Transporttrauma, inadäquate Transportbedingungen, Missgeschicke und Transportstress. Vortrag im Rahmen der 30.Südwestdeutschen Anästhesietage
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- Rainer Beyer
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1 Transporttrauma, inadäquate Transportbedingungen, Missgeschicke und Transportstress Vortrag im Rahmen der 30.Südwestdeutschen Anästhesietage
2 Definition: Transporttrauma Als Transporttrauma werden alle schädigenden Einwirkungen und Ereignisse zusammengefasst, die der Patient während eines Transportes erleidet. 2
3 Fakten zum Patiententransport Komplikationsträchtigste Phase einer Intensivtherapie (2/3) In nur 24-50% führt das Ergebnis zur Therapieänderung (Löw/Jaschinski 2009) Transporttraumen kommen bei allen Arten des Intensivtransports vor Anzahl von Intensivtransporten stark steigend Empfehlungen zur personellen Qualifikation durch DIVI seit 2004 Transport von Intensivpatienten ist unvermeidbar, aber reduzierbar! Den nicht transportfähigen Patienten gibt es nicht! (Madler, et.al) 3
4 Ursachen des Transporttrauma? Missgeschicke Inadäquate Transportbedingungen Transportstress Spontanverlauf der Erkrankung 4
5 Missgeschicke I - Ursachen Häufigkeit wird mit bis zu 35% angegeben Besondere Situationen in denen es zu Missgeschicken kommt: Das Umlagern des Patienten oder des Equipments (Trage des Rettungsfahrzeugs, CT, Angio, etc.) Benutzung von Aufzügen (durch räumliche Enge) Lagerungsmaßnahmen Ein- und Ausladen in das Rettungsfahrzeug Mangelnde personelle Qualifikation sowohl im ärztlichen als auch im nichtärztlichen Bereich 5
6 Missgeschicke II - Arten Diskonektion, Dislokation sowie akzidentieller Verlust von Beatmungsschläuchen, Zuleitungen, Sonden und Drainagen Fehlbedienung von medizinischen Geräten Lückenhafte Überwachung Unterlassene Sicherung von Patient, Equipment und Personal Fehlendes Reservematerial wie Handbeatmungsbeutel, Notfallmedikamente, Notfallkoffer und Defibrillator 6
7 Inadäquate Transportbedingungen Verwendung von Handbeatmungsbeuteln, führt zu Einschränkungen in der Oxygenierung und / oder Störung der Ventilation Verwendung von Notfallrespiratoren, welche oftmals nicht über Monitoring von Atemwegsdruck, Stenosealarm, Diskonektionsalarm verfügen Mangelnde Sicherung des Equipments Unzureichendes Monitoring Falsche Auswahl / Anforderung des Transportfahrzeugs 7
8 Adäquate Transportbedingungen I Transportmonitor (EKG, NiBP, ibp, ZVD, PAP.) Pulsoxymetrie Kapnographie / Kapnometrie Transportrespirator mit frei wählbarer Atemfrequenz Tidalvolumen Atemminutenvolumen i:e PEEP Beatmungsdruckanzeige Akustischer und optischer Volumenmangel-, Stenose- und Diskonektionsalarm 8
9 Adäquate Transportbedingungen II Notfallkoffer, -rucksack Handbeatmungsbeutel mit Reservoir Alternatives Airwaymanagement Sinnvolle Auswahl an Notfallmedikamenten Bei besonders gefährdeten Patienten: Defibrillator und Absaugeinheit 9
10 Adäquate Transportbedingungen III Vorteile einer Transporteinheit: Alle Geräte sind fest platziert Unnötiges umheben von Geräten entfällt Vermeiden von Einschwemmphänomenen bei Perfusoren Alle Geräte sind mit einem Stecker schnell wieder am Netz Fest mit dem Bett aretierbar 10
11 Hauptrisikofaktor - Beatmung I Wechsel des Beatmungsgerätes 43% der transportierten Beatmungspatienten erfahren eine nachhaltige Oxygenierungsstörung 1/5 hiervon erholt sich erst nach 24h auf die Ausgangswerte Risiko der Ventilator assoziierten Pneumonie (VAP) verdreifacht sich Akzidentielle Atemwegsverlegung, Tubusdislokation oder Extubation 11
