Fugenelemente oder Kompositionsstammformen?

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1 Fugenelemente oder Kompositionsstammformen? Referat: Fugenelemente oder Kompositionsstammformen Antje Herold-Langer, Angelika Port, Silke Peters, Pauline Villentschuk, Stefan Büch, Sascha Filyuta Lehrstuhl für Korpuslinguistik Humboldt-Universität,

2 Gliederung Definition der Fugenelemente Verteilung der deutschen Fugenelemente Problemstellung Erklärungsansätze Phonologisch Flexionsmorphologisch Derivationsmorphologisch Semantisch Syntaktisch Zusammenfassung Vorgehensweise Literatur

3 Fugenelemente - Definition Fugenelemente sind [.] semantisch leer und insofern Ausnahmen unter den Wortbildungseinheiten. Sie haben ausschließlich morphologische Funktionen;[ ] Donalis (2002), S.45 Es wird zwischen Derivations- und Kompositionsfugen unterschieden, hier werden nur die Kompositionsfugen betrachtet Im FNHD gehäuftes Auftreten von Komposita und somit Fugen durch Zusammensetzung von NP wie z.b. gotes poto (ahd) Fleischer/Barz (1992), S. 136

4 Fugenelemente Definition II Fugenelemente (FE) werden dem Erstglied zugeordnet Begründungen nach Fuhrhop (1998): Das Fugenelement wird vom Erstglied bestimmt Die Form des FE steht in engem Zusammenhang mit dem Flexionssystem des Erstgliedes Bei Koordination verbleibt das Fugenelement beim Erstglied Frühlings- und Herbsttage, Versicherungs- und andere Vertreter

5 Fugenelemente Häufigkeit des Vorkommens Verteilung der im Deutschen vorkommenden FE (Deutsche Wortbildung, S. 69) Fuge Determinativ-Nominalkomposita Nullfuge 72.8% -(e)s 14,8% -(e)n 9,7% -er 0,7% -e 1,3% sonstige 0,7%

6 Fugenelemente - Problemstellung Manche Erstglieder bilden Komposita mit verschiedenen FE Kinderschuh, Kindesmissbrauch; Arbeitsessen, Arbeitgeber warum? FE werden anscheinend regelhaft gesetzt, wie man aus der Beobachtung des kindlichen Erstspracherwerbs schließen kann, die zu Grunde liegenden Regeln sind noch nicht vollständig entschlüsselt. Allgemeine Frage: Was beeinflusst die Auswahl des FE s?

7 Kompositionsstammform Theorie alternativ zu den freien FE. Annahme von Kompositionsstammformen (KSF) die zu jedem Lexem als Einheit gelernt werden Flexionsstammform werk KSF werk werks Wie in Werkzeug, Werksleitung

8 Kompositionsstammform II KSF werden beim L1 Erwerb gelernt und sind im mentalen Lexikon beim Lexem repräsentiert. Nötige Regeln zur Verbindung von Erstglied und FE fallen bei der Annahme von KSF weg. Das später beschriebene Problem der unparadigmatischen FE würde sich nicht stellen. Für die Lexeme die mehrere KSF aufweisen müsste es Regeln geben die die Auswahl der jeweiligen KSF bei Komposition bestimmen.

9 Fugenelemente Beschreibungsebenen und Erklärungsansätze Phonologisch Flexionsmorphologisch Derivationsmorphologisch Semantisch Syntaktisch

10 Phonologisch Prosodische Motivation Alle Fugenelemente ausser -s und -n sind silbisch, wobei -n nur in den unbetonten Schwa-Silben auftritt. Man kann vermuten, dass alle Fugenelemente bis auf -s eingesetzt werden können, um eine direkte Aufeinanderfolge mehrerer betonter Silben zu vermeiden, so heißt es zwar Rindfleisch, aber Rinderhackfleisch. Markierung der Morphemgrenze durch eine Silbengrenze. Markierung der Morphemgrenze durch eine Silbengrenze. Diese Funktion wird z.b. bei -s angenommen, denn viele Stämme, die auf [t] auslauten, bilden ihre Kompositionsstammform auf -s: Arbeitsessen. Gerade [t] könnte aufgrund seiner niedrigen Sonorität häufig in den Anfangsrand der nächsten Silbe gezogen werden, zum Beispiel *Hochzei.trausch Hochzeits.rausch. (Sonoritätshierarchie)

11 Flexionsmorphologisch 1 Paradigmatisch vs. unparadigmatisch Paradigmatisch: Die Kompositionsstammform entspricht einer Wortform aus dem zugrunde liegenden Flexionsparadigma : Mann, Mannes, Männer z.b. in: Mannjahr, Mannesstamm, Männerheim. Unparadigmatisch: Die Kompositionsstammform entspricht keiner Wortform aus dem zugrunde liegenden Flexionsparadigma, z.b. Versicherungsagent, wo s nicht zum Flexionsparadigma von Versicherung gehört.

