VO Finanzrecht Umsatzsteuer. Univ.-Prof. Dr. Sabine Kirchmayr-Schliesselberger Wintersemester 2016/17

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1 VO Finanzrecht Umsatzsteuer Univ.-Prof. Dr. Sabine Kirchmayr-Schliesselberger Wintersemester 2016/17

2 14. Einheit 2

3 Allgemeines UStG 1994 (UStR 2000) Zahlreiche Novellen va durch den EU-Beitritt» Binnenmarktregelung (Anhang zum UStG, Zählweise in Artikeln) RL der EU» Mehrwertsteuersystemrichtlinie Objektsteuer Verkehrsteuer Verbrauchsteuer Indirekte Steuer Gemeinschaftliche Bundesabgabe 3

4 Das Prinzip der Mehrwertsteuer Der im Unternehmen geschaffene Mehrwert wird besteuert:» Der Umsatz des Unternehmers wird besteuert. Dieser zahlt USt an das FA. Schuld gegenüber dem FA» Für bezogene Leistungen steht dem Unternehmer der Vorsteuerabzug zu. Diese VSt holt sich der Unternehmer vom FA. Forderung gegenüber dem FA» Die Differenz zwischen USt und VSt wird an das FA abgeführt bzw beim FA gutgeschrieben. 4

5 Beispiel A verkauft eine Ware an B: Ware EUR 2.000,-- 20% USt EUR 400,-- Summe EUR 2.400,-- A zahlt EUR 400,-- an das FA. B zieht sich EUR 400,-- als VSt ab (Forderung gegenüber dem FA) B verkauft an C weiter: Ware EUR 3.000,-- 20% USt EUR 600,-- Summe EUR 3.600,-- B zahlt EUR 600,-- an das FA. C zieht sich EUR 600,-- als VSt ab. Somit hat B eine Forderung von EUR 400,-- (VSt) und eine Schuld von EUR 600,-- (USt) gegenüber dem FA B muss EUR 200,-- an das FA entrichten 5

6 USt und VSt Bezieht ein Unternehmer eine Leistung, hat er den Bruttobetrag an den leistenden Unternehmer zu zahlen Die darin enthaltene USt kann er sich vom FA als VSt zurückholen (bzw mit der von ihm abzuführenden USt verrechnen) Dadurch wird die USt zwischen Unternehmern zum durchlaufenden Posten Der Vorsteuerabzug steht nur Unternehmern zu Der Nichtunternehmer (Konsument) hat die USt zu tragen, weil er keinen VSt-Abzug hat USt wird erst wirksam, wenn die Ware die Unternehmerkette verlässt 6

7 Bestimmungslandprinzip Die Steuer wird in jenem Land erhoben, für welches die Leistung bestimmt ist Grenzausgleich erforderlich:» Ausfuhr: Entlastung an der Grenze (USt-Befreiung)» Einfuhr: Belastung an der Grenze (EUSt) In der EU:» zwischen Unternehmern» Ausfuhr : steuerfrei» Einfuhr : Erwerbsteuer Siehe USt im Binnenmarkt 7

8 Ursprungslandprinzip Die Steuer wird in jenem Land erhoben, in dem die Ware erzeugt bzw geliefert wird In der EU:» Einfuhr und Ausfuhr durch Private (Touristen) Siehe USt im Binnenmarkt 8

9 Bestimmungslandprinzip/Ursprungslandprinzip Innerhalb der EU gilt somit idr Folgendes:» Für Private (Touristen) Ursprungslandprinzip» Für Unternehmer Bestimmungslandprinzip Zwischen EU-Ländern und Drittländern: Bestimmungslandprinzip 9

10 Übersicht steuerbare Umsätze - 1 Abs 1 UStG Z 1: (1) Lieferungen und sonstige Leistungen, die (2) ein Unternehmer (3) im Inland (4) gegen Entgelt (5) im Rahmen seines Unternehmens ausführt Z 2: Eigenverbrauch im Inland Z 3: Einfuhr von Waren aus Drittstaaten (EUSt) Art 1 BMR: Innergemeinschaftlicher Erwerb dazu später 10

11 Haupttatbestand - 1 Abs 1 Z 1 UStG (1) Lieferungen und sonstige Leistungen, die (2) ein Unternehmer (3) im Inland (4) gegen Entgelt (5) im Rahmen seines Unternehmens ausführt. 11

12 Prüfungsschritte Steuerbarer Umsatz Steuerpflicht Steuerbefreiung Steuersatz unecht echt 12

13 Unternehmer 1 Abs 1 Z 1 UStG» Der USt unterliegen Lieferungen und sonstige Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt 13

14 Wer ist Unternehmer? 2 UStG: Unternehmer ist» wer eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbständig ausübt» Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen, auch wenn die Gewinnerzielungsabsicht fehlt Unternehmer können sein» Einzelunternehmer» Personenvereinigungen Personengesellschaften müssen nach außen in Erscheinung treten Zusammenschlüsse, zb ARGE (GesbR)» Juristische Personen Kapitalgesellschaften Vereine Körperschaften des ÖR mit ihren Betrieben gewerblicher Art (bezieht auch Betriebe ein, die von der KSt ausgenommen sind um VSt-Abzug zu ermöglichen) 14

15 Unternehmerbegriff I Selbständigkeit» Ein Unternehmer muss selbständig sein Dienstnehmer ist kein Unternehmer Gesellschafter-Geschäftsführer werden auch bei Selbständigkeit nicht der USt unterworfen Stellvertreter, der im eigenen Namen auftritt, wird dadurch selbst zum Unternehmer Organschaft bildet ein Unternehmen Innenumsätze sind nicht steuerbar Umsätze der Organgesellschaft mit Dritten unterliegen der USt 15

