Augen folgen und gleichzeitig leicht die Knie beugen dann den Blick nach wieder nach vorne richten und die Knie wieder strecken (Ki durchströmt vom Boden kommend den ganzen Körper bis durch den Kopf und fließt anschließlich wieder durch das linke Bein durch die linke Fußsohle in den Boden zurück) beim zweiten Mal genauso nach rechts, beim dritten Mal nach vorne 3. Kitsuu soupi: Ki-Spirale etwas breiterer Stand Mit dem Einatmen Hände dicht vor dem Körper bis in Brusthöhe heben (mit den Händen schöpfen, dann ausleeren) Oberkörper und Hände nach links drehen; Die rechte Hand über die linke Schulter führen (der rechte Unterarme liegt jetzt über dem linken) Mit dem Ausatmen Oberkörper und linke Hand noch etwas weiter drehen und leicht in die Knie gehen wieder zurück kommen die Hände vor dem Körper nach unten schieben und hierbei die Knie wieder strecken... wieder von vorne, diesmal rechts und links vertauschen 4. Tsuutenchuu(Himmelssäule): Der Elefant duscht sich Rechtes Bein einen Schritt weit leicht nach außen vorsetzen Linke Hand liegt an der linken Niere mit dem Handrücken Mit dem Einatmen vor dem rechten Fuß (wie der Elefant mit dem Rüssel) Ki aufnehmen und durch das Bein und den Mittelmeridian den nach rechts oben geführten Arm entlang in die Höhe strömen lassen (der Blick folgt der Hand) Seite 1 / 6

2 Mit dem Ausatmen beschreibt die Hand einen kleinen Bogen und kehrt dann wieder bis vor den Fuß / das Knie zurück (Handfläche jetzt nach oben) (Ki fließt auf der Körperrückseite wieder nach unten) Den Körper dabei wieder nach vorne neigen (rechtes Knie abbiegen) wieder von vorne, links und rechts vertauscht 5. Hojin kyoushin: Der Kranich stolziert durch die Wiese Leicht in die Knie gehen Mit dem Einatmen schöpfen die Arme neben dem Körper Ki (wie weit ausgebreitete Flügel) Das rechte Bein streckt sich dabei wieder und die Ferse des linken Fußes gleitet den Unterschenkel des rechten Beines hinauf. Mit dem Ausatmen wird der linke vor dem rechten Fuß abgesetzt, die Hände streben nach außen, das Gewicht wird weit nach vorne geschoben das vordere Bein und der Körper bilden am Ende eine Gerade wieder von vorne, links und rechts vertauschen 6. Tsuusanshou: Weide im Wind und Regen Mit dem Einatmen den Körper nach rechts drehen, mit der rechten Hand weit schwingend Ki schöpfen. Der andere Arm gleicht die Bewegung mit einer kleineren Gegenbewegung aus. Den Körper wieder nach vorne ausrichten und dabei Ki über dem Kopf "ausgießen" (kurze Pause in der Bewegung) und mit der rechten Hand durch das gestreckte rechte Bein und Fuß in die Erde abfließen lassen. dabei liegt das Gewicht etwas mehr auf dem leicht abgewinkelten linken Bein wieder von vorne, links und rechts vertauschen 7. Senkaku tensui: Der Kranich trinkt an der Quelle Mit dem Einatmen den linken Fuß einen Schritt weit vor den rechten absetzen, die ausgestreckten Arme bilden einen weiten Bogen von rechts vorne oben nach links hinten unten. Mit dem Ausatmen den Oberkörper nach links drehen und nach links hinten unten schauen. Der rechte Arm folgt dem Blick, wodurch ein Armkreis entsteht ( Umarmung ). Die linke Hand bremst den rechten Arm schließlich in der Ellenbeuge. Mit dem Einatmen öffnet sich der Armkreis wieder nach oben, der linke Arm zeigt waagrecht nach links, der rechte senkrecht nach oben. Während der rechte Fuß vorgesetzt wird noch tiefer einatmen und gleichzeitig die Arme wieder weit ausstrecken wie oben beim dritten Stern weiter, links und rechts vertauschen. 8. Gessen tantei: Mondstrahlen tauchen in die Tiefe des Sees Breiter Stand Seite 2 / 6

