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1 Geschäftsbericht

2 Kennzahlen Konzernverkäufe Millionen CHF +6% (CER) 1 Kernbetriebsgewinn Millionen CHF +8% (CER) Kerngewinn je Titel 14,27 CHF +10% (CER) Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten Millionen CHF +5% (CER) IFRS 2 Konzerngewinn Millionen CHF +22% (CER) Dividende 3 7,80 CHF +6% Total Shareholder Return 2013 Der Wert von 100 CHF 4, investiert am , für den Zeitraum bis zum Dezember 2012 Februar April Juni August Oktober Dezember 2013 Roche GS, Preis = 249,20 Roche B, Preis = 247,40 Index der Vergleichsgruppe Nachhaltig handelnd Teilnehmende an klinischen Studien Patienten behandelt Mitarbeitende 6 Weltweit führend bei Innovationen Nr. 1 in Biotechnologie Nr. 1 in Onkologie Nr. 1 in In-vitro-Diagnostik Nr. 1 im Krankenhausmarkt 1 CER: Constant exchange rates (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2012). 2 IFRS: International Financial Reporting Standards. 3 Vorschlag des Verwaltungsrates. 4 Aktienkurse zu konstanten CHF-Wechselkursen: USD = 0,94; EUR =1,21; 100 JPY =1,17; GBP =1,49. 5 Mit einem unserer 25 umsatzstärksten Medikamente. 6 Vollzeitäquivalent.

3 Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen

4 Wichtigste Ereignisse 2013 Roche-Gruppe Roche erzielte 2013 ein starkes Ergebnis mit einem um 22% höheren Konzerngewinn nach IFRS. Auf der ordentlichen Generalversammlung von Roche 2014 wird der Verwaltungsrat eine Dividendenerhöhung von 6% auf 7,80 Franken vorschlagen. Dies wäre die 27. Erhöhung in Folge. John C. Reed wurde zum neuen Leiter der Einheit Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung ernannt. Vor seinem Eintritt bei Roche war er CEO des Sanford- Burnham Medical Research Institute in Kalifornien, USA. Kooperationsverträge mit 160 Partnern wurden unterzeichnet. Diese umfassen Vereinbarungen zur Entwicklung von Immuntherapien bei Krebs, von Wirkstoffen für multiresistente Bakterien sowie zur Entwicklung neuer diagnostischer Tests. Roche gab Investitionsvorhaben in Gesamthöhe von 800 Millionen Franken für ihr weltweites Produktionsnetzwerk bekannt, um die steigende Nachfrage nach Biopharmazeutika zu decken. Pharma Kadcyla wurde als unser erstes Antikörper Wirkstoff- Konjugat zur Behandlung von Patienten mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs in den USA und in der EU zu gelassen. Die FDA erteilte Roche eine beschleunigte vorläufige Zulassung für Perjeta zur Anwendung vor einer Operation bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium. Gazyva erhielt von der amerikanischen FDA die Zulassung für die Behandlung von Patienten mit nichtvorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie. Roche hat die Entwicklung von Aleglitazar, einem Wirkstoff zur Behandlung von diabetesbedingten Herzproblemen, nach der Analyse einer Phase-III-Studie beendet.

5 Nachhaltigkeit Das fünfte Jahr in Folge wurde Roche vom Dow-Jones- Nachhaltigkeits-Index (DJSI) zum weltweit nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und Life- Sciences-Branche ernannt. Zehn Jahre engagiert: Seit dem ersten Roche Children s Walk im Jahr 2003 generierten unsere Mitarbeitenden über 11 Millionen Franken als Spenden für die Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder in Malawi und weltweit. Der «Medicines Patent Pool» und Roche unterzeichneten eine Vereinbarung über besseren Zugang zu Valcyte. Das Medikament wird für die Behandlung von CMV-Infektionen bei HIV-Patienten einer häufigen Ursache für Erblindung eingesetzt. Mit einem Anteil von 20,7% Frauen in Schlüsselpositionen hat Roche ihr Ziel, per Ende 2014 einen Anteil von 20% zu erreichen, bereits ein Jahr früher als geplant erreicht. Diagnostics Der cobas 8100, ein vollautomatisches Laborsystem, wurde eingeführt. Er verbessert den Testdurchsatz und die Testeffizienz im klinischen Labor und unterstützt medizinisches Fachpersonal, schnelle und zuverlässige Behandlungsentscheidungen zu treffen. Roche übernahm Constitution Medical Investors, Inc., das ein hochinnovatives System für Blutuntersuchungen entwickelt. Mit diesem können hämatologische Erkrankungen schneller und genauer diagnostiziert und die Patienten besser betreut werden. Der cobas HPV-Test zur Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs wurde in Griechenland mit dem Prix Galien 2013 als bester diagnostischer Test ausgezeichnet. In der wissenschaftlichen Welt hat der Prix Galien ein dem Nobelpreis vergleichbares Ansehen. Vier neue Krebstests für das Screening auf oder die Diagnose von Brust-, Gebärmutterhals-, Lungen- bzw. Schilddrüsenkrebs wurden 2013 eingeführt.

6 Wie wir die Lebensqualität von Patienten verbessern Roche verfolgt eine konsequent auf Innovation ausgerichtete Strategie investierten wir 8,7 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung, um modernste Arzneimittel und diagnostische Tests herzustellen, die ent scheidende medizinische Vorteile bieten. Meistverkaufte Medikamente in Millionen CHF MabThera/Rituxan Onkologie und Immunologie % 1 Avastin Onkologie % 1 Herceptin Onkologie % 1 Lucentis Augenheilkunde % 1 Xeloda Onkologie % 1 Non-Hodgkin-Lymphom, die häufigste Krebsart des Lymphsystems; chronische lymphatische Leukämie, eine der häufigsten Formen von Blutkrebs, sowie rheumatoide Arthritis. Dickdarm-/Enddarm-, Brust-, Lungen-, Nierenund Eierstockkrebs sowie Glioblastom, ein Hirntumor. Avastin unterbricht die Blutzufuhr zu Tumoren und hungert sie damit aus. HER2-positiver Brustkrebs, der zu den aggressivsten Formen von Brustkrebs gehört und rund 20% aller Patienten mit Brustkrebs betrifft. Herceptin ist auch für die Behandlung von HER2-positivem Magenkrebs zugelassen. Feuchte altersbedingte Makuladegeneration, Makulaödem nach retinalem Venenverschluss sowie diabetisches Makulaödem. Diese Erkrankungen können das Auge schwer schädigen. Kolorektal-, Dickdarmkrebs, Brustkrebs. Während viele andere Krebsmedikamente, einschliesslich Chemotherapeutika, intravenös verabreicht werden müssen, steht Xeloda in Tablettenform zur Verfügung. Es stoppt die Vermehrung der Krebszellen und verringert die Tumorgrösse. Division Pharma Onkologie, Immunologie, Infektiologie, Augenheilkunde und Neurologie Umsätze 2013: 36,3 Milliarden Franken Bei Roche befinden sich über 60 neue pharmazeutische Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung. Wir hoffen, dass sie eines Tages in Arzneimitteln gegen Krankheiten eingesetzt werden, für die gegenwärtig keine oder nur sehr wenige Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen. Roche produziert weder Generika noch Biosimilars oder nicht verschreibungspflichtige Medikamente. 1 Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2012).

7 Meistverkaufte Diagnostika in Millionen CHF cobas e602 Immundiagnostik Accu-Chek Nano SmartView cobas c502 Klinische Chemie BenchMark Ultra Gewebediagnostik cobas AmpliPrep Virologie % 1 Blutzuckermessung % % % % 1 Reichhaltige Palette modularer Instrumente, von Software sowie vielfältiger auf Immunologie basierender Tests, zum Beispiel auf Tumore und Herzerkrankungen. Zur Selbstüberwachung des Blutzuckerspiegels; hilft Menschen mit Diabetes, ihre Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Reichhaltige Palette modularer Instrumente, von Software sowie auf klinischer Chemie basierende Tests, zum Beispiel auf Funktionsstörungen der Schilddrüse, Cholesterin oder Triglyceride. Dies sind wichtige Tests, um den Gesundheitszustand festzustellen, z.b. den des Herzens. Gewebebasierte Tests (Advanced Staining): Identifizierung molekularer Zielstrukturen in Krebsgewebe. Anhand dieser Zielstrukturen kann festgestellt werden, was das Tumorwachstum bedingt, sodass Ärzte für jeden Patienten die beste Behandlung auswählen können. Zur Früherkennung von Viren wie HIV, HPV, Hepatitis B und Hepatitis C. Mit Hilfe der Testergebnisse können Ärzte die optimale Therapie für den Patienten festlegen. Division Diagnostics Immunoassays, Diabetes, Klinische Chemie, PCR-Tests, gewebebasierte Krebstests Umsätze 2013: 10,5 Milliarden Franken Roche entwickelt Diagnostiksysteme und Tests für Labors, Ärzte und Patienten. Die Strategie der Division beruht auf zwei Säulen: Testeffizienz und medizinischer Nutzen.

8 Innovation zugänglich machen Roche arbeitet weltweit mit Partnern zusammen, um möglichst vielen Patienten mit ihren Medikamenten und Tests zu helfen. Einige dieser Aktivitäten sind in diesem Jahresbericht aufgeführt Südliches Afrika: Schutz Neugeborener vor Risiken durch HIV-Infektion Philippinen: Besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle China: Verstärkung beim Kampf gegen Hepatitis B Ägypten: Überwindung von Hürden und Zugang zur Behandlung verbessern Europa: Kooperationen zur effizienteren Nutzung von Gesundheitsbudgets China: Hilfe beim Aufbau privater Versicherungen Peru: Unterstützung des Gesundheitssystems bei der Behandlung von Krebs Pakistan: Unterstützung von Menschen mit Diabetes USA: Zugang zu Arzneimitteln sicherstellen

9 Inhaltsverzeichnis Kennzahlen Wichtigste Ereignisse 2013 Wie wir die Lebensqualität von Patienten verbessern 6 Aktionärsbrief des Verwaltungsratspräsidenten 8 Zur Ehrung von Dr. Franz B. Humer 10 Aktionärsbrief des Chief Executive Officer 12 Verwaltungsrat 14 Konzernleitung Geschäftsentwicklung 24 Konzernergebnisse und Ausblick 28 Marktumfeld Forschung und Entwicklung 36 Highlights Diagnostics Produktion und Einkauf 60 Pharma-Produktion 62 Diagnostics-Produktion Märkte 70 Medizinischer Mehrwert 71 Optimale Problemlösungen Unternehmerische Verantwortung 80 Compliance stärken 81 Transparenz erhöhen Unsere Mitarbeitenden 92 Prioritäten Förderung von Vielfalt Gemeinnütziges Engagement 105 Humanitäre und soziale Projekte 106 Hilfe bei Naturkatastrophen 30 Konzernstrategie 46 Konsequente Nutzung externer Innovationen 48 Verantwortungsbewusste Wissenschaft 63 Einkauf 65 Qualität und Einhaltung globaler Standards 72 Innovation zugänglich machen 74 Fortbildung medizinischer Fachkräfte 83 Risiko- und Krisenmanagement 84 Patientensicherheit gewährleisten 96 Mitarbeiterführung 96 Gewinnung und Bindung von Spitzentalenten 107 Wissenschaft und Bildung 107 Kunst und Kultur Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz 114 Arbeitsunfälle und -krankheiten 117 Energiemanagement und Luftemissionen 120 Wassermanagement 121 Security Corporate Governance, Entschädigungsbericht 128 Corporate Governance 136 Entschädigungsbericht Weitere Online-Informationen 156 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Roche

10 Aktionärsbrief von Franz B. Humer Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre Dies ist mein letzter Brief an Sie als Präsident des Verwaltungsrates. Deshalb freut es mich besonders, Ihnen ein hervorragendes Geschäfts ergebnis der Roche-Gruppe für das Jahr 2013 präsentieren zu dürfen. Dank unserer Fokussierung auf die Entwicklung gezielt wirkender Medikamente und diagnostischer Tests in einem herausfordernden, zunehmend kostenbewussten Umfeld konnten wir unsere starke Markt position ausbauen und den Konzerngewinn abermals deutlich steigern. Aufgrund des sehr erfolgreichen Geschäftsjahres 2013 beantragt der Verwaltungsrat zum 27. Mal in Folge eine Erhöhung der Dividende. Roche hat 2013 erneut ein starkes Ergebnis erzielt: Die Konzernverkäufe stiegen währungsbereinigt um 6% auf 46,8 Milliarden Franken (+3% in Franken); der Konzerngewinn wuchs deutlich um 22% auf 11,4 Milliarden Franken (+18% in Franken). Es besteht eine wachsende Nachfrage nach unseren Medikamenten und Diagnostika, einschliesslich der fünf während der letzten beiden Jahre neu eingeführten Krebsmedikamente. Und unsere Entwicklungspipeline zählt zu den stärksten in der Industrie. Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2013 bestätigen unsere Strategie, bei Medikamenten und Diagnostika auf Innovation zu setzen und auf den damit verbundenen Wettbewerbsvorteil, den medizinisch differenzierte Produkte mit sich bringen. Da zielgerichtete, kosteneffiziente Therapien eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der heutigen Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung und der medizinischen Behandlung spielen, werden unsere Stärken in Zukunft noch wichtiger als bisher. Roche entwickelt Medikamente, die nicht nur das Leben von Patienten verlängern und ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch dazu beitragen, erhebliche Ressourcen in anderen Bereichen des Gesundheitswesens einzusparen. Dabei spielen diagnostische Tests eine immer bedeutendere Rolle, sowohl bei der Diagnose von Krankheiten als auch bei der Therapieüberwachung und der Entwicklung massgeschneiderter Therapien. All dies senkt die Kosten des Gesundheitssystems. Eine der Stärken von Roche ist unser umfassendes Know-how auf dem Gebiet der Biotechnologie. Dies eröffnet eine Fülle neuer Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten, die für die Patienten echte medizinische Durchbrüche bedeuten. Unsere führende Position in der Biotechnologie ist zum Teil auch das Roche Geschäftsbericht 2013 Aktionärsbriefe 6

11 Ergebnis gezielter Übernahmen. Der Zusammenschluss mit Genentech im Jahr 2009 war die Transaktion mit dem grössten Einfluss auf unser Pharma-Geschäft. Und in der Diagnostik wurden wir Marktführer, als wir 1997 Boehringer Mannheim in den Konzern integrierten. In den letzten 15 Jahren sind wir dank unseres systematischen Fokus auf Innovation und gezielter Transaktionen zum weltweit führenden Unternehmen in der Onkologie und zur globalen Nummer eins in der In- vitro- Diagnostik geworden. Diese Konzentration auf Medikamente und Diagnostika ermöglicht es uns, in einem immer wettbewerbsintensiveren Marktumfeld erfolgreich zu bestehen. Roche ist zweifellos ein einzigartiges Unternehmen. Dies gilt heute noch genauso wie vor zwei Jahrzehnten, als ich zu Roche kam. Roche ist einzigartig dank einer unverwechselbaren Kultur und auch deshalb, weil die Gründerfamilie nach wie vor die Mehrheit am Unternehmen hält. Das erlaubt es uns, langfristig zu denken und unsere zukunftsgerichtete Inno vations-strategie konsequent zu verfolgen. Ich bin den Familien Hoffmann und Oeri für all ihre Unterstützung während meiner Zeit bei Roche zu grossem Dank verpflichtet. Dass wir zum wiederholten Male im Dow-Jones-Nachhaltigkeits-Index (DJSI) zum weltweit nachhaltigsten Unternehmen der Gesundheitsbranche gekürt wurden, ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Roche erhielt diese Auszeichnung 2013 das fünfte Jahr in Folge. Sie würdigt unser Engagement, ethisch korrekt und verantwortungsbewusst zu handeln und nachhaltige Werte für alle unsere Anspruchsgruppen zu schaffen. Die Geschäftsbasis, das Fundament unseres Unternehmens, ist grundsolide. Doch wie mein Vorgänger zu sagen pflegte: «Das Haus von Roche ist nie fertig gebaut.» Für kein Unternehmen ist der Erfolg garantiert. Dieser muss immer wieder neu erarbeitet werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die neue Generation der Führungskräfte in unserer Konzernleitung unter Severin Schwan und im Verwaltungsrat auf dem Erfolg aufbauen und die einzigartige Kultur von Roche weiter pflegen wird. Ich habe die Generalversammlung vom 4. März 2014 als den für mich richtigen Zeitpunkt gewählt, um als Verwaltungsratspräsident der Roche-Gruppe zurückzutreten. Ich habe 40 Jahre in der pharmazeutischen Industrie gearbeitet, die Hälfte davon bei Roche als Leiter der Division Pharma, als CEO und als Präsident des Verwaltungsrates. Mit ihm wird Roche einen Verwaltungsratspräsidenten mit herausragenden persönlichen Qualitäten und einer beeindruckenden Erfolgsbilanz als Leiter eines grossen globalen Unternehmens gewinnen. Ich bin sicher, dass seine grosse Erfahrung, sein weltweites Netzwerk und seine starken Verbindungen zur Schweiz für Roche von Vorteil sein werden. Im März 2013 haben Volk und Stände in der Schweiz neue Verfassungsbestimmungen zur Unternehmensführung angenommen, die für alle börsenkotierten Aktiengesellschaften gelten. Roche hat beschlossen, die neuen Vorschriften früher als vorgeschrieben umzusetzen, und schlägt der Generalversammlung vom 4. März 2014 vor, die Statuten des Unternehmens entsprechend anzupassen. Die wichtigsten Änderungsvorschläge sind: Ab 2014 wird die Generalversammlung jähr lich den Verwaltungsratspräsidenten, alle zur Wahl stehenden Mitglieder des Verwaltungsrates sowie die Mitglieder des Entschädigungsausschusses wählen; darüber hinaus schlagen wir vor, die zwingenden Vergütungsabstimmungen, welche ab 2015 gelten, bereits 2014 einzuführen. In Anbetracht unserer sehr erfreulichen Ergebnisse im Jahr 2013 beantragt der Verwaltungsrat eine um 6% erhöhte Dividende von 7,80 Franken pro Aktie und Genussschein. Dies wäre die 27. Erhöhung der Dividende in Folge. Bei Annahme des Antrages würde Ihnen, den Aktionärinnen und Aktionären von Roche, damit über die Hälfte des Konzerngewinns ausbezahlt. Für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen, das Sie in den vergangenen Jahren in mich gesetzt haben, möchte ich Ihnen ganz herz lich danken. Ich habe sehr gerne mit dem Verwaltungsrat, der Konzernleitung und den Mitarbeitenden von Roche zusammengearbeitet, und ich bin ausserordentlich stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Roche ist in der Tat ein gross artiges Unternehmen. Franz B. Humer Verwaltungsratspräsident An der nächsten Generalversammlung wird Christoph Franz, der seit 2011 dem Verwaltungsrat von Roche angehört, zur Wahl zum Präsidenten des Verwaltungsrates vorgeschlagen. Aktionärsbriefe Roche Geschäftsbericht

12 Dr. Franz B. Humer 1995: Leiter der Division Pharma und Mitglied des Verwaltungsrates der Roche Holding AG 1996: Chief Operating Officer 1998: Chief Executive Officer 2001: Chief Executive Officer und Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding AG 2008: Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding AG

13 Zur Ehrung von Dr. Franz B. Humer Herzlichen Dank, Franz Humer! Der grosse, anhaltende Erfolg von Roche ist das Verdienst unserer über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber er ist ganz besonders die Folge vorausschauender strategischer und operativer Weichenstellungen, die seit 19 Jahren die Handschrift von Dr. Franz B. Humer tragen. Nach der General versammlung 2014 tritt unser Präsident in den wohlverdienten Ruhestand Anlass genug, seine einzigartige Karriere in unserem Unternehmen zu würdigen nahm Dr. Humer seine Arbeit bei Roche als Leiter der Division Pharma und Mitglied des Verwaltungsrates auf. Bereits ein Jahr später wurde er zum COO ernannt, um dann ab 1998 als CEO die operative Gesamtverantwortung zu übernehmen. 2001, nach dem Rücktritt von Fritz Gerber, wurde Dr. Franz B. Humer zusätzlich zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Dieses Doppelmandat endete 2008 mit der Ernennung von Severin Schwan zum CEO. In all diesen Jahren und bis heute hat Dr. Humer unsere Firma mit seinem Fachwissen, seiner strategischen Weitsicht, seinen beeindruckenden Managementfähigkeiten, aber auch mit seiner grossen Persönlichkeit geprägt wie nur wenige vor ihm. Er hat Roche mit der ihm eigenen Konsequenz auf Innovation in den Geschäftsfeldern Pharma und Diagnostika fokussiert. Kurzfristiges Denken und das Schielen auf die nächste Quartalsbilanz haben ihn dabei wenig interessiert; eine klar formulierte, für die Mitarbeitenden und die Aktionäre gleichermassen nachvollziehbare Strategie stand im Zen trum seiner Aktivitäten. Unsere Firma verdankt unserem zurücktretenden Präsidenten viel! Dass Roche heute unbestritten weltweiter Marktführer in der Onkologie ist, hat sehr viel mit mutigen Entscheiden zu tun, die Dr. Humer zu Beginn dieses Jahrtausends in einer für Roche anspruchsvollen Phase gefällt hat. Auch das enge Zusammenwirken von Pharma und Diagnostics hat Dr. Humer bereits zu einer Zeit postuliert, als dies noch keineswegs Allgemeingut war. Kurz: Er hat die Entwicklungen in unserer Branche früher vorausgesehen als viele andere. Und er hatte die Kraft, seine Visionen Realität werden zu lassen. Für all dies danke ich Dr. Franz B. Humer im Namen des ganzen Verwaltungsrates, aber auch seitens der Familien Oeri und Hoffmann sehr herzlich. Wir sind dankbar, dass Dr. Humer als Berater seine Erfahrung und sein Wissen auch künftig dem Verwaltungsrat zur Verfügung stellt. André Hoffmann Vizepräsident des Verwaltungsrates

14 Aktionärsbrief von Severin Schwan Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre 2013 war für Roche ein aussergewöhnlich innovatives Jahr. Mit Perjeta und Kadcyla haben wir eine neue Generation von Medikamenten für Patienten mit einer sehr aggressiven Art von Brustkrebs lanciert. Ausserdem erhielten wir in den Vereinigten Staaten die Zulassung für Gazyva zur Behandlung von Patienten mit einer der häufigsten Formen von Leukämie. Die wachsende Nachfrage nach unseren Arzneimitteln und Diagnostika spiegelt sich in unseren starken Geschäftsergebnissen wider wir haben die finanziellen Ziele übertroffen, die wir uns für das Jahr 2013 gesteckt hatten. Roche setzte 2013 die positive Geschäftsentwicklung der letzten Jahre erfolgreich fort: Die Verkäufe der Division Pharma stiegen um 7% auf 36,3 Milliarden Franken. Hauptwachstumsträger sind unsere führenden Krebsmedikamente sowie Actemra/RoActemra zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und Lucentis gegen altersbedingte Erblindung. Die Verkäufe der Division Diagnostics wuchsen mit einem Plus von 4% auf 10,5 Milliarden Franken stärker als der weltweite Markt für In-vitro-Diagnostika, wozu insbesondere das starke Geschäft mit klinischen Labors beitrug. Der Kernbetriebsgewinn stieg um 8% auf 17,9 Milliarden Franken; der Kerngewinn je Titel erhöhte sich währungsbereinigt um 10% auf 14,27 Franken. Sehr wichtig für die Zukunft ist, dass sich unsere Produktpipeline nach wie vor gut weiterentwickelt. Ein besonderer Meilenstein 2013 war die Zulassung von Kadcyla in den USA. Das neuartige Medikament bedeutet für Patientinnen mit dem sehr aggressiven HER2-positiven Brustkrebs einen therapeutischen Durchbruch. Bei Kadcyla handelt es sich um unser erstes Antikörper Wirkstoff-Konjugat. Diese neue Klasse von Medikamenten, die aus einem hochwirksamen Chemotherapeutikum und einem Antikörper besteht, bekämpft zielgerichtet und spezifisch die Krebszellen. Dadurch werden die Neben wirkungen der systemischen Chemotherapie erheblich reduziert. Weitere Meilensteine im Jahr 2013 waren die Zulassung der subkutanen Darreichungsform von Herceptin in der EU, dank der sich die Behandlungszeit im Krankenhaus für die Patienten deutlich verringert, sowie die bahnbrechende Zulassung von Perjeta in Kombination mit Herceptin in den USA als Erstbehandlung für Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs vor Roche Geschäftsbericht 2013 Aktionärsbriefe 10

15 einer Operation. Beide Medikamente verlängern das Überleben von Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs signifikant. Ausserdem arbeiten wir daran, die Standardtherapie bei Blutkrebserkrankungen weiter zu verbessern. Diesen Produktbereich, zu dem unser führendes Medikament MabThera/Rituxan zählt, haben wir 2013 mit Gazyva für die Behandlung chronischer lymphatischer Leukämie verstärkt. Gazyva wurde in den USA in Rekordzeit zugelassen, nachdem ihm die Arzneimittelbehörde FDA den Status des Therapiedurchbruchs («Breakthrough Therapy Designation») und die Prüfung im beschleunigten Zulassungsverfahren zugesprochen hatte. Unsere jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung zählen mit heute 8,7 Milliarden Franken zu den höchsten in der Industrie. Unsere Entwicklungspipeline enthält insgesamt 66 neue Wirkstoffe, von denen sich 15 in späten Phasen der klinischen Entwicklung befinden. Rund zwei Drittel unserer Arzneimittelkandidaten in der Spätphase der klinischen Entwicklung werden zusammen mit einem diagnostischen Begleittest entwickelt. Innovative Forschung und Entwicklung ist naturgemäss mit Risiken und damit auch mit Rückschlägen verbunden. Eine Enttäuschung war 2013 der Abbruch der klinischen Studien für Aleglitazar, ein bis dahin vielversprechendes Medikament zur Behandlung einer diabetesbedingten Herzerkrankung. In unserer Forschung fokussieren wir uns fortan auf die Bereiche Krebs, Immunologie und Autoimmunerkrankungen, Augenheilkunde, Infektionskrankheiten und Neurowissenschaften. Eine unserer grössten Stärken liegt in unserem tiefgreifenden Verständnis der molekularen Grundlagen von Erkrankungen. Die gewonnenen Erkenntnisse gestatten es uns, zielgerichtete Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die an den Krankheitsursachen ansetzen. Bereits heute entfallen drei Viertel unserer Pharma-Verkäufe und die Mehrzahl unserer diagnostischen Tests auf biotechnologische Produkte. Die Entwicklung von Medikamenten ist teuer und langwierig. Patente sind für die Industrie deshalb so wichtig, weil sie die einzige Möglichkeit darstellen, eine zeitlich befristete Marktexklusivität für neue Produkte zu gewährleisten. Dadurch wird sichergestellt, dass wir über die notwendigen Mittel verfügen, um auch in Zukunft weiter in Innovationen investieren zu können. Nach Ablauf des Patentschutzes stehen diese neuartigen Medikamente der Gesellschaft auf Dauer zu sehr niedrigen Kosten zur Verfügung. Ich bin sehr stolz darauf, dass 24 Präparate auf der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heraus gegebenen Liste der unentbehrlichen Medikamente von Roche stammen und nun praktisch ausnahmslos patentfrei sind. Diese WHO-Liste umfasst die wirksamsten, sichersten und kosteneffizientesten Medikamente, die für den Betrieb eines grundlegenden Gesundheitssystems benötigt werden. Ohne ein verlässliches Patentsystem, das Investitionen in innovative Projekte fördert, gäbe es diese Medikamente heute nicht. Dennoch ist der Zugang zu innovativen Therapien eine der herausforderndsten globalen Gesundheitsfragen. Unser Ziel ist, dass jeder Patient, der unsere Produkte benötigt, Zugang zu ihnen erhält. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit Gesundheitsbehörden, Regierungen und anderen Beteiligten zusammen, um Hindernisse für den Zugang der Bevölkerung zu medizinischer Versorgung zu beseitigen. Für das laufende Jahr 2014 rechnen wir mit einem Verkaufswachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich und streben, zu konstanten Wechselkursen, ein Wachstum des Kerngewinns je Titel an, das über der Zunahme der Verkäufe liegt. Wir gehen zudem davon aus, dass die Dividende auch für 2014 erhöht werden kann. Was die Zukunft von Roche betrifft, bin ich vor allem deshalb so zuversichtlich, weil wir eine Unternehmenskultur pflegen, die Innovationen auf allen Ebenen fördert, und über ausgezeichnete Mitarbeitende verfügen. Ich möchte all unseren Mitarbeitenden für ihre hohe Professionalität und ihren Einsatz danken. Unsere vielversprechende Zukunft ist in nicht geringem Masse auch das Verdienst unseres Verwaltungsratspräsidenten. Franz Humer wird im März dieses Jahres, nach fast 20 Jahren bei Roche, als Präsident des Verwaltungsrates abtreten. Unter seiner Leitung sind wir zum führenden Unternehmen in den Bereichen Biotechnologie, Onkologie und in der In-vitro-Diagnostik aufgestiegen. Ich konnte über viele Jahre enorm von seiner Führung und Erfahrung profitieren. Persönlich und auch im Namen der Konzernleitung und aller Mitarbeitenden von Roche möchte ich ihm für seinen unschätzbaren Beitrag zu den Erfolgen von Roche ganz herzlich danken. Severin Schwan CEO der Roche-Gruppe Aktionärsbriefe Roche Geschäftsbericht

16 Verwaltungsrat Dr. Franz B. Humer André Hoffmann (Vertreter des bestehenden Aktionärspools) Dr. Andreas Oeri (Vertreter des bestehenden Aktionärspools) Prof. Dr. Pius Baschera Prof. Sir John Irving Bell Paul Bulcke William M. Burns Dr. Christoph Franz Dame DeAnne Julius Dr. Arthur D. Levinson Dr. Severin Schwan Peter R. Voser Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro Der Verwaltungsrat per 31. Dezember Roche Geschäftsbericht 2013 Verwaltungsrat

17 Verwaltungsrat Name (Geburtsjahr) Erstwahl Verwaltungsrat Dr. Franz B. Humer (1946) D *, E Präsident 1995 André Hoffmann (1958) A, C *, D, E Vizepräsident 1996 Dr. Andreas Oeri (1949) A *, E 1996 Prof. Dr. Pius Baschera (1950) A, E 2007 Prof. Sir John Irving Bell (1952) B, E 2001 Paul Bulcke (1954) B, E 2011 William M. Burns (1947) A, E 2010 Dr. Christoph Franz (1960) C, E 2011 Dame DeAnne Julius (1949) B *, E 2002 Dr. Arthur D. Levinson (1950) C, E 2010 Dr. Severin Schwan (1967) 2013 Peter R. Voser (1958) C, E 2011 Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro (1965) B, E 2006 Sekretär des Verwaltungsrates Dr. Gottlieb A. Keller (1954) Ehrenpräsident des Verwaltungsrates Dr. h. c. Fritz Gerber (1929) A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss. B Prüfungsausschuss. C Entschädigungsausschuss. D Präsidium/Nominationsausschuss. E Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung. * Vorsitz des jeweiligen Ausschusses. Verwaltungsrat Der Roche-Verwaltungsrat wird der am 4. März 2014 stattfindenden Generalversammlung vorschlagen, Christoph Franz zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates zu wählen. Chris toph Franz ist für die Nachfolge von Franz B. Humer nominiert, der an der Generalversammlung im März 2013 mitgeteilt hatte, dass er für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung steht. Verwaltungsrat Roche Geschäftsbericht

18 Konzernleitung Dr. Severin Schwan Daniel O Day Roland Diggelmann Dr. Alan Hippe Silvia Ayyoubi Dr. Gottlieb A. Keller Osamu Nagayama Dr. Richard Scheller Prof. Dr. John C. Reed Dr. Stephan Feldhaus Dr. Sophie Kornowski-Bonnet Das Gremium per 31. Dezember Roche Geschäftsbericht 2013 Konzernleitung

19 Konzernleitung Name (Geburtsjahr) Funktion Konzernleitung Dr. Severin Schwan (1967) CEO der Roche-Gruppe Daniel O Day (1964) COO Division Roche Pharma Roland Diggelmann (1967) COO Division Roche Diagnostics Dr. Alan Hippe (1967) Chief Financial und IT Officer Silvia Ayyoubi (1953) Leiterin Group Human Resources Dr. Gottlieb A. Keller (1954) General Counsel Erweiterte Konzernleitung Osamu Nagayama (1947) Verwaltungsratspräsident und CEO Chugai Dr. Richard Scheller (1953) Leiter Genentech Forschung und Frühe Entwicklung (gred) Prof. Dr. John C. Reed (1958) Leiter Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung (pred) Dr. Stephan Feldhaus (1962) Leiter Group Communications Dr. Sophie Kornowski-Bonnet (1963) Leiterin Roche Partnering Sekretär der Konzernleitung Per-Olof Attinger (1960) Revisionsstelle Roche Holding AG KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler SA (Berichtsjahre ) KPMG AG (Mandat seit 2009) Leitender Revisor: John A. Morris ( ) Ian Starkey (seit 2011) Chief Compliance Officer Dr. Urs Jaisli (1956) Konzernleitung Am 2. April 2013 übernahm John C. Reed die Leitung von Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung (pred) und wurde Mitglied der Erweiterten Konzernleitung. Konzernleitung Roche Geschäftsbericht

20 Hürden abbauen Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 16

21 Zugang zur Gesund heitsversorgung: weiterhin eine globale Heraus forderung Die Gesundheitsversorgung unterscheidet sich stark von Land zu Land. In einigen Ländern sind moderne Medikamente und diagnostische Tests sehr gut verfügbar, wohingegen andernorts nur eine unzureichende oder gar keine Infrastruk tur vorhanden ist. Selbst in etablierten Märkten kann es Jahre dauern, bis Arzneimittel für Patienten erhältlich sind. Roche ist weltweit in Partnerschaften tätig, um hier Ver besserungen zu bewirken und Hürden beim Zugang zur Gesundheitsversorgung abzubauen. So führen wir auf lokale Anforderungen massgeschneiderte Programme durch, unterstützen beispielsweise Informationskampagnen zu Gesundheitsthemen, ermöglichen diagnostische Reihen untersuchungen in entlegenen Regionen oder machen Produkte erschwinglich. Einige dieser Aktivitäten sind in diesem Jahresbericht aufgeführt. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

22 Innovation zugänglich machen 77 Seite EUROPA: KOOPERATIONEN ZUR EFFIZIENTEREN NUTZUNG VON GESUNDHEITSBUDGETS 125 Seite USA: ZUGANG ZU ARZNEIMITTELN SICHERSTELLEN 101 Seite PERU: UNTERSTÜTZUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS BEI DER BEHANDLUNG VON KREBS 18 Roche Geschäftsbericht 2013 Innovation zugänglich machen

23 89 Seite CHINA: HILFE BEIM AUFBAU PRIVATER VERSICHERUNGEN Seite Seite CHINA: VERSTÄRKUNG BEIM PAKISTAN: UNTERSTÜTZUNG KAMPF GEGEN HEPATITIS B VON MENSCHEN MIT DIABETES 67 Seite ÄGYPTEN: ÜBERWINDUNG VON HÜRDEN UND ZUGANG ZUR BEHANDLUNG VERBESSERN 33 Seite PHILIPPINEN: BESSERER ZUGANG ZUR GESUNDHEITSVERSORGUNG FÜR ALLE 21 Seite SÜDLICHES AFRIKA: SCHUTZ NEUGEBORENER VOR RISIKEN DURCH HIV-INFEKTION Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

24 Schutz Neugeborener vor Risiken durch HIV-Infektion Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 20

25 Südliches Afrika In Afrika ist die Übertragung des Virus durch die Mutter die Hauptursache für HIV-Infektionen bei neugeborenen Kindern. Unbehandelt stirbt jedes dritte infizierte Kind im ersten Lebensjahr; fast die Hälfte der Säuglinge wird keine zwei Jahre alt. 33 % 50 % Frühdiagnose bei Säuglingen Anzahl der durchgeführten Tests pro Jahr Innovatives Testverfahren ermöglicht Behandlungen selbst in entlegenen Gebieten Dank frühzeitiger HIV-Diagnose können Kinder gezielt behandelt werden und gesund bleiben. Roche hat die Einführung eines neuen Testverfahrens unterstützt, bei dem einige Tropfen Blut auf einem Papierträger getrocknet werden («Dried-blood-spot-Test»), die Analysen entsprechen modernsten Standards. Ärzte werden sofort über die Testergebnisse informiert. Dieses Verfahren hat den Zugang zu moderner HIV-Diagnostik verbessert, selbst in entlegenen Gebieten im südlichen Afrika. Öffentlich-private Partnerschaften gewährleisten die anschliessende medizinische Betreuung der betroffenen Säuglinge. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

26 22 Roche Geschäftsbericht 2013 Franken Kerngewinn je Titel

27 GESCHÄFTS ENTWICKLUNG Finanzziele 2013 übertroffen Starkes Wachstum in den Bereichen Onkologie, Immunologie und Augenkrankheiten erzielt Verbesserung von freiem Geldfluss und reduzierte Nettoverschuldung Roche Geschäftsbericht

28 Geschäftsentwicklung Zahlen und Fakten Verkäufe Kernbetriebsgewinn IFRS Konzerngewinn % Millionen CHF +8% Millionen CHF +22% Millionen CHF (CER) 1 (CER) (CER) In Millionen CHF Veränderung in % In % der Verkäufe CER CHF Verkäufe Division Pharma Division Diagnostics Kernbetriebsgewinn Division Pharma Division Diagnostics Freier Geldfluss aus operativer Tätigkeit ,0 35, Kerngewinn je Titel (in CHF) 14,27 13, ,3 44,4 20,8 37,7 44,0 21,3 Konzernergebnisse und Ausblick Die Roche-Gruppe hat 2013 ein starkes Ergebnis erzielt und die finanziellen Ziele für das Jahr übertroffen. Die Konzernumsätze 1 stiegen um 6% auf 46,8 Milliarden Franken. Wesentlich dazu beigetragen hat die grosse Nachfrage nach unseren Krebsmedikamenten, besonders dem Portfolio zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs und nach Avastin, sowie nach diagnostischen Instrumenten und Tests für klinische Labors. Die Verkäufe der Division Pharma erhöhten sich um 7%, diejenigen der Division Diagnostics um 4%. Die USA und die Schwellenmärkte waren die Regionen mit den stärksten Zuwachsraten, die Verkäufe in Europa entwickelten sich trotz schwieriger Marktbedingungen gut. Der Kernbetriebsgewinn von Roche wuchs um 8% auf 17,9 Milliarden Franken. Der Kerngewinn je Titel erhöhte sich um 10% zu konstanten Wechselkursen (+6% in Franken). 1 Soweit nicht anders angegeben, sind alle Wachstumsraten zu CER: Constant exchange rates (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2012) berechnet. 2 IFRS: International Financial Reporting Standards. Der Anstieg des Schweizer Frankens gegenüber etlichen Wäh rungen im Jahr 2013, insbesondere gegenüber dem japani schen Yen und dem US-Dollar, beeinträchtigte die Verkäufe und das Verkaufsergebnis in Franken. Starkes Wachstum in den Bereichen Onkologie, Immunologie und Augenheilkunde Die Verkäufe der Division Pharma stiegen 2013 um 7% auf 36,3 Milliarden Franken aufgrund der starken Nachfrage nach Produkten zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs, den Krebsmedikamenten Avastin und MabThera/Rituxan; Actemra/RoActemra zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis sowie dem Augenheilmittel Lucentis. Die Verkaufsergebnisse wichtiger Wachstumsträger konnten den Preisund Wett bewerbsdruck bei reifen Produkten, beispielsweise Pegasys, mehr als kompensieren. Aufgrund des starken Verkaufsergebnisses erhöhte sich der Kernbetriebsgewinn um 7% auf 16,1 Milliarden Franken. Roche Geschäftsbericht 2013 Geschäftsentwicklung 24

29 Verkäufe Division Pharma Produkte mit > 1 Milliarde Franken Umsatz Verkäufe 2013 (Mio. CHF) Wachstum 2013 vs. 12 % (CER) Anteil 2013 % MabThera/Rituxan Avastin Herceptin Lucentis Xeloda Tarceva Pegasys Actemra/RoActemra Andere Pharma insgesamt Die Division Pharma erzielt den Grossteil ihrer Verkäufe (62%) mit Krebsmedikamenten, fast ein Drittel hiervon entfällt auf Produkte zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs. Das HER2-Portfolio umfasst nun Herceptin und die vor kurzem lancierten Medikamente Perjeta und Kadcyla. Die gute Aufnahme der neuen Brustkrebsmedikamente bei Ärzten und Patienten sowie der wachsende Einsatz von Herceptin in Schwellenmärkten wie China und Brasilien führten zu einem deutlichen Wachstum des HER2-Produkteportfolios um 14%. Avastin wird zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt. Mit einem Verkaufsanstieg von 13% gehörte das Medikament zu den Hauptwachstumsträgern. Besonders wichtig hierfür waren vor allem die anhaltend starke Nachfrage in der Indikation Eierstockkrebs in Europa sowie der zunehmende Einsatz bei Dickdarm- und Enddarmkrebs in Europa und den USA. Das zur Behandlung von Blutkrebs und rheumatoider Arthritis verwendete Medikament MabThera/Rituxan trug erneut wesentlich zum Wachstum bei; die Verkäufe erhöhten sich um 6%. Weitere wichtige Wachstumsträger der Division Pharma waren das Augenheilmittel Lucentis mit einem Verkaufszuwachs von 15%, sowie Actemra/RoActemra zur Behandlung der rheuma to iden Arthritis. Bei diesem Produkt wurde ein Verkaufsplus von 30% erzielt und erstmals mehr als eine Milliarde Franken umgesetzt. Regional gesehen wurde das Wachstum vor allem von den Verkäufen in den USA und den wichtigsten Schwellenmärkten getragen. 3 Die US-Umsätze stiegen um 10%. In den wichtigsten Schwellenmärkten erhöhten sich die Verkäufe um 12%, 3 Die sieben wichtigsten Schwellenmärkte für Roche, auch als E7-Staaten bezeichnet, sind Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland, Südkorea und die Türkei. Division Pharma Verkäufe nach Therapiebereichen (CER) 62% Onkologie (+10%) 13% Immunologie (+11%) 9% Infektiologie ( 6%) 5% Augenleiden (+15%) 2% Neurologie ( 1%) 9% Übrige Therapiebereiche ( 6%) wobei die Nachfrage in China (+21%) und Brasilien (+9%) besonders stark war. In Europa wuchsen die Verkäufe trotz anhaltenden Preisdrucks um 2%; dies dank der sehr guten Verkäufe von Avastin. In Japan nahmen die Verkäufe um 2% zu, obwohl das Co-Marketing-Abkommen für Evista, ein Medikament gegen Osteoporose, beendet wurde. Ohne diesen Effekt nahmen die Umsätze um 7% zu. Division Pharma Verkäufe nach Regionen (CER) 42% USA (+10%) 25% Europa (+2%) 9% Japan (+2%) 24% International (+8%) Neue Medikamente Mit der Lancierung von Perjeta und Kadcyla, sowie der US- Markteinführung von Gazyva gegen chronische lymphatische Leukämie (CLL) eine der häufigsten Formen von Blutkrebs verstärkten wir unsere Position in den Therapie gebieten HER2-positiver Brustkrebs bzw. hämatologische Erkrankungen. Perjeta wurde im März in Europa zur Behandlung von fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Im September erfolgte die US-Zulassung zur Anwendung vor operativen Eingriffen (neoadjuvant) in derselben Indikation. Die Kombinationsbehandlung mit Perjeta und Herceptin ist die einzige zugelassene neoadjuvante Brustkrebstherapie in den USA. Darüber hinaus erhielt unser Medikament Kadcyla 2013 in den USA, Europa und Japan als erstes Antikörper Wirkstoff-Konjugat (AWK) die Zulassung zur Behandlung von fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs. AWK sind Krebsmedikamente, die gezielt an bestimmte Krebszellen binden und Chemotherapeutika direkt in diese Zellen einschleusen. Diese Eigenschaft macht sie zu hochwirksamen Arzneimitteln, die gleichzeitig weniger unerwünschte Nebenwirkungen hervor- Geschäftsentwicklung Roche Geschäftsbericht

30 rufen. Weiterhin erhielten wir in Europa die Zulassung für die subkutane Darreichungsform von Herceptin, mit der sich der Zeitaufwand und die Kosten für die Verabreichung des Medikaments gegenüber der herkömmlichen intravenösen Applikation deutlich verringern lassen. Gazyva wurde im November in den USA zugelassen, nachdem die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA dem Medikament aufgrund der überzeugenden Ergebnisse einer Phase-III-Studie sowie des lebensbedrohlichen Charakters der chro ni schen lymphatischen Leukämie den Status eines Therapie durchbruchs («Breakthrough Therapy Designation») gewährt hatte. In Studien der Spätphase wird Gazyva beim Non-Hodgkin- Lymphom, der häufigsten Krebsart des Lymph systems, sowie bei diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom geprüft. Die Division Pharma investierte im Berichtsjahr 7,7 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Infektiologie, Augenheilkunde und Neurologie. Erhebliche Fortschritte wurden 2013 besonders mit Entwicklungsprojekten in der Onkologie sowie der Augenheilkunde und Immunologie erzielt. Unsere Entwicklungspipeline umfasst gegenwärtig 69 neuartige pharmazeutische Wirkstoffe, von denen sich 15 in der letzten Phase der klinischen Entwicklung befinden. Aufgrund vielversprechender Daten in der mittleren Entwicklungsphase wurden 8 von ihnen für die späte Phase der Entwicklung im Jahr 2013 ausgewählt: 6 Wirkstoffe für die Onkologie und je ein Arzneimittelkandidat für die Immunologie und Augenheilkunde. Gutes Wachstum der diagnostischen Instrumente und Tests für klinische Labors Die Verkäufe der Division Diagnostics stiegen um 4% auf 10,5 Milliarden Franken und wuchsen damit erneut über dem globalen Markt für In-vitro-Diagnostik. Hauptwachstumsträger waren die Verkäufe des Geschäftsbereichs Professional Diagnostics, die um 8% zulegten, womit die Division ihre Position als Marktführer festigte. Der Kernbetriebsgewinn der Division Diagnostics verbesserte sich um 4% auf 2,2 Milliarden Franken; die Kernbetriebsgewinnmarge blieb mit 20,8% stabil. Professional Diagnostics als grösster Geschäftsbereich der Division profitierte von starken Zuwachsraten bei Immunoassays. Die Verkäufe von Blutzuckermesssystemen gaben um 3% nach, bedingt durch Kürzungen bei den Kostenerstattungen in Schlüsselmärkten, einschliesslich der USA. Deshalb setzte Roche Diabetes Care die Restrukturierungsaktivitäten zur langfristigen Sicherung der Profitabilität fort. Der Bereich Molecular Diagnostics wuchs um 2%, im zugrunde liegenden Geschäft +6%, und behauptete seine Position als Marktführer mit starken Zuwächsen bei Tests auf das humane Papillomavirus (HPV) und im Segment Blutscreening. Die Verkäufe des Bereichs Tissue Diagnostics legten um 7% zu, insbesondere dank des Geschäfts mit Reagenzien für das «Advanced Staining». In allen Regionen haben die Verkäufe zugenommen. Besonders stark wuchsen die Umsätze in den Regionen Asien Pazifik mit einer Zunahme von 14% (27% in China) sowie Lateinamerika mit einem Plus von 13%. In der Region EMEA, auf die fast die Hälfte des Gesamtgeschäfts der Division entfällt, konnten die Umsätze um 2% zulegen. In Nordamerika wurde ein Verkaufsplus von 1% erreicht. Hier gab es im Laborgeschäft starke Zuwächse, die jedoch durch Umsatzrückgänge bei Diabetes-Care- Produkten aufgrund signifikanter Kürzungen bei Kostenerstattungen kompensiert wurden. Japan erzielte ein Umsatzplus von 2%. Diagnostics Verkäufe nach Geschäftsbereichen (CER) 56% Professional Diagnostics (+8%) 23% Diabetes Care ( 3%) 15% Molecular Diagnostics (+2%) 6% Tissue Diagnostics (+7%) Neue diagnostische Produkte Die Division Diagnostics investierte 2013 rund eine Milliarde Franken in Forschung und Entwicklung. 11 wichtige Produkte wurden im Berichtsjahr eingeführt, darunter Instrumente zur weiteren Laborautomatisierung, neue Geräte für das Diabetesmanagement sowie zusätzliche Tests zur Verwendung auf installierten Instrumenten. Zu den wichtigsten Neueinführungen gehört das System cobas 8100 für die Prä- und Postanalytik. Dieses neue System ermöglicht die Automatisierung zahlreicher Routineaufgaben in diagnostischen Labors. Es trägt zu mehr Kosteneffizienz im Labor bei und reduziert die manuelle Handhabung der Proben bei der Analyse. Die Blutzuckermesssysteme der nächsten Generation, Accu- Chek Active und Accu-Chek Aviva/Performa, wurden in zahlreichen Ländern eingeführt; das System Accu-Chek Aviva Ex pert erhielt die behördliche Freigabe für die USA. Der Geschäftsbereich Molecular Diagnostics bekam in den USA die Zulassungserweiterung für Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten (CT/NG); darüber hinaus wurden mehrere mikrobiologische Tests (MRSA, MASSA sowie HSV 1 und 2) für den europäischen Markt freigegeben. Roche Geschäftsbericht 2013 Geschäftsentwicklung 26

