Endotoxinämie. LPS im Serum als Marker für Silent Inflammation. Fachinformation 0086

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Endotoxinämie. LPS im Serum als Marker für Silent Inflammation. Fachinformation 0086"

Transkript

1 Endotoxinämie im Serum als Marker für Silent Inflammation

2 2 Endotoxinämie im Serum als Marker für Silent Inflammation Der verstärkte Übertritt von Bakterien oder bakteriellen Produkten in den Blutkreislauf wird als bakterielle Translokation bezeichnet und ist durch das Vorliegen erhöhter Endotoxin-Konzentrationen im Blut (Endotoxinämie) gekennzeichnet. Eine dauerhafte Belastung mit Endotoxinen, die aus dem Darm oder aus dentalen Plaques stammen, kann niedriggradige, aber chronische Entzündungsprozesse im Organismus entfachen (Silent Inflammation). In der Folge können diese zu schweren metabolischen Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes mellitus, aber auch zu gravierenden kardiovaskulären Erkrankungen (Atherosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall) führen. Endotoxin () Endotoxin, das aufgrund seiner molekularen Struktur synonym auch als Lipopolysaccharid () bezeichnet wird, ist ein hitzestabiler Bestandteil der äußeren Zellwand Gramnegativer Bakterien, der nach dem Absterben der Bakterienzellen freigesetzt wird. Endotoxin setzt sich aus dem für die Immunreaktivität verantwortlichen molekularen Kerngerüst, dem relativ einheitlichen lipophilen Lipid A, und den speziesspezifisch unterschiedlichen hydrophilen Polysaccharid-Seitenketten zusammen. wirkt als potenter Aktivator von Zellen des angeborenen Immunsystems und ruft aufgrund der dadurch ausgelösten Freisetzung von proinflammatorischen Botenstoffen Entzündungsreaktionen hervor. Diese können in schweren metabolischen oder kardiovaskulären Erkrankungen resultieren. Abb. 2: Molekülstruktur von Endotoxin () Abb. 1: Endotoxin () ist ein integraler Bestandteil der Zellwand Gram-negativer Bakterien.

3 3 Aktivierung von Immunzellen durch Endotoxin Mononukleäre Phagozyten des Immunsystems (Monozyten, Makrophagen) werden durch freies oder mit bindenden Proteinen (LBP) komplexiertes Endotoxin aktiviert. Die Stimulation durch das an den Endotoxin-Rezeptor gebundene initiiert eine intrazelluläre Signalkette, die die Aktivierung und Translokation des Transkriptionsfaktors NF-κB in den Zellkern zur Folge hat, wo dieser nach Bindung an regulatorische DNA-Regionen für die Genexpression von verschiedenen Entzündungsmediatoren verantwortlich ist. So produzieren die aktivierten mononukleären Zellen z.b. große Mengen proinflammatorischer Zytokine (TNF-α, IL-1β, IL-6), die lokale oder systemische Entzündungsreaktionen auslösen können. Eine weitere Konsequenz der NF-κB-vermittelten Genaktivierung ist die Expression der induzierbaren Stickstoffmonoxid-Synthase (inos). Dieses Enzym katalysiert die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) aus der Aminosäure Arginin und leitet dadurch die Bildung von reaktiven Stickstoffradikalen ein, die bei einer Überproduktion den Auslöser für Nitrostress und Mitochondriopathien darstellen. TLR4 MD-2 TLR4 CD14 LBP MD-2 Signaltransduktion CD14 Monozyt Zellkern NF-κB Genexpression Inflammation: Freisetzung von TNF-α, IL-1β, IL-6 Abb. 3: Aktivierung von Immunzellen durch Endotoxin () Info Endotoxin-Moleküle binden zunächst an das oberflächenständige Protein CD14, welches dann mit dem eigentlich funktionellen Molekülkomplex zur Erkennung des bakteriellen in der Zellmembran aggregiert. Dieser Komplex besteht aus dem das aktivierende Signal vermittelnden Toll-Like-Rezeptor 4 (TLR4) sowie dem extrazellulär an TLR4 gebundenen, globulären Adapterprotein MD-2.

4 4 Endotoxin aus dem Darm Der Gastrointestinaltrakt beherbergt natürlicherweise eine permanente Flora von Mikroorganismen, die sich sowohl aus Gram-positiven als auch aus Gram-negativen Bakterien zusammensetzt und ein stabiles Ökosystem bildet. Trotz der hohen Bakterienbesiedlung im Darmlumen muss der Organismus gewährleisten, dass die Sterilität angrenzender funktionaler Kompartimente und Organe erhalten bleibt und somit die Translokation potenziell pathogener Keime verhindert wird. Unter physiologischen Bedingungen stellen der Mukus, die epitheliale Mukosa und die Lamina propria der intakten Darmwand eine effektive Barriere gegen den Übertritt von Bakterien oder deren Bestandteilen dar, so dass von Gram-negativen Bakterien stammendes Endotoxin nur in geringen Mengen in das Blut gelangt. Die Veränderung der Balance der natürlichen Darmflora zu Gunsten Gram-negativer Bakterien oder eine Störung der Barrierefunktion der intestinalen Mukosa, die zu einer gesteigerten Darmpermeabiltät führt, kann jedoch eine Zunahme der Translokation von Endotoxin in die Zirkulation und damit eine erhöhte Verfügbarkeit von immunologisch aktivem im Organismus zur Folge haben. Endotoxin aus der Mundhöhle Neben dem Darm stellt die Mundhöhle ein weiteres Reservoir für die Ansiedlung von Bakterien dar. Bei gesunden parodontalen Verhältnissen besteht die physiologische Mundflora vornehmlich aus Gram-positiven Keimen; bei einer Zahnfleischentzündung hingegen nimmt vor allem in den dentalen Plaques der Anteil der Gram-negativen Bakterien stark zu. Patienten, die an einer Parodontitis leiden, haben demnach ein erhöhtes Risiko für eine Translokation von Endotoxin über die Mundschleimhaut ins Blut. Die pathologische Bedeutung der systemischen Belastung des Organismus mit parodontalen Keimen aus der Mundhöhle für die Entstehung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen wird deutlich am Beispiel der Assoziation von Parodontitis mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Detoxifizierung von Endotoxin im Organismus Freies Endotoxin im Blut wird von Lipoproteinen komplexiert, wodurch die biologische Aktivität des Endotoxins neutralisiert wird. Das zentrale Organ für die Eliminierung von Endotoxinen aus dem Blut ist die Leber. Dort wird das von den Kupffer-Zellen sessilen Makrophagen des Lebergewebes aufgenommen und metabolisiert, dann an die Hepatozyten abgegeben und über Galle und Darm ausgeschieden. Die aus der natürlichen Bakterienflora des Darms oder der Mundhöhle stammenden und in die Blutzirkulation übertretenden geringen -Mengen haben somit in der Regel keinen bedeutsamen Einfluss auf die Konstitution des Gesamtorganismus.