16 Unternehmerbegriff II Nachhaltigkeit» [ ] jede nachhaltige Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen [ ] ( 2 Abs 1 UStG)» Wiederholte Tätigkeiten» Auch einmalige Tätigkeiten, wenn objektiv auf eine Wiederholungsabsicht geschlossen werden kann» Auch ein Dulden oder Unterlassen zb Vermietung 16

17 Unternehmerbegriff III Erzielung von Einnahmen» Einnahmen müssen erzielt werden» Gewinnerzielungsabsicht ist nicht erforderlich Unternehmereigenschaft» Beginnt mit Aufnahme der Tätigkeit» Endet mit dem letzten Tätigwerden auch Geschäftsveräußerung und Betriebsbeendigung sind steuerbar» Von der Unternehmereigenschaft sind alle Geschäfte des Unternehmens erfasst auch Hilfs- und Nebengeschäfte 17

18 Unternehmenseinheit Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Tätigkeit des Unternehmers ( 2 Abs 1 zweiter Satz UStG) Ein Unternehmer kann mehrere Betriebe, aber nur ein Unternehmen haben Zwischen den einzelnen Betrieben erfolgen nicht steuerbare Innenumsätze Vgl auch Organschaft 18

19 KöR - 2 Abs 3 UStG Unternehmensbereich steuerbar!» Land- und Forstwirtschaft» Vermietung und Verpachtung» Betriebe gewerblicher Art (isd 2 KStG)» Fiktive Betriebe gewerblicher Art (zb Wasserwerke, Müllbeseitigung, Kanalisation) Im Hoheitsbereich nicht steuerbar! 19

20 USt und Liebhaberei Ergibt sich aus der Tätigkeit ein Verlust, kann dies dazu führen, dass die VSt höher ist als die USt (= Forderung gegenüber dem FA) Dies könnte zur Begünstigung von Personen führen, die mit privaten Hobbytätigkeiten geringfügige Einnahmen erzielen Typische Liebhabereitätigkeiten, bei denen Einnahmenüberschüsse nicht zu erwarten sind, gelten daher nicht als gewerbliche oder berufliche Tätigkeit ( 2 Abs 5 Z 2 UStG) Der Liebhabereibegriff der USt ist gegenüber dem der ESt vergleichsweise eng ( 6 LVO) 20

21 15. Einheit 21

22 Was unterliegt der USt? steuerbar 1 UStG Art 1 BMR Leistung Eigenverbrauch Einfuhr ig Erwerb Lieferung Sonstige Leistung 22

23 Lieferungen und sonstige Leistungen 1 Abs 1 Z 1 UStG» Der USt unterliegen Lieferungen und sonstige Leistungen, die ein Unternehmer ( ) im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ( ) ausführt Leistungen (= Überbegriff)» Lieferungen» Sonstige Leistungen 23

24 Lieferung - 3 UStG Lieferungen sind Leistungen, durch die ein Unternehmer den Abnehmer oder in dessen Auftrag einen Dritten befähigt, im eigenen Namen über einen Gegenstand zu verfügen. ( 3 Abs 1 UStG) Lieferung ist somit das Verschaffen der Verfügungsmacht 24

25 Fiktive Lieferung - 3 Abs 2 UStG Der Lieferung gegen Entgelt wird die Entnahme von Gegenständen durch den Unternehmer aus seinem Unternehmen gleichgestellt:» Für Zwecke außerhalb des Unternehmens» Für den Bedarf seines Personals (Ausnahme: Aufmerksamkeiten)» Für jede andere unentgeltliche Zuwendung (Ausnahme: geringer Wert, Warenmuster) Wenn eine VSt-Abzugsberechtigung für den Gegenstand bestand 25

26 Sonstige Leistung - 3a Abs 1 UStG = [ ] Leistungen, die nicht in einer Lieferung bestehen.» Tun zb Dienstleistungen» Dulden zb Vermietung» Unterlassen zb Verzicht auf die Ausübung von Rechten 26

27 Fiktive sonstige Leistung - 3a Abs 1a UStG Der sonstigen Leistung wird gleichgestellt ( 3a Abs 1a UStG):» Die Verwendung eines dem Unternehmen zugeordneten Gegenstandes, der zum vollen oder teilweisen Vorsteuerabzug berechtigt hat, durch den Unternehmer für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen, für den Bedarf seines Personals, sofern keine Aufmerksamkeiten vorliegen. Jedoch nicht, wenn ein Grundstück dem Unternehmen zugeordnet ist.» Die unentgeltliche Erbringung von anderen sonstigen Leistungen durch den Unternehmer für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen, für den Bedarf seines Personals, sofern keine Aufmerksamkeiten vorliegen. 27

28 Beispiele Verkauf von Standardsoftware = Lieferung Verkauf von Individualsoftware = Sonstige Leistung Fahrscheine = Sonstige Leistung 28

29 Tausch tauschähnlicher Umsatz Tausch ( 3 Abs 10 UStG)» Entgelt für eine Lieferung bildet eine andere Lieferung steuerbare Lieferung Tauschähnlicher Umsatz ( 3a Abs 2 UStG)» Entgelt für eine sonstige Leistung bildet eine andere Leistung (Lieferung oder sonstige Leistung) steuerbare sonstige Leistung 29

