Integration und interkulturelles Lernen im Sportunterricht. Referent: Mario Hornung 23. Juni 2009
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1 Integration und interkulturelles Lernen im Sportunterricht Referent: Mario Hornung 23. Juni 2009
2 Olympische Erziehung Begründer der modernen Olympischen Spiele: Pierre Frédy Baron de Coubertin November 1892: Coubertin schlägt im Pariser Kongress vor, die Olympischen Spiele wieder zu beleben und stößt zunächst auf Ablehnung 1894: Coubertin gründet das Internationale Olympische Komitee (IOK), er selbst wird zum Generalsekretär nominiert 1896: Ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen
3 Grundprinzipien nach Coubertin Die folgenden fünf Grundprinzipien bestimmen das von Coubertin geprägte olympische Leitbild: Prinzip der Fairness Prinzip des Amateurismus Friedensidee Prinzip der Ganzheitlichkeit Prinzip der Selbstvervollkommnung
4 Olympische Erziehung als Werteerziehung Das Olympische Wertespektrum lässt sich in vier Komplexe aufgliedern: Könnensbewusstsein, Leistungsfreude, Vervollkommnung von Möglichkeiten; also Könnenserziehung, Leistungserziehung 2. Kooperation, Teamgeist, Respekt, Toleranz, Verständigung, Empathie, Fairplay; also Sozialerziehung, Demokratieerziehung, interkulturelle Erziehung, Friedenserziehung 3. Initiatives Verhalten, aktive Lebensgestaltung, Sinn-Findung, Engagement; also Erziehung zur Ich-Stärke, zum Selbstkonzept, zum Einsatz für andere 4. Verantwortungsbewusstsein für die natürlichen Grundlagen unserer Existenz und unserer Welt; also Gesundheitserziehung, Umwelterziehung
5 Erlebnispädagogik Ich bin immer bereit zu lernen, aber nicht immer, mich belehren zu lassen (Oscar Wilde) Erfahrungserwerb bezieht sich in unserer Gesellschaft primär auf die kognitive Vermittlung von Wissen Soziale Kompetenzen sowie die Interessen und Wünsche der Lernenden bleiben oft unberücksichtigt Im Frontalunterricht sind Schüler in nahezu jeder Unterrichtseinheit nur passive Teilnehmer
6 Erlebnispädagogik Ursprung und Ziele: Hat ihren Ursprung in der Erlebnistherapie von Kurt Hahn, der zu den Vertretern der Reformpädagogik gehörte Ziel dieser Bewegung war es die Pädagogik zu subjektivieren Selbstverwirklichung und Entfaltung stellten Schlüsselbegriffe dar Drei Leitideen tauchen immer wieder auf: Wachstumsorientierung, Ganzheitlichkeit und Selbstorganisation
7 Grundprinzipien die dem erfahrungsorientiertem Lernen zugrunde liegen: 1. Gezielte und zweckgerichtete Erfahrungen 2. Angemessene Herausforderung 3. Natürliche Konsequenzen 4. Teilnehmerzentrierter Prozess 5. Gegenwärtige und zukünftige Relevanz 6. Wechselspiel von Aktion und Reflexion 7. Persönliche Verantwortung 8. Aktive Teilnahme
8 Hochseilgarten Geschichte und Hintergründe: Erste Ropes-Kurse als rein physische Herausforderung Zur Zeit des 2.Weltkriegs als Art Hindernisparcour um körperliche Fitness zu trainieren Ab 1941 wurden Ropes-Kurse auch von dem deutschen Reformpädagogen Kurt Hahn für die von ihm gegründeten Outward Bound Schulen genützt In den 60 Jahren wuchs dann das Interesse an Outdoorseminaren in den USA 1971 wurde die erlebnispädagogische Initiative Projekt Adventure gegründet und der erste Ropes-Course an einer Schule erbaut 1974 wurde Projekt Adventure staatlich gefördert und fand ihre Verbreitung in der sozialen Arbeit und der Organisationsentwicklung
9 Hochseilgarten Einsatzmöglichkeiten: Events Incentives Therapie Personalentwicklung Soziale Arbeit Ziele: Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenzen Zusammenhalt im Klassenverband und das Vertrauen in sich und Andere soll gestärkt werden
10 Hochseilgarten Arten von Hochseilgärten: Top-Rope Hochseilgarten Selbstsicherungshochseilgarten Ablauf: Einweisung (wie wird gesichert; Knoten...) Jeder Teilnehmer muss dies können und vor dem Einstieg in den HG vormachen Kooperation, Teamgeist, Respekt, Toleranz, Verständigung, Vertrauen, Konzentration
11 Planung des Projekttages Für die Durchführung eignet sich das Ende eines Schuljahres Wochentag Vorbereitung, Aktivität, Nachbereitung Einführung in die Thematik (Lehrfilm) Erwartungen der Schüler (positiv wie negativ) Wichtig: genaue Kenntnis der Gruppe
12 Interaktionsspiele Säureteich Ziel: Erlernen von Problemlösungsstrategien; Zusammenarbeit; Förderung der Diskussionsfähigkeit Teilnehmer: 10-15; ab 15 Jahre Vertrauensfall Ziel: Entwicklung von Vertrauen zu anderen Gruppenmitgliedern; Selbstüberwindung; Abbau von Berührungsängsten Teilnehmer: 11-16; ab 15 Jahre Spinnennetz Ziel: Erlernen von Problemlösungsstrategien; Zusammenarbeit; Förderung der Diskussionsfähigkeit Teilnehmer: 10-15; ab 16 Jahre Weitere Spiele: Vertrauenslauf; Menschliche Leiter; Blind; Sitzender Kreis
13 Reflektion Am Ende des Projekttages sollte dieser mit den Schülern reflektiert werden (Feedback) Potential des Erlebten soll durch den Einzelnen selbst entdeckt werden Sollte immer in positiver Art & Weise geschehen Nachbesprechungshilfen: Gruppenmoraldiagramm Ziel: Diskussionsfähigkeit; Akzeptanz der Gefühle anderer mit Kompromisslösung; Erkennen, wann unsoziales Verhalten entsteht Meine Rolle Ziel: Verständnis der eigenen Rolle in Situationen mit und außerhalb der Gruppe Ärger und Freude Ziel: Ausdruck von Gefühlen
14 Vorteile und Nachteile Vorteile: Abwechslung vom Schulalltag Kreativität wird gefördert Die Präsentation ihrer Ideen stärkt die SchülerInnen in ihrem Selbstbild Die SchülerInnen lernen handlungsorientiert, wie Probleme kooperativ und zugleich kommunikativ erörtert werden können Nachteile: Sicherheit
15 Quellen Sonntag C. (2005). Abenteuer Spiel. Handbuch zur Anleitung kooperativer Abenteuerspiele (2., neu bearbeitete Aufl.). Augsburg: ZIEL. Praxisfeld. (2006). Drum prüfe, wer ans Seil sich bindet. Einführung in die Arbeit mit stationären Ropes-Courses (2., neu bearbeitet Aufl.). Augsburg: ZIEL. Reiners A. (2004). Praktische Erlebnispädagogik. Neue Sammlung motivierender Interaktionsspiele (7., Aufl.). Augsburg: ZIEL.
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