5 5 Induktion von Silent Inflammation durch Endotoxinämie Eine Anreicherung von freiem Endotoxin im Blut hat weitreichende pathologische Konsequenzen. Sehr hohe systemische -Konzentrationen wie im Fall einer Sepsis (akute Endotoxinämie) führen zu Fieberreaktionen, Blutdruckabfall, Blutgerinnungs- und Komplementaktivierung bis hin zu lebensbedrohenden Schockzuständen. Aber auch eine anhaltende geringfügige Erhöhung des Endotoxin-Gehaltes im Blut, welche über die Detoxifizierungskapazität der Leber hinausgeht, resultiert im Organismus in einer zwar niedriggradigen, aber fortwährenden Entzündungsreaktion, die als Silent Inflammation bezeichnet wird und die Wegbereiter für chronisch-entzündliche Krankheitsverläufe sein kann. Info Studien belegen eine Assoziation der Endotoxinämie mit folgenden chronisch-entzündlichen Erkrankungen: Metabolisches Syndrom Adipositas Typ 2-Diabetes Atherosklerose Steatohepatitis chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Parodontitis ist beispielsweise in der Lage, die Adipozyten des Fettgewebes zu aktivieren. Diese setzen Botenstoffe (Adipokine) frei, welche die Infiltration des Fettgewebes mit proinflammatorischen Immunzellen induzieren. Gleichzeitig wird die Produktion des entzündungshemmenden Hormons Adiponektin durch die Fettzellen blockiert. Bei fortwährender Stimulation der Adipozyten und der eingewanderten Makrophagen durch bewirken die gebildeten Entzündungsmediatoren, dass die Insulinrezeptoren der Fettzellen allmählich ihre Fähigkeit verlieren, auf Insulin zu reagieren, die Adipozyten werden insulinresistent und es entwickelt sich ein Typ 2-Diabetes. Zellen des Fettgewebes, die mit stimuliert werden, exprimieren zudem verstärkt das Enzym 11β-Hydroxy- Steroiddehydrogenase-1 (11β-HSD-1), welches als Schlüsselenzym des Glucocorticoidmetabolismus bei der Regulation der Zelldifferenzierung und -reifung der Adipozyten eine zentrale Rolle spielt. Adipöse Patienten weisen eine deutlich gesteigerte Aktivität der 11β-HSD-1 auf, die zu einer vermehrten Fetteinlagerung im Bauchraum mit den typischen Folgen des metabolischen Syndroms mit Veränderungen des Blutzucker- und Triglyceridspiegels bis hin zu Diabetes und Bluthochdruck führen kann. Mit dem Laborprofil Viscerale Adipositas lässt sich die Aktivität der 11ß-HSD-1 messen. Weitere Informationen finden Sie in der Fachinformation FIN β-Hydroxy-Steroiddehydrogenase Typ 1. Neben der Freisetzung der proinflammatorischen Zytokine stellt die im Rahmen der Silent Inflammation durch den aktivierten Transkriptionsfaktor NF-κB induzierte Produktion von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffradikalen eine weitere schwerwiegende Konsequenz der TLR4-vermittelten Stimulation von Immunzellen durch Endotoxin dar. Der daraus resultierende oxidative und/oder nitrosative Stress hat häufig eine Dysfunktion der Mitochondrien und damit assoziiert eine Störung des Energiestoffwechsels zur Folge, die sich symptomatisch in Form von Erschöpfung, Leistungsabfall, Depressionen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit und Kreislaufstörungen äußern kann. Weiterführende Informationen zu oxidativem Stress, Nitrostress sowie zur Diagnose einer Mitochondriopathie finden Sie in den Fachinformationen FIN0045 Nitrostress und FIN0048 Intrazelluläres ATP.

6 6 Ursachen einer Endotoxinämie Die möglichen Ursachen einer Endotoxinämie sind vielfältig. Nach einer fettreichen Mahlzeit kann es transient zu einer Erhöhung des Endotoxin-Gehaltes im Blut kommen, weil an die bei der Verdauung der Lipide entstehenden Chylomikronen adsorbiert und somit über die Enterozyten aufgenommen und ins Blut transportiert wird (siehe Abb. 4: Möglichkeit 1 ). Eine fortwährende Erhöhung der -Konzentration im Blut ist allerdings in der Regel als Hinweis auf eine Dysfunktion im Organismus anzusehen und erfordert eine weiterführende Diagnostik zur Aufklärung der der Endotoxinämie zu Grunde liegenden Pathomechanismen: erhöhte bakterielle Translokation aus dem Darm aufgrund fortgesetzter intestinaler Aufnahme fettreicher Nahrung (siehe Abb. 4: Möglichkeit 1 ). Diagnostik: Anfertigung eines Ernährungsprotokolles erhöhte bakterielle Translokation aus dem Darm aufgrund einer Störung der Integrität der intestinalen Mukosabarriere, die eine gesteigerte Darmpermeabiltät bedingt (Leaky-Gut-Syndrom) (siehe Abb. 4: Möglichkeit 2 ). Diagnostik: Nachweis einer gestörten intestinalen Permeabilität: Zonulin-Bestimmung, Malabsorption (α-1-antitrypsin, Calprotectin) (siehe Fachinformation FIN0090 Leaky-Gut-Syndrom ) CM Zirkulation CM TJ Darmepithel Golgi Abb. 4: Translokation von aus dem Darm (modifiziert nach Caesar et al., 2010) 1 2 Darmlumen TJ = Tight Junction CM = Chylomikronen

7 7 erhöhte bakterielle Translokation aus dem Darm aufgrund einer gestörten Balance der Darmflora (Überwucherung mit Gram-negativen Bakterien) Diagnostik: Nachweis einer gestörten Mikroökologie (siehe auch Fachinformation FIN0039 Florastatus ) erhöhte bakterielle Translokation aus der Mundschleimhaut (Parodontitis) zahnmedizinische Diagnostik: Nachweis von bakteriellen Biofilmen und genetischer Prädisposition (siehe auch Fachinformation FIN0058 Parodontitis ) Übertritt Gram-negativer Bakterien aus einem Infektionsherd in den Blutstrom (Sepsis) Diagnostik: Nachweis eines unentdeckten Herdgeschehens, z. B. Zahn-Kiefer, Nasennebenhöhlen etc. reduzierte Entgiftungskapazität des Organismus durch Leberschädigung (Hepatitis) Diagnostik: Nachweis einer Leberfunktionsstörung (siehe auch Fachinformation FIN0034 Erhöhte Leberwerte - was tun? ) Erhöhte bakterielle Translokation aus dem Darm Fettreiche Ernährung (Aufnahme des mit Chylomikronen) Leaky-Gut-Syndrom (gesteigerte Darmpermeabilität) Gestörte Balance der Darmflora (Überwucherung mit Gram-negativen Bakterien) Erhöhte bakterielle Translokation aus der Mundschleimhaut (Parodontitis) Reduzierte Entgiftungskapazität der Leber (Hepatitis) Anreicherung von freiem Endotoxin im Blut (Endotoxinämie) Silent Inflammation Metabolisches Syndrom Adipositas Typ 2-Diabetes Atherosklerose Steatohepatitis Abb. 5: Gründe und Auswirkungen der Endotoxinämie

8 8 Laboranalytik Quantifizierung von Endotoxin mittels LAL-Assay Für die Bestimmung von bakteriellem Endotoxin im Serum wird der chromogene Limulus-Amöbozyten-Lysat-(LAL-)- Assay verwendet. Dieses standardisierte Testverfahren beruht auf der Beobachtung, dass eine Infektion des Pfeilschwanzkrebses (Limulus polyphemus) mit Gram-negativen Bakterien eine Gerinnung des Blutes verursacht. Die Koagulation wird durch eine Reaktion des bakteriellen Endotoxins mit einem Gel bildenden Protein in den als Amöbozyten bezeichneten Immunzellen aus der Hämolymphe des Tieres hervorgerufen. Abb. 6: Limulus polyphemus Im LAL-Assay wird die initiale Reaktion der Gerinnungskaskade genutzt, indem die aus den Blutzellen des Pfeilschwanzkrebses als Lysat gewonnene inaktive Vorstufe des Gel bildenden Proteins nach Kontakt mit Endotoxin in die enzymatisch aktive Form überführt wird. Das aktive Enzym kann dann das im Assay zugegebene chromogene Substrat katalytisch umsetzen. Die aus dieser Reaktion resultierende Färbung kann im Anschluss im Photometer gemessen werden, wobei das Ausmaß der Farbstoffbildung direkt proportional zur Endotoxin-Konzentration ist. Info Die Bestimmung des -Gehaltes im Serum ist wertvoll als prädiktiver Parameter zur Beurteilung des Entzündungsstatus eines Patienten im Sinne einer Silent Inflammation sowie zur Abschätzung des Risikos für die Entwicklung einer chronisch-entzündlichen Erkrankung aufgrund einer Belastung durch bakterielle Translokation. scd14 als Marker für bakterielle Translokation Das für die initiale Bindung des Endotoxins zuständige Molekül CD14 ist ein für Monozyten und Makrophagen charakteristisches Oberflächenprotein, das in der Zellmem bran verankert ist (mcd14). Aufgrund seiner hohen Affinität zum besteht die Aufgabe des mcd14-moleküls darin, das Endotoxin-Molekül aus den im Serum vorhandenen -LBP-Komplexen zu übernehmen und zum eigentlichen Rezeptor TLR4 zu transportieren, damit von diesem das aktivierende Signal ausgehen kann. Info Die Freisetzung von solublem CD14 (scd14) ist mit Endotoxinämie assoziiert. Im Blut existiert in freier Form eine weitere Variante des CD14-Moleküls, das als lösliches oder solubles CD14 (scd14) bezeichnet wird. Es wird nach Aktivierung der Monozyten/Makrophagen von diesen als sekretorisches Produkt gebildet und in die Zirkulation abgegeben oder infolge einer Abspaltung des mcd14 freigesetzt. Im Wesentlichen erfüllt das scd14 zwei Aufgaben: 1. Im Blut wirkt scd14 als Antagonist zur mcd14-vermittelten Stimulation von Monozyten durch zirkulierendes, indem freies oder LBP-komplexiertes Endotoxin von den scd14-molekülen gebunden und zu Lipoproteinen transportiert wird, die dann das der Entsor - gung in der Leber zuführen. Hohe scd14-konzentratio-

