Elliott-Wellen. und andere strukturelle Eigenschaften von Märkten

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1 Elliott-Wellen und andere strukturelle Eigenschaften von Märkten Eine Orientierungshilfe zur Vermeidung falscher Zählungen im Kontext einer mehrdimensionalen Handelsstrategie Vortrag bei der Regionalgruppe Düsseldorf des VTAD am 7. Oktober 2015 Referent: Dr. Alexander Schwarz Indirekte und standardisierte Zählung mittels eines Indikators MACD Dargestellt als Histogramm Der zu betrachtende Abschnitt sollte Bars betragen

2 Regeln für die indirekte Elliott-Wellen-Zählung: -Der zu betrachtende Abschnitt beträgt möglichst Bars. -Die Zählung erfolgt indirekt mittels eines MACD mit der Einstellung , dargestellt als Histogramm: -W1 und W2 ist der kleinste MACD-Peak (oft nicht erkennbar). -Der größte MACD Peak wird immer als W3 in W3gezählt. -W3 in W3 ist möglichst vollständig gegliedert und zählbar. -W4in W3erreicht nicht die MACD-Null-Linie -W5in W3zeigt eine Divergenz zu W3 in W3. -W4 kreuzt die Null-Linie (Mindestbedingung). -W5zeigt eine Divergenz zu W3in W3.

3 Lineare Indikatoren vs. Kursmuster Letztlich sind fast alle Indikatoren, die heute in einer Vielzahl zur Verfügung stehen, vom Prinzip der einfachen gleitenden Durchschnitte abgeleitet: Eine linear arithmetische Rechenoperation wird auf eine meist nicht lineare Preis-Zeit Reihe angewendet und stellt diese in veränderter Form dar. Diese Werkzeuge sind in erster Linie hilfreich beim erstellen mechanischer Handelssysteme, was grundsätzlich ein gangbarer Weg im Trading ist. Diese Indikatoren liefern jedoch keinerlei zusätzliche Informationen über die zu untersuchende Preis-Zeit-Reihe, da sie einfach nur eine andere Darstellung des gleichen Sachverhaltes sind. Sie können daher auch nur dann zufrieden stellend funktionieren, wenn sich ein Markt quasilinear verhält, also einen deutlichen Trend aufweist. Verhält sich ein Markt nichtlinear, was über weite Strecken der Fall ist, dann sind solche Werkzeuge nicht in der Lage diesen Markt vernünftig zu beschreiben und versagen daher meist total, was zu heftigen Verlusten in diesen Phasen führen kann. Weitere Nachteile sind beispielsweise die zeitliche Verzögerung zwischen Bewegung und Signal sowie starke Verzerrungen beim Backtesting. Darüber hinaus ist eine automatische Anpassung an veränderte Volatilitäten nicht möglich. Wird diese Anpassung versucht, dann kommt es meist zu einer Überoptimierung, was zwangsläufig zum Versagen des Systems führt. Für jeden Markt und für jeden Zeitrahmen muss ein eigenes Indikatorenmodell entwickelt und getestet werden, was hohen Arbeitsaufwand bedeutet. Das Arbeiten mit Kursmustern dagegen weist eine ganze Reihe von Vorteilen auf: Aussagen über Gleichgewichte bzw. Ungleichgewichte in einem Markt sind begrenzt möglich.