31 Division Diagnostics Verkäufe nach Regionen (CER) 46% Europa, Nahost und Afrika (EMEA) (+2%) 25% Nordamerika (+1%) 16% Asien Pazifik (+14%) 8% Lateinamerika (+13%) 5% Japan (+2%) Ende 2013 erhielt auch der CINtec PLUS Cytologie-Test für ein vollautomatisiertes zellbasiertes Screening von Gebärmutterhalskrebs die Freigabe für den europäischen Markt. Mit dem cobas HPV-Test für Screening, dem CINtec p16 Histologie-Test und dem CINtec PLUS Cytologie-Test offeriert Roche nun das umfassendste Screening- und Diagnoseportfolio für Gebärmutterhalskrebs. Damit lässt sich diese Krebsart frühzeitig erkennen, und es können Fälle entdeckt werden, die beim Screening nur mit dem Pap-Abstrich eventuell nicht erfasst werden. Profitabilität und Geldfluss Ergebnisse verbessert Betriebsgewinn verbessert; Kerngewinn pro Titel wächst schneller als Verkäufe Der Kernbetriebsgewinn der Roche-Gruppe stieg um 8% zu konstanten Wechselkursen (+4% in Franken). Ausschlaggebend für das starke Ergebnis waren die gestiegenen Verkäufe. Die Kosten für Marketing und Vertrieb der Roche-Gruppe nahmen um 2% zu, insbesondere aufgrund von Massnahmen zur Unterstützung des Wachstums in wichtigen Märkten (zum Beispiel USA und China), von Zugangsprogrammen für Patienten sowie der Einführung neuer Produkte. Die Kosten für Forschung und Entwicklung stiegen um 5% auf 8,7 Milliarden Franken bedingt durch Investitionen in den Therapiebereichen Onkologie und Neurologie. Darin enthalten sind Studien mit kürzlich eingeführten Produkten sowie unsere Entwicklungsprojekte. Der Kerngewinn pro Titel, in dem kernergebnisfremde Positionen wie globale Restrukturierungskosten sowie Abschreibungen von Firmenwert und immateriellem Anlagevermögen nicht enthalten sind, stieg um 10% auf 14,27 Franken je Aktie. Dies war auf das starke operative Geschäft sowie geringere Finanzierungskosten aufgrund niedrigerer Zinszahlungen für Darlehen, die im Zusammenhang mit der Genentech-Transaktion aufgenommen wurden, zurückzuführen. Konzerngewinn legt stark zu Der Konzerngewinn nach IFRS ist infolge des starken operativen Geschäfts, niedrigerer Finanzierungskosten sowie signifikant geringerer globaler Restrukturierungskosten um 22% auf 11,4 Milliarden Franken (+18% in Franken) gestiegen. Die Schliessung des Standorts Nutley, New Jersey, USA, erfolgte im Rahmen des Zeitplans zum Jahresende Die Restrukturierungsmassnahmen zur Steigerung der Effizienz und Profitabilität des Geschäftsbereichs Diabetes Care werden fortgesetzt. Das Produktportfolio des ehemaligen Geschäftsbereichs Applied Science wurde in andere Geschäftsbereiche der Division Diagnostics integriert. Im Rahmen einer umfassenden Initiative zur Erweiterung der Produktionskapazitäten für Biopharmazeutika wie Actemra/ RoActemra, Kadcyla und Perjeta hat Roche eine stillgelegte Produktionsstätte in Kalifornien wieder in Betrieb genommen. Dies führte zur Auflösung bisher entstandener Wertminderungen, die ebenfalls in den Konzerngewinn nach IFRS eingingen. Geringere Nettoverschuldung Der freie Geldfluss des Konzerns aus operativer Tätigkeit wuchs um 5% zu konstanten Wechselkursen (+2% in Franken) auf 16,4 Milliarden Franken; dies infolge des höheren Betriebsgewinns beider Divisionen und trotz eines Anstiegs der Lagerbestände im Zusammenhang mit der Einführung neuer Produkte. Dank des positiven freien Geldflusses konnte die Roche- Gruppe ihre Nettoverschuldung weiter senken. Ausserdem schüttete der Konzern seinen Aktionären 2013 eine Rekorddividende in Höhe von 6,3 Milliarden Franken aus. Bis Ende Dezember waren 67% der im Jahr 2009 zur Finanzierung der Genentech-Transaktion aufgenommenen Darlehen zurückgezahlt. Die Nettoverschuldung des Konzerns lag zum Jahresende 2013 bei 6,7 Milliarden Franken und damit 3,9 Milliarden Franken unter jener vom 31. Dezember Das Ver hältnis Nettoverschuldung zu Vermögenswerten lag am 31. Dezember 2013 bei 11%. Ausblick 2014 Für das laufende Jahr 2014 rechnet die Roche-Gruppe mit einem Verkaufszuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich, zu konstanten Wechselkursen. Zudem wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das über dem Verkaufswachstum liegt. Roche geht davon aus, dass die Dividende auch für das Jahr 2014 erhöht werden kann. Geschäftsentwicklung Roche Geschäftsbericht

32 Marktumfeld Alternde Bevölkerungen, steigende Kosten im Gesundheitswesen, wachsender ökonomischer Druck und neue Chancen in Schwellenländern führen zu raschen Veränderungen auf dem Gesundheitsmarkt. Gleichzeitig verhelfen wissenschaftliche Erkenntnisse und neue Technologien zu grundlegend neuen Einblicken in die Mechanismen von Krankheiten. Gestützt auf diese Erkenntnisse und Kompetenzen in den Bereichen Pharma und Diagnostik setzt Roche den erwähnten Herausforderungen des Marktes die Entwicklung innovativer Produkte zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten entgegen. Gesundheitswesen unter Druck Die Gesundheitssysteme stehen vor zahlreichen Herausfor derungen: Weltweit werden die Menschen älter und die Patienten erwarten immer mehr von den Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Viele Menschen leben ungesund, und die Behandlung von Patienten mit Mehrfacherkrankungen wird zunehmend komplizierter. In der Folge steigen die Kosten im Gesundheitswesen bei gleichzeitig knapper werdenden Mitteln. Für die Gesundheitssysteme ist es deshalb unerlässlich, die begrenzten Ressourcen effektiv einzusetzen, zumal langfristige Markttendenzen darauf hindeuten, dass viele der genannten Herausforderungen noch zunehmen dürften. nehmend wichtigere Rolle, indem sie strengere Kriterien für die Kostenübernahme anwenden. Verfahren zur Bewertung medizinischer Leistungen («Health Technology Assessments») sowie Abschätzungen des medizinischen, sozialen, ethischen und ökonomischen Nutzens neuer Arzneimittel und Tests gewinnen an Bedeutung, da sich die Leistungsträger im Gesundheitswesen eine fundierte Meinung darüber bilden müssen, welche Behandlungen den Patienten zu welchen Kosten zur Verfügung stehen sollen. Zugang zur Gesundheitsversorgung In Entwicklungsländern mangelt es teilweise an Ressourcen, Infrastruktur und Bildung. Deshalb haben viele Menschen noch nicht einmal Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Die Gesundheitsausgaben pro Kopf unterscheiden sich von Land zu Land beträchtlich und können selbst innerhalb eines Landes variieren und den Zugang zur Gesundheitsversorgung wesentlich beeinflussen. In den USA sind der allgemeine Zugang zur Gesundheits versorgung und die damit verbundenen Kosten ein zentrales Thema geworden und es wurden wichtige Bestimmungen des «Patient Protection and Affordable Care Act» umgesetzt. In anderen entwickelten Ländern hinterfragen Regierungen an- Zugang zur Gesundheitsversorgung bleibt eine globale Herausforderung Ungedeckter medizinischer Bedarf Zwei Drittel aller Krankheiten können heute noch nicht angemessen oder überhaupt nicht behandelt werden. Man geht davon aus, dass altersassoziierte Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer-Krankheit und Herz-Kreislauf-Probleme zunehmend grössere Herausforderungen für die Gesundheitssys te me darstellen werden. Effektive Diagnosen und Arzneimittel müssen dazu beitragen, die Belastung der Gesellschaft durch Krankheiten zu senken. 1 Effektiver Einsatz der Budgets Angesichts der brisanten Situation bemühen sich Regierungen, ihre Gesundheitssysteme entsprechend anzupassen und die Kosten unter Kontrolle zu halten. Bei der Entscheidung darüber, ob ein Arzneimittel letztendlich Ärzten und Patienten zur Verfügung stehen wird, spielen die Kostenträger eine zu- 28 Roche Geschäftsbericht 2013 Geschäftsentwicklung > Keine Angaben Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheitsversorgung (total privat und öffentlich) 2011, in US-Dollar, zu durchschnittlichen Wechselkursen. Quelle: WHO.

33 gesichts von Sparzwängen den allgemeinen Zugang zu neuen Arzneimitteln, was sich bei den Kostenerstattungen niederschlägt. Unsere Märkte 78% der Verkäufe von Roche entfallen auf Pharma- Produkte. Der Pharma-Markt hat derzeit ein Volumen von 964 Milliarden US-Dollar und es ist prognostiziert, dass er von 2012 bis 2017 jährlich um 5% wächst. Ein Wachstum von 11% wird in den Schwellenmärkten im Zeitraum von 2012 bis 2017 erwartet, während die entwickelten Märkte in Nordamerika, Europa und Japan im gleichen Zeitraum nur um 1% bis 3% zulegen werden. Für unseren wichtigsten Therapiebereich, die Onkologie, wird in den kommenden fünf Jahren ein weltweiter Zuwachs von jährlich 9% angenommen. Pharma-Markt Verkäufe in Milliarden US-Dollar CAGR % % % % % Nordamerika Europa Japan Übrige Länder Quelle: IMS Health Prognosis Sept. 2013, Roche-Daten. 4 Jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate). 22% der Verkäufe von Roche entfallen auf diagnostische Instrumente und Tests. Das Volumen des Marktes für In-vitro- Diagnostik (IVD) wird für das Jahr 2012 auf 50 Milliarden US-Dollar geschätzt. Für die nächsten fünf Jahre wird ein Wachstum von 5% erwartet, wobei die entwickelten Märkte zwischen 2% und 3% und die Schwellenmärkte als Hauptwachstumsträger 10% im Zeitraum von 2012 bis 2017 zulegen werden. Innerhalb des Diagnostikmarktes wird das Segment professionelle Diagnostik voraussichtlich mit dem Markt wachsen, Blutzuckermonitoring jedoch nur um 1%. Diagnostik-Markt Verkäufe in Milliarden US-Dollar 50 CAGR 5 +5% +10% % % % 19 Die Gesundheitsindustrie Innovation Die weltweite Pharma-Industrie und die Hersteller von Diagnostika tragen zu effizienteren und effektiveren Lösungen im Gesundheitswesen bei. In den letzten Jahren sind die Aus gaben für Arzneimittel auf die in den meisten entwickelten Ländern nur etwa 10% der Gesamtausgaben im Gesundheitswesen entfallen langsamer angestiegen als die Ausgaben insgesamt. Ausgaben für Gesundheitsversorgung und Medikamente Nordamerika Europa Japan Übrige Länder Quelle: Roche-Schätzungen, validiert durch unabhängige IVD-Konsulenten. 5 Jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate). Pro-Kopf-Ausgaben (2004 = Index 100%) Gesundheitsausgaben, pro Kopf, gesamt (2004 = Index 100) Medikamentenausgaben, pro Kopf, gesamt (2004 = Index 100) Quelle: WHO, IMS Health Prognosis Sept. 2013, Roche-Daten Innovative Medikamente ermöglichen es, Krankheiten schneller, effektiver und zu niedrigeren Kosten zu behandeln. Neuere Therapieansätze reduzieren die Anzahl der Patienten, die hospitalisiert werden müssen, und verkürzen die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus. Weiterhin ermöglicht die moderne Diagnostik Geschäftsentwicklung Roche Geschäftsbericht

34 Stärke in der Biotechnologie nutzen Wir sind vom enormen Potenzial der modernen Biowissenschaften überzeugt. Mit zunehmendem Verständnis der ursächlischnellere und genauere Diagnosen von Krankheiten, führt zu Zeit- und Kosteneinsparungen und letztlich zu besseren Behandlungsergebnissen. Weniger als 2% der Ausgaben im Gesundheitswesen werden derzeit für diagnostische Untersuchungen aufgewendet, obwohl sich über 60% der medizinischen Entscheidungen auf In-vitro-Tests stützen. Konzernstrategie Bei Roche streben wir danach, mit unseren Arzneimitteln und Tests für die In-vitro-Diagnostik das Leben von Millionen Patienten in der ganzen Welt spürbar zu verbessern. Wir sind überzeugt, dass unsere Produkte nicht nur wesentliche medizinische Vorteile für Ärzte und Patienten bieten, sondern auch die Effizienz diagnostischer Labors steigern und für die Kostenträger gesundheitsökonomische Werte schaffen. Der Patient im Mittelpunkt Im Mittelpunkt unseres Geschäftsmodells steht der Patient: Im Jahr 2013 wurden 21 Millionen Menschen mit einem unserer 25 umsatzstärksten Produkte behandelt, 137 Millionen Men- schen wurden mit Roche-Produkten behandelt, deren Patentschutz abgelaufen ist, die jedoch auf der Liste unentbehrlicher Medikamente der Weltgesundheitsorganisation aufgeführt sind Personen erhielten im Rahmen unserer klinischen Studien Zugang zu unseren innovativen Behandlungen. Bei Erkrankungen wie Krebs, Arthritis, Hepatitis und Diabetes verlängern unsere Produkte die Lebenszeit und verbessern die Lebensqualität der behandelten Personen. Neue Standards setzen Wir investieren derzeit jährlich rund 9 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung, um medizinisch differenzierte Produkte zu entwickeln. Wir streben nach wissenschaftlicher Exzellenz und konzentrieren unsere Forschung auf die Therapiebereiche Onkologie, Immunologie, Augenheilkunde, Infektiologie sowie Neurologie. In der Krebsbehandlung sind wir führend und mit der Einführung von Kadcyla und Perjeta im Jahr 2013 konnten wir die Standards in der Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs weiter anheben. Derzeit arbeiten wir daran, die Standards im Bereich der Hämatologie zu erhöhen; ausgehend von MabThera/Rituxan arbeiten wir an der Entwicklung neuer Arzneimittel wie Gazyva. Innovation: interne Zentren und externe Netzwerke Roche hat als eines der ersten Pharma-Unternehmen innerhalb des Unternehmens ein weltweites Netzwerk aus spezialisierten Forschungszentren aufgebaut, die jeweils ein hohes Mass an Autonomie besitzen und damit eine Vielfalt wissenschaftlicher Ansätze ermöglichen. Auf diese Weise verbinden wir die kritische Masse eines grossen forschungsorientierten Unternehmens mit der Flexibilität kleinerer Forschungseinheiten. Wir verfügen über vier autonome Forschungszentren: Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung, Genentech Forschung und Frühe Entwicklung, die Forschung bei Chugai in Japan und der Division Diagnostics. Sie bilden die Zentren unseres internen Innovationsnetzwerks. dieses Netzwerks gewinnt unsere Forschung an Breite, Vielfalt und Flexibilität. Roche war ein Pionier auf dem Gebiet der Partnerschaften; ein Drittel unseres Produktport folios und ein Drittel unserer Pipeline entstammen solchen gemeinsamen Anstrengungen. Wir ergänzen die umfassende grosse eigene Kompetenz durch mehr als 150 externe Partnerschaften in der ganzen Welt. Dank Roche Geschäftsbericht 2013 Geschäftsentwicklung 30

35 chen Mechanismen von Krankheiten sind wir auch besser in der Lage, gezielte Behandlungen zu entwickeln Behandlungen, die massgeblich dazu beitragen können, die Herausforderungen zu meistern, vor denen Gesundheitssys teme heute stehen. Dank unserer Stärke in der biotechnologischen Forschung, Entwicklung und Produktion sind wir ideal positioniert, neue Erkenntnisse in der Zellbiologie in neuartige Therapien und diagnostische Tests umzusetzen. Roche ist weltweit das grösste Biotechnologieunternehmen. Wir offerieren derzeit 14 Biopharmazeutika und haben 39 biopharmazeutische Wirkstoffe in unserer Pipeline; 7 der 10 meistverkauften Arzneimittel von Roche sind Biopharmazeutika. Wir sind das führende Diagnostikunternehmen; sehr viele diagnostische Tests in unserem Produktportfolio basieren ebenfalls auf der Biotechnologie. Wir wollen unsere Forschung in diesem Bereich und die damit einhergehenden In ves titionen konsequent fortsetzen. Im Berichtsjahr kündigten wir umfangreiche Investitionen in Gesamthöhe von 800 Millionen Franken in den Ausbau unserer biotechnischen Produktionskapazitäten an. Personalisierte Medizin vorantreiben Unter personalisierter Medizin verstehen wir die Durchführung der richtigen Therapie für die richtige Gruppe von Patienten zur richtigen Zeit. Dieser Ansatz eröffnet enorme Möglichkeiten für eine effektivere Therapie von Krebsleiden und anderen Erkrankungen. Anhand des Wissens über genetische und andere biologische Unterschiede von Patienten lassen sich Therapien immer präziser auf definierte Patientengruppen ausrichten. Welcher Gruppe ein Patient zuzuordnen ist, kann mit Hilfe moderner diagnostischer Begleittests festgestellt werden. Mit unseren kombinierten Stärken in den Bereichen Pharma und Diagnostik und unserer ausgewiesenen Expertise in der Molekularbiologie sind wir besser als alle anderen Unternehmen gerüstet, die personalisierte Medizin weiter voranzubringen. Dadurch können Ärzte jene Patienten ermitteln, die am wahrscheinlichsten von einem Arzneimittel profitieren werden, und Gesundheitssysteme können ihre Ressourcen effektiver einsetzen. Als wir 1998 Herceptin auf den Markt brachten, gehörten wir zu den ersten Unternehmen, die gezielt wirkende Behandlungen für Patienten anboten. Mit den Markteinführun gen von Zelboraf (2011), Perjeta (2012) und Kadcyla (2013) wurde dieser Weg fortgesetzt. Kernpunkt unseres Konzepts ist der Einsatz von Biomarkern zur Voraussage des klinischen Ergebnisses der Behandlung, aber auch zur Verbesserung der Entwicklungsprozesse von Arzneimitteln und Diagnostika. Zwei Drittel unserer Wirkstoffe in späten Phasen der klinischen Entwicklung werden bereits gemeinsam mit diagnostischen Begleittests entwickelt. Innovation zugänglich machen Trotz bedeutender Durchbrüche in der Diagnose und Behand lung von Krankheiten bleibt es eine grosse Heraus forderung, den Patienten Zugang zu diesen neuen Lösungen zu gewährleisten. Unser Hauptbeitrag besteht darin, Innovatio nen bereitzustellen und Arzneimittel und Diagnostika zu entwickeln, die das Leben von Patienten verlängern und ihre Lebensqualität verbessern. Wir kooperieren jedoch auch mit vielen unterschiedlichen Partnern, um Hürden abzubauen, die einer Diagnose und Behandlung mit unseren Produkten im Weg stehen. Die Gesundheitssysteme sind weltweit sehr unterschiedlich und komplex. Deshalb verfolgen wir hier keinen einheitlichen Ansatz, sondern bieten massgeschneiderte Lösungen an, um die Bedürfnisse des jeweiligen Landes zu berücksichtigen, zum Beispiel innovative Preismodelle, perso - nalisierte Erstattungsmodelle, Zugangs programme für Patienten, Massnahmen zur Förderung der Gesundheitsinfrastruktur und Informationskampagnen zu Gesundheitsthemen. Unser Ziel ist, dass jeder Patient, der unsere Produkte benötigt, auch Zugang zu ihnen bekommt und von ihnen profitieren kann. Lösungsansätze für Herausforderungen im Gesundheitswesen Herausforderung Ungedeckter medizinischer Bedarf Effektiver Einsatz von Budgets Zugang zur Gesundheitsversorgung Strategische Antwort von Roche Aktuelles Produktportfolio zur Behandlung von Krebs, Arthritis, Hepatitis und Diabetes verbessert die Versorgung der Patienten Gezielt wirkende Arzneimittel gegen Krebs, Immunologie, Infektiologie, Augenheilkunde und Neurologie Wirklich innovative Medikamente und diagnostische Tests mit nachweisbaren medizinischen und ökonomischen Vorteilen Personalisierte Medizin für gezielte Behandlungen und zur Optimierung der Patientenversorgung Innovative Preismodelle und Zugangsprogramme für Patienten Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Leistungsträgern im Gesundheitswesen zur Verbesserung des Zugangs zu unseren Produkten Geschäftsentwicklung Roche Geschäftsbericht

36 Besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 32

37 Philippinen Verbesserung des Zugangs zum Brustkrebspräparat Herceptin +66% +45% +23% Reduzierter Preis Bestrebungen, um bezahlbare Medikamente anzubieten Auf den Philippinen übernimmt die staatseigene Gesundheitsversorgung nicht alle Kosten für Medikamente. Die Patienten müssen Arzneimittel häufig aus eigener Tasche bezahlen, besonders komplexe Medikamente, was die meisten von ihnen nicht vermögen. Um diesem Problem wirksam zu begegnen, hat Roche Philippines ein gestaffeltes Preisprogramm entwickelt, das die Kaufkraft des jeweiligen Patienten berücksichtigt. Verordnet ein Arzt eines unserer Krebsmedikamente, führt eine un abhängige Institution eine wirtschaftliche Prüfung durch. In der Folge kann ein Rabatt für das verschriebene Präparat abhängig von der finanziellen Lage des Patienten gewährt werden. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

38 34 Roche Geschäftsbericht 2013 Kooperationen der Divisionen Pharma und Diagnostics

39 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Markteinführung von drei neuen Medikamenten gegen Brust- und Blutkrebs Erforschung neuer Ansätze zur Krebsbekämpfung mit Hilfe des Immunsystems Neuabschluss einer wichtigen Partnerschaft zur Bekämpfung arzneimittelresistenter Erreger Roche Geschäftsbericht

40 Forschung und Entwicklung Zahlen und Fakten Investitionen in Forschung und Entwicklung Roche-Gruppe Millionen CHF +5% (CER) 18,6% 1 der Verkäufe Pharma Millionen CHF +5% (CER) 21,2% der Verkäufe Diagnostics Millionen CHF +7% (CER) 9,7% der Verkäufe 1 CER: Constant exchange rates (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2012). Highlights 2013 Pharma Meilenstein Wirkstoff Indikation Zulassungen USA Gazyva 2 Zulassungen EU Wichtigste Phase-III- Studienergebnisse Diagnostics Kadcyla Perjeta Herceptin (subkutan) Kadcyla Perjeta Avastin Avastin Gazyva Kadcyla Produkteinführungen cobas 8100 Wichtigste Studienergebnisse Accu-Chek Active CAP/CTM HCV-Test Nichtvorbehandelte chronische lymphatische Leukämie HER2-positiver metastasierender Brustkrebs HER2-positiver Brustkrebs (neoadjuvante Behandlung) HER2-positiver Brustkrebs PROGNOSIS Präklampsie-Test, Zwischenergebnisse ABACUS-Studie Diabetes HER2-positiver metastasierender Brustkrebs (Zweitlinientherapie und spätere Behandlungslinien) HER2-positiver metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) Fortgeschrittener Gebärmutterhalskrebs (GOG-240) Neu diagnostiziertes Glioblastom (AVAglio) Chronische lymphatische Leukämie (CLL11) HER2-positiver metastasierender Brustkrebs (TH3RESA) 2 Die Zulassung von Obinutuzumab (GA101) unter dem Produktnamen Gazyva wurde vor Veröffentlichung des vorliegenden Geschäftsberichts nur in den USA erteilt. Vielfältige Ansätze für maximale Forschungs- und Entwicklungsleistungen Wir investieren jedes Jahr beträchliche Beträge in die Erforschung und Entwicklung von neuen Medikamenten und Diagnostika. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den Therapie- bereichen Onkologie, Immunologie, Augenheilkunde, Infektiolo gie und Neurologie. Wir nutzen unterneh mens interne wie auch externe Kompetenzen, um bestmögliche Leistungen zu erbringen und unsere Investitio nen in nachhaltige Ergebnisse umzusetzen. Die Forschung und frühe Entwicklung von Roche gliedert sich in die Bereiche Genentech Forschung und Frühe Entwicklung (gred) sowie Roche Pharma Forschung und Frühe Entwick- Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 36

41 lung (pred). Zusätzliche Unterstützung erhalten diese Einheiten von unserer japanischen Tochtergesellschaft Chugai und von externen Partnern. Roche unterhält derzeit Allianzen mit mehr als 150 Drittunternehmen und Institutionen. Die von gred, pred, Chugai und unseren Partnern erfolgreich entwickelten Wirkstoffe werden anschliessend in die späte klinische Entwicklung überführt. Wir streben nach Exzellenz in der Wissenschaft, die auf einem tiefgreifenden Verständnis der biologischen Hintergründe von Krankheitsabläufen basiert. Dazu haben wir über die letzten Jahrzehnte umfangreiches Wissen im Bereich der Molekularund Zellbiologie erworben. Indem wir genau verstehen, wie sich Zellen verhalten, vermehren und zusammenwirken, können wir die biochemischen Pfade modulieren, über welche die Zellen die notwendige Information und Energie für ihr Wachstum und ihre Vermehrung erhalten. Diese Einblicke und Er kenntnisse bilden eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung neuer Arzneimittel gegen die verschiedensten Krankheiten, einschliesslich Krebs. Ergänzt wird der gesamte Prozess der Arzneimittelentwicklung von der Division Diagnostics, deren Begleitdiagnostik für unsere Arbeit von unschätzbarem Wert ist. Dank begleitender Tests können wir schon früh im Entwicklungsprozess ermitteln, welche Patienten am ehesten auf einen bestimmten Wirkstoff ansprechen. Dies macht unsere klinischen Studien effektiver und effizienter und erhöht die Sicherheit und Ver träglichkeit unserer Medikamente. Der Einsatz begleitender Diagnostik ist ein Kernelement unserer Strategie der personalisierten Medizin. Die Pipeline von Roche umfasst derzeit 69 Arzneimittelkandidaten der Division Pharma und 165 potenzielle neue Instrumente und Tests der Division Diagnostics. Rund zwei Drittel unserer Wirkstoffe in späten Phasen der klinischen Entwicklung werden mit Hilfe von Begleitdiagnostik entwickelt. Roche wurde 2013 von Thomson Reuters als eines der innovativsten Unternehmen weltweit ausgezeichnet, und Genentech erhielt den «Corporate Award» im Rahmen der jährlich verliehenen «Innovation Awards» der Fachzeitschrift The Economist. Pharma Im Jahr 2013 konnten wir mit der Einführung von drei neuen Medikamenten unser Therapiespektrum gegen HER2-positiven Brustkrebs und hämatologische Erkrankungen weiter ausbauen. Die Markteinführung von Kadcyla in den USA und Europa bietet Ärzten und Patienten einen revolutionären neuen Behandlungsansatz bei fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs. Von dieser besonders aggressiven Form sind rund 20% aller Brustkrebspatienten betroffen. Mit Kadcyla wurde erstmals ein sogenanntes Antikörper Wirkstoff-Konjugat (AWK) zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. AWK sind Krebsmedikamente, die gezielt an bestimmte Krebszellen binden und ein Chemotherapeutikum direkt in die betreffenden Zellen einschleusen. Dies macht sie zu hochwirksamen Arzneimitteln, die gleichzeitig weniger unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Weiterhin erhielt Roche in einem beschleunigten Verfahren die US-Zulassung für das Präparat Perjeta zur präoperativen (neoadjuvanten) Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs. Perjeta wird in Kombination mit unserem Medikament Herceptin und einer Chemotherapie eingesetzt und erhielt seine Erstzulassung im Jahr 2012 gegen fortgeschrittenen HER2- positiven Brustkrebs. Die Zulassung für die neoadjuvante Indikation von Perjeta wurde aussergewöhnlich schnell erteilt. Oft dauert es mehrere Jahre, bis ein Medikament nach der Erstzulassung für ein fortgeschrittenes Stadium auch zur Be handlung früherer Krankheitsstadien zugelassen wird. Entscheidend für die Zulassung waren Daten der Phase-II- Studie NEOSPHERE, laut der bei fast 40% der Patienten, die mit Perjeta, Herceptin und Chemotherapie behandelt wurden, zum Zeitpunkt der Operation kein Tumor mehr nachweisbar war. Dieses Ergebnis wird als komplettes pathologisches An - sprechen («pathological complete response», PCR) bezeichnet. In den USA ist Perjeta die erste zugelassene neo adjuvante Brustkrebstherapie sowie das erste Medikament, dessen Zulassung auf PCR-Daten basiert. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat für Arzneimittel gegen Brustkrebs im Frühstadium inzwischen einen beschleunigten Zulassungsprozess auf Basis von PCR-Daten geschaffen, da diese Daten schneller beurteilt werden können als herkömmliche Endpunkte für diese Indikation. In der Phase-III-Studie MARIANNE untersuchen wir zurzeit eine Kombinationstherapie aus Perjeta und Kadcyla bei fort- Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

42 geschrittenem HER2-positivem Brustkrebs. Die Studienergebnisse werden für das zweite Halbjahr 2014 erwartet. Das Hämatologieportfolio von Roche wurde weiter verstärkt durch die US-Markteinführung des Medikaments Gazyva zur Behandlung chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die eine der häufigsten Formen von Blutkrebs darstellt. Die Phase- III-Vergleichsstudie CLL11 belegte eine deutlich höhere Wirksamkeit von Gazyva gegenüber MabThera/Rituxan. Ausserdem wurden auch vielversprechende Daten zu unserem oralen kleinmolekularen Bcl-2-Hemmer RG vorgelegt. Für RG7601 sollen Anfang 2014 die klinische Spätphase bei CLL sowie im Laufe des ersten Halbjahres 2014 Phase-II-Studien bei Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) beginnen. Weiterhin haben wir grosse Fortschritte mit unserem Anti- PDL1-Antikörper RG erzielt. Bei dieser neuartigen Krebstherapie wird das Immunsystem des Patienten gestärkt, um die Tumorzellen aus eigener Kraft bekämpfen zu können. Nachdem 2013 in Phase I vielversprechende Wirksamkeitsdaten für RG7446 ermittelt worden waren, rückte das Molekül in die Spätphase der klinischen Entwicklung bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs vor. Der mit einem ebenfalls in der Entwicklung befindlichen neuartigen Begleittest entwickelte Wirkstoff könnte darüber hinaus gegen weitere Tumorarten eingesetzt werden, sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Krebsmedikamenten von Roche wie Avastin oder Zelboraf. Die Entwicklung unseres Wirkstoffs Aleglitazar wurde eingestellt, nachdem bei einer regulären Sicherheitsprüfung der Phase-III-Studie AleCardio für Typ-2-Diabetes Sicherheitsrisiken und mangelnde Wirksamkeit des Wirkstoffs festgestellt wurden. Damit hat Roche keinen Arzneimittelkandidaten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der fortgeschrittenen Entwicklung. Wirkstoffe in der frühen Entwicklung werden weiter geprüft. 3 RG7601 ist unter der Kennung GDC-0199/ABT-199 auf clinicaltrials.gov registriert. 4 RG7446 ist unter der Kennung MPDL3280A auf clinicaltrials.gov registriert. Onkologie Als weltweit führender Anbieter von Krebstherapien stellt Roche Medikamente gegen verschiedene Krebsarten bereit, darunter Brust-, Haut-, Darm-, Eierstock- und Lungenkrebs. Unser Ziel ist, durch die kontinuierliche Entwicklung neuartiger Krebsmedikamente Patienten zu einem längeren und besseren Leben zu verhelfen. Verstärkter Einsatz gegen Blutkrebs Bei rund der Hälfte aller neu diagnostizierten Fälle von Blutkrebs handelt es sich um Lymphome bzw. Krebs des Lymphsystems. Dieses besteht aus Lymphknoten in Nacken, Achselhöhle, Leiste sowie im Brust- und Bauchraum und ist Bestandteil des Immunsystems. Lymphome werden durch entartetes Wachstum von Lymphozyten verursacht, einer Unterart weisser Blutkörperchen. Die weltweit häufigste Krebsart des Lymphsystems ist das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), während in der westlichen Hemisphäre chronische lymphatische Leukämie (CLL) die häufigste Art von Blutkrebs darstellt. CLL ist global betrachtet für rund Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Sowohl NHL als auch CLL sind B-Zellen-Lymphome. Auf der Oberfläche bösartiger B-Zellen befinden sich grosse Mengen des Proteins CD20, auf das Mab Thera/Rituxan wie auch unser neuestes Blutkrebsmedikament Gazyva (Obinutuzumab) gezielt wirken. MabThera/Rituxan wurde 1997 eingeführt und ist die aktuelle Standardtherapie bei NHL und CLL, die bisher bei knapp drei Millionen Krebspatienten eingesetzt wurde. Mit Gazyva und unserem Bcl-2-Hemmer RG7601 hoffen wir nun eine weitere therapeutische Verbesserung gegenüber MabThera/Rituxan zu erreichen. Die bisherigen Daten zu Gazyva sind sehr ermutigend. In der Phase-III-Studie CLL11 verlängerte sich bei Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, die mit Gazyva plus dem Chemotherapeutikum Chlorambucil behandelt wurden, das progressionsfreie Überleben um fast ein Jahr gegenüber der Kontrollgruppe mit einer Kombinationstherapie aus MabThera/Rituxan und Chlorambucil. In weiteren Studien werden derzeit Dosierung und Sicherheit von Gazyva in Kombination mit verschiedenen Chemotherapien bei CLL getestet. Aktuell laufen zwei weitere Phase-III-Vergleichsstudien mit Gazyva und Mab- Thera/Rituxan, in denen Gazyva plus Chemotherapie als Erstlinientherapie bei diffusem grosszelligem B-Zellen-Lymphom (GOYA) sowie bei frisch diagnostiziertem, langsam wachsendem NHL (GALLIUM) untersucht wird. In einer dritten Phase- Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 38

43 Optimales Ansprechen dank Kombinationstherapien In unserem fortgesetzten Kampf gegen Krebs dürfte die Kombination verschiedener Therapien immer mehr an Bedeutung gewinnen. Derzeit vorhandene Fakten führen zum Schluss, dass ein einzelnes Krebsmedikament bei der Vermehrung von Tumorzellen nur einen bestimmten Schritt für eine begrenzte Zeitspanne zu hemmen vermag, bevor die Krebszellen neue Wege finden, die Hemmung zu umgehen und sich erneut zu vermehren. Deshalb bemühen wir uns, diesen Zellen so viele Vermehrungswege wie möglich abzuschneiden, indem wir verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen gleichzeitig einsetzen. Diese Strategie soll den Widerstand der Krebszellen verringern und dazu führen, dass Patienten länger auf eine bestimmte Therapie ansprechen. Diesen Ansatz erproben wir zurzeit mit einer Kombinationstherapie aus Tarceva und Onartuzumab gegen Lungenkrebs, mit Zelboraf und dem MEK-Hemmer Cobimetinib gegen Hautkrebs sowie mit unserem Anti-PDL1-Molekül zusammen mit Avastin oder Zelboraf gegen verschiedene Krebsarten. Darüber hinaus wird erwogen, auch Gazyva zusammen mit dem Bcl-2- Hemmer gegen bestimmte Arten von Blutkrebs zu prüfen. III-Studie namens GADOLIN wird Gazyva zusammen mit der Chemo therapie Bendamustine im Vergleich zu einer Bendamustine- Monotherapie bei Patienten mit behandlungsresistentem NHL geprüft. Die Ergebnisse der GOYA-Studie werden 2015 erwartet, die der beiden anderen Studien Gazyva ist das erste durch Glycoengineering hergestellte Anti-CD20-Präparat vom Typ II. Dabei werden bestimmte Zuckermoleküle modifiziert, damit das Medikament auf neuartige Weise mit den körpereigenen Immun zellen interagiert. Gazyva bekämpft die Krebszellen direkt und mit dem Immunsystem des Patienten. Darüber hinaus untersuchen wir auch die Wirkung von Gazyva in Kombination mit dem Bcl-2-Hemmer RG7601. Das Protein Bcl-2 wird bei den meisten Formen von CLL sowie bei indolentem NHL, einigen aggressiven Lymphomen und verschiedenen soliden Tumoren in hohen Mengen exprimiert. Die Spätphase der klinischen Entwicklung für RG7601 soll Anfang 2014 beginnen, nachdem Phase-I-Daten eine Gesamtansprechrate von 53% bei wiederkehrendem oder therapieresistentem NHL bzw. eine Gesamtansprechrate von 84% bei wiederkehrender oder therapieresistenter CLL gezeigt hatten. Der von Roche gemeinsam mit AbbVie entwickelte Bcl-2-Inhibitor soll die Apoptose fördern. Ein weiteres Prüfmedikament in unserer Hämatologie-Pipeline ist das Antikörper Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin (anti-cd79b). Dieser Wirkstoff wird momentan in einer Phase- II-Studie in Kombination mit MabThera/Rituxan getestet. Krebs mit Hilfe des Immunsystems bekämpfen Immuntherapien sind ein neuartiger Ansatz, der zu einem grund legenden Wandel in der Krebsbehandlung führen könnte. Bei dieser Therapieform werden bestimmte Mechanismen Immuntherapie Krebszelle Immunzelle Bestimmte Arten von Immuntherapien sind darauf ausgerichtet, das Immunsystem zusätzlich zu aktivieren: Sie blockieren das «Stoppsignal», das Immunzellen daran hindert, Tumorzellen zu zerstören. Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

44 Medikamente und Tests gegen frauen spezifische Erkrankungen Roche investiert in Arzneimittel und Diagnoseverfahren, die die Gesundheit von Frauen deutlich verbessern können. Unsere Brust krebsmedikamente verbuchen eine stete Nachfrage, und gegen fortgeschrittenen Eierstockkrebs, für den es bisher kaum Behandlungsmöglichkeiten gibt, wurde in Europa, Lateinamerika und Asien vor kurzem Avastin eingeführt. Ferner entwickeln wir Avastin zur Behandlung von fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs. Im Fall einer Zulassung könnte das Medikament bei wiederkehrenden oder anhaltenden Krankheitsfällen eingesetzt werden, von denen rund 30% aller Patientinnen betroffen sind. Nachdem es über viele Jahre nur sehr geringe Behandlungsfortschritte bei Gebärmutterhalskrebs gab, hat Roche beim Jahreskongress der «American Society of Clinical Oncology» jetzt vielversprechende Phase-III- Ergebnisse vorgelegt. Die Daten zeigen, dass eine Kombi na tionstherapie mit Avastin und Chemotherapie das mediane Gesamt überleben der Patientinnen um fast 4 Monate auf 17 Monate verlängert. Daneben offerieren wir neue Tests und entwickeln potenzielle Medikamente gegen Gebärmutterhalskrebs, die dritthäufigste Krebsart bei Frauen. Jedes Jahr sterben rund Frauen an dieser Krankheit, wobei rund 85% aller Fälle in Ent wicklungsländern auftreten. Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs ist das humane Papillomavirus, durch Screening und Impfungen wäre eine bessere Vorbeugung möglich. Im Frühstadium erkannt, ist Gebärmutterhalskrebs sehr gut zu behandeln. Zusätzlich zu dem bereits eingeführten cobas HPV-Test bietet die Division Diagnostics jetzt mit dem neuen CINtec PLUS Cytologie-Test ein verbessertes Screeningverfahren für Gebärmutterhalskrebs. Dieser Test erkennt frühzeitige Zellveränderungen im Gebärmutterhals, sodass die Frauen schon behandelt werden können, bevor der Krebs ausbricht. Mit dem cobas HPV-Test, dem CINtec Histologie-Test und dem CINtec PLUS Cytologie-Test offeriert Roche das umfassendste Screening- und Diagnose- Portfolio für Gebärmutterhalskrebs. Durch den Einsatz dieser Verfahren können medizinische Anwender Krankheitsfälle verhindern, die beim einfachen Screening mit Pap- Abstrich eventuell nicht erkannt worden wären. Weiterhin wird die Division Diagnostics 2014 Eckdaten für einen Präklampsie-Test bei Schwangeren vorlegen. Mit diesem Test können Ärzte leichter feststellen, bei welchen Frauen das grös ste Risiko für diese schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation besteht. Präklampsie tritt ungefähr bei jeder zwanzigsten Schwangerschaft auf und kann vor allem dann, wenn sie nicht erkannt wird, das Leben von Mutter und Kind bedrohen. ausgeschaltet, die die körpereigene Fähigkeit zur Zerstörung von Tumorzellen behindern. Noch weiter verbessern könnte man die Immunantwort des Körpers auf Krebs dadurch, dass die Immuntherapie auf intelligente Weise mit anderen, gezielt wirkenden Medikamenten kombiniert wird. Ein Erfolg auf diesem Gebiet könnte so weit führen, dass verschiedene Arten von Krebs künftig besser heilbar oder in chronische Krankheiten verwandelt werden. Unser Anti-PDL1-Antikörper RG7446 ist in die Spätphase der klinischen Entwicklung bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs vorgerückt. Vielversprechende Phase-I-Daten belegen neben der Wirksamkeit von RG7446 ein anhaltendes Ansprechen von Patienten, bei denen andere Therapien versagten. Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 40

45 Die Wirkung von Antikörpern maximieren Nach der erfolgreichen Markteinführung von Kadcyla 2013 treiben wir die Entwicklung weiterer Antikörper Wirkstoff- Konjugate (AWK) voran. Bei AWK wird der Wirkstoff an einen Antikörper gekoppelt, um Chemotherapeutika gezielt in die Krebs zellen einzuschleusen. Dies kann die Wirksamkeit der Chemotherapie erhöhen und die klassischen Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit und Infektionen verringern. Roche hat derzeit neun AWK gegen elf verschiedene Krebsarten in der klinischen Entwicklung wurden vielversprechende Daten aus der klinischen Frühphase für RG7599 (Anti-NaPi2b) 5 und RG7450 (Anti-STEAP1) 6 veröffentlicht, ebenso wie ermutigende Ergebnisse einer Phase-I-Studie für RG7458 (Anti-MUC16) 7 bei Patientinnen mit fortgeschrittenem platinresistentem Eierstockkrebs mit MUC16-Expression. RG7599 erproben wir bei fortgeschrittenem, nichtsquamösem, nichtkleinzelligem Lungenkrebs sowie bei Eierstockkrebs, der gegen eine platinbasierte Chemotherapie resistent ist. RG7450 schliesslich wird bei Patienten mit Prostatakrebs geprüft, die unter fortgeschrittenem kastrationsresistentem Krebs leiden oder nicht auf eine medizinische Kastration an - gesprochen haben. Zur Ergänzung unserer Antikörper Wirkstoff-Konjugate ent - wickeln wir ferner zytotoxische Fusionsproteine (cfp), die mittels Antikörpern auf ihr Ziel gerichtet werden. Im Gegensatz zu AWK, die ausschliesslich wuchernde Tumorzellen abtöten, könnten diese Proteine auch Zellen zerstören, die sich nicht teilen. Dadurch könnten eines Tages auch Tumore behandelbar sein, die gegen antiproliferative Wirkstoffe unempfindlich sind. Antikörper Wirkstoff-Konjugate Antikörper Wirkstoff-Konjugate kombinieren einen Antikörper mit einem Chemotherapeutikum, um den Wirkstoff direkt an die Krebszelle zu transportieren. 5 RG7599 ist unter der Kennung DNIB0600A auf clinicaltrials.gov registriert. 6 RG7450 ist unter der Kennung DSTP3086S auf clinicaltrials.gov registriert. 7 RG7458 ist unter der Kennung DMUC5754A auf clinicaltrials.gov registriert. Potenziell neue Therapie bei Lungenkrebs Der ALK-Hemmer Alectinib ist ein kleinmolekularer Wirkstoff von Chugai, den wir für Patienten mit ALK-(anaplastische Lymphomkinase)-positivem, nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) entwickeln. Dieser macht rund 5% aller NSCLC-Fälle aus. Das Medikament könnte für Patienten mit ALK-positivem Lungenkrebs von grossem Nutzen sein, da es gegen Tumore wirkt, die gegen bestehende Therapien resistent sind. Ferner gelangt Alectinib im Gegensatz zu einigen anderen Medikamenten auch ins Gehirn. Dies ist wichtig, da viele Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs aufgrund von Hirnmetastasen sterben. Alectinib rückt jetzt in die klinische Spätphase vor und hat 2013 von der FDA den Status eines Therapiedurchbruchs («Breakthrough Therapy Designation») erhalten, nachdem klinische Studien der frühen Phase bei Patienten mit ALK-positiven Krebsformen sehr vielversprechende Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten nachgewiesen hatten. Der Wirkstoff wird mit Hilfe eines Begleittests entwickelt. Immunologie Dank unseres fundierten biologischen Verständnisses können wir bei Krankheiten, die früher pauschal betrachtet wurden, inzwischen relevante Untergruppen von Patienten unterscheiden. Dieses Wissen wollen wir nutzen, um eine Reihe neuer Medikamente gegen verschiedene Erkrankungen wie zum Beispiel schweres Asthma oder entzündliche Darmerkrankungen zu entwickeln. Linderung für Menschen mit schwerem Asthma als Ziel Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Menschen an Asthma, und sterben jedes Jahr an dieser Krankheit. Am häufigsten tritt Asthma in Europa, den USA und Australien auf, wo zum Teil über 10% der Bevölkerung betroffen sind. Leichte und mittlere Formen dieser Krankheit können mit den verfügbaren Medikamenten ausreichend behandelt werden. Rund 3 Millionen Menschen in den USA und Europa leiden jedoch an schwerem, unkontrolliertem Asthma und sind durch häufige Atemnot, geringe körperliche Belastbarkeit, Asthma-Anfälle und die Nebenwirkungen der Behandlung mit systemischen Steroiden in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Für Patienten mit schwerem, unkontrolliertem Asthma entwickelt Roche den Wirkstoff Lebrikizumab, der sich zurzeit in der klinischen Spätphase befindet. Lebrikizumab ist ein neuartiger humanisierter monoklonaler Antikörper, der gezielt auf das Zytokin Interleukin-13 (IL-13) wirkt. Dieses ist bei einem Teil der Asthma-Patienten in erhöhter Konzentration vorhan- Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

46 den und man nimmt an, dass es für die Entstehung von Atemwegsentzündungen verantwortlich ist. Der aktuelle Therapiestandard bei unkontrolliertem Asthma sind inhalative Steroide. Da aber nicht alle Patienten auf die Inhalation hoch dosierter Steroide und einen zweiten Wirkstoff wie zum Beispiel langwirksame Beta-Agonisten ansprechen, könnte Lebrikizumab diesen Menschen einen Nutzen bringen. Ein wichtiger Faktor im Entwicklungsprogramm von Lebrikizumab ist der Einsatz eines diagnostischen Begleittests, um diejenigen Patienten zu ermitteln, denen das Medikament am ehesten zu helfen vermag. Da IL-13 in der Lunge oder im Blut schwer zu messen ist, musste ein Biomarker für die IL-13- bedingte Entzündungsreaktion in der Lunge gefunden werden. Nachdem das Protein Periostin als geeigneter Marker identifiziert wurde, legen Phase-II-Studienergebnisse nahe, dass durch Messung des Periostinspiegels im Blut tatsächlich jene Patienten bestimmt werden können, die am ehesten auf Lebrikizumab ansprechen sollten. Die Ergebnisse der 2013 angelaufenen Phase-III-Studien werden 2016 erwartet; Zulassungsanträge sind weltweit für das gleiche Jahr geplant. Neuartige Therapie gegen entzündliche Darmerkrankungen Als entzündliche Darmerkrankungen bezeichnet man chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die üblicherweise in Form von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auftreten. Am stärksten davon betroffen sind Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und älter, wobei auch Kinder und Jugendliche erkranken können. Aufgrund des frühen Krankheitsbeginns sind entzündliche Darmerkrankungen mit hohen Kosten für die Betroffenen, das Gesundheitssystem und die Gesellschaft verbunden. Am stärksten verbreitet sind entzündliche Darmerkrankungen in den Industriestaaten; sie nehmen jedoch auch im asiatisch pazifischen Raum zu, was an der Anpassung der dortigen Ernährungsgewohnheiten an die westliche Welt liegen könnte. Für die Patienten bedeutet dieses Syndrom eine wesentlich erhöhte Erkrankungsrate, verbunden mit Operationen, Krankenhausaufenthalten und erhöhtem Darmkrebsrisiko. Roche entwickelt derzeit das Medikament Etrolizumab zur Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Morbus Crohn kann in jedem Abschnitt des Magen-Darm-Trakts auftreten und zeigt sich durch Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust oder Mattigkeit. Wegen der oft vagen Symptome wird die Krankheit vielfach erst nach längerer Zeit entdeckt. In einigen Fällen leiden Patienten unter starker Mangelernährung, da der Körper wichtige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen kann. Colitis ulcerosa, eine Erkrankung des Dickdarms, ist klinisch durch ein akutes Erscheinungsbild gekennzeichnet. Ihre Symptome umfassen häufigen blutigen Durchfall, Bauchschmerzen und Mattigkeit. Sowohl bei Morbus Crohn als auch bei Colitis ulcerosa steigt mit der Zeit das Risiko der Patienten, an Darmkrebs zu erkranken. Die bislang verfügbaren Therapien sind nicht sehr wirksam und haben starke Nebenwirkungen. Etrolizumab ist ein selektiv im Darm wirkender Beta7-Integrin-Antikörper, der speziell an die Integrine alpha4beta7 und alphaebeta7 bindet. Diese Selektivität sowie der doppelte Wirkmechanismus könnten zu hohen Sicherheits- und Wirksamkeitsvorteilen gegenüber anderen Therapien führen. Integrine nehmen eine wichtige Rolle bei der Zellwanderung sowie bei der Interaktion der Zellen mit ihrer Umgebung ein. Ferner wird im Rahmen des Studienprogramms auch die alphae-expression im Darm als potenzieller diagnostischer Biomarker getestet. Etrolizumab rückt derzeit in die Spätphase der klinischen Prüfung vor. Augenheilkunde Im Bereich Augenheilkunde erweitert Roche das Portfolio mit der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen altersbedingte Makuladegeneration (AMD), um mit neuen Medikamenten zur Vorbeugung von Erblindungen beizutragen. Entwicklungen für ungedeckten medizinischen Bedarf AMD hängt mit dem Alterungsprozess zusammen, in dessen Verlauf das scharfe zentrale Sehvermögen geschädigt werden kann. Zentrales Sehen wird benötigt, um Gegenstände klar erkennen und alltägliche Aufgaben wie Lesen oder Autofahren bewältigen zu können. AMD ist eine der Hauptursachen für die Erblindung von Erwachsenen über 55 Jahren in den Industrieländern. Man unterscheidet zwei Formen von AMD im Spätstadium, neovaskuläre (feuchte) AMD und geografische Atrophie (GA). Bei GA kommt es zu einem irreversiblen Absterben des Retinagewebes in der Makula, das zu dauerhaften blinden Flecken im zentralen Sehfeld des Patienten führt. Schon heute leiden schätzungsweise mehr als 8 Millionen Men schen weltweit an GA, und infolge der alternden Bevölkerung dürfte diese Zahl noch weiter steigen. Prognosen zufolge sollen bis 2020 über 0,9% der US-Bevölkerung ab 40 Jahren von GA betroffen sein. Bislang gibt es noch keine zugelassene Therapie. Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 42