9 LBP 9 MD-2 TLR4 MD-2 TLR4 scd14 scd14 Signaltransduktion Endothelzelle Zellkern NF-κB Abb. 7: Aktivierung von mcd14-negativen Zellen durch Endotoxin () Zellaktivierung Genexpression nen im Serum neutralisieren somit durch das Abfangen der -Moleküle die immunologischen Effekte des Endotoxins und wirken anti-inflammatorisch, da die Aktivierung der mcd14-positiven Monozyten verhindert wird. 2. In extravaskulären Kompartimenten wirkt scd14 bei Zellen, die kein mcd14 auf der Oberfläche tragen und somit eine deutlich reduzierte Reaktivität hinsichtlich der Stimulierbarkeit mit Endotoxinen aufweisen (z.b. Endothel- oder Epithelzellen) als Agonist, d.h. es ermöglicht die effiziente Bindung von an den eigent- lichen Rezeptor TLR4 und induziert auf diese Weise eine Aktivierung dieser Zellen (Abb. 7). Studien haben gezeigt, dass vermutlich als Schutzmechanismus zur Inhibition der -Aktivität im Verlauf einer Endotoxinämie die scd14-konzentrationen im Serum, korreliert mit dem Anstieg von Entzündungsmarkern wie dem C-reaktiven Protein (CRP) oder dem proinflammatorischen Zytokin IL-6, signifikant erhöht sind. Die Bestimmung des scd14 kann demnach zur Beurteilung des Status einer Silent Inflammation herangezogen werden. Bestimmung der individuellen -Reaktivität Die Intensität der Reaktion von Makrophagen und Monozyten auf Endotoxin als Stimulus ist aufgrund von Polymorphismen in den Genen für den -Rezeptor oder die proinflammatorischen Zytokine individuell verschieden. Bewirken diese Genpolymorphismen eine verminderte Aktivierung und Zytokinfreisetzung (Hyporeaktivität), so resultiert daraus eine reduzierte Entzündungsantwort. Betroffene Personen leiden aufgrund der abgeschwächten angeborenen Immunabwehr oftmals an schweren und wiederkehrenden Infektionen. Individuen, die auf die Stimulation mit hingegen mit einer verstärkten Produktion der Entzündungsmediatoren reagieren, neigen zu überschießenden Entzündungsreaktionen (Hyperreaktivität) und besitzen somit ein erhöhtes Risiko für die Manifestation von chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Studien belegen beispielsweise, dass der Schweregrad einer Parodontitis oder das Risiko für die rheumatoide Arthritis nachweislich abhängig von einem entsprechenden Zytokin-Genotyp ist. Die -Reaktivität eines Patienten kann anhand der Produktion von Zytokinen nach Stimulation der Blutmonozyten mit Endotoxin individuell gemessen werden. Die Bestimmung des proinflammatorischen Zytokinstatus beruht auf der Quantifizierung unterschiedlicher Zytokine im Überstand von Leukozytenkulturen, die zum Zwecke der Aktivierung der Monozyten mit stimuliert wurden. Zytokin(e) IL-1β, IL-6, TNF-α IL-8 IL-12 IL-10 Wirkung proinflammatorisch chemotaktische Rekrutierung von Leukozyten Differenzierung von TH1-Zellen antiinflammatorisch Tab. 1: Proinflammatorischer Zytokinstatus: Zytokine und ihre Wirkung

10 10 Laboranalytik Quantifizierung von Endotoxin mittels LAL-Assay Präanalytik und Probenentnahme Probennahme: Probenmaterial: Probenversand: steril, nüchtern (> 4 h nach der letzten Mahlzeit) 1x Serum-Spezialröhrchen (endotoxinfrei) nicht zentrifugiert Bitte telefonisch anfordern: (mo. - fr Uhr) keine Besonderheiten Abrechnung und Preise Abrechnung nach GOÄ: 4069 Preis Selbstzahler: 43,72 Euro Preis Privatpatient: 50,28 Euro Bestimmung von scd14 Präanalytik und Probenentnahme Probenmaterial: 1x Serum Probenversand: keine Besonderheiten Abrechnung und Preise Abrechnung nach GOÄ: 3877 Preis Selbstzahler: 26,23 Euro Preis Privatpatient: 30,16 Euro Bestimmung der individuellen -Reaktivität (Proinflammatorischer Zytokinstatus) Präanalytik und Probenentnahme Probenmaterial: Probenversand: 1x Heparin Expressversand, bitte nicht vor dem Wochenende oder vor Feiertagen Abrechnung und Preise Abrechnung nach GOÄ: 1x 3696, 3x 3697 Preis Selbstzahler: 76,93 Euro Preis Privatpatient: 88,48 Euro

11 11 Literaturangaben Amar J et al. Energy intake is associated with endotoxemia in apparently healthy men. Am J Clin Nutr 2008; 87(5): Bullon P et al. Mitochondrial dysfunction promoted by Polyphyromonas gingivalis lipopolysachharide as a possible link between cardiovascular disease and periodontits. Free Radic Biol Med 2011; 50(10): Caesar R, Fak F, Bäckhed F. Effects of gut microbiota on obesity and atherosclerosis via modulation of inflammation and lipid metabolism. J Intern Med 2010; 268(4): Creely SJ et al. Lipopolysaccharide activates an innate immune response in human adipose tissue in obesity and type 2 diabetes. Am J Physiol Endocrinol Metab 2006; 292(3):E740-E747. Ghanim H et al. Increase in plasma endotoxin concentrations and the expression of toll-like receptors and suppressor of cytokine signaling-3 in mononuclear cells after a high-fat, high-carbohydrate meal. Diabetes Care 2009; 32(12): Ghoshal S et al. Chylomicrons promote intestinal absorption of lipopolysaccharides. J Lip Res 2009; 50(1): Hurley JC. Endotoxemia: methods of detection and clinical correlates. Clin Microbiol Rev 1995; 8(2): Ilan Y. Leaky gut and the liver: a role for bacterial translocation in nonalcoholic steatohepatitis. World J Gastroenterol 2012; 18(21): Kebschull M, Demmer RT, Papapanou PN. Epidemiologic and mechanistic evidence linking periodontal infections and atherosclerosis. J Dent Res 2010; 89(9): Kelly CJ, Colgan SP, Frank DN. Of microbes and meals: the health consequences of dietary endotoxemia. Nutr Clin Pract 2012; 27(2): Kitchens RL, Thompson PA. Modulatory effects of scd14 and LBP on -host cell interactions. J Endotox Res 2005; 11(4): Lassenius MI et al. Bacterial endotoxin activity in human serum is associated with dyslipidemia, insulin resistance, obesity, and chronic inflammation. Diabetes Care 2011; 34(8): Laugerette F et al. Complex links between dietary lipids, endogenous endotoxins and metabolic inflammation. Biochimie 2011; 93(1): Lira FS et al. Long-term disciplinary therapy reduces endotoxin level and insulin resistance in obese adolescents. Nutr J 2012; 11:74. Manco M, Putignani L, Bottazzo GF. Gut microbiota, lipopolysaccharides, and innate immunity in the pathogenesis of obesity and cardiovascular risk. Endocrine Rev 2010; 31(6): McIntyre CW et al. Circulating endotoxemia: a novel factor in systemic inflammation and cardiovascular disease in chronic kidney disease. Clin J Am Soc Nephrol 2011; 6(1): Mehta NN et al. Experimental endotoxemia induces adipose inflammation and insulin resistance in humans. Diabetes 2010; 59(1): Pastor Rojo O et al. Serum lipopolysaccharide-binding protein in endotoxemic patients with inflammatory bowel disease. Inflamm Bowel Dis 2007; 13(3): Pussinen PJ et al. Severe periodontitis enhances macrophage activation via increased serum lipopolysaccharide. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2004; 24(11): Pussinen PJ et al. Endotoxemia is associated with an increased risk of incident diabetes. Diabetes Care 2011; 34(2): Stoll LL, Denning GM, Weintraub NL. Potential role of endotoxin as a proinflammatory mediator of atherosclerosis. Arterioscler Thromb Vasc Biol 2004; 24(12): Thurman RG. Mechanisms of hepatic toxicity. II. Alcoholic liver injury involves activation of Kupffer cells by endotoxin. Am J Physiol 1998; 275(4):G606-G611. Wiedermann CJ et al. Association of endotoxemia with carotid atherosclerosis and cardiovascular disease. Prospective Results from the Bruneck Study. J Am Coll Cardiol 1999; 34(7)

