Trainingslehre 1. Das Coaching-Leitbild. Aufgaben und Verhalten des Übungsleiters bei der Mannschaftsführung
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- Berndt Kohl
- vor 7 Jahren
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1 Trainingslehre 1 Das Coaching-Leitbild Aufgaben und Verhalten des Übungsleiters bei der Mannschaftsführung Folienskript zur Fortbildungsveranstaltung der SG Hamburg Nord
2 1. Allgemeine Grundlagen
3 Was ist ein guter Trainer? Man ist es nicht, man wird es durch Kompetenz und Fachwissen Pädagogische Talente und Fähigkeiten Bereitschaft für ständiges Lernen Fähigkeit zur Analyse Bereitschaft zur Selbstkritik Motivation und Hingabe Zielstrebigkeit
4 Ein guter Trainer hat... Realistische Selbsteinschätzung Selbstbewusstsein Positives Denken Überzeugungskraft Führungsanspruch Kommunikationsfähigkeit Soziale Kompetenz Begeisterungsfähigkeit Durchsetzungsfähigkeit Flexibilität Initiative Kreativität Emotionale Stabilität Belastbarkeit Humor Geduld Ausdauer Systematik/Planung Supermann/frau?
5 Bevor es losgeht Mache dir bewusst: Du bist der Leiter eines Teams und hast eine Führungsaufgabe Du trägst vielfältige Verantwortung Du entscheidest über Auftreten und Umgangsformen ( Kultur ). Du bist Vorbild Du bist nicht allein
6 Gemeinschaft braucht Regeln Vereinbare mit den Spielern Regeln Halte dich selbst an diese Regeln Gegenseitiger Respekt Fairness Solidarität (Zusammenhalt auch nach dem Sport) Pflichten für alle Die Leistung des Einzelnen zählt, aber das Team geht vor!
7 Hierarchie und Teambildung Sorge für Anerkennung der Hierarchie Fordere Respekt. Verdiene dir Respekt. Setze nachvollziehbare Prioritäten, verkünde sie und setze sie durch. Sei bereit, deine Entscheidungen zu erläutern. Den Zeitpunkt dafür bestimmst du. Ein Trainer sollte offen sein für andere Meinungen und zuhören, aber die Entscheidung liegt bei ihm! Verstehe dich als Förderer deiner Spieler: Schraube dein Ego zurück. In einem Team ist niemand der wichtigste.
8 Normen und Regeln Bestimme das Verhalten im Training und Spiel, aber auch für das Umfeld (Eltern): Präge die Kommunikation (wie reden wir miteinander?) Fördere und fordere soziale Tugenden Erziehe zur Urteilsfähigkeit Ermutige zur Selbstkritik Verlange Selbstverantwortung Sorge für gute Arbeitsbedingungen, z.b.: Pünktlichkeit Hilfsbereitschaft (Auf- und Abbau) Ruhezeichen
9 Ziele im Kinder- & Jugendtraining Entwicklungen Erfahrungen - Erfolge Motorisches Lernen Koordination Athletik Beweglichkeit Techniken Persönlichkeitsentwicklung Fairness Teamfähigkeit Kooperationsbereitschaft Leistungsbereitschaft Selbstvertrauen Individualität Durchsetzungsvermögen Beharrlichkeit Selbstkritik... Nicht: Meisterschaften gewinnen!
