Markets Weekly

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1 Seite 1 von 5 Aktienmärkte Politische Turbulenzen in den USA Nach den Wahlen in Frankreich hat sich die politische Anspannung in Europa gelöst. Die Ansetzung von Neuwahlen in Österreich konnte an dieser guten Stimmung nichts ändern, obwohl dort gemäß Umfragen die populistische FPÖ stärkste Partei werden kann. Im Gegenzug wurde es nun in den USA politisch turbulent. Die jüngsten Vorwürfe gegen Präsident Trump führten zu der Diskussion über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren. Die Aktienkurse reagierten hierauf am Mittwoch mit Kursrückgängen. Insbesondere der US-Dollar stand kräftig unter Druck (s. Seite 2). Die Marktteilnehmer müssen sich somit immer mehr von den großen Hoffnungen verabschieden, die sie in Donald Trump gesetzt hatten. Zumindest kurzfristig rechnen wir nicht mit großen Fortschritten bei den angekündigten Reformen. Somit fehlt aus unserer Sicht ein positiver Antrieb für die Märkte, weshalb wir bei unserer skeptischen Einschätzung bleiben. Renten & Volkswirtschaft Anleihen legen zu Japan wächst etwas stärker Von der Unruhe am Aktienmarkt konnten die Anleihekurse profitieren. Die Notierungen für Staatsanleihen zogen auf beiden Seiten des Atlantiks an. Im Euroraum gab es hierbei keine Differenzierung zwischen Papieren aus Deutschland, Frankreich oder Italien. Alle Kurse stiegen im gleichen Umfang an. Die vorläufige Inflationsrate für den Euroraum stieg im April auf 1,9 % (1,5 % im März). Die für die Europäische Zentralbank (EZB) wichtige Kernrate (Inflation ohne Energie und Lebensmittel) stieg von 0,7 % auf 1,2 %. Damit nähert sich die Höhe der Inflation dem Zielwert der EZB weiter an. Die japanische Wirtschaft wuchs im 1. Quartal 2017 um 0,5 % gegenüber dem 4. Quartal Das ist der fünfte Anstieg in Folge und ergibt eine Jahreswachstumsrate von 2,2 % nach zuvor 1,4 %. Aufgrund der Geldpolitik der Bank of Japan ist davon auszugehen, dass der schwache Yen das Wachstum weiterhin antreibt.

2 Seite 2 von 5 Trump ist vom Hoffnungsträger zum Belastungsfaktor geworden Wechselkurs des US-Dollars erreicht wieder das Niveau von vor der Wahl Nach dem Wahlsieg von Donald Trump im November 2016 setzten die US-Aktienmärkte zu einem Höhenflug an. Die Investoren erwarteten vom vorherigen Unternehmer Trump zahlreiche wirtschaftsfördernde Maßnahmen. Bis Anfang März 2017 legte der Dow Jones Index deshalb rund 18 % zu. Zusätzlich wurde Trump s Motto Make America great again als Grundlage für eine kräftige Aufwertung des US-Dollars zum Euro genommen. Innerhalb von sechs Wochen nach der Wahl gab der Euro zum US-Dollar von 1,11 USD/EUR auf unter 1,04 USD/EUR nach (s. Grafik). Wechselkurs des US-Dollars zum Euro US-Wahl Nach vier Monaten von Trump s Präsidentschaft gibt es jedoch außer Ankündigungen keine Ergebnisse. Außerdem verstrickt sich der Präsident in immer mehr Probleme: Erst der umstrittene Rauswurf von FBI-Chef Comey, dann der vermeintliche Verrat von Geheimdienst-Informationen an den russischen Außenminister und nun die Vorwürfe wegen Behinderung der Justiz (Anweisung an den ehemaligen FBI-Chef, die Vorwürfe gegen Trump s Wahlkampf-Team nicht weiter zu verfolgen). Somit werden im Moment Stimmen laut, die ein Amtsenthebungsverfahren fordern wie es seinerzeit auch bei Richard Nixon und Bill Clinton der Fall war. Die Märkte reagierten auf diese Nachrichtenlage mit großer Verunsicherung (sinkende Aktienkurse, Schwäche des US-Dollar-Wechselkurses, hohe Nachfrage nach Anleihen und Gold). Die Einsetzung eines Sonderermittlers zur Untersuchung der Vorwürfe könnte vorerst für eine Beruhigung sorgen. Bis er Ergebnisse vorlegen wird, werden jedoch voraussichtlich mehrere Monate vergehen. Stimmung der Kapitalmarktakteure für Deutschland steigt weiter Noch liegen die Werte unter dem langfristigen Durchschnittswert weiteres Potential vorhanden Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat seine monatlichen Umfrageergebnisse vorgelegt. Demnach stiegen die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzmarktexperten für die nächsten sechs Monate um 1,1 Punkte auf 20,6 Punkte. Damit liegen sie knapp unterhalb des langfristigen Durchschnittwerts der Erwartungen von 23,9 Punkten. Hier besteht also Potenzial für einen weiteren Anstieg. Aber nicht nur die Zukunft wird besser bewertet. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage stieg um 3,8 Punkte auf 83,9 Punkte. Die Belastungsfaktoren der Wahlen in Frankreich und den Niederlanden scheinen nun nicht mehr berücksichtigt zu sein. Der Anstieg der Erwartungen für Deutschland dürfte zu einem großen Teil aus der insgesamt besseren Wirtschaftslage im Euroraum resultieren.