12 Ansprechpartner Bei der GANZIMMUN AG sind Sie gut beraten! Ihre persönlichen Ansprechpartner zu allen Fragen: Kundenbetreuung bei Fragen zu Service, Befund, (Express-) Versand etc. Tel Fax bundesweiter wissenschaftlicher Außendienst fordern Sie Ihre persönliche Betreuung an unter Tel wissenschaftliche und medizinische Beratung täglich von 8 18 Uhr kostenlose medinfo-hotline: medwiss@ganzimmun.de GANZIMMUN-Akademie Tel Fax seminar@ganzimmun.de Impressum Buchhaltung bei Fragen zur Abrechnung von Selbstzahlern und Privatpatienten Tel bei Fragen zur Abrechnung von Kassenleistungen Tel buchhaltung@ganzimmun.de Bestellung von kostenlosen Probennahmeund Versandmaterialien Tel Fax versand@ganzimmun.de Herausgeber GANZIMMUN Diagnostics AG Hans-Böckler-Straße Mainz Tel Fax info@ganzimmun.de Ärztlicher Leiter Dr. med. Ralf Kirkamm Autor PD Dr. Stephan Sudowe Verantwortlich Dr. med. Ralf Kirkamm Bildnachweis shutterstock GANZIMMUN AG Nachdruck verboten, FIN 0086, Version 002, gültig ab

Leaky-Gut-Syndrom. Testverfahren zum Nachweis einer gestörten intestinalen Permeabilität. Fachinformation 0090

Leaky-Gut-Syndrom. Testverfahren zum Nachweis einer gestörten intestinalen Permeabilität. Fachinformation 0090 Leaky-Gut-Syndrom Testverfahren zum Nachweis einer gestörten intestinalen Permeabilität 2 Leaky-Gut-Syndrom Testverfahren zum Nachweis einer gestörten intestinalen Permeabilität Der Magen-Darmtrakt stellt

Mehr

23. November Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom

23. November Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom 23. November 2011 Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom Dr. rer. nat. Katrin Huesker Übergewicht verursacht chronische, sub-klinische

Mehr

Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten. lymphatische Organe. Erkennungsmechanismen. Lymphozytenentwicklung

Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten. lymphatische Organe. Erkennungsmechanismen. Lymphozytenentwicklung Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten lymphatische Organe Erkennungsmechanismen Lymphozytenentwicklung Entstehung und Verlauf adaptiver Immunantworten 1 Makrophagen werden

Mehr

07. März Atherosklerose durch oxidativen Stress?

07. März Atherosklerose durch oxidativen Stress? 07. März 2012 Atherosklerose durch oxidativen Stress? Dr. rer. nat. Katrin Huesker Atherosklerose durch oxidativen Stress? Pathogenese Diagnostik Therapie www.nlm.nih.gov/medlineplus Atherosklerose durch

Mehr

07. März Atherosklerose durch oxidativen Stress?

07. März Atherosklerose durch oxidativen Stress? 07. März 2012 Atherosklerose durch oxidativen Stress? Dr. rer. nat. Katrin Huesker Atherosklerose durch oxidativen Stress? Pathogenese Diagnostik Therapie www.nlm.nih.gov/medlineplus Atherosklerose durch

Mehr

Der Mineralstoffhaushalt in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen

Der Mineralstoffhaushalt in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen Der Mineralstoffhaushalt in der Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Postgrad Med J 1983 Morbus Crohn Colitis ulcerosa Zöliakie Reizdarm Postgrad

Mehr

23. November Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom

23. November Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom 23. November 2011 Chronische Inflammation des Fettgewebes die Bedeutung proentzündlicher Zytokine für das metabolische Syndrom Dr. rer. nat. Katrin Huesker Übergewicht verursacht chronische, sub-klinische

Mehr

Gene, Hormone und Bakterien

Gene, Hormone und Bakterien Gene, Hormone und Bakterien Pathogenese der Adipositas Vanessa Stadlbauer-Köllner Medizinische Universitätsklinik Graz Linz, 23. Jänner 2010 Adipositas Body-mass-index über 30 Genetik, Hormone, Darmflora

Mehr

Erreger-Wirt Interaktionen

Erreger-Wirt Interaktionen Erreger-Wirt Interaktionen (Infektion vs Inflammation) Johannes Schulze Klinik I Allgemeine Pädiatrie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Defektes CFTR Gen ASL Submuköse Drüsen Adhäsion

Mehr

Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn?

Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn? Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn? PD Dr. med. Bernd Schultes Kantonsspital St. Gallen Achtung! Es geht hier ausschließlich um den Typ 2 Diabetes, d.h. die häufigste Form des

Mehr

Gewebeprotektive Eigenschaften von. lnterleukin-22 in der Leber

Gewebeprotektive Eigenschaften von. lnterleukin-22 in der Leber Gewebeprotektive Eigenschaften von lnterleukin-22 in der Leber Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Naturwissenschaften vorgelegt beim Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie der Johann

Mehr

Inflammasom bei der Wundheilung

Inflammasom bei der Wundheilung MolCare Consulting Dr. Bernd Becker Schulsiedlung 6 D-93109 Wiesent Mobil: +49 173 66 79 505 - Tel: +49 9482 9099 036 - Fax: +49 9482 9099 037 - E-Mail: becker@molcare-consulting.com Inflammasom bei der

Mehr

3. Hintergrund 3.1 Lipopolysaccharide als Bestandteile gramnegativer Bakterien Abb. 1:

3. Hintergrund 3.1 Lipopolysaccharide als Bestandteile gramnegativer Bakterien Abb. 1: 8 3. Hintergrund 3.1 Lipopolysaccharide als Bestandteile gramnegativer Bakterien 3.1.1 Vorkommen und Funktion Gramnegative Bakterien sind von einem einschichtigen Mureinsacculus (Peptidoglycan, Abb.1)

Mehr

Schlafstörungen und chronischer Stress. nicht nur Folgen sondern auch Ursachen von Multisystemerkrankungen?

