Die aktuelle Raumentwicklung ist nicht nachhaltig
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- Edmund Diefenbach
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1 Bundesamt für Raumentwicklung ARE Office fédéral du développement territorial ARE Ufficio federale dello sviluppo territoriale ARE Uffizi federal da svilup dal territori ARE SZENARIEN Räumliche Entwicklung der Schweiz ÖROK Fachtagung Der Blick in die Zukunft Wien, 13. November 2007 Martin Vinzens Stv. Chef Sektion Siedlung und Landschaft Tel. +41 (0) , Ausgangspunkt - Trends in der Raumnutzung Die aktuelle Raumentwicklung ist nicht nachhaltig Wettbewerbsfähigkeit der Metropolitanräume und wichtigsten Tourismusdestinationen ist nicht gesichert Ländliche Raum verliert an wirtschaftlicher Substanz Immer noch ungenügende Erreichbarkeit der ausländischen Metropolen mit der Bahn Starke Konzentration der Bevölkerung und Arbeitsplätze auf die Schweizer Metropolen. Das «Städtesystem Schweiz» droht das Gleichgewicht zu verlieren Tendenz zu sozialer und funktionaler Entmischung in den Agglomerationen Zwangsmobilität Hohe Kosten für die öffentliche Hand durch die Siedlungsentwicklung Bauzonen sind zu gross, liegen teilweise an ungünstigen Orten 1
2 Ausgangspunkt Neues Raumkonzept Schweiz Die Grundzüge der Raumordnung Schweiz aus dem Jahre 1996 sollen aktualisiert werden. Die Grundzüge sind Grundlage für die raumordnungspolitische Koordination der Planungen des Bundes und der Kantone. Hauptstrategien 1996 Vernetztes System von Städten und ländlichen Räumen An Nachhaltigkeit orientierte räumliche Entwicklung Siedlungsentwicklung nach innen Ausgangspunkt Anpassung des Raumplanungsgesetzes Das Raumplanungsgesetz soll angepasst werden (in den 70er Jahren konzipiert und ist seit 1980 in Kraft). Planungsinstrumente Gesetzgebung Bund Kanton Agglomerationen Gemeinde Konzepte und Sachpl. Kantonale Richtpläne Agglomerationsprogramme Kommunale Richtund Nutzungspläne Bau- u. Zonen- Regl. Planungs- und Baugesetz Raumplanungsgesetz (Rahmengesetz) Das neue Raumentwicklungsgesetz will den Rahmen für eine nachhaltigere Raumentwicklung schaffen. Das Raumkonzept (projet de territoire) soll diesbezüglich die Richtschnur bilden. 2
3 Ausgangspunkt - Blick in die Zukunft Wie sind die Weichen zu stellen, damit eine Nachhaltige Raumentwicklung möglich wird? Wie kann man sich die Schweiz um 2030 vorstellen? - Die Zukunft kann nicht vorausgesagt werden - Es gibt verschiedene mögliche Zukünfte. - Die Zukunft ist unterschiedlich beeinflussbar. Warum Szenarien? - Die Szenario-Methode erlaubt es, verschiedene Grundkonstellationen zu bestimmen und so plausible Bilder der zukünftigen Entwicklung zu entwerfen. ÖROK Fachtagung / / M. Vinzens Arbeitsprozess - Projektorganisation Geschäftsleitung Verkehrspolitik Services Internationales, Information etc. Nachhaltige Entwicklung Grundlagen Recht und Finanzen Siedlung und Landschaft Verkehr und Infrastruktur Agglomerationspolitik Politik des Ländliche Raum Richtplanung 3
