4.te Sylter Tagung Coaching und Mee(h)r vom November 2016

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1 4.te Sylter Tagung Coaching und Mee(h)r vom November 2016 HochschulCoaching: An welchen Kriterien für - Struktur, - Prozess, - Ergebnis / Wirkung von Coaching wollen wir uns an unseren Hochschulen orientieren? - auf welche Kriterien können wir uns einigen - und wie wollen wir sie kommunizieren? HochschulCoaching umfasst im Rahmen der Prozessbegleitung immer auch Elemente der Fachberatung. Dabei balanciert und gestaltet der Coach das Verhältnis von Prozessbegleitung und Fachberatung im Rahmen der Auftragsklärung und der Durchführung des Coachings. Dies ist eines der Ergebnisse der letzten Sylter Tagungen auf denen wir jetzt aufbauen. In den s und Live-Coachings geht es dieses Jahr um folgende Fragen: - Welche Strukturen werden benötigt, damit Coaching gelingen kann? (strukturell, organisatorisch, vertraglich, personell, materiell )

2 - Wie sollte der Coaching-Prozess gestaltet werden, damit Coaching gelingen kann? (vom Erstgespräch über den Verlauf bis zur Reflexion zum Abschluss) - Welche Ergebnisse / Wirkungen können erreicht werden sowohl für Coachees als auch für die Hochschule? Wie können wir sie wahrnehmen und beschreiben? Die einzelnen Ergebnisse führen wir in einem Großgruppenworkshop am Donnerstag zusammen unter der Frage, auf welche Kriterien wir uns verständigen können und wie wir diese kommunizieren wollen. Programm der Tagung Stand: 12. Juni 2016 Dienstag, der 1. November 2016 Anreise bis 16:30 16:30 18:00 Begrüßung und gemeinsamer Einstieg in das Thema: An welchen Kriterien für o Struktur, o Prozess, o Ergebnis / Wirkung von Coaching orientieren wir uns an unseren Hochschulen zur Zeit? 18:00 Abendessen 19:30 21:00 s / Live-Coachings / Cantienica Coaching-Richtlinien im Netzwerk hdw nrw (Netzwerk Hochschuldidaktische Weiterbildung Nordrhein-Westfalen) Coaching und Beratung an Hochschulen brauchen einen klaren Rahmen, um allen Beteiligten Verlässlichkeit und Transparenz zu gewährleisten und so auch zur Qualitätsentwicklung

3 beitragen zu können. Im hochschuldidaktischen Netzwerk hdw-nrw gibt es seit 2001 regelmäßige Einzelangebote für Lehrende und Neuberufene im Bereich lehrbegleitende Beratung, kollegiale Beratung sowie Coaching und Beratung. Im Zuge der Qualitätsentwicklung und der Re-Akkreditierung des Programms des Netzwerks hdw nrw - Hochschuldidaktische Weiterbildung der Hochschulen des Landes Nordrhein- Westfalen wurden parallel zu den leitergrundlagen, die jede/r leiter/in anerkennen und unterschreiben muss, mit allen beteiligten Hochschulcoaches Coaching- Richtlinien für die Coachings im Netzwerk entwickelt, seit 2016 eingesetzt und jede/r Coach wird vor seinem ersten Einsatz im Netzwerk darauf verpflichtet. Das Team der Hochschulcoaches hdw nrw trifft sich regelmäßig zur kollegialen Beratung und Fortbildung und überarbeitet die Coaching-Richtlinien in regelmäßigen Abständen. Diese Richtlinien sollen in diesem vorgestellt und diskutiert werden. Außerdem werden die beiden leiterinnen über ihre Erfahrungen als Organisatorin und "Matcherin zwischen Coaches und Coachinginteressent/in bzw. externem Coach berichten. Prof. Tobina Brinker, hdw nrw - Zentralstelle Bielefeld in FH Bielefeld Eva Maria Schumacher, Hagen Herausforderungen aus der Veränderung - auch Berater müssen über den Tellerrand schauen Dieser möchte die Feldkompetenz des Beraters/in in der Arbeitswelt Hochschule in den Fokus stellen. Welche Veränderungsprozesse und zukünftige Herausforderungen werden von den Beratern/innen wahrgenommen? Welche werden von ihnen übersehen? Welche Veränderungen und welche Veränderungsnotwendigkeiten nimmt die Hochschule wahr? Wie sind und bleiben die Hochschule als Auftraggeber und die Berater/innen als Auftragnehmer/innen im Gespräch. Wie wirken sich diese auf das Auftrags- und Rollenverständnis des Beraters/in aus und gibt es Auswirkungen auf bestehende Beratungsformate? Andrea Krieg, TU Ilmenau Leiterin Stabsstelle Campus-Familie, Personalentwicklung und Beratung, Familienfreundlichkeit, Gesundheitsförderung, Konflikt- und Bedrohungsmanagement Supervisorin/ Coach (DGSv), Mediatorin