Schlafstörungen und chronischer Stress. nicht nur Folgen sondern auch Ursachen von Multisystemerkrankungen? Schlafstörungen und chronischer Stress nicht nur Folgen sondern auch Ursachen von Multisystemerkrankungen? 12. Umweltmedizinische Jahrestagung, Berlin, 18.-19. Oktober 2013 Dr. rer. nat. Katrin Huesker

Mehr

Adiponectin Eine Schlüsselsubstanz im Stoffwechsel

Adiponectin Eine Schlüsselsubstanz im Stoffwechsel Adiponectin Eine Schlüsselsubstanz im Stoffwechsel Dr. Harald Fischer, Frankfurt am Main 2015 Adiponectin Grosse Familie der Adipocytokine Über 100 Hormone (-ähnliche) die regulierend in den Stoffwechsel

Mehr

Prof. Dr. med. Ulrich J. Winter, Essen. IMD- Online- Seminar am

Prof. Dr. med. Ulrich J. Winter, Essen. IMD- Online- Seminar am das Spannungs- Feld zwischen dem Immun- System und den Trigger-Faktoren Umwelt-Noxen sowie Stress als Basis für die Entstehung von chronisch- entzündlichen Erkrankungen Prof. Dr. med. Ulrich J. Winter,

Mehr

22. Februar Wie wirken immunstimulierende Präparate im Organismus? Wie kann man den Therapieerfolg messen?

22. Februar Wie wirken immunstimulierende Präparate im Organismus? Wie kann man den Therapieerfolg messen? 22. Februar 2012 Wie wirken immunstimulierende Präparate im Organismus? Wie kann man den Therapieerfolg messen? Dr. med. Volker von Baehr Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22,

Mehr

Zusammenfassung...1. Abstract...3

Zusammenfassung...1. Abstract...3 INHALTSVERZEICHNIS Zusammenfassung...1 Abstract...3 1 Einleitung...4 1.1 Die Leber...4 1.1.1 Funktion der Leber...4 1.1.2 Mikroanatomie der Leber...5 1.1.3 LSEC...6 1.1.4 Hepatozyten...6 1.1.5 Effektorfunktionen

Mehr

Übergewicht im Kindesalter. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs

Übergewicht im Kindesalter. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Übergewicht im Kindesalter Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Body Mass Index 1 Die Verwendung des Body-Mass-Index [BMI = Körpergewicht/Körpergröße (kg/m2)] zur Bestimmung von Übergewicht und

Mehr

Silent Inflammation: Welche Bedeutung hat das Darmmikrobiom?

Silent Inflammation: Welche Bedeutung hat das Darmmikrobiom? Das Mikrobiom im Fokus von Wissenschaft und Praxis Silent Inflammation: Welche Bedeutung hat das Darmmikrobiom? Kiel, 27. Februar 2017 Dr. rer. nat. Elke Jaspers Silent Inflammation lang anhaltende subklinische

Mehr

Metallbelastung und oxidativer Stress

Metallbelastung und oxidativer Stress Metallbelastung und oxidativer Stress Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Oxidativer Stress schwächt die Blut-Hirn-Schranke! Barrierefunktion Glukose Zigarettenrauch- Extrakt Prasad et al., 2015 Zigarettenrauch

Mehr

Chemische Signale bei Tieren

Chemische Signale bei Tieren Chemische Signale bei Tieren 1. Steuersysteme der Körper: - Endokrines System (Hormonsystem) im Ueberblick 2. Wirkungsweise chemischer Signale - auf Zielzellen - Aktivierung von Signalübertragungswege

Mehr

Referat und bibliographische Beschreibung

Referat und bibliographische Beschreibung Referat und bibliographische Beschreibung Zielsetzung: Bei chronischer Herzinsuffizienz (CHI) könnte bakterielle Translokation vom Darmlumen aus in das portale Stromgebiet vorkommen und als Konsequenz

Mehr

Toll and Toll-free Receptors in Sepsis

Toll and Toll-free Receptors in Sepsis Toll and Toll-free Receptors in Sepsis Sylvia Knapp MUW Klinik f. Innere Medizin I Abt. f. Infektionen und Tropenmedizin Pathogenesis of Sepsis Riedemann et al. Nature Medicine 2003;9:517 2 Entzündung

Mehr

Der Darm als immunologisches Organ. Herbert Lochs Innsbruck

Der Darm als immunologisches Organ. Herbert Lochs Innsbruck Der Darm als immunologisches Organ Herbert Lochs Innsbruck Oberfläche 300m² Nervenzellen 10 8 Bakterien 10 14 Immunzellen 50% Blutfluss 25-40% Energieumsatz 40% Proteinsynthese 50% Funktionen des Darmes

Mehr

Grundlagen der Immunologie

Grundlagen der Immunologie Grundlagen der Immunologie 11. Vorlesung Zytokine und ihre Rezeptoren Fundamentale Eigenschaften der Zytokine Niedriges Molekulargewicht (10-40 kda) Glykoproteine werden von isolierten Zellen nach Aktivierung

Mehr

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion 50 humorale Funktionen Zelluläre Funktionen anti-microbials Phagozyten

Mehr

Metabolisches Syndrom was ist das eigentlich?

Metabolisches Syndrom was ist das eigentlich? Metabolisches Syndrom, Diabetes und KHK Volkskrankheiten auf dem Vormarsch Dr. med. Axel Preßler Lehrstuhl und Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin Klinikum rechts der Isar TU München

Mehr

Einfluss der körperlichen Aktivität auf die entzündlichen Veränderungen bei kardiologischen Problemen

Einfluss der körperlichen Aktivität auf die entzündlichen Veränderungen bei kardiologischen Problemen Einfluss der körperlichen Aktivität auf die entzündlichen Veränderungen bei kardiologischen Problemen Dr. H.U. Tschanz, Chefarzt Kardiologie BRZ 6. April 2017 8. Symposium Muskuloskelettale Medizin Bern

Mehr

Die angeborene Immunität

Die angeborene Immunität Die angeborene Immunität Die angeborene Immunität Gliederung I II III IV V VI VII Pathogene und Ihre Wirkung Die angeborene Immunität (Übersicht) Makrophagen an der Front Mustererkennung Makrophagen und

Mehr

Die Diagnostik neuro-endokrino-immunologischer Wechselwirkungen bei Depression - eine aktuelle Übersicht

Die Diagnostik neuro-endokrino-immunologischer Wechselwirkungen bei Depression - eine aktuelle Übersicht 14. Januar 2015 Die Diagnostik neuro-endokrino-immunologischer Wechselwirkungen bei Depression - eine aktuelle Übersicht Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Psychologie Depression Psychologie Neuro-Endokrino-Immunologie

Mehr

Lymphangiogenese der Endometriose Konsequenzen für Diagnostik & Therapie S. Mechsner

Lymphangiogenese der Endometriose Konsequenzen für Diagnostik & Therapie S. Mechsner Lymphangiogenese der Endometriose Konsequenzen für Diagnostik & Therapie S. Mechsner Endometriosezentrum Charité Klinik für Gynäkologie Charité - Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Pathophysiologische

Mehr

5. Gemeinsame Dreiländertagung DGEM, AKE und GESKES Juni 2006, Berlin. Thomas Skurk

5. Gemeinsame Dreiländertagung DGEM, AKE und GESKES Juni 2006, Berlin. Thomas Skurk 5. Gemeinsame Dreiländertagung DGEM, AKE und GESKES 1.-3. Juni 2006, Berlin Rolle der Adipokine in der Pathogenese des Metabolischen Syndroms Thomas Skurk Else Kröner-Fresenius Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin

Mehr

Chronische Niereninsuffizienz. Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren.

Chronische Niereninsuffizienz. Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren. Chronische Niereninsuffizienz Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren. Chronische Niereninsufizienz 1) 1) Was hat sich nicht geändert? 2) 2) Was hat sich geändert? 3) 3) Was könnte sich ändern?

Mehr

Angeborene und erworbene Immunantwort

Angeborene und erworbene Immunantwort Molekulare Mechanismen der Pathogenese bei Infektionskrankheiten Angeborene und erworbene Immunantwort Hans-Georg Kräusslich Abteilung Virologie, Hygiene Institut INF 324, 4.OG http://www.virology-heidelberg.de

Mehr

C SB. Genomics Herausforderungen und Chancen. Genomics. Genomic data. Prinzipien dominieren über Detail-Fluten. in 10 Minuten!