3 Mit dem Einatmen leicht in die Knie gehen und mit spitzen Fingern (chinesische Schwerter: Zeige- und Mittelfinger gestreckt, Daumen, Ring- und kleiner Finger bilden einen Kreis) Ki vor dem Körper aufnehmen, Hände bis über den Kopf heben, Körper nach links wenden und auf das rechte hintere Bein absetzen. Das linke Bein ist gestreckt. Mit dem Ausatmen den vor dem linken Fuß in den See tauchenden Mondstrahlen mit den Händen und dem Blick folgen. 9. Shiten ricchi: Bogenschütze zu Pferd Füße stehen parallel, schulterbreiter Stand, leicht in die Knie gehen. Mit dem Einatmen machen die Hände eine Bewegung wie beim Hundepaddeln, während sich die linke Hand bis über den Kopf schraubt (chin. Schwerter- Haltung) wird das linke Knie gleichsam mitgezogen, dann der Fuß vor dem Rechten abgesetzt. Mit dem Ausatmen geht der Blick nach rechts hinten, wo die Hände einen gespannten Bogen halten. Die rechte Handfläche weißt nach oben die linke nach unten, die Hüfte bleibt nach vorne gerichtet. Mit dem Einatmen die Hände in horizontalem Bogen nach vorne führen 10. Saitenpen-no-Ki: Das Ki vom ganzen Erdrund aufnehmen Schulterbreiter Stand Mit dem Einatmen die linke an die rechte Ferse zusammennehmen und die Arme zusammen mit dem ganzen Körper nach rechts schwingen, groß in Gegenrichtung schwingen und dabei den linken Fuß wieder nach links setzen, wenn der Körper nach links gerichtet ist die Hände bis in Kopfhöhe heben und mit dem Ausatmen Hände vor dem Körper, Handflächen nach unten, sinken lassen. Gewicht ist überwiegend auf dem linken Fuß. beim zweiten Stern weiter, links und rechts vertauschen. 11. Ekki shoutei: Ki im Hara sammeln und nach vorne stöhmen lassen In die Knie gehen. Mit dem Einatmen mit beiden Händen links und rechts vom Körper Energie schöpfen. Beim Heben gleitet die linke Ferse am anderen Bein entlang bis Kniehöhe, die Hände in Hüfthöhe zu lockeren Fäusten ballen und zusammen mit den Schultern zurücknehmen - die Schultern sollen weiterhin locker hängen bleiben Mit dem Ausatmen linken Fuß mit der Ferse zuerst vor den anderen Fuß absetzen und das Ki mit den Händen nach vorne schieben. Am Ende bilden das vordere Bein und der Körper eine Gerade, das hintere Bein berührt nur noch leicht den Boden Seite 3 / 6

4 12. Gyoyou gashiki: Der kniende Bogenschütze zielt auf den Mond Den linken Fuß schräg vor den anderen setzen, beide Arme zeigen nach (chinesische Schwerthand) Mit dem Einatmen Arme sinken lassen und weiterführen zu einem großen vertikalen Kreis. Mit dem Ausatmen beginnen, wenn die Arme das 2. Mal sinken. Diese dann noch bis zu linken Seite führen, dort weisen sie schräg nach hinten oben, beide Handflächen nach unten, gleichzeitig auf das rechte Knie abknien 13. Risshou suishuu: Das Boot ins Wasser schieben Das linkes Bein zur Seite setzen Einatmen: Mit der linken Hand schwingend Ki schhöpfen. Der linke Unterarm steht schließlich senkrecht mit dem Ellenbogen über der anderen Hand. Der rechte Unterarm ist waagrecht vor dem Körper. Mit Beginn des Ausatmens den Winkel etwas nach außen sinken lassen, zur Körpermitte zurückführen. Von hier aus schiebt die rechte Hand das Boot nach links weg während die linke Hand zieht. mit weit schwingenden Armen die Seite wechseln 14. Fuuyou kayou: Die Lotusblüte öffnet sich Mit dem Einatmen linkes Bein zur Seite setzen beide Hände umfahren, links beginnend das Lotusblatt und kommen dann, von rechts, zusammen mit dem Bein, zur Körpermitte zurück. Mit dem Ausatmen die linke Hand bis über den Kopf heben während die rechte vor dem Hara ruht. Die Handflächen zeigen zueinander. Die rechte Ferse ist etwa eine papierstärke angehoben 15. Tekisei kanto: Sterne pflücken Mit dem Einatmen linkes Bein zur Seite setzen, das andere eine Schrittweite davor. Mit dem Ausatmen von links hinten oben mit beiden Händen den Stern pflücken und in einem leichten waagrechten Bogen vor den rechten Fuß legen 16. Seiryuu tansou: Der blaue Drachen Die Fersen sind zusammen, fußspitzen auseinander. Mit dem Einatmen die Hände im vertikalen Kreis nach rechts hinten oben führen, der ganze Körper bildet einen Bogen, die rechte Ferse ist entlastet. Mit dem Ausatmen die Arme in einem Kreisbogen über die linke Seite schwingen bis Der rechter Unterarm senkrecht, der andere waagrecht zur Ruhe kommt, beide Hände hängen in Pfötchenhaltung. Mit dem Einatmen beide Arme hebend nach außen schwingen bis zur anderen Seite oben Seite 4 / 6