47 Fortschreiten der GA im Sehfeld des Patienten NEWS NEWS NEWS betragen über 1,5 Milliarden Euro. 8 In den USA verursachen antibiotikaresistente Infektionskrankheiten jedes Jahr Gesundheitskosten von 20 Milliarden US-Dollar, sonstige soziale Kosten von 35 Milliarden US-Dollar sowie 8 Millionen zusätzliche Krankenhaustage. 9 Unsere Forscher entwickeln das Prüfpräparat Lampalizumab gegen GA. In der Phase-II-Studie MAHALO verringerte sich bei monatlicher Behandlung mit Lampalizumab der Krankheitsfortschritt, gemessen an der Flächenzunahme der GA, innerhalb von 18 Monaten um rund 20% gegenüber der Kontrollgruppe. Damit wurde der primäre Endpunkt der Studie erreicht. In einer Untergruppe von GA-Patienten, die mittels explorativer Biomarker identifiziert wurden, verlangsamte sich bei monatlicher Behandlung mit Lampalizumab das Fortschreiten gegenüber der Kontrollgruppe sogar um 44%. Damit konnte erstmals in einer Studie ein positiver Behandlungs effekt eines Komplementinhibitors gegen GA nachgewiesen werden. Infektiologie Unser stetig wachsendes Medikamenten-Portfolio gegen Infektionskrankheiten enthält bereits Wirkstoffe gegen Indikationen wie Grippe sowie Hepatitis B und C. Derzeit entwickeln wir die Prüfmedikamente Mericitabine und Danoprevir gegen Hepatitis C. Dabei wurde entschieden, die klinische Entwicklung und Vermarktung von Danoprevir gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Ascletis in China durchzuführen. Auf diesem Weg wollen wir eine neue Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Hepatitis-C-Infektionen schaffen und damit zur Linderung eines gravierenden Gesundheitsproblems in China beitragen. Roche hat 2013 eine Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen Polyphor zur Entwicklung des Wirkstoffs POL7080 geschlossen. Diese neuartige Antibiotika-Klasse soll zur Behandlung schwerer bakterieller Infektionen dienen, die vom Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa verursacht werden. Dieser ist in den USA für jede zehnte Krankenhausinfektion verantwortlich und stellt eine der sechs gefährlichsten arzneimittelresistenten Mikroben dar. Der derzeit in Phase- II-Studien getestete Wirkstoff POL7080 vermag dank seines neuartigen Wirkmechanismus die Resistenz von Pseudomonas aeruginosa gegen herkömmliche Antibiotika zu überwinden und den Erreger abzutöten. Somit kommt er als potenzieller Arzneimittelkandidat gegen eine Reihe lebens bedrohlicher Infektionen infrage. Pseudomonas aeruginosa verursacht Infektionen der Harnwege, der Atemwege, der Haut, des Weichgewebes und des Magen-Darm-Trakts sowie verschiedene systemische In fektionen. Für Patienten mit geschwächtem Immunsystem, wie Hohe Rate multiresistenter Pseudomonas-Bakterien > 1% 1 5% 5,1 10% 10,1 25% 25,1 50% > 50% Keine Angabe Innovative Behandlungsansätze bei bakteriellen Infektionen Ein besonderes Interesse richtet Roche auf die Entwicklung von Wirkstoffen gegen Erreger von Infektionen, die gegen bestehende Anti biotika resistent geworden sind. Resistenzen sind ein ernstes und zunehmendes Problem bei der Behandlung von Infektionskrankheiten. Einige Erreger sprechen schon heute nicht mehr auf vorhandene Antibiotika an. In der Europäischen Union verursachen antimikrobielle Resistenzen über Todesfälle pro Jahr; die damit verbundenen jährlichen Kosten für die europäische Wirtschaft Gegen Carbapenem resistente Pseudomonas aeruginosa, Bericht der EFPIA («European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations») f0407_antimicrobialresistance.html Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

48 zum Beispiel bei Krebs, Aids oder schweren Verbrennungen, oder bei chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Mukoviszidose stellt jede Pseudomonas-Infektion eine Gefahr dar. Bei einigen der genannten Patientengruppen verlaufen fast 50% dieser Infektionen tödlich. Weiterhin werden von unseren Wissenschaftlern auch antikörperbasierte Therapien erforscht, bei denen Antibiotika an Antikörper gekoppelt und von diesen direkt zum Infektionsherd transportiert werden. Unser erster Wirkstoff, der auf diesem Ansatz beruht, geht voraussichtlich Ende 2014 in die klinische Entwicklung. Darüber hinaus arbeiten wir an neuen Wirkmechanismen gegen den antibiotikaresistenten Staphylococcus aureus und andere Gram-positive und Gram-negative Erreger, die sich gegen die heute verfügbaren Antibiotika als zunehmend unempfindlich erweisen. Neurologie Unsere Kenntnisse der Funktionsweise des Gehirns haben sich in den letzten zehn Jahren stark verbessert. Wir entwickeln derzeit mehrere Wirkstoffe, die neue Standards in der Behandlung von Krankheiten wie Schizophrenie, multipler Sklerose (MS), der Alzheimer-Krankheit sowie neuronaler Entwicklungsstörungen setzen könnten. Schizophrenie eine globale Herausforderung annehmen Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die rund 1% der Menschen weltweit betrifft und eine der häufigsten Ursache von Behinderung ist. Die Symptome der Schizophrenie werden in drei verschiedene Arten eingeteilt: positive, negative und kognitive Symptome. Zu den negativen Symptomen zählen sozialer Rückzug und Motivationsschwäche. Unter die positiven Symptome fallen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Kognitive Defizite sind Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Bitopertin ist der erste Vertreter einer neuen Klasse von oral angewendeten Glycin-Wiederaufnahmehemmern, mit denen die N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA-)Rezeptorfunktion verbessert werden soll. Diese Funktion ist bei Schizophrenie vermutlich reduziert. Das klinische Entwicklungsprogramm für Bitopertin, Search- Lyte, umfasst sechs Phase-III-Studien: drei Studien für Patienten mit sub-optimal eingestellten Symptomen und drei für negative Symptome. Im Januar 2014 wurde mitgeteilt, dass zwei Phase-III-Studien mit Bitopertin in Erwachsenen mit anhaltenden, überwiegend negativen Symptomen der Schizophrenie die primären Endpunkte nicht erreicht haben. Die anderen vier Studien laufen derzeit noch, und wir erwarten Ergebnisse im weiteren Verlauf von Potenzielles neues Medikament gegen multiple Sklerose Der Wirkstoff Ocrelizumab befindet sich in der Spätphase der klinischen Entwicklung gegen multiple Sklerose (MS), eine verheerende neurologische Erkrankung. Ocrelizumab ist der erste humanisierte monoklonale Antikörper einer neuen Präparateklasse, welche gezielt auf CD20-positive B-Zellen wirkt, die bei MS vermutlich eine wichtige Rolle spielen. Die Daten einer Phase-II-Studie bei schubförmig remittierender MS haben gezeigt, dass eine Behandlung mit Ocrelizumab die Krankheitsaktivität, gemessen an Hirnschädigungen und Schub raten, deutlich reduziert. Das Phase-III-Studienprogramm besteht aus zwei Studien bei schubförmiger MS und einer Studie bei primär fortschreitender MS. Die Studien sind inzwischen voll rekrutiert; die Ergebnisse werden 2015 erwartet. Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit Zur Behandlung von Alzheimer-Patienten im Frühstadium mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und nachweislichen Amyloid-Plaque-Ablagerungen im Gehirn entwickelt Roche das Medikament Gantenerumab. Durch eine möglichst frühzeitige Therapie will man das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und weiteren Hirnschädigungen vorbeugen. Bei der aktuell laufenden Phase-III-Studie SCarlet RoAD werden mit dem gleichzeitig entwickelten Begleittest diejenigen Patienten identifiziert, die am ehesten auf Gantenerumab ansprechen dürften. Erste Studienergebnisse werden 2016 erwartet. Darüber hinaus entwickeln wir das Medikament Crenezumab zur Behandlung von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit. Dieser Antikörper zielt sowohl auf die feste Form von Beta-Amyloid, welche die Plaque-Bildung im Gehirn verursacht, als auch auf die frei beweglichen löslichen Formen des Abeta-Proteins. Crenezumab befindet sich aktuell in Phase II der klinischen Entwicklung. Zudem wird der Antikörper auch in der API-Studie («Alzheimer Prevention Initiative»), der sogenannten Kolumbianischen Studie, geprüft. Diese Studie wird vom «Banner Alzheimer s Institute» in Kooperation mit den «National Institutes of Health» geleitet. Neben den beiden Anti-Abeta-Antikörpern Gantenerumab und Crenezumab befindet sich derzeit das kleine Molekül MAO B gegen Alzheimer in Phase II unserer klinischen Entwicklung. Der MAO-B-Hemmer soll die kognitiven Funktionen und Verhaltensauffälligkeiten von Alzheimer-Patienten im frühen und mittleren Krankheitsstadium verbessern. Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 44

49 Mit neuen Konzepten gegen neurologische Entwicklungsstörungen Als eines von wenigen Pharma-Unternehmen widmet sich Roche auch der Erforschung neuer Behandlungsansätze gegen neurologische Entwicklungsstörungen wie Autismus, Fragiles X-Syndrom und Down-Syndrom. Derzeit laufen klinische Studien mit den drei Wirkstoffen V1A (RG7314) bei Autismus, mglu5 (RG7090) beim Fragilen X-Syndrom (beide in Phase II) sowie GABA-A a5 (RG1662) bei Down-Syndrom (Phase I). Diagnostics Die Division Diagnostics entwickelt Instrumente und Lösungen, um bessere medizinische Ergebnisse und effizientere Tests zu ermöglichen und damit unsere Position als weltweit führender Anbieter von In-vitro-Diagnostika (IVD) weiter zu festigen. IVD sind von grosser Bedeutung für Ärzte, wenn es darum geht, Krankheiten zu erkennen und zu diagnostizieren, geeignete Therapien auszuwählen und das Ansprechen von Patienten auf eine Behandlung zu überwachen. Die Tests werden mit Blut-, Gewebe- oder anderen Patientenproben entweder im Labor oder direkt vor Ort durchgeführt und ausgewertet. Tests bringen medizinischen Nutzen Durch die Bereitstellung diagnostischer Tests, die Patienten und Ärzte mit wichtigen medizinischen Informationen versorgen, tragen wir zu besseren Behandlungsergebnissen bei. Grosse Entwicklungsfortschritte haben wir in letzter Zeit vor allem bei Tests erzielt, die Ärzte bei der Therapie von Herzpatienten unterstützen. Herzinsuffizienz führt in vielen Fällen zu eingeschränkter Lebensqualität, häufigen Krankenhausaufenthalten, umfangreichen Therapieplänen, hohen Kosten und nicht zuletzt zu einem hohen Sterberisiko. Jüngere klinische Studien haben gezeigt, dass mit Hilfe des Elecsys NT-proBNP-Tests, der den NT-proBNP-Spiegel im Blut misst, Herzinsuffizienz besser handhabbar ist. Durch die Messung dieses Biomarkers können Ärzte für jeden Patienten den individuell besten Behandlungsplan festlegen. In der US-Studie GUIDE-IT eine beispielhafte Kooperation zwischen Industrie, Wissenschaft und den «National Institutes of Health» soll nachgewiesen werden, dass NT-proBNP die Planung der Therapie bei Herzinsuffizienz unterstützen kann. Man geht davon aus, dass die Aufrecht erhaltung eines bestimmten NT-proBNP-Spiegels hilft, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihr Sterbe risiko zu senken. Die Ergebnisse der Studie werden 2016 erwartet. Unser hochempfindlicher Troponin-Test dagegen wurde für Patienten entwickelt, bei denen entweder ein akuter Verdacht auf Herzinfarkt oder ein generell erhöhtes Herzinfarktrisiko besteht. Dank der hohen Empfindlichkeit des Tests können Patienten mit ischämischen Symptomen oder erhöhtem Risiko für ein akutes Ereignis früher identifiziert werden. Eine klinische Studie hat gezeigt, dass der Troponin-Test die Frühdiagnose eines Herzinfarkts um 21% verbessert. Auch die Molekulardiagnostik eröffnet eine Reihe neuer Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Krankheiten. Durch molekulare Analyse der menschlichen DNA lässt sich das Vorliegen bestimmter Krankheitsgene ermitteln und feststellen, welche veränderten Gene und Proteine die normale Zellfunktion beeinträchtigen. Bei Hinzuziehung des genetischen Profils des Patienten ist zudem erkennbar, ob die betreffende Person voraussichtlich gut auf eine bestimmte Behandlung ansprechen wird. Der hohe Wert solcher Tests hat sich bei bestimmten Krebsarten bereits erwiesen. Zahlreiche Wirkstoffe in unserer Pipeline werden mit Hilfe von Begleit diagnostik entwickelt. Unsere wichtigsten Begleitdiagnostik-Projekte Wirkstoff Erkrankung Biomarker Alectinib Anti-PDL1 (RG7446) Solide Tumore ALK PDL1 Gantenerumab Alzheimer-Krankheit Amyloid-beta Lampalizumab Geografische Atrophie ALK-positiver nichtkleinzelliger Lungenkrebs Complement- Factor I (CFI) Lebrikizumab Asthma Periostin MEK-Hemmer (RG7421) Onartuzumab (MetMAb) Solide Tumore Lungenkrebs BRAF-/KRAS-/ NRAS-Mutation Met-Expression Laboreffizienz und Patientensicherheit verbessern Diagnostische Labors stehen unter zunehmendem Druck, schneller denn je zuverlässige Ergebnisse zu liefern, und dies angesichts immer knapperer Ressourcen. Roche entwickelt vollautomatisierte Systeme wie zum Beispiel den cobas 8100, mit dem Labors ihre immer grösseren Datenmengen effizienter verarbeiten können. Das System bietet kurze und planbare Bearbeitungszeiten für Blutproben und unterstützt Ärzte bei schnellen Behandlungsentscheidungen Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

50 für ihre Patienten. Zusätzlich können eilige Proben vorgezogen und mehr als doppelt so schnell bearbeitet werden wie beim Vorgängersystem. Der hohe Automatisierungsgrad gewährleistet eine deutlich höhere Patientensicherheit, da im Vergleich zur manuellen Bearbeitung ein geringeres Risiko besteht, dass Proben vertauscht oder verunreinigt werden. Der cobas 8100 wurde 2013 eingeführt. Neu geschlossene Partnerschaften 2013 Produkttransaktionen Forschung und Technologie Lizenzvergaben Derzeit entwickeln wir die Systeme cobas 6800 und cobas 8800 für Labors mit hohen Durchsatzmengen an Blut-Screenings und Virologietests. In einer Acht-Stunden-Schicht können 300 Proben mit dem cobas 6800 und Proben mit dem cobas 8800 verarbeitet werden. Labors können mit Hilfe dieser Systeme sämtliche Assays auf einer Plattform zusammenführen und dadurch ihre Arbeitsabläufe straffen und ihre Effizienz steigern. Die Markteinführung beider Instrumente ist für 2014 geplant. Weiterhin arbeiten wir an neuen Software-Programmen wie beispielsweise der IT-Lösung cobas infinity, mit deren Hilfe Labors ihre Leistung zusätzlich steigern können. Dieses Ende 2013 eingeführte System trägt durch seine komplett internetbasierte, modulare Funktionsweise zur höheren Flexibilität unserer Kunden bei. Konsequente Nutzung externer Innovationen Da der Zugang zu externen Innovationen von grosser Bedeutung für uns ist, bilden Kooperationen ein Kernelement unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie. Die Einheit Roche Partnering hat zum Ziel, externe Innovationen aufzugreifen, um unser Portfolio zu stärken und unser Unternehmen als Partner der Wahl von Biotechnologieunternehmen und Forschungsinstituten rund um den Globus zu positionieren. Weltweit sind fast sechs Millionen Wissenschaftler im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich tätig, und 56% aller neuen Medikamente stammen aus Labors wissenschaftlicher Einrichtungen und kleiner Biotech-Unternehmen. 10 Daher ist es entscheidend für die Zukunft von Roche, ständig neue Ideen von ausserhalb des Unternehmens aufzugreifen. Aus unserer langen Tradition erfolgreicher externer Partner- schaften sind eine Reihe führender Medikamente hervorgegangen, darunter Zelboraf gegen Hautkrebs, MabThera/ Rituxan gegen bestimmte Arten von Blutkrebs und rheumatoide Arthritis, Tamiflu gegen Grippe, Xolair gegen Asthma oder Actemra/RoActemra gegen rheumatoide Arthritis wurden von Roche Partnering 73 neue Partnerverträge geschlossen, davon 8 Produkttransaktionen, 54 F + E-Kooperationen und 11 Lizenzvergaben für Roche-Produkte. Damit sind wir weiterhin einer der führenden Transaktions- und Ko operationspartner unserer Branche. Darüber hinaus engagiert sich Roche auch in der «Innovative Medicines Initiative», einem Kooperationsprojekt zwischen Pharma-Konzernen, Universitäten, Kliniken, kleinen und mittleren Unternehmen, Patientenorganisationen und öffentlichen Behörden. Die Initiative wird von der EU-Kommission gemeinsam mit der Pharma-Industrie finanziert und beschäftigt sich aktuell mit Projekten der Arzneimittelentwicklung aller klinischen Phasen sowie mit verschiedenen Themen von chronischen Rückenleiden bis zu Kombinationstherapien bei Tuberkulose. Ferner schloss die Division Diagnostics im Jahr 2013 weitere Kooperationsabkommen mit externen Pharma-Unternehmen, in deren Rahmen die Entwicklung von Begleitdiagnostika für Medikamente des jeweiligen Partnerunternehmens vereinbart wurde. Zusätzlich wurde eine Vereinbarung mit Pacific Biosciences of California über die Entwicklung von Diagnostika getroffen, darunter Sequenzierungssysteme und Verbrauchsmaterial auf Basis der SMRT-(Single Molecule Real-Time-)Technologie von Pacific Biosciences. 10 Analyse von 252 zwischen 1998 und 2007 von der FDA neu zugelassenen Medikamenten. Quelle: Kneller, R., «The importance of new companies for drug discovery», in Nature Reviews Drug Discovery, 9, (Nov. 2010). Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 46

51 Wichtigste Transaktionen 2013 Januar Genentech und Afraxis schliessen ein weltweites Lizenzabkommen über die Entwicklung von Wirkstoffen gegen ein ungenanntes neues Ziel. Februar Genentech und RQx vereinbaren eine Kooperation über die Erforschung und Entwicklung neuartiger Wirkstoffe gegen ein ungenanntes Ziel. April Roche und Ascletis einigen sich auf eine Kooperation über die Entwicklung neuer Behandlungsansätze für Patienten mit Hepatitis C in China. Mai Juni September November November Dezember Roche und das «California Institute for Quantitative Biosciences» (QB3) beschliessen eine Partnerschaft zur Identifizierung, Finanzierung und Förderung von jungen Start-up-Unternehmen des Life-Science-Sektors im Grossraum von San Francisco. Genentech und Immunocore vereinbaren eine Kooperation über die Erforschung und Entwicklung mehrerer neuer Krebswirkstoffe mit Hilfe der ImmTAC-Technologie von Immunocore. Roche und Inovio Pharmaceuticals schliessen eine Partnerschaft über die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung der Multi-Antigen-DNA-Immuntherapien gegen Prostatakrebs und Hepatitis B von Inovio. Roche und Polyphor gehen eine Partnerschaft zur Entwicklung und Vermarktung des neuen Antibiotikums POL7080 von Polyphor ein. POL7080 soll gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden, die durch den multiresistenten Erreger Pseudomonas aeruginosa verursacht wurden. Roche und Immatics vereinbaren eine Kooperation über die Entwicklung und Vermarktung von Krebs impfstoffen und anderen Immuntherapien gegen Magen-, Darm- und Prostatakrebs. Roche und Prothena lancieren eine weltweite Partnerschaft für die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Antikörpern zur Behandlung der Parkinson- Krankheit. Produktivität von Forschung und Entwicklung steigern Wir suchen ständig neue Ansätze zur Steigerung der Effizienz unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, da die Kosten der Entwicklung eines Moleküls bis zur Marktreife stetig zunehmen. Dies liegt unter anderem daran, dass immer mehr Moleküle gescreent werden müssen, um einen potenziellen neuen Wirkstoffkandidaten zu finden, und dass immer umfangreichere klinische Studien notwendig sind, um die strengeren regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Im Rahmen des mehrjährigen Programms RETHINK D beleuchten wir jeden einzelnen Aspekt unserer Arzneimittelentwicklung, um sicherzustellen, dass wir auf Dauer die notwendigen Ressourcen zur Verfügung haben. Zur weiteren Kosten dämmung versuchen wir auch, die Entwicklungsdauer vom Wirkstoff zum Medikament zu verkürzen. Diese Bemühungen umfassen den Einsatz neuer Technologien, die Entwicklung neuartiger Studienentwürfe, den Zugang zu branchenweitem Wissen durch Kooperationen sowie die Beschränkung auf notwendige Fakten bei der Datensammlung, um den gesamten F + E-Prozess effizienter zu gestalten. Ausserdem prüfen wir Möglichkeiten, die Effizienz unserer klinischen Studien durch den Einsatz neuer Technologien wie zum Beispiel Telemedizin, mobiler Apps und sozialer Medien zu verbessern. So wäre es denkbar, über soziale Netzwerke wissenschaftliche Erkenntnisse von Ärzten zusammen zu tragen, die helfen, Designansätze für effizientere Studien zu entwickeln. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von Smartphones, um in Zukunft die geografische Reichweite klinischer Studien zu erhöhen. Und schliesslich wollen wir mit Hilfe neuer Technologien intelligentere Ansätze finden, um unsere enormen Datenmengen über die verschiedenen Systeme hinweg ein- Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

52 Geschätzte Entwicklungskosten bis zur Marktreife eines neuen chemischen oder biologischen Wirkstoffs in Millionen USD 11 Klinische Studien von Roche 2013 Anzahl Teilnehmende in Studien nach Länderklassifizierung Niedriges Einkommen Mittleres Einkommen Oberes mittleres Einkommen Hohes Einkommen Quelle: World Bank Quelle: J. Mestre-Ferrandiz, J. Sussex und A. Towse. The R & D cost of a new medicine, Office of Health Economics, Dezember 2012 (Hansen, 1979; Wiggins, 1987; DiMasi et al, 1991; OTA, 1993; DiMasi et al, 2003; Mestre-Ferrandiz et al, 2012). 12 Basierend auf dem Pro-Kopf-Bruttoinlandseinkommen im Vorjahr: Niedriges Einkommen: USD oder weniger Niedriges mittleres Einkommen: USD bis USD Oberes mittleres Einkommen: USD bis USD Hohes Einkommen: USD oder mehr heitlich verwalten zu können. Wir suchen laufend innovative Designansätze für klinische Studien, die nach Möglichkeit schneller zu Ergebnissen führen. Hier betreten wir Neuland mit dem Einsatz neuer Biomarker-Endpunkte, wie beispielsweise komplettes pathologisches Ansprechen bei frühem Brustkrebs, minimale Resterkrankung bei Lymphomen, Lä sionsgrösse der geografischen Atrophie bei trockener altersbedingter Makuladegeneration oder Magnetresonanz-Enteografie bei Morbus Crohn. Im Rahmen der branchenweiten Kooperation «TransCelerate BioPharma» erarbeiten wir gemeinsam mit 17 anderen Pharma-Unternehmen Ansätze, um die Durchführung und Überwachung von klinischen Studien zu vereinfachen. Verantwortungsbewusste Wissenschaft Alle Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Roche unterliegen höchsten ethischen Standards. Wir haben mehrere Positionspapiere zu den konzernweiten F + E-Aktivitäten verfasst, in denen wir zu Themen wie Genetik, Stammzellenforschung und Tierversuche Stellung beziehen. Diese Dokumente sowie unsere Richtlinien zur Forschung an Menschen und Tieren werden regelmässig überarbeitet und aktualisiert, wobei auch wissenschaftliche Entwicklungen und gesellschaftliche Perspektiven mit einfliessen. Hohe Standards für klinische Studien Klinische Studien sind unabdingbar, um die Sicherheit und Wirksamkeit neuer Medikamente zu überprüfen. Alle unsere klinischen Studien entsprechen den internationalen Leitlinien für gute klinische Praxis. Die Ergebnisse unserer Studien machen wir Zulassungsbehörden und Kostenträgern im Gesundheitswesen zugänglich haben insgesamt Patienten an klinischen Studien von Roche teilge nommen. Dabei gelten überall dieselben hohen Standards, unabhängig davon, wo unsere Studien durchgeführt werden. Klinische Studien Anzahl klinischer Studien Anzahl beteiligter Gesundheitseinrichtungen Anzahl Patienten, die an klinischen Studien teilgenommen haben (Phase I IV) Richtlinien zur Datentransparenz Im Jahr 2013 wurden von Roche neue Richtlinien zur Datentransparenz festgelegt, um im Interesse der Patienten und des medizinischen Fortschritts einen stärkeren Austausch klinischer Studiendaten zu fördern. Unsere Richtlinien sehen neben der Bereitstellung vollständiger klinischer Studienberichte und Zusammenfassungen von Sicherheitsberichten auch den Zugang zu analysierbaren Datensätzen auf Patientenebene vor. Hierbei werden gleichzeitig die Vertraulichkeit der Patientendaten gewährleistet, der Status der Gesundheitsbehörden als Instanz für die Bewertung und Zulassung von Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 48

53 Medikamenten gewahrt sowie die berechtigten Geschäftsinteressen von Roche geschützt. Derzeit erarbeiten wir zusammen mit anderen Pharma-Unternehmen ein einheitliches Vorgehen für den Austausch individueller Patienten daten. Versuchstiere und Tierschutz Wir nehmen die öffentlichen Bedenken zu Tierversuchen in der Forschung ernst und haben 2013 unsere hohen Standards im Bereich des Tierschutzes weiterhin gewahrt. Wo immer möglich suchen wir nach Alternativen für Tierversuche, wie zum Beispiel Computersimulationen oder In-vitro-Tests mit differenzierten Zellen oder Stammzellen wurden bei Roche Tiere in der Forschung eingesetzt, 13% weniger als im Vorjahr. Auch in den von Roche beauftragten externen Forschungsorganisationen sank die Zahl der eingesetzten Tiere auf gegenüber im Vorjahr. Bei rund 97,6% aller Tiere handelte es sich um Mäuse und Ratten. Roche erhielt 2013 erneut die volle Akkreditierung der «Association for Assessment and Accreditation of Laboratory Animal Care International» (AAALAC). Dies unterstreicht unser Engagement für den sorgsamen Umgang mit Versuchstieren. Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

54 Pharma-Pipeline 1 USA: FDA-Zulassungsgesuch gegenwärtig geprüft 2 Zur Zulassung in der EU eingereicht 3 Zur Zulassung in der EU eingereicht, Zulassung in den USA anstehend 4 Zugelassen in den USA, zur Zulassung in der EU eingereicht 5 Zur Zulassung in den USA eingereicht Projekt im Rahmen der personalisierten Medizin RG-Nr. Von Roche bzw. Genentech geführt CHU Von Chugai geführt RG105 MabThera wird in den USA und Japan unter dem Handelsnamen Rituxan vertrieben RG1569 Actemra wird in der EU unter dem Handelsnamen RoActemra vertrieben Onkologie adj adjuvante Therapie AMD altersbedingte Makuladegeneration AWK Antikörper Wirkstoff-Konjugat DME diabetisches Makulaödem mak monoklonaler Antikörper met. metastasierend NSCLC nichtkleinzelliger Lungenkrebs pos. positiv RA rheumatoide Arthritis RVO retinaler Venenverschluss Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation RG3638 Onartuzumab Leberkrebs RG7116 mak gegen HER3 Solide Tumoren RG7155 mak gegen CSF1R Solide Tumoren RG7167 CIF/MEK-Hemmer Solide Tumoren RG7221 mak gegen Ang2-VEGF Onkologie RG7304 Dualer RAF-/MEK-Hemmer Solide Tumoren RG7388 MDM2 (4) Solide u. hämatologische Tumoren RG7446 mak gegen PDL1 + Zelboraf Metastasierendes Melanom RG7446 mak gegen PDL1 + Avastin Solide Tumoren RG7446 mak gegen PDL1 + Cobimetinib Solide Tumoren RG7446 mak gegen PDL1 Solide Tumoren RG7450 Steap 1 AWK Prostatakrebs RG7458 MUC16 AWK Eierstockkrebs + pankreatisch RG7598 AWK Multiples Myelom RG7599 NaPi2b AWK Onkologie RG7600 AWK Onkologie RG7601 Bcl-2-Hemmer + Gazyva CLL RG7601 Bcl-2-Hemmer Hämatologische Indikationen RG7602 ChK1-Hemmer Solide Tumoren u. Lymphom RG7604 PI3K-Hemmer Solide Tumoren RG7636 ETBR AWK Metastasierendes Melanom RG7666 PI3k-Hemmer Glioblastom, Zweitlinientherapie RG7813 CEA IL2V IC Solide Tumoren RG7842 Solide Tumoren RG7845 Hämatologische Tumoren CHU PI3 Kinase-Hemmer Solide Tumoren RG1273 Perjeta Met. HER2-pos. Brustkrebs, Zweitlinientherapie RG3616 Erivedge Akute myeloische Leukämie RG3616 Erivedge Operierbares Basalzellkarzinom RG3638 Onartuzumab Met. Dickdarmkrebs, Erstlinientherapie RG3638 Onartuzumab NSCLC ausser Plattenepithelkarzinom, Erstlinientherapie RG3638 Onartuzumab NSCLC Plattenepithelkarzinom, Erstlinientherapie RG7321 Pictilisib (PI3 Kinase-Hemmer) Solide Tumoren RG7440 Iipatasertib (AKT-Hemmer) Solide Tumoren RG7446 mak gegen PDL1 NSCLC Zweit- und Drittlinientherapie RG7446 mak gegen PDL1 + Avastin RCC RG7593 Pinatuzumab vedotin (Anti-CD22-AWK) Hämatologische Tumoren RG7596 Polatuzumab vedotin (Anti-CD79b-AWK) Hämatologische Tumoren RG7597 mak gegen HER3/EGFR Metastasierende Epitheltumoren RG7601 Bcl-2-Hemmer Rezidivierende/refraktäre CLL 17 pdel RG7853 Alectinib (ALK-Hemmer) NSCLC RG7686 mak gegen Glypican-3 Leberkrebs RG435 Avastin HER2-negativer Brustkrebs, adj. RG435 Avastin NSCLC, adj. RG435 Avastin Hochrisiko-Karzinoid RG435 1 Avastin Eierstockkrebs, Erstlinientherapie RG435 1 Avastin Rezid. platinsensitiver Eierstockkrebs RG435 Avastin cervical cancer recurrent RG1273 Perjeta Früher HER2-positiver Brustkrebs RG1273 Perjeta HER2-positivier Magenkrebs RG3502 Kadcyla HER2-positivier Magenkrebs RG3502 Kadcyla +/ Perjeta Met. HER2-pos. Brustkrebs, Erstlinientherapie RG3502 Kadcyla Früher HER2-positiver Brustkrebs RG3638 Onartuzumab NSCLC, Zweit-/Drittlinientherapie RG3638 Onartuzumab Magenkrebs RG3638 Onartuzumab NSCLC 1L EGFR mut+ RG7159 Gazyva (Obinutuzumab) Diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom Roche Geschäftsbericht 2013 Pharma-Pipeline 50

55 Entzündung/ Immunologie Virologie Stoffwechsel/ Herz-Kreislauf Neurowissenschaften RG7159 Gazyva (Obinutuzumab) Indolentes NHL, rezidivierend RG7159 Gazyva (Obinutuzumab) Indolentes NHL, Frontline-Therapie RG7204 Zelboraf Met. Melanom, adj. RG7421 Cobimetinib combo Zelboraf Met. Melanom RG7601 Bcl-2-Hemmer Rezidivierende/refraktäre CLL RG105 2 MabThera Non-Hodgkin-Lymphom, subkutan RG435 3 Avastin Rezid. platinresist. Eierstockkrebs RG435 3 Avastin Glioblastom, Estlinientherapie RG Obinutuzumab (GA 101) CLL RG7624 mak gegen IL-17 Autoimmunerkrankungen CHU mak gegen IL-6R Rheumatoide Arthritis RG1569 Actemra Sklerodermie RG3637 Lebrikizumab Idiopathische Lungenfibrose RG7413 Etrolizumab Ulzerative Kolitis RG7415 Rontalizumab Systemischer Lupus erythematodes RG7449 Quilizumab Asthma CHU mak gegen IL-31R Atopische Dermatitis RG1569 Actemra Riesenzellarteriitis RG3637 Lebrikizumab Schweres Asthma RG3806 Octreotid, oral Akromegalie CHU Suvenyl Enthesopathie RG Actemra Frühe rheumatoide Arthritis RG Actemra Rheumatoide Arthritis, subkutan RG Xolair Chronische idiopathische Urtikaria RG7795 TLHR7-Agonist Hepatitis B RG7863 TLHR7-Agonist (2) Hepatitis B RG7128 Mericitabine Hepatitis C RG7227 Danoprevir Hepatitis C RG7667 Zytomegalievirus RG7745 FLuA MAb Influenca RG7790 Setrobuvir Hepatitis C RG7929 LptD antibiotic antibacterial RG7641 kidney disease RG7697 Dualer GIP/GLP-1-Agonist Typ-2-Diabetes RG1512 Inclacumab Akutes Koronarsyn./kardiovask. Krankh. RG7652 mak gegen PCSK9 Stoffwechselkrankheiten RG1662 GABA(A)α5 NAM Kognitive Störungen RG7203 PDE10A-Hemmer Schizophrenie RG7410 Schizophrenie RG7800 SMN2 splicer spinal muscular atrophy RG1577 MAO-B-Hemmer Alzheimer-Krankheit RG1578 mglu2-nam Depression RG1678 Bitopertin Zwangsstörungen RG7090 mglu5-nam Behandlungsresistente Depression RG7314 V1-Rezeptor-Antagonist Autismus RG7412 Crenezumab Alzheimer-Krankheit RG1450 Gantenerumab Alzheimer-Krankheit RG1594 Ocrelizumab Schubförmig remittierende MS RG1594 Ocrelizumab Primär progrediente MS RG1678 Bitopertin Schizophrenie, negative Symptome RG1678 Bitopertin Schizophrenie, suboptimal kontrolliert RG3645 Lucentis, verzögerte Wirkstoff-Freisetzung AMD/RVO/DME RG7716 wamd RG7417 Lampalizumab (Faktor D) Geographische Atrophie CHU Bispezifischer mak gegen FIXa/FX Hämophilie A Pharma-Pipeline Roche Geschäftsbericht 2013 Augenheilkunde Sonstige Phase I Phase II Phase III Registrierung 51

56 Division Pharma wichtige klinische Studien 2013 Produkt Indikation Studie (Phase) Resultat Aleglitazar Stoffwechselerkrankungen AleCardio (Phase III) Aufgrund von Sicherheitsrisiken und mangelnder Wirksamkeit wurde vom unabhängigen Data and Safety Monitoring Board (DSMB) die Einstellung der Studie empfohlen. Avastin Fortgeschrittener Gebärmutterhalskrebs GOG240 (Phase III) Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt eines längeren Gesamtüberlebens. Bei Behandlung mit Avastin plus Chemotherapie sank das Sterberisiko statistisch signifikant um 29%, verglichen mit Patientinnen, die nur eine Chemo therapie erhielten. Avastin Metastasierender, nichtkleinzelliger Lungenkrebs, (Erstlinientherapie) BEYOND (Phase III) China Mit Avastin plus Chemotherapie behandelte Patienten hatten eine um 60% signifikant bessere progressionsfreie Überlebensrate, verglichen mit Patienten, die Placebo plus Strahlen- und Chemotherapie erhielten. Etrolizumab Moderate bis schwere akute Colitis Ulcerosa EUCALYPTUS (Phase II) Die Studie hat ihren primären Endpunkt einer klinischen Remission erreicht, zeigte gute Verträglichkeit des Wirkstoffs und keine klinisch signifikanten Sicherheitsbedenken. Gazyva Chronische lymphatische Leukämie CLL11 (Phase III) Stufe 1a: Gazyva plus Chlorambucil erzielten ein längeres Gesamtüberleben als Chlorambucil alleine. Stufe 2: Bei nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie senken Gazyva plus Chlorambucil das Progressions- bzw. Sterberisiko um 61% gegenüber MabThera/Rituxan plus Chlorambucil. Kadcyla HER2-positiver metastasierender Brustkrebs TH3RESA (Phase III) In einer offenen Studie verlängerte Kadcyla das progressionsfreie Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem HER2- positivem Brustkrebs, verglichen mit Patienten, die eine Behandlung nach Wahl ihres Arztes erhielten. Lampalizumab Fortgeschrittene, trockene Makuladegeneration des Auges (geografische Atrophie) MAHALO (Phase II) Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt im Bereich der geografischen Atropie bei Patienten mit fortgeschrittener, trockener, altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Der grösste Therapieeffekt wurde bei Patienten gesehen, die positiv auf den Complement-Faktor I getestet wurden. Tarceva Nichtkleinzelliger Lungenkrebs RADIANT (Phase III) Die Studie hat ihren primären Endpunkt des progressionsfreien Überlebens (PFS) nicht erreicht. Der Vergleich zum Placebo zeigte keine Verbesserung des PFS bei der adjuvanten Behandlung mit chirurgisch ent ferntem nichtkleinzelligem Lungentumor. Xolair Chronische idiopathische Urticaria ASTERIA I & II (Phase III) GLACIAL (Phase III) Xolair erreichte seinen primären Endpunkt bei Patienten mit mittlerer bis schwerer chronischer idiopathischer Urticaria, deren Symptome trotz Behandlung mit zugelassenen H1-Antihistamin-Dosen fortbestanden. Division Pharma Wichtige Zulassungsanträge 2013 Produkt Für die Zulassung entscheidende klinische Daten Indikation oder Anwendungsform Land Actemra FUNCTION (Phase III) Frühe rheumatoide Arthritis EU Alectinib Phase I/II-Studie Japan (JapicCTI ) ALK-Fusionsgen positiver, nichtresektierbarer, wiederkehrender fortgeschrittener NSCLC Avastin AURELIA (Phase III) Platinresistenter Eierstockkrebs EU Avastin AVAglio (Phase III) Glioblastom EU Avastin BEYOND Metastasierender, nichtkleinzelliger Lungenkrebs (Erstlinientherapie) Gazyva CLL11 (Phase III) Chronische lymphatische Leukämie USA Obinutuzumab CLL11 (Phase III) Chronische lymphatische Leukämie EU Xolair ASTERIA I & II (Phase III) Chronische idiopathische Urticaria USA Japan China Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 52

57 Division Pharma wichtige Produktzulassungen 2013 Produkt Actemra (subkutan) Actemra (subkutan) Actemra/ RoActemra Für die Zulassung entscheidende klinische Daten Indikation oder Anwendungsform Land SUMMACTA (Phase III), BREVACTA (Phase III) SUMMACTA (Phase III), BREVACTA (Phase III), MUSASHI (Phase III) und MATSURI (Phase I/II) Rheumatoide Arthritis Rheumatoide Arthritis USA Japan CHERISH (Phase III) Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis USA, EU Avastin ML18147 (Phase III) Metastasierender Dickdarm- und Enddarmkrebs Avastin Avastin BRAIN (Phase II), JO22506 (Phase II), AVAglio (Phase III) GOG218 (Phase III), ICON7 (Phase III) (TML, Treatment across multiple lines) Neu diagnostiziertes und rezidivierendes Glioblastom Eierstockkrebs Erivedge ERIVANCE BCC (Phase II) Fortgeschrittenes Basalzellkarzinom EU (bedingte Herceptin (subkutan) HannaH (Phase III), PrefHer (Phase II) HER2-positiver Brustkrebs Gazyva CLL11 (Phase III) Chronische lymphatische Leukämie (Erstlinientherapie) Kadcyla EMILIA (Phase III) HER2-positiver metastasierender Brustkrebs ( Zweitlinientherapie und spätere Behandlungslinien) Lucentis HARBOR (Phase III) Einbezug längerer Dosierungsabstände bei MabThera/ Rituxan RAVE (Phase III) feuchter altersbedingter Makuladegeneration Aktive Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) und mikroskopischer Polyangiitis (MPA) (zwei Arten von ANCA-assoziierten Vaskulitiden) Pegasys PEDS C (Phase III) Chronische Hepatitis C bei Kindern ab fünf Jahren EU Perjeta CLEOPATRA (Phase III) HER2-positiver metastasierender Brustkrebs (Erstlinientherapie) Perjeta NEOSPHERE (Phase II) HER2-positiver Brustkrebs (neoadjuvante Behandlung) Tarceva EURTAC (Phase III) EGFR-Mutations-positiver, nichtkleinzelliger Lungenkrebs (Erstlinientherapie) USA Japan Japan Zulassung) EU USA USA, EU und Japan USA EU EU, Japan USA (beschleunigte Zulassung) USA Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

58 Diagnostische Tests * von Roche für personalisierte Behandlungen, die sich auf dem Markt oder in der Endphase der Entwicklung befinden Therapiebereich Erkrankung Medikament Diagnostischer Test ** Technologie Anwendung Virologie CMV Valcyte CMV-Viruslast PCR Überwachung HBV HBV HCV Pegasys und andere antivirale Medikamente Pegasys, Peginterferon alfa-2b (Merck/SP) Pegasys, Peginterferon alfa-2b (Merck/SP) HBV-Viruslast PCR Überwachung HBsAg-Spiegel Immunoassay Überwachung HCV-Viruslast PCR Überwachung HCV Mericitabin (R7128) HCV-Viruslast PCR Überwachung HCV Danoprevir (RG7227) HCV-Viruslast PCR Überwachung HIV Antivirale Medikamente HIV-Viruslast PCR Überwachung HIV Abacavir (GlaxoSmithKline) HLA-B-Genotyp PCR Screening Onkologie Brustkrebs Herceptin, Kadcyla, Perjeta HER2-Expression/ say Augenkrankheiten Neurowissenschaften Brustkrebs Tamoxifen und andere Hormontherapien Genamplifikation IHC, ISH Auswahl ER/PR-Expression IHC Auswahl Krebs Wirkstoff (Merck) p53-mutationen Mikroarray Auswahl Darmkrebs Cetuximab (Merck), Panitumumab (Amgen) Magenkrebs Herceptin HER2-Expression/ Lymphom Melanom Brentuximab Vedotin (Seattle Genetics/Millennium) Zelboraf, Cobimetinib (RG7421) NSCLC Tarceva ***, NSCLC Gefitinib (AstraZeneca) Onartuzumab (MetMAb, RG3638) KRAS-Mutationen PCR Auswahl Genamplifikation IHC, ISH Auswahl CD30-Expression IHC Auswahl BRAF-Mutation PCR Auswahl EGFR-Mutationen PCR Auswahl Met-Expression IHC Auswahl NSCLC Anti-PDL1 (RG7446) PDL1-Expression IHC Auswahl NSCLC TG4010 (Transgene) MUC1-Expression IHC Auswahl Asthma Lebrikizumab (RG3637) Serum-Periostin- Rheumatoide Arthritis Geografische Atrophie Alzheimer- Krankheit Spiegel Entzündungskrankheiten Immunoas- Auswahl MabThera/Rituxan RF, Anti-CCP Ab Immunoassay Auswahl Lampalizumab CFI-Expression PCR Auswahl Gantenerumab (RG1450) Aβ42-Spiegel Immunoassay Auswahl * Wir arbeiten mit anderen Pharma-Unternehmen an weiteren Projekten, die aus Vertraulichkeitsgründen nicht offengelegt werden. ** Nicht in allen Märkten erhältlich. *** Auswahl der Patienten, die für eine Erstlinientherapie infrage kommen. Schwarz = auf dem Markt, Grau = in der Entwicklung. Überwachung = Überwachung des Ansprechens der Patienten auf eine bestimmte Therapie. Screening = Screening der Patienten auf eine spezielle genetische Variante des humanen Leukozyten-Antigens, das mit einer Überempfindlichkeits reaktion auf Abacavir in Zusammenhang steht. Auswahl = Auswahl der Patienten, die für eine bestimmte Therapie infrage kommen. ALK = anaplastische Lymphomkinase. Anti-CCP = Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide. BRAF = B-Isoform des schnell wachsenden Fibrosarkom-Onkogens (RAF). CFI = Complement-Faktor I. CMV = Zytomegalovirus. EGFR = epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor. ER/PR = Östrogenrezeptor/Progesteronrezeptor. HBV = Hepatitis-B-Virus. HBsAg = Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen. HCV = Hepatitis-C-Virus. HER2 = humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2. HIV = humanes Immunschwächevirus. HLA = humanes Leukozyten-Antigen. IHC = Immunhistochemie. ISH = In-situ-Hybridisierung. KRAS = Mitglied der RAS-Familie der Onkogene. Met = Methionin, MPA = Mycophenolsäure. MUC1: gehört zur Gruppe Mucin-Glykoproteine.NSCLC = nichtkleinzelliger Lungenkrebs. PCR = Polymerase-Kettenreaktion. RF = Rheumafaktor. SP = Schering-Plough. Roche Geschäftsbericht 2013 Forschung und Entwicklung 54

59 Division Diagnostics wichtige Produkteinführungen 2013 Division Diagnostics wichtigste für 2014 geplante Produkteinführungen Bereich Produktname Beschreibung Markt Instrumente/Geräte Labors cobas 6800/8800 Nächste Generation molekulares (PCR)-System Weltweit * cobas m511 Vollautomatisiertes System für Hämatologie EU cobas 6500 Automatisiertes System für Urindiagnostik EU Connect-V Software zur Verknüpfung mit LIS 13 Weltweit Diabetes Care Accu-Chek Insight Neue Generation Insulinpumpe + BGM 14 -System EU Tests/Assays Blut-Screening/ Bereich Produktname Beschreibung Markt Instrumente/Geräte Labors cobas 8100 Modulares präanalytisches System der nächsten EU Generation Diabetes Care Teststreifen für Accu-Chek Active Teststreifen für Accu-Chek Active mit Maltoseunabhängiger Chemie Weltweit (ohne Nordamerika) Life Sciences GS FLX+ Long Amplicons Sequenzierungs-Software mit langen Leseweiten Weltweit Tests/Assays Onkologie Calcitonin-Test Medullärer Schilddrüsenkrebs EU progrp-test Kleinzelliger Lungenkrebs EU cobas 4800 EGFR Test Nichtkleinzelliger Lungenkrebs, Stratifizierung USA ER primärer Antikörper IVD-Immunhistochemie-Test zur Bestimmung des USA Hormonrezeptorstatus in Brustkrebsgewebe CINtec PLUS Cytologie Test für Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen EU Infektionskrankheiten CAP/CTM HCV 2.0 Test der nächsten Generation zur Messung der USA Hepatitis-C-Viruslast Transplantation Elecsys Cyclosporin und Therapieüberwachung bei Immunsuppression EU Tacrolimus Tests Sequenzierung SeqCap EZ Reagent Kits Single-Source-Reagenzien Weltweit Infektionskrankheiten Accu-Chek Connect BG-Meter mit Verbindung zu Smartphones, mobilen Apps und Cloud MPX2.0 Nächste Generation Blutscreening Multiplex-Tests USA MPX (HIV, HCV, HBV), HEV, DPX 15, WNV 16 Menü für NAT-Vollblut-Screening auf cobas 6800/8800 EU Weltweit * HIV, HCV, HBV Virologietests für cobas 6800/8800 Weltweit * HSV Nachweis Herpes-simplex-Virus auf cobas 4800 EU Syphillis Nachweis von Treponema pallidum EU Mikrobiologie MRSA/SA Nächste Testgeneration für cobas 4800 EU C-difficile Nachweis von Clostridien EU Frauengesundheit AMH Erhebung Status der Eierstöcke EU * Ausser USA. 13 Informationssystem für Krankenhäuser. 14 Blutglukosemonitoring. 15 Parvovirus B19 und Hepatitis-A-Virus. 16 West-Nil-Virus. PE Prognosis Neue Indikation Risikoanalyse bei Präclampsie EU Forschung und Entwicklung Roche Geschäftsbericht

