Grundlagen der Sportpädagogik
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- Sophie Stieber
- vor 7 Jahren
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1 Grundlagen der Sportpädagogik Vorlesung zum Themenbereich Grundlagen des Schulsports (Modul 1.1 für f r RPO und GHPO) Do Uhr im Seminarraum des Sportzentrums Sportzentrum der Pädagogischen Hochschule Weingarten - Sommersemester
2 Thema 6: Ausgewählte sportpädagogische Fragen (2): Schulsport und Erlebnispädagogik SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 2
3 Sitzung am Einleitung in die heutige Thematik Erlebnispädagogik: Definition und Entwicklung Ziele und Inhalte der Erlebnispädagogik Bezug zum Bildungsplan BW 2004 Möglichkeiten und Grenzen der EP im Schulsport Zusammenfassung und Fazit SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 3
4 1 Einleitung in die Thematik SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 4
5 Beobachtungen Schule: Klassen nehmen zunehmend Angebote wie Klettern, Kanu fahren oder Wandern war Mannschaftssport: In speziellen Trainingslagern zum Team-Building wird gezielt der outdoor-bereich gesucht. Management: Spitzenmanager gehen im Rahmen von Seminaren zunehmend in den outdoor-bereich (z. B. Federseemoor) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 5
6 Worin liegen Ihrer Meinung nach die Gründe dafür, dass völlig unterschiedliche Zielgruppen (SchülerInnen, Mannschaften, ManagerInnen) offensichtlich dieselben Angebote zur Fortbildung wahrnehmen???????????????????????????? Rekonstruieren Sie einmal diese Zusammenhänge SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 6
7 2 EP: Definition und Entwicklung SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 7
8 Was sind Erlebnisse? Erlebnis als Geschehen, an dem jemand beteiligt war und durch das er (in bestimmter Weise) beeindruckt wurde (Dudenredaktion, 1985, S.235) Nach Balz/Kuhlmann (2003, S. 181) sind Erlebnisse... als eindringliche Wahrnehmungen anzusehen auf etwas Bestimmtes bezogen und emotional getönt Und haben subjektive Bedeutung sowie eine hohe Ich-Wirksamkeit SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 8
9 Was ist Erlebnispädagogik? (1) Erlebnispädagogik ist eine... handlungsorientierte Methode, in der die Elemente Natur, Erlebnis und Gemeinschaft pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden.... Sie trägt zur zwischenmenschlichen Begegnung und Beziehung bei, weil sie durch oft notwendige persönliche Nähe neue Sichtweisen der Fremd- und Selbstwahrnehmung eröffnet, weil bisher feste Einstellungen und Urteile ins Wanken kommen können. (Heckmair & Werner, 1994, 66) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 9
10 Was ist Erlebnispädagogik? (2) Erlebnispädagogik ist unmittelbares Lernen mit Herz, Hand und Verstand in Ernstsituationen und mit kreativen Problemlösungsansätzen und sozialem Aufforderungscharakter, die den Anspruchsrahmen erzieherisch definierter, verantwortbarer und auf eine praktische Umsetzung ausgerichteter Überlegungen bilden, die auf individuelle und gruppenbezogene Veränderungen von Haltungen und Wertmaßstäben ausgerichtet sind und durch sie veranlasst und begründet werden. (Ziegenspeck, 1992, S. 142) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 10
11 Entstehung der Erlebnispädagogik Die EP entstand im Zuge der Reformpädagogik (Nohl, Spranger) im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert Urvater bzw. Begründer der Erlebnispädagogik ist Kurt Hahn ( ) Hahn entwickelte ein Konzept (sog. Hahnsches Konzept), welches gegen die modernen Verfallserscheinungen der Jugend ankämpfen und sie zurück zu den gesunden Tugenden führen sollte. SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 11
12 Das Hahnsche Konzept Vier Grundelemente/Aktivitäten der Erlebnispädagogik: - Der Dienst am Nächsten (Rettungsdienst) - Das körperliche Training -Das Projekt - Die Organisation von Expeditionen SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 12
13 3 Ziele und Inhalte der EP SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 13
14 Ziele der Erlebnispädagogik Erlebte Pädagogik mit kindgerechtem und erlebnisreichem Unterricht Verknüpfung von Erleben und Handeln Soziales Lernen/Teamwork Ökologisches Bewusstsein stärken Eigenverantwortlichkeit Selbstständigkeit SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 14