30 Einheitlichkeit der Leistung Die Leistung wird nicht in ihre Teile zerlegt, sondern einheitlich erfasst» Somit: entweder Lieferung oder sonstige Leistung Eine unselbständige Nebenleistung teilt das Schicksal der Hauptleistung Gemischte Leistungen überwiegende wirtschaftliche Bedeutung Werklieferung ( 3 Abs 4 UStG)» Der Unternehmer stellt den Hauptstoff bei:» Ein Schuster näht eine neue Sohle auf den Schuh des Kunden. Die Sohle und der Zwirn werden vom Schuster beigestellt. Werkleistung ( 3a Abs 3 UStG)» Der Unternehmer stellt nur Nebensachen bei, der Kunde den Hauptstoff:» Ein Schneider näht nur die aufgelöste Naht einer Hose. 30

31 Entgeltlichkeit I 1 Abs 1 Z 1 UStG» Der USt unterliegen Lieferungen und sonstige Leistungen ( ), die ein Unternehmer ( ) im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ( ) ausführt 31

32 Entgeltlichkeit II Leistung muss gegen Entgelt erbracht werden Leistungsaustausch erforderlich» Gegenleistung (Do-ut-des-Prinzip: geben, um das andere zu erhalten)» Innere Verknüpfung» Zweckverbindung unechter/echter Schadenersatz» Echter: Keine USt zb Schadenersatz wegen Nichterfüllung» Unechter: USt zb Entschädigung für den Verzicht auf ein Nutzungsrecht Mitgliedsbeiträge 32

33 Im Inland 1 Abs 1 Z 1 UStG» Der USt unterliegen Lieferungen und sonstige Leistungen ( ), die ein Unternehmer ( ) im Inland gegen Entgelt ( ) im Rahmen seines Unternehmens ( ) ausführt Wichtig: Bestimmung des Ortes der Leistung 33

34 Ort der Lieferung Grundregel - 3 Abs 7 UStG» Lieferort = wo sich die Ware zur Zeit der Verschaffung der Verfügungsmacht befindet» idr am Ort der Übergabe» Grundstückslieferung: wo Grundstück liegt (keine Grundstücksleistung isd 3a Abs 9 UStG!) Ausnahmen» 3 Abs 8 UStG: Bei Beförderungs- und Versendungslieferungen ist der Lieferort der Ort am Beginn der Beförderung bzw Versendung» 3 Abs 9 UStG: Ware aus dem Drittland gelangt in das Gemeinschaftsgebiet und der Lieferer schuldet die EUSt Lieferung gilt als im Einfuhrland ausgeführt» 3 Abs 11 UStG: Bordlieferungen innerhalb des Gemeinschaftsgebietes Abgangsort des Beförderungsmittels 34

35 Ort der sonstigen Leistung I Generalklauseln ( 3a Abs 6 und 3a Abs 7 UStG)» Gem 3a Abs 6 UStG gilt die sonstige Leistung, die an einen Unternehmer isd 3a Abs 5 Z 1 und 2 UStG ausgeführt wird, grundsätzlich an dem Ort als ausgeführt, von dem aus der Empfänger sein Unternehmen betreibt ( Bestimmungslandprinzip).» Gem 3a Abs 7 UStG gilt die sonstige Leistung, die an einen Nichtunternehmer isd 3a Abs 5 Z 3 UStG ausgeführt wird, grundsätzlich an dem Ort als ausgeführt, von dem aus der Unternehmer sein Unternehmen betreibt ( Ursprungslandprinzip).» Die Generalklauseln greifen dann, wenn keine der Sonderregelungen Anwendung findet. Sonderregelungen» 3a Abs 8 bis Abs 16 UStG und Art 3a BMR 35

36 Ort der sonstigen Leistung II 3a Abs 8: Vermittlungsleistungen an Nichtunternehmer» Ort des vermittelten Umsatzes 3a Abs 9: Belegenheitsort bei Grundstücken» Auch sonstige Leistungen izm dem Grundstück (zb Makler, Sachverständige, Beherbergung in Hotelbranche, Einräumung von Rechten zur Grundstücksnutzung, Vorbereitung und Koordinierung von Bauleistungen, Architekten) 3a Abs 10: Personenbeförderungsleistung» Ort der Bewirkung der Beförderung» Trennung in in- und ausländischen Teil der Beförderung (Beförderungsstrecke) 36

37 Ort der sonstigen Leistung III 3a Abs 11: Tätigkeitsort bei» kulturellen, künstlerischen, wissenschaftlichen, unterrichtenden, sportlichen, unterhaltenden oder ähnlichen Leistungen nur bei Erbringung an Nichtunternehmer» Arbeiten an beweglichen körperlichen Gegenständen (einschließlich Begutachtung) bei Erbringung an Nichtunternehmer» Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen 3a Abs 12: Ort der Zurverfügungstellung bei kurzfristiger Vermietung eines Beförderungsmittels» Bis zu 90 Tage bei Wasserfahrzeugen» Bis zu 30 Tage bei allen anderen Beförderungsmitteln 3a Abs 13: Empfängerort bei» elektronisch erbrachten sonstigen Leistungen sowie Telekommunikations-, Rundfunkund Fernsehdienstleistungen an Nichtunternehmer (BudBG 2014)» Inkl MOSS (Mini-One-Stop-Shop: Zentrale Erklärung sämtlicher unter die Sonderregelung fallenden Umsätze zur Verwaltungsvereinfachung) 37

38 Ort der sonstigen Leistung IV 3a Abs 14 UStG: Katalogleistungen» Empfängerort: Empfänger = Unternehmer ( 3a Abs 6)» Unternehmerort: Empfänger = Nichtunternehmer mit Wohnsitz in EU ( 3a Abs 7) Empfängerort bei Nichtunternehmern ohne Wohnsitz in EU» Anwendungsfälle ( 3a Abs 14 UStG): Einräumung, Übertragung und Wahrnehmung von Rechten Leistungen eines Rechtsanwaltes, Steuerberaters, etc Datenverarbeitung Gestellung von Personal Vermietung beweglicher körperlicher Gegenstände, ausgenommen Beförderungsmittel 38