4 Arbeitsprozess - Projektorganisation Projektausschuss (Leitung: Dir. P. A. Rumley) periodische Sitzungen Begleitgruppe (erweiterter Projektausschuss) period. Sitzungen Projektteam 3 4 Mitarbeiterinnen (Projektleitung: P. Cattaneo) Modulverantwortliche Externe Berater, Einzelaufträge Zusammenarbeit mit Bundesämter für Statistik und Wohnungswesen Arbeitsprozess Output-Grössen Bisherige Szenarien beim Bund v.a. sektoriell (Verkehr, Emissionen; Energie; Demographie; Wirtschaft) Neu: Kombination von Siedlungsentwicklung und Entwicklung der Mobilität. Gesamte Siedlungsfläche im Jahr 2030, differenziert nach Wohnfläche, Arbeitsfläche, Verkehrsfläche und übrige Siedlungsfläche. Mobilität im Jahr 2030, gemessen an Modal Split und Verkehrsleistung. 4
5 Arbeitsprozess Raumgliederung Räumlich differenzierte Betrachtung wurde angestrebt. - 7 Grossregionen (funktionelle Einheiten für Arbeits- und Wohnungsmarktgebiete) - 13 Gemeindetypen (ARE), mit unterschiedlichen Aggregationen Arbeitsprozess - Arbeitsmodule Modul 1: Umfeld Modul 2: Schweiz/Grossregionen Gesellschaft Politik Bevölkerung Beschäftigte Modul 3: Mobilität Modul 4: Raumtypen (Verteilung) Bevölkerung Beschäftigte Szenarien Modul 5: Flächenverbrauch Wohnen Arbeiten Verkehr Weitere 5
6 Arbeitsprozess - Szenarienbildung Übergreifende Elemente Ein positives Konjunkturumfeld Kein Katastrophenszenario Die Schweiz in der Welt verstärkte rkte Integration Globalisierungsprozess geht weiter Eine alternde Schweiz deutliche Zunahme der älteren Bevölkerung Eine im Wesentlichen stabile Schweiz Geographie als Trägheitsfaktor des Raums Eine Landwirtschaft im Wandel Verstärkte rkte Zuwendung zu anderen Aufgaben Raumentwicklung im Verborgenen / / M. Vinzens Arbeitsprozess - Methoden Zwei Methodische Ansätze für die Entwicklung von konsistenten Zukunftsbildern. - Futuribles: Bereits angewendet bei den Szenarien zu Swissmetro - Formative Szenario Analyse (FSA Methode der ETH Zürich, Professur für Umweltnaturund Umweltsozialwissenschaften UNS) 6
7 Arbeitsprozess - Methoden Einzelne Schritte der FSA Methode 1. Schritt Zieldefinition 2. Schritt Systemgrössen 3. Schritt Einflussmatrix 6. Schritt Konsistenzmatrix 5. Schritt Ausprägungen der Einflussfaktoren 4. Schritt Auswertungen System-Graphs, -Grids 7. Schritt Berechnung der Konsistenzwerte 8. Schritt Auswahl der Varianten 9. Schritt Formulierung der Varianten 10. Schritt Visualisierung der Varianten (Quelle: Wiek 2002) Arbeitsprozess FSA Methode / Beispiel Einflussanalyse Europa Dauer der Lebensabschnitte Gouvernance Sozio-professionelle Kategorien Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den Grossregionen Verteilung der Beschäftigten zwischen den Branchen Konsumverhalten Innovationsfähigkeit der Gesellschaft Schweizerisches Städtesystem Verkehrsnetze (MIV, öv) Wegzwecke BIP Verfügbare Einkommen der Haushalte Modal Split Distanzen Beschäftige (differenziert nach Geschlecht) Geschlechterverhältnis Welt Globales Städtesystem Mobilitätsgrad Gesamtbevölkerung Gesellschaftliche Ausrichtung Politiken zur Regulierung der räumlichen Disparitäten Beziehungsintensität zwischen den 13 Raumtypen Siedlungsfläche für Wohnzwecke Verkehrspolitik Umweltpolitik Politische/funktionale Gliederung Ausstattung mit Mobilitätswerkzeugen Weghäufigkeit BodenpreiseVirtuelle Mobilität Raumordnungspolitik Zweitwohnungen Verteilung der Bevölkerung zwischen den 13 Raumtypen Active Variable Verteilung der Bevölkerung Verteilung zwischen der den Arbeitsplätze Grossregionen zwischen den 13 Raumtypen Passive Variable Individuell anfallende Verkehrskosten Erstwohnungen Siedlungsfläche für Wirtschaftszwecke iws, Einkauf, Freizeit, Bildung, Tourismus Ambivalent Variable Buffer Variable 10 crossings 7