3 Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,0 % + 4,9 % + 7,1 % + 26,6 % EuroStoxx ,7 % + 4,5 % + 7,7 % + 20,5 % Dow Jones ,2 % + 0,7 % + 0,2 % + 17,9 % S&P ,2 % + 1,0 % + 0,6 % + 15,5 % Quartalsberichte der Unternehmen ArcelorMittal steigert Ergebnis und legt Aktien zusammen RWE übertrifft die Markterwartungen ArcelorMittal: Der weltgrößte Stahlkonzern konnte das Ergebnis vor Steuern im 1. Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln. Von 0,93 Mrd. USD stieg es auf 2,23 Mrd. USD, was auch oberhalb der Markterwartungen lag. Der Konzern konnte zwar bessere Preise durchsetzen, aber der Stahlabsatz war rückläufig. Zusätzlich wurde ein negativer Cashflow (= Verschlechterung der Liquiditätssituation) vermeldet. Eine Reaktion des Aktienkurses ließ sich nicht klar ablesen, da der Konzern zeitgleich eine Zusammenlegung seiner Aktien im Verhältnis 1:3 (aus drei alten Aktien wurde eine neue Aktie) durchführte. RWE: Um die Daten des Energieversorgers in das richtige Verhältnis zu seinem deutschen Gegenstück E.ON setzen zu können, muss man einige Punkte beachten. Während E.ON sich auf die erneuerbaren Energien, die Verteilung sowie den Vertrieb von Strom und Gas fokussiert und die konventionelle Stromerzeugung auf die börsennotierte Tochter Uniper ausgegliedert hat, verhält es sich bei RWE genau umgekehrt. RWE hat die Bereiche erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb auf ihre ebenfalls börsennotierte Tochter innogy übertragen. Die nicht übertragenden Bereiche Braunkohle und Kernenergie halbierten ihren Gewinn vor Steuern und Zinsen. Auf Konzernebene sank diese Ergebnisgröße auf 1,6 Mrd. Euro, was einen Rückgang von 5,2 % darstellte. Das Erreichen der Jahresziele ist aus Sicht des Unternehmens jedoch nicht gefährdet. In Kombination mit dem Übertreffen der Markterwartungen legte der Aktienkurs um gut 4 % zu. Ausgewählte wichtige Termine : ifo-geschäftsklimaindex (Deutschland) : Einkaufsmanagerindex (Euroraum) : Protokoll der letzten Notenbank-Sitzung (USA) : Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) in Wien

4 Seite 4 von 5 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: lars.schmidt@sparkasse-bremen.de

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