4 Coaching an Hochschulen Was wird angeboten? Versuch eines Überblicks Das Coaching-Angebot an Hochschulen ist sehr vielfältig. Was bedeutet das für die Gestaltung von Strukturen, Prozessen und die Erwartung von Ergebnissen? Unterscheiden lassen sich: - Formate: EinzelCoachings, GruppenCoachings, TeamCoachings, Coachings mit und ohne Lehrbesuch - Auftraggeber in der Hochschule: u.a. Personalentwicklung, Hochschuldidaktik, Hochschulentwicklung, Gleichstellung - Zielgruppen: u.a. (neuberufene) ProfessorInnen, Dekane, Führungskräfte in der Verwaltung, Promovierende und Postdocs - Ziele: u.a. Unterstützung von Personen, Förderung von Karriere, Weiterentwicklung der Hochschule, Verbesserung der Lehre In dem wird ein Überblick gegeben und mit den Teilnehmenden diskutiert und ergänzt. Dr. Jochen Spielmann und Volker Voigt, TU-Braunschweig Live - Coaching Live Coaching mit erlebnisaktivierenden Methoden Erlebnisaktivierende Methoden sind personenzentrierte Techniken aus der humanistischen Psychologie wie zum Beispiel Rollenspiel oder das Spiel einer Szene mit einem leerem Stuhl als Stellvertreter für eine Person oder eine Perspektive. Sie eignen sich zur Exploration und Bearbeitung zwischen- und innermenschlicher Themen im Einzelsetting (1:1) oder in Gruppen. In diesem Live-Coaching wird einführend ein kurzer Info-Input zur Beratungsarbeit mit erlebnisaktivierenden Verfahren gegeben. Im Anschluss wird ein Anliegen eines Teilnehmenden mit einer erlebnisaktivierenden Methode kollegial beraten. Abschließend wird das Setting gemeinsam reflektiert: Welche Strukturen werden benötigt, damit erlebnisaktivierende Methoden im Coaching gelingen? Was bedeutet dies für die Gestaltung des Prozesses und welche Wirkungen lassen sich erreichen? Jens Krey, Leibniz Universität Hannover Cantienica mit kleinen Bewegungen große Wirkungen erzielen Ausgehend von einer eher "lokal" auf die Beckenbodenmuskulatur begrenzten Körperarbeit, hat sich CANTIENICA in den letzten Jahren zu einer ganzheitlichen Methode entwickelt, die das Zwerchfell in den Mittelpunkt der Atmung und Aufrichtung stellt. Wendet man diese Prinzipien konsequent an, dann resultiert daraus eine "Selbsttechnik" die Einblicke in die

5 Zusammenhänge physiologischer und psychologischer Muster erlaubt. Dieser Umstand macht die Methode für jeden zu einer individuellen Herausforderung und Bereicherung. Das aktive Handlungskonzept der Cantienica-Methode wirkt direkt auf die Tiefenmuskulatur und lässt sich wunderbar in den Alltag integrieren. Rückenbeschwerden und Schulterschmerzen kann damit wirksam entgegen gearbeitet werden. An der TU Braunschweig nehmen mittlerweile mehr als 30 Professorinnen und Professoren Einzelstunden in Anspruch. Die Tagung bietet eine gute Gelegenheit, die Methode kennen zu lernen bzw. sich weiter darin zu üben. Dr. Erik Straub, Berlin Mittwoch, der 2. November :00 Cantienica 8:00 Frühstück 9:00 12:00 Keynote und Diskussion: Struktur, Prozess, Ergebnis von Coaching - Ein Überblick zu Forschungsergebnissen Prof. Dr. Heidi Möller Professor für Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel anschließend Weiterarbeit in Kleingruppen 12:00 16:00 Mittagessen und Mittagspause / Strandspaziergänge