C SB. Genomics Herausforderungen und Chancen. Genomics. Genomic data. Prinzipien dominieren über Detail-Fluten. in 10 Minuten! Genomics Herausforderungen und Chancen Prinzipien dominieren über Detail-Fluten Genomics in 10 Minuten! biol. Prin cip les Genomic data Dr.Thomas WERNER Scientific & Business Consulting +49 89 81889252

Mehr

Immunbiologie. Teil 3

Immunbiologie. Teil 3 Teil 3 Haupthistokompatibilitätskomplex (1): - es gibt einen grundlegenden Unterschied, wie B-Lymphozyten und T-Lymphozyten ihr relevantes Antigen erkennen - B-Lymphozyten binden direkt an das komplette

Mehr

Übersicht: T-Zell-unabhängige und T-Zellabhängige. Humorales Gedächtnis

Übersicht: T-Zell-unabhängige und T-Zellabhängige. Humorales Gedächtnis Übersicht: T-Zell-unabhängige und T-Zellabhängige B-Zellaktivierung Humorales Gedächtnis Fachmodul Immunologie November 2010 Melanie Haars Übersicht I. Einleitung II. B-Zellaktivierung T-Zell-unabhängige

Mehr

Stoffe des Immunsystems (Zellprodukte, Zytokine)

Stoffe des Immunsystems (Zellprodukte, Zytokine) 31 Basophile Granulozyten sind noch seltener anzutreffen. Ihr Anteil beträgt nur 0,01 Prozent aller Leukozyten. Sie lassen sich mit basischen Farbstoffen färben. Auch sie sind gegen Parasiten und bei Allergien

Mehr

Pathogenese der Tumor - Kachexie

Pathogenese der Tumor - Kachexie Pathogenese der Tumor - Kachexie Ernährung 2007 Innsbruck R. Meier Med. Universitätsklinik tsklinik Abt. Gastroenterologie Liestal Tumor-Kachexie ist häufigh Prävalenz ist ungefähr 50-80% leicht 50% mässig

Mehr

1. Welche Aussagen zum Immunsystem sind richtig?

1. Welche Aussagen zum Immunsystem sind richtig? 1. Welche Aussagen zum Immunsystem sind richtig? a) Das Immunsystem wehrt körperfremde Substanzen ab b) Die Elimination maligne entarteter Zellen gehört nicht zu den Aufgaben des Immunsystems c) Das Immunsystem

Mehr

Aggression gegen Selbst und Fremd: Wie entstehen Autoimmunerkrankungen?

Aggression gegen Selbst und Fremd: Wie entstehen Autoimmunerkrankungen? Aggression gegen Selbst und Fremd: Wie entstehen Autoimmunerkrankungen? Prof. Dr. Angelika M. Vollmar Pharmazeutische Biologie Department Pharmazie Zentrum für Pharmaforschung LMU München Physiologische

Mehr

Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische Bedeutung. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin

Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische Bedeutung. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische Bedeutung Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Metallquellen Atemluft Zahnersatz Lebensmittel Trinkwasser Eßgeschirr Kosmetik Endoprothesen

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Einführung in die Immunbiologie. Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Einführung in die Immunbiologie. Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Einführung in die Immunbiologie Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de S 2 M 2 Das Immunsystem eine Übersicht Das

Mehr

Intestinales Mikrobiom: neue Erkenntnisse in der molekulargenetischen Stuhldiagnostik

Intestinales Mikrobiom: neue Erkenntnisse in der molekulargenetischen Stuhldiagnostik Intestinales Mikrobiom: neue Erkenntnisse in der molekulargenetischen Stuhldiagnostik Datum: 19.3.2016 (9:00 17:00) Ort: Institut für Integrative Naturheilkunde, Militärstrasse 90, 8004 Zürich Neue Erkenntnisse

Mehr

Versorgung der Psoriasis in Deutschland Neue Daten und Erkenntnisse

Versorgung der Psoriasis in Deutschland Neue Daten und Erkenntnisse Versorgung der Psoriasis in Deutschland Neue Daten und Erkenntnisse Prof. Dr. med. Ulrich Mrowietz Psoriasis-Zentrum Abt. Dermatologie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel Versorgung der

Mehr

Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen?

Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen? Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen? Carl M. Oneta Abteilung für Gastroenterologie Inselspital CH-3010 Bern Zwei Hauptformen Morbus Crohn Colitis ulcerosa

Mehr

Sind dicke Kinder auch kranke Kinder? Gesundheitsrisiken und Folgeerkrankungen des Uebergewichtes im Kindes- und Jugendalter

Sind dicke Kinder auch kranke Kinder? Gesundheitsrisiken und Folgeerkrankungen des Uebergewichtes im Kindes- und Jugendalter Sind dicke Kinder auch kranke Kinder? Gesundheitsrisiken und Folgeerkrankungen des Uebergewichtes im Kindes- und Jugendalter Dr. Gabor Szinnai Abteilung Endokrinologie und Diabetologie Universitäts-Kinderspital

Mehr

Medizinische Immunologie. Vorlesung 6 Effektormechanismen

Medizinische Immunologie. Vorlesung 6 Effektormechanismen Medizinische Immunologie Vorlesung 6 Effektormechanismen Effektormechanismen Spezifische Abwehrmechanismen Effektormechanismen der zellulären Immunantwort - allgemeine Prinzipien - CTL (zytotoxische T-Lymphozyten)

Mehr

Internistisches Update Donnerstag, 29. Januar 2015 Privatklinik Obach, Solothurn. Eisenstoffwechsel und seine biologische Bedeutung

Internistisches Update Donnerstag, 29. Januar 2015 Privatklinik Obach, Solothurn. Eisenstoffwechsel und seine biologische Bedeutung Internistisches Update Donnerstag, 29. Januar 2015 Privatklinik Obach, Solothurn Eisenstoffwechsel und seine biologische Bedeutung PD Dr. med. Alicia Rovó Universitätsklinik für Hämatologie A. Rovó 1 Das

Mehr

Functions of NF-kappaB pathway in cutaneous inflammation

Functions of NF-kappaB pathway in cutaneous inflammation Functions of NF-kappaB pathway in cutaneous inflammation Inaugural-Dissertation Zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln Vorgelegt von Snehlata

Mehr

Risikofaktor Metabolisches Syndrom

Risikofaktor Metabolisches Syndrom Risikofaktor Metabolisches Syndrom Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik 1.Medizinische Abteilung mit Diabetologie, Endokrinologie und Department für Nephrologie Krankenanstalt Rudolfstiftung Übergewicht

Mehr

Antigen Präsentierende Zellen

Antigen Präsentierende Zellen Das Immun- System Erworbene Immunität Antigen Präsentierende Zellen Makrophagen könne gut Proteine extrazellulärer Bakterien präsentieren DZ präsentieren bakterielle und virale AG B-Zellen präsentieren

Mehr

Diagnostik und Interpretation von Mineralstoffspiegeln. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin

Diagnostik und Interpretation von Mineralstoffspiegeln. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Diagnostik und Interpretation von Mineralstoffspiegeln Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Einflussgrößen Mineralstoff -status Wirkung Was ist bei der Labordiagnostik wichtig? 1. Heparin- oder EDTA-Vollblut

Mehr

Transplantation. Univ.-Prof. Dr. Albert Duschl

Transplantation. Univ.-Prof. Dr. Albert Duschl Transplantation Univ.-Prof. Dr. Albert Duschl Grafting Transplantationen sind sehr artifiziell, sie sind aber medizinisch wichtig und wir können daraus etwas über das Immunsystem lernen. Zwei Fragen drängen

Mehr

EliSpot in der Borreliose-Diagnostik

EliSpot in der Borreliose-Diagnostik EliSpot in der Borreliose-Diagnostik 27.02.2016 Update Lyme Disease for Practitioners BCA-clinic Augsburg Infektion - Infektionserkrankung Invasion und Vermehrung von Mikroorganismen im menschlichen Organismus

Mehr

Beatrix Grubeck-Loebenstein. Institut für Biomedizinische Alternsforschung Österreichische Akademie der Wissenschaften, Innsbruck

Beatrix Grubeck-Loebenstein. Institut für Biomedizinische Alternsforschung Österreichische Akademie der Wissenschaften, Innsbruck Beatrix Grubeck-Loebenstein Institut für Biomedizinische Alternsforschung Österreichische Akademie der Wissenschaften, Innsbruck Das Altern früher: heute: Santi di Tito (1536-1603) Krankheiten im Alter