4 Automatische Anpassung an veränderte Volatilitäten. Verzerrungsfreies Backtesting. Ein Handelsansatz für alle Märkte Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Strategien wie Preis- und Zeitachsen-Analyse, Elliott Waves, Fibonacci etc. Stichwort: Technische Kumulationsanalyse. Ermöglichen voll mechanischen Handel ebenso wie diskretionären Handel auf einer systematischen Grundlage. Unabhängig vom Zeitrahmen: Ein Regelwerk gilt für alle Zeitrahmen (Prinzip Tool-Box ) Im Folgenden wird ein Handelsansatz vorgestellt, der versucht die Vorteile verschiedener Kursmusteransätze zu verbinden und damit mehr Freiheitsgrade für Handelsentscheidungen schaffen soll. Grundlagen: 1. Fraktale Die von Bill Williams in die technische Analyse eingeführten Fraktale sind skaleninvariante (maßstabsunabhängige) fünfgliedrige Strukturen. Sie bestehen immer aus fünf Preisbars, bei denen allerdings nur die jeweiligen Hochs oder Tiefs von Interesse sind. Die Form der einzelnen Bars ist zunächst unerheblich. Man kann sich das vorstellen wie die fünf Finger einer Hand, wobei die Fingernägel die Hochs bzw. Tiefs darstellen. Richtet man die Hand nach oben hat man ein Hoch-Fraktal, richtet man sie nach unten, ist es ein Tief-Fraktal. Die Fraktale stellen Entscheidungspunkte in den Märkten dar und können auf zwei Arten gehandelt und interpretiert werden: als Umkehrformation oder als Ausbruchniveau. Auf verschiedenen Zeitrahmen können sie wie russische Puppen ineinander geschachtelt sein. 2. Eine Abwandlung des klassischen Candlestick Konzeptes Das über Jahrhunderte bewährte Konzept der japanischen Candlesticks kennt im Prinzip nur zwei Grundstrukturen: Long Bars, also Kerzen mit langem Körper und kurzen Dochten, bei denen Open und Close in den äußeren Dritteln der Gesamtrange liegen, als Ausdruck von Richtungs-Entschiedenheit und Dojis (Hammer, Shooting Star, Doji), bei denen Open und Close im gleichen Drittel der Gesamtrange liegen, als Ausdruck von Richtungsunentschiedenheit Nahezu alle bekannten klassischen Candle-Stick Formationen bilden, wenn man sie gedanklich zu einer Kerze zusammen fasst entweder einen Long Bar oder ein Doji. 3. Das Vermischen von Zeitrahmen Jeder Zeitrahmen erhält einen Übergeordneten Zeitrahmen, der drei bis fünf mal so groß ist. Von dem übergeordneten Zeitrahmen werden Informationen (in dem Falle die Niveaus von Fraktalen) in den untergeordneten Zeitrahmen projiziert. Tradingsignale werden zwar vom kleineren Zeitrahmen ausgelöst, können aber nur an Linien entstehen, die sich auf den übergeordneten Zeitrahmen beziehen. Das erzeugt eine Art Filterung von Handelssignalen.

5 Beispiele: Shooting Star Fractal Level Breakout Fractal Level Resistance Long Bar Up Fractal Up Bars ohne Information (grau) Long Bar Down Hammer Fractal down Fractal Level Support

6 Situation im DAX-Future am 6. Oktober 2015: 500 Minuten Chart, Betrachtungszeitraum: ca , fehlende Welle 5? 180 Minuten Chart, Betrachtungszeitraum ca , fehlende Welle 5?

7 Buchempfehlungen Bill Williams: Trading Chaos, Wiley & Sons Robert C. Miner: Dynamic Trading, Traders Press Inc Dr. Alexander Schwarz: Superior Fractal Levels, in TRADERS`September 2008, Seite Dietmar Rübsamen: Technische Kumulationsanalyse, Finanzbuch Verlag 2004 Disclaimer: Die Inhalte des Vortrags und dieser Vortragszusammenfassung reflektieren die Ansichten und Erfahrungen des Autors Dr. Alexander Schwarz. Die Inhalte erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit. Wer Inhalte des Vortrags oder dieser Vortragszusammenfassung in irgendeiner Weise im Rahmen seines Börsenhandels anwendet, tut dies vollständig in eigener Verantwortung und auf eigenes Risiko. Börsenhandel ist grundsätzlich mit einem substantiellen Verlustrisiko verbunden.