Mitarbeiter einschätzen
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- Kornelius Morgenstern
- vor 7 Jahren
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1 ... aber richtig! Zu den wichtigen Führungsaufgaben gehört es, die Mitarbeiter in ihren Stärken und Potenzialen richtig einzuschätzen, zu fördern, zu entwickeln und zu Leistung zu motivieren. Zwei Modelle helfen Ihnen, eine Analyse über Ihren Mitarbeiter zu erstellen, die Ihnen dann Handlungsoptionen gibt, wie dieser Mitarbeiter am Besten geführt wird. Über die LIFO -Methode können Sie bei guter Beobachtung Ihrer Mitarbeiter die Stärken und Vernachlässigungen in den Verhaltensweisen erkennen. Beobachten Sie über einen längeren Zeitraum, wie Ihr Mitarbeiter arbeitet, wie er an Aufgaben heran geht, wie er mit Ihnen spricht, welche Fragen bevorzugt gestellt werden, wie er sich in der Gruppe verhält etc. Diese Beobachtungen gleichen Sie mit den LIFO - Stilbeschreibungen ab. Das Reifegrad Modell von Hersey & Blanchard richtet sich an der Kompetenteinschätzung über den Mitarbeiter aus. In welchem Entwicklungsstand befindet sich Ihr Mitarbeiter. Aus der Einschätzung beider Modelle ergeben sich verschiedenen Kombinationen, die zu unterschiedlichen Handlungsstrategien führen 1
2 Das Reifegrad-Modell (Hersey & Blanchard) Welche fachlichen Stärken und Schwächen weist der Mitarbeiter auf? Wie sieht der Lern-/Entwicklungsplan der nächsten Monate aus? Welche Maßnahmen helfen dem Mitarbeiter in seiner fachlichen Entwicklung? 2
3 Die LIFO -Methode (Katcher & Atkins) Welche LIFO -Stile nehmen Sie bei Ihrem Mitarbeiter wahr? Geben Sie Beispiele! Wo sehen Sie mögliche Übertreibungen? Geben Sie Beispiele! Welcher LIFO -Stil wird bei diesem Mitarbeiter vernachlässigt? Für welche Aufgaben braucht der Mitarbeiter aber diese Stärken? 3
4 Handlungsstrategien bei Bevorzugtem LIFO -Stil Unterstützend/Hergebend Ein sehr loyaler Mitarbeiter, der gute Qualität abliefert. Diese Mitarbeiter werden gerne immer wieder mit schwierigen Aufgaben betraut, weil man sich auf sie so gut verlassen kann. Vorsicht, hier ist die Anerkennung und Wertschätzung gegenüber der Arbeitsleistung, Qualität und Loyalität wichtig. Dieser Mitarbeiter möchte gerne als Ratgeber eingebunden werden, um Sie zu unterstützen. Trotz hoher Kompetenz braucht dieser Mitarbeiter viel Informationen über die Hintergründe der Vision, Strategie, Firmenpolitik etc. Aus diesen Informationen wird die eigene Glaubwürdigkeit abgeleitet, die für diesen Stil sehr wichtig ist. Dieser Stil kommt dann in eine schwierige Situation, wenn die Firma etwas von ihm verlangt, hinter dem er nicht stehen kann. Die Reaktionen sind dann kritisches Fragen oder in Frage stellen bis hin zu Verweigerung. Hier kommen Sie nur mit vertrauensvollen Gesprächen weiter, in denen Sie Verständnis für die Wertekonflikte zeigen. Der Mitarbeiter braucht Hintergrund und Transparenz zu den an ihn gestellten Aufgaben, um seine eigenen Werte mit der Aufgabe abgleichen zu können. Damit stellt der Mitarbeiter sicher, dass er glaubwürdig seine Arbeit leisten kann. Wenn er von den Aufgaben überzeugt ist, kann er mit viel Engagement arbeiten, wenn nicht, so kann hier Widerstand auftreten. Der Mitarbeiter ist vor allem über wertvolle Anerkennung zu motivieren, er kommt aber nicht unbedingt von sich aus und preist Erfolge an, er erwartet, dass Sie seine Leistungen wahrnehmen