39 Eigenverbrauch - 1 Abs 1 Z 2 UStG Nichtabzugsfähige Aufwendungen und Ausgaben isd EStG ( 20 Abs 1 Z 1 bis 5) und KStG ( 12 Abs 1 Z 1 bis 5)» zb Repräsentationsaufwendungen» Zweck: Gleichstellung Unternehmer mit Verbraucher 39

40 Einfuhr - 1 Abs 1 Z 3 UStG Der USt unterliegt die Einfuhr von Gegenständen Einfuhr = wenn ein Gegenstand aus dem Drittlandsgebiet in das Inland gelangt Es fällt Einfuhrumsatzsteuer an 40

41 16. Einheit 41

42 Bemessungsgrundlage - 4 UStG I Entgelt ( 4 Abs 1 und 2 UStG)» alles, was der Empfänger aufzuwenden hat, um die Leistung zu erhalten (auch: Mineralölsteuer oder Tabaksteuer, etc)» alles, was der Empfänger freiwillig aufwendet, um die Leistung zu erhalten» was ein Dritter für diese Leistung aufwendet zb Subventionen Unterscheidung: echte/unechte Subventionen» Steuerbemessung orientiert sich daher nicht am Wert der Unternehmerleistung, sondern am Wert der vom Abnehmer erbrachten Gegenleistung Nicht zum Entgelt zählen» die USt selbst» durchlaufende Posten 42

43 Bemessungsgrundlage - 4 UStG II Geschäftsveräußerung im Ganzen + Schulden Tausch/tauschähnlicher Umsatz» Wert der anderen Leistung Unternehmensfremde Zwecke/Eigenverbrauch» Wiederbeschaffungswert» Selbstkosten» Kosten im Zeitpunkt der Leistung Einfuhr aus Drittländern» Zollwert 43

44 Bemessungsgrundlage - 4 UStG III Bei nicht fremdüblichem Entgelt für Zwecke außerhalb des Unternehmens oder für Bedarf seines Personals» Bemessungsgrundlage: Normalwert» Normalwert = idr fremdüblicher Verkaufspreis» Normalwert ist ua dann nicht anzuwenden, wenn Leistender und Empfänger zum VSt-Abzug berechtigte Unternehmer sind Entnahme aus privaten Motiven» Bemessungsgrundlage: Einkaufspreis» Im Ergebnis daher Unterschied zwischen privat motiviertem niedrigen Entgelt und privat motivierter Entnahme Differenzbesteuerung nach 24 UStG» Bemessungsgrundlage: Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis 44

45 Änderung der Bemessungsgrundlage 16 UStG» Berichtigung der USt beim Leistenden» Berichtigung der VSt beim Empfänger» zb Rabatte, Zahlungsunfähigkeit Berichtigung der Rechnung» grundsätzlich nicht erforderlich ( 11 Abs 13 UStG)» Ausnahme: Erhöhung der Bemessungsgrundlage ( Erforderlich, damit Vorsteuerabzug geltend gemacht werden kann) Insolvenz des Leistungsempfängers» Der leistende Unternehmer erhält die USt vom Fiskus zurück» idr kann der Empfänger die erhaltene VSt nicht an den Fiskus zurückzahlen - Insolvenzforderung bleibt» Insolvenz geht aus Sicht der USt zu Lasten des Fiskus 45

46 Steuerbefreiungen - 6 UStG Echte Befreiung» Keine USt» VSt-Abzug bleibt erhalten Unechte Befreiung» Keine USt» Kein VSt-Abzug 46

47 Echte Steuerbefreiungen Bestimmungslandprinzip» Ausfuhr: Entlastung erfolgt durch eine Steuerbefreiung im Inland Vorsteuerabzug bleibt erhalten (vgl 12 Abs 3 UStG) Echt steuerbefreit sind ua:» Ausfuhrlieferungen in das Drittland» Lieferungen in das Gemeinschaftsgebiet» Grenzüberschreitende Beförderung von Gegenständen» Grenzüberschreitende Beförderung von Personen mit Schiffen und Flugzeugen 47

48 Unechte Steuerbefreiungen Unternehmer stellt keine USt in Rechnung, darf sich Vorsteuer aber auch nicht abziehen Unecht steuerbefreit sind ua ( 6 Abs 1 UStG):» Geld- und Bankgeschäfte (Z 8)» Versicherungsverträge (Z 9 lit c)» Grundstücke (Z 9 lit a): Beachte Optionsmöglichkeit» Vermietung und Verpachtung von Grundstücken (Z 16): Beachte eingeschränkte Optionsmöglichkeit 48

49 Grundstücksumsätze Veräußerung von Grundstücken ist grundsätzlich unecht steuerbefreit» 6 Abs 1 Z 9 lit a UStG Option zur Steuerpflicht» Verzicht auf die Befreiung ( 6 Abs 2 UStG)» USt-Satz: 20% Hintergrund» Vermeidung einer VSt-Berichtigung nach 12 Abs 10 UStG siehe VSt-Korrektur 49

50 VuV von Grundstücken I Vermietung und Verpachtung von Geschäftsräumlichkeiten ist unecht steuerbefreit» 6 Abs 1 Z 16 UStG Option zur Steuerpflicht ( 6 Abs 2 UStG)» wenn der Mieter zum Vorsteuerabzug berechtigt ist (1. StabG 2012)» USt-Satz: 20%» Option kann für jeden baulich abgeschlossenen und selbständigen Gebäudeteil getrennt ausgeübt werden» neue Rechtslage gilt für Gebäude, mit deren Errichtung ab dem begonnen worden ist 50