5 wieder von vorne. 17. Kinkei dokuritsu: Der goldene Hahn Schulterbreiter Stand Mit dem Einatmen Oberkörper nach rechts wenden, rechtes Bein anheben und gleichzeitig beide Hände (ähnlich wie bei Kamae-undo) vor den Körper führen. Rechte Hand weiter nach vorne unten, linke nach hinten oben führen und zu Fäusten schließen. Auf dem linken Fuß um 180 Grad nach links drehen, dabei jetzt auch die rechte Faust bis in Schulterhöhe heben. Rechten Fuß absetzen. Mit dem Ausatmen die geöffnete Hände langsam seitlich sinken lassen 18. Shussou ryoushi: Der Schwan Mit dem Einatmen linkes Bein zur Seite setzen und die entsprechende Faust nach oben nehmen, die andere Faust nach unten. Faustinnenseiten zum Körper hin. Brust vordrücken. Mit dem Ausatmen den Oberkörper nach rechts drehen und dabei das Bein wieder heranziehen, die untere Hand - jetzt offen - holt hinter dem Körper weit aus - Finger nach unten - und schiebt drehend nach vorne über den waagrechten Unterarm hinweg 19. Niryuu giju: Zwei ballspielende Drachen breitbeiniger Stand - Arme hängen vor dem Körper Mit dem Einatmen Arme weit auseinandernehmen, dann Ki vor dem Körper sammeln, zu den Augen und anschließend über den Kopf führen. Mit dem Ausatmen den Körper nach links wenden, das Gewicht nach vorne verlagern, die Hände neben dem Körper mit den Handflächen nach unten sinken lassen und an die Nieren legen aber diese nicht berühren - die Finger weisen dabei nach unten (das Ki fließt dabei den Rücken hinunter) 20. Tanden chikuki (Feld bearbeiten): Wasser aus dem Brunnen schöpfen Die Füße stehen mit den Fersen zusammen - Arme hängen nach unten Mit dem Einatmen Hände mit den Fingerspitzen zusammenführen und bis in Bauchnabelhöhe anheben. Die Handflächen nach unten wenden, Daumen, Zeigefinger, und Mittelfinger berühren sich nun paarweise, dann mit den Händen von unten schöpfen und bis in Brusthöhe heben, die Hände schließlich zu Fäusten geballt an die Seiten nehmen (Brust öffnen) Mit dem Ausatmen Hände vor dem Körper sinken lassen wieder von vorne. 21. Rakushiki kigen (Rückkehr in die Mitte durch das Fallenlassen): Die Welle bricht sich am Felsen Seite 5 / 6

6 Mit dem Einatmen Hände öffnen und leicht gestreckte Arme vor dem Körper bis in Brusthöhe heben. Zum Schluß auf den Zehenspitzen stehen. Die Arme seitlich nach hinten nehmen- dabei den Körper nach hinten beugen, die Arme nach unten fallen lassen, Körper nach vorne beugen, Ki mit den ganzen Armen vom Boden schöpfen und über dem Kopf ausgießen. Mit dem Ausatmen die Hände vor dem Körper sinken lassen wieder von vorne. 1 Beschreibungen von Georg Umlauf Seite 6 / 6