12 Hauptrisikofaktor - Beatmung II Was können wir dagegen tun? Auswahl eines für den Patienten geeigneten Beatmungsgerätes Vor Transportbeginn gründliche Beatmungspflege (Absaugen des Mund- Nasen-Rachenraumes, Mundpflege, sichere feste Fixierung des Tubus) Aufrechterhaltung einer Oberkörperhochlagerung während des Transports BGA Kontrolle vor-, während- (bei Interventionen), und nach dem Transport Mitführen des Equipments zur Atemwegssicherung, auch alternativer Verfahren wie z.b. Larynxtubus 12
13 Hauptrisikofaktor Beatmung III Falsch?: Flaschenvolumen x Druck O2 Liter Beispiel: 3l x 180 bar 540 l O2 540 l O2 / 9l AMV= 60min Richtig: Volumen x (Druck -30bar *) Beispiel: O2 Liter 3l x 150 bar 450 l O2 An das Betriebsgas gedacht? 450 l O2 / 9lAMV + 1l /min = 45min 13
14 Hauptrisikofaktor Kreislauf I Herz-Kreislauf-System Akzidentielle Unterbrechung der kontinuierlichen Medikamentenzufuhr insbesondere bei Katecholaminen und Vasodilatatoren Verlust von Kathetern insbesondere ZVK s, und Arterie Funktionsstörungen von passageren Herzschrittmachern oder intraaortaler Ballongegenpulsation Lagerungsveränderungen Unangepasste Fahrweise Stressreaktion des Patienten 14
15 Hauptrisikofaktor Kreislauf II Wie lassen sich diese Gefahren minimieren? Überprüfen der Durchgängigkeit und sicheres Fixieren ALLER Zugänge, u.u. ist es ratsam vor einem geplanten Transport Zugänge neu anzulegen! Frühzeitiges wechseln aller laufenden Infusionen, mglst. über die geplante Transportzeit hinaus und Bereitstellen von Wechselspritzen Überprüfen der Gasvorräte (O2, NO, Helium) Überprüfen der Akkukapazitäten Mitführen von Notfallmedikamenten nach klinikinternen Standard 15
16 Hauptrisikofaktor - Kreislauf III Darüber hinaus: Ausreichende Anxiolyse und Analgosedierung, bei Transporten ins MRT, mit dem Hubschrauber, sorgen Sie zusätzlich für einen Gehörschutz (Kopfhörer, Ohropax) Ziehen Sie u.u. weitere Personen hinzu: Bettenschieber, Kardiotechniker und achten Sie auf eine angepasste Fahrweise 16
17 Weitere Risikofaktoren Hypothermie, entweder durch den Transport selbst oder die durchzuführende Intervention Betriebsinterne Probleme: Warten vor Aufzügen, Wartezeiten vor Untersuchungsräumen, mangelnde Absprachen 17
18 Tipps zum Schluss: Überprüfen Sie vor der Abfahrt, vor und nach der Intervention und nach der Wiederankunft auf der Intensivstation: Beatmung: Tubuslage, Fixierung, Cuffdruck, Verlauf der Beatmungsschläuche, Parameter Monitoring: passen die Messwerte, Alarmgrenzen, Messinterwalle Zugänge: Durchgängig?, Stellung der Drei-Wege-Hähne?,Laufrate? Lagerung: Polsterung?, Dekuprophylaxe?, 18
19 Tipps ganz zum Schluss: Wenn Fehler passieren: Sprechen Sie diese SOFORT und OFFEN an! Nutzen Sie diese, damit andere davon lernen können. Schicken Sie Ihre Mitarbeiter auf den DIVI-Kurs Intensivtransport Nehmen Sie die Thematik in Ihren Einarbeitungskatalog mit auf. Behandeln Sie das Thema in Ihrer Fachweiterbildung 19
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
2.2.1 Grundlagen der Personalauswahl Durchführung des Patienten transports in Bezug auf die Personalkompetenz 11
1 Warum jetzt? 1 Uwe Hecker 2 Grundlagen 3 Uwe Hecker, 2.1 Patiententransport 3 2.2 Personalauswahl 4 2.2.1 Grundlagen der Personalauswahl 4 2.2.2 Durchführung des Patienten transports in Bezug auf die
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