60 Verstärkung beim Kampf gegen Hepatitis B Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 56

61 China Weltweit sind 350 Millionen Menschen chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) infiziert. Etwa 100 Millionen von ihnen leben in China. HBV ist eine Hauptursache für chronische Leberentzündung, Leberzirrhose und primären Leberkrebs. Anzahl der mit Pegasys behandelten Patienten mit Hepatitis B Modernste Behandlungen Patienten zugänglich machen Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie mit dem Virus infiziert sind, oder haben keinen Zugang zu einer wirksamen Therapie. Mit der Schaffung von Diagnosekapazitäten und medizinischen Fortbildungen trägt Roche dazu bei, zahlreichen Patienten in China eine erfolgversprechende Behandlung zu ermöglichen. Unsere Divisionen Diagnostics und Pharma arbeiten eng zusammen, damit Patienten die jeweils geeignete Behandlung erhalten können. Angesichts der Häufigkeit von Hepatitis B in China ist es von wesentlicher Bedeutung, jene Patienten- Untergruppen zu bestimmen, die mit grösster Wahrscheinlichkeit von einer gezielten Therapie profitieren werden. Auf diese Weise verzeichnen immer mehr Patienten bessere Behandlungsergebnisse. Mit diesem integrierten diagnostisch-therapeutischen Ansatz wird die Lebensqualität der Patienten enorm erhöht; überdies werden die Ressourcen des Gesundheitssystems optimal genutzt. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

62 58 Roche Geschäftsbericht 2013 Produktionsstandorte

63 PRODUKTION UND EINKAUF Freigabe von Investitionen in Höhe von 800 Millionen Franken für den Ausbau der Produktionskapazitäten für Biopharmazeutika Bereitstellung der Medikamente Kadcyla und Gazyva unmittelbar nach der Zulassung Durchführung von 164 Nachhaltigkeits-Audits bei Lieferanten, hoher Grad an Regelkonformität (Compliance) bestätigt Roche Geschäftsbericht

64 Produktion und Einkauf Zahlen und Fakten Produktionsstandorte Pharma-, 7 Diagnostics- und 2 gemeinsame Standorte Portfolio über 100 Medikamente über Reagenzien-Kits 196 Instrumente Unsere Produktions-, Einkaufs- und Liefernetzwerke haben auch 2013 die schnelle Entwicklung neuer Arzneimittel und diagnostischer Tests unterstützt. Beschleunigte Zulassungsverfahren der Behörden für neue Produkte wie zum Beispiel Kadcyla und Gazyva im Jahr 2013 zeigen die Bedeutung dieser Entwicklungen auf, verkürzen aber auch die Vorlaufzeiten für die Markteinführung. Ähnlich ambitionierte Ziele haben wir uns für die Einführung unserer diagnostischen Produkte gesetzt, zum Beispiel beim cobas Für die Produktion und die Logistik bei Roche bedeutet dies, dass sich die Zeitspannen für die Vorbereitung auf die Markteinführung und die Belieferung der Patienten und Kunden kontinuierlich verkürzen. Die Lancierung neuer Tests und Medikamente, die Belieferung der Nachfrage mit hochwertigen Produkten sowie die Unterstützung unseres Wachstums haben für Produktion, Einkauf und Logistik höchste Priorität. Im Jahr 2013 haben diese Bereiche zu den starken Verkaufszuwächsen bei eingeführten und neuen Produkten beigetragen, sodass Roche die Marktführerschaft in der Onkologie, der Biotechnologie und der In- vitro-diagnostik weiter festigen konnte. Die Bereitstellung unserer zugelassenen Produkte stand im Zentrum unserer Aktivitäten. Gleiches gilt für die Erfüllung strenger Anforderungen der Behörden sowie die weiterhin verlässliche Belieferung von Kunden. Auch andere Bereiche, einschliesslich der Forschungs- und Entwicklungspipeline, hatten eine hohe Priorität. Gleichzeitig sind die Konsolidierung unserer Netzwerke fortgeführt und Investitionen entsprechend den Geschäftszielen beschlossen worden. Investitionen in die Zukunft Im Berichtsjahr genehmigte der Verwaltungsrat Investitionen in die globale Produktionsinfrastruktur der Division Pharma in Höhe von 800 Millionen Franken. Mit diesen Investitionen werden über die nächsten fünf Jahre die Produktionskapazitäten für unsere biologischen Wirkstoffe erhöht und es wird eine sehr gute Basis für die Bereitstellung von 39 biologischen Wirkstoffen aus der Pipeline von Roche geschaffen. Die Investitionen erfolgen an folgenden Standorten: Penzberg, Deutschland rund 350 Millionen Franken für die Bereitstellung neuer Wirkstoffe in der Pipeline von Roche und für die Modernisierung von Anlagen; Basel, Schweiz über 190 Millionen Franken für die Errichtung einer Anlage zur Produktion von Antikörper Wirkstoff- Konjugaten (AWK) zur Sicherung zusätzlicher Kapazitäten und Flexibilität; Vacaville und Oceanside, USA rund 260 Millionen Franken zur Erhöhung der Produktionskapazitäten für Biopharmazeutika, einschliesslich der Wiederinbetriebnahme der vormals stillgelegten Anlage von Genentech in Vacaville. Dank dieser Investitionen werden etwa 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Unsere Produktionsstrategie für Biopharmazeutika bezieht sowohl ein internes als auch ein externes Netzwerk zur Sicherstellung der erforderlichen Flexibilität und Schnelligkeit ein, um Nachfrageschwankungen ausgleichen und bedienen zu können. Zusätzlich zu unseren eigenen Inves titionen beinhaltet unsere Strategie die Etablierung strategischer Partnerschaften mit ausgesuchten, verlässlichen Herstellern. Pharma-Produktion Unser Netzwerk Unser pharmazeutisches Produktionsnetzwerk stellt mehr als 100 verschiedene Medikamente für den kommerziellen Vertrieb und für klinische Studien her. Mit einigen der weltweit modernsten biotechnischen Produktionsanlagen verfügen wir über insgesamt rund 25% der biologischen Produktions kapa- Roche Geschäftsbericht 2013 Produktion und Einkauf 60

65 Produktionsstandorte der Roche-Gruppe Pharma Mannheim Diagnostics Basel Kaiseraugst Penzberg Rotkreuz Segrate Clarecastle Hillsboro San Francisco Oceanside Indianapolis Vacaville Tucson Toluca Branford Branchburg Florence Leganés Yokneam Illit Schanghai Utsunomiya Ukima Fujieda Ponce Singapur Rio de Janeiro zitäten 1 weltweit, was uns zum grössten Biotech- Unternehmen macht. Ziele und Resultate Die wachsende Anzahl von Projekten in unserer Pipeline erfordert sorgfältige Planung innerhalb unseres Produktionsnetzwerks, um eine erfolgreiche Vermarktung zu gewährleisten. Unsere innovativen Ansätze in der technischen Entwicklung haben nicht nur zu einer höheren Erfolgsrate geführt, sie ermöglichten auch die Markteinführungen von Kadcyla am Tag der Zulassung sowie des Leukämiepräparats Gazyva einen Arbeitstag nach seiner Zulassung. Gleichzeitig entsprechen unsere Arzneimittel weiterhin höchsten Qualitätsstandards. Angesichts der Chancen und Herausforderungen im Zusam- menhang mit unserer Pharma-Pipeline haben wir 2013 ein P rojekt zur Verbesserung der Produktionsbreite und der Kapazität für die Vermarktung unserer neuen Produkte initiiert. Im Rahmen dieses Projekts untersuchen wir unter anderem die Ressourcen planung und -verteilung sowie unsere Strategie bezüglich der Produktionsstandorte. Zudem prüfen wir, wie die Übergänge von Entwicklungsabschnitten bei neuen Molekülen zum jeweils nächsten Schritt bis hin zu ihrer Vermarktung beschleunigt werden können. Eine regelmässige Analyse unserer weltweiten Produktions kapazitäten zeigte deutlich eine fortwährend unzureichende Auslastung der Kapazitäten unserer Anlagen in Toluca, Mexiko. Wir werden die Produktion dort reduzieren und den Standort im Verlauf der kommenden vier Jahre schliessen. 1 Weltweite Kapazität bei Säugetierzellkulturen, einschliesslich Auftragsherstellern («Contract Manufacturing Organisations»). Jahresbericht BioPlan Associates, Inc., sowie eigene Angaben. Produktion und Einkauf Roche Geschäftsbericht

66 Schnellere Entwicklung Ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in den USA für Gazyva (GA101, Obinutuzumab), ein neuartiges Arzneimittel für die Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie, unterstreicht die Bedeutung dieser neuen Behandlungsoption für die Patienten. Es zeigt aber auch die Herausforderungen für unsere Organisation auf. Nach vielen Jahren der Erforschung und Entwicklung wurden Daten aus klinischen Phase-III-Studien mit Gazyva im Frühjahr 2013 verfügbar; sie belegten den sehr grossen medizinischen Vorteil des Medikaments. Diese positiven Ergebnisse beschleunigten den gesamten Zulassungsprozess, der mit der Einreichung der Unterlagen im April 2013 begann. Im Mai erteilte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA Gazyva den Status eines Therapiedurchbruchs («Breakthrough Therapy Designation») und genehmigte ein beschleunigtes Zulassungsverfahren. Ursprünglich war die Markteinführung für Juni 2014 vorgesehen; die FDA erteilte Gazyva jedoch bereits am 1. November 2013 ihre Zulassung, acht Monate früher als vorgesehen. Roche konnte die Herausforderungen, die aus den sich kontinuierlich verkürzenden Vorlaufzeiten resultierten, erfolgreich handhaben und Gazyva nur einen Arbeitstag nach Erhalt der US-Zulassung für die Patienten bereitstellen. Forschung und Frühe Entwicklung klinische Entwicklung Vermarktung Phase III Zulassungsprozess Märkte Phase IV 12 Monate Ursprünglich geplante Vorlaufzeit von der Einreichung der Unterlagen bis zur Zulassung der US-Behörde FDA: 12 Monate Forschung und Frühe Entwicklung klinische Entwicklung Vermarktung Phase III Zulassungsprozess Märkte Phase IV 6 Monate Gazyva: sechs Monate nach der Einreichung der Zulassungsunterlagen bei der FDA erfolgte die Zulassung am 1. November 2013 Diagnostics-Produktion Unser Netzwerk Der Bereich Diagnostics Operations koordiniert alle Aspekte der Produktion und Logistik für unser branchenweit führendes In-vitro-Diagnostik-Produktportfolio. Dieses umfasst 196 hochmoderne Instrumente, Reagenzien-Kits sowie 170 verschiedene Arten von Verbrauchsmaterialien wie Pipetten und Küvetten, von denen Roche 2013 weltweit über fünf Milliarden Stück bereitstellte. Den grössten Teil unserer Instrumente und Tests fertigen wir selbst, was es uns ermöglicht, Kosten- und Qualitätsvorteile, unternehmenseigene Technologien und spezielles Fachwissen zu nutzen. Auf externe Hersteller greifen wir zurück, um Zugang zu einzigartigen Technologien zu erlangen und Kosten zu optimieren. Ausgelagert wurden zum Beispiel die Produktion von Handgeräten für die Blutzuckermessung, von grossen Laborsystemen, von Verbrauchsmaterialien sowie einer wachsenden Anzahl von Teilbaugruppen unserer Instrumente. Ziele und Resultate Im Jahr 2013 erreichten wir unsere Kosteneinsparungsziele und gewährleisteten gleichzeitig die zuverlässige Bereitstellung unseres Produktportfolios, dessen Verkäufe schneller wuchsen als der Markt. Für unsere Produktlinie Elecsys- Immunoassays stellten wir über 12 Millionen Test-Kits für hochautomatisierte Instrumente her, über 1,3 Milliarden Tests können hiermit durchgeführt werden. Zudem unterstützten wir die Einführung von elf wichtigen Diagnostik-Produkten in Schlüsselmärkten, darunter der cobas 8100 und vier neue Krebstests. Wir verlagerten die chemische Produktion von Mannheim nach Penzberg, Deutschland, sowie an Auftragshersteller. Ferner haben wir im Januar 2013 unseren Produk tionsstandort in Burgdorf, Schweiz, geschlossen und die dortige Produktion nach Mannheim verlagert. Die Restrukturierung von Roche Diabetes Care wurde fortgesetzt, um die Profitabilität dieser Geschäftseinheit langfristig zu sichern. Der Markt für Diabetes-Care-Produkte ist weiterhin von Herausforderungen geprägt; wir sehen jedoch auch grosses Wachstums potenzial. Roche Geschäftsbericht 2013 Produktion und Einkauf 62

67 Besserer Zugang zur medizinischen Versorgung In einer Reihe von Ländern unterstützen unsere Produktionsfachleute Zweitmarken-Initiativen. In deren Rahmen werden einige unserer Produkte lokal verpackt und vertrieben. Bei einer Zweitmarke handelt es sich um das gleiche Medikament wie bei der Erstmarke, sie wird an den gleichen Standorten hergestellt und entspricht den gleichen Qualitätskriterien. dass dies ein nachhaltigerer Weg ist, den aktuellen Bedarf zu bedienen und Gesundheitssysteme für die Zukunft zu entwickeln. So produziert Roche in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Regierung Pegasys, Herceptin und MabThera/Rituxan lokal unter anderen Markennamen und in anderen Verpackungen. Partnerschaften mit lokalen Herstellern in der Endstufe der Herstellung unserer Zweitmarken helfen dabei, lokale Produktionskapazitäten und Know-how aufzubauen sowie Arbeitsplätze zu schaffen. Unsere Programme beinhalten auch die Weiterbildung von Fachpersonal, Unterstützung bei der Einrichtung von Kliniken und Labors sowie den Ausbau lokaler Produktionskapazitäten und Lieferketten. Unser Fokus ist dabei auf die Stärkung lokaler Kapazitäten gerichtet, denn wir sind überzeugt, Wir halten uns für gut positioniert, auf diesem Gebiet ein führender Anbieter zu bleiben, denn wir verfügen über qualitativ hochwertige Produkte, Kapazitäten für die Herstellung von mehr als 7 Milliarden Teststreifen jährlich sowie eine günstige Kostenstruktur, da wir sowohl selbst fertigen als auch Teile der Herstellung ausgelagert haben. Auch bei langfristig angelegten Initiativen zur nachhaltigen Sicherung hoher Leistungsniveaus, darunter die Projekte «Supply Chain Excellence» und «Direct Procurement Excellence», haben wir Fortschritte erzielt. Hierzu gehören die Verankerung einer Kultur der ständigen Verbesserung, einschliesslich Messkriterien der Herstellungsqualität, sowie die Einführung von Methoden und Vorgehensweisen zur Gewährleistung robusterer Produktionsprozesse. Zudem haben wir Optimierungen der Vertriebsabläufe, der Planung und des Netzwerks zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit, der Vertriebskosten und der Lagerbestände initiiert. Die Regelkon formität («Compliance») bei Qualität innerhalb der Division Diagnostics wurde in über 150 internen Audits überprüft. 21 Inspektionen unserer Produktionsstätten durch Zulassungs- und Aufsichtsbehörden wurden erfolgreich durchgeführt; dabei kam es zu keinerlei Beanstandungen. Investitionen Im Berichtsjahr standen bei uns der Ausbau der Kapazitäten und die Verbesserung der Effizienz unseres Produktionsnetzwerks im Mittelpunkt: Penzberg, Deutschland Wir erweitern die Rohstoffherstellung für unsere Elecsys-Immunoassays und errichten ein Produktionsgebäude für Diagnostika. Das Projekt hat einen Investitionsumfang von rund 240 Millionen Franken; es soll im Jahr 2014 abgeschlossen werden. Mannheim, Deutschland Wir investieren 110 Millionen Franken in den Ausbau der Produktionskapazität für die Bereiche Klinische Chemie und Immundiagnostik, wozu auch die Errichtung eines neuen Produktionsgebäudes gehört. Einkauf Unsere Einkaufsorganisationen verfolgen weiterhin eine Vielfalt von Ansätzen, um die Geschäftseinheiten zu stärken und Mittel einzusparen, die in das Geschäft reinvestiert werden können. Darüber hinaus verbessern wir unsere Fähigkeiten, die Nachfrage aufgrund der wachsenden Anzahl von Projekten in unserer Pharma-Pipeline zu bedienen. Produktion und Einkauf Roche Geschäftsbericht

68 Lieferantentag in China Im Jahr 2013 veranstalteten wir unseren zweiten Lieferantentag in China. Wir nutzten ihn, um über 150 Teilnehmende über das Thema Nachhaltigkeit bei Roche und unsere Lieferanten-Audits zu informieren. Viele Lieferanten verbesserten im Anschluss ihre Nachhaltigkeitsstandards und verpflichteten sich zur Einhaltung unseres Verhaltenskodex sowie zu einer engeren Zusammenarbeit auf den Gebieten Innovation, Korruptions bekämpfung, Risikomanagement und Recycling sowie in anderen wichtigen Be- reichen. Der stärkere Fokus auf Nachhaltigkeit erbrachte einen direkten Nutzen in Höhe von mehr als einer Million Franken. Über 60 chinesische Lieferanten wurden seit 2011 geprüft und erfüllten anschliessend die vereinbarten Punkte, bei denen Handlungsbedarf festgestellt wurde. Harmonisierung und Optimierung Entsprechend der Unternehmensstruktur ist der Einkauf nach Divisionen organisiert, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Darüber hinaus stimmen wir Einkaufsstrategien, Prozesse und Systeme ebenso wie höhere Einkaufsvolumina unternehmensweit ab und haben zu diesem Zweck eine konzernweite Beschaffungspolitik entwickelt, die 2014 umgesetzt werden soll. Im Berichtsjahr wurden Schritte zur Harmonisierung der Zahlungskonditionen eingeleitet, die der Reduzierung des betrieblichen Umlaufvermögens dienen. Diese Massnahmen sollen 2014 abgeschlossen werden. In beiden Divisionen sind im Laufe des Jahres mit Hilfe von Schlüsselaktivitäten weitere Effizienzsteigerungen und Wertverbesserungen erreicht worden: Weitere Verbesserungen der Organisationsstrukturen und -kompetenzen für das Ausgabenmanagement; Entwicklung von Strategien und umfassenden Plänen für Aus gabenkategorien durch gemeinsame Management- Teams der Divisionen Diagnostics und Pharma; Erarbeitung einer langfristigen Strategie und umfassender Pläne für Ausgabenkategorien, um die Anforderungen des Pharma-Geschäfts und die Angebote der Lieferanten besser aufeinander abzustimmen; Fortführung eines Exzellenzprogramms für die direkte Beschaffung in der Division Diagnostics zur Verbesserung des Lieferantennetz- und Risikomanagements. Erfolge konnten bereits verzeichnet werden. Partnerschaften mit Lieferanten Wir sind überzeugt, dass Partnerschaften mit Lieferanten in mehrerer Hinsicht von entscheidender Bedeutung sind: für ein effektives Leistungs- und Risikomanagement, für die Qualitätssicherung und die Gewährleistung der Regelkonformität ebenso wie für die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung von Innovationen. Wir verfolgen eine Reihe von Initiativen, um die Beziehungen zu unseren Lieferanten zu stärken. Ein Beispiel hierfür ist das 2012 in San Francisco, USA, eröffnete Zentrum für Lieferantenbeziehungen. Dort suchen Mitarbeitende von Roche gemeinsam mit Vertretern von fünf wichtigen Lieferanten nach innovativen Lösungen, sei es in der Produktentwicklung, bei der Etablierung neuer Arbeitsabläufe, beim Recycling oder im Bereich Risikomin derung. Zentrum für Lieferantenbeziehungen mit erfreulichen Ergebnissen Im Jahr 2013 endete die Pilotphase des Zentrums für Lieferantenbeziehungen in San Francisco, in deren Verlauf 18 Initiativen zur Optimierung von Produktionsprozessen angestossen wurden. Dadurch wird Roche erhebliche Einsparungen realisieren können. Die ausgewählten Partner liefern Verpackungskomponenten, Einwegtechnologien, Produktionsfilter und Chromatographie-Harze und stellen einige Produkte im Auftrag von Roche her. Gemeinsam mit einem Lieferanten wurde ein externes Programm für den Pharma-Sektor zur besseren Einhaltung der Umweltvorschriften eingeführt und gleichzeitig der Arbeitsaufwand bei Audits verringert wird das Zentrum erweitert, um Lieferanten für die Produktentwicklung und andere Bereiche in die Zusammenarbeit einbeziehen zu können. Mit der Einführung eines förmlichen Verfahrens für das Management von Lieferantenbeziehungen verfügen wir über eine systematische Klassifikation unserer Zulieferer. Damit wird es möglich, wichtige und strategische Lieferanten in den Fokus zu rücken, engere Beziehungen zu ihnen aufzubauen und das Leistungs- und Risikomanagement zu verbessern. Roche Geschäftsbericht 2013 Produktion und Einkauf 64

69 Überwachung der Regelkonformität Im Jahr 2013 wurde das E-Learning-Modul des Verhaltenskodex von Roche für Lieferanten aktualisiert und in fünf Sprachen zur Verfügung gestellt. Bislang wurde die Schulung aufseiten der Lieferanten von über Personen absolviert. Die enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten schlägt sich auch in den Ergebnissen unserer Lieferanten-Audits nieder, die ein hohes Mass an Übereinstimmung mit den Kodizes und Standards der Branche und von Roche ergaben. Im Berichtsjahr führten wir 164 Nachhaltigkeits-Audits bei Lieferanten weltweit durch, 42% mehr als im Vorjahr. 89 Lieferanten sind direkt in die Lieferkette einbezogen, 75 liefern Waren und stellen Dienstleistungen bereit. Die Mehrheit der überprüften Lieferanten ist in Lateinamerika, Asien Pazifik und Osteuropa/Mittlerer Osten ansässig. Mit zwei Lieferanten wurde die Geschäftsbeziehung beendet, da sie unsere Mindeststandards nicht erfüllten und ausserstande waren, Verbesserungen umzusetzen. Darüber hinaus haben wir unsere Zusammenarbeit mit der «Pharmaceutical Supply Chain Initiative» (PSCI) intensiviert und erhielten im Rahmen der PSCI Zugang zu Berichten über Audits bei 20 Lieferanten. Zudem wurde mit der globalen Einführung eines Fragebogens zur Regelkonformität im Bereich Korruptionsbekämpfung begonnen. Qualität und Einhaltung globaler Standards Unser oberstes Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass jeder Patient und jede Patientin sichere, gut verträgliche Arzneimittel und zuverlässige diagnostische Testergebnisse erhält. Deshalb gelten überall dort, wo Roche-Produkte hergestellt oder bezogen werden, dieselben strengen Standards. Ferner stellen wir sicher, dass unsere Qualitätsmanagementsysteme allen relevanten Gesetzen und regulatorischen Anforderungen entsprechen und die jeweils aktuellsten Normen und Vorschriften berücksichtigen, einschliesslich cgmp, ICH und ISO 2. Im Jahr 2013 setzte Roche die weltweite Harmonisierung und Verbesserung der firmeneigenen Qualitätsmanagementsysteme fort. In der Division Pharma wurde ein neues System globaler Standards für Bereiche wie Qualitätsmanagement, Risikomanagement sowie präventive und korrektive Massnahmen einge- führt, das gegenwärtig an mehreren Standorten umgesetzt wird. In der Division Diagnostics wurden die Bemühungen zur Vereinheitlichung der bestehenden Qualitätssys teme fortgesetzt. Bis zum Ende des Berichtsjahrs war dies zu 60% erreicht. Das Projekt soll bis 2016 abgeschlossen sein. Die Harmonisierung soll Regelkonformität und Effizienz weiter stärken, indem sie die Auftragshersteller besser befähigt, ihre Qualitätsleistung kontinuierlich zu steigern und innerhalb der Netzwerke Erfahrungen auszutauschen. Nachhaltige Logistik Unser Engagement für Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit umfasst alle Stufen der Lieferkette. In beiden Divisionen setzen wir auf hochintegrierte und globale Lieferketten, um schnelle Reaktionen auf Marktentwicklungen, die zuverlässige Produktlieferung zum Endkunden sowie die Verringerung der Umweltbelastung unseres ökologischen Fussabdrucks zu gewährleisten. Weiterhin untersuchen und verbessern wir kontinuierlich unsere Prozesse. Ein eigenes Projektteam, das alle mit Planung befassten Bereiche einbezieht, arbeitet an vereinfachten, schlanken Arbeitsprozessen. Dieses sehr breit angelegte Projekt zielt darauf ab, die Arbeitsabläufe zu optimieren und stabile und verlässliche Abläufe innerhalb unserer gesamten Organisation sicherzustellen. Der neue Ansatz, ein technisches Produktmanagement zu etablieren, nimmt Gestalt an und hat bereits gute Fortschritte gemacht Lieferanten liefern: Rohstoffe Logistikleistungen Verpackungen Forschungs- und IT-Dienstleistungen Marketing Services und anderes mehr sind verteilt über: 6 Kontinente unterstützen uns bei der Herstellung und Auslieferung von Produkten an unsere Kunden und Patienten: 80 Länder und repräsentieren viele verschiedene Kulturen > 100 Arzneimittel > 196 diagnostische Geräte und Instrumente > verschiedene Reagenzien-Kits 2 cgmp = aktuelle gute Herstellungspraktiken; ICH = Internationale Konferenz zur Angleichung der technischen Anforderungen an die Zulassung von Humanarzneimitteln; ISO = Internationale Organisation für Normung. Produktion und Einkauf Roche Geschäftsbericht

70 Überwindung von Hürden und Zugang zur Behandlung verbessern Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 66

71 Ägypten Derzeit sind etwa 15% der 84 Millionen Einwohner Ägyptens mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert; jährlich kommen rund Neuinfektionen hinzu. Dies stellt eine ernste Gefahr für die Volksgesundheit dar. Die Zweitmarke Pegferon ermöglicht Patienten besseren Zugang zur Behandlung Mit der konsequenten Ausrichtung medizinischer Behandlungen auf definierte Patientengruppen werden Leistungsträger im Gesundheitswesen in die Lage versetzt, ihre vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Die Zweitmarke verbessert den Zugang zur Behandlung und steigert den Behandlungserfolg Die Finanzierbarkeit von Therapien ist in Ägypten ein sehr grosses Problem. Roche hat daher 2007 eine Zweitmarke des Medikaments Pegasys zur Behandlung von Hepatitis-C- Infektionen eingeführt. Sie enthält das gleiche Medikament; dieses wird jedoch lokal in Ampullen abgepackt. Somit wird es Roche möglich, das Präparat der Regierung zu geringeren Kosten anzubieten, was zu einem deutlich besseren Zugang zur Therapie im ganzen Land führt. Tests von Roche zur Diagnose und Kontrolle des Behandlungserfolgs ergänzen die medikamentöse Therapie und helfen damit, die medizinische Versorgung und den Nutzen für die Patienten zu maximieren. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

72 68 Roche Geschäftsbericht 2013 Patienten mit einem unserer 25 umsatzstärksten Medikamente behandelt

73 MÄRKTE Pilotierung innovativer Preismodelle für Europa Fortbildung über neueste Entwicklungen und Forschungsergebnisse bei Krebstherapien für 200 führende Onkologen in Japan Unterstützung einer umfassenden Studie zur Krebsversorgung in 26 Ländern Roche Geschäftsbericht

74 Märkte Zahlen und Fakten Verkäufe 2013 in wichtigen Märkten 1 USA Europa Japan E7 (Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland, Südkorea, Türkei) Millionen CHF Millionen CHF Millionen CHF Millionen CHF +9% +1% +2% +13% 1 Wachstumsraten zu konstanten Wechselkursen (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2012). Roche liefert Arzneimittel und diagnostische Tests weltweit in über 150 Länder. Allerdings sind die Gesundheitssysteme von Land zu Land, sogar innerhalb eines Landes, sehr verschieden. In einigen Ländern ist der Zugang zu modernen Arzneimitteln und Diagnostika ohne Weiteres möglich, in anderen ist die Infrastruktur im Bereich der Gesundheitsversorgung so schwach entwickelt, dass medizinische Grundversorgung für viele Patienten noch immer ein Luxus ist. Angesichts dieser Gegensätze tragen wir auf unterschiedliche Art und Weise zum Abbau der Hindernisse bei, die einer guten gesundheitlichen Betreuung im Weg stehen. Wir haben die langfristige Entwicklung unserer Märkte im Blick und arbeiten eng mit lokalen Gesundheitsbehörden und anderen Leistungsträgern im Gesundheitswesen zusammen, um unsere Arzneimittel und Tests so vielen Patienten wie nur möglich zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es unser Ziel, dass alle, die unsere Produkte benötigen, sie auch bekommen und von ihren Vorteilen profitieren können. Medizinischer Mehrwert Produkte zu entwickeln, die das Leben von Patienten wesentlich verbessern, ist das zentrale Anliegen unseres Geschäfts. Wir sind überzeugt, dass es für den nachhaltigen Erfolg unserer Geschäftstätigkeit unabdingbar ist, innovative Medikamente und Tests anzubieten und den Leistungsträgern im Gesundheitswesen aufzuzeigen, welchen eindeutigen medizinischen Mehrwert diese haben. Zu diesem Zweck beteiligen wir uns aktiv an Verfahren zur Bewertung medizinischer Leistungen («Health Technology Assessments», HTA), mit deren Hilfe Gesundheitsbehörden systematisch den Nutzen unserer Arzneimittel und diagnostischen Tests im Verhältnis zu den Kosten beurteilen. Health Technology Assessments und personalisierte Medizin HTA werden immer komplexer und häufiger angewendet, da mehr und mehr Länder Systeme zur besseren Bewertung des medizinischen und wirtschaftlichen Nutzens von Arzneimitteln einführen. Gezielte Behandlungen von Patientenuntergruppen, die durch diagnostische Begleittests identifiziert wurden und die wahrscheinlich auf die jeweilige Behandlung ansprechen werden, ermöglichen eine effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen. Diese gezielte Vorgehensweise ist bei Roche als «Roche Personalisierte Medizin» etabliert und bildet das Kernstück unserer Innovationsstrategie. Deshalb bieten wir für die Behandlung einer Reihe von Krankheiten Arzneimittel und deren diagnostische Begleittests an, die diese Untergruppen identifizieren. Dies führt zu besseren Behandlungsergebnissen und einer besseren Kosten-Nutzen-Relation für Kostenträger. Im Jahr 2013 haben wir unser Portfolio im Bereich der personalisierten Medizin weiter ausgebaut: Unsere neuen Medikamente Kadcyla und Perjeta zur Behandlung von Brustkrebs wurden eingeführt; darüber hinaus wurde in den USA das Präparat Tarceva mit diagnostischem Begleittest für die gezielte Erstlinienbehandlung von Lungenkrebs zugelassen. Beurteilungen zugelassener Produkte Auf vielen unserer Märkte ist zu beobachten, dass die Wirksamkeit, die Sicherheit und die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Arzneimittel nach ihrer Zulassung immer häufiger aufgrund therapeutischer Erfahrungen unter Praxisbedingungen beurteilt werden. In vielen Fällen sind solche Beurteilungen mit einer Neubewertung der Konditionen für die Preisgestaltung Roche Geschäftsbericht 2013 Märkte 70

75 und die Erstattung durch die Kostenträger verbunden. Roche ist Mitglied der «Tapestry Networks Working Group on Post- Launch Value Assessments», einer international besetzten Gruppe, in der Patienten, Fachkräfte aus der klinischen Praxis, Leistungsträger im Gesundheitswesen, Krankenversicherungen, Kostenträger und andere Vertreter der Gesundheitspolitik zusammenwirken, um Richtlinien für solche Beurteilungen vorzuschlagen. Im Jahr 2013 veröffentlichte die Gruppe Empfehlungen für einen wirksameren Entscheidungsrahmen in Bezug auf die Erhebung wichtiger Daten nach der Zulassung und Einführung eines neuen Medikaments. Gleichzeitig richten wir unsere Organisationen intern dahingehend aus, mit Entscheidungsträgern in der Gesundheitspolitik und anderen Zielgruppen die Beurteilung des Wertes unserer Produkte unter Praxisbedingungen durchzuführen. Optimale Problemlösungen Ist man in verschiedenen Gesundheitssystemen mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen und Wachstumsdynamiken konfrontiert, muss man sich gründlich und langfristig mit diesen beschäftigen, um die Bedürfnisse und Probleme eines Landes richtig zu verstehen. Wir arbeiten auf der Basis eines dezentralisierten Geschäftsmodells, das die lokalen Geschäftsführer ermächtigt, eng mit den lokalen Leistungs trägern im Gesundheitswesen zusammenzuarbeiten. Diese Kooperationen ermöglichen es, vorhandene Lösungen den jeweiligen Marktbedingungen optimal anzupassen. Für alle Märkte gilt, dass wir den Patienten und den Leistungsträgern einen tatsächlichen medizinischen Mehrwert bieten und dazu beitragen müssen, möglichst vielen Menschen Zugang zu unseren Ressourcen und Engagement Sensibilisierung für Krankheiten Bessere Behandlungsergebnisse Diagnoseinstrumente und Arzneimittel Medikamenten und diagnostischen Tests zu verschaffen. Deshalb ist es erforderlich, unsere Strategie dem jeweiligen Markt anzupassen und Modelle zu entwickeln, die innerhalb einzelner Gesundheitssysteme erfolgreich sind. Oft gehört dazu ein breites Spektrum an Lösungen in Form von Programmen, die darauf ausgerichtet sind, unsere Produkte erschwinglicher zu machen, die lokale Infrastruktur zu stärken sowie Patienten wirksam aufzuklären und mit konkreten Programmen zu unterstützen. Wir glauben, dass künftige Preismodelle nicht mehr an der Volumeneinheit, sondern am Wert eines Medikaments ausgerichtet sein werden und der Preis folglich von dessen therapeutischer Wirksamkeit bestimmt wird. Dank des wissenschaftlichen Fortschritts verfügen wir über Produkte, die in einer Vielzahl von Indikationen einsetzbar sind, jedoch kann das Ansprechen der Patienten auf die Behandlung in den einzelnen Indikationen sehr unterschiedlich sein. Oft gibt es auch mehr als einen Therapieansatz, weshalb Patienten mitunter eine Kombination mehrerer Medikamente benötigen. Dies hat uns veranlasst, unsere Preismodelle zu über- Gesundheitssysteme Funktionierende Künftige Preismodelle werden nicht mehr am Volumen, sondern am Wert ausgerichtet sein Heute Stückpreis Erstattung richtet sich nach dem Volumen des verwendeten Medikaments In Zukunft Personalisierte Erstattungsmodelle Erstattung richtet sich nach dem Wert des Medikaments, bestimmt durch dessen therapeutische Wirksamkeit Preisdifferenzierung nach Indikation Undifferenzierter Preis pro Ampulle Preisdifferenzierung nach Kombination Preisdifferenzierung nach Therapieverlauf Märkte Roche Geschäftsbericht

76 Der Zugang zu guter gesundheitlicher Betreuung kann sich insbesondere in Schwellenmärkten von Patient zu Patient erheblich unterscheiden. Wer es sich leisten kann, erhält modernste Behandlung, wohingegen die Mehrheit der Bevölkerung sich oft mit einem schlecht ausgestatteten öffentlichen Gesundheitssystem begnügen muss. Um dieses Ungleichgewicht anzugehen, verfolgen wir eine Reihe von Pilotprojekten mit differenzierenden Preismodellen. Dazu gehören reduzierte Preise für Selbstzahler und/oder Preisnachlässe für Medikamente, die in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens verordnet werden. Eine weitere Möglichkeit zur diffedenken und sogenannte personalisierte Erstattungsmodelle zu entwickeln. Damit können wir den Wert eines Arzneimittels für unterschiedliche therapeutische Bereiche differenziert darstellen, indem wir den Preis entweder für mehrere Indikationen oder aber wertorientiert bilden, sofern die Behandlung einen zusätzlichen klinischen oder ökonomischen Nutzen bietet. Personalisierte Erstattungsmodelle besitzen das Potenzial, für alle Zielgruppen einen signifikanten Wert zu schaffen: Für die Patienten beschleunigt sich der Zugang zu innovativen Behandlungen, für Kliniker verringert sich der finanzielle Druck bei Verordnungen und bei der Preisbildung kann der Wert der Behandlung stärker berücksichtigt werden. Damit wir solche Modelle umsetzen können, müssen wir in der Lage sein, die Verwendung unserer Produkte nachzuverfolgen, was eine enge Zusammenarbeit zwischen den Leistungsträgern im Gesundheitswesen voraussetzt. Darüber hinaus müssen wir über eine geeignete Infrastruktur für einen Datenaustausch verfügen, ohne dabei die Rechte der Patienten an ihren persönlichen Daten zu verletzen. Im Jahr 2013 hat Roche eine Reihe von Pilotprojekten mit externen Leistungsträgern im europäischen Gesundheitswesen angestossen, um diese Preismodelle in der Praxis zu erproben. In Italien wird bereits seit 2006 ein ähnliches System erfolgreich eingesetzt; so wurde die Preisbildung für mehrere Indikationen für eine Reihe unserer Produkte eingeführt. Wir gehen davon aus, dass sich weitere Länder in diese Richtung entwickeln werden und dass es uns gelingen sollte, den Zugang zu unseren Medikamenten auszuweiten, indem wir ihren Wert und ihre Wirksamkeit für die Patienten in den Mittelpunkt rücken. Innovationen zugänglich machen ausgewählte Projekte Aktivität Region Fortschritt Stärkung der Kompetenzen in der Diagnostik Afrika 956 Teilnehmende aus 19 Ländern geschult Keine Anmeldung oder Durchsetzung von Patenten In Ländern mit niedrigen Einkommen In 54 Ländern verzichtet Roche auf die Anmeldung und Durchsetzung von Patenten Unterstützung von Kindern mit Typ-1-Diabetes Tansania, Kamerun, Uganda, Guinea, DR Kongo, Indien, Äthiopien, Kenia In Kooperation mit Novo Nordisk, der World Diabetes Foundation und der «International Society for Pediatric and Adolescence Diabetes» wurde über «Changing Diabetes in Children» die Fortbildung für Fachpersonen ermöglicht und Kinder unterstützt Patientenhilfsprogramm für die Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs China Dank des Programms, bei dem Roche Herceptin kostenfrei zur Verfügung stellt, haben jetzt Patienten Zugang zu dem Medi kament Schulung von Laborpersonal für HER2-Tests Asien Fachkräfte in 11 Ländern wgeschult Als Zweitmarken werden Schlüssel medikamente in leicht abgewandelter Darreichungsform zu Ägypten, Ukraine, Indien, Pakistan 2013 wurden Patienten mit unseren Zweitmarken produkten behandelt einem niedrigeren Preis zur Verfügung gestellt Zusammenarbeit mit Versicherern bei der Entwicklung von Policen, die eine Krebs therapie China Seit Beginn des Projekts im Jahr 2011 wurden 20 Millionen Policen verkauft abdecken Mobile Station für das Screening von Frauen auf Brustkrebs in dünn besiedelten Gebieten Algeriens, Marokkos und Tunesiens Nordafrika Seit seiner Einführung im Jahr 2010 nahmen Frauen an dem Screening-Programm teil, allein 2013 waren es Medizinische Instruktoren reisen in abgelegene Regionen, um das Bewusstsein für Krebs zu erhöhen und das Screening zu verbessern Saudi-Arabien Im Rahmen des Projekts «Outreach» wurde 2013 ein Brustkrebs-Symposium für Ärzte zur Krebsdiagnose durchgeführt; Frauen nahmen an Screenings teil Roche Geschäftsbericht 2013 Märkte 72

77 Die Herausforderungen der Krebstherapie verstehen In den letzten 25 Jahren hat sich die weltweit durch Krebserkrankungen bedingte Belastung verdoppelt und bis zum Jahr 2030 wird sie sich nochmals verdoppeln. Zu 70% wird dieser Anstieg auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen entfallen, in denen der Zugang zu Behandlung stark eingeschränkt sein kann. Die Erreichung notwendiger Fortschritte in dieser Situation erfordert umfangreiche öffentlich-private Partnerschaften. Zu diesem Schluss kam der Bericht zum «Stand der Krebserkrankungen 2013». Verfasser der Publikation (mit dem Titel «The State of Oncology 2013») ist Professor Peter Boyle, Epidemiologe und Präsident des «International Prevention and Research Institute», gemeinsam mit einer multidiszi- plinären Expertengruppe. Dem Bericht gingen fast zweijährige Forschungsarbeiten voraus, er wurde von Roche mit einem ungebundenen Forschungszuschuss gefördert. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Ergebnisse vollständig unabhängig er- zielt wurden. Die Publikation enthält einen detaillierten Überblick über die onkologische Behandlung in 26 Ländern in 8 verschiedenen Regionen und appelliert an Regierungen, die pharmazeutische Industrie und die Gesellschaft, gemeinsam Massnahmen zur Verbesserung der Krebsbehandlung zu er- greifen. Roche nimmt Erkenntnisse des Berichts in den Dialog mit Krebsexperten, politischen Entscheidungsträgern und potenziellen Partnern auf, um sowohl in den Entwicklungsländern als auch in Ländern mit höherem Einkommen Lösungen für die Herausforderungen in der Krebsbehandlung zu finden. Ein Beispiel für internationale Foren zu diesem Themenkomplex im Jahr 2013 ist der «World Cancer Leaders Summit» der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) in Kapstadt, Südafrika, wo ein breites Spektrum von Zielgruppen darüber diskutierte, wie der erforderliche Wandel herbeigeführt werden kann. Solche Diskussionen helfen, Ideen und Strategien zu erarbeiten, um den Zugang zu Krebsbehandlung weltweit zu verbessern. renzierten Preisgestaltung ist die Einführung von Zweitmarken bei einigen unserer Produkte. Zweitmarken sind genau die gleichen Medikamente wie die Erstmarken; sie werden jedoch mit einem anderen Markennamen und häufig in anderer Darreichungsform angeboten, beispielsweise in Ampullen anstatt in Fertigspritzen. Ein Beispiel ist Indien: hier hat Roche Zweitmarken für die Krebsmedikamente Herceptin und MabThera/ Rituxan sowie für das Medikament Pegasys gegen Hepatitis- C-Infektionen entwickelt. Unterstützungsprogramme für Patienten Es ist uns bewusst, dass sich selbst in entwickelten Ländern viele Patienten eine Behandlung noch immer nicht leisten können. Sogar Versicherte sind mitunter nicht in der Lage, eine Therapie zu bezahlen, wenn ihr Vertrag die damit einhergehenden Kosten nicht in vollem Umfang abdeckt. Aus diesem Grund bieten wir Hilfsprogramme an, die Patienten mit nur unzureichendem oder gar keinem Versicherungsschutz Zugang zu unseren Arzneimitteln verschaffen. So half Genen- tech zum Beispiel mit seinem «Access Solutions»-Programm 2013 in den USA, mehr als unter- oder nichtversicherten Patienten Zugang zu geeigneten Präparaten zu erlangen. Im Rahmen anderer Programme werden in Zusammenarbeit mit Kostenträgern oder gemeinnützigen Organisationen Arzneimittel kostenlos zur Verfügung gestellt, um einerseits Patienten Zugang zu Behandlungen zu verschaffen und anderseits die Therapie bis zum Abschluss der Behandlung fortsetzen zu können. Infrastruktur im Gesundheitswesen stärken In vielen Regionen ist die Infrastruktur im Gesundheitswesen unzureichend und steht vor erheblichen Herausforderungen, die nicht nur auf finanzpolitische Zwänge beschränkt sind. Mancherorts besteht ein allgemeiner Mangel, so zum Beispiel an medizinischem Fachpersonal und Einrichtungen des Gesundheitswesens, oder es gibt nur ein geringes Bewusstsein für die Ursachen von Symptomen oder die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten. Oft ist auch selbst die für einen Märkte Roche Geschäftsbericht

78 kontinuierlichen Betrieb von Krankenhauseinrichtungen erforderliche Stromversorgung nicht gewährleistet. Als Beitrag zur Behebung dieser Probleme setzt sich Roche gemeinsam mit lokalen Zielgruppen, Regierungen und internationalen Gesundheitsorganisationen für Ausbildungsinitiativen, die Entwicklung der Infrastruktur im Gesundheitswesen und eine bessere Verfügbarkeit von Arzneimitteln und diagnostischen Tests ein. Fortbildung medizinischer Fachkräfte Ein weiteres Gebiet, auf dem wir in unseren Märkten tätig sind, ist die Unterstützung bei der Fortbildung medizinischer Fachkräfte. Wir glauben, dass ein vertieftes Verständnis unserer Produkte und ihrer Anwendung zur Behandlung von Krankheiten seitens der Ärzte zu einer besseren Versorgung der Patienten führt. Zu diesem Zweck erstellen wir eine Reihe von Informations- und Trainingsmaterialien und sind bei der Ausrichtung oder Förderung medizinischer Kongresse und Veranstaltungen sehr aktiv. Roche bietet auch in neuen therapeutischen Bereichen mit hohem medizinischem Bedarf Schulungen an, beispielsweise zum Thema Schizophrenie. Hier engagierten wir uns besonders; so haben wir Schulungen unterstützt sowie Experten für diese Krankheit zusammengebracht. Unterstützung für Patienten und ihre Angehörigen Bei Roche geht es uns nicht nur darum, unsere Medikamente und Tests zu verkaufen. Wir erachten es auch als ausserordentlich wichtig, Patienten und ihre Angehörigen so gut wie möglich zu unterstützen. Schon in der Phase der klinischen Erprobung arbeiten wir sehr eng mit Patientengruppen zusammen, um besser zu verstehen, wie unsere Arzneimittel Patienten helfen. Darüber hinaus unterstützen wir Patientengruppen in ihren Bemühungen, allgemeine Richtlinien zu ändern. Im Jahr 2013 haben wir Mittel bereitgestellt, um wichtige Meinungsführer, politische Entscheidungsträger, Psychiater, Patientengruppen und Leistungserbringer im Gesundheitswesen zusammenzubringen, um sechs wichtige Empfehlungen für Richtlinien im Zusammenhang mit Schizophrenie zu formulieren. Im Verlauf des Jahres richteten wir auch Diskussionsveranstaltung in Südamerika aus, an der Patientengruppen, Regierungsvertreter und Ärzte teilnahmen. Die Teilnehmer widmeten sich der Frage, wie den Heraus forderungen beim Zugang zu Krebstherapien in der Region begegnet werden kann. Ferner entwarfen sie einen Plan für Veränderungen von Richtlinien zur Verbesserung der Situation in den kommenden 25 Jahren. Da bei allen Beziehungen zu Patienten Offenheit und Transparenz von grosser Bedeutung sind, geben wir auf roche.com sämtliche Patientenorganisatio nen an, mit denen wir zusammenarbeiten, und beschreiben gemeinsame Aktivitäten. Ge- Schulung medizinischer Fachkräfte einige ausgewählte Beispiele Bereich Aktivitäten 2013 Verbesserung des Verständnisses neuer klinischer Daten Förderung des Verständnisses für Fortschritte in Behandlung und Diagnose Schulung von Ärzten, Krankenschwestern und Leistungserbringern im Gesundheitswesen zu Behandlungsoptionen, Sicherheitsbedenken, Produktverwendung und Qualitätskontrolle Europäischer Krebskongress Jahrestagung der «American Society of Clinical Oncology» «7 th International Transplant Infectious Disease Conference», Österreich «Summer School» zur Parkinson-Krankheit, Vereinigtes Königreich «European Restless Legs Syndrome Study Group Annual Meeting», Deutschland Tagung zu HER2-Innovationen, Portugal Online- und Präsenzschulungen Zystische Fibrose bei Kindern Roche Geschäftsbericht 2013 Märkte 74

79 Unterstützung für Patienten und ihre Angehörigen einige ausgewählte Beispiele Initiative zur Unterstützung von Patienten «Wir nehmen Krebs persönlich» an die öffentliche Politik gerichtete Initiative zu Innovationen in der Onkologie Internationale Arbeitsgruppe zur sozialen Einbeziehung von Patienten mit Schizophrenie Zweck Internationale Reihe von «round-table»-veranstaltungen und Veröffentlichungen mit wichtigen Zielgruppen wie Patientenorganisationen, politischen Entscheidungsträgern, Patientenvertretern, Ärzten und Kostenträgern zur Ausweitung des Zugangs zu Krebsbehandlungen «Round-Table»-Veranstaltung in New York, USA, für Patientenvertreter, Patientenorgani sationen, politische Entscheidungsträger, akademische und medizinische Fachkräfte zu Möglichkeiten der Verbesserung der sozialen Integration von Menschen, die von Schizophrenie betroffen sind Hilfsprogramme und andere Ressourcen für Menschen mit Diabetes sowie klinische Informationen und Fallstudien für Fachpersonal Unterstützung von Patienten, die mit Kadcyla gegen Brustkrebs behandelt werden mäss der Empfehlung der «European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations» (EFPIA) führen wir die von uns bereitgestellte finanzielle und die nichtfinanzielle Unterstützung auf. Wir sind überzeugt, dass gesundheitliche Sensibilisierung und Aufklärung für das Wohl eines Patienten genauso wichtig sein können wie die korrekte medizinische Diagnose und die geeignete Therapie. Deshalb betreiben wir zahlreiche Programme zur Unterstützung von Patienten, die ganz unterschiedliche Aspekte abdecken: Beratungsleistungen, Telefondienste, Reihenuntersuchungen (Screening) sowie die Einrichtung von Websites, über die Patienten auf Wunsch an die Einnahme ihrer Medikamente erinnert werden. Weiterhin ermöglichen wir den Zugang zu medizinischem Fachpersonal, das Patienten in Bezug auf Fragen berät, die das alltägliche Leben mit ihrer Krankheit sowie den Umgang mit Nebenwirkungen der Behandlung betreffen. Krebstherapie in Japan Zur Förderung der Krebsbehandlungen in Japan hat Chugai, ein Mitglied der Roche-Gruppe, 2009 die «Chugai Academy for Advanced Oncology» ins Leben gerufen. Als vollständig unabhängige gemeinnützige Organisation verbessert sie den Zugang zu besten Therapiekonzepten auf dem Gebiet der Onkologie für Ärzte, Wissenschaftler und Patientengruppen. Jährlich organisiert die Akademie eine Konferenz, an der sich Ärzte und Wissenschaftler über die jüngsten Entwicklungen in der Krebsbehandlung austauschen können. Im Jahr 2013 nahmen etwa 200 führende japanische Onkologen an der Veranstaltung teil, auf der Experten von Weltrang über moderne Krebstherapien und Forschungen referierten. Die Akademie unterstützt oder organisiert lokale Symposien für jene, die nicht an der Jahreskonferenz teilnehmen konnten. Zur Unterstützung der Tätigkeit von Patientengruppen entsendet die Akademie führende Vertreter solcher Gruppen zur Jahreskonferenz «International Experience Exchange for Patient Organizations», die von Roche gesponsert wird. Auf Anregung der Teilnehmenden der Konferenz 2013 richtete die Akademie den «Japan Experience Exchange for Patient Organizations» ein, der nationale Förderprojekte unterstützt. Märkte Roche Geschäftsbericht