51 VuV von Grundstücken II Vermietung und Verpachtung zu Wohnzwecken ist nicht befreit» 6 Abs 1 Z 16 TS 1 UStG» USt-Satz: 10% 51

52 Kleinunternehmer Unecht steuerbefreit, wenn die Umsätze EUR ,-- nicht übersteigen ( 6 Abs 1 Z 27 UStG) Option zur Steuerpflicht ( 6 Abs 3 UStG)» Zweckmäßig bei Vorsteuerüberhang oder bei hauptsächlicher Leistung an vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmer» bis zur Rechtskraft des Bescheides» fünf Jahre Bindung 52

53 Steuersätze Normalsatz: 20% ( 10 Abs 1 UStG) Ermäßigter Steuersatz von 10% ( 10 Abs 2 UStG)» für bestimmte sonstige Leistungen zb Vermietung von Grundstücken zu Wohnzwecken, Personenbeförderung» für Lieferungen isd Anlage 1 zum UStG zb Lebensmittel, Arzneimittel Seit 2016: Zusätzlicher ermäßigter Steuersatz von 13% ( 10 Abs 3 UStG)» für bestimmte sonstige Leistungen zb Beherbergung, Filmvorführungen, Sportveranstaltungen» für Lieferungen isd Anlage 2 zum UStG zb lebende Tiere, Blumen Sonderfall» Jungholz/Mittelberg: 19% ( 10 Abs 4 UStG) 53

54 Rechnungen - 11 UStG = jede Urkunde, mit der über eine Leistung abgerechnet wird ( 11 Abs 2 UStG) Pflicht zur Rechnungsausstellung» Leistung an Unternehmer» Leistung an juristische Person, soweit nicht Unternehmer (insb KöR)» Bei Werklieferung/Werkleistung izm Grundstück auch an Nichtunternehmer VSt-Abzug nur mit einer Rechnung möglich Anspruch auf eine formrichtige Rechnung ist zivilrechtlich durchsetzbar Inhalt einer Rechnung ( 11 Abs 1 UStG)» Name und Anschrift des leistenden Unternehmers» Name und Anschrift des Leistungsempfängers» Bezeichnung der Leistung (Art, Umfang und Menge)» Tag bzw Zeitraum der Leistungserbringung» Entgelt und Steuersatz» USt-Betrag» Ausstellungsdatum» UID-Nummer und fortlaufende Nummer» unter bestimmten Voraussetzungen auch UID-Nummer des Leistungsempfängers Die Belegerteilungspflicht bei Barzahlungen gem 132a BAO gilt unabhängig von der Rechnungsausstellungspflicht gem 11 UStG (StRefG 2015/16) 54

55 Rechnungen - Sonderfälle Kleinbetragsrechnungen = Gesamtbetrag bis EUR 400,-- inkl USt ( 11 Abs 6 UStG)» Ausstellungsdatum» Name und Anschrift des leistenden Unternehmers» Bezeichnung der gelieferten Gegenstände» Tag der Leistungserbringung» Entgelt und Steuerbetrag können in einer Summe ausgewiesen werden» Steuersatz» Nicht: Empfänger Gutschriften ( 11 Abs 7 und 8 UStG)» Anerkennung als Rechnung unter bestimmten Voraussetzungen (vgl 11 Abs 8 UStG) Anzahlungen und Vorauszahlungen unterliegen der Steuerpflicht» Rechnung über Anzahlung (+ Hinweis)» Endabrechnung 55

56 Unrichtiger/Unberechtigter Steuerausweis Unrichtiger Steuerausweis ( 11 Abs 12 UStG)» Die USt ist zu hoch ausgewiesen = Steuerschuld kraft Rechnungslegung Der zu hoch ausgewiesene Betrag wird geschuldet Rechnungsempfänger: kann nur die USt in richtiger Höhe als VSt geltend machen Berichtigung möglich» Die USt ist zu niedrig ausgewiesen Die USt wird in richtiger Höhe geschuldet Rechnungsempfänger: USt laut Rechnung als VSt geltend machen Berichtigung möglich Unberechtigter Steuerausweis ( 11 Abs 14 UStG)» Keine Leistung wurde erbracht oder der Aussteller ist kein Unternehmer ( Scheinrechnung ) = Steuerschuld kraft Rechnungslegung» Berichtigung möglich, wenn der Aussteller die Gefährdung des Steueraufkommens rechtzeitig und vollständig beseitigt hat 56

57 17. Einheit 57

58 Vorsteuerabzug - 12 UStG Der Unternehmer kann die ihm in Rechnung gestellte USt als Vorsteuer abziehen Voraussetzungen für einen VSt-Abzug ( 12 Abs 1 Z 1 lit a UStG):» Leistungsempfänger muss Unternehmer sein» Leistung wurde für das Unternehmen erbracht» Rechnung entspricht Formvorschriften» Leistung im Inland ausgeführt und steuerpflichtig Vorauszahlungen» Sobald die Vorauszahlung geleistet wurde, steht der VSt-Abzug zu» Die USt muss in der Rechnung ausgewiesen werden Erwerbsteuer und EUSt» können als VSt abgezogen werden Ausländischer Unternehmer» Der VSt-Abzug steht auch dann zu, wenn im Inland keine Leistung erbracht wird» Erstattungsverfahren beim FA Graz-Stadt 58

