Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Arbeiten auf belasteten Standorten

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1 Service public de l emploi SPE Amt für den Arbeitsmarkt AMA Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Arbeiten auf belasteten Standorten Präsentation zur Einführung in die Arbeitssicherheit / EKAS-Merkblatt Christophe Iseli Leiter des Arbeitsinspektorats / Arbeitshygieniker SGAH AMA Arbeitsinspektorat Bd de Pérolles Freiburg Tel ; christophe.iseli@fr.ch Direction de l économie et de l emploi DEE Volkswirtschaftsdirektion VWD

2 Programm Hintergrund, institutionsübergreifende Initiative Die Wegleitung und ihr Inhalt: Regelung AS- + GS-Management (Arbeitssicherheitsund Gesundheitsschutz-Management) Gesetzliche vs. normative Grundlagen Beizug von ASA (Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit, (Arbeitshygieniker, Sicherheitsingenieure, Sicherheitsfachleute )) Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan SiGe Beispiel(e)

3 Kontamination durch gefährliche Stoffe Physikalische Gefahren Chemische/Biologische Gefahren Gesundheitsgefahren Umweltgefahren

4 Arbeiten auf belasteten Standorten Standorte: Ablagerung/Deponie Kompostierung Betriebsort Unfallort Umgebung Bebaut oder in natürlichem Zustand Dauer 4 Tage, 7 Monate, bis 12 Jahre Gegenstände: Abfälle Luft, Wasser, Boden

5 Arbeitssicherheit Problematiken Gefahren im Zusammenhang mit Bauarbeiten Stolper- und Rutschunfälle Gefahren bei der Bedienung von Maschinen Mechanische Gefahren Herunterfallende Gegenstände Explosion/Brand

6 Gesundheitsschutz Problematiken Akute und chronische Risiken Toxische, systemische Auswirkungen mit langer Latenzzeit Expositionsdosis, mehrfache Exposition CMR-Stoffe (cancérogène, mutagène et reprotoxiques) Transkutane Resorption Kontamination und Dekontaminationsmethode für Oberflächen Wirksamkeit der PSA (Persönliche Schutzausrüstung) Ergonomie bei Arbeiten mit PSA Heat Stress Psychische Belastungen

7 Eine institutionsübergreifende Initiative 2 «grosse» Projekte (Kölliken, Bonfol) Mehrere «kleine» Projekte Immer dieselben Probleme: Berücksichtigung des Arbeitnehmerschutzes erst in der «Sanierungsphase» Gesundheitsschutzplan vs. Präventionsplan Eine Wegleitung mit guten Praktiken erstellen: Umweltschutz: BAFU Arbeiternehmerschutz: Suva, Kantone (IVA, interkantonaler Verband für Arbeitsnehmerschutz), BAG, Seco

8 AS- + GS-Management (Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutz - Management) Bauherr Technisches Büro Bauleitung Unternehmer Fachkräfte Subunternehmer

9 Gesundheitsschutz und Sicherheit Zusammenarbeit Grundsätze Sachkundige Geologie Umweltschutz Sanierungstechnik Tiefbau Grundsätze ASA (Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit) Sicherheitsingenieure Arbeitshygieniker Arbeitsärzte Explosionsverhütung Brandschutz 1. Wahl der Techniken berücksichtigt AS + GS im Vorfeld 2. Sicherheitsziele = gleiches Niveau wie beim Tiefbau 3. Keine Exposition mit problematischen Chemikalien 4. Risikoanalyse für alle Prozesse

10 Rechtliche Grundlagen Strafgesetzbuch StGB Bundesgesetz über die Unfallversicherung UVG Verordnung über die Verhütung von Unfällen, VUV (Bauarbeitenverordnung, BauAV) Arbeitsgesetz, ArG Verordnungen zum Arbeitsgesetz ArGV Umweltschutzgesetz, USG Altlasten-Verordnung, AltlV «EKAS-Richtlinie 6508 (ASA)» (EKAS: Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit )

