Mädchen-Jungen: Chancengleichheit Geschlechterbewusste Pädagogik in der Kita Claudia Lutze
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- Oskar Engel
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1 Mädchen-Jungen: Chancengleichheit Geschlechterbewusste Pädagogik in der Kita Claudia Lutze
2 An welche Ereignisse, Verhaltensegeln oder Vorbilder können Sie sich erinnern, anhand derer Sie in Ihrer Kindheit gelernt haben, wie Mädchen sein sollen, was sie anziehen sollen, wie sie sich verhalten und bewegen sollen, was sie spielen sollen, was ihre Rechte und Pflichten sind, etc.
3 An welche Ereignisse, Verhaltensegeln oder Vorbilder können Sie sich erinnern, anhand derer Sie in Ihrer Kindheit gelernt haben, wie Jungen sein sollen, was sie anziehen sollen, wie sie sich verhalten und bewegen sollen, was sie spielen sollen, was ihre Rechte und Pflichten sind, etc.
4 Welche Menschen gab es in Ihrer Kindheit, die sich nicht rollenkonform, wie ein richtiges Mädchen/eine richtige Frau oder wie ein richtiger Junge/ein richtiger Mann verhalten haben?
5 . Oder: Warum Zivis immer Fußball spielen mussten?!
6 Film: (Deutsche Welle: Männer in Frauenberufen und umgekehrt Global 3000)
7 WARUM DAS GANZE THEMA ÜBERHAUPT? Wir wissen: Geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen sind immer noch wirkungsstark in unserer Gesellschaft verankert.
8 Und was hat das mit Kindertagesbetreuung zu tun bzw. wie habe ich den Vortrag aufgebaut? 1. In welcher Form sind Kinder mit gesellschaftlichen Rollenvorstellungen von typisch Mädchen und typisch Junge konfrontiert? 2. Warum darf uns das nicht egal sein bzw. was hat das mit Ausgrenzung, Benachteiligung und Diskriminierung zu tun? 3. Wie definiert sich geschlechterbewusste Pädagogik und was ist ihr Ziel? 4. Und was sagen die Gesetze und das Berliner Bildungsprogramm
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11 Mädchen werden oft wahrgenommen als: aufmerksam angepasst hilfsbereit leistungsorientiert ruhig sozial kooperativ anschmiegsam... Jungen werden oft wahrgenommen als: laut unruhig durchsetzungsfähig wild vorlaut motorisch aktiv undiszipliniert aggressiv...
12 Z.B durch Sprache werden Mädchen & Jungen Fähigkeiten oder Verhaltensweisen zugeschrieben oder Gefühlswelten vorenthalten
13 Mädchen und Jungen lernen früh: Frauen kochen, Männer spielen Fußball und fahren Auto, Mädchen tragen rosa, Jungen sind in der Bauecke, Männer sind Bauarbeiter & Frauen Krankenschwester...
14 Für die pädagogischprofessionelle Arbeit, ist dies wichtig zu wissen,
15 denn diese frühen Erfahrungen ebnen den Lebensweg: So ist z.b. das Berufswahlspektrum von Mädchen und Jungen auch heute noch zu einem großen Teil in männliche und weibliche Berufe aufgeteilt
16 KFZ-Mechatroniker, Elektroniker -Energie- und Gebäudetechnik Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Maler und Lackierer Metallbauer, Tischler Industriemechaniker - Maschinen- und Systemtechnik Industriemechaniker - Betriebstechnik (Statistisches Bundesamt 2005) Bürokauffrau, Arzthelferin Kauffrau im Einzelhandel Zahnmedizinische Fachangestellte Friseurin Industriekauffrau Bankkauffrau Hotelfachfrau Verkäuferin Steuerfachangestellte
17 Spiel- und Erfahrungsräume, sind oft Orte rollenstereotyper Erfahrungen: Klischee: Jungen haben einen größeren Bewegungsdrang als Mädchen
18 Film: Frauenquote im Legoland/Melitta Walter
19 Männlich und weiblich : Geschlechterrollen in Bilderbüchern
20 In Bilderbüchern werden sehr oft stereotype und traditionelle Rollenvorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit transportiert und vermittelt.
21 Mädchen, Frauen oder z.b. weibliche Tierdarstellungen werden oft in sogenannten weiblichen Tätigkeiten gezeigt, sind äußerlich geschmückt und zeigen sich in sozialen, kooperativen und helfenden Rollen. Frauen sind in der Mutterrolle, also oft für Kinder und Haushalt zuständig.
22 Geschlechterbewusste Pädagogik setzt genau hier an: Diese Orte rollenstereotyper Erfahrungen zu erkennen, pädagogisch zu reflektieren und nicht einengende Spiel- und Erfahrungsräume zu gestalten.