80 Kooperationen zur effizienteren Nutzung von Gesundheitsbudgets Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 76

81 Europa Personalisierte Erstattungsmodelle für die Zukunft Patient Roche Kostenträger Apotheker Infrastruktur zur Erhebung und Vermittlung erforderlicher Daten Kliniker Verbesserte Interaktion mit Zielgruppen Wertbasierte Preislegung Entwicklung personalisierter Erstattungsmodelle für Europa Roche arbeitet an der Entwicklung personalisierter Kostenerstattungsmodelle, die den Wert unserer Behandlungen für die Patienten widerspiegeln. In einer Reihe von Ländern werden derzeit in Pilotprojekten Modelle erprobt, bei denen nicht die Volumeneinheit des Medikaments, sondern der Wert der Behandlung die Grundlage der Preisbildung darstellt. Je nach Indikation oder Kombination von Medikamenten kann die Kostenerstattung unterschiedlich ausfallen. Dieser Ansatz befindet sich noch in einer sehr frühen Phase; die dazu notwendigen Daten- und Analysesysteme werden derzeit entwickelt. Wir sind jedoch überzeugt, dass er ein enormes Potenzial für Patienten sowie die Gesundheitswirtschaft insgesamt aufweist. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

82 78 Roche Geschäftsbericht 2013 Franken Unterstützung für Patientenorganisationen

83 UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG Stärkung des regelkonformen Verhaltens (Compliance) durch Einführung eines neuen Arbeitsmodells im Pharmabereich Erhöhung der Transparenz infolge neuer Richtlinien hinsichtlich der Weitergabe von Daten aus klinischen Studien Definition eines neuen Materialitätsprozesses Roche Geschäftsbericht

84 Unternehmerische Verantwortung Zahlen und Fakten Unterstützung von Einrichtungen des Gesundheitswesens 175 Unterstützung von Patientenorganisationen 33 Millionen CHF Millionen CHF Roche verlangt von allen Mitarbeitenden und Geschäftspartnern die Einhaltung hoher Standards in Bezug auf Geschäftsethik und Integrität. Unser Engagement für verantwortungsvolles Handeln geht über die strenge Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinaus. Es bildet die Grundlage für unsere nachhaltige Geschäftstätigkeit und unsere Fähigkeit, langfristig Werte für unsere Zielgruppen zu schaffen. Compliance stärken Im Jahr 2013 stand bei Roche die Stärkung des regelkonformen Verhaltens, der sogenannten Compliance, im Mittelpunkt, insbesondere in den Aussenbeziehungen zu unseren Geschäftspartnern. Offenheit im Dialog und in Diskussionen ist für uns sehr wichtig, und wir müssen dafür sorgen, dass alle Beziehungen zu externen Fachgruppen hohen Qualitätskriterien in Bezug auf Integrität entsprechen. Auch die Regulierungsbehörden messen professionellem und regelkonformem Verhalten immer mehr Gewicht bei, insbesondere in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und beim Kontakt mit Ärzten. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, im Pharmabereich ein neues Arbeitsmodell einzuführen, das die medizinischen und kommerziellen Verantwortlichkeiten neu regelt. Es unterscheidet deutlich zwischen Aktivitäten medizinischer oder wissenschaftlicher Art, die nicht der Verkaufsförderung dienen und im Verantwortungsbereich der Funktion «Medical Affairs» liegen, und verkaufsfördernden Massnahmen, die auf Absatz oder Vermarktung ausgerichtet sind und vom Vertrieb umgesetzt werden. Das neue Modell ist 2013 in allen Ländern eingeführt worden. Im Zusammenhang damit wurden sämtliche Tätigkeiten, Mitarbeitende und Mittelausstattungen entweder dem medizinischen oder dem kommerziellen Bereich zugeordnet. Zum Jahresende war die Einführungsphase abgeschlossen, sodass 2014 alle Ländergesellschaften nach dem neuen Modell arbeiten werden. Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr unsere weltweite Kontrolle über die medizinische Compliance in allen globalen Funktionen und Ländergesellschaften des Konzerns gestärkt, um weltweit einheitliche Standards zu gewährleisten. Als Verwaltungs- und Aufsichtsgremium für die medizinische Regelkonformität («Good Clinical Practice and Good Pharmacovigilance Practice») in der Division Pharma wurde das «Medical Compliance Committee» ins Leben gerufen, dem der «Chief Medical Officer» vorsteht. Ihm zur Seite steht das «Medical Compliance Office», das für eine ganzheitliche, abgestimmte und koordinierte Strategie in Bezug auf korrektes Verhalten auf diesem Gebiet verantwortlich zeichnet. Ferner haben wir unser System der Überwachung und weltweiten Aufsicht bezüglich unserer Vorschriften im Bereich «Medical Affairs» und Compliance in allen Ländergesellschaften verstärkt. Der von uns eingeführte «Affiliate Passport» enthält die Kriterien für die Beurteilung der Massnahmen hinsichtlich lokaler Sicherheit sowie regulatorischer und medizinischer Sachverhalte; er dient als Identifizierungs- und Vergleichs instrument für hochrangige Themen. Wir sind überzeugt, dass diese Massnahmen unsere inneren Strukturen stärken und uns helfen werden, sicherzustellen, dass unsere Produkte den Patienten den höchstmöglichen Nutzen bringen. Verhaltenskodex Im Jahr 2013 haben wir eine neue Weisung zum Thema Integrität veröffentlicht, um die im Verhaltenskodex der Roche- Gruppe niedergelegten Erwartungen weiter zu konkretisieren und zu erläutern. Sie widmet sich vier Schwerpunkten: Bestechung und unlautere Vorteile; Geschenke und Unterhaltungsangebote; Umgang mit Geschäftspartnern; Interessenkonflikte. Über diesen Weg wollen wir Unklarheiten beseitigen und eine klare Weisung bezüglich Integrität für alle Mitarbeitenden etablieren. Uns ist bewusst, dass dies in einigen Fällen dazu führen könnte, dass Geschäfte nicht zustande kommen. Wir sind aber überzeugt, dass Integrität für die Tragfähigkeit und Roche Geschäftsbericht 2013 Unternehmerische Verantwortung 80

85 den Erfolg unseres Geschäfts von grundlegender Bedeutung ist. Alle Mitarbeitenden sind aufgefordert, im Lauf des ersten Halbjahrs 2014 das Training bezüglich der neuen Weisung durchzuführen; dies zusätzlich zu den bereits üblichen Schulungen der Belegschaft zum Thema Verhaltenskodex von Roche. Ferner wurde im Berichtsjahr konzernweit eine neue Kontaktstelle eingerichtet, an die sich Mitarbeitende per Telefon oder wenden, um sich beraten zu lassen, falls sie unsicher sind, wie der Verhaltenskodex auszulegen ist. Auf diese Weise wollen wir eine Kultur der Offenheit fördern, die Mitarbeitenden ermutigen, im Zweifelsfall Fragen zu stellen und dafür sorgen, dass es nicht zu Verletzungen des Verhaltenskodex kommt. Gleichzeitig ist damit eine Plattform für neue Ideen und Vorschläge entstanden. Externe Zielgruppen können sich jederzeit an unseren Beratungsdienst für Geschäftspartner wenden, um Rat und Hilfe einzuholen oder einen Verstoss gegen unseren Verhaltenskodex zu melden. Der Verhaltenskodex gilt an allen Standorten der Roche- Gruppe; auch dort, wo die lokalen Vorschriften weniger streng sind. Darüber hinaus erwarten wir von unseren Geschäftspartnern, dass sie bei allen im Zusammenhang mit unserem Unternehmen getätigten geschäftlichen Vorgängen die im Roche-Verhaltenskodex für Zulieferer festgehaltenen Integritätsstandards einhalten. Externe Partner können sich in derartigen Angelegenheiten zunächst an unseren «Chief Compliance Officer» wenden. Bei vermuteten oder bestätigten Verstössen gegen den Verhaltenskodex stehen unseren Mitarbeitenden der Linienmanager, der lokale «Compliance Officer» und der «Chief Compliance Officer» als Ansprechpartner zur Verfügung. Darüber hinaus können Verstösse auch anonym über unsere «SpeakUp Line» gemeldet werden, die in 100 Ländern und 50 Sprachen zur Verfügung steht. Wir dulden keine Vergeltungsmassnahmen gegen Mitarbeitende, die in guter Absicht ein Bedenken betreffend Compliance geäussert haben gingen über die «SpeakUp Line» 71 Hinweise auf vermutete Verstösse gegen unseren Verhaltenskodex ein. Darüber hinaus wurden dem «Chief Compliance Officer» über die etablierten Kanäle 136 Verfehlungen gegen die Geschäftsethik gemeldet, die Betrug, Diebstahl, Nichteinhaltung anerkannter Praktiken im Bereich Marketing, Interessenkonflikte, Diskriminierung und Belästigung betrafen. Jeder Vorwurf wurde sorgfältig geprüft: In 109 Fällen wurde das Arbeitsverhältnis wegen unethischen Verhaltens gekündigt und 2 Vertragsverhältnisse mit Geschäftspartnern wurden aus demselben Grund beendet. Transparenz erhöhen Bei Roche gehen wir davon aus, dass Transparenz eine entscheidende Voraussetzung für ein produktives und verantwortungsvolles Geschäftsumfeld ist. Im Berichtsjahr stand die Weitergabe von Daten aus klinischen Studien bei uns im Mittelpunkt; hier wollen wir mit unseren Standards an vorderster Stelle in der Branche stehen. Bisher wurden die Resultate klinischer Studien auf roche-trials.com und clinicaltrials.gov sowie in Fachzeitschriften und an Kongressen veröffentlicht. Mit der neuen Politik gehen wir jedoch noch einen Schritt weiter: Auf Anfrage gewähren wir Zugang zu Berichten über unsere weltweiten klinischen Studien, und ab dem 1. Januar 2014 können Forscher auch Daten pro Patient aus unseren weltweiten klinischen Studien einsehen. Solche Anfragen werden zunächst von einem unabhängigen Expertengremium geprüft, das den Zugang nach wissenschaftlichen Kriterien erteilt. Zum Schutz der Privatsphäre der Teilnehmenden an unseren Studien werden die Daten pro Patient nach geltendem Recht anonymisiert. Mit dieser Erweiterung unserer Richtlinien setzen wir unsere Verpflichtung um, die Transparenz der Resultate klinischer Studien weltweit zu verbessern und gleichzeitig Sorge dafür zu tragen, dass die ärztliche Schweigepflicht nicht verletzt wird und wirtschaftlich sensible Daten geschützt werden. Wir sind der Auffassung, dass qualitativ hochwertige Analysen der aus klinischen Studien gewonnenen Daten durch Wissenschaftler die Kenntnisse über unsere Arzneimittel und ihren Nutzen für Patienten und die öffentliche Gesundheit erweitern können. Unterstützung für Gesundheitsinstitutionen und Patientengruppen Ein weiterer Bereich, in dem wir uns zu mehr Transparenz bekennen, ist die Unterstützung von Vertretern der Gesundheitsberufe sowie von Gesundheits- und Patientenorganisationen. Wir erachten es als wichtig, in Bereichen, in denen wir über besondere Expertise verfügen und deshalb Hilfestellung und Weiterbildung anbieten können, eng mit medizinischen Fachkräften und Patientengruppen zusammenzuarbeiten. Wir fördern eine ganze Reihe von Aktivitäten, von Seminaren für Ärzte, um neue medizinische Daten besser einordnen zu können, bis hin zum Sponsoring von Workshops und Weiterbildungskursen für Patientengruppen. Zudem haben wir im Berichtsjahr damit begonnen, zentral alle Mittel zu erfassen, die konzernweit für Veranstaltungen wie medizinische Kongresse direkt an Angehörige der Gesundheitsberufe geflossen sind. Zusätzlich werden wir unsere entsprechenden Engagements im Rahmen des Sunshine Acts erstmals Ende März 2014 öffentlich darlegen. Unternehmerische Verantwortung Roche Geschäftsbericht

86 Intensiver Dialog mit der Politik Roche nimmt aktiv an der Beratung von Regierungen, Branchenorganisationen, Zulassungsbehörden und weiteren Fachgruppen wie Think-Tanks und akademischen Institutionen teil, um die Diskussion mitzugestalten und sich an der Entwicklung effektiver Gesetze, Verordnungen und Richtlinien in Bezug auf die öffentliche Gesundheit zu beteiligen. Im Vordergrund standen 2013 in der Europäischen Union Gespräche über neue Gesetze und Richt linien zu klinischen Studien, über personalisierte Medizin sowie über die Regulierung medizinischer Geräte und In-vitro Diagnostika alles Themen, die einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit von Roche betreffen. Zudem führt die Europäischen Union mit der Pharma-Industrie Konsultationen zu einer Reihe weiterer Themen wie Datenschutz, Arzneimittelfälschungen und pharmazeutische Substanzen in der Umwelt. Darüber hinaus treten wir im Rahmen unserer Mitgliedschaft in Branchen organisationen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene mit Politikern in den Dialog. Aufwendungen zur Unterstützung von Einrichtungen des Gesundheitswesens Gesamtbetrag: 175 Millionen Franken 51% Schulung medizinischer Fachkräfte 7% Aufklärung der Öffentlichkeit 42% Forschung Unterstützung von Patientenorganisationen Gesamtbetrag: 33 Millionen Franken Genentech verfolgt die öffentliche politische Debatte über unsere Branche betreffende Themen in den USA und bringt sich in den Bundesstaaten und auch auf Bundesebene aktiv in die Diskussion ein. Im Jahr 2013 standen neben der Schuldenkrise in den USA die Umsetzung der Gesundheits reform und die anhaltende Debatte hierüber im Mittelpunkt. Genentech arbeitete eng mit verschiedenen Zielgruppen, Branchenverbänden und weiteren Partnern zusammen, um die Debatte über wichtige Themen wie Erweiterung des Versicherungsschutzes, Biosimilars, Sicherheit von Arzneimitteln, Körperschaftssteuer sowie Zahlungs- und Lieferreform mitzugestalten. Wir erwarten von allen Mitarbeitenden im Umgang mit Regierungsvertretern die Einhaltung unseres Leitfadens für die angemessene ethische und professionelle Gestaltung solcher Kontakte. Verbände und politische Institutionen Roche bleibt weiterhin unabhängig von jeglicher politischer Zugehörigkeit. In der Schweiz wurden für 2013 rund 8,2 Millionen Franken in Form von Beiträgen und Spenden verschiedenen Organisa tionen zur Verfügung gestellt. Dazu gehören Zahlungen an Interpharma, economiesuisse, scienceindustries, SwissHoldings sowie an verschiedene Handelskammern; ferner die finanzielle Unterstützung von Gewerkschaften und Spenden an politische Parteien auf Kantons- und Bundesebene. Die Spenden an politische Parteien in Franken bewegen sich jeweils im niedrigen fünfstelligen Bereich und belaufen sich auf insgesamt weniger als 3% aller Beiträge und Spenden. 15% Festgelegte Schulungsprojekte 17% Workshops, Seminare und Tagungen 10% Projekte zur Behandlungstreue Sensibilisierung für Krankheiten 58% und Aufklärung der Öffentlichkeit Unsere Mitarbeitenden in den USA können sich mit persönlichen Spenden an das «Good Government Committee» von Roche bzw. das «Political Action Committee» von Genentech (GenenPAC) wenden. Beides sind auf freiwilliger Basis arbeitende, parteiübergreifend zusammengesetzte gemeinnützige Political Action Committees. Im Jahr 2013 stellten die Mitarbeitenden über diese Fonds insgesamt US-Dollar für politische Kampagnen zur Verfügung. Nichtfinanzielle Berichterstattung Wir betreiben unser Geschäft nach dem Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung. Das heisst: Wir verfolgen unsere sozialen und ökologischen Ziele mit derselben Sorgfalt wie die finanziellen. Im Hinblick auf die entsprechende Berichterstattung entwickeln wir Richtlinien für ein voll integriertes System und haben intern eine Einschätzung vorgenommen, welcher Ansatz für Roche und die Zielgruppen des Unternehmens der beste ist und welche Kommunikations kanäle am sinnvollsten hierfür genutzt werden können. Aufgrund dieser Einschätzung haben wir beschlossen, ab 2014 auf freiwilliger Basis zum Standard GRI G4 («Global Reporting Initiative») überzugehen, um unsere Berichterstattung über soziale Belange weiter zu verbessern. Ein besonderer Aspekt der neuen Richtlinien ist die sogenannte Materialitätsprüfung, bei der relevante Themen sowie Roche Geschäftsbericht 2013 Unternehmerische Verantwortung 82

87 potenzielle Risiken und Chancen analysiert werden, die geeignet sind, kurz-, mittel- oder langfristig Werte zu schaffen und zu erhalten. Gegenwärtig wenden wir die Materialitätsprüfung im Management des Bereichs Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz (SGU) an, wo wir aktiv die Folgen (einschliesslich Finanzen) abschätzen, die unsere Nachhaltigkeitsinitiativen für das Geschäft haben oder haben könnten. Weitere Einzelheiten hierzu finden sich im Kapitel Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz. Insgesamt sind wir konzernweit dabei, einen umfassenderen Materialitätsprozess einzuführen, um unsere Analyse der Chancen, des Feedbacks unserer Zielgruppen und der Risiken, die unserer Meinung nach für unser Unternehmen von grösster Relevanz sind, wirk samer zu systematisieren. Formal hat die Materialitätsprüfung intern durch das «Roche Corporate Sustainability Committee» und das entsprechende Netzwerk im Jahr 2013 begonnen. Es wurden sechs für die unternehmerische Verantwortung wesentliche Themenkomplexe herausgearbeitet: Zugang zur Gesundheitsversorgung; Compliance und Corporate Governance; Ökoeffizienz; Führung und Engagement der Mitarbeitenden; Sicherheit (Produkte, Produktionsstandorte); Lieferkette und Partner. Ausgehend von diesen Themen werden wir eine umfassendere Materialitätsprüfung mit unseren Zielgruppen in Angriff nehmen. Weitere Einzelheiten zu den genannten Themenkomplexen finden sich in den Kapiteln Märkte, Corporate Governance, Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Unsere Mitarbeitenden in diesem Geschäftsbericht. Risiko- und Krisenmanagement Unsere umfassenden Richtlinien im Bereich Risikomanagement setzt den Rahmen für das Erkennen und das Beherrschen interner und externer Risiken sowie für die damit verbundene Berichterstattung. Auch nutzen wir Erkenntnisse aus dem Dialog mit unseren Zielgruppen, um soziale, ökologische und ökonomische Risiken besser zu beherrschen. Wir setzen konsistente Methoden und Prozesse ein, um routinemässig auf allen Ebenen unseres Unternehmens Risikobewertungen vorzunehmen. Ein entsprechender Risikobericht für den Konzern beleuchtet alle materiellen Risiken und wird jährlich mit der Konzernleitung und dem Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates erörtert. Wir aktualisieren unsere Risikomanagementprozesse regelmässig, um zur Sensibilisierung Die Materialitätsanalyse bei Roche Gesamtheit der Trends und Themen Gesundheitssektor Geschäftsbezogen Umfassende Liste Materialitätskriterien Engere Auswahl Höhere Einnahmen Gesamtheit der potenziell zu berücksichtigenden Themen Kriterien zur Bewertung der Materialität von Themen durch interne und externe Zielgruppen, «strategische Priorisierung» Strategische (wesentliche) Themen, mit denen sich Roche auseinandersetzen muss Risikomanagement Ruf des Unternehmens Hauptfaktoren für Materialität Auswirkungen auf das Geschäft Erwartungen/Bedenken der Zielgruppen Einflussmöglichkeiten Möglichkeit zur Differenzierung Unternehmerische Verantwortung Roche Geschäftsbericht

88 Trotz dieser Vorkehrungen stellten wir Ende 2011 bei einer internen Qualitätsprüfung fest, dass einige möglicherweise als problematisch einzustufende Vorfälle aus dem Unterstützungsund Stärkung des Verständnisses für das Thema im gesamten Konzern beizutragen. Das Risikomanagementteam der Roche-Gruppe berät Standorte und Konzerngesellschaften, Projekt- und Produktteams. Es überwacht Risikoverläufe in speziellen Bereichen wie soziale Medien, IT-Sicherheit, Compliance und Nachhaltigkeit. Wir nutzen E-Learning-Programme, Präsenzschulungen und Work shops, um die Wahrnehmung von Risiken zu erhöhen und die Mitarbeitenden in deren angemessene Handhabung zu beraten. Zusätzlich sind im gesamten Konzern Ereignisstäbe gebildet worden, damit wir bei Bedarf schnell reagieren können. Diese Teams gehen regelmässig die Abläufe im Zusammenhang mit verschiedenen Krisenszenarien, Alarm- und Eskalationsprozesse durch. Weiter stärken wir das Kontinuitätsmanagement der Geschäftsprozesse, um sicherzustellen, dass alle Standorte potenzielle Katastrophenereignisse wirksam zu bewältigen vermögen und ein akzeptables Minimum an Schlüsselprodukten und Dienstleistungen liefern können. Die von uns eingerichtete «Business Continuity Management Task Force» hat Grundsätze und Leitlinien für den Katastrophenfall erstellt, die eine konsistente und abgestimmte lokale Umsetzung erleichtern. Mit der konzernweiten Einführung des neuen Systems zur Gewährleistung der Kontinuität der Geschäftsprozesse wird die operative Tätigkeit von Roche belastbarer und in die Lage versetzt, grössere Störungen effizient zu bewältigen. Erdbeben (Basel, Schweiz; Tokio, Japan; San Francisco, USA); ungeeignete Strategien für Cloud, mhealth (mobile Geräte), ehealth (elektronische Geräte) und soziale Medien; Cyberangriffe; Krisenmanagement noch nicht optimiert; starke Einkommensgefälle. Patientensicherheit gewährleisten Um sicherzustellen, dass jedes Produkt von Roche wirksam und zugleich sicher ist, haben wir einen systematischen Prozess eingerichtet, um die Patientensicherheit über den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels zu optimieren. Wir arbeiten mit Zulassungsbehörden zusammen, überprüfen Berichte über aufgetretene unerwünschte Ereignisse und kom munizieren unsere Massnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit unserer Produkte zielgruppengerecht. Jedes Arzneimittel kann bei einigen Patienten Nebenwirkungen hervorrufen. Unser Hauptanliegen ist es, dafür zu sorgen, dass der therapeutische Nutzen eines Medikaments dessen Risiken übersteigt. Die Qualität unserer Prozesse und Systeme wird deshalb regelmässig intern überprüft und von den Aufsichtsbehörden kontrolliert. Nachhaltigkeitsrisiko Im Jahr 2013 hat das Unternehmen ein neues Konzept zur Bewertung des Nachhaltigkeitsrisikos seiner Geschäftstätigkeit eingeführt, um sicherzustellen, dass neu aufkommende soziale, ökologische und wirtschaftliche Risiken angemessen berücksichtigt werden. Als Risiken für die Nachhaltigkeit des Geschäfts gelten solche, die mehrere Teile des Unternehmens betreffen oder auch längerfristige Auswirkungen haben können. Dank dieses Konzepts sind wir imstande, neu entstehende Risiken jährlich zu bewerten und in unseren vorhandenen konzernweiten Risikomanagementprozess zu integrieren. In der praktischen Umsetzung wurden potenzielle Nachhaltigkeits risiken anhand von Literaturanalysen, Risikobewertungen sowie Workshops mit dem Corporate Sustainability Committee ermittelt. Jedes dieser Risiken wurde von einem bereichsübergreifend zusammengesetzten Expertenteam bewertet. Die fünf grössten Risiken für die Nachhaltigkeit des Geschäfts wurden in unseren konzernweiten Risikomanagementprozess für 2014 aufgenommen: Unsere Belegschaft ist aufgefordert, jeden Sachverhalt, der die Sicherheit oder die Qualität unserer Produkte berührt, sofort zu melden. Im Berichtsjahr wurde ein neues Lernprogramm zu diesen wichtigen Themen eingeführt. Bis Ende 2013 hatten 96% der hierfür infrage kommenden Mitarbeitenden die Schulung absolviert. Sämtliche unerwünschten Ereignisse werden in einer weltweiten Datenbank hinterlegt, von einem qualifizierten Arzt geprüft und gemäss den geltenden Bestimmungen unverzüglich den betreffenden Zulassungsbehörden gemeldet. Besteht ein Zusammenhang mit einem unserer Produkte, klären wir ab, ob der Nutzen des Medikaments dennoch grösser ist als die mit ihm verbundenen Risiken. Wir verfügen auch über einen strengen Rückrufprozess, um Produkte schnell zurückzuziehen, falls sich ein Qualitäts- oder Sicherheitsproblem ergeben sollte. Roche Geschäftsbericht 2013 Unternehmerische Verantwortung 84

89 programm für Patienten in den USA nicht gemeldet worden waren. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Gesundheitsbehörden leiteten wir unverzüglich weltweit eine retrospektive Untersuchung ein, um eventuell nicht berichtete unerwünschte Ereignisse zu ermitteln. Für jedes betroffene Produkt haben wir danach eine Sicherheitsbewertung vorgenommen. Im November 2013 gab die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bekannt, dass der Beratende Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz («Pharmacovigilance Risk Assessment Committee», PRAC) die erwähnte Beurteilung der Arzneimittel durch Roche bestätigt hat. Unter Berücksichtigung aller verfügbaren Sicherheitsinformationen wurde vom Ausschuss bestätigt, dass es keine Auswirkungen auf das Nutzen-Risiko-Verhältnis unserer Arzneimittel gab. Alle korrigierenden und vorbeugenden Massnahmen, die aus den Inspektionen der Behörden zu Beginn von 2012 resultieren, werden implementiert. Parallel zur Beurteilung durch den PRAC leitete die EMA ein Verfahren ein, in dem untersucht wird, ob Roche bestimmte gesetzliche Verpflichtungen in Bezug auf die Berichterstattung über unerwünschte Ereignisse verletzt hat. Einen abschliessenden Bericht über ihre Untersuchung wird die EMA der EU-Kommission Anfang 2014 vorlegen. Massnahmen gegen Arzneimittelfälschungen Gefälschte Arzneimittel und Diagnostika stellen weltweit ein ernstes und wachsendes Problem dar. Falsifikate sind für jeden Therapiebereich und in jeder Region der Welt anzutreffen. Oftmals sind sie äusserlich vom Original kaum zu unterscheiden, weshalb es gerade auch für Patienten schwer ist, sie als Fälschungen zu erkennen. Nicht zuletzt gefährden sie die Gesundheit und Sicherheit von Patienten: Minderwertige und gefälschte Arzneimittel können über Leben und Tod entscheiden. Wir arbeiten eng mit allen relevanten Fachgruppen zusammen, so auch mit professionellen Ermittlern, internationalen Verbänden und nationalen Behörden, um dazu beizutragen, dass gefälschte Arzneimittel erkannt und aus dem Verkehr gezogen und die Straftäter belangt werden. Ferner schulen wir lokale Beamte und engagieren uns in der Aufklärung der Öffentlichkeit über Arzneimittelfälschungen. Gemeinsam mit anderen Pharma-Unternehmen haben wir im Jahr 2013 mit dem «Pharmaceutical Crime Programme» von INTERPOL vereinbart, die Tätigkeit ihrer Einheit «Medical Product Counterfeiting and Pharmaceutical Crime» (MPCPC) weiter auszubauen. Das Programm umfasst Schulungen, den Aufbau von Kapazitäten sowie gezielte Durchsetzungsmass nahmen, um für das Thema zu sensibilisieren und die beteiligten Netzwerke der organisierten Kriminalität aufzuspüren und zu zerschlagen. Um im Kampf gegen Fälschungen effektiv zu sein, sind eine ganze Reihe von Massnahmen erforderlich, darunter eine einheitliche Produktserialisierung und der universelle Einsatz bestimmter Sicherheitsmerkmale. So soll verhindert werden, dass Patienten durch gefälschte Medikamente zu Schaden kommen. Intern haben wir konkrete Massnahmen gegen Fälschungen von Roche-Produkten ergriffen, die sich auf das Design, die Verpackung und die Beschriftung beziehen. Zudem arbeiten wir auch weiterhin mit den Behörden an der Entwicklung eines Systems, mit dem sich Produkte vom Vertrieb bis zur Abgabestelle verfolgen lassen. Überdies haben wir im Berichtsjahr unsere innere Struktur gestärkt: Wir verfügen nun über ein weltweites Netzwerk von Experten, das Erfahrungen austauscht und unsere Reaktion auf Fälschungen von Roche-Produkten koordiniert. Auf diese Weise können wir die zuständigen Gesundheitsbehörden sofort informieren, wenn wir Kenntnis von etwaigen Fälschungen erlangen. Unser Aktionsplan gewährleistet eine schnelle Identifizierung und Analyse verdächtiger Produkte sowie eine zeitnahe Koordination und Berichterstattung an die Behörden. Ein Biosimilar ist kein Original Biosimilars sind keine exakten Kopien eines innovativen Biopharmazeutikums. Anders als herkömmliche Medikamente, die auf chemischem Wege hergestellt werden, weisen Biopharmazeutika komplexe molekulare Strukturen auf; sie werden mit Hilfe komplizierter, sehr schwer zu reproduzierender Prozesse von lebenden Organismen gewonnen. Daher sind Nachahmerversionen eines Biopharmazeutikums niemals mit dem Original identisch. Dies stellt sowohl die Zulassungsbehörden als auch die pharmazeutische Industrie vor neue Herausforderungen. Im Jahr 2013 wurde in Europa das erste Biosimilar eines (nicht von Roche entwickelten) monoklonalen Antikörpers zugelassen. Bei der Weltgesundheitsorganisation wird darüber diskutiert, eine neue Konvention über eine Bezeichnung zu vereinbaren, die deutlich macht, dass der in einem unabhängig entwickelten Produktionsprozess hergestellte Wirkstoff mit dem ursprünglichen Biopharmazeutikum nicht identisch ist. Unternehmerische Verantwortung Roche Geschäftsbericht

90 Wir sind der Auffassung, dass Biosimilars dieselben strengen Zulassungs- und Qualitätsstandards erfüllen müssen wie der Originalwirkstoff. In diesem Sinne arbeiten wir mit Zulassungs behörden zusammen und stellen unser Wissen zur Verfügung, damit die Zulassungsstandards entsprechend festgelegt wer den. Die regulatorischen Rahmenbedingungen für Biosimilars ent wickeln sich weltweit, wir haben jedoch unsere Sorge über deutliche Unterschiede zum Ausdruck gebracht. So folgen die Zulassungsverfahren in einigen Schwellenmärkten nicht den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation, was Auswirkun gen auf die Sicherheit der Patienten und auf die Wirksamkeit haben könnte. Zulassungsverfahren für Biosimilars geregelt Zulassungsverfahren für Biosimilars im Aufbau Keine Angaben Insgesamt sind wir zuversichtlich, mit unseren Innovations-, Wachstums- und Schutzstrategien den Wettbewerbsvorteil gegenüber den Biosimilars halten zu können. Unter anderem gelang es uns 2013, mit der Markteinführung der subkutanen Form von Herceptin sowie unserer Medikamente Kadcyla, Perjeta und Gazyva neue Standards in der Krebsbehandlung zu setzen. Respektierung der Menschenrechte mit einhergehenden Verpflichtungen sind ausführlich in unserem Verhaltenskodex sowie im Verhaltenskodex für Lieferanten niedergelegt, ebenso in der Beschäftigungspolitik und der SGU-Politik der Roche-Gruppe. Diese Vorschriften und Richt Roche unterstützt voll und ganz den vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen unter John Ruggie erarbeiteten Rahmen zum Themenkreis Wirtschaft und Menschenrechte mit dem Titel «Schützen, Achten, Rechtsschutz gewähren». Ebenso ver pflichtet sind wir der Einhaltung der zehn Prinzipien des Globa len Pakts der Vereinten Nationen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den grundlegenden Arbeitsrechten gemäss der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Wir wenden im gesamten Konzern einheitliche Standards an und unterstützen und respektieren innerhalb unseres Einfluss bereichs die Menschenrechte. Diese sind fest in unserem Verhaltenskodex verankert; wir sorgen aktiv dafür, dass Roche nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt ist. Unsere da- 86 Roche Geschäftsbericht 2013 Unternehmerische Verantwortung linien werden sowohl intern als auch extern strikt umgesetzt.

91 Unternehmerische Verantwortung Roche Geschäftsbericht

92 Hilfe beim Aufbau privater Versicherungen Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen 88

93 China Anzahl der verkauften Policen die Krebsbehandlungen einbeziehen 20 Mio. 10 Mio In den Städten Chinas ist Krebs inzwischen zur häufigsten Todesursache avanciert, landesweit zur zweithäufigsten. Bei einigen Krebsmedikamenten können die Kosten für einen Behandlungszyklus das Zehnfache des Jahreseinkommens eines chinesischen Arbeiters erreichen. Zusammenarbeit mit Versicherungen bei der Entwicklung von Krebspolicen Lediglich 6% der chinesischen Bevölkerung verfügen über eine Krankenversicherung, welche die Kosten einer Krebsbehandlung abdeckt. Roche arbeitet mit zehn Versicherungsgesellschaften vor Ort zusammen, darunter den drei grössten, um sie bei der Entwicklung von Policen zu unterstützen, die auch die Behandlung und Pflege von Krebserkrankungen einschliessen. Das Unternehmen führt Seminare, Informations foren und Aufklärungskampagnen zum Thema Krebs durch und unterstützt so die Schulung der Versicherer sowie der breiten Bevölkerung in Bezug auf therapeutische Möglichkeiten. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

94 90 Roche Geschäftsbericht 2013 Mitarbeitende weltweit

95 UNSERE MITARBEITENDEN Erreichung des obersten Viertels der besten Arbeitgeber mit einer Mitarbeiterzufriedenheit von 67% Durchführung der ersten konzernweiten Wellbeing-Woche mit Aktivitäten an 110 Standorten Besetzung von 20,7% der Schlüsselpositionen durch Frauen Roche Geschäftsbericht

96 Unsere Mitarbeitenden Zahlen und Fakten Frauen in Schlüsselpositionen 1 +59% 20,7% oder seit 2009 Ziel von 20% bis Ende 2014 übertroffen Mitarbeitende von Roche weltweit (Vollzeitäquivalent/VZÄ*) Europa Nordamerika Asien Lateinamerika Australien Afrika Gesamt Personalbestand (VZÄ) nach Funktionen Marketing und Vertrieb Forschung und Entwicklung Produktion und Logistik Dienstleistungen Allgemeines und Verwaltung Gesamt Personalbestand (VZÄ) Verteilung im Konzern Personalbestand nach Arbeitsvertrag Roche Pharma Chugai Division Diagnostics Andere Gesamt Unbefristet (VZÄ) Befristet (VZÄ) Vollzeit (Anzahl Mitarbeitende) Teilzeit (Anzahl Mitarbeitende) * Vollzeitäquivalent (VZÄ) steht für die tatsächlich von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten geleistete Arbeitszeit. So ergeben zwei Beschäftigte mit je 50% Beschäftigungsgrad die Arbeitsleistung von einem VZÄ, während sie im Personalbestand (Anzahl der Mitarbeitenden) als zwei Beschäftigte geführt werden. Die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten erhöhte sich 2013 um auf hauptsächlich infolge des Wachstums im Pharma-Geschäft in der Region Asien Pazifik. 1 Roche definiert Schlüsselpositionen als Spitzenpositionen auf Konzernebene und auf der Ebene der operativen Funktionen. Für 2013 wurden 435 Schlüsselpositionen ermittelt. Einleitung Wir sind überzeugt, dass jeder einzelne Mitarbeitende in unserem Unternehmen Zeichen setzen und zur Entwicklung von Roche beitragen kann. Wir gewinnen die besten Talente, unterstützen sie in ihrer beruflichen Entwicklung und würdigen ausgezeichnete Leistungen. Unser Ziel ist es, dass alle Mitarbeitenden unter der Leitung von ausgezeichneten Vorgesetzten tätig sein können. Wir fördern Vielfalt und Inklusion, indem wir unsere Unternehmenswerte Integrität, Mut und Leidenschaft leben. Wir schaffen damit ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden geschätzt und respektiert fühlen sowie ihre Fähigkeiten voll entwickeln können. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden die Grundlage unserer innovationsbasierten Unternehmenskultur und tragen entscheidend zu unserem Unternehmensziel bei, Produkte zu entwickeln, die Patienten dringend benötigen. Prioritäten 2013 Unsere strategischen Prioritäten konzentrieren sich auf fünf Kernbereiche: Mitarbeiterzufriedenheit; Vielfalt und Inklusion; Mitarbeiterführung; Gewinnung und Bindung von Spitzentalenten; Leistungskultur. Roche Geschäftsbericht 2013 Unsere Mitarbeitenden 92

97 Priorität Unsere Zielsetzung Ergebnisse 2013 Mitarbeiterzufriedenheit Globale Mitarbeiter umfrage Gesundheit und Wohlbefinden Vielfalt und Inklusion Ein durch Vielfalt geprägtes inkludierendes Arbeitsumfeld Mitarbeiterführung Ausgezeichnete Führungskräfte 80% Mitarbeiterzufriedenheit im gesamten Unternehmen bis Ende 2014 Förderung einer Kultur von Gesundheit und Wohlbefinden Frauen in 20% der Schlüsselpositionen im Konzern bis Ende 2014 Förderung von Vielfalt und einem inkludierenden Arbeitsumfeld; keine Duldung diskriminierenden Verhaltens Flexible Zusatzleistungen, Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle, um den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden Entwicklung einer gemeinsamen, einzigartigen Führungskultur im gesamten Unternehmen Gewinnung und Bindung von Talenten Gewinnung und Bindung von Spitzentalenten Sicherstellung eines stabilen Pools qualifizierter Bewerber aus dem Unternehmen für alle wichtigen Positionen Nachfolgeplanung mit externen Spitzenkräften entsprechend den Unternehmensanforderungen und unter Einsatz neuester Technologien und Verfahren Entwicklung von Mitarbeitenden aller Ebenen Leistungsbezogene Unternehmenskultur Schaffung einer leistungsorientierten Kultur Förderung einer Kultur des kontinuierlichen Feedbacks und des Dialogs Verankerung neuer, unternehmensweit einheitlicher Prinzipien für Vergütung und Leistungsmanagement bis 2014 Reaktion auf die Ergebnisse der GEOS- Umfrage 2011 bezüglich Verbesserung der Anerkennung von Mitarbeitenden 67% Mitarbeiterzufriedenheit, Steigerung um 5 Prozentpunkte gegenüber 2011, damit liegen wir über dem Vergleichswert der Branche von 60% 2 und im oberen Viertel der besten Arbeitgeber Einführung der ersten konzernweiten Wellbeing-Woche mit Aktivitäten an 110 Standorten weltweit 20,7% der Schlüsselpositionen im Unternehmen von Frauen besetzt Frauen stellen 33,5% der Personen in der Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen 60 Nationalitäten bei internationalen Einsätzen; 32% Frauen bei internationalen Einsätzen 35% der Teilnehmenden an internationalen Programmen für Führungskräfte sind Frauen 70% der Mitarbeitenden sind mit den Zusatzleistungen 2 zufrieden (über Vergleichswert in der Pharma-Branche: 51%; nahe Vergleichswert bei besten Arbeitgebern für Zusatzleistungen: 71%) 3 24% der Konzerngesellschaften boten flexible Zusatzleistungen 4 an; Altenpflege und andere neue Zusatzleistungen erstmals in Basel, Schweiz, und an weiteren Standorten eingesetzt 75% der Konzerngesellschaften offerierten flexible Arbeitszeiten, 50% Teilzeitvereinbarungen und 54% Arbeit von zu Hause 4 Grundsätze der Mitarbeiterführung und der Leistungserwartungen konzernweit kommuniziert und in Verfahren und Programmen des Personalmanagements eingebunden, unter anderem in der Entwicklungsplanung sowie Programmen und Instrumenten wie dem 360-Grad-Feedback oder Talent- und Leistungs management 88% aller offenen Schlüsselpositionen intern besetzt 91 internationale Einsätze in Schwellenländern Karriereportal und Jobbörse zur Förderung der Mitarbeiterentwicklung konzernweit eingeführt 7% Steigerung der Weiterbildungsstunden pro Mitarbeitendem gegenüber % der Mitarbeitenden berichten über verbessertes Feedback von Linienvorgesetzten, seit die neuen Grundsätze zur Vergütung und zur Leistungsbeurteilung eingeführt wurden 83% der Mitarbeitenden und 93% der Führungskräfte halten diese Veränderung für den richtigen Schritt 88% der Mitarbeitenden werden über messbare Zielvorgaben auf der Grundlage mehrdimensionaler Leistungsbeurteilungen geführt Pilotierung und Einsatzplanung des Programms «Applause» zur Leistungs anerkennung 2013 abgeschlossen, konzernweiter Einsatz ab Januar Der Bereich für optimale Mitarbeiterzufriedenheit in einem Unternehmen beginnt bei 65% bei einem Vergleichswert für die besten Arbeitgeber von 79%, nach der Methode von Aon Hewitt, einer internationalen HR-Beratungsagentur. 3 Aon Hewitt. 4 HR Benefits (HB) Diversity, interne Umfrage 2013: Insgesamt waren an der Umfrage 80 Roche-Standorte involviert. Unsere Mitarbeitenden Roche Geschäftsbericht

98 Mitarbeiterzufriedenheit Unsere Mitarbeitenden sind der Motor unseres Unternehmens. Wir legen grossen Wert darauf, zu verstehen, was für sie wichtig ist und welche Faktoren einer Tätigkeit bei Roche für den Erfolg unseres Unternehmens und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden relevant sind. Wir messen die Mitarbeiterzufriedenheit hauptsächlich im Rahmen unserer globalen Umfrage GEOS («Global Employee Opinion Survey»). Unser Ziel ist es, bis Ende 2014 eine Mitarbeiterzufriedenheit von 80% zu erreichen, den internationalen Vergleichswert für die besten Arbeitgeber in allen Branchen 5. Seit unserer ersten Umfrage im Jahr 2011 sind wir dieser Ziel setzung bereits ein gutes Stück nähergekommen. Die Ergebnisse unserer jüngsten Umfrage 2013 zeigen eine Mitarbeiterzufriedenheit von 67% im Vergleich zu 62% im Jahr Mit diesem bedeutenden Anstieg liegen wir klar über den Werten unserer Branche sowie über den internationalen Vergleichswerten für optimale Mitarbeiterzufriedenheit. Die Rückmeldungen seit der ersten Umfrage 2011 nehmen wir sehr ernst. Sie bilden die Grundlage für unsere Auseinandersetzung mit Verbesserungsmöglichkeiten, aber auch für die Beibehaltung positiver Aspekte. Zwischen 2011 und 2013 erhöhte sich im gesamten Unternehmen der Anteil der Beschäftigten, die sich geschätzt fühlen und angaben, dass ihnen ihre Vorgesetzten zuhören. Darüber hinaus verbesserte sich die Einschätzung beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten um zehn Prozentpunkte. Ein weiteres deutliches Zeichen für Fortschritte ist die gestiegene Beteiligung der Belegschaft an unserer Umfrage: 2013 lag sie bei 86% gegenüber 80% im Jahr Das hilft uns, zu verstehen, was unsere Mitarbeitenden denken und was ihre Tätigkeit bei Roche für sie bedeutet. Die nächste Mitarbei terumfrage ist für September 2014 geplant. Roche wird regelmässig als attraktiver Arbeitgeber gewürdigt, sowohl intern als auch von externen Institutionen und Publikationen. Darin spiegeln sich unsere Anstrengungen wider, Roche als Arbeitgeber von anderen Wettbewerbern abzugrenzen und ein klares Zeugnis unseres Engagements für Mitarbeiter entwicklung in einem von Teamwork geprägten Arbeitsumfeld zu geben. Mitarbeiterumfrage GEOS Ergebnisse 80% Teilnahme 110 Standorte weltweit nahmen an dem Programm teil, das eine Kultur der Gesundheit und des Wohlbefindens unter den Roche-Mitarbeitenden fördert und sie darin unterstützt, Beruf und Privatleben optimal miteinander zu vereinbaren. Im Mittelpunkt stehen vier Themen: gesunde Lebensweise, Prävention, emotionales Wohlbefinden sowie bei Roche verfügbare Angebote. An zahlreichen Standorten bieten wir ganzjährig Informationen und Initiativen zu Fragen der Gesundheit und des Wohlbefindens an. Dazu gehören Gesundheitsvorsorge (einschliesslich Impfungen und Immunisierungen), Fitness- und Ernährungsprogramme, Empfehlungen zur Stressbewältigung und Hilfeleistungen über eine internationale SOS- Organisation. Mitarbeitende nach Regionen Europa 700 Australien 681 Afrika Lateinamerika Asien 62% Nordamerika 86% % Mitarbeiterzufriedenheit Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz Im September 2013 startete unsere globale Initiative «Live well. Find your balance» mit der ersten Wellbeing-Woche. 5 Der Bereich für optimale Mitarbeiterzufriedenheit in einem Unternehmen beginnt bei 65% bei einem Vergleichswert für die besten Arbeitgeber von 79%, nach der Methode von Aon Hewitt, einer internationalen HR-Beratungsagentur. Roche Geschäftsbericht 2013 Unsere Mitarbeitenden 94

99 Förderung von Vielfalt Die Förderung von Vielfalt bereichert jede Entscheidung und jede Diskussion im Unternehmen und bringt innovative Lösungen für unsere Geschäftstätigkeit hervor. Alle Facetten von Vielfalt sind wichtig, nicht nur Geschlecht, ethnische Herkunft oder Kultur; es geht auch um eine Vielfalt der Denk ansätze und Erfahrungen. Wir sind überzeugt, dass Kreativität, Entscheidungsfindung und Problemlösung durch unterschiedliche und mitunter konträre Denk- und Herangehensweisen sowie Erfahrungen vorangetrieben und schliesslich verbessert werden. Roche fördert ein inkludierendes Arbeitsumfeld, in dem verschiedene Ideen und Ansichten offen und in einem Klima gegenseitigen Respekts ausgetauscht werden können. Gegenwärtig sind 48% unserer Mitarbeitenden Frauen, unsere Belegschaft repräsentiert mehr als 139 Nationalitäten, allein am Hauptsitz in Basel arbeiten Menschen aus 88 Nationen. Frauenanteil bei Roche Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft 48% 46% 46% Anteil Frauen im Linienmanagement 39% 38% 35% Anteil Frauen in Schlüsselpositionen 20,7% 18,5% 18% Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis unter den Mitarbeitenden hat auch künftig hohe Priorität. Unser Ziel ist es, bis Ende 2014 Frauen in mindestens 20% der Schlüsselpositionen zu haben wurden 20,7% erreicht gegenüber 18,5% im Jahr Wir sind dabei, sicherzustellen, dass Frauen in der internen Pipeline der Kandidaten für Schlüsselfunktionen gleichwertig repräsentiert sind konnten wir den Anteil von Frauen in dieser Pipeline auf 33,5% erhöhen. Zudem konnten wir den Anteil von Frauen, die als aussichtsreiche Kandidatinnen für den internen Bewerberpool identifiziert wurden, auf 41,6% erhöhen. Bei internationalen Einsätzen konnte der Anteil der Frauen zudem auf 32% erhöht werden. Insgesamt wuchs der Anteil der von Roche für leitende Funktionen rekrutierten Frauen im Zeitraum 2010 bis 2013 um 8%. Ende 2013 waren 39% unserer leitenden Positionen durch Frauen besetzt. Zur Umsetzung der erwähnten Ziele bietet Roche zielgerichtete Initiativen zur Förderung der beruflichen Entwicklung an. Dazu gehören Mentoren- und Förderprogramme sowie die Ein bindung in Führungsnetzwerke. So sponsern wir an unseren grösseren Standorten wie Basel, San Francisco, Indianapolis und Mannheim regelmässig Foren zu den Themen «Frauen in Wissenschaften» und «Frauen in Leitungs posi tio nen». Vielfalt fördern Wir fördern die Vielfalt im Berufsleben durch flexible Zusatzleistungen und die Anpassung standortbezogener Programme an die sich weltweit unterschiedlich darstellenden Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden. Dazu können Sabbaticals, Elternurlaub und Dienstleistungen zur Unterstützung von Familien wie beispielsweise Kinderbetreuung und Freistellung bei Erkrankung von Kindern gehören. Die Konzernleitung unterstützt flexible Arbeitsvereinbarungen. Damit helfen wir den Mitarbeitenden, im Einklang mit den landesspezifischen oder lokalen Internationale Anerkennungen für Roche 2013 Auszeichnung Fortune 100: Beste Arbeitgeber Fortune 100: Beste Arbeitgeber CRF Institute: Top-Arbeitgeber China CRF Institute: Top-Arbeitgeber Schweiz CRF Institute: Top-Arbeitgeber Vereinigtes Königreich «Star» Arbeitgeber Deutschland (Praktikantenspiegel 2013) Great place to work Griechenland Great place to work Dänemark Great place to work Kolumbien Attraktivste Arbeitgeber Top-Arbeitgeber im Bereich Wissenschaft Bester Arbeitgeber Russland 2012 (Aon Hewitt) Bester Arbeitgeber Litauen 2012 (Aon Hewitt) Bester Arbeitgeber Slowakei 2012 (Aon Hewitt) Bester Arbeitgeber Rumänien 2013 (Aon Hewitt) Roche-Standort Roche Diagnostics Indianapolis Genentech Roche Diagnostics China Roche Schweiz Roche Vereinigtes Königreich Roche Pharma Deutschland Roche Griechenland Roche Dänemark Roche Kolumbien Roche Diagnostics Polen Genentech und Roche Roche Russland Roche Litauen Roche Slowakei Roche Rumänien Unsere Mitarbeitenden Roche Geschäftsbericht