59 Vorsteuerabzug: Leistung für das Unternehmen Vgl 12 Abs 1 Z 1 lit a UStG: [ ] für sein Unternehmen ausgeführt worden sind. = die Leistung muss für Zwecke des Unternehmens erfolgen ( 12 Abs 2 UStG) Nicht für das Unternehmen ausgeführt» wenn die Leistung nicht zu mindestens 10% unternehmerischen Zwecken dient» Weiters: Nichtabzugsfähige Aufwendungen isd EStG und KStG ( 12 Abs 2 Z 2 lit a UStG) zb Repräsentationsaufwendungen Pkw, Kombis, Motorräder Ausnahmen bei zb Fahrschulen, Taxis, etc ( 12 Abs 2 Z 2 lit b UStG) Ausnahme zudem für bestimmte CO 2 -freie Fahrzeuge ( 12 Abs 2 Z 2a UStG, StRefG 2015/16) Gemischt genutzte Wirtschaftsgüter» Privater Anteil = Nutzungsentnahme ( 3a Abs 1a UStG) 59

60 Beispiel: VSt-Abzug Ein Unternehmer schafft einen PC für sein Unternehmen an. Diesen PC nutzt er zu a. 5% betrieblich b. 60% betrieblich c. 70% privat a. Eine Zuordnung zum Unternehmensbereich ist nicht möglich, somit besteht auch kein VSt-Abzug. b. Der Unternehmer kann den PC zu 60% dem betrieblichen und zu 40% dem privaten Bereich zuordnen. Er kann aber auch 100% dem Unternehmen zuordnen. c. Der Unternehmer kann den PC zu 30% dem betrieblichen und zu 70% dem privaten Bereich zuordnen. Er kann aber auch 100% dem Unternehmen zuordnen. 60

61 Verlust des VSt-Abzuges Für Leistungen im Zusammenhang mit unecht steuerbefreiten Umsätzen besteht kein VSt-Abzug» zb Umsätze aus der Tätigkeit als Arzt unecht steuerbefreit, daher steht ein VSt-Abzug für Aufwendungen in der Ordination des Arztes nicht zu Vgl 12 Abs 3 UStG Sonderfall: Verlust des Vorsteuerabzuges wegen Steuerhinterziehung» Das Recht auf VSt-Abzug entfällt, wenn der Unternehmer wusste oder wissen musste, dass der betreffende Umsatz izm Umsatzsteuerhinterziehungen oder sonstigen, die USt betreffenden Finanzvergehen steht ( 12 Abs 14 UStG, StRefG 2015/16) 61

62 Korrektur des VSt-Abzuges - 12 Abs 10 ff UStG Änderung der maßgeblichen Verhältnisse = zuerst Verwendung für USt-pflichtige Umsätze, später für USt-freie Umsätze oder umgekehrt» Bei Änderung des Verwendungszwecks VSt berichtigen Beobachtungszeitraum» Anlagevermögen: 5 Jahre (4 Jahre nach dem Jahr der erstmaligen Verwendung)» Grundstücke und Gebäude: 20 Jahre (19 Jahre nach dem Jahr der erstmaligen Verwendung)» Umlaufvermögen, sonstige Leistungen, noch nicht verwendetes AV: zeitlich unbefristet und in voller Höhe 1/5 bzw 1/20 ist zu berichtigen Bagatellgrenze bei AV: VSt < EUR 220,-- (EUR 300,-- nach AbgÄG 2016) 62

63 Beispiel: Korrektur des VSt-Abzuges Ein Unternehmer schafft im April 2013 ein Grundstück (Vorsteuer EUR ,--) an.» Der Unternehmer unterliegt mit seinen Leistungen der USt und kann daher die VSt zu 100% geltend machen.» Die Verhältnisse sind für einen Zeitraum von 20 Jahren zu beobachten. Ab dem Jahr 2015 trifft auf diesen Unternehmer die Kleinunternehmerregelung zu. Somit sind die Leistungen des Unternehmers unecht steuerbefreit. Es liegt eine Änderung der für den VSt-Abzug maßgeblichen Verhältnisse vor.» Dem Unternehmer steht kein VSt-Abzug mehr zu.» Die Jahre 2015 bis 2032 (18 Jahre) sind zu je 1/20 zu korrigieren = EUR 2.000,--/Jahr. 63

64 Steuerweiterleitung Schenkung aus privaten Motiven = Entnahme isd 3 Abs 2 oder 3a Abs 1a UStG» Kein Entgelt, keine Rechnung, kein VSt-Abzug Bei Übertragung auf einen anderen Unternehmer» Möglichkeit, die auf die Entnahme entfallende USt dem Unternehmer in Rechnung zu stellen ( 12 Abs 15 UStG)» somit hat dieser die Möglichkeit des VSt-Abzuges (Nullbesteuerung) 64

65 Pauschalierter VSt-Abzug - 14 UStG Auf Antrag möglich» Aufgrund des Gesetzes für Steuerpflichtige, die der Betriebsausgabenpauschalierung unterliegen 1,8% des Gesamtumsatzes höchstens EUR 3.960,-- uu noch weitere VSt möglich (vgl 14 Abs 1 Z 1 lit a bis c UStG)» Aufgrund von Verordnungen 65

66 Steuerschuldner 19 Abs 1 UStG: Unternehmer, der die Leistung erbringt» Einfuhr Anmelder (ggf auch ein Nichtunternehmer!)» ig Erwerb Erwerber» Rechnungsaussteller beim unberechtigten Steuerausweis ( 11 Abs 14 UStG) Aber: Der Leistungsempfänger beim Übergang der Steuerschuld (Steuerschuldumkehr) = Reverse-Charge-System (RCS) 66