Mehr

Grundlagen der Immunologie

Grundlagen der Immunologie Grundlagen der Immunologie 10. Vorlesung Zytokine und ihre Rezeptoren Es gibt 2 typen der Zell-Zell-Interaktion in dem Immunabwehr 1. Direkt Zell-Zell Verbindung durch Adhäsionmolekülen 2. Wechselwirkung

Mehr

Mikroimmuntherapie. Mikroimmuntherapie

Mikroimmuntherapie. Mikroimmuntherapie Ein neues therapeutisches Konzept mit breitem Wirkungsspektrum verbindet in idealer Weise Schulmedizin und ganzheitliche Ansätze. Dank der Fortschritte der experimentellen und klinischen Immunologie kann

Mehr

T-Zellen werden zur Kontrolle intrazellulärer Pathogene benötigt und um B Zellen gegen die meisten Antigene zu aktivieren

T-Zellen werden zur Kontrolle intrazellulärer Pathogene benötigt und um B Zellen gegen die meisten Antigene zu aktivieren Komponenten und Aufbau des Immunsystems bakterielle Toxine spezifische Antikörper Bakterien im extrazellulären Raum Bakterien im Plasma Antikörper können auf drei Arten an der Immunabwehr beteiligt sein

Mehr

Zusammenfassung. Bei Patienten mit PAH zeigte sich in Lungengewebe eine erhöhte Expression von PAR-1 und PAR-2. Aktuelle Arbeiten weisen darauf

Zusammenfassung. Bei Patienten mit PAH zeigte sich in Lungengewebe eine erhöhte Expression von PAR-1 und PAR-2. Aktuelle Arbeiten weisen darauf Zusammenfassung Die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine schwerwiegende, vaskuläre Erkrankung, die mit einer hohen Sterblichkeit einhergeht. Die zugrundeliegenden Pathomechanismen sind multifaktoriell

Mehr

C-reaktives Protein. Ein Vortrag von Dr. med. Sebastian Streckbein München, Juni 2006

C-reaktives Protein. Ein Vortrag von Dr. med. Sebastian Streckbein München, Juni 2006 C-reaktives Protein Ein Vortrag von Dr. med. Sebastian Streckbein München, Juni 2006 C-reaktives Protein Einführung Akute-Phase-Reaktion Pathophysiologie Indikation Bestimmung Material & Referenzbereich

Mehr

Kulturen von humanen Nabelschnur-Endothelzellen (HUVEC) produzieren konstant Endothelin-1 (ET-1) und geben dieses in das Kulturmedium ab.

Kulturen von humanen Nabelschnur-Endothelzellen (HUVEC) produzieren konstant Endothelin-1 (ET-1) und geben dieses in das Kulturmedium ab. 4 ERGEBNISSE 4.1 Endothelin Kulturen von humanen Nabelschnur-Endothelzellen (HUVEC) produzieren konstant Endothelin-1 (ET-1) und geben dieses in das Kulturmedium ab. 4.1.1 Dosisabhängige Herabregulation

Mehr

NEW OPPORTUNITIES FOR THE PREVENTION OF ATHEROSCLEROSIS DEVELOPMENT AND GRAFT FAILURE WITH PLANT EXTRACTS

NEW OPPORTUNITIES FOR THE PREVENTION OF ATHEROSCLEROSIS DEVELOPMENT AND GRAFT FAILURE WITH PLANT EXTRACTS A- Zwischenbericht 2015 zum Österreichischen Herzfonds Projekt NEW OPPORTUNITIES FOR THE PREVENTION OF ATHEROSCLEROSIS DEVELOPMENT AND GRAFT FAILURE WITH PLANT EXTRACTS Kontakt: (LeiterIn: ) Klinische

Mehr

angeboren erworben Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion

angeboren erworben Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion angeboren erworben lebensnotwendig ready to go Zellen besitzen Effektorfunktion (Phagozyten) Erkennung über PAMPs gut es zu haben braucht etwas mehr Zeit Keine basale Effektor- Funktion (Lymphozyten) hoch

Mehr

Modulation von Stoffwechselerkrankungen durch Probiotika

Modulation von Stoffwechselerkrankungen durch Probiotika Modulation von Stoffwechselerkrankungen durch Probiotika Prof. Dr. med. Stephan C. Bischoff Institut für Ernährungsmedizin Universität Hohenheim Stuttgart Funktionen der Darmmikrobiota Erhalt des darmspezifischen

Mehr

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion 38 humorale Funktionen anti-microbials MBL angeborenes Immunsystem Interferone

Mehr

Akute hämolytische TR. Schmerzen in der Nierengegend Hypotonie Übelkeit, Erbrechen RR-Abfall Blutiger Urin (auch bei Schock) Nierenversagen Schock

Akute hämolytische TR. Schmerzen in der Nierengegend Hypotonie Übelkeit, Erbrechen RR-Abfall Blutiger Urin (auch bei Schock) Nierenversagen Schock Patient 73 Jahre Hüftendoprothesen OP Postoperative Nachblutung, Notfall-OP Hämorrhagischer Schock, Notfalltransfusion Nach 3 EK, Blutdruckabfall, Temperaturanstieg um 2 C Blutiger Urin Akute hämolytische

Mehr

Pathophysiologie der Gefäßentzündung - Labormarker zur Risikoverifizierung. 25. Februar 2015, 15:00 Uhr

Pathophysiologie der Gefäßentzündung - Labormarker zur Risikoverifizierung. 25. Februar 2015, 15:00 Uhr Institut für Medizinische Diagnostik Berlin, Nicolaistraße 22, 12247 Berlin +49 3077001-220, info@inflammatio.de Pathophysiologie der Gefäßentzündung - Labormarker zur Risikoverifizierung 25. Februar 2015,

Mehr

Antiinflammatorische Wirkung von. Ectoin und Lauryl-Ectoin

Antiinflammatorische Wirkung von. Ectoin und Lauryl-Ectoin Antiinflammatorische Wirkung von Ectoin und Lauryl-Ectoin Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. nat.) der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität

Mehr

NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER

NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER Was sind Antikörper? Antikörper patrouillieren wie Wächter im Blutkreislauf des Körpers und achten auf Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Parasiten

Mehr

DIE INTEGRATIVE THERAPIE DER CHRONISCHEN PARODONTITIS: EIN PARADIGMENWECHSEL

DIE INTEGRATIVE THERAPIE DER CHRONISCHEN PARODONTITIS: EIN PARADIGMENWECHSEL ICAK 2010 ANNUAL MEETING SEPT. 17TH 19TH 2010 BERLIN GERMANY DIE INTEGRATIVE THERAPIE DER CHRONISCHEN PARODONTITIS: EIN PARADIGMENWECHSEL HEINZ PETER OLBERTZ Die Mikrobe ist nichts, das Terrain ist alles

Mehr

Matthias Birnstiel. Allergien. Modul. Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA. Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung

Matthias Birnstiel. Allergien. Modul. Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA. Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung Matthias Birnstiel Modul Allergien Medizinisch wissenschaftlicher Lehrgang CHRISANA Wissenschaftliche Lehrmittel, Medien, Aus- und Weiterbildung Inhaltsverzeichnis des Moduls Allergien Immunsystem und

Mehr

file:///p:/lab4more/13_newsletter/2015/2015_04/2015_04.html Neues aus Labor und Forschung Ausgabe vom

file:///p:/lab4more/13_newsletter/2015/2015_04/2015_04.html Neues aus Labor und Forschung Ausgabe vom Neues aus Labor und Forschung Ausgabe vom 29.04.2015 ÜBERSICHT: 01: NEU: InfektCheck - First Line Test zur Differenzierung zwischen viraler oder bakterieller Ursache chronischer Infektionen 02: NEU bei

Mehr

Grundlagen der Immunologie

Grundlagen der Immunologie Grundlagen der Immunologie 11-12. Vorlesung Erster Schritt der spezifischen Immunantwort: T-Zell-Aktivierung, Signaltransduktionswege T-Zell-Polarisierung, Lymphozyten Rezirkulation, Homing Haupstadien

Mehr

Veronika Astler Diskussion

Veronika Astler Diskussion Veronika Astler 32 5 Diskussion Ausgehend von einer Hypothese von Anker et al. (2) untersuchte diese Studie Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHI), insbesondere akut dekompensierte Patienten