23 Geschlechterbewusste Pädagogik will Geschlechtergerechtigkeit herstellen: Das heißt zweierlei: Mädchen & Jungen gleichberechtigt zu behandeln und zugleich eine Vielfalt von Handlungsmöglichkeiten und Gefühlen für Mädchen und Jungen zu ermöglichen, denn: Mädchen sind sehr unterschiedlich und Jungen auch!!
24 Das Ziel Geschlechterbewusster Pädagogik ist: Mädchen und Jungen, jenseits von Geschlechterklischees, in ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten zu fördern. Es geht darum, ihnen vielfältige Möglichkeiten des Mädchen- und Junge-Seins zu ermöglichen, damit sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln können. (Petra Focks, Starke Mädchen, starke Jungs: Leitfaden für eine geschlechtsbewusste Pädagogik, Freiburg 2002)
25 Das bedeutet im Sinne der Anerkennung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, auch, die Kinder zu fördern, zu unterstützen und vor Ausgrenzung zu schützen, die z.b.
26 intergeschlechtlich geboren wurden, die sich nicht geschlechtsrollenkonform verhalten, die gleichgeschlechtliche Gefühle haben und/oder äußern bzw. sich lesbisch, schwul oder bisexuell identifizieren bzw. identifiziert werden oder die in sogenannten Regenbogenfamilien leben!!viele Materialalien und Informationen hierzu homepage von QUEERFORMAT!!:
27 DENN: Einengende Geschlechterstereotype führen dazu, dass Kinder bestimmte Entdeckungsreisen, Handlungen und Experimente frühzeitig abbrechen oder erst gar nicht ausprobieren. Eine geschlechterbewusste Pädagogik will genau dies verhindern. (Jens Krabel, Michael Cremers, Berlin 2008)
28 Fußball ist nur ein Spiel und hat kein Geschlecht Arzthelfer & KFZ-Mechatronikerinnen brauchen Talent & Unterstützung, aber keine Beschränkungen Mädchen UND Jungen wollen Rennen fahren & brauchen Schultern zum Anlehnen
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30 Film: Unthink pink.
31 Geschlechtergerechte bzw. geschlechterbewusste Ansätze in der Kita: Und was sagt das Kitagesetz, das Berliner Bildungsprogramm und das Kinder- und Jugendhilfegesetz?
32 9,3. Kinder- und Jugendhilfegesetz Bei der Ausgestaltung der Leistungen und der Erfüllung der Aufgaben (der Kinder- und Jugendhilfe; Anmerkung: C.L.) sind... die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen & die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern.
33 Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege/Berlin (Kindertagesförderungsgesetz KitaFöG) 1 Aufgaben und Ziele der Förderung (1)... Die Förderung soll allen Kindern gleiche Bildungschancen bieten,
34 unabhängig von ihrem -Geschlecht, -ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit, -der sozialen und ökonomischen Situation ihrer Familie -und ihren individuellen Fähigkeiten, und soll soziale Benachteiligungen sowie behinderungsbedingte Nachteile möglichst ausgleichen.
35 (3) Die Förderung in Tageseinrichtungen soll insbesondere darauf gerichtet sein, das Kind auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorzubereiten,. in der alle Menschen ungeachtet
36 - ihres Geschlechts, - ihrer sexuellen Identität, - ihrer Behinderung, - ihrer ethnischen, nationalen, religiösen und sozialen Zugehörigkeit -sowie ihrer individuellen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen gleichberechtigt sind.
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38 Was sagt das Berliner Bildungsprogramm? Im Rahmen eines Bildungsverständnisses, dass der INKLUSION folgt, formuliert das BBP: Demokratisch verfasste Gesellschaften sind verpflichtet, jedem Menschen das gleiche Recht auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit und auf die Teilhabe an der Gemeinschaft zu sichern.
39 Geschlechterstereotype Botschaften behindern Bildungsprozesse insofern, als sie Jungen und Mädchen auf bestimmte Verhaltensweisen, Vorlieben und Eigenschaften festlegen und darauf reduzieren. Dies kann für Mädchen wie für Jungen von Nachteil sein und untermauert möglicherweise die Vorstellungen althergebrachter Geschlechterverhältnisse.
40 Kinder sollten aber darin unterstützt werden, eigene Geschlechtsidentitäten zu entwickeln, ohne durch festgelegte Verhaltensanforderungen in ihren Erfahrungen und Erlebnissen eingeschränkt zu werden.
41 Pädagoginnen und Pädagogen achten darauf, Mädchen und Jungen nicht durch stereotype Sichtweisen und Zuschreibungen in ihren Erfahrungen zu beschränken, sondern ihnen durch eine geschlechterbewusste Erziehung und Bildung neue und ergänzende Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten. Foto aus dem BBP, S.26 Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege. Hg: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin 2014, S.18ff.
42 Foto nicht aus dem BBP
43 Geschlechtergerechte/geschlechterbewus ste Pädagogik als Leitungsaufgabe: Personalentwicklung/Personalführung Zusammenarbeit mit Eltern Gestaltung der Teamprozesse Pädagogisches Konzept
44 Film: Loriot:
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