100 Regelungen Privatleben und Beruf optimal miteinander zu vereinbaren. Wo es möglich ist, bietet Roche flexible Arbeitszeitmodelle an. Diese umfassen Teilzeitvereinbarungen, Jobsharing oder flexible Arbeitsmöglichkeiten wie Arbeit von zu Hause aus oder offene Grossraumbüros. Unsere konzernweite Mitarbeiterumfrage hat ergeben, dass 70% der Belegschaft mit den angebotenen Zusatzleistungen zufrieden sind. Damit liegen wir 19 Prozentpunkte über den Vergleichswerten in der Pharma- Branche und gleichauf mit denen der besten Arbeitgeber. Auch 2013 haben wir unsere Programme für Zusatzleistungen erweitert. An Standorten in Basel und in den Vereinigten Staaten wurden unter anderem Pilotprogramme und Richtlinien lanciert, die auf die Bedürfnisse der wachsenden Anzahl von Mitarbeitenden abgestimmt sind, die ältere Angehörige betreuen oder pflegen. Roche ist ein Arbeitgeber, der Gleichberechtigung und Chancengleichheit fördert. Diskriminierung am Arbeitsplatz wird in keiner Form geduldet und konsequent geahndet. Wir achten das Recht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich in Vereinigungen zu organisieren und damit Tarifverhandlungen zu unterstützen. Mitarbeiterführung Wir sind überzeugt, dass jeder Mitarbeitende Anspruch auf einen ausgezeichneten Vorgesetzten haben sollte. Ein Vorgesetzter, der das Team mit jeder Interaktion inspirieren und motivieren kann sowie den Mitarbeitenden fortwährend die Möglichkeit gibt, Neues zu entdecken, sich weiterzuentwickeln und einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten zu können. Dieser Ansatz ist in unseren Verpflichtungen für Führungskräfte reflektiert, die 2012 unter Einbeziehung von Führungskräften und deren Antwort auf GEOS 2011 erarbeitet wurden. Diese Grundsätze bilden den Rahmen für unsere Programme zur Entwicklung von Führungskräften und fassen ein Versprechen an unsere Mitarbeitenden zusammen, was sie von einer Führungskraft erwarten können. Entwicklung von Führungskräften Auch 2013 war die Entwicklung von Führungskräften eines unserer wichtigsten Anliegen, wobei vor allem die Mitarbeiterführung und die Einbindung der Verpflichtungen für Führungskräfte im Vordergrund standen. Die Grundsätze wurden an allen Standorten eingeführt und sind weltweit Bestandteil aller entscheidenden Verfahren der Personalführung und Personalentwicklung. Programme für höhere Führungskräfte, wie zum Beispiel «Catalyst», unterstützen die Verankerung unserer Grundsätze der Mitarbeiterführung. Ziel ist es, die individuellen und kollektiven Führungsqualitäten des höheren Managements in Zeiten laufender Veränderungen im Unternehmen und des wirtschaftlichen Umfelds weiter zu verbessern. Bis Ende 2013 nahmen 60% der «Catalyst»-Zielgruppe an diesem Programm teil, das durch das Mitwirken der Konzernleitung unterstützt wurde. Roche führte 2013 im gesamten Unter nehmen das Programm «Leading Leaders» ein. Es wendet sich an Führungskräfte im mittleren Management und unterstützt sie dabei, die Verpflichtungen für Führungskräfte glaubwürdig umzusetzen führten wir zwei Pilot- und fünf re - guläre Veranstaltungen durch, die konzernweite Umsetzung ist für 2014 vorgesehen. Ein weiteres wichtiges Element unserer Entwicklungsprogramme für Führungskräfte ist das 360-Grad-Feedback. Es umfasst das Verhalten und die Kernkompetenzen, die wir in unseren Grundsätzen der Mitarbeiterführung festgelegt haben, und unterstützt Führungskräfte dabei, ihre persönlichen Stärken und Entwicklungsziele nach Massgabe der konzernweit gültigen Standards zu bewerten. Gewinnung und Bindung von Spitzentalenten Unsere Talentstrategie beruht auf herausragender Rekrutierung von Mitarbeitenden. Wir setzen diese Strategie um, indem wir hoch qualifizierte und motivierte Menschen gewinnen und sie dabei unterstützen, Leistungen auf konstant hohem Niveau zu erbringen. Durch Programme zur ständigen Weiterentwicklung sowie durch leistungsorientierte Anerkennung und Vergütung binden wir diese Mitarbeitenden an unser Unternehmen. Darüber hinaus suchen wir fortwährend nach vielfältigsten Talenten, die uns helfen, innovativ zu bleiben und unsere Geschäftsziele zu erreichen. Rekrutierung Im Berichtsjahr wurden 48% aller offenen Stellen intern besetzt. Roche arbeitet kontinuierlich an der Nachfolgeplanung und Entwicklung von Kandidaten für Führungspositionen. Wir legen auch Wert darauf, Kandidaten ausserhalb des Unternehmens für Positionen zu gewinnen, die nicht intern besetzt werden können. Dank unserer Stellung als attraktiver Arbeitgeber ziehen wir hoch qualifizierte externe Bewerber an, verkürzen die Zeit für Neueinstellungen und verringern die Kosten für externe Personalvermittlungen. Wir befinden uns in einem harten Wettbewerb um besonders talentiere Wissenschaftler und Mediziner, besonders in Schwellenländern wie Indien und China, aber auch in entwickelten Märk ten wie dem Grossraum San Francisco, USA. Wir reagieren auf diese Herausforderungen mit einer globalen Strategie zur Gewinnung Roche Geschäftsbericht 2013 Unsere Mitarbeitenden 96

101 Konventionelle Denkweisen hinterfragen Unser Programm «Horizons» ermöglicht es aussichtsreichen Füh rungskräften, konventionelle Denkweisen zu hinterfragen und die Begeisterung bei der Umsetzung neuer Konzepte zu erleben. Die Teilnehmenden lernen, persönliche Verantwortung für Innovationen und Veränderungen zu übernehmen, in ihrer Funktion als Führungskraft andere zu inspirieren sowie eine Atmosphäre zu schaffen, in der Neues gedeihen kann. Bei der Zusammenarbeit im Team sehen sich Führungskräfte vor die Aufgabe gestellt, über ihren unmittelbaren Verantwortungsbereich hinaus zu denken, indem sie Hypothesen entwickeln und anwenden und auf kritische Herausforderungen im Unternehmen reagieren. Ziel des Programms ist es, über einen Zeitraum von sechs Monaten die Kompetenzen von Führungskräften in den Bereichen Strategie, Management, Innovation und Veränderung weiterzuentwickeln. Nach jedem Kursmodul erhalten die Teilnehmenden von einem Fachberater der London Business School sowie von Roche -Führungskräften ein offenes Feedback absolvierten 66 Mitarbeitende das Programm «Horizons». neuer Mitarbeitender: Unsere Rekrutierungsteams und Talentscouts identifizieren hoch qualifizierte Kandidaten für Schlüsselpositionen, die nicht intern besetzt werden können wurden 10 leitende Angestellte von ausserhalb des Unternehmens für Schlüsselpositionen gewonnen. Darüber hinaus nutzen wir weiterhin traditionelle Wege wie Stellenausschreibungen, Vermittlungsprogramme und Rekrutierungs verfahren an Universitäten und Wirtschaftshochschulen, um Spitzenkräfte für unser Unternehmen zu gewinnen. Das von Roche in 91 Ländern betriebene Karriereportal zog 2013 insgesamt 4,4 Millionen Besucher an, im Vergleich zu 3,6 Millionen im Jahr Insgesamt gingen Bewerbungen für ausgeschriebene Stellen ein neue Mitglieder registrierten sich im Talentpool, einer Datenbank für Bewerber, die an einer Tätigkeit bei Roche interessiert sind. Auch soziale Medien wie LinkedIn, Twitter, Facebook und YouTube wurden stärker von uns genutzt, um Interesse an einer Tätigkeit und beruflichen Laufbahn bei Roche zu wecken. Mitarbeiterbindung: Fluktuationsrate Insgesamt 8,3% 8,1% 10,1% Europa 5,3% 4,9% 6,8% Nordamerika 11,2% 11,5% 15,1% Asien 9,1% 9,3% 8,9% Lateinamerika 14,2% 11,5% 14,8% Australien 11,9% 14,7% 18,2% Afrika 13% 14,2% 18,4% Gründe für das Ausscheiden aus dem Unternehmen Mitarbeiterbedingt 52% 57% 50% Arbeitgeberbedingt 42% 36% 41% Neutral 6% 7% 10% Gewinnung von Mitarbeitenden Neueinstellungen Bewerber aus dem Konzern 48% 46% 43% Bewerber von ausserhalb 52% 54% 57% Mitarbeiterentwicklung Roche bietet ein Arbeitsumfeld, das unsere Mitarbeitenden unterstützt, sich beruflich zu entwickeln und ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachzugehen. Wir sind überzeugt, dass Mitarbei terentwicklung ein Ergebnis partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Angestellten und Vorgesetzten ist, bei der die Mitarbeitenden ihren beruflichen Werdegang vorantreiben. Unsere Mitarbeitenden Roche Geschäftsbericht

102 Aufgabe des Unternehmens ist es, die entsprechen den Voraussetzungen zu schaffen und ein breites Spektrum von Programmen, Erfahrungen und Aufgaben anzubieten, welche die Aus- und Weiterbildung sowie die Entwicklung am Arbeitsplatz fördern. Weiterbildungsstunden pro Mitarbeitendem Im Jahr 2013 haben wir diese Philosophie der Mitarbeiterentwicklung kommuniziert und weltweit Karriereportale eingeführt, insbesondere für den Bereich Pharma. Zusätzlich zu den Weiterbildungsangeboten bieten diese Portale den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre berufliche Laufbahn zu gestalten. Sie können ihnen auch dabei helfen, persönliche Interessen und Stärken sowie Entwicklungsbedarf zu erkennen. Individuelle berufliche Entwicklungsmöglichkeiten werden dabei unterstrichen. Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden, über einen Wechsel in andere Unternehmensteile, auch bereichsoder funktionsübergreifend nachzudenken. Weiterhin nutzten im Berichtsjahr weltweit Mitarbeitende sowie Vertragspartner unsere E-Learning-Plattform und absolvierten Kurse und Weiterbildungsmassnahmen, einschliesslich spezieller Programme für den Bereich Regelkonformität (Compliance). Pro Tag nahmen durchschnittlich 177 Personen an Präsenzveranstaltungen teil und/oder schlossen webbasierte Kurse ab. Alle dreizehn Sekunden wird einem Mitarbeitenden die Teilnahme an einer Aus- oder Weiter bildung auf der E-Learning-Plattform bescheinigt. Diese Programme haben unserer Ansicht nach entscheidend dazu beigetragen, dass Roche bei der Mitarbeiterbefragung in Bezug auf berufliche Entwicklungsmöglichkeiten einen Anstieg um zehn Prozentpunkte verzeichnen konnte. Aus- und Weiterbildung Gesamtausgaben Aus- und Weiterbildung (in Mio. CHF) Ausgaben pro Beschäftigtem (CHF) Aus- und Weiterbildungsstunden insgesamt (in Mio.) 2,48 2,25 2,08 Durchschnittliche Aus- und Weiterbildungszeit pro Beschäftigtem (in Std) Postgraduierte, Studenten und Praktikanten* * Ohne Chugai Nachfolgeplanung Wir verfügen über eine gezielte Nachfolgeplanung für jede unserer Schlüsselpositionen. Diese Pläne werden regelmässig überprüft, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Anzahl qualifizierter Nachfolgekandidaten vorhanden ist wurden 88% der frei gewordenen Schlüsselpositionen mit internen Bewerbern besetzt, etwa 90% hiervon basierend auf unserer Nachfolgeplanung. Ende 2013 lagen in der übrigen Organisation Nachfolge planungen für Positionen vor. Dies ist ein Anstieg von 51% gegenüber 2012 und ist ein Resultat unserer fortlaufenden Betrachtung dieses Themas als strategische Priorität. Diese Erfolge sind der Verpflichtung unserer Konzernleitung zu verdanken, die Nachfolgeplanung kontinuierlich mit Hilfe unseres globalen HR-IT-Systems CHRIS zu überprüfen. Führungskräfteentwicklung Anzahl aussichtsreicher Kandidaten Anteil aussichtsreicher Frauen 42% 38% 39% Anteil Frauen in globalen Führungsprogrammen 35% 36% 33% Leistungskultur Bei Roche streben wir eine leistungsorientierte Unternehmenskultur an. Unser Leistungsmanagement fördert einen kontinuierlichen Dialog sowie Rückmeldungen, die unsere Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung unterstützen, ihre Leistung belohnen und die Unternehmensergebnisse maximieren. Seit 2012 setzen wir weltweit abgestimmte Grundsätze des Leistungsmanagements ein, diese spiegeln sich auch in unserem Vergütungsansatz wider. Unabhängig vom Arbeitsort unserer Mitarbeitenden würdigen wir ihre Innovationskraft, Roche Geschäftsbericht 2013 Unsere Mitarbeitenden 98

103 ihre Leistung, ihre Arbeit im Team und ihre Umsetzung der Werte und Kernkompetenzen von Roche. Die Vorteile dieses Ansatzes wurden bei dem im Mai 2013 abgeschlossenen Puls- Check deutlich: 76% der Belegschaft gaben an, die Leistungsrückmeldungen der Linienmanager hätten sich seit Einführung der neuen Richtlinien bezüglich Vergütung und Leistungs management verbessert. 83% der Mitarbeitenden und 93% der Führungskräfte waren der Meinung, dass die Änderung richtig war. Der mehrdimensionale Leistungsbeurteilungs prozess wird durch eine onlinegestützte Multi-Feedback-Plattform ermöglicht. Diese hilft, Rückmeldungen zur Leistung von Mitarbeitenden von einer Reihe unterschiedlicher Per spektiven zu sammeln. Anerkennung Die Anerkennung der investierten Zeit und der erbrachten Leistungen trägt dazu bei, Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden, sie in Unternehmensprozesse einzubeziehen und ihren Beitrag zu schätzen. Viele Standorte von Roche verfügen über Programme zur Würdigung der Leistungen ihrer Mitarbeitenden, allerdings ist damit die wachsende Zahl globaler oder funktions übergreifender Projektgruppen nicht vollständig berücksichtigt. Um diese Lücke zu schliessen, haben wir 2013 für unsere Belegschaften in San Francisco, USA, und in unserer globalen Funktion Produktentwicklung das Onlineprogramm «Applause» als Pilotprojekt initiiert. Der konzernweite Einsatz des Programms «Applause» ist ab Januar 2014 vorgesehen. Dies unterstützt unsere geografisch verteilten Teams und hilft, die Konsistenz und Transparenz von Anerkennung zu verbessern. Zudem werden alle Mitarbeitenden darin bestärkt, besondere Leistungen ihrer Kollegen bei Roche zu würdigen. Vergütung Unser Vergütungssystem fördert die Leistungskultur im Unternehmen und spielt bei der Gewinnung, Motivation und Bindung von Spitzenkräften eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt unserer Vergütungsprinzipien stehen Wertschöpfung, Erfolgsbeteiligung, Fairness und Transparenz. Dabei müssen lang- und kurzfristige Vergütungen in einem ausgewogenen Verhältnis zur finanziellen Tragfähigkeit und zur Konkurrenz fähigkeit stehen. Zur Weiterentwicklung unseres Vergütungs- und Leistungsmanagements setzten wir auch unsere Onlineplattform CHRIS ein, die gegenwärtig in 196 Konzerngesellschaften genutzt wird. Im Jahr 2013 zeichnete «Le Cercle SIRH», eine französische Vereinigung von Experten im Bereich Personalmanagement und Informationssysteme, die Strategie in Bezug auf Personalinformationssysteme aus. Sie würdigte damit einen integrativen Ansatz, der mitarbeiterbezogene Prozesse vereinheitlicht und das Personalmanagement unternehmensweit optimiert. Vergütung in Milliarden CHF 10,3 11,3 11, Auch im elften Jahr seines Bestehens hat sich unser Beteiligungsprogramm für Mitarbeitende «Roche Connect» kontinuierlich weiterentwickelt. Es bietet unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, Genussscheine zu einem ermässigten Preis zu erwerben, wovon im Berichtsjahr Personen Gebrauch gemacht haben. Darüber hinaus würdigten wir die Leistungen von mehr als Führungskräften und Mitarbeitenden im Rahmen des Programms «Roche Long Term Incentives». Seit 2013 wird der LTI Plan teilweise in Form vom RSUs «Restricted Stock Units» mit einer Sperrfrist von 3 Jahren angeboten. Wir bieten damit ein konkurrenzfähiges Paket, das wertmässig auf das von Roche- Aktionären gehaltene Aktienkapital abgestimmt ist. Im Jahr 2013 beliefen sich unsere Gesamtausgaben in Vergütungen und Zusatzleistungen auf 11,3 Milliarden Franken. Wir haben unsere Programme in Bezug auf Entlöhnung noch differenzierter gestaltet, indem leistungsbezogene Vergütungen und Zusatzleistungen im gesamten Unternehmen integriert wurden. Unsere Bestrebungen schufen konzernweit eine einheitliche Terminologie und stellen Instrumente bereit, um die Leistungen unserer Mitarbeitenden zu würdigen und die Vergütungspraktiken überprüfen zu können. Unsere Mitarbeitenden Roche Geschäftsbericht

104 Unterstützung des Gesundheitssystems bei der Behandlung von Krebs 100 Roche Geschäftsbericht 2013 Innovation zugänglich machen

105 Peru Verbesserung der Krebsversorgung infolge von «Plan Hoffnung» % der Bevölkerung mit Krebsversorgung 44% 25% 5% 25% 5% Vor «Plan Hoffnung» Nach «Plan Hoffnung» Privatzahler Militär Öffentliches Gesundheitswesen (SIS) Zusammenarbeit mit der Regierung beim ersten Krebsprogramm für Arme Bis vor Kurzem war eine Krebsbehandlung aus öffentlichen Mitteln für die meisten Einwohner Perus unerreichbar. Im Jahr 2012 brachte die Regierung mit dem «Plan Esperanza», spanisch für Hoffnung, ein neues nationales Onkologieprogramm auf den Weg, um Zugang zur Behandlung der häufigsten Krebsarten zu ermöglichen. Damit stehen Krebstherapien zum ersten Mal einer breiten Bevölkerung zur Verfügung. Von Anfang an hat Roche Peru das Programm mit Aufklärungskampagnen begleitet und sich für die Verbesserung diagnostischer Untersuchungen eingesetzt. Darüber hinaus wurde das Projekt bei der Schaffung von Gesundheitseinrichtungen und über die Preisgestaltung unserer Medikamente unterstützt. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

106 Mitarbeitende haben sich seit 2003 am «Children s Walk» beteiligt 102 Roche Geschäftsbericht 2013

107 GEMEINNÜTZIGES ENGAGEMENT Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder seit 10 Jahren Spenden für Opfer des Taifuns Haiyan Förderung junger Komponisten durch Roche Young Commissions Roche Geschäftsbericht

108 Gemeinnütziges Engagement Zahlen und Fakten Unterstützung 2013 nach Bereichen Humanitäre und soziale Projekte Wissenschaft und Bildung 94% 3% Kunst und Kultur Gemeinschaft und Umwelt 2% 1% Seit jeher bringen sich das Unternehmen Roche und seine Mitarbeitenden bei unterschiedlichen gemeinnützigen und philanthropischen Projekten ein. Die Begeisterung und der Idealismus, die wir bei der Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Diagnostika an den Tag legen, werden auch bei unserem Engagement für soziale, humanitäre, kulturelle und auf Bildung bezogene Anliegen deutlich. Dabei wollen wir durch die frühzeitige Einbindung in Projekte und die gemeinsame Übernahme von Investitionen und Risiken ein aktiver und langfristiger Partner sein. Ein Jahrzehnt engagiert 2013 fand der «Children s Walk» zum zehnten Mal statt. Seit 2003, als sich etwa 1000 Mitarbeitende in Basel, Schweiz, Nutley und Palo Alto, beide USA, an dem Lauf beteiligten, hat sich die Zahl der Beteiligten ständig erhöht; im Berichtsjahr lag sie bei Mitarbeitenden an 123 Standorten. Alle gesam melten Spenden werden von Roche verdoppelt. Wir konzentrieren unsere Mittel auf einige wenige ausgewählte Projekte mit nachhaltiger Wirkung und richten unsere Förderung auf vier verschiedene Bereiche aus: humanitäre und soziale Projekte, Gemeinschaft und Umwelt, Wissenschaft und Bildung sowie Kunst und Kultur. Der Schwerpunkt liegt auf Projekten, die folgende Kriterien betonen: Innovation kreative und wirksame Lösungen für ein konkretes Problem; Nachhaltigkeit dauerhafte Ergebnisse in einem dynamischen Umfeld mit knappen Ressourcen; Zusammenarbeit Ergänzung der Tätigkeit von Partnerorganisationen mit unseren Mitteln und Kompetenzen; Resultate greifbarer, langfristiger Nutzen für die betroffenen Menschen und Gemeinschaften. Unsere globalen Aktivitäten in diesem Bereich orientieren sich an unseren Unternehmensgrundsätzen über Spenden und nichtkommerzielles Sponsoring. Dementsprechend gehen gemeinnützige Zuwendungen nur an eingetragene oder anerkannte nichtstaatliche, multilaterale sowie nichtgewinnorientierte Wohltätigkeitsorganisationen. Mitarbeitende engagieren sich Auch im Jahr 2013 hat Roche den Mitarbeitenden die Chance eröffnet, mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen an der Be wältigung gesundheitlicher Herausforderungen in einigen der ärmsten Länder der Welt mitzuwirken. Mit der Unterstützung des Unternehmens können Mitarbeitende zwischen drei und zwölf Monate in einem Entwicklungsland bei einer Partnerorganisation tätig sein, die über das erforderliche lokale Expertenwissen verfügt. Im Zusammenhang mit gemeinnützigen Projekten sind Mitarbeitende seit 2007 vorübergehend zu Projekten in Länder wie Indien, Haiti, Kenia, Tansania, Ghana, Äthiopien, Niger, Swasiland und Togo entsandt worden. 104 Roche Geschäftsbericht 2013 Gemeinnütziges Engagement

109 Humanitäre und soziale Projekte Unserer Auffassung nach ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie der Infrastruktur eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Stärkung von Gemeinschaften und ihrer Gesundheit. In Entwicklungsländern spielen Investitionen in die Bildung und in die Sensibilisierung für Gesundheits fragen eine wichtige Rolle für den nachhaltigen Ausbau der Grundlagen von Gemeinwesen. In Südafrika fördert Roche die Initiative Transnet-Phelophepa 1, deren Zweck darin besteht, medizinische Versorgung und Aufklärung in entlegene Ortschaften im ganzen Land zu bringen. In Zusammenarbeit mit der Transnet Foundation, dem karitativen Ableger des grössten staatlichen Transportunternehmens in Südafrika, finanziert Roche eine mobile Gesundheitsklinik, die unter den Einwohnern als «Wunderzug» bekannt ist. Genau genommen sind es zwei Züge mit je 18 entsprechend ausge 1 Phelophepa bedeutet in lokalen Dialekten «gute, saubere Gesundheit». rüsteten Waggons und medizinisch geschultem Personal, mit deren Hilfe 2013 mehr als Menschen medizinisch versorgt und über Gesundheitsaspekte aufgeklärt wurden, unter ihnen mehr als behandlungsbedürftige Personen. Daneben besuchen Mitarbeitende von Transnet-Phelophepa Schulen, führen medizinische Grunduntersuchungen durch, stellen Medikamente zur Verfügung und klären über Gesundheitsthemen auf. Mit einem vergleichbaren Grundprinzip unterstützen wir auch mehrere Projekte im südostafrikanischen Malawi. Einsatz in Malawi 2013 ist das zehnte Jahr unseres Einsatzes in Malawi. Zu Beginn arbeiteten wir gemeinsam mit der «European Coalition of Positive People» daran, HIV-Waisen mit Nahrungsmitteln zu versorgen und ihnen den Besuch einer Schule sowie eine praktische Ausbildung zu ermöglichen. Mit dem alljährlichen «Roche Children s Walk» dehnte sich unsere Beteiligung schnell auf Mitarbeitende in der ganzen Welt aus. Die über diese Aktion gesammelten Gelder kommen hilfsbedürftigen Programm für gute Nachbarschaft in Brasilien In Brasilien hat Roche 2013 die Unterstützung des «Programa Vizinho Legal» (Programm der Guten Nachbarschaft) im Stadtviertel Jaguaré von São Paulo weiter ausgebaut. Jaguaré, ein Armenviertel in São Paulo in der Nähe unserer Konzerngesellschaft, ist geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit und die damit einhergehenden sozialen Probleme, darunter eine hohe Anzahl von Teenagerschwangerschaften. mit Eltern, Präsentationen und Veranstaltungen zur Verfügung. Zusätzlich zu diesen Aktivitäten können Kinder und Jugendliche an Schulungsprogrammen teilnehmen, mit denen sie an die Arbeitswelt herangeführt werden sollen. Ferner finden regelmässig Aufklärungskampagnen statt, zum Beispiel zur Vor beugung von Hepatitis, Brustkrebs und Diabetes. Bislang beteilig ten sich mehr als 300 Kinder und 100 Familien an den Programmen. 17 Teenager haben sich einer Theatergruppe angeschlossen, die in vielen Städten im ganzen Land auftritt. Anfangs boten Mitarbeitende von Roche den Kindern nachmittags Musik- oder Sportkurse an, unter anderem Geigen-, Gitarren- und Trommelunterricht, Englisch-, Theater- und Tanzkurse sowie Fussballtraining. Das Projekt «Vizinho Legal» begann 2001 und wurde 2003 ein offiziell von Roche unterstütztes Programm. Seither richtet sich das erweiterte Angebot auch an Schulen, Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen. Eine konfessionelle Schulgemeinde ist ebenfalls hinzugekommen; sie stellt Räumlichkeiten für Unterrichtsstunden, Zusammenkünfte Gemeinnütziges Engagement Roche Geschäftsbericht

110 Kindern weltweit zugute, wobei der grösste Anteil allerdings in langfristige Projekte in Malawi fliesst. Durchgeführt wird der Lauf jeweils am 16. Juni, dem Tag des afrikanischen Kindes. Darüber hinaus unterstützt Roche in Partnerschaft mit der UNICEF den Bau eines Lehrerzentrums in Malawi, um möglichst viele Lehrkräfte auszubilden und dadurch die Anzahl der Schüler pro Lehrer verringern zu können. Zudem werden Klassenzimmer gebaut und Unterrichtsmaterialien bereitgestellt. Dies findet als Ergänzung zu Projekten statt, die bereits zuvor mit der UNICEF in Malawi zur systematischeren Unterstützung von Schulen durchgeführt wurden. Hilfe bei Naturkatastrophen Mit einem speziellen Katastrophenhilfemodell möchte Roche Menschen unterstützen, die von einem verheerenden Naturereignis heimgesucht wurden. Während unsere lokalen Vertretungen unmittelbar nach einer Katastrophe für Soforthilfe sorgen, spiegelt die langfristige Hilfe unsere globalen Anstrengungen wider, eine nachhaltige Unterstützung anzubieten. Damit wollen wir den betroffenen Menschen helfen, ihre Eigenständigkeit wiederzuerlangen. Der Taifun Haiyan, einer der stärksten je beobachteten Stürme, führte auf den Philippinen zu einer Naturkatastrophe bislang ungekannten Ausmasses und zu einer medizinischen Krisen situation. Als Reaktion darauf stellte Roche Spenden der hochwirksamen Antibiotika Bactrim und Rocephin zur Verfügung. Dabei wurde auf Vorräte vor Ort zurückgegriffen, um die Versorgung der Hilfsbedürftigen zu beschleunigen. Bereitgestellt wurden die Arzneimittel über die PHAPCares Foundation. Parallel dazu führte die philippinische Konzerngesellschaft Gespräche mit örtlichen Behörden, um kurz- und langfristige Bedürfnisse zu ermitteln und zu erörtern, wie Roche zum Wiederaufbau auf den Philippinen beitragen könnte. Mitarbeitende unserer Ländergesellschaft leisteten ebenfalls einen Beitrag, indem sie eine Spendenaktion ins Leben riefen und eine Verbindung zum Roten Kreuz vor Ort herstellten. Von den gespendeten Geldern kauften sie Decken und Körperhygieneartikel, verpackten diese und übergaben sie dem Roten Kreuz zur Verteilung. Zudem wurden von Roche und einzelnen Mitarbeitenden zusätzliche Spendengelder bereitgestellt. Projekte für Gemeinschaft und Umwelt Die Verantwortung für die meisten unserer gemeinnützigen Aktivitäten liegt bei den Konzerngesellschaften, die in über 150 Ländern tätig sind und von denen jede eigene Projekte zur Unterstützung der Gemeinschaften vor Ort verfolgt. Damit Würdigung junger Wissenschaftler 2013 hat Roche Hongkong zum ersten Mal den «Young Scientist Award» verliehen. Diese Auszeichnung will Schüler im Alter von 13 bis 16 Jahren ermuntern, ihre Neugier und Leidenschaft für die Wissenschaft unter Beweis zu stellen, indem sie innovative Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität entwickeln. Den Preis gewann ein Vorschlag dreier talentierter 13-Jähriger aus Hongkong: eine taktile Lernhilfe für Schüler mit Legasthenie. Dabei handelt es sich um eine Gaze mit Sandpapierkörnung, die auf den Smartphone-, Tablet- oder Computerbildschirm aufgelegt werden kann, sodass Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche die Buchstaben sehen und spüren, das heisst im wahrsten Sinne des Wortes «begreifen» und «erfahren» können. 106 Roche Geschäftsbericht 2013 Gemeinnütziges Engagement

111 Chance für zeitgenössi sche Komponisten Kompositionsaufträge vergeben, eine wegweisende Zusammenarbeit zwischen Roche und dem Lucerne Festival zur Förderung zeitgenössischer Komponisten und innovativer Leistungen im Bereich Kunst und Kultur erhielten Samy Moussa aus Montreal, Kanada, sowie Piotr Peszat aus Krakau, Polen, den Auftrag, unter der Leitung von Pierre Boulez und der Lucerne Festival Academy für die «Roche Young Commissions» ein musikalisches Œuvre zu komponieren. Dies ergänzt die 2003 ins Leben gerufenen «Roche Commissions», bei der Komponisten zeitgenössischer Musik mit der Chance und der Herausforderung konfrontiert werden, in ihrem Wirkungskreis neue Grenzen auszuloten. Im Rahmen von Roche Commissions werden alle zwei Jahre wollen wir erreichen, dass unser Handeln besser auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt ist. In den USA beispielsweise spendeten im Berichtsjahr Tausende Mitarbeitende während der «Genentech Gives Back Week» Geld und Lebensmittel und unterstützten in ihrer Freizeit 129 gemeinnützige Organisationen. Sie erreichten reale und positive Veränderungen in ihren Gemeinschaften, indem sie sich an 250 Freiwilligenprojekten beteiligten sowie Unterrichtsmaterial, Bekleidung und Lebensmittel hierfür spendeten. Förderung von Wissenschaft und Bildung Unser Geschäft beruht auf Exzellenz und Innovation in der Wissenschaft. Deshalb sind wir bestrebt, die Öffentlichkeit für die Biowissenschaften zu sensibilisieren und die Forscherinnen und Forscher von morgen zu fördern. Wir tun dies, indem wir Programme unterstützen, welche die naturwissenschaftliche Bildung verbessern, talentierte junge Menschen in wissenschaftliche Laufbahnen lenken und herausragende junge Forschende und ihre Lehrer einbinden. Roche gehört zu den aktiven Förderern von «Schweizer Jugend forscht», einer gemeinnützigen Stiftung. Diese organisiert nationale Wettbewerbe und Studienwochen für Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, sie an Wissenschaft und Forschung heranzuführen. Ebenso fördern wir das «Swiss Talent Forum», eine politisch unabhängige Plattform für junge Erwachsene, die sich zusammenfinden, um mit Experten und hochkarätigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik potenzielle Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren. Fokus auf Kunst und Kultur Roche fördert zeitgenössische Kunst- und Kulturprojekte und unterstützt künstlerische Talente aktiv. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf innovative bildnerische, musikalische und kreative Tätigkeiten, die wissenschaftliche Aspekte künstlerisch zum Ausdruck bringen und die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Wissenschaft beleuchten. Zusammen mit den Salzburger Festspielen initiierte Roche das Projekt «Roche Continents». Jedes Jahr erhalten hierdurch 100 Studierende aus ganz Europa die Chance, an einem Programm mit den Themen Kreativität, Innovation sowie Synergien zwischen Kunst und Wissenschaft teilzunehmen. Dabei verbringen die Studierenden eine Woche in Salzburg, Österreich, in der sie an Kreativworkshops teilnehmen und ausgewählte Konzerte zeitgenössischer klassischer Musik aus dem Programm der Salzburger Festspiele besuchen. Gemeinnütziges Engagement Roche Geschäftsbericht

112 Unterstützung von Menschen mit Diabetes 108 Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen

113 Pakistan Häufigkeit von Diabetes in Pakistan steigt rasant 14,5 Mio. 4,3 Mio. 6,9 Mio Verbessertes Wissen über Diabetes, körperliche Bewegung und diätetische Massnahmen können dazu beitragen, dass die Betroffenen Diabetes und die daraus resultierenden Komplikationen besser handhaben können. Breiterer Zugang zu Informationen und Monitoring für ein gesünderes Leben Das lokale Diabetes-Informationsprogramm von Roche umfasst Aufklärung und Beratung, wie Menschen mit Diabetes möglichst gut leben und Komplikationen vermeiden können. Ärzte, Fachpersonal und Krankenschwestern informieren Betroffene in Praxen sowie in Spitälern, wie sich trotz Diabetes das Leben gestalten lässt. Seit 2009 fanden in jedem Monat über zwölf Veranstaltungen mit Experten statt. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

114 Prozent Reduktion der Roche-Unfallrate 110 Roche Geschäftsbericht 2013

115 SICHERHEIT, SECURITY, GESUNDHEITS- UND UMWELTSCHUTZ Senkung der Treibhausgasemissionen je Mitarbeitenden um 7,3% Verringerung der Schwermetallbelastung von Gewässern um 52,4% Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie um 10,9% Roche Geschäftsbericht

116 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Zahlen und Fakten Energieintensität CO 2 -Intensität Gesamtökobilanz Roche-Unfallrate (RAR) ,94 6,44 0,068 GJ/Mitarbeitendem t/mitarbeitendem Millionen Umweltbelastungspunkte/Mitarbeitendem 1 Tage/Mitarbeitendem 7,0% 7,3% 0,2% 5,4% 1 Dies beinhaltet Phosphoremissionen, die Standorte von Genentech erstmalig bzw. nach Wiederaufnahme der Produktion nach längerem Produktionsstillstand berichteten. Die Themen Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz (SGU) bilden einen festen Bestandteil unserer Aktivitäten. Wir gehen auf diesem Gebiet genauso verantwortungsbewusst und methodisch vor wie in jedem anderen Bereich unserer Geschäftstätigkeit. An der kontinuierlichen Verbesserung von SGU arbeiten wir überall dort, wo dies möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, indem wir unsere Ergebnisse 2 regelmässig im Hinblick auf die Erfüllung unserer Standards und Ziele überwachen und sicherstellen, dass unsere Verhaltensweisen jederzeit regelkonform und unsere Prozesse und Ausrüstungen immer auf dem neuesten Stand der Technik sind. Schlüssel zu einem effektiven SGU-Management ist die Vorbeugung, der wir besonderes Augenmerk widmen. Das wichtigste Instrument dazu ist ein professionelles Risikomanagement. Laufende Verbesserung und Überwachung der Ergebnisse Konzernweit sind 612 unserer Mitarbeitenden im SGU-Bereich tätig. An jedem Roche-Standort sind SGU-Teams damit beschäftigt, die entsprechenden Risiken zu identifizieren, Risikobegrenzungspläne zu entwickeln und die Belegschaft sowie andere Zielgruppen über die SGU-Politik und die damit verbundenen Richtlinien zu orientieren und zur Umsetzung der notwendigen Massnahmen zu motivieren. Wir überprüfen die Wirksamkeit unseres SGU-Managementsystems immer wieder und ermutigen unsere Mitarbeitenden, Verbesserungspotenziale und Änderungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Mit Hilfe einer Datenbank zu guten SGU-Praktiken werden häufig neue Erkenntnisse und Ideen in Bezug auf SGU-Themen ausgetauscht. Im Berichtsjahr wurden 34 Vorschläge aus dieser Datenbank von anderen Bereichen unseres Unternehmens aufgegriffen und umgesetzt. Unserer Meinung nach sind Ausbildung, Sensibilisierungsmassnahmen und Schulungen der beste Weg, den Einsatz und das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeitenden im Bereich SGU zu fördern. Daher führen wir regelmässig Veranstaltungen, Regionalkonferenzen und Workshops durch und stellen unseren Mitarbeitenden Onlinetools in ihren jeweiligen Landessprachen zur Verfügung. Im Jahr 2013 haben unsere Mitarbeitenden über Schulungsstunden zu SGU- Themen absolviert. Audits und Überprüfungen Es ist Teil unserer Richtlinien, an den für unsere Geschäftstätigkeit kritischen Standorten wie chemischen, pharmazeutischen und diagnostischen Produktionsstätten alle drei Jahre interne SGU-Audits durchzuführen. Bei allen anderen Standorten richtet sich die Audit-Häufigkeit nach dem Risikopotenzial. Die Audits bewerten die SGU-Ergebnisse anhand konzerninterner Standards und legen künftige Verbesserungen fest. Von Werkleitungen und lokalen SGU-Beauftragten werden häufiger Kontrollen und Inspektionen durchgeführt, um die Einhaltung der SGU-Standards zu sichern. 2 Die Abdeckung für jede Kennzahl beträgt mindestens 95%. Da wir von unseren Auftragsherstellern, Lieferanten und Dienstleistern die Einhaltung ebenso hoher Qualitätsniveaus 112 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

117 erwarten, wie sie bei Roche gelten, führen wir oder von uns beauftragte unabhängige Prüfer in regelmässigen Abständen Audits in den Betriebsstätten unserer Zulieferer durch und sprechen Verbesserungsempfehlungen aus. Sollten sich die Audit-Ergebnisse als unbefriedigend erweisen, ziehen wir auch eine Vertragsbeendigung in Betracht oder verzichten auf eine Vertragsverlängerung. SGU-Audits Intern Follow-up Erst-Audits Extern Follow-up Erst-Audits Vor dem Hintergrund dieser Schwerpunktthemen haben wir mögliche künftige Entwicklungen betrachtet und in der Folge Handlungserfordernisse und -möglichkeiten analysiert, Leistungs indikatoren definiert, Projekte initiiert und Ziele festgelegt. Ausgehend von dieser Strategie wurden die folgenden Materialitätsindikatoren als Prioritäten festgelegt, die in diesem Kapitel näher beleuchtet werden sollen: Arbeits- und Gesundheitsschutz; Energiemanagement und in die Luft abgegebene Emissionen; wasserwirtschaftliche Massnahmen und Wasserverbrauch; Security; pharmazeutische Substanzen in der Umwelt. Die 2013 durchgeführten 20 internen Folge-Audits früherer Inspektionen haben gezeigt, dass zwischenzeitlich Verbesserungen erzielt werden konnten. Die aus den Audits resultierenden Empfehlungen bezogen sich unter anderem auf die stärkere Einbeziehung des Linienmanagements, den Ausbildungsstand der SGU-Verantwortlichen und die Verbesserung der Risikoanalyse. Materialität vom Stellenwert kritischer Faktoren Wir bewerten alle kritischen Faktoren, die sich nachhaltig positiv oder negativ auf unser Unternehmen auswirken können. In unseren Materialitätsanalysen betrachten wir alle unternehmenskritischen inneren und äusseren Aspekte, zum Beispiel externe Regelungen und Gesetze, die unsere Strategie beeinflussen könnten. Wir berücksichtigen aber auch die Erwartungen unserer Zielgruppen und die branchenüblichen Gepflogenheiten der Berichterstattung. Bei der Festlegung der in unseren Bericht aufzunehmenden SGU-Themen waren all diese Faktoren wie auch unsere Einflussmöglichkeiten darauf von Bedeutung; sie wurden aktiv durch unsere SGU- Ziele beeinflusst. Ausgehend von dieser Analyse haben wir die folgenden SGU-Schwerpunktthemen herausgearbeitet: Verminderung von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Krankheiten; Ressourceneffizienz und Umwelt; Schutz technischer Anlagen. Sei kein Dummy! Unter dem Motto «Sei kein Dummy!» wurde am Standort Basel eine Informationskampagne zu den konzernweiten Zielen im Bereich Arbeitsunfälle sowie zu Unfällen generell durchgeführt. Als zentrale Figur und potenzielles Unfallopfer diente dabei eine gelbe Crashtest-Puppe. Sechs Monate lang zeigte das Team typische Situationen, in denen das Verhalten der Puppe zu Unfällen hätte führen können, die eigentlich vermeidbar gewesen wären. Die Botschaft hierbei war: «Wir können bewusst Unfälle durch Verhaltensänderungen vermeiden.» Die Kampagne war an die gesamte Belegschaft gerichtet auch an die Vorgesetzten, deren Aufgabe es ja ist, für optimale Gesundheits- und Arbeitsschutzbedingungen der Mitarbeitenden zu sorgen. Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

118 Arbeitsunfälle und berufsbedingte Krankheiten Abwesenheiten vom Arbeitsplatz infolge von Arbeitsunfällen und beruflich bedingten Krankheiten (einschliesslich stressbedingter Fehlzeiten) wirken sich negativ auf das Unternehmen aus. Daher haben der Gesundheitsschutz und die Sicherheit unserer Mitarbeitenden am Arbeitsplatz für uns oberste Priorität. Unser wichtigstes Ziel ist es dabei, die Roche-Unfallrate («Roche Accident Rate», RAR) unter 0,07 zu halten, sie bis 2020 unter 0,06 zu senken und die Roche- Berufskrankheitsquote («Roche Illness Rate», RIR) bis 2020 unter die 0,01-Marke zu bringen. (Die RAR entspricht der Anzahl der Arbeitsausfalltage infolge von Arbeitsunfällen je Mitarbeitenden und Jahr. Die RIR gibt die Anzahl Arbeitsausfalltage infolge berufsbedingter Erkrankungen pro Mitarbeitendem und Jahr an.) Unsere Vorgehensweise Unser Ziel ist es, die Anzahl der durch Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen unserer Mitarbeitenden verloren gegangenen Arbeitstage auf ein Minimum zu senken. Zu diesem Zweck haben wir an nahezu allen technischen Standorten, die über Produktionsanlagen, Labors, Werkstätten oder Warenlager verfügen, sowie an zahlreichen weiteren Standorten in Abhängigkeit vom jeweiligen Risikopotenzial Ausschüsse für Sicherheit und Gesundheitsschutz ins Leben gerufen. In all unseren Geschäftsbereichen haben wir ein integriertes Programm aus Arbeitnehmerkonsultationen, Arbeitsplatzinspektionen und Schulungen initiiert. Dabei geht es uns um die Förderung einer starken Sicherheitskultur, welche die gesamte Belegschaft befähigt, sicherheitsrelevante Probleme zu erkennen und anzugehen. Von unseren Vertragspartnern erwarten wir ein ebenso strenges Vorgehen. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden ist uns auch ausserhalb der Arbeitszeiten wichtig. Daher bieten wir preisreduzierte Sicherheitsausrüstungen und Geräte für Freizeit und Sport an. Ziele und Resultate Hinsichtlich des negativen Trends bei Arbeitsunfällen in den beiden vorangegangenen Jahren haben wir unsere Vorbeugungsmassnahmen intensiviert. Mit 352 Arbeitsunfällen ist die Roche-Unfallrate (RAR) 2013 gegenüber dem Vorjahr um 20% signifikant gesunken. Die Zahl verloren gegangener Arbeitstage hingegen stieg um 4,8% gegenüber Tagen im Jahr Roche Türkei: Umweltbelastung reduziert 2013 wurde die türkische Konzerngesellschaft als erstes Pharma-Unternehmen des Landes im Rahmen des «Green Office»- Programms vom «World Wildlife Fund» zertifiziert, nachdem die Belegschaft aktiv Massnahmen zur Senkung der von ihren Arbeitsplätzen ausgehenden Umweltbelastung ergriffen hatte. Dies war die erste Zertifizierung eines pharmazeutischen Unternehmens in der Türkei. Einsparung von jährlich Pappbechern durch Anschaffung von 300 wiederverwendbaren Bechern; Entfernung von 13 Wasserspendern; Installation von 27 Lichtschaltern, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden; Pflanzung von Setzlingen im Waldgebiet von Roche in Ç e ş m e. Insgesamt wurden für die Zertifizierung als «Grünes Büro» 59 Massnahmen umgesetzt, darunter: Optimierung der Linienführung der Shuttlebusse für die Belegschaft, wodurch sich die Fahrstrecke um 19,8% verkürzt und jährlich mehr als Kilogramm Kohlendioxidemissionen vermieden werden; Verringerung des Papierverbrauchs im Büro um 10%, wodurch jährlich Bögen Papier eingespart werden; 114 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

119 2012. Unter Berücksichtigung der um 10,7% gestiegenen Anzahl gesamthaft geleisteter Arbeitsstunden ist die RAR um 5,4% auf 0,068 gesunken. Angesichts des sehr niedrigen Niveaus der RAR können bereits einzelne Unfälle mit langen Ausfallzeiten deutliche Schwankungen zur Folge haben. Ökobilanz Sämtliche Angaben in Umweltbelastungspunkten Die Zahl der 2013 gemeldeten berufsbedingten Erkrankungen ist auf 129 gesunken, die Anzahl der verloren gegangenen Arbeitstage ging von im Jahr 2012 auf zurück. Im Ergebnis hat sich die Roche-Berufskrankheitsquote um 22% auf 0,014 verringert. Primärenergie In Bezug auf Ursachen der Arbeitsunfälle und Krankenstand ist die Situation nahezu gleich, die Mehrheit der 2013 gemeldeten Fälle war auf Ausrutschen und Stürze bzw. wiederholte Überbelastung zurückzuführen. Leider haben wir auch einen Verkehrsunfall zu verzeichnen, bei dem ein Mitarbeitender im Rahmen der Ausübung seiner Tätigkeit in Italien ums Leben gekommen ist. Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitenden Rohmaterial Wasser Emissionen in die Luft Basis Roche-Unfallrate 0,068 0,072 0,067 0,065 Roche-Berufskrankheitsrate 0,014 0,018 0,025 0,014 Arbeitsunfälle (Anzahl) Berufskrankheiten (Anzahl) Arbeitsunfälle mit Todesfolge Arbeitsunfälle pro 1 Million Arbeitsstunden 2,11 2,92 2,67 2,97 Ressourceneffizienz und Umwelt Unser Engagement Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist Kernelement unserer Strategie im Bereich Umweltschutz. Bei der Erforschung und Produktion pharmazeutischer und diagnostischer Produkte sind wir von Rohstoffen, Brennstoffen und Wasser abhängig. Dabei sind wir uns der unternehmerischen Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft voll und ganz bewusst und setzen uns für eine effizientere Nutzung natürlicher Ressourcen ein. Auf diese Weise vermindert sich die Mülldeponie Umweltbelastung je Mitarbeitenden 2013: 6,44 Millionen Belastungspunkte Produkte von Roche Abwasser Umweltbelastung durch Roche, was wiederum sowohl unseren Zielgruppen als auch der Gesellschaft durch Senkung der Treibhausgasemissionen und Minderung sonstiger Umweltund Gesundheitsrisiken zugutekommt. Dieses Engagement zahlt sich für unser Unternehmen auch wirtschaftlich aus. Durch die Verwendung grüner Technologien und Dienstleistungen und den Übergang zu nachhaltigen Energie- und Recyclingsystemen können wir unsere Kosten für Energie und für Rohstoffe senken, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit steigern und Arbeitsplätze schaffen, wovon wiederum die Gesellschaft profitiert. Mit zunehmender Unabhängigkeit von nichterneuerbaren Ressourcen ist Roche auch weniger anfällig für Versorgungsengpässe und schwankende Marktpreise. Unser Unternehmen stellt hochwertige Produkte mit relativ geringem Energieeinsatz her. Mit einem Energieverbrauch von Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