15 Sportive Inhalte der Erlebnispädagogik Hoch- oder Niederseilgarten Kanu Klettern und Canyoning Mountain-Biking Geländespiele Kooperative Spiele Turnlandschaften SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 15
16 1. Aufgabe Bringen Sie die genannten Inhalte in Bezug zum Hahnschen Konzept. Konkretisieren Sie die vorgeschlagenen Inhalte. Beurteilen Sie die Einsatzmöglichkeiten im alltäglichen Schulsport SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 16
17 Ergebnisse (TA und Pinwand) Sportive Inhalte und das Hahnsche Konzept Konkrete Vorschläge für erlebnisorientierten Schulsport (Metaplan) Einsatz im Alltag der Schule SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 17
18 4 Bezug zum Bildungsplan 2004 SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 18
19 Schulsport Definition: Schulsport als Sportunterricht und außerunterrichtlichen Sportangeboten und aktivitäten. Schulsport Sportunterricht Außerunterrichtliche Angebote SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 19
20 Bezug zum Bildungsplan Leitgedanken im Fach Sport: Der Sportunterricht macht den SuS Bewegung als Lebensprinzip bewusst und motiviert sie zu lebenslangem Sporttreiben (Erziehung zum Sport)! Auch außergewöhnliche Sportarten wie Windsurfen, Kanufahren, Klettern, usw. gehören dazu!!! Hinzu kommt laut Bildungsplan die Erziehung DURCH Sport. (Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit). (BP RS, 2004, S. 139) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 20
21 Bildungsplan Klasse 8 RS 3. Freizeit und Trendsportarten: Die SuS können mindestens 2 Freizeit oder Trendsportarten nach regionalen Möglichkeiten praktizieren. Aufbauend auf den notwendigen Kenntnissen und Fertigkeiten die Sicherheitsaspekte bei der Durchführung berücksichtigen und anwenden. (BP RS, 2004, S.141) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 21
22 2. Aufgabe Entwickeln Sie mit Ihrem Nebensitzer einen praktikablen Vorschlag vor dem Hintergrund der zitierten Stelle aus dem Bildungsplan. Diskutieren Sie auch die Schwierigkeiten, die entstehen könnten. SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 22
23 5 Möglichkeiten und Grenzen der EP im Schulsport SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 23
24 Empirische Ergebnisse (1) Theoretische Hintergrund: Konzept Hahn und aktuelle sportpädagogische Tendenzen Empirisch-qualitatives Vorgehen vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen Datenerhebung mittels narrativem Interview (6 Probanden) Datenauswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse. SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 24
25 Empirische Ergebnisse (2) Soziale Kompetenzen der SuS können auf jeden Fall verbessert werden (3/6) Persönlichkeitsmerkmale können verbessert werden (2/6) Rollenverschiebung innerhalb der Klasse (4/6) S. lernen Körperkontakt zu haben, zusammenzuarbeiten, sich aufeinander zu verlassen (2/6) Kommt gut an (4/6) Große Verantwortung (2/6) Mangelnde Vorkenntnis (2/6) Aufbau von Parcours sehr aufwändig. (4/6) Organisation und Durchführung sehr aufwändig. (3/6) Fitness kommt zu kurz (2/6) Benotung sehr schwierig (2/6) SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 25
26 Didaktische Konsequenzen Schlüsselqualifikationen können vermittelt werden Hohe Akzeptanz Abwechslungsreiche Angebote im Sinne von Bewegung, Spiel und Sport (Grupe, 1980) Aufwendiger Unterricht Große Verantwortung für den Unterrichenden Benotung ist schwierig Modifizierte Aus- und Fortbildung der KollegInnen SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 26
27 3. Aufgabe: Exkurs Sammeln Sie Vorschläge einer praktikablen Notenfindung im erlebnisorientierten Sportunterricht. Denken Sie in diesem Zusammenhang insbesondere auch an den Aspekt der Koedukation. SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 27
28 6 Fazit SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 28
29 Trotz des derzeitigen EP- Booms darf die EP nicht zu einer bloßen Fun-Pädagogik verkommen (Lernzuwachs). Organisation, Planung und Finanzierung sind wichtig und zeitaufwendig (vorbereitende Spiele und Reflexion!). Es bleibt die Transferproblematik. Chancen und Grenzen der EP? Besonders geeignet scheint die EP beim sozialen Lernen, dem Erziehen d. Jugendlichen zur Teamarbeit und auch zum ökologisch sinnvollem Verhalten zu sein. SS 2006 Grundlagen der Sportpädagogik 29
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