10 2. Coaching in der Praxis
11 Vor dem Spiel Routinen für die Spielvorbereitung Umfeld organisieren Auswärtsspiel: Fahrer Heimspiel: Kampfgericht Treffpunkte und zeiten Trikots und Ausrüstung Gemeinschaftliches Aufwärmen Spieler individuell einstellen, Ziele vorgeben Stress minimieren (z.b. durch Rituale) Ablenkung minimieren
12 Nach Spielbeginn Ein- und Auswechseln Mannschaft mit Präsenz unterstützen Anfeuern, loben Wohldosiert und konstruktiv kritisieren Einzelne Spieler zur Bank rufen und spezifische Anweisungen geben Bankspieler fokussieren, auf Einsatz vorbereiten Kontakt mit Schiedsrichtern und Kampfgericht. Achtung: Vorbild. Entscheidungen akzeptieren! Körpersprache: Souveränität und Zuversicht ausstrahlen
13 Die Halbzeitpause Ziele: Erholung, Leistungssteigerung Achtung: Spieler sind evtl. erschöpft und emotionalisiert (wütend/frustriert/euphorisiert/überheblich) Die Aufnahmefähigkeit und bereitschaft ist begrenzt. Zeit geben, Erholung ermöglichen Neu motivieren Ermutigen, aufmuntern
14 Nach dem Pausenpfiff Zügiges Verlassen der Spielfläche Streitgespräche unterbinden bzw. sofort beenden 2-3 Min. Cool down, erfrischen, trinken Ent-Emotionalisierung (Tiefatmung, Stille) Besprechung in Kreis oder Hufeisenform Erst sprechen, wenn alle Spieler anwesend und aufmerksam sind Augenkontakt suchen Nicht eingesetzte Spieler wärmen sich mit Torwart in der Halle auf.
15 Die Halbzeitbesprechung Nicht überfordern: 2 Themen maximal Kurze prägnante Sätze mit Pausen Klare Anweisungen (ggf. mit Namen) Mehr Lob als Kritik Lösbare Aufgaben Positiv und konstruktiv formulieren Keine Analysen und Spielberichte (blabla) Keine NICHT-Botschaften
16 Die Halbzeitbesprechung Keine Diskussionen zulassen Dazwischenreden unterbinden, Redezeit zuweisen Möglichkeit zur Absprache geben ( klärt das jetzt ) Konflikte und Kompetenzen klären Wichtigste Punkte wiederholen und am Schluss zusammenfassen Besprechung gemeinsam beenden Geeignetes Zeitschema: Minuten
17 Nach dem Spiel Bei der Mannschaft bleiben Spieler noch kurze Zeit zusammenhalten Mit-Leiden, trösten oder feiern Emotionen auffangen, Konflikte verhindern Keine Spielanalyse Keine Schuldzuweisungen Positiv denken
18 Training vs. Coaching Training Leistungsvermögen verbessern Neues erwerben Reserven schaffen Diskutieren, abwägen, entscheiden Gespräch suchen Lehrreiche Fehler provozieren & zulassen Spieler bis an die Grenzen fordern Coaching Leistungsbereitschaft optimieren Gelerntes situationsgerecht anwenden Reserven mobilisieren Analysieren, Führen Positive Anweisungen formulieren Fehler vermeiden Leistung im Bereich der Möglichkeiten abfordern
19 Zentrale Aufgaben des Trainers Analysieren Ziele setzen Planen Kommunizieren Entscheiden Umsetzen Kontrollieren Korrigieren - Rückkoppeln
20 Organisation des Trainings Effektive Nutzung der Trainingszeit Pünktlicher Beginn: Mannschaft und Trainer 10 Min. früher in der Halle Trainingsdauer = Hallenzeit + Besprechungszeit Keine Ansagen in der Hallenzeit Besprechungszeit nach Ende der Hallenzeit Gemeinsames Duschen der Mannschaft ist Pflicht! Eltern ca. 20 Min. nach Trainingsende bestellen
21 Durchführung des Trainings Themen und Ziele des Trainings nennen Gemeinsamer Beginn, gemeinsames Ende Gemeinsamer Auf- und Abbau Ruhezeichen vereinbaren und anwenden Für Disziplin sorgen (altersgemäß) Inhalte intensiv und beanspruchend trainieren Erholungs- und Trinkpausen einplanen. Keine eigenmächtige Pausennahme zulassen!
22 Planung? Ja, bitte! Planen von Zielen, Inhalten, Zeiten und Meilensteinen Planen von Methoden und Arbeitsmitteln Saisonplan Wochenplan Tagesplan Erfolgskontrollen Datenerhebung und -auswertung
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