120 Effiziente Kühlung und emissionsfreie Heizung Litern Heizöl einsparen und eine Reduzierung des CO 2 -Ausstosses von rund 820 Tonnen erreichen. Wie können ein Rechenzentrum effizient gekühlt und parallel Nachbargebäude ressourcenschonend geheizt werden? Ende 2012 wurde eine Wärmepumpe mit einer Leistung von 600 Kilowatt bei Roche Kaiseraugst, Schweiz, installiert. Sie nutzt die Abwärme des Rechenzentrums, um das Heizwasser für acht Büro- und Laborgebäude auf 55 Grad Celsius zu erhitzen. Diese Technologie liefert etwa 80% der erforderlichen Heizleistung für die Gebäude, in denen etwa Mitarbeitende tätig sind. Hiermit werden wir jährlich Energie im Äquivalent von ungefähr 0,288 Terajoule pro einer Million Franken Umsatz ist Roche im Vergleich mit anderen Pharma-Firmen und Branchen gut positioniert. Gleiches gilt für unsere CO 2 -Emissionen. Im Rahmen unseres Engagements für nachhaltige Entwicklung setzen wir proaktiv auf den Einsatz moderner, nachhaltigerer Technologien und Prozesse, um die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt zu minimieren. Ökobilanz Für die Ökobilanz haben wir uns das konzernweite Ziel gesetzt, bis 2020 die Werte von 2010 um 15% zu unterschreiten. Dies erlaubt es den Führungsteams an jedem Standort, vor Ort eigene, auf ihre konkreten Bedingungen zugeschnittene Strategien und Ziele im Hinblick auf die Reduzierung ihrer Umweltbelastung festzulegen. Die Ökobilanz von Roche erfasst den Verbrauch von Energie und Ressourcen sowie die aus unseren Aktivitäten resultierenden Emissionen und Abfallmengen. Somit beschreibt sie die gesamten Umwelteinflüsse unserer Geschäftstätigkeit. Durch die Zuordnung von Umweltbelastungspunkten für ökologisch relevante Messgrössen wie Verbrauch von natürlichen Rohstoffen sowie Abgaben von Schadstoffen an Luft, Wasser und Boden erhalten wir einen Überblick darüber, in welchem Masse wir das Ökosystem der Erde belasten. Die Punkte werden addiert und zur Mitarbeiterzahl ins Verhältnis gesetzt (in Millionen Umweltbelastungspunkten), sodass wir die Auswirkungen auf die Umwelt pro Mitarbeitendem überwachen können. Unsere Gesamtumweltbelastung je Mitarbeitenden reduzierte sich leicht von 6,45 auf 6,44 im Jahr Dieser Rückgang hätte deutlicher sein können, aber unsere beiden grossen Biotech-Anlagen in Oceanside und Vacaville, beide USA, berichteten ihre Phosphoremissionen erstmals bzw. nach einem längerem Produktionsstillstand in Vacaville auf der Basis der Gesamtmenge der verwendeten Phosphorsäure. Unsere Verbesserung bei der Abfallvermeidung, ein leichter Rückgang beim Wasserverbrauch und eine Erhöhung der Anzahl der Mitarbeitenden hatten einen positiven Effekt auf unsere Umweltbelastung. Während der Gesamtbedarf an Rohmaterialien stieg, konnte die Rohmaterialeffizienz (kg verbrauchter Rohmaterialen je kg hergestellter Produkte) um 11,1% verbessert werden. Ökoeffizienzrate Ziel des Konzepts der Ökoeffizienz ist es, Umweltschäden zu minimieren und gleichzeitig die Effizienz der Produktionsprozesse im Unternehmen zu maximieren. Dies kann durch Verringerung des Einsatzes von Energie, Rohstoffen und Wasser, die Verminderung gefährlicher Emissionen oder Nebenprodukte sowie die Erhöhung der Wiederverwertung geschehen. Wir messen und überwachen unsere Ökoeffizienz anhand der «Eco-Efficiency Rate» (EER). Die EER drückt das Verhältnis des Umsatzes zu den Umweltaufwendungen und Umwelt belastungspunkten aus (nach der Formel Verkäufe [Umweltaufwendungen Umweltbelastungspunkte] gemäss der Methode des Schweizerischen Bundesamtes für Umwelt [BAFU]). Dementsprechend verbessert sich die Ökoeffizienz, wenn die Verkäufe zunehmen, die Umweltaufwendungen 116 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

121 konstant bleiben und die Belastungen für die Umwelt reduziert werden. Ökoeffizienzrate EER Verkäufe (in Millionen CHF) Aufwand für Umwelt (in Millionen CHF) Schadschöpfung (in 10 6 Umweltbelastungspunkten) EER ( 1 000) 0,339 0,565 0,539 0,414 Wir bemühen uns, unsere Ökoeffizienz durch Senkung des Material- und Energieverbrauchs, des Abfallaufkommens sowie durch den Einsatz erneuerbarer Ressourcen zu erhöhen. Im Jahr 2013 ging unsere EER um 40% zurück, primär infolge des Anstiegs der Investitionen für Umweltschutz um 57% und eines Anstieges der Umweltbelastungspunkte um 9,3%. Zusätzlich zu den in Umweltprojekte investierten 231,9 Millionen Franken haben wir 405,9 Millionen Franken für Sicherheit und Security sowie Operationelles ausgegeben. Insgesamt lagen unsere Aufwendungen für SGU-Massnahmen im Jahr 2013 somit bei 637,8 Millionen Franken gegenüber 413,2 Millionen Franken im Vorjahr. Zum Teil sind diese höheren Auf wendungen durch die Aufstockung der Beschäftigten im SGU- Bereich um 0,6% sowie das vermehrte Angebot an Sicherheitsmassnahmen und medizinischen Dienstleistungen bedingt. Zudem wurde eine Wasseraufbereitungsanlage erneuert. Energiemanagement Roche setzt sich für eine sinnvolle Verringerung der von den geschäftlichen Aktivitäten ausgehenden Umweltbelastungen ein, um einen Beitrag zu einem nachhaltigen Energiesystem der Zukunft zu leisten. Damit diese Vision Realität wird, implementieren wir an unseren Standorten Verfahren zur Steigerung der Ökoeffizienz und Aktionspläne zur Einsparung von Energien. Diese beinhalten innovative Technologien sowie eine laufende Modernisierung unserer Infrastruktur zur Verbesserung der Energieeffizienz. Wir stellen auf energieeffiziente Anlagen sowie Hybrid- oder Diesel-Kraftfahrzeuge um und hinterfragen Geschäftsreisen kritisch. Wir organisieren Arbeitsabläufe neu; dabei handelt es sich jedoch um komplexe Aufgaben in stark regulierten, genehmigungspflichtigen Anlagen. Weiterhin konzentrieren wir unsere Bemühungen auf die kontinuierliche Umstellung auf erneuerbare Energien. Heute stammen rund 90% des Energieverbrauchs von Roche aus fossilen Brennstoffen, das heisst aus nichterneuerbaren Energiequellen wie Kohle, Öl und Erdgas. Dadurch erzeugen wir Treibhausgase, vor allem Kohlendioxid, und andere Abfallprodukte, die zum Klimawandel und zur Luftverschmutzung beitragen. Unser Ziel ist es, beim weiteren Ausbau unserer globalen Geschäftstätigkeit die Energie möglichst effizient einzusetzen, den Energieverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu forcieren. Energieintensität und Energieverbrauch Roche arbeitet aktiv an der Senkung der Energieintensität (Energieverbrauch pro Mitarbeitendem) sowie der Sicherung des Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen. Energieeinsparungen nützen der Umwelt, da sie helfen, Luftverschmutzungen und Emissionen von Treibhausgasen zu vermindern, aber auch Roche, indem sie Kosten sparen und sich positiv auf den Ruf des Unternehmens auswirken. Darüber hinaus sichert ein effizienter Energieeinsatz die Kontinuität des Geschäfts sowie eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen. In diesem Zusammenhang verfolgen wir zwei Ziele: Einerseits wollen wir die Energieintensität in Gigajoule (GJ) pro Mitarbeitendem bis 2020 gegenüber 2010 um 20% reduzieren. Bis etwa 2050 streben wir dann eine Senkung des Energieverbrauchs pro Mitarbeitendem um etwa die Hälfte gegenüber dem Niveau von 2005 an. Andererseits planen wir, den Anteil erneuerbarer Energieträger an unserem Gesamtenergieverbrauch bis 2020 auf 20% zu steigern. Die Fortsetzung unseres verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen führte trotz des starken Wachstums von Roche zu: 0,3% Anstieg des Energieverbrauchs (Gas, Heizöl, Abfallentsorgung, Strom) in Gebäuden und ortsfesten Anlagen; 0,1% Anstieg des Kraftstoffverbrauchs der Fahrzeugflotte; 10,9% Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger auf 9,8% des Gesamtverbrauchs. Bei den Geschäftsreisen waren unsere Energiesparmassnahmen 2013 weniger erfolgreich: Der flugreisebedingte Energieverbrauch stieg um 6,3% auf insgesamt 19,8% unseres Energieverbrauchs. Vielfältige Initiativen in diesem Bereich konnten die Folgen der Globalisierung nicht kompensieren. Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

122 Energieverbrauch nach Energieträgern Energieverbrauch in Terajoule 35,8% Erdgas 29,5% Elektrischer Strom 3,7% Fernwärme 19,8% Geschäftsreisen (Flüge) 0,8% Abfall 1,8% Heizöl 8,6% Kraftstoffverbrauch der firmeneigenen Fahrzeugflotte Bei einem höheren Personalbestand stieg unsere Energieintensität 2013 um 7%. Während der Gesamtenergieverbrauch um 1,4% anstieg, konnten wir dennoch mit einer Senkung des Energieverbrauchs von 147 GJ pro Mitarbeitendem das für 2013 gesetzte Ziel von 156 GJ je Person übertreffen. Wie das Ressourcenmanagement verbessert werden kann, zeigt das Beispiel am Standort Genentech in San Francisco, USA. Der Standort nahm an der «US Green Building Council s Best Building Challenge» teil und verpflichtete sich, bei fünf Gebäuden innerhalb von zwei Jahren jeweils 20% Energie, Wasser und Abfall je Mitarbeitenden einzusparen. Alle fünf Gebäude zusammen genommen konnten dieses Ziel bereits bis Ende 2013 erreichen. Energieverbrauch insgesamt Energieverbrauch insgesamt pro Million CHF der Verkäufe 0,288 0,292 0,314 0,305 Energieverbrauch insgesamt pro Mitarbeitendem 0,147 0,158 0,164 0,176 Emissionen in die Luft Unser Schwerpunkt liegt auf der Vermeidung bzw. Verminderung von Schadstoffen sowie der Emissionskontrolle der verbleibenden Schadstoffe entsprechend unserer Ökobilanzziele. Insgesamt wollen wir unsere Emissionen auf dem in den letzten Jahren erreichten niedrigen Niveau halten. Im Rahmen unserer Emissionsstrategie verfolgen wir an unseren Produktionsstandorten ein kontinuierliches Verbesserungsprogramm. Durch Rauchgasreinigung reduzieren wir den Ausstoss von Stickoxiden und Schwefeldioxid; zur Senkung des Ausstosses flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) kommen verschiedene Verbrennungs- und Gefrierverfahren zum Einsatz, die sich zudem günstig auf den Energieverbrauch auswirken können. Anteil erneuerbarer Energie Aktuelle Daten und Ziel für 2020 Die von Roche-Standorten abgegebenen Emissionen in die Luft sind sehr gering, sodass die im Jahr 2013 zu beobachtenden Schwankungen neuen Prozessen oder Massnahmen sowie dem Zeitpunkt der Probenentnahme zuzuordnen sind. 94,4% 91,4% 91,0% 90,2% 80% Emissionen in die Luft in Tonnen 5,6% 8,6% 9,0% 9,8% 20% VOCs Feinstaub Stickoxide Nichterneuerbar Erneuerbar Schwefeldioxid Emissionen von Treibhausgasen Da die Treibhausgasemissionen (THG) von Roche aus der Umwandlung und dem Einsatz von Energie resultieren, gilt unser Energieeffizienzziel auch für THG-Emissionen. Hier streben wir eine Verringerung um 20% bis 2020 gegenüber den Werten von 2010 an, gemessen in Tonnen pro Mitarbeitendem. Weitere Minderungen erwarten wir aus dem Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger. Mit Energie- 118 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

123 Wasser speichern An unserem Standort in Hillsboro in Oregon, USA, wollen wir mit einem geplanten Projekt jährlich rund Kubikmeter Wasser einsparen. Wir werden den Wasserverbrauch für Aussen anlagen durch das Einbringen von Kristallen aus hochabsorbierendem Polymer in den Boden reduzieren. Die Kristalle binden Feuchtigkeit und geben diese nach Bedarf wieder an den Boden ab. Sie werden bei Neubepflanzungen oder während der Bodenbearbeitung in die Beete eingebracht, verringern den Oberflächenabfluss von Wasser aus Bewässerungsanlagen und Regenwasser und senken damit die Bewässerungskosten. sparmassnahmen zur Senkung des Brennstoffverbrauchs für Heizung, Kühlung und den Betrieb unserer Standorte ist es uns gelungen, die THG-Emissionen im Berichtsjahr um 7,3% auf 10,94 Tonnen pro Mitarbeitendem zu senken. Mit ihren Transporten tragen all unsere Logistikdienstleister zu den Emissionen bei. Zur Verringerung unserer CO 2 -Umweltbelastung durch Transporte müssen wir alle in unsere CO 2 - Bilanz eingehenden Emissionen kennen. Deshalb haben wir 2013 zur Erfassung der für die Emissionskontrolle notwendigen Daten in einer Datenbank ein softwarebasiertes IT-Tool für die Berechnung unserer konzerninternen Transporte und Direktlieferungen entwickelt, und zwar auf der Grundlage eines einheitlichen Standards für alle unsere Logistikdienstleister. Durch ihre Zertifizierung hat die Gesellschaft Bureau Veritas die Konformität dieses Standards mit den in der EU (ISO-Norm 16258) geltenden Richtlinien bestätigt. Emissionen von Treibhausgasen CO 2 -Äquivalent Emissionen insgesamt (in Millionen Tonnen) Emissionen insgesamt pro Million CHF der Verkäufe (in Tonnen) 21,60 22,06 24,23 22,69 All unsere Transporte werden unabhängig vom Beförderungsmittel als Einzeltransporte erfasst, was es uns ermöglicht, Emissionstreiber zu identifizieren und gezielt an Verfahren zur Emissionssenkung zu arbeiten. Eine weitere Initiative von Roche zur Minderung der Treibhausgasemissionen konzentriert sich auf halogenierte Kohlenwasserstoffe, die in Kühlanlagen zum Einsatz kommen und über einen langen Zeitraum in der Atmosphäre verbleiben können. Seit 2004 haben wir bei der Verringerung des Ausstosses halogenierter Kohlenwasserstoffe bedeutende Fortschritte erzielt. Es ist uns gelungen, den Einsatz von Halonen vollständig zu beenden und die Verwendung vollhalogenierter Verbindungen um 90% einzuschränken, mit Ausnahme der Standorte von Genentech und Ventana, die später mit den Reduktionsprogrammen begonnen haben und entsprechend spätere Zieltermine haben. Halogenierte Kohlenwasserstoffe in Tonnen Bestand 176,4 172,1 181,9 205,2 Emissionen 3,7 2,6 3,8 3,8 Infolge jüngster Akquisitionen sowie durch den Mangel an Alternativen in einigen Ländern bedingt, ist die komplette Eliminierung halogenierter Kühlmittel bis 2015 unrealistisch geworden. Wir werden dennoch weiterhin Alternativen prüfen und mit Herstellern von Kühlanlagen an weiteren Reduzierungen arbeiten. Es ist unser Ziel, alle halogenierten Kühlmittel bis 2015 an allen Roche-Standorten und bis 2022 an den Standorten kürzlich integrierter Unternehmen (Genentech, Ventana, USA) um 90% zu reduzieren. Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

124 Wassermanagement Die zuverlässige Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Wasser ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Geschäftstätigkeit, da es in nahezu allen chemischen, biotechnischen, pharmazeutischen und diagnostischen Produktionsprozessen als Reagenz-, Lösungs-, Reinigungs- oder Kühlmittel beteiligt ist. Global gesehen führt schlechte Wasserqualität für die pharmazeutische Industrie zu höheren Aufwendungen für die Wasseraufbereitung und zu grösseren Verunreinigungsrisiken für ihre Produkte. Zudem wird Wasser auch als Energieträger in Kühl- und Heizungsanlagen eingesetzt. Mit einer Schadstoff-Eliminierungsrate von mehr als 90% arbeiten unsere Abwasseraufbereitungsanlagen bereits heute sehr effizient. Unser Ziel ist es, die Wasserbelastung durch folgende Massnahmen weiter zu verringern: Reduzierung der Einleitung toxischer und biologisch schwer abbaubarer Substanzen und Schwermetalle; Verminderung des Abwasseraufkommens; Behandlung oder Vorbehandlung der Abwässer, zum Bei spiel mit Ozon, für nicht oder biologisch nur schwer abbaubare Schadstoffe. Wasserverbrauch und -abgabe Unser Ansatz Zur Sicherung eines effektiven Wassermanagements werden an Standorten im Konzern Programme zur Senkung des Verbrauchs und zur Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Wasser entwickelt bzw. umgesetzt. Wir sind der Meinung, dass wasserwirtschaftliche Fragen am wirksamsten vor Ort geregelt und überwacht werden können. Deshalb geben wir keine konzernweiten Mengenziele vor, vielmehr setzen sich unsere Standorte lokale Ziele. Wir unterstützen jedoch die globalen Bemühungen zur Förderung des Wasserschutzes, zum Erhalt der Wasserressourcen und zur Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser. Langfristig arbeiten wir an der Reduzierung unseres Wasserverbrauchs, das spiegelt sich in unserem globalen Ziel wider, die Ökobilanz bis 2020 um 15% gegenüber 2010 zu verbessern. Weiterhin planen wir, die Toxizität unseres Abwasseraufkommens bis 2020 gegenüber den Ausgangswerten von 2015 um insgesamt 10% zu senken. Inzwischen arbeiten wir weiter an der Untersuchung zuverlässiger Leistungsindikatoren und Messverfahren zur Ermittlung der Ausgangswerte dieser Belastung. Über die Hälfte des Wassereinsatzes erfolgt in Kühlkreisläufen. Obwohl dabei keine chemischen Verunreinigungen auftreten, wird dieses Wasser untersucht, bevor wir es wieder an die Umwelt abgeben. Das restliche Wasser wird in Ab - wasseraufbereitungsanlagen behandelt und erst danach in Wasserläufe eingeleitet. Ziele und Resultate Wir erfassen die ins Wasser abgegebenen organischen Schadstoffe mit dem TOC-Wert (Total Organic Carbon, gesamter organischer Kohlenstoff) nach Behandlung in der Abwasseraufbereitungsanlage. Nur wenn alle einschlägigen Umweltbestimmungen einschliesslich Vorbehandlungsauflagen erfüllt sind, werden Abwässer und Schadstoffe von uns in die Umwelt abgegeben. Wasserentnahme (in Millionen Kubikmeter) 19,7 19,8 20,4 19,6 Wasserverbrauch (in Millionen Kubikmeter) 3,5 3,0 3,3 3,6 In Kläranlagen eingeleitete Abwässer (in Millionen Kubikmeter) 5,4 5,6 5,7 6,3 Nach Behandlung in Gewässer eingeleitete organische Stoffe (in Tonnen) Nach Behandlung in Gewässer eingeleitete Schwermetalle (in Kilogramm) leiteten wir 5,4 Millionen Kubikmeter Abwässer in Aufbereitungsanlagen ein, was einen Austrag von 144 Tonnen organischer Substanzen zur Folge hatte. Im Hinblick auf das 2013 erzielte Wachstum ist dieser Anstieg geringfügig. Darüber hinaus wurden 178 Kilogramm Schwermetalle, die zum Grossteil aus Leitungssystemen ausgewaschen wurden, in Wasserläufe eingeleitet. Sauberes Wasser für alle Mitarbeitenden Roche ist bestrebt, einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des Wasserschutzes und zum Erhalt der Wasserressourcen zu leisten. Wir unterhalten Büros in vielen Teilen der Welt, in denen die Qualität des Wassers noch immer ein Problem darstellen kann. Daher ist es wichtig, allen Mitarbeitenden Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern unterzeichnete Roche die WASH-Initiative «Access to Safe Water, Sanitation and Hygiene Implementation at the Workplace» und verpflichtete sich damit, allen Mitarbeitenden an allen Standorten des Unternehmens Zugang zu sauberem 120 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

125 Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Die Initiative wurde vom Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung mit Sitz in Genf ins Leben gerufen. Die Bereitstellung entsprechender Einrichtungen fördert die Gesundheit und die Produktivität der Mitarbeitenden. Abfallmanagement Wir übernehmen die Verantwortung für das gesamte Abfallvolumen aus allen Aktivitäten von Roche, auch für die in der Vergangenheit an unseren Standorten oder in Deponien abgelagerten Abfälle. Dabei lassen wir Deponien immer nur als letzte Form der Entsorgung zu, und selbst dann nur für inerte Materialien wie Schlacke oder Verbrennungsasche. Abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter lokaler Abfallbehandlungsanlagen nutzen wir für die Entsorgung ungefährlicher allgemeiner Abfälle mitunter behördlich zugelassene Deponien. Ziele und Resultate Das Abfallaufkommen ist ein Parameter, der in unsere Ökobilanz einfliesst. Somit sind unsere Ziele in Bezug auf die Verringerung von Abfällen Teil der Zielsetzung, die Konzernökobilanz bis 2020 gegenüber 2010 um 15% zu verbessern. Zwar halten wir an Abfallminderungszielen für einzelne Standorte fest, verzichten aber aufgrund der insbesondere durch Bauschutt und Abrissmassnahmen verursachten erheblichen jährlichen Schwankungen auf ein Konzernziel. Die Produktion pharmazeutischer und diagnostischer Produkte unterstützte das starke Wachstum von Roche, dies führte zu einem Anstieg von Chemieabfällen um 20%. Gleichzeitig konnte das Aufkommen von allgemeinem Abfall um 16,3% gesenkt werden. Als ehemaliger Nutzer der Kesslergrube, einer Deponie in Grenzach-Wyhlen, Deutschland, hat Roche eine Sanierung initiiert. Darüber hinaus analysieren wir unterschiedliche Sanierungsoptionen für unseren ehemaligen Standort Belleville in New Jersey. An unserem Standort Nutley in New Jersey, beide USA, läuft derzeit ein umfangreiches vierstufiges Sanierungsprojekt, das Ende 2015 abgeschlossen sein soll. Abfälle in Tonnen Allgemeines Abfallaufkommen Allgemeines Abfallaufkommen pro Million CHF Umsatz 0,47 0,58 0,57 0,57 Aufkommen Chemiabfälle Aufkommen Chemieabfälle pro Million CHF Umsatz 0,66 0,56 0,70 0,61 Security: ein Grundanliegen Die Sicherheit unserer Belegschaft, unserer Vermögenswerte und unserer unternehmenskritischen Daten sowie der Schutz der Integrität unserer Marken und Produkte sind Grundanliegen von Roche. Dabei liegt der Schwerpunkt in allen Sicherheitsbelangen auf vorbeugenden Massnahmen. Die Kampagne zur Informationssicherheit, die 2012 für Mitarbeitende im Bereich Forschung und Entwicklung (F + E) initiiert worden war, wurde 2013 in unseren F + E-Abteilungen abgeschlossen. Ein Team aus Fachleuten der globalen Funktionen Security, Marktanalyse, Recht und IT informierte insgesamt Mitarbeitende an acht verschiedenen Standorten darüber, wie jeder Einzelne das Risiko des Verlusts oder Diebstahls unternehmenskritischer Daten erheblich reduzieren kann. Ein weiterer sicherheitsrelevanter Schritt war die Einführung eines globalen Sicherheitsprogramms in der Logistik der Division Pharma. Ziel ist eine systematische Verbesserung des Schutzes unserer Produkte während des Transportes oder der Lagerung in eigenen oder fremden Lagerkapazitäten vor Manipulation oder Diebstahl. Ein kleines Team, dem auch Sicherheitsexperten verschiedener Standorte angehörten, erarbeitete unter der Leitung von Global Pharma Supply Chain konzernweit verbindliche Richtlinien und Instrumente zur Risikobewertung und -reduzierung sowie zur Berichterstattung über diesbezügliche Vorkommnisse. Das Programm wird 2014 an den Roche-Standorten umgesetzt werden. Roche ist auch Ziel krimineller Angriffe auf Produkttransporte, hauptsächlich in Ländern Lateinamerikas und in Italien. Ein dritter Sicherheitsfokus für 2013 wurde beim nordamerikanischen Sicherheitsworkshop in San Francisco, USA, gesetzt. Sicherheitsverantwortliche aller Standorte in den USA und in Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

126 Kanada analysierten Herausforderungen und beste Vorgehensweisen bezüglich drei Haupt themen in dieser Region: Gewalt am Arbeitsplatz, Transportsicherheit und Schutz der Standorte. Pharmazeutische Substanzen in der Umwelt Medikamentenrückstände aus drei Quellen Pharma-Produktion Patient Wir reagieren auf Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen pharmazeutischer Substanzen auf die Umwelt, indem wir unsere Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachten. Damit verfolgen wir zwei Ziele: das Ökosystem zu schützen und unser Unternehmen vor möglichen langfristigen finanziellen Folgen und vor Reputationsschäden zu bewahren. Abwasseraufbereitung Ausscheidungen der Patienten falsche Entsorgung Spuren pharmazeutischer Wirkstoffe können auf verschiedenen Wegen in die Umwelt gelangen: durch den Produktionsprozess, die unsachgemässe Entsorgung nichtverwen deter Medikamente oder infolge des normalen Arzneimittelgebrauchs durch die Patienten über natürliche Prozesse. Letzterer gilt allgemein als wichtigste Ursache. kommunale Kläranlagen Müll Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass das Vorhandensein der resultierenden geringen Rückstände in Oberflächen-, Grundund Trinkwasser keine Gefahr für Menschen darstellt. Die Risiken für im Wasser lebende Tiere werden höher eingeschätzt: Wissenschaftliche Studien konnten bisher keine unmittelbaren Effekte infolge der Exposition niedriger Konzentrationen dieser Wirkstoffe nachweisen. Weitere Studien zur Beurteilung von Langzeiteffekten werden jedoch derzeit durchgeführt. natürlicher Wasserkreislauf Deponie Bei der Konzeption unserer Produktionsstandorte achten wir darauf, die Gefahr, dass pharmazeutische Wirkstoffe ins Abwasser gelangen könnten, so gering wie möglich zu halten. Zudem unterstützen wir Programme zur Rücknahme abgelaufener Medikamente und setzen uns aktiv für die Verhinderung des Eintritts unserer Produkte in die Umwelt ein, indem wir: abgelaufene oder nicht mehr benötigte Produkte vom Handel und von anderen Beteiligten in der Lieferkette zurücknehmen und hierfür finanzielle Anreize setzen; dafür sorgen, dass zurückgeführte pharmazeutische Produkte und pharmazeutische Abfälle in Verbrennungsanlagen und nicht auf Deponien entsorgt werden; bei allen neuen Medikamenten den Behörden Umweltverträglichkeitsprüfungen vorlegen. Trinkwasseraufbereitung Trinkwasser In der Umwelt festgestellte pharmazeutische Rückstände stammen aus drei Quellen: zu einem sehr geringen (auf rund 2% geschätzten) Teil aus Emissionen am Produktionsstandort, zu einem etwas höheren Anteil (3 bis 8%) aus der mangelhaften Entsorgung ungenutzter Medikamente und zu etwa 90% aus den Ausscheidungen von Patienten ( pdf/pharmaceuticals_in_the_environment_aesgp.pdf). 122 Roche Geschäftsbericht 2013 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz

127 Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Roche Geschäftsbericht

128 Zugang zu Arzneimitteln sicherstellen 124 Roche Jahresbericht 2013 Innovation zugänglich machen

129 USA Wichtigste Fakten Die USA haben kein einheitliches Gesundheitssystem Schätzungen zufolge werden 2016 rund 26 Millionen Menschen in den USA ohne Krankenversicherungsschutz sein Seit das erste Produkt von Genentech im Jahr 1985 zugelassen wurde, hat das Unternehmen kostenfrei Medikamente im Wert von mehr als 3,5 Milliarden Dollar an Patienten abgegeben, die nicht krankenversichert waren oder bei denen die Kostenübernahme abgelehnt wurde Nichtversicherten Zugang zu benötigten Medikamenten gewähren Die «Genentech Access to Care Foundation» (GATCF) wurde gegründet, um Patienten ohne Krankenversicherung oder Kostenübernahme durch Versicherungen dabei zu unterstützen, Medikamente von Genentech kostenlos zu erhalten. Voraussetzung ist, dass sie bestimmte finanzielle und medizinische Kriterien erfüllen. In den USA werden jährlich rund Patienten von der Stiftung unterstützt. Innovation zugänglich machen Roche Geschäftsbericht

130 Nach der Gründung vor 117 Jahren hat sich Roche im Laufe der Jahre als führendes forschungsorientiertes Unternehmen auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics spezialisiert 126 Roche Geschäftsbericht 2013

131 CORPORATE GOVERNANCE Roche fühlt sich gegenüber allen Zielgruppen verpflichtet. Als Grundlagen für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Verpflichtung gegenüber allen Zielgruppen beinhalten unsere Corporate-Governance-Prinzipien eine auf nachhaltige Wertschöpfung und Innovation ausgerichtete Geschäftstätigkeit, eine der anerkannten Corporate Governance entsprechende Unternehmensführung und eine transparente Informationspolitik. ENTSCHÄDIGUNGS- BERICHT Der Unternehmenserfolg wird wesentlich von der Qualität und dem Engagement aller Mitarbeitenden bestimmt. Diese Überzeugung bildet die Basis für unsere Richtlinien und das System einer leistungsbezogenen Entschädigungspolitik. Roche Geschäftsbericht

132 Corporate Governance Corporate Governance Roche fühlt sich gegenüber allen Zielgruppen verpflichtet. Als Grundlagen für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Verpflichtung beinhalten unsere Corporate-Governance- Prinzipien eine auf nachhaltige Wertschöpfung und Innovation ausgerichtete Geschäftstätigkeit, eine der anerkannten Corporate Governance entsprechende Unternehmensführung und eine transparente Informationspolitik. Ein starker Verwaltungsrat, der die Interessen der Aktionäre und aller anderen Zielgruppen wahrnimmt, sowie ein professionelles und integres Management sind von grösster Bedeutung wurde Roche im fünften Jahr in Folge vom Dow Jones Sustainability Index (DJSI) zum nachhaltigsten Unternehmen (Group Leader) innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche ernannt. Nachhaltigkeit ist ein integrierter Bestandteil unseres Geschäfts. Die Auszeichnung reflektiert unser Engagement, ethisch korrekt und verantwortungsbewusst zu handeln und langfristig Werte für unsere Zielgruppen zu schaffen. Der Corporate-Governance-Bericht erläutert die Strukturen, Prozesse und Regeln, die Roche einer gut funktionierenden Governance zugrunde legt. Dabei erfüllt Roche sämtliche für die Corporate Governance relevanten Bestimmungen, hält sich insbesondere an bestehende Gesetze, die Richtlinien (bzw. deren Kommentare) der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange sowie an den Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance des Verbandes der Schweizer Unternehmen «economiesuisse». Die vorhandenen internen Grundlagen unseres Unternehmens, insbesondere die Statuten und das Organisationsreglement, berücksichtigen alle Grundsätze, welche die Leitung und Überwachung unseres Unternehmens im Sinne einer guten Corporate Governance inklusive der dazu notwendigen «checks and balances» sicherstellen. 1 Der gedruckte Geschäftsbericht wird mit gezielten Verweisen auf den Internet-Auftritt von Roche ( kombiniert, um so den Leserinnen und Lesern sowohl eine Momentaufnahme zum Stichtag des Geschäftsberichts als auch einen jederzeit aktuellen Einblick in wichtige Informatio nen zur Corporate Governance unseres Unternehmens zu 1 ermöglichen. Im Geschäftsbericht sind die Informationen bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres festgehalten, während im Internet dauerhafte und kontinuierlich aktualisierte Informationen zu finden sind. Im Internet sind die Statuten, das Organisationsreglement sowie die Lebensläufe der Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder enthalten. Alle weiteren Details ersehen Sie aus dem anschliessenden Bericht. Verwaltungsrat An der 95. ordentlichen Generalversammlung der Roche Holding AG vom 5. März 2013 wurden die bisherigen Verwaltungsräte Pius Baschera, Paul Bulcke, William M. Burns, Chris toph Franz, DeAnne Julius, Arthur D. Levinson, Andreas Oeri, Peter R. Voser und Beatrice Weder di Mauro für die statutarische Amtsdauer von zwei Jahren wiedergewählt. Neu wurde Severin Schwan für die statutarische Amtsdauer von zwei Jahren in den Verwaltungsrat gewählt. Der Verwaltungsrat hat in seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Generalversammlung die Struktur seiner Verwaltungsratsausschüsse und die auf Seite 13 dargestellte Zusammensetzung der Mitglieder in den verschiedenen Ausschüssen festgelegt. Der Roche-Verwaltungsrat wird der am 4. März 2014 stattfindenden Generalversammlung vorschlagen, Christoph Franz zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates zu wählen. Chris toph Franz ist damit für die Nachfolge von Franz B. Humer nominiert, der an der Generalversammlung im März 2013 mitgeteilt hat, dass er 2014 für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung steht. Zudem hat sich William M. Burns entschieden, auf eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat zu verzichten. Der Verwaltungsrat dankt beiden Mitgliedern für ihren langjährigen wertvollen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens. Im Rahmen der Umsetzung der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 4. März 2014 die Wiederwahl aller zur Wahl stehen- 128 Roche Geschäftsbericht 2013 Corporate Governance

133 den Verwaltungsräte für die Dauer von einem Jahr vor. Zugleich hat die Generalversammlung den Präsidenten des Verwaltungsrates, die Mitglieder des Entschädigungsausschusses sowie den unabhängigen Stimmrechtsvertreter zu wählen. Der Verwaltungsrat hat sich entschlossen, die erst 2015 zwingenden Vergütungsabstimmungen sowie die elektronische Fernabstimmung mittels Vollmachten und Weisungen an den unabhängigen Stimmrechtsvertreter erstmals bereits anlässlich der Generalversammlung vom 4. März 2014 einbzw. durchzuführen und die aufgrund der VegüV notwendigen Statutenanpassungen bereits 2014 der Generalversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen. Konzernleitung Per 2. April 2013 hat John C. Reed die Leitung von Roche Pharma Forschung und Frühe Entwicklung (pred) übernommen und berichtet als Mitglied der Erweiterten Konzernleitung an Severin Schwan. Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats- (inklusive Erstwahl) und Konzernleitungsmitgliedern befinden sich auf den Seiten 12 bis 15 bzw. auf Seite 130 «Verwaltungsrat und Konzernleitung». Informationen zur Corporate Governance 1 Konzernstruktur und Aktionariat Operativ ist Roche in zwei Divisionen unterteilt: Pharma und Diagnostics. Die Division Pharma umfasst folgende zwei Geschäftssegmente: Roche Pharma und Chugai, wobei Genentech als früheres drittes Segment in Roche Pharma integriert wurde. Die Division Diagnostics besteht aus vier Geschäftsbereichen: Diabetes Care, Molecular Diagnostics, Professional Diagnostics sowie Tissue Diagnostics. Der Geschäftsbereich Applied Science wurde per Ende 2013 aufgelöst und sein Produktportfolio in die übrigen Geschäftsbereiche der Division Diagnostics integriert. Die Geschäftstätigkeiten werden über lokale Roche- Konzerngesellschaften ausgeübt. Angaben zur Roche Holding AG und zu den wichtigsten Konzerngesellschaften (inklusive Firma, Kotierungsangaben, Sitz, Aktienkapital und Beteiligung) sind im Finanzbericht, Anmerkung 31 «Konzern- und assoziierte Gesellschaften» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 128), aufgeführt. Bedeutende Aktionäre sind im Finanzbericht in den Anmerkungen 21 und 30 «Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnendes Eigenkapital» und «Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seiten 95 und 126) und in Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Bedeutende Aktionäre» (Seite 169) aufgeführt. André Hoffmann, Vizepräsident des Verwaltungsrates, und Andreas Oeri, Mitglied des Verwaltungsrates und Vorsitzender des Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschusses, sind als Vertreter des bestehenden Aktionärspools im Verwaltungsrat bzw. in dessen Ausschüssen tätig und beziehen das im Entschädigungsbericht auf Seite 141 sowie im Finanzbericht in Anmerkung 30 «Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 126) und in Anmerkung 6 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder» (Seite 170) erwähnte Honorar. Weitere Beziehungen mit den im Aktionärspool vertretenen Aktionären bestehen nicht. Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen. Corporate Governance Roche Geschäftsbericht

134 2 Kapitalstruktur Die Kapitalstruktur ist im Finanzbericht im Anhang der Jahresrechnung der Roche Holding AG (Seite 168) dargestellt. Angaben dazu finden sich zudem in den Statuten der Roche Holding AG. 2 Veränderungen des Eigenkapitals werden im Finanzbericht im Anhang der Jahresrechnung der Roche Holding AG (Seite 169) im Detail dargestellt. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt Franken, eingeteilt in voll liberierte Inhaberaktien im Nominalwert von je 1 Franken. Für diese Inhaberaktien bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen. Das Stimmrecht kann nach Hinterlegung der Aktie frei wahrgenommen werden. Es besteht kein bedingtes oder genehmigtes Aktienkapital. Ausserdem bestehen Genussscheine (GS), die auf den Inhaber lauten. Diese GS bilden keinen Bestandteil des Aktienkapitals und haben kein Stimmrecht. Jeder GS hat den gleichen Anteil am Bilanzgewinn und an dem nach Rückzahlung des Aktienkapitals verbleibenden Liquidationsergebnis wie eine Aktie. Die GS und die damit verbundenen Rechte (inklusive der Sicherung ihrer Ansprüche) sind in 4 der Statuten der Roche Holding AG beschrieben. Angaben zu den ausgegebenen Kreditinstrumenten und Details zu den ausstehenden Anleihen finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 20 «Darlehen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 90). Angaben zu den Mitarbeiteroptionen finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 26 «Anteilsbasierte Vergütungspläne» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 109) inklusive detaillierter Angaben zum «Stocksettled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Plan», zum «Roche Restricted Stock Unit Plan», zum «Roche Performance Share Plan», zu «Roche Connect» sowie zum «Roche Option Plan». Ausser den Mitarbeiteroptionen gemäss Angaben im Finanzbericht, Anmerkung 26 «Anteilsbasierte Vergütungspläne» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche- Konzerns (Seite 109) und den im Zusammenhang mit den Kreditinstrumenten ausgegebenen Optionen hat Roche keine Optionen begeben. Das Aktienkapital ist weder von den Kreditinstrumenten noch von den Mitarbeiteroptionen betroffen. 3 Verwaltungsrat und Konzernleitung Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats- (inklusive Wahl und Amtszeit) und Konzernleitungsmitgliedern finden sich auf den Seiten 12 bis 15. Die Lebensläufe aller sowohl 2 article_of_incorporation.htm derzeitigen als auch ehemaligen Mitglieder (der letzten fünf Jahre) beider Gremien und weitere Informationen (inklusive Angaben zu Verwaltungsratsmandaten) sind im Internet laufend aktualisiert verfügbar. 3 Die Generalversammlung wählt die einzelnen Mitglieder des Verwaltungsrates gestaffelt und in Einzelwahl (siehe dazu 18 der Statuten der Roche Holding AG 4 sowie das Protokoll der 95. ordentlichen Generalversammlung der Roche Holding AG vom 5. März ). Ab 2014 werden neu alle Verwaltungsräte, der Präsident sowie die Mitglieder des Ver gütungsausschusses jährlich von der Generalversammlung gewählt. Mit Ausnahme von Franz B. Humer, William M. Burns, Arthur D. Levinson und Severin Schwan gehörte keiner der Verwaltungsräte in den drei der Berichtsperiode vorangegangenen Geschäftsjahren der Geschäftsleitung des Konzerns oder einer Konzerngesellschaft an. Die interne Organisation des Verwaltungsrates, die Kompetenzregelung zwischen Verwaltungsrat und Konzernleitung sowie die Aufgaben der Verwaltungsratsausschüsse und die Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Konzernleitung sind im Organisationsreglement 6 zusammengefasst. Die Organisation des Verwaltungsrates von Roche dient der Sicherstellung einer verantwortungsbewussten und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichteten Leitung des Konzerns. Der Verwaltungsrat der Roche Holding AG hat dazu einzelne Aufgaben an verschiedene Ausschüsse 7 delegiert, deren Zusammensetzung sowie Vorsitz per 31. Dezember 2013 auf Seite 13 dargestellt sind. Die Kompetenzen der einzelnen Ausschüsse sind im Organisationsreglement detailliert festgehalten. 8 Mit Ausnahme des Präsidiums werden alle Ausschüsse von einem unabhängigen Verwaltungsratsmitglied geleitet. Gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrates kann auf Verlangen eines jeden Verwaltungsratsmitgliedes eine Sitzung in Abwesenheit des Präsidenten einberufen werden. Bei Roche wird einmal pro Jahr ohne Anwesenheit des Präsidenten dessen Leistung durch den gesamten Ver- 3 board_of_directors.htm und executive_committee.htm 4 article_of_incorporation.htm 5 annual_general_meetings.htm 6 article_of_incorporation.htm 7 committees.htm 8 article_of_incorporation.htm 130 Roche Geschäftsbericht 2013 Corporate Governance

135 waltungsrat beurteilt. Diese Sitzung findet unter der Leitung eines der Vizepräsidenten statt. Als Teil eines Management-Informations-Systems wird der Verwaltungsrat monatlich über die wichtigsten Ereignisse, Verkaufszahlen usw. informiert. Er hat Zugriff auf eine elektronische Informationsplattform, welche die zeitgerechte Bereitstellung von Informationen an den Gesamtverwaltungsrat bzw. an die Verwaltungsratsausschüsse zusammen mit dem nachfolgend beschriebenen Kontrollsystem gewährleistet. Der Verwaltungsrat hat ein Kontrollsystem etabliert, das sowohl durch den Prüfungs- als auch durch den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss laufend überwacht wird und sich auf folgende Elemente abstützt: Bericht über operationelle und finanzielle Risiken (Risiko- Management-System) Roche hat ein System zur Erkennung und Beherrschung aller möglichen Geschäftsrisiken etabliert. Die Roche- Risikomanagement-Charta bestimmt den Rahmen und die Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement der Roche-Gruppe. Die Divisionen Pharma und Diagnostics und die globalen Funktionen nehmen mindestens einmal im Jahr eine formale Risikobewertung vor und müssen geeignete Risikomanagement-Pläne für ihre grössten Risiken erarbeiten. Diese Risikomanagement-Pläne werden laufend überwacht und Abweichungen werden in regelmässigen Leistungsgesprächen überprüft. Der konsolidierte Risikobericht der Roche-Gruppe inklusive Zielrisikoprofil wird von der Konzernleitung diskutiert und zusammen mit dem Geschäftsplan der Gruppe verabschiedet. Dieser wird auch dem Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates präsentiert. Der Risikomanagement- Prozess beinhaltet eine regelmässige Überprüfung mit Berichterstattung der Resultate an den Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates und an den Gesamtverwaltungsrat. Details zu Risikomanagement inklusive Risikofaktoren und Risikomanagement-Charta (siehe «Risk Management & Compliance») sind im Internet publiziert 9 und das finanzielle Risikomanagement ist im Finanzbericht ausdrücklich beschrieben. 10 Internes Kontrollsystem über die Finanzberichterstattung (siehe Seiten 145 und 148 des Finanzberichts) Interne Revision Group Audit rapportiert an den General Counsel, hat direkten Zugang zum Prüfungsausschuss des Verwal- tungsrates und informiert diesen regelmässig unter Bezugnahme auf laufende Aktivitäten und laufende Revisionsberichte. Der Chief Audit & Risk Advisory Executive nimmt, wie die externe Revision, an den Sitzungen des Prüfungsausschusses teil. Group Audit ist eine unabhängige Beurteilungsstelle, welche die Aktivitäten der Roche-Gruppe im Sinne einer Dienstleistung für das Management beurteilt und prüft. Der jährliche Auditplan, auf dem Schwerpunkte für das betreffende Jahr vermerkt sind (z.b. aufstrebende Märkte, Drittparteien-Management), wird vom obersten Management validiert und dem Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates vorgelegt. Die Roche-Gruppe engagiert sich für einen hohen Standard der internen Kontrolle ihrer weltweiten Operationen. Das Management ist für die Beurteilung des Geschäftsrisikos bezüglich aller Aspekte seiner operativen Tätigkeiten verantwortlich, und es obliegt ihm ferner, wirkungsvolle und effiziente Prozesse und Kontrollen bereitzustellen sowie die Konformität mit internen und externen Vorschriften zu gewährleisten. Mit der Durchführung operativer Audits ermittelt Group Audit die Reaktion des Managements auf die Risiken, mit denen die Geschäftsabläufe und -systeme behaftet sind, und beurteilt die Angemessenheit, Vollständigkeit und Effizienz der Prozesse und Kontrollen. Massnahmenpläne zur Umsetzung der nötigen Änderungen und Verbesserungen werden gemeinsam mit den Geschäftsbereichen/ auditierten Organisationen erarbeitet und bis zu ihrem Abschluss überwacht. Revisionsstelle, siehe Seite 133 Chief Compliance Officer und Compliance Officers in den Tochtergesellschaften, siehe Seite 134 Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzabteilung 11 Corporate Sustainability Committee 12 Science and Ethics Advisory Group (SEAG) für das Gebiet der Gentechnologie (seit 1999) 13 Die Konzernleitungsmitglieder werden zu den sie betreffenden Traktanden der Sitzungen des Verwaltungsrates eingeladen und berichten dem Verwaltungsrat persönlich. Bei Bedarf werden Mitglieder der Erweiterten Konzernleitung beigezogen. Die Verwaltungsratsausschüsse ziehen den Verwaltungsratspräsidenten und Mitglieder der Konzern leitung zur Berichterstattung bei. Die Verwaltungsratsausschüsse können unabhängige Gutachten beantragen oder Berater zuziehen. 9 risk_management_and_compliance.htm 10 Zusätzliche Angaben finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 29 «Risikomanagement» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns, Seite who_we_are_how_we_work/ethics_in_rd/ethical_conflicts.htm Corporate Governance Roche Geschäftsbericht

136 Teilnahme an Verwaltungsrats- und Ausschuss-Sitzungen 2013 Verwaltungsrat Präsidium/ Nominationsauschuss Entschädigungsausschuss Prüfungsausschuss Corporate Governanceund Nachhaltigkeits- Ausschuss Anzahl Sitzungen F. B. Humer 6 2 * * A. Hoffmann P. Baschera 6 3 J. I. Bell 5 3 P. Bulcke 6 3 W. M. Burns 5 3 Ch. Franz 5 3 D. Julius 6 4 A. D. Levinson 6 3 S. Schwan 6 * A. Oeri 6 3 P. R. Voser 5 2 B. Weder di Mauro 6 4 Kein Ausschussmitglied. * Einladung als Gast zu diesen Verwaltungsratsausschuss-Sitzungen. Jährlich bestehen mehrere Sperrfristen für den Handel mit eigenen Titeln für führende Mitarbeitende. Für das Jahr 2014 bestehen folgende Sperrfristen: 26. Dezember 2013 bis 30. Januar April bis 15. April Juni bis 24. Juli Oktober bis 16. Oktober 2014 Diese Fristen können bei Bedarf durch den Präsidenten des Verwaltungsrates an veränderte Verhältnisse angepasst werden. Der Verwaltungsrat hat im Jahr 2013 sechs Sitzungen (in der Regel von je 3 bis 6 Stunden **) sowie zusätzlich eine ganztägige Sitzung ** und eine Verwaltungsratsreise (Besuch einer bedeutenden Tochtergesellschaft) von 3 Tagen ** durchgeführt. Die Verwaltungsratsausschüsse haben 2013 wie folgt getagt: das Präsidium des Verwaltungsrates bzw. der Nominationsausschuss: zwei Sitzungen (je ca. 2 Stunden **) der Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee): drei Sitzungen 14 (je ca. 2 bis 3 Stunden **) der Prüfungsausschuss (Audit Committee): vier Sitzungen (je ca. 3 bis 4 Stunden **) ** Die Zeitangaben enthalten die eigentliche Sitzungsdauer ohne Berücksichtigung der umfangreichen Vor- und Nachbereitungszeiten/-arbeiten der einzelnen Verwaltungsräte. 14 Mitglieder, die von Beratungen des Entschädigungsausschusses betroffen sind, treten in den Ausstand. der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschuss (Corporate Governance and Sustainability Committee): drei Sitzungen (je ca. 3 Stunden **). Die Zusammensetzung der Verwaltungsratsausschüsse ist seit 1. März 2011 (mit Ausnahme von ausgeschiedenen Mitgliedern des Verwaltungsrates) unverändert. Der Verwaltungsrat führt regelmässig eine Evaluierung seiner Leistung durch. Die maximale ordentliche Dauer der Kündigungsfrist von Konzernleitungsmitgliedern beträgt 12 Monate. Es bestehen keine Managementverträge im Sinne von Ziffer 4.3 (Anhang) der SIX-Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance. 4 Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen Sämtliche Angaben zu Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen sind im separaten Entschädigungsbericht auf den Seiten 136 bis 152 sowie im Finanzbericht in den Anmerkungen 21 und 30 «Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnendes Eigenkapital» und «Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seiten 95 und 126) bzw. in den Anmerkungen 6 und 7 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Entschädigung der Verwaltungsratsund Konzernleitungsmitglieder» und «Beteiligungen der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder» (Seiten 170 und 173) aufgeführt. 132 Roche Geschäftsbericht 2013 Corporate Governance