8 Arbeitsprozess FSA Methode / Beispiel Einflussanalyse Europa Globales Städtesystem Schweizerisches Städtesystem Active Variable Passive Variable Welt Ambivalent Variable Buffer Variable Verteilung der Beschäftigten zwischen den Branchen Sozio-professionelle Kategorien Gouvernance BIP Innovationsfähigkeit der Gesellschaft Beschäftige (differenziert nach Geschlecht) Dauer der Lebensabschnitte Geschlechterverhältnis Umweltpolitik Individuell anfallende Verkehrskosten Verkehrspolitik Politiken zur Regulierung der räumlichen Disparitäten Raumordnungspolitik Verkehrsnetze (MIV, öv) Gesellschaftliche Ausrichtung Konsumverhalten Verfügbare Einkommen der Haushalte Siedlungsfläche für Wirtschaftszwecke iws, Einkauf, Freizeit, Distanzen Bildung, Tourismus Verteilung der Bevölkerung zwischen den Grossregionen Mobilitätsgrad Verteilung der Arbeitsplätze zwischen Bodenpreise Grossregionen Ausstattung mit Mobilitätswerkzeugen Politische/funktionale Gliederung Gesamtbevölkerung Weghäufigkeit Modal Split Virtuelle Mobilität Wegzwecke Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den 13 Raumtypen Erstwohnungen Siedlungsfläche für Wohnzwecke Verteilung der Bevölkerung zwischen den 13 Raumtypen Beziehungsintensität zwischen den 13 Raumtypen Zweitwohnungen crossings Kommunikation öffentliche Anhörung Der Raumentwicklungsbericht wurde im März 2005 publiziert. Inhalte des Berichts sind: - Situationsanalyse - Definition einer nachhaltigen Raumentwicklung - Zukunftsszenarien - Raumkonzept für eine dynamische und solidarische Schweiz - Umsetzungsvorschläge Öffentliche Anhörung hat bis am 31. August 2005 stattgefunden. 8
9 Kommunikation Internetauftritt / Veranstaltungsreihe Internetauftritt / Fragebogen Zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung (VLP-ASPAN) organisierte das ARE eine Veranstaltungsreihe, mit welcher der Raumplanungsbericht vorgestellt und diskutiert wurde. ÖROK Fachtagung / / M. Vinzens Fazit vier Szenarien ein Raumkonzept Szenario 1: Eine Schweiz der Metropolen Trendszenario Szenario 2: Zersiedlung städtischer Niedergang Szenario 3: Eine polyzentrische urbane Schweiz vernetztes Städtesystem Szenario 4: Eine Schweiz der Regionen territoriale Solidarität Raumentwicklung im Verborgenen / / M. Vinzens 9
10 Fazit - Ergebnisse der Anhörung - Die Szenarien waren weder zu realistisch noch zu utopisch ausgestaltet. - Szenarien konnten insgesamt eine reale Schweiz von morgen darstellen. - Die Überlegungen zur Zukunft auf Basis der vier Szenarien wurde von vielen als geeignetes Mittel für die Debatte über die künftige Entwicklung der Schweiz gewürdigt. - Der Raum für Handlungsoptionen wird tendentiell kleiner eingeschätzt als vom ARE. ÖROK Fachtagung / / M. Vinzens Fazit Ergebnisse der Anhörung - Variantenvergleich war schwierig. - Mangelnde Nachvollziehbarkeit. - Die treibenden Kräfte der Raumentwicklung und der politische Handlungsspielraum wurden zu wenig berücksichtigt. - Auswirkungen wurden anders beurteilt. - Alters- und Bevölkerungsperspektiven wurde zu wenig Beachtung geschenkt. ÖROK Fachtagung / / M. Vinzens 10
11 Wie weiter? Bund, Kantone, Städte und Gemeinden sind an der Erarbeitung des Raumkonzeptes. Vereinbarung dazu wurde im Mai 2006 unterzeichnet. 11
12 Danke für ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen auf 12
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