6 16:00 18:00 s / Live-Coachings / Cantienica Coaching und Führungskräfteentwicklung In diesem werden Führungskräfte in der Hochschule als Zielgruppe von Coaching- Angeboten in den Fokus genommen. Dabei werden verschiedene Fragen thematisiert, z.b. - Wie kann Coaching in Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung eingebunden werden? - Inwiefern ist eine Philosophie /Konzeption zur Führungskräfteentwicklung notwendig und wie kann sie aussehen? - Welche strukturellen Voraussetzungen sind notwendig, um Coaching für Führungskräfte in der Hochschule anbieten zu können? (organisatorisch, vertraglich, personell, materiell ) Ziele des s sind zum einen, den Teilnehmenden Raum für Reflexionen und Austausch zu diesen Fragen zu bieten. Zum anderen wird den Teilnehmenden beispielhaft vorgestellt, wie das Sachgebiet Personalentwicklung der Leibniz Universität Hannover diese Fragen beantwortet. Karin Griesbach und Jens Krey, Sachgebiet Personalentwicklung, Leibniz Universität Hannover Hochschulcoaching Prozessberatung und/oder Fachberatung - Königsweg oder Dilemma? Überlegungen zur Wirksamkeit. In diesem möchten wir zum einen aktuelle Diskussionen zum Verhältnis von Fachund Prozessberatung vorstellen und dann gemeinsam herausarbeiten, was diese für die Beratung in hochschuldidaktischen Kontext heißen. Ausgehend von beiden Konzepten möchten wir dann beabsichtigte und unbeabsichtigte Wirkungen, die in den verschiedenen Formen der Beratung erzeugt werden, ausloten. Dr. Eva Buff Keller, dipl. Supervisorin/Coach BSO, Universität Zürich, Hochschuldidaktik Dipl.-Psych. Anja Pawelleck, dipl. Supervisorin/Coach, BSO, Universität Zürich, Hochschuldidaktik

7 mit Selbsterfahrung Prozessgestaltung im Coaching mittels Zielbestimmung (als ein Kriterium in der Struktur?) Coaching ist ein zweckgebundener Prozess und kein Schön, dass wir einmal darüber gesprochen haben". Dies bedeutet nicht, dass der Coach ein reiner Erfüllungsgehilfe ist. Coaching ist keine Maßnahme zur Erfüllung vorgedachter Ziele, denn oft werden erst im Coaching-Prozess selbst die eigentlichen Ziele des Klienten deutlich. Der Coach ist daher den gemeinsam im Prozess gefundenen und entwickelten Zielen verpflichtet und diese werden leistungsorientiert verfolgt. Um in diesem Sinne ein optimales Kooperationssystem im Coaching aufbauen zu können, gibt es zieldienliche Zugangsweisen und Tools. Einige davon wie zum Beispiel das wertschätzende Interview werden im vorgestellt. Die Teilnehmenden erhalten Gelegenheit, Tools selbst zu erfahren und sie anschließend für die Anwendung in der eigenen Praxis zu reflektieren. Die Haltung im wertschätzenden Interview ist ein wesentliches Kriterium, dass Coaching gelingt. Als weitere Tools bieten sich z. B. SMART-Modell oder Motto-Ziele an wie auch den Aufbau eines optimalen Beratungssystems. Es geht also um Struktur- wie Prozesskomponenten. Dr. phil. Veronika Strittmatter-Haubold, Heidelberg Visualisieren im Coaching Nicht erst durch Ansätze wie "Visual Facilitating" und "Graphic Recording ist das Visualisieren und Dokumentieren in Trainings und (Großgruppen)Moderationen ein Thema. Gleichwohl bieten sie neue Impulse und Möglichkeiten, die nun auch immer öfter in Coachingprozessen zum Einsatz kommen. In diesem werden nach einem kurzen Visualisierungstraining (am Flipchart mit Eddings) Grundlagen erarbeitet und Ansatzmöglichkeiten für die Dokumentation von Coachingprozessen vorgestellt. In Übungen und gegenseitigen Coachingprozessen werden Möglichkeiten des Visualisierens, wie das innere Team, Konflikte oder Optionen/Wege/Timeline geübt und im Anschluss im Plenum reflektiert und die Umsetzung für Coachings an Hochschulen diskutiert. Eva Maria Schumacher, Hagen 18:00 Abendessen