Mehr

Seminar. Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie

Seminar. Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie Seminar Molekulare l Mechanismen der Signaltransduktion Marcel lquint Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie Abiotic stimuli Light Temperature Wind Drought Rain etc., rapid response essential Biotic stimuli

Mehr

Zusammenfassung... I. Abkürzungsverzeichnis... III. Abbildungsverzeichnis... VI. Tabellenverzeichnis... IX. 1 Einleitung... 1

Zusammenfassung... I. Abkürzungsverzeichnis... III. Abbildungsverzeichnis... VI. Tabellenverzeichnis... IX. 1 Einleitung... 1 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung... I Abkürzungsverzeichnis... III Abbildungsverzeichnis... VI Tabellenverzeichnis... IX 1 Einleitung... 1 1.1 Die Leber als zentrales Organ des Stoffwechsels... 2 1.2

Mehr

Zusammenhänge zwischen Entzündungsprozessen und Thromboserisiko

Zusammenhänge zwischen Entzündungsprozessen und Thromboserisiko % der % o Todesfälle f d e a th s 11.10.2018 Zusammenhänge zwischen Entzündungsprozessen und Thromboserisiko Spezialforschungsbereich - SFB-F54 Entzündung und Thrombose mit Finanzierung des FWF (Fonds

Mehr

Risikofaktoren gleichzeitig

Risikofaktoren gleichzeitig Vorbeugung von Herz Kreislauf Erkrankungen - Rimonabant verbessert mehrere kardiometabolische Ri Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Rimonabant verbessert mehrere kardiometabolische Risikofaktoren

Mehr

Jod - essentiell nicht nur für die Schilddrüse! Klinische Bedeutung und Labordiagnostik. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin

Jod - essentiell nicht nur für die Schilddrüse! Klinische Bedeutung und Labordiagnostik. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Jod - essentiell nicht nur für die Schilddrüse! Klinische Bedeutung und Labordiagnostik Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin Geringere Jodzufuhr Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhtes Risiko bei normaler

Mehr

Pressemitteilung. Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie

Pressemitteilung. Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie Pressemitteilung Neue Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie bestätigt: Entsäuerung mit Basica Direkt bringt mehr Energie In der heutigen Zeit muss man leistungsfähig sein für alle Anforderungen, die

Mehr

Signale und Signalwege in Zellen

Signale und Signalwege in Zellen Signale und Signalwege in Zellen Zellen müssen Signale empfangen, auf sie reagieren und Signale zu anderen Zellen senden können Signalübertragungsprozesse sind biochemische (und z.t. elektrische) Prozesse

Mehr

DAS MIKROBIOM MENSCHLICHES MIKROBIOM

DAS MIKROBIOM MENSCHLICHES MIKROBIOM DAS MIKROBIOM IN DER TÄGLICHEN PRAXIS HEINZ GYAKY 2019 MENSCHLICHES MIKROBIOM Aus 100 Billion Bakterien besteht das 1,5 2 kg schwere menschliche Mikrobiom Der Hauptteil ist im Darm lokalisiert Aber es

Mehr

Regulatorische T-Zellen Funktionsweise und Bedeutung im Kontext verschiedener Erkrankungen. 24. Juni 2015, 15:00 Uhr

Regulatorische T-Zellen Funktionsweise und Bedeutung im Kontext verschiedener Erkrankungen. 24. Juni 2015, 15:00 Uhr Regulatorische T-Zellen Funktionsweise und Bedeutung im Kontext verschiedener Erkrankungen 24. Juni 2015, 15:00 Uhr Dr. rer. nat. Cornelia Doebis Die Immunantwort ist eine Team-Leistung Leukozyten Granulozyten

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen des medizinischen Labors in der Parodontologie und Prophylaxe

Möglichkeiten und Grenzen des medizinischen Labors in der Parodontologie und Prophylaxe Möglichkeiten und Grenzen des medizinischen Labors in der Parodontologie und Prophylaxe Zusammensetzung der subgingivalen Plaque Supragingivale Plaque, Mundhygiene Acquisition von agressiven Bakt. Subgingivale

Mehr

Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS Enzymregulation. Marinja Niggemann, Denise Schäfer

Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS Enzymregulation. Marinja Niggemann, Denise Schäfer Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS 2011 Enzymregulation Marinja Niggemann, Denise Schäfer Regulatorische Strategien 1. Allosterische Wechselwirkung 2. Proteolytische Aktivierung 3. Kovalente Modifikation

Mehr

Genetische Disposition für r Infektion und Sepsis

Genetische Disposition für r Infektion und Sepsis Genetische Disposition für r Infektion und Sepsis Martijn van Griensven TRAUMA Forschungszentrum für Traumatologie der AUVA Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie Lorenz

Mehr

Was ist insulin. Gegenspieler

Was ist insulin. Gegenspieler Was ist insulin Insulin ist eine Eiweissverbindung Hormon. dass in bestimmten Zellen (Betazellen) der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und im Kohlehydratstoffwechsel eine zentrale Rolle spielt. Welche

Mehr

Was kommt auf uns zu? Neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D

Was kommt auf uns zu? Neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D Was kommt auf uns zu? Neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D PD Dr. med. Elizabeth Ramos-Lopez Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Medizinische Klinik I Endokrinologie und Diabetes

Mehr

Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) Typ II Genese, Diagnostik, Aussagekraft

Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) Typ II Genese, Diagnostik, Aussagekraft Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) Typ II Genese, Diagnostik, Aussagekraft 5. Symposium Dialyseshuntchirurgie Weimar, 01.12.2012 Dagmar Barz Institut für Transfusionsmedizin Universitätsklinikum

Mehr

Fettabbau: 95 % der Lipide werden im Dünndarm gespalten; vor der enzymatischen Spaltung müssen die Lipide als Öl in Wasser Emulsion vorliegen; Abbau

Fettabbau: 95 % der Lipide werden im Dünndarm gespalten; vor der enzymatischen Spaltung müssen die Lipide als Öl in Wasser Emulsion vorliegen; Abbau Fettabbau: 95 % der Lipide werden im Dünndarm gespalten; vor der enzymatischen Spaltung müssen die Lipide als Öl in Wasser Emulsion vorliegen; Abbau erfolgt zu freien Fettsäuren und 2-Monoacylglyceriden;

Mehr

Hygiene Medical Advice Medizinische Beratung Dr. Helmut Pailer

Hygiene Medical Advice Medizinische Beratung Dr. Helmut Pailer Hygiene 2010-2011 Seminarleiter www.medical-advice.at Ärztlicher Dienst der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse +43664 4201946 Email: helmut.pailer@a1.net Unspezifische und Spezifische Abwehr DAS IMMUNSYSTEM

Mehr

Diabetes mellitus Typ 2 kardiovaskuläre Risikofaktoren

Diabetes mellitus Typ 2 kardiovaskuläre Risikofaktoren Diabetes mellitus Typ 2 kardiovaskuläre Risikofaktoren nicht-medikamentöse Ansätze Dr. Claudine Falconnier Bendik Take Home Messages Früh übt sich, was ein Meister werden will Was Hänschen nicht lernt,

Mehr

Raumfahrtmedizin. darauf hin, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Knochenabbau, Bluthochdruck und Kochsalzzufuhr gibt. 64 DLR NACHRICHTEN 113

Raumfahrtmedizin. darauf hin, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Knochenabbau, Bluthochdruck und Kochsalzzufuhr gibt. 64 DLR NACHRICHTEN 113 Raumfahrtmedizin Gibt es einen Die geringe mechanische Belastung der unteren Extremitäten von Astronauten im All ist eine wesentliche Ursache für den Knochenabbau in Schwerelosigkeit. Gleichzeitig haben

Mehr

Die Rolle von Mikronährstoffen für das Mikrobiom Konsequenzen für Prävention und Therapie?

Die Rolle von Mikronährstoffen für das Mikrobiom Konsequenzen für Prävention und Therapie? 30. Januar 2018, Olten Die Rolle von Mikronährstoffen für das Mikrobiom Konsequenzen für Prävention und Therapie? Gerhard Rogler, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, UniversitätsSpital Zürich

Mehr