12 Flexionsmorphologisch 2 Genuseinfluss des Erstgliedes auf die Auswahl des FE nach Fuhrhop (1998): positive Beispiele negative Beispiele Derivationell einfach Schwache Maskulina, Feminina auf Schwa -en bzw. n Menschenmenge, Laubenpieper Duschvorhang, Brühwürfel, Hilfsdienst Pluralbedeutung möglich & Pluralbildung auf -e, -er, -en -e, -er, -en Sprachenschule Sprachschule, Schweinsbraten, Kinderschuhe

13 Flexionsmorphologisch 3: Problem der Lexikalisierung Fuhrhops Annahme: Bei den Ausnahmen in dieser Systematisierung handelt es sich um Lexikalisierungen. Es müssten relativ viele Lexikalisierungen angenommen werden, wir vermuten es greifen vielleicht andere Kriterien. Pluralbildung auf e, er, -en keine Pluralbedeutung möglich: Kinderschuh generische Klassenbildung: Schweinebraten, Frauenbein, Männerkopf, Kinderbekleidung

14 Flexionsmorphologisch 4: Problem der Lexikalisierung II Es gibt verschiedene Komposita die sich als Minimalpaar gegenüberstehen wie z.b. Kindererziehung, Kindeserziehung; Kinderentführung, Kindesentführung, hier bei einem der Komposita Lexikalisierung anzunehmen ist fragwürdig. Das jeweils erste Beispiel der Paare wird pluralisch interpretiert, das jeweils zweite singularisch, was als Indiz gewertet werden könnte das FE nicht komplett semantisch leer sind Es handelt sich um Rektionskomposita, es wäre nachzuweisen, ob es für Rektionskomposita eigene Fugensetzungsregeln gibt die mit anderen Regeln konkurrieren.

15 Derivationsmorphologisch - morphologische Gliederung Durch die Kompositionsstammform wird eine bedeutungsunterscheidende Hierarchisierung verdeutlicht. Werkzeug Handwerkszeug, aber nicht *Handswerkzeug. Meistens realisiert -s diese Funktion.

16 Semantisch Pluralbildung Semantische Interpretationsebene dient der Mehrzahlbildung: z.b. Bücherregal, aber es gibt auch Ausnahmen, wie z.b. Buchladen, Buchhandlung. Ferner wird in einigen Fällen die Singular- oder Pluralform durch den Determinierer des Erstgliedes bestimmt wie Einwegflasche Zweiwegekatalysator. In solchen Fällen wird das Erstglied singularisch oder pluralisch interpretiert Annahme: z.b. Buchladen Leihübersetzung, danach Buchhandlung analog zu Buchladen gebildet.

17 Syntaktisch Zugehörigkeitrelation Die Syntaktische Erklärung dient der Verdeutlichung des Genitivverhältnisses z.b. Amtsdiener (der Diener eines Amtes). Es gibt Ausnahmen: Lieblingsgetränk, Lebensentscheidung.

18 Zusammenfassung Es sind folgende Erklärungsmöglichkeiten genannt worden: Herstellung einer besseren prosodische Struktur Markierung der Morphemgrenze Strukturierung des Kompositums Markierung des Genitivverhältnisses und möglicher semantischer Einfluss. Keine dieser Funktionen führt zur vollständigen Antwort auf die Frage wann welche Fuge oder wann welche KSF bei mehreren Möglichkeiten gesetzt wird.

19 Zusammenfassung II Vielleicht gibt es noch unberücksichtigte Kriterien. Wir vermuten das es bei der Fugensetzung eine Hierarchisierung beim Greifen der verschiedenen Kriterien gibt. Vielleicht gibt es allgemeine Tendenzen zu einem einheitlichen FE im Deutschen. Wenn man KSF als Grundlage für Komposition annimmt, muss die Erklärung für den Gebrauch einer bestimmten KSF entweder in der ganzen komplexen Wortform oder in der Art des Zweitgliedes liegen, die bis jetzt nur wenig berücksichtigt wurde, da man davon ausging, dass die FE ausschließlich vom Erstglied abhängig sind.

20 Unsere Vorgehensweise Nur Erstglieder mit mehreren KSF untersuchen, weil diese problematisch sind. Auswahl einer bestimmten Anzahl, z.b. 20, von Erstgliedern mit mehren KSF und Suche in einem Korpus, welche KSF tatsächlich mit diesem Erstglied auftreten. Den Einfluss des Zweitgliedes könnten wir prüfen, indem wir nach Komposita mit bestimmten Zweitgliedern suchen. Um Entwicklungstendenzen zu finden, Untersuchung von Fremdwörtern als Erstgliedern. Alles müssen wir manuell auswerten und nach Gemeinsamkeiten durchsuchen.

21 Literaturverzeichnis Deutsche Wortbildung (1991): Fugen: Die formale Verbindung zwischen den Konstituenten. In: Vierter Hauptteil: Substantivkomposita. Berlin. Donalis, Elke (2002): Die Wortbildung des Deutschen. Ein Überblick. Tübingen Eisenberg, Peter (1998): Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Stuttgart. Fleisch, Wolfgang/Barz, Irmhild (1992): Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Unter Mittarbeit von Marianne Schröder. Tübingen Fuhrhop, Nanna (1996): Fugenelemente. In: Deutsch- typologisch, ed. E. Lang und G. Zifonun. Berlin, S Fuhrhop, Nanna (1998): Grenzfälle morphologischer Einheiten. Tübingen. Krott, Andrea (2001): Analogy in Morphology. The Selektion of Linking Elements in Dutch Compounds. MPI Series in Psycholinguistics, Nijmegen Lüdeling, Anke and Fitschen, Arne (2002): An integrated lexikon for the analysis of komplex words. In: Procceedings of EURALEX 2002

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