8 19:30 21:00 s / Live-Coachings / Cantienica Mit welchen Anliegen kommen Coachees? Im wollen wir uns mit den verschiedenen Anliegen, mit denen Coachees in ein Hochschulcoaching kommen, beschäftigen. Denn diese Anliegen sind meist vom jeweiligen Standpunkt, dem Status und vom jeweiligen Rollenverständnis geleitet. Es wird im zunächst in einer konstruktiven Diskussion eine gemeinsame Sortierung von Anliegen nach Statusgruppen vorgenommen werden. Dieses Ergebnis wird vor dem Hintergrund der Kriterien - Struktur, Prozess und Ergebnis diskutiert. Dr. Sabine Brendel, Berlin - Lehre-Beratung & Begleitung-Moderation HochschulCoaching für Promovierende und Postdocs: Welche spezifische Kriterien für Struktur, Prozess und Ergebnis brauchen wir in diesem Kontext? Durch die seit Jahren lauter werdende Kritik an der Situation des wissenschaftlichen Nachwuchs, aber auch durch Reformansätze wie strukturierte Graduiertenprogramme, die Etablierung von Nachwuchsgruppen und Juniorprofessuren wurden Promovierende und Postdocs in den letzten zehn Jahren zu einer wichtigen Zielgruppe für Angebote, die sich im weiten Sinne der Personalentwicklung zurechnen lassen. Neben -Formaten haben dabei auch individuelle Beratungs- und Coachingsettings eine wachsende Bedeutung. Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei häufig die Unterstützung bei der Gestaltung der eigenen beruflichen Biographie, aber auch bei der Wahrnehmung von zunehmend eigenverantwortlichen Tätigkeiten wie Betreuungs- und anderen Führungsaufgaben bei Postdocs. Das Feld ist aktuell noch dominant durch lokale Angebote, Experimente und die Abwesenheit übergreifender Qualitäts-Standards geprägt. Welche Kriterien wären sinnvoll, um Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität zu bewerten und zu entwickeln? Inwiefern verlangt die Arbeit mit Promovierenden und Postdocs nach eigenständigen Kriterien gegenüber anderen Formen des HochschulCoachings? Der soll dazu dienen, sich über vorhandene Formate und (implizite oder explizite) bestehende Kriterien auszutauschen, diese zu reflektieren und gemeinsam Perspektiven zur Weiterentwicklung zu erarbeiten. Prof. Dr. Martin Zierold, Karlsruhe Martin Zierold ist Professor für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft an der Karlshochschule International University in Karlsruhe und Adjunct Professor für Organisationstheorie und Change Management am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Darüber hinaus arbeitet er als freiberuflicher Coach, Lehrtrainer und Berater vor allem für Hochschulen, Forschungsund Kultureinrichtungen. Mit der Personalentwicklung für Promovierende und Postdocs befasst er sich seit seiner Zeit als Wissenschaftlicher Geschäftsführer und Principal Investigator des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Universität Gießen ( ). Für eine Übersicht seiner Publikationen und weiterer Aktivitäten siehe mail@martinzierold.de

9 Welche Kriterien für Struktur Prozess Ergebnis sind Coaches (und für Coaches) an Hochschulen wichtig? Coaches an Hochschulen agieren in einem komplexen und sich gleichzeitig ständig veränderndem Umfeld: Gründliche Auftragsklärung ist daher eine der Grundvoraussetzungen für das Gelingen und gleichzeitig eine besondere Herausforderung. Diese besteht vor allem in der Haltung des Coaches zu den internen Veränderungs- und Machtprozessen an der Hochschule. Coaching an Hochschulen muss immer wieder zwischen Reparaturarbeiten am jeweiligen Teilsystem, guten Feedbackprozessen und der strategischen Ausrichtung der Hochschule balancieren. Dafür benötigen Coaches neben einer umfangreichen Feldkenntnis eine gediegene Ausbildung als Coaches. Nicht umsonst schlägt die Deutsche Gesellschaft für Beratung einen Ausbildungsumfang von ca. 750 Stunden vor, den nur wenige, aktuell angebotene Ausbildungen, erreichen. In dem geht es darum zu erarbeiten,was Coaches können sollten, um in den komplexen Wirklichkeiten an Hochschulen erfolgreich arbeiten zu können. Wie können sich Coaches dabei unterstützen und begleiten? Andrea Krieg, DGSv, TU-Ilmenau und Dr. Jochen Spielmann, DGSv, TU- Braunschweig

10 Donnerstag, der 3. November :00 Cantienica 8:00 Frühstück 9:00 12:00 Großgruppenworkshop (Kombination aus Plenum und Kleingruppen) Welche Kriterien für Struktur, Prozess, Ergebnis, Wirkung sind mir und uns in den letzten beiden Tagen wichtig geworden? 12:00 16:00 Mittagessen und Mittagspause / Strandspaziergänge 14:00 Cantienica 16:00 18:00 Großgruppenworkshop Wir entwickeln Systematiken (z.b. Landkarten, Mindmaps, Matrizen) wie wir die am Vormittag gesammelten Kriterien beobachten und beschreiben können. 18:00 Abendessen 19:30 21:00 Großgruppenworkshop Wir stellen uns die am Nachmittag entwickelten Systematiken vor und diskutieren: auf welche Kriterien können wir uns einigen? Freitag, der 4. November :00 Cantienica 8:00 Frühstück 9:00 11:00 Großgruppenworkshop Wie wollen wir die Kriterien auf die wir uns am Vorabend geeinigt haben kommunizieren? (u.a. in unseren Arbeitsstellen, Hochschulen, gegenüber unseren Coachees und Coaches) 11:00 Verabschiedung