und wertschätzen. Beobachten Sie ihn, damit sich dieser Mitarbeiter nicht zu viel aufbürdet oder durch zu viel Hilfe für die anderen seine eigenen Aufgaben nicht schafft. Siehe Meister. Hier sind keine gravierenden Unterschiede zwischen den zwei Kompetenzstufen bemerkbar. Geht vorsichtig an die Aufgaben heran, will alles richtig machen. Hat hohe Ansprüche an sich und stellt sein Tun in Frage. Braucht vom Vorgesetzten Unterstützung und Wertschätzung oder einen guten Sparringspartner aus der Gruppe, der sich besonders in der Anfangszeit um ihn kümmert. Geben Sie Anerkennung und zeigen Sie, dass Sie dem Mitarbeiter die an ihn gestellten Aufgaben zutrauen. 4
5 Handlungsstrategien bei Bevorzugtem LIFO -Stil Bestimmend/Übernehmend Ein erfahrener, kompetenter Mitarbeiter mit hoher Aktivitätsorientierung ist für den Vorgesetzten eine starke Unterstützung im Team. Dieser Mitarbeiter braucht wenig Führung. Klare Ziele und Rahmenbedingungen und der nötige Handlungsspielraum sind der Erfolgsfaktor für diesen Mitarbeiter. Bleiben Sie bei diesem Mitarbeiter dennoch regelmäßig in Kontakt. Wenn die Ziele erreicht sind, sucht sich dieser Mitarbeiter auch schon mal selbst neue Aufgaben und Herausforderungen und kann dabei auch über die Kompetenzgrenzen hinweg gehen. Der Mitarbeiter sucht sich die Herausforderungen, ist risikobereit und hat genügend eigene Motivation. Packt Herausforderungen an und bringt diese auch zum Abschluss. Für den Vorgesetzten sehr angenehm, da er hier nicht viel tun muss. Schwierig wird es, wenn dieser Mitarbeiter länger in Routineprozessen arbeiten muss, bei denen es um einen hohen Detaillierungsgrad geht. Dies wird ihn nicht herausfordern und somit können die Arbeitsergebnisse leiden. Beobachten Sie diesen Mitarbeiter weiterhin genau, da er auch Tätigkeiten annimmt, die dem Arbeitsprozess nicht dienlich sind. Er kann dabei auch über die Kompetenzgrenzen hinweg gehen. Siehe Meister. Hier sind keine gravierenden Unterschiede zwischen den zwei Kompetenzstufen bemerkbar. Er wird oft von Vorgesetzten als schwierig empfunden, da er alles ausprobieren, selber tun möchte, aber noch nicht genug Können und Erfahrung hierzu mitbringt. Hier kommt es darauf an, die richtige Balance zwischen Anleitung und eigenem Tun zu finden. Andererseits können Sie diesem Mitarbeiter auch schon herausfordernde Aufgaben geben, an denen er sich beweisen kann, das spornt diesen Mitarbeiter an. Die grundsätzliche Taktik mit diesem Mitarbeiter ist es, ihm Freiraum zu geben und in sehr engen Abständen kurze Zwischenchecks einzulegen. So behalten Sie die Kontrolle, ohne dass sich der Mitarbeiter gegängelt oder gelangweilt fühlt. 5
6 Handlungsstrategien bei Bevorzugtem LIFO -Stil Bewahrend/Festhaltend Ein Mitarbeiter, auf den Sie sich fachlich verlassen können, dessen Arbeit fundiert und detailliert präsentiert wird und der alle Auswirkungen und Risiken berücksichtig. Diesen Mitarbeiter können Sie besonders bei Veränderungsprozessen in seinen Stärken nutzen, da er auf vorhandene Erfahrungen aufbaut und neue Abläufe und Strukturen schaffen kann. Dieser Mitarbeiter braucht bei Veränderungen aber Ihre Unterstützung in der Frage, wie die Veränderung funktionieren kann. Hier ist es wichtig, den Mitarbeiter einzubinden und nach gemeinsamen Wegen zu suchen. Dieser Mitarbeiter arbeitet strukturiert und planvoll, hält sich an Regeln und Routinen. Schnell