137 5 Mitwirkungsrechte der Aktionäre Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in den Statuten 15 geregelt. Angesichts der Ausgestaltung der Aktien als Inhaberpapiere bestehen keine Beschränkungen betreffend Zutritt zur Generalversammlung ausser der rechtzeitigen Hinterlegung und der Ausstellung der Zutrittskarte auf den Namen des Aktionärs gemäss 12 der Statuten. Jeder Aktionär kann sich an einer GV durch einen Dritten vertreten lassen. Es bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen und es gelten nur die in 16 der Statuten aufgeführten Quoren gemäss dem Schweizerischen Obligationenrecht. Gemäss 10.2 der Statuten können Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens 1 Million Franken vertreten, bis spätestens 60 Tage vor der Generalversammlung die Traktandierung von Verhandlungsgegenständen verlangen. 6 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Bezüglich Angebotspflicht besteht keine statutarische Regelung. Es gilt die gesetzliche Regelung. Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln. Die auf Genussscheinen beruhenden Elemente der Entschädigungen würden bei einer Übernahme beendet und bestehende Sperr fristen aufgehoben, womit alle Optionen unmittelbar ausgeübt werden könnten. 7 Beziehung zur Revisionsstelle und zur unabhängigen Stimmrechtsvertreterin Anlässlich der Generalversammlung der Roche Holding AG vom 5. März 2013 wurde die KPMG AG (KPMG) zur Revisionsstelle gewählt. Aufgrund der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen des Schweizerischen Obligationenrechts (Artikel 730a) über die maximale Mandatsdauer des leitenden Revisors von sieben Jahren löste Ian Starkey seinen Vorgänger John Morris als leitenden Revisor ab dem Geschäftsjahr 2011 ab (Angaben zum Zeitpunkt der Mandatsübernahme bzw. zur Mandatsdauer des leitenden Revisors siehe Seite 15). Die Revisoren der Revisionsstelle nehmen an Sitzungen des Prüfungsausschusses teil. Sie erstatten mündlichen und schriftlichen Bericht über Resultate ihrer Prüfungen. Die Bewertung und Kontrolle der Revisoren erfolgt durch den Prüfungsausschuss, welcher Empfehlungen zuhanden des Verwaltungsrates vornimmt (zu Kompetenzen des Prüfungsausschusses siehe Organisationsreglement, Artikel ). Insgesamt hat die externe Revisionsstelle im Jahr 2013 an vier Sitzungen des Prüfungsausschusses teilgenommen. Die Berichte der Revisionsstelle zur konsolidierten Jahresrechnung und zur Jahresrechnung sind auf Seite 146 bzw. 176 im Finanzbericht dieses Geschäftsberichts abgedruckt. Die KPMG als Revisionsstelle der Roche Holding AG und als Prüfer weiterer Roche-Gesellschaften (inklusive Chugai) erhielt für ihre Dienstleistung folgende Entschädigungen: (Millionen CHF) Revision 19,5 19,2 Revisionsnahe Honorare (Rechnungslegungs-, Assurance-Dienstleistungen) Steuerberatung 1,3 1,4 Total 22,7 22,7 Die Revisionsstelle wird jährlich von der Generalversammlung neu gewählt. Die BDO AG hat in den letzten Jahren die unabhängige Stimmrechtsvertretung übernommen. Für diese Dienstleistungen wurde sie 2013 nach Aufwand vergütet und hat Franken erhalten. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 4. März 2014 die Wahl der BDO AG als unabhängige Stimmrechtsvertreterin für das Geschäftsjahr 2014 bis zum Abschluss der ordentlichen Generalversammlung 2015 vor. 8 Informationspolitik Bekanntmachungen erfolgen gemäss 33 der Statuten 17 im Schweizerischen Handelsamtsblatt und in weiteren vom Verwaltungsrat bestimmten Tageszeitungen (Basler Zeitung, Finanz und Wirtschaft, L Agefi, Le Temps, Neue Zürcher Zeitung). Roche informiert über das Halbjahres- und das Jahresergebnis in Form von Halbjahres- und Geschäftsberichten (in gedruckter und elektronischer Form) sowie an Medien anlässen. Zudem werden jeweils im April und Oktober die detaillierten Umsatzzahlen zum ersten und dritten Quartal veröffentlicht. Die aktuellen Publikationsdaten sind im Internet 18 auf Deutsch und Englisch ersichtlich. 1,9 0,4 1,5 2,1 0,3 1, article_of_incorporation.htm 16 article_of_incorporation.htm 17 article_of_incorporation.htm 18 Corporate Governance Roche Geschäftsbericht

138 Alle entsprechenden Informationen und Dokumente, sämtliche Medienmitteilungen, Updates für Investoren 19 sowie Präsentationen an Analysten- und Investorenkonferenzen sind im Internet abrufbar. Weitere Publikationen können per , Fax oder Telefon bestellt werden: Tel. +41 (0) , Fax +41 (0) Die Kontaktadresse von Investor Relations lautet: F. Hoffmann-La Roche AG, Investor Relations, Group Finance, 4070 Basel, Schweiz, Tel. +41 (0) , Fax +41 (0) Weitere Informationen und Kontaktpersonen sind im Internet 20 aufgeführt. 9 Chief Compliance Officer und das Compliance-Officers-Netzwerk Der Chief Compliance Officer mit seinem Compliance- Officers-Netzwerk setzt sich konzernweit für die konsequente Umsetzung und Einhaltung des Verhaltenskodex der Roche- Gruppe 21 ein und dient in diesem Zusammenhang auch als Ansprechpartner für Aktionäre, Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit. Mitarbeitende oder Drittpersonen können Verletzungen des Verhaltenskodex der Roche-Gruppe entweder Vorgesetzten oder dem Chief Compliance Officer (Urs Jaisli, Tel. direkt: +41 (0) , urs.jaisli@roche.com) zur Kenntnis bringen. Solche Mitteilungen werden vertraulich behandelt. Ferner steht den Mitarbeitenden seit Ende 2009 eine «SpeakUp Line» zur Verfügung, mittels welcher Verstösse bzw. Beschwerden anonym in der jeweiligen Muttersprache des berichtenden Mitarbeitenden vorgebracht werden können. Seit Dezember 2013 wurde ein ergänzendes Compliance Tool auf Konzernebene eingeführt die sogenannte Roche Group Code of Conduct Help and Advice Line. Diese soll bei Fragen oder Unsicherheiten zur Auslegung des Roche Group Code of Conduct und der zugehörigen Dokumente Unterstützung bieten und als Plattform dienen, um Ideen und Vorschläge im Zusammenhang mit diesen Dokumenten zu unterbreiten. Zudem hat Roche ein Meldesystem für Verstösse gegen die Geschäftsethik etabliert, welches dem Chief Compliance Officer ermöglicht, angebliche Zuwiderhandlungen zu erfassen, zu verfolgen und von der ersten Meldung durch den lokalen Compliance Officer bis zur endgültigen Auf klärung zu überwachen. Verstösse gegen die Geschäftsethik werden in diesem System erfasst, sobald der lokale Compliance Officer konkrete Informationen über eine angebliche wesentliche Verletzung des Roche-Verhaltenskodex in einer der vorgegebenen Kategorien erhält. 22 Der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss sowie der Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates werden über grobe Verstösse informiert. Der Chief Compliance Officer rapportiert an den General Counsel und erstattet dem Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss sowie dem Prüfungsausschuss des Verwaltungsrates regelmässig Bericht. 10 Nichtanwendbarkeit/Negativerklärung Es wird ausdrücklich festgehalten, dass sämtliche nicht enthaltenen oder erwähnten Angaben entweder als nicht anwendbar oder als Negativerklärung (gemäss den Anforderungen der Corporate-Governance-Richtlinie der Schweizer Börse SIX bzw. deren Kommentars) gelten code_of_conduct.htm 22 risk_management_and_compliance.htm 134 Roche Geschäftsbericht 2013 Corporate Governance

139 Corporate Governance Roche Geschäftsbericht

140 Entschädigungsbericht Entschädigungsbericht 1. Grundsätze Der Erfolg von Roche hängt wesentlich von der Qualität und dem Engagement aller Mitarbeitenden ab. Diese Überzeugung bildet die Grundlage für die Richtlinien und das System der leistungsbezogenen Entschädigungspolitik von Roche. Oberstes Ziel des Unternehmens ist es, innovative Produkte zum Wohl der Patientinnen und Patienten hervorzubringen, was nur durch aussergewöhnliche Leistungen aller Mitarbeitenden erreicht werden kann. Einzig stetige Innovation garantiert einerseits Hilfe für Patientinnen und Patienten und ermöglicht andererseits nachhaltige Erträge und eine langfristige Wertschöpfung. Dies erlaubt es Roche, angemessene Vergütungen an alle Mitarbeitende entrichten zu können und Aktionärinnen und Aktionäre in den Genuss von steigenden Dividenden (bis 2013: 26 Dividendenerhöhungen in Folge) kommen zu lassen. Ein Hauptaugenmerk der Entschädigungspolitik besteht deshalb in der langfristigen Ausrichtung und der Verknüpfung der Interessen des Managements mit denen der Eigentümer von Roche-Aktien und Genussscheinen (GS). Der Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee) des Verwaltungsrates beschliesst jährlich die Entschädigungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitungsmitglieder (Basissalär, variable Boni, Stock-settled Stock Appreciation Rights [S-SARs], Restricted Stock Units [RSUs] und Grundsätze der Pensionskassenleistungen) und tagt mindestens zweimal jährlich. Auf Antrag des Entschädigungsausschusses beschliesst der Verwaltungsrat jährlich über das Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP). Die den Beschlüssen zugrunde liegenden Gesamtentschädigungen werden erstmals 2014 im Sinne der Umsetzung der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsen kotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» der Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Die Generalversammlung stimmt jährlich verbindlich über die Genehmigungen der durch den Verwaltungsrat beschlossenen Entschädigungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung ab (Details dazu siehe 4. und 5.) Der Entschädigungsausschuss verfolgt laufend die Entwicklung von Gehältern der weltweit grössten Pharma-Firmen 1 und berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber. Die externe Beratungsfirma Towers Watson unterstützt Roche durch die Erstellung von Marktvergleichen. Details bezüglich Zuständigkeiten, Befugnissen und Festsetzungsverfahren sind in den entsprechenden Bestimmungen des Organisationsreglementes 2 zu finden bzw. in den nachfolgenden Grundsätzen der Vergütungskomponenten erörtert. 2. Zusammenfassung der Hauptaktivitäten 2013 und Ausblick 2014 Für das Berichtsjahr 2013 sind folgende Hauptpunkte und Entscheidungen hervorzuheben: Die Roche-Aktien sind im vergangenen Jahr von 186,90 Franken auf 247,40 Franken und die Genussscheine von 184,00 Franken auf 249,20 Franken gestiegen. Entsprechend ist der Marktwert von Roche im Jahr 2013 von 159,2 Milliarden Franken um 55,5 Milliarden Franken auf 214,7 Milliarden Franken gestiegen. Der Ende 2013 erreichte Marktwert macht Roche zu diesem Zeitpunkt zum neuntgrössten Unternehmen der Welt und zum wertvollsten Unternehmen Europas. In den letzten 26 Jahren konnten die Dividenden kontinuierlich jedes Jahr gesteigert werden und im Jahr 2013 wurden 6,340 Milliarden Franken als Dividende ausgeschüttet. In der vergangenen, für den Performance Share Plan massgeblichen Dreijahresperiode konnte der Preis der Genussscheine um 82% und der Preis der Aktien um 73% gesteigert werden. Dadurch hat sich der Wert des Unternehmens um 80% von 119,1 Milliarden Franken um 95,6 Milliarden Franken auf 214,7 Milliarden Franken erhöht. Die Grundentschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates wird vom Entschädigungsausschuss regelmässig im Vergleich mit Marktdaten der weltweit grössten Pharma Firmen 1 bzw. grösserer Schweizer Unternehmen 3 und mittels externer Beratung durch Towers Watson überprüft. Sie ist seit 13 Jahren unverändert und bleibt auch 2014 gleich. 1 Vergleichsgruppe für 2013: Abbott Laboratories, AbbVie, Amgen, Astellas, AstraZeneca, Bayer, Becton Dickinson, Bristol-Myers Squibb, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, Merck & Co., Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Takeda. 2 article_of_incorporation.htm 3 ABB, Credit Suisse, Holcim, Nestlé, Swiss Re, UBS, Zurich Insurance Group, Actelion, Nobel Biocare, Sonova, Straumann, Synthes. 136 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

141 Basissalär (fix) der Konzernleitung: Die Basissaläre 2013 blieben unverändert. Der Bonus (variabel) der Konzernleitung wird für das Geschäftsjahr 2013 zu 100% als Barauszahlung (davon ausgenommen CEO Severin Schwan) ausgerichtet und widerspiegelt das Umsatzwachstum, das starke Wachstum des Gewinnes pro Aktie und Genussschein sowie die Fortschritte in der Pipeline. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) (variabel): Seit 2012 bleiben die den Konzernleitungsmitgliedern zugeteilten S-SARs gesamthaft für drei Jahre gesperrt, werden danach insgesamt zur Ausübung frei und können bis sieben Jahre ab Zuteilung ausgeübt werden. Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs verfallen ersatzlos. Seit 2012 wird der Wert der S-SARs bei Ausgabe nach dem Trinomialmodell für amerikanische Optionen berechnet (Details siehe Seite 145) wurden Restricted Stock Units (RSUs) als neues Entschädigungselement teilweise anstelle der bisherigen S-SARs oder Optionen eingeführt. RSUs verkörpern das Recht, nach Ablauf der dreijährigen Vestingperiode Genussscheine plus einer Wertanpassung (in Höhe der während der dreijährigen Vestingperiode auf die Genussscheine zuteilbaren, erfolgten Dividendenzahlungen) zu erhalten. Folglich wurde der Zuteilungswert für S-SARs auf 65% reduziert, während 35% für die Zuteilung von RSUs verwendet wurden. Dies führte zu keinen zusätzlichen Kosten für das Unternehmen. Damit soll die Übereinstimmung der Interessen der Führungskräfte mit den Aktionärsinteressen am langfristigen Erfolg des Unternehmens weiter gestärkt werden. Performance Share Plan (PSP) (variabel): Der PSP kommt zur Zuteilung in Höhe von 175% der reservierten Genussscheine. In den Vorjahren kamen die PSP , , und nicht zur Auszahlung bzw. es wurden keine reservierten Genussscheine zugeteilt. Der massgebende Total Shareholder Return (TSR) wird aufgrund von 3-Monats-Durchschnittskursen zu konstanten CHF-Wechselkursen bestimmt. Der Entschädigungsausschuss des Verwaltungsrates beschloss 2012, dass der CEO und die Mitglieder der Konzernleitung bis Ende 2016 Aktien und/oder Genussscheine im Gegenwert des doppelten (CEO) bzw. je eines Jahresbasissalärs erwerben und während der Dauer ihrer Mitgliedschaft in der Konzernleitung halten müssen. Neben den gesetzlichen Rückforderungsansprüchen besteht bei den langfristigen Leistungsplänen von Roche die Möglichkeit, unter gewissen Umständen Teile ausgesprochener Vergütungen zurückzufordern (Clawback). (Details siehe Seite 149). Alle weiteren Details sind in diesem Entschädigungsbericht 4 festgehalten. 3. Entschädigungsrichtlinien Die Entschädigungsrichtlinien von Roche und deren Grundprinzipien werden regelmässig überprüft. Sie sind Teil unserer Mitarbeiterpolitik mit dem Ziel, unsere Mitarbeitenden zu motivieren und im Unternehmen zu halten bzw. talentierte neue Mitarbeitende zu gewinnen und sie dabei zu unterstützen, Leistungen auf kontinuierlich hohem Niveau zu erbringen. Die Entschädigungsrichtlinien sind so gestaltet, dass sie Wertschöpfung fördern und eine Kultur von Leistung und Innovation verstärken. Sie werden sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Vorgesetzten angewandt. Die Entschädigungselemente S-SARs, RSUs und PSP haben das Ziel, eine einheitliche Ausrichtung der Interessen von Managern und den Aktionären bzw. Genussscheininhabern sicherzustellen und einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, eine kontinuierliche Wertsteigerung im Sinne des langfristigen Total Shareholder Return zu erzielen. Haben Aktionäre und Genussscheininhaber einen Mehrwert, profitiert auch das Management. Ohne einen Mehrwert bei den Investoren wird auch das Management weniger erhalten und einen «Malus» erleiden. Die wichtigsten Grundsätze sind: Fokus auf Wertschöpfung Leistungsabhängige Vergütungen Beteiligung am Erfolg Fairness und Transparenz bei Vergütungsentscheidungen Ausgewogenheit von lang- und kurzfristigen Vergütungen Konkurrenzfähigkeit am Markt 4 Siehe dazu auch im Finanzbericht Anmerkung 30 zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns («Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen», Seite 126) und Anmerkungen 6 und 7 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG («Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder» und «Beteiligungen der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder», Seiten 170 und 173). Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

142 4. Vergütungskomponenten Die Vergütungskomponenten Basissalär, Bonus, gesperrte Genussscheine (GS), Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs), Restricted Stock Units (RSUs) sowie Performance Share Plan (PSP)-Programm unterstützen die Grundsätze der Entschädigungsrichtlinien. Die Vergütungen sind mit der finanziellen Entwicklung und dem Erfolg des Unternehmens verbunden, womit eine Interessenübereinstimmung zwischen Aktionariat und Mitarbeitenden hergestellt ist. Nach den anschliessenden Ausführungen zu den Grundsätzen der Vergütungskomponenten sind diesem Bericht die Höhe der Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungs rates, der für den Präsidenten des Verwaltungsrates angewendeten Vergütungskomponenten sowie die Höhe der einzelnen Komponenten pro Konzernleitungsmitglied für das Geschäftsjahr 2013 anhand der individuellen Darstellung der Entschädigungen zu entnehmen. Dieser Entschädigungs bericht 2013 wird der ordentlichen Generalversammlung 2014 zur Genehmigung vorgelegt. Die Gesamtsumme der Boni des Verwaltungsratspräsidenten und der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2013 werden der Generalversammlung erstmals 2014 retrospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet. Die maximalen Gesamtsummen der übrigen Vergütungen (ohne Boni) des Verwaltungsrates und der Konzernleitung (für den Zeitraum von der ordentlichen Generalversammlung 2014 bis zur ordentlichen Generalversammlung 2015) werden der Generalversammlung 2014 erstmals prospektiv und getrennt zur verbindlichen Genehmigung unterbreitet (siehe 5 B). A. Basissalär Der Festlegung des Basissalärs (Barauszahlung) werden Marktdaten der weltweit grössten Pharma-Firmen (siehe Fussnote 1) für die jeweilige Position, individuelle Fähigkeiten sowie anhaltende Leistung und Erfahrung zugrunde gelegt. Erhöhungen werden unter Berücksichtigung der vorherrschenden Marktbedingungen (siehe Fussnote 1), der individuellen Leistung und der gesamtwirtschaftlichen Situation des Unternehmens vorgenommen. Individuelle Basissaläre für den Präsidenten des Verwaltungsrates und für die Mitglieder der Konzernleitung sowie die Entschädigung der übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Entschädigungsausschuss abschliessend festgelegt bzw. überprüft. B. Bonus Der Bonus honoriert den individuellen Beitrag zur Wertschöpfung und soll Antrieb sein, ausserordentliche Resultate zu erzielen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Seine Höhe ist mit dem Geschäftsergebnis (Konzern- und Divisionsergebnis betreffend Gewinn, Umsatzwachstum, Entwicklung des OPAC [Operating Profit After Capital Charge], Gewinnwachstum pro Aktie und Genussschein, Pipeline) sowie mit individuellen und nach Funktion definierten, messbaren und qualitativen Leistungszielen verknüpft. Aus Gründen des Wettbewerbs macht Roche keine Angaben zu individuellen Zielsetzungen einzelner Konzernleitungsmitglieder. Der Entschädigungsausschuss des Verwaltungsrates beschliesst die Boni für die Konzernleitungsmitglieder und den Präsidenten des Verwaltungsrates im Januar nach einem Berichtsjahr aufgrund der erzielten Resultate und anhand der vorgenannten Ziele sowie die Form der Auszahlung (Barauszahlung und/oder Zuteilung von gesperrten Genussscheinen und/oder gesperrten Aktien). C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Mit der Einführung der Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) am 1. Januar 2005 wurde für Roche ein weltweit einheitliches Vergütungssystem geschaffen. Die S-SARs verkörpern das Recht, an der Wertsteigerung eines Genussscheines zwischen dem Zuteilungsdatum und dem Ausübungsdatum teilzuhaben. Die Zuteilungen der S-SARs erfolgen individuell aufgrund des Entscheides des Entschädigungsausschusses des Verwaltungsrates nach dessen freiem Ermessen. D. Restricted Stock Units (RSUs) Seit Beginn 2013 werden Restricted Stock Units (RSUs) als neues Entschädigungselement teilweise anstelle von S-SARs eingeführt. RSUs verkörpern das Recht, nach Ablauf der dreijährigen Vestingperiode Genussscheine plus einer Wertanpassung (in Höhe der während der dreijährigen Vestingperiode auf die Genussscheine zuteilbaren, erfolgten Dividendenzahlungen) zu erhalten. Folglich wird der Zuteilungswert für S-SARs auf 65% reduziert, während 35% für die Zuteilung von RSUs verwendet werden. Die Zuteilungen der RSUs erfolgen individuell aufgrund des Entscheides des Entschädigungsausschusses des Verwaltungsrates nach dessen freiem Ermessen und die definitive Zuteilung und der Übergang an die Empfänger erfolgt erst nach drei Jahren. Danach können die daraus resultierenden Genussscheine bis maximal 10 Jahre gesperrt bleiben. 138 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

143 E. Performance Share Plan (PSP) Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder des Topmanagements (zurzeit rund 140 Personen weltweit) partizipieren am PSP-Programm. Das 2002 eingeführte PSP Programm basiert auf dem 3-Jahres-Vergleich des Total Shareholder Return (TSR) mit 16 Konkurrenzunternehmen (siehe Fussnote 1). Im Jahr 2013 wies der Plan drei sich überschnei dende Leistungszyklen (PSP , PSP sowie PSP ) auf, wobei der PSP per 31. Dezember 2013 endete. Auf Antrag des Entschädigungsausschusses bestimmt der Verwaltungsrat jährlich über die Auszahlung des Performance Share Plan. F. Verhältnis variabler Entschädigungselemente (Bonus, S-SARs/RSUs und PSP) zum fixen Basissalär der Konzernleitungsmitglieder Kriterien Bonus S-SARs/RSUs PSP Individueller Zielwert, festgelegt unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konkurrenzunternehmen bzw. der gesamtwirtschaftlichen max. 100% 65% S-SARs 35% RSUs 33,33% (Basis: Jahresbasissalär gemessen am 1. Januar des ersten Jahres eines Zyklus) Entwicklung (in % des Wertes des Basissalärs) Minimum Maximum (in % des Wertes des Basissalärs) 0% 200% (Barauszahlung/ Gesperrte Genussscheine) 0% 150% (Wertentwicklung abhängig von Kursentwicklung [plus Wertanpassung für Dividenden] der Genussscheine nach Zuteilung) 0% 66,66% (Wertentwicklung abhängig von Kursentwicklung [ab PSP-Zyklus plus Wertanpassung für Dividenden] der Genussscheine nach Zuteilung) Leistungskriterien Unternehmensziele (Konzern- und Divisionsergebnis) und individuelle Ziele unter Berücksichtigung von Gewinn, Umsatzwachstum, Individuelle Beiträge aufgrund des Entscheides des Entschädigungsausschusses des Verwaltungsrates nach Konzernbezogene Entwicklung des TSR im Vergleich zur Entwicklung des TSR der Vergleichsgruppe OPAC (Operating Profit After Capital Charge), Gewinnwachstum pro Aktie und Genussschein, Pipeline dessen Ermessen Aufteilung in % a) Unternehmensziele b) Individuelle Ziele 70% 30% n.a. n.a. 100% Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

144 5. Entschädigung des Verwaltungsrates und der Konzernleitung A. Beschlussfassung Der Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee) des Verwaltungsrates beschliesst jährlich über die Entschädigungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitungsmitglieder (Basissalär, Boni, S-SARs, RSUs und Grundsätze der Pensionskassenleistungen). Auf Antrag des Entschädigungsausschusses beschliesst der Verwaltungsrat jährlich über das Beteiligungsprogramm Performance Share Plan. Der Entschädigungsausschuss verfolgt laufend die Entwicklung von Gehältern anhand von Marktdaten der weltweit grössten Pharma-Firmen (siehe Fussnote 1) und berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber. Details bezüglich Zuständigkeiten, Befugnissen und Festsetzungsverfahren sind aus den entsprechenden Bestimmungen des Organisationsreglementes und nach Beschluss durch die Generalversammlung vom 4. März 2014 in den Statuten 5 ersichtlich bzw. in den vorerwähnten Grundsätzen der Vergütungskomponenten erörtert. Nach Überarbeitung der Entschädigungsrichtlinien und mit Hilfe von Marktvergleichen unter den weltweit grössten Pharma-Firmen 1 hat der Entschädigungsausschuss unter Berücksichtigung der personellen Veränderungen die Boni und Gehälter des Präsidenten des Verwaltungsrates sowie der Konzernleitungsmitglieder beschlossen. Die Entschädigungen des Vizepräsidenten und aller übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates sind vom Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee) des Verwaltungsrates in seinem Ermessensentscheid festgelegte fixe Barauszahlungen, die im Vergleich mit Marktdaten der weltweit grössten Pharma-Firmen 1 bzw. grösserer Schweizer Unternehmen (siehe Fussnote 3) und mittels externer Beratung durch Towers Watson überprüft wurden. B. Grundsatz des Genehmigungsmechanismus der Gesamtvergütungen an den Verwaltungsrat und an die Konzernleitung durch die Generalversammlung Die Generalversammlung stimmt jährlich über die Genehmigungen der durch den Entschädigungsausschuss des Verwaltungsrates beschlossenen Gesamtbeträge des Verwaltungsrates und der Konzernleitung ab. Im Rahmen der Umsetzung der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» hat sich Roche für folgendes System der verbindlichen und getrennten Genehmigung der Gesamtbeträge des Verwaltungsrates und der Konzernleitung (erstmals durch die Generalversammlung 2014), welches mittels Statutenänderung anlässlich der ordentlichen Generalversammlung 2014 verabschiedet werden soll, festgelegt: a) Retrospektive Genehmigung Die Gesamtsumme der Boni an die Konzernleitung und den Verwaltungsratspräsidenten wird separat und verbindlich, retrospektiv für den Zeitraum eines Geschäftsjahres der jeweils darauffolgenden ordentlichen Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. b) Prospektive Genehmigung Die Gesamtsumme sämtlicher weiterer Vergütungen (gemäss VegüV) an den Verwaltungsrat und die Konzernleitung werden der Generalversammlung vom Verwaltungsrat für den Zeitraum zwischen zwei ordentlichen Generalversammlungen, separat und verbindlich, zur prospektiven Genehmigung vorgelegt. Auf den folgenden Seiten werden detaillierte Informationen über die individuellen Entschädigungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2013 und im Vergleich zu den Vorjahren dargestellt. 5.1 Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder. Die Mitglieder des Verwaltungsrates 6 haben für ihre Tätigkeit im Jahr 2013 die in der Tabelle «Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder» auf Seite 141 aufgeführten fixen Barauszahlungen erhalten. Die Grundentschädigung des Verwaltungsrates hat sich seit 2001 nicht verändert und die Entschädigungen der Verwaltungsratsmitglieder werden auch im Jahr 2014 unverändert bleiben. Mit Ausnahme von Severin Schwan wurden den Mitgliedern des Verwaltungsrates im Berichtsjahr weder Aktien noch Genussscheine noch Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) oder RSUs zugeteilt. William M. Burns erhielt für sein Verwaltungsratsmandat bei Chugai Pharmaceutical Co., Ltd., US-Dollar ( Franken). Arthur D. Levinson erhielt für seine Beratungstätigkeit und für sein Verwaltungsratsmandat bei Genentech US-Dollar ( Franken). 5 article_of_incorporation.htm 6 Siehe zu Funktion, Ausschussvorsitz bzw. Ausschussmitgliedschaft der einzelnen Mitglieder Seite Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

145 A. Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder Entschädigung 2013 (in CHF) Aufwandsentschädigung 2013 für Ausschussmitglieder/ Vorsitzende 7 (in CHF) Zusätzliche spezielle Entschädigung 2013 (in CHF) F. B. Humer (siehe «B. Höchste Gesamtentschädigung an ein Verwaltungsratsmitglied») Entschädigung 2012 (in CHF) Aufwandsentschädigung 2012 für Ausschussmitglieder/ Vorsitzende 7 (in CHF) Zusätzliche spezielle Entschädigung 2012 (in CHF) (siehe «B. Höchste Gesamtentschädigung A. Hoffmann P. Baschera J. I. Bell P. Bulcke W. M. Burns (siehe Seite 140) an ein Verwaltungsratsmitglied») Ch. Franz D. Julius A. D. Levinson (siehe Seite 140) A. Oeri S. Schwan (siehe «5.2 Höchste Gesamtentschädigung an ein Konzernleitungsmitglied», Entschädigungsauszahlung in Primärfunktion als CEO in Gesamtbeträgen der Konzernleitung enthalten) P. R. Voser B. Weder di Mauro Entschädigung der 2013 ausgeschiedenen Verwaltungsratsmitglieder B. Gehrig L. J. R. de Vink Total Pro Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums bzw. der Vizepräsidenten: CHF für Ausschussmitglieder, CHF für Ausschussvorsitzende. 8 Entschädigung als Vizepräsident des Verwaltungsrates. 9 Entschädigung als Vizepräsident des Verwaltungsrates pro rata für die Zeit von Januar bis März Entschädigung pro rata für die Zeit von Januar bis März B. Höchste Gesamtentschädigung an ein Verwaltungsratsmitglied Franz B. Humer hat als Verwaltungsratspräsident für das Jahr 2013 die höchste Gesamtentschädigung unter den Verwaltungsratsmitgliedern erhalten. Er bezieht als Verwaltungsratspräsident ein Basisgehalt und den zugesprochenen Bonus und hat seit Übergabe seiner exekutiven Funktion als CEO anlässlich der Generalversammlung vom 4. März 2008 als Verwaltungsratspräsident keine neuen S-SARs bzw. Genussscheine aus anderen Programmen (PSP, RSUs) erhalten. Er ist zudem mit der Übergabe der Funktion als CEO aus den S-SARs Programmen ausgeschieden. Severin Schwan, exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, erhielt seine Entschädigung in seiner Primärfunktion als CEO, weshalb diese als höchste Entschädigung eines Konzernleitungsmitgliedes ausgewiesen und in der Gesamtentschädigung der Konzernleitung eingeschlossen ist. Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

146 Höchste Gesamtentschädigung an ein Verwaltungsratsmitglied 2013 (in CHF) (in CHF) (in CHF) Salär Bonus Barauszahlung/Gesperrte Aktien * (für 2013: Vorschlag an ordentliche GV 2014) * Total Pensionskassen/MGB Roche Connect Total (Wert) * Aktien (Übergabe Ende April 2014), Wertberechnung anhand dreimonatigem Durchschnittskurs (Oktober bis Dezember 2013) in Höhe von 245,02 Franken und unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%). 11 Detaillierte Angaben der Entschädigungen für die Jahre 2012 und 2011 sind im Geschäftsbericht 2012, Seite 147 enthalten. 12 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge. 13 Inklusive pauschaler Aufwandsentschädigung (CHF ) und Zahlungen für Steuerberatung (CHF ), exklusive Zahlungen der Arbeitgeberanteile an AHV/IV/ALV (CHF ). C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Per 31. Dezember 2013 hielten William M. Burns (welcher als einziges Verwaltungsratsmitglied im Rahmen seiner früheren Funktion zugeteilte S-SARs hält) bzw. die Konzernleitungsmitglieder die in der Tabelle «S-SARs» auf Seite 152 aufgeführten S-SARs. D. Gesamtsumme aller Entschädigungen an den Verwaltungsrat Die Gesamtsumme der für 2013 an Mitglieder des Verwaltungsrates bezahlten Entschädigungen beträgt Franken (2012: Franken). Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten weder Darlehen noch Kredite. Als ehemaliges Verwaltungsratsmitglied erhielt Horst Teltschik 2013 für seine Aufsichtsratsmandate in Tochtergesellschaften von Roche in Deutschland Aufsichtsratshonorare in der Höhe von Euro (7 648 Franken); (2012: Euro bzw Franken). Horst Teltschik hat sich im Jahr 2013 nicht mehr für eine Erneuerung der Mandate zur Verfügung gestellt. Es wurden keine weiteren Entschädigungen geleistet. E. Von der Generalversammlung zu genehmigende Entschädigungen an den Verwaltungsrat a. Vorlage der Gesamtsumme des Bonus des Verwaltungsratspräsidenten zur verbindlichen Genehmigung durch die Generalversammlung In Vorwegnahme der Umsetzung der Vorgaben der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» legt der Verwaltungsrat der ordentlichen Generalversammlung 2014 den Bonus des Präsidenten des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2013 in der Form von auf 10 Jahre gesperrten Roche-Aktien (Wert: Franken) zur verbindlichen Genehmigung vor. Der Präsident des Verwaltungsrates wird für das Geschäftsjahr 2014 einen zusätzlichen im April 2015 auszuzahlenden Bonus erhalten, welcher Ende 2014 vom Vergütungsausschuss beschlossen und der ordentlichen Generalversammlung 2015 zur Genehmigung vorgelegt wird. b. Vorlage der Gesamtsumme der künftigen Verwaltungsratsentschädigungen zur verbindlichen Genehmigung Der Verwaltungsrat beantragt der ordentlichen Generalversammlung 2014 die Genehmigung von insgesamt maximal Franken (ordentliche GV 2012 bis ordentliche GV 2013: aufgerundet Franken, exklusive Bonuszahlung) für die Entschädigung des Verwaltungsrates bis zur ordentlichen Generalversammlung Darin eingeschlossen ist das Gehalt des neuen Verwaltungsratspräsidenten von Franken pro Jahr. 142 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

147 Im Jahr 2014 wird Franz B. Humer als Verwaltungsrats präsident bis Ende März 2014 eine Entschädigung von Franken in bar (pro rata) erhalten, die vor der ordentlichen Generalversammlung 2014 ausbezahlt wird und deshalb nicht in die zu genehmigende Gesamtsumme künftiger Verwaltungsratsentschädigungen fällt. Danach wird Franz B. Humer als ehemaliger Verwaltungsratspräsident dem Präsidium des Verwaltungsrates für fünf Jahre in beratender Tätigkeit zur Verfügung stehen, wobei dies in der Phase der Mandatsübergabe sehr intensiv sein und sich danach deutlich reduzieren wird. Seine Gesamtentschädigung wird vom Verwaltungsrat festgelegt und im Geschäftsbericht 2014 offengelegt werden. Diese Gesamtentschädigung von insgesamt maximal Franken ist im vorgenannten zu genehmigenden Gesamtbetrag der künftigen Verwaltungsratsentschädigungen (siehe Seite 142) enthalten und wird bis zur ordentlichen Generalsversammlung 2015 ausbezahlt. 5.2 Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder. Die generelle Kompetenzregelung zur Festlegung der Entschädigungen der Konzernleitung durch den Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee) bzw. durch den Verwaltungsrat ist auf den Seiten 136 bis 140 dieses Entschädigungsberichtes beschrieben. Severin Schwan, exekutives Mitglied des Verwaltungsrates, erhielt seine Entschädigung in seiner Primärfunktion als CEO, weshalb diese als höchste Entschädigung eines Konzernleitungsmitgliedes (siehe unten) ausgewiesen und in der Gesamt entschädigung der Konzernleitung (siehe H., Seite 148) eingeschlossen ist. Höchste Gesamtentschädigung an Severin Schwan als Konzernleitungsmitglied Höchste Gesamtentschädigung an ein Konzernleitungsmitglied 2013 (in CHF) (in CHF) (in CHF) Salär S-SARs (Ausgabewert gemäss Trinomial model for American call options 15 ) RSUs (Restricted Stock Units) ** Pensionskassen/MGB 17 /Versicherungen Roche Connect Zwischentotal Bonus Barauszahlung Gesperrte Genussscheine/Aktien * * ** ** PSP Total (Wert) ** Wertberechnung der Genussscheine/Aktien unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%). 14 Detaillierte Angaben der Entschädigungen für die Jahre 2012 und 2011 sind im Geschäftsbericht 2012, Seite 152, enthalten. 15 Anzahl S-SARs 2013: , Zuteilungswert gemäss Trinomial model for American call options: CHF 36,38. Berechnung gemäss Trinomial model for American call options siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite Anzahl RSUs 2013: 7 023, Ausgabewert: CHF 199,33 (GS-Durchschnittskurs über den Zeitraum von 90 Tagen vor Zuteilung am 7. März 2013) per RSU, Berechnung unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der zusätzlichen Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%). 17 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge Aktien (Übergabe im April 2014), Wertberechnung anhand dreimonatigem Durchschnittskurs (Oktober bis Dezember 2013) in Höhe von 245,02 Franken und unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der Sperrfrist von 10 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 55,839%). 19 Gesamtwertannahme für 2013: PSP : Zuteilung von 175% der ursprünglich reservierten Genussscheine (insgesamt GS) für die Jahre , aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1 / 3 für 2013, Wert berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2013 von CHF 249,20/Genussschein (GS). PSP bzw : Wertannahme berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2013 von CHF 249,20/Genussschein (GS) auf Anzahl reservierter GS (9 079 GS bzw GS), vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2015 gemäss Plan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1 / 3 für Der Verwaltungsrat wird per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2015 über die Zuteilung der reservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen. 20 Inklusive pauschaler Spesenentschädigung (CHF ), Zahlungen für Steuerberatung (CHF 6 015), exklusive Arbeitgeberbeiträgen an AHV/IV/ALV (CHF ). Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

148 Entschädigung der übrigen Konzernleitungsmitglieder A. Basissalär (in CHF) Jahressalär 2013 Jahressalär 2012 Jahressalär 2011 S. Ayyoubi R. Diggelmann * A. Hippe *** *** ** G. A. Keller D. O Day Total * Nicht Mitglied der Konzernleitung. ** Entschädigung pro rata für die Zeit von April bis Dezember *** Inklusive CHF für entgangene Pensionskassenansprüche aus früherem Arbeitsverhältnis (vertragliche Vereinbarung je für ). B. Bonus Der Entschädigungsausschuss des Verwaltungsrates hat den Bonus für die Konzernleitungsmitglieder im Januar 2014 aufgrund der Resultate des Jahres 2013 anhand der vereinbarten Ziele festgelegt. Der Gesamtbetrag der Boni wird der Generalversammlung 2014 zur verbindlichen Genehmigung vorgelegt. Mit Ausnahme von Severin Schwan wird der Bonus 2013 für alle Konzernleitungsmitglieder zu 100% in Form einer Barauszahlung ausgerichtet, welche per Ende April 2014 erfolgt. Severin Schwan erhält den Bonus 2013 in Form von für 10 Jahre gesperrten Aktien. Die Auszahlung des Bonus erfolgt per Ende April 2014 (siehe Seite 143). Bonus S. Ayyoubi R. Diggelmann A. Hippe G. A. Keller D. O Day Bonus für 2013 Total (in CHF) Bonus für 2012 Total (in CHF) Bonus für 2011 Total (in CHF) Barauszahlung Gesperrte Genussscheine Total Bonus Barauszahlung * Gesperrte Genussscheine * Total Bonus * Barauszahlung ** Gesperrte Genussscheine Total Bonus Barauszahlung Gesperrte Genussscheine Total Bonus Barauszahlung Gesperrte Genussscheine Total Bonus Total * Nicht Konzernleitungsmitglied. ** Pro-rata-Bonus von April bis Dezember Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

149 C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) Die in der Tabelle «S-SARs» auf Seite 152 aufgeführten S-SARs wurden per 1. Januar 2005 anstelle von Optionen eingeführt. Der S-SAR ist das Recht, an der Wertsteigerung eines Genussscheins zwischen Zuteilungsdatum und Ausübungsdatum teilzuhaben. Der Ausübungspreis der aufgeführten S-SARs entspricht dabei gemäss dem mehrjährigen Plan dem jeweiligen Schlusskurs des Roche-Genussscheines am Zuteilungs datum. S-SARs werden am Ende von drei Jahren ab Zuteilung zur Ausübung frei. Nachdem die S-SARs zur Ausübung freigegeben worden sind, können diese bis sieben Jahre ab Zuteilung ausgeübt, d.h. der Gewinn in Genussscheine umgewandelt werden. Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs verfallen ersatzlos. Der Wert der S-SARs wird bei Ausgabe nach dem Trinomialmodell für amerikanische Optionen berechnet. Das Trinomialmodell ist eine bewährte Methode zur Bewertung von ameri kanischen Kaufoptionen, da es die Möglichkeit einer Optionsausübung bereits vor dem Fälligkeitsdatum berücksichtigt (dies bezeichnet man als «amerikanische» Option, während eine «europäische» Option ausschliesslich am Fälligkeitstag ausgeübt werden kann). 21 Die Anzahl S-SARs, der Ausübungspreis, die Ablauffrist und der Zuteilungswert für S-SARs sind in der Tabelle «S-SARs» auf Seite 152 aufgeführt. In der unten stehenden Tabelle und auf Seite 143 wurde die Anzahl S-SARs nach der Berechnungsmethode zum Zeitpunkt der Ausgabe als Wert eingesetzt Weitere Informationen zum Trinomial model for American options: Siehe Boyle, Phelim P.: «A lattice framework for options pricing with two state variables», The Journal of Financial and Quantitative Analysis, Volume 23, Issue 1 (Mar 1988), 1 12, 22 Siehe Ausübungspreise in Tabelle «S-SARs», Seite 152. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs) S-SARs 2013 (Wert in CHF) S-SARs 2012 (Wert in CHF) S-SARs 2011 (Wert in CHF) S. Ayyoubi R. Diggelmann * A. Hippe G. A. Keller D. O Day Total * Nicht Konzernleitungsmitglied. D. Restricted Stock Units (RSUs) Seit Beginn des Jahres 2013 werden Restricted Stock Units (RSUs) als neues Entschädigungselement teilweise anstelle von S-SARs eingeführt. RSUs verkörpern das Recht, nach Ablauf der dreijährigen Vestingperiode Genussscheine plus einer Wertanpassung (in Höhe der während der dreijährigen Vestingperiode auf die Genussscheine zuteilbaren, erfolgten Dividendenzahlungen) zu erhalten. Folglich wird der Zuteilungswert für S-SARs auf 65% reduziert, während 35% für die Zuteilung von RSUs verwendet werden. Die Zuteilungen der RSUs erfolgen individuell aufgrund des Entscheides des Entschädigungsausschusses des Verwaltungsrates nach dessen freiem Ermessen und die definitive Zuteilung und der Übergang an die Empfänger erfolgt erst nach drei Jahren. Danach können die daraus resultierenden Genussscheine bis maximal 10 Jahre gesperrt bleiben. Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

150 Restricted Stock Units (RSUs) RSUs 2013 (Anzahl) RSUs 2013 (Wert in CHF) S. Ayyoubi * R. Diggelmann A. Hippe G. A. Keller D. O Day Total Wertberechnung: Anzahl RSUs 2013 multipliziert mit Ausgabewert CHF 199,33 (GS-Durchschnittskurs über den Zeitraum von 90 Tagen vor Zuteilung am 7. März 2013) per RSU. * Wertberechnung unter Berücksichtigung einer Reduktion aufgrund der zusätzlichen Sperrfrist von 4 Jahren (reduzierter Verkehrswert: 79,209%). E. Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP) Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder des Topmanagements (zur Zeit rund 140 Personen weltweit) partizipieren am PSP-Programm. Seit 2006 weist der Plan sich überschneidende Leistungszyklen von jeweils drei Jahren auf, wobei jedes Jahr ein neuer Zyklus beginnt. Im Jahr 2013 bestanden daher drei separate Zyklen (PSP , PSP und PSP ), wobei der PSP per 31. Dezember 2013 mit der Zuteilung von 175% der reservierten Genussscheine endete. Die PSP in den Vorjahren (PSP , , , ) endeten ohne Zuteilung reservierter Genussscheine. Nach den Bestimmungen des PSP-Programms wurde eine Anzahl Genussscheine für die Teilnehmenden jedes Zyklus reserviert. Die tatsächliche Zuteilung der Wertpapiere ist abhängig davon, ob und in welchem Ausmass Roche-Titel (Aktien und Genussscheine) die durchschnittliche Kapitalrendite von Wertpapieren der Vergleichsgruppe 23 übertreffen. 23 Siehe Fussnote 1, Seite 136. Der Vergleich wird auf der Basis von Marktpreisen und Dividendenrenditen durchgeführt, d.h. des Total Shareholder Return (TSR), der anhand von Aktienkursen zu konstanten CHF-Wechselkursen ermittelt wird. Um den Effekt kurzfristiger Marktpreisschwankungen zu reduzieren, basiert der TSR auf dem durchschnittlichen Marktwert der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember) vor dem Beginn des Leistungszyklus im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember) des Leistungszyklus. Für den Fall, dass eine Anlage in Roche-Wertpapieren sich besser als diejenigen des Durchschnitts der Vergleichsgruppe entwickelt und der TSR von Roche während der Laufzeit des PSP-Zyklus um mindestens 10% ansteigt, kann der Verwaltungsrat entscheiden, die Anzahl zugeteilter Genussscheine (GS) zu erhöhen. Die maximale Zuteilung beträgt das Doppelte der ursprünglich nach PSP-Plan reservierten Anzahl Genussscheine (ab PSP-Zyklus plus einer Wertanpassung in Höhe der während der dreijährigen Vestingperiode auf die Genussscheine zuteilbaren, erfolgten Dividendenzahlungen) und erfordert zudem, dass eine Anlage in Roche-Wertpapieren gleich viel oder mehr Ertrag als 75% der Vergleichsgruppe bringt. Falls sich Roche-Titel weniger gut entwickeln als der durchschnittliche Ertrag aus Papieren der Vergleichsgruppe, werden weniger oder keine Genussscheine zugeteilt. 146 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

151 Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP) Nach Plan reservierte GS im Rahmen des PSP (Anzahl) Nach Plan reservierte GS im Rahmen des PSP (Anzahl) Zuteilung von 175% der nach Plan reservierten GS im Rahmen des PSP (Anzahl) Gesamtwertannahme aus PSP ( , und ) (Wert in CHF) 2013 Auszahlung/ Ausgabe GS 2013 PSP (Wert in CHF) 2012 Keine Auszahlung/ Ausgabe GS 2012 PSP (Wert in CHF) 2011 Keine Auszahlung/ Ausgabe GS 2011 PSP (Wert in CHF) S. Ayyoubi R. Diggelmann * * A. Hippe * * G. A. Keller D. O Day Total * Nicht Konzernleitungsmitglied. 24 Gesamtwertannahme für 2013: PSP : Zuteilung von 175% der ursprünglich reservierten Genussscheine für die Jahre , aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1 / 3 für 2013, Wert berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2013 von CHF 249,20/Genussschein (GS). PSP bzw : Wertannahme berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2013 von CHF 249,20/Genussschein (GS) auf Anzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2015 gemäss Plan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. 1 / 3 für Der Verwaltungsrat wird per 31. Dezember 2014 bzw. 31. Dezember 2015 über die Zuteilung der reservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen. Nach den Bestimmungen dieses Programmes wurden im Jahr 2013 für die Mitglieder der Konzernleitung die in der Tabelle oben und auf Seite 143 aufgeführten Genussscheine reserviert. Über die tatsächliche Zuteilung von Genussscheinen oder Barwerten gemäss Plan für die Zyklen PSP bzw wird der Verwaltungsrat nach Beendigung des Berichtsjahres 2014 bzw entscheiden. Ziel dieser Programme ist es, einen Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, eine kontinuierliche Wertsteigerung zu erzielen. Im beendeten PSP-Programm (basierend auf einem beweglichen Durchschnittswert von drei Monaten) und bei einer Dividendenausschüttung von insgesamt 17,898 Milliarden Franken (2013: 6,340 Milliarden Franken; 2012: 5,865 Milliarden Franken; 2011: 5,693 Milliarden Franken) belegte der TSR der Roche-Titel (GS und Inhabertitel) am Ende im Vergleich zu den im gleichen Markt tätigen Unternehmen die 5. Position. Es wurden deshalb gemäss Reglement den Beteiligten 175% der ursprünglich reservierten Genussscheine zugesprochen (Details siehe Tabelle oben und auf Seite 143). F. Indirekte Leistungen Im Rahmen der beruflichen Vorsorge und des weltweiten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes (Roche Connect) wurden den Konzernleitungsmitgliedern im Jahr 2013 bei den verschiedenen Einrichtungen die auf Seite 148 in der Tabelle «Indirekte Leistungen» und auf Seite 143 aufgeführten Arbeitgeberbeiträge gutgeschrieben. Mit Roche Connect wird den Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben, um 20% ermässigte Roche-Genussscheine zu erwerben. Die Teilnahme ist freiwillig, wobei maximal 10% des Jahresgehaltes in Roche Connect investiert werden können. Die so erworbenen Genussscheine sind für eine gewisse Zeit gesperrt. In der Schweiz beträgt diese Sperrfrist vier Jahre. Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

152 Indirekte Leistungen Pensionskassen/ MGB 25 / Versicherungen (in CHF) AHV/