67 Steuerschuldner Reverse-Charge-System I Bei sonstigen Leistungen und Werklieferungen Leistungsempfänger Steuerschuldner, wenn» leistender Unternehmer im Inland weder ein Unternehmen betreibt noch eine Betriebsstätte hat und» Leistungsempfänger Unternehmer isd 3a Abs 5 Z 1 und 2 UStG oder eine KöR ist, die Nichtunternehmer isd 3a Abs 5 Z 3 UStG ist.» Leistender Unternehmer haftet für die Steuer» 19 Abs 1 UStG 67

68 Steuerschuldner Reverse-Charge-System II Bei Bauleistungen Leistungsempfänger Steuerschuldner, wenn» er ebenfalls Unternehmer ist und» selbst Bauleistungen erbringt oder mit der Erbringung von Bauleistungen beauftragt ist» 19 Abs 1a UStG Rechnungsausweis» Der leistende Unternehmer hat auf die Steuerschuld des Empfängers hinzuweisen» Die UID des Leistungsempfängers ist anzuführen» Gesonderter Steuerausweis unterbleibt (Netto-Rechnung) 68

69 Soll- und Istbesteuerung Sollbesteuerung = Regelfall» Maßgeblich für die Besteuerung: Zeitpunkt der Leistung» Bemessungsgrundlage: Vereinbartes Entgelt Istbesteuerung = Ausnahme» Maßgeblich für die Besteuerung: Zeitpunkt der Zahlung» Bemessungsgrundlage: Vereinnahmtes Entgelt Wichtige Unterscheidung: Entstehen der Steuerschuld und Fälligkeit 69

70 Sollbesteuerung - 19 Abs 2 bis 5 UStG Entscheidend: Zeitpunkt der Leistung Bemessungsgrundlage: vereinbartes Entgelt Entstehen der Steuerschuld» Mit Ablauf des Monats, in dem die Leistung erbracht wurde» Wenn Rechnungslegung später: Zeitpunkt der Steuerschuld verschiebt sich um einen Monat Fälligkeit: Am 15. des zweitfolgenden Monats nach Entstehen der Steuerschuld Sonderfall: Anzahlungen und Vorauszahlungen» Steuerschuld entsteht mit Ablauf jenes Voranmeldungszeitraums, in dem das Entgelt vereinnahmt wurde (= Mindest-Istbesteuerung ) 70

71 Istbesteuerung - 17 UStG Insbesondere anzuwenden bei 1. nichtbuchführungspflichtigen Land- und Forstwirten 2. nichtbuchführungspflichtigen Gewerbetreibenden 3. freien Berufen (unabhängig vom Umsatz) 4.Versorgungsunternehmern 5.Vermietung (Jahresumsatz bis EUR ,--) Entscheidend: Zeitpunkt der Zahlung» Ausnahme: Der Leistungsempfänger ist der Steuerschuldner Zeitpunkt der Leistung Bemessungsgrundlage: vereinnahmtes Entgelt Entstehen der Steuerschuld» Mit Ablauf jenes Monats, in dem das Entgelt vereinnahmt worden ist ( 19 Abs 2 Z 1 lit b UStG) Fälligkeit: Am 15. des zweitfolgenden Monats nach Entstehen der Steuerschuld 71

72 Durchführung der Besteuerung I Veranlagung ( 20 UStG)» Für ein Kalenderjahr (uu abweichendes Wirtschaftsjahr)» Umsatzsteuererklärung bis zum 30. April des Folgejahres (uu Fristverlängerung) USt-Voranmeldungen (UVA)» Grundsätzlich Kalendermonat als Voranmeldungszeitraum» Vorjahresumsatz < EUR ,--: Kalendervierteljahr als Voranmeldungszeitraum USt-Vorauszahlungen ( 21 UStG)» Für den Voranmeldungszeitraum (Kalendermonat oder Jahresquartal)» Fälligkeit der Vorauszahlung: bis zum 15. des zweitfolgenden Monats» Verrechnung der Vorauszahlungen mit der veranlagten USt Sonderfall: EU-Umsatzsteuer-One-Stop-Shop» Für Umsätze isd 3a Abs 13 UStG» Zentrale Erklärung und Entrichtung in einem Mitgliedstaat möglich 72

73 Durchführung der Besteuerung II Einbehaltung und Abfuhrverpflichtung des Leistungsempfängers ( 27 Abs 4 UStG)» Ausländischer Unternehmer (ohne Sitz / Betriebsstätte im Inland)» erbringt im Inland eine steuerpflichtige Leistung und» Leistungsempfänger ist Unternehmer oder KöR Fiskalvertreter ( 27 Abs 7 f UStG)» Tätigt ein Unternehmer aus einem Drittland im Inland steuerpflichtige Umsätze, muss er dem FA einen steuerlichen Vertreter namhaft machen 73

74 18. Einheit 74

75 Zuständigkeit Sachlich ( 13 ff AVOG)» FA mit allgemeinem Aufgabenkreis» FA mit erweitertem Aufgabenkreis (zb AG, große GmbH) Örtlich ( 20 ff AVOG)» Jenes FA, das auch für die ESt bzw KSt zuständig ist Ausländische Unternehmer ohne Betriebsstätte in Ö» Finanzamt Graz-Stadt ( 17 AVOG) 75

76 USt und Binnenmarkt: Grundsätze BMR» Anhang zum UStG» Zählweise in Artikeln Bestimmungslandprinzip» Leistungen zwischen Unternehmern» Waren / Dienstleistungen werden mit USt des Bestimmungslandes belastet Ursprungslandprinzip» Leistungen von Unternehmern an Private» Waren / Dienstleistungen werden mit USt des Herkunftslandes belastet 76