wechselnde Rahmenbedingungen oder Arbeiten, die ein gewisses Risikopotenzial benötigen, brauchen eine enge Begleitung vom Vorgesetzten, so dass hier keine Unsicherheit entsteht. Bei hoher Ausprägung des Stils Bewahrend/Festhaltend muss der Vorgesetzte auf die Arbeitsweisen des Mitarbeiters achten. Verliert sich der Mitarbeiter im Detail, so kann er in Zeitnot geraten und das Wesentliche aus den Augen verlieren. Geben Sie dem Mitarbeiter Kriterien für die Priorisierung seiner Aufgaben an die Hand. Bearbeiten Sie mit ihm, wie er seine Arbeit effizienter erledigen kann und wo er selbst zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Siehe Meister. Hier sind keine gravierenden Unterschiede zwischen den zwei Kompetenzstufen bemerkbar. Dieser Mitarbeiter beobachtet viel, braucht gute detaillierte Erklärungen und kann dann Aufgaben übernehmen, wenn er sie vorher verstanden hat. Deshalb fragt der Mitarbeiter viel. Mal etwas ausprobieren, ohne zu wissen wie es geht, fällt diesem Mitarbeiter eher schwer. Dieser Mitarbeiter braucht besonders in der Anfangszeit einen strukturierten Plan, wie er sich die verschiedenen Aufgaben erschließen kann, wo er Informationen bekommt und wer dabei für welche Themen der fachliche Ansprechpartner ist. 6
7 Handlungsstrategien bei Bevorzugtem LIFO -Stil Anpassend/Harmonisierend Dieser Mitarbeiter hat weiterhin hohe Qualitäten in der Vernetzung von Themen und Menschen. Er übernimmt fast automatisch Moderationsfunktionen, wenn es notwendig ist, und schaut durch seine hohe Integrationsausrichtung darauf, dass alle Kollegen im Boot sind. Bei unangenehmen Entscheidungen versucht dieser Mitarbeiter, sich dieser Situation zu entziehen, bleibt eher vage und unverbindlich, um niemanden zu verprellen. Andere wissen dann oft nicht woran sie sind. Hier braucht dieser Mitarbeiter die Unterstützung des Vorgesetzten, besonders, wenn es klare Positionen und Aussagen verlangt. Dieser Mitarbeiter hat sich meist über das Team hinaus Netzwerke gebildet, die Pflege dieser Netzwerke braucht Zeit. Viele Vorgesetzte nehmen diese Kommunikationszeit als wenig produktiv wahr, die Netzwerke dieses Mitarbeiter können sich aber, vor allem in Krisensituationen als sehr nützlich erweisen. Schauen Sie gut hin, womit der Mitarbeiter seine Zeit verbringt, bevor Sie ein vorschnelles Urteil ablegen. Dieser Mitarbeiter freut sich auch an neuen Aufgaben, da er hier seine Experimentierfreude gut ausleben kann, starre Regelwerke sind ihm zuwider. Dennoch muss dieser Mitarbeiter gut angeleitet werden, so dass die fachlichen Inhalte nicht zu kurz kommen. Siehe Meister. Hier sind keine gravierenden Unterschiede zwischen den zwei Kompetenzstufen bemerkbar. Dieser Mitarbeiter lernt über den persönlichen Kontakt zu den Kollegen. Schnelle Integration ins Team sind für ihn sehr wichtig. Er ist aber auch jemand, der sich selbst schnell Kontakte aufbaut, auf die Kollegen zugeht und sich ins Team einbringt. Dieser Mitarbeiter sorgt für gute Stimmung im Team, versucht Spannungen raus zu nehmen und schaut, dass es allen gut geht. Sorgen Sie besonders in der Anfangszeit für Lernsituationen im Team oder mit einem Partner. Für diesen Mitarbeiter stehen die Arbeitsinhalte nicht im Vordergrund, zeigen Sie ihm daher immer wieder die Wichtigkeit der Inhalte und seinen Erfolg bei guter Bewerkstelligung auf. 7
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