11 Wichtige Vorschriften VUV BauAV VUV Art. 5 PSA Art. 33 Lüftung Art. 36 Explosions-/Brandgefahr Art. 38 Arbeitskleidung Art. 44 Gesundheitsgefährdende Stoffe BauAV Art. 3 Planung Giftstoffe Art. 4 Organisation AS + GS Art. 22 Luftqualität Art. 23 Explosions-/Brandgefahr Art. 60 Rückbau-/Abbrucharbeiten

12 Wichtige Vorschriften ArG ArG Art. 6 Gesundheitsschutz Art. 7 Plangenehmigung Art. 29 Schutz von jugendlichen Arbeitnehmern Art. 35 Gesundheitsschutz bei Mutterschaft Verordnungen: hauptsächlich ArGV 3, 4 und 5 sowie Mutterschutzverordnung

13 Gesetzliche vs. normative Grundlagen Art. 229 StGB, Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunde «Wer vorsätzlich bei der Leitung oder Ausführung eines Bauwerkes oder eines Abbruches die anerkannten Regeln der Baukunde ausser acht lässt und dadurch wissentlich Leib und Leben von Mitmenschen gefährdet, wird bestraft.» Diese Bestimmung stellt die Verbindung zwischen den gesetzlichen Grundlagen und den Regeln der Baukunde dar, wie sie in Normen, Werken oder Vorschriften erwähnt werden.

14 Normative Grundlagen Integration von AS + GS SIA-Normen SIA 465 Integrale Sicherheit SIA 118/267:2004Ausschreibung SIA 118:2013 Art. 5, 9 Vorbereitung der Ausschreibung Art. 25 Angebotspflicht des Unternehmers Art. 103, 104 Sicherheitsmassnahmen Art. 38 Arbeitskleidung Art. 44 Gesundheitsgefährdende Stoffe

15 Regeln AS- + GS-Management Gilt für alle Sanierungen oder Arbeiten am belasteten Standort > Vorbereitungsarbeiten > Bohrungen, Erkundung > Einrichtung der Baustelle > Bauarbeiten > Wiederherstellung Unterhalt > Veränderung, Beseitigung von baulichen Strukturen / Anlagen > Entsorgung/Verpackung von Abfällen > Instandsetzungsarbeiten nach Brand

16 Beizug von ASA (Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit) Sicherheitsingenieur, Arbeitshygieniker und Arbeitsarzt Qualifizierung nach Verordnung über die Eignung der Spezialistinnen und Spezialisten der Arbeitssicherheit Möglichst früh und im Vorfeld Wenn ein Mangel an Fachkompetenzen es erfordert

17 Beizug von ASA (Sicherheits-ingenieur, Arbeitshygieniker, Arbeitsarzt). Zusätzliche Klärung auch in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Kurze Risikoanalyse punkto Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. AS + GS als Auswahlkriterium. Präventionsmassnahmen gemäss dem STOP- Prinzip. Gehört auch zu Vorschlag (BfV). Die Risikoanalysegrundsätze für AS + GS und SiGe werden in die entsprechenden Unterlagen bezüglich der Wahl der Sanierungsvariante integriert (in Zusammenarbeit mit den Vollzugsbehörden für Arbeitnehmendenschutz). Beizug von ASA-Spezialisten: Umsetzung, Begleitung, Beurteilung und Überprüfung der Effizienz der Präventionsmassnahmen

18 Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan 1. Projektbeschreibung 2. Projektorganisation Beizug von ASA 3. Risikobeurteilung Gefahrenermittlung Einschätzung der Risiken, Expositionen Risikobewertung 4. Risikominimierung Planung der Massnahmen gemäss STOP ("Substitution; Technisch; Organisatorisch; Persönlich«) 5. Unterlagen 6. Information/Anleitung 7. Notfallmanagement

19 Zusammenfassung, Ausblick Gesundheitsschutz/Arbeitssicherheit schriftlich planen ASA beiziehen Die AS-Zuständigkeiten auf allen Ebenen festlegen Koordination und Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und Organisationen Konzepte konkretisieren

20 Beispiele «La Pila» Industriestandort, Bulle

21 Fragen, Diskussion Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!