77 Bestimmungslandprinzip Praktische Durchführung:» Ig Lieferung ist steuerfrei, wenn der ig Erwerb im anderen Staat steuerbar ist Innergemeinschaftliche Lieferung (Art 7 BMR) Innergemeinschaftlicher Erwerb (Art 1 BMR, Art 3 Abs 8 BMR: Ort des ig Erwerbs ist der Ort, an dem sich der Gegenstand am Ende der Beförderung oder Versendung befindet) Steuerschuldner = Erwerber (Erwerbsteuer) Innerhalb der EU gibt es weder Grenzkontrollen noch Verzollung, deshalb benötigen die Unternehmer eine UID (Umsatzsteuer- Identifikationsnummer)» Art 28 BMR» Muss in der Rechnung angegeben werden (sowohl die UID des Empfängers als auch die des Leistenden) 77

78 Innergemeinschaftlicher Erwerb Art 1 BMR Erwerber» Unternehmer/Juristische Person Lieferer» Unternehmer Gegenstand gelangt von einem MS in einen anderen MS Es fällt Erwerbsteuer an Auch bloßes Verbringen eines Gegenstandes des Unternehmens in einen anderen MS zur eigenen Verfügung = entgeltliche Lieferung 78

79 Innergemeinschaftliche Lieferung Art 7 BMR Abnehmer» Unternehmer/Juristische Person Gegenstand gelangt von einem MS in anderen MS steuerfrei (Art 6 BMR) Erwerb beim Abnehmer steuerbar (ig Erwerb) 79

80 Erwerbsschwelle Art 1 Abs 4 ff BMR Schwellenerwerber sind» steuerbefreite Unternehmer» pauschalierte Land- und Forstwirte» juristische Personen, die nicht Unternehmer sind Erwerbsschwelle von EUR ,-- wird überschritten» wie normale Unternehmer Erwerbsteuer (Bestimmungslandprinzip) Erwerbe unter EUR ,--» wie Private (Ursprungslandprinzip) Verzicht auf Erwerbsschwelle möglich» günstig, wenn Steuersatz im Ausland höher 80

81 Beispiele: Erwerbsschwelle Der pauschalierte Kärntner Landwirt K kauft beim italienischen Händler I jährlich Spritzmittel um jeweils mehr als EUR ,--.» Erwerbsschwelle überschritten» I kann die Lieferung steuerfrei belassen» K unterliegt der Erwerbsteuer Der pauschalierte Kärntner Landwirt K kauft beim italienischen Händler I jährlich Spritzmittel um jeweils mehr als EUR 9.000,--. Er verzichtet auf die Anwendung der Schwellenregelung.» Erwerbsschwelle nicht überschritten, aber K hat darauf verzichtet» I kann die Lieferung steuerfrei belassen» K unterliegt der Erwerbsteuer Der pauschalierte Kärntner Landwirt K kauft beim italienischen Händler I jährlich Spritzmittel um jeweils mehr als EUR 9.000,--. Er verzichtet nicht auf die Anwendung der Schwellenregelung.» Erwerbsschwelle nicht überschritten» K wird wie ein Privater behandelt (Ursprungslandprinzip)» I kann die Lieferung nicht steuerfrei belassen italienische USt 81

82 Versandhandel - Lieferschwelle Art 3 Abs 3 ff BMR» Bei Privaten: Ursprungslandprinzip Aber: Bestimmungslandprinzip» wenn ein Unternehmer Waren an» (i) private Abnehmer und (ii) Schwellenerwerber unterhalb der Erwerbsschwelle» versendet bzw befördert und» diese Umsätze EUR ,-- übersteigen (im MS Österreich) 82

83 Beispiel: Lieferschwelle Der italienische Unternehmer I liefert Waren im Wert von EUR ,-- nach Österreich an private Abnehmer» Lieferschwelle wird in Ö überschritten» Bestimmungslandprinzip = österreichische USt Der italienische Unternehmer I liefert Waren im Wert von EUR ,-- nach Österreich an private Abnehmer» Lieferschwelle wird in Ö nicht überschritten» Ursprungslandprinzip = italienische USt 83

84 Sonderfälle Lieferung neuer Kfz» Art 1 Abs 7 ff BMR» Immer beim Erwerber erwerbsteuerpflichtig (auch bei Privaten)» Neues Landfahrzeug: erste Inbetriebnahme im Zeitpunkt des Erwerbs liegt nicht mehr als sechs Monate zurück oder es wurden nicht mehr als km zurückgelegt Verbrauchsteuerpflichtige Waren» Art 3 Abs 7 ivm Art 1 Abs 6 BMR» zb Alkohol, Tabakwaren» Bei Versendung: Bestimmungslandprinzip unabhängig von Liefer- oder Erwerbsschwelle 84

85 Beispiel: Verbrauchsteuerpflichtige Waren Der italienische Unternehmer I liefert Wein im Wert von a. EUR ,-- b. EUR ,-- nach Österreich an private Abnehmer.» Wein ist eine verbrauchsteuerpflichtige Ware» Lieferschwelle ist irrelevant» Daher in beiden Fällen: Bestimmungslandprinzip = österreichische USt» Steuerschuldner ist der italienische Unternehmer (kein ig Erwerb!) 85

86 Sonstige Leistungen im Binnenmarkt Es gibt keine ig sonstige Leistung ABER: Sonderregelungen für Beförderungsleistungen (Art 3a BMR)» Leistungsort = Abgangsort» Nur bei Beförderung für einen Nichtunternehmer isd 3a Abs 5 Z 3 UStG» Auch bei Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen an Bord eines Schiffes, in einem Luftfahrzeug oder einer Eisenbahn izm Personenbeförderungen innerhalb der Gemeinschaft (Art 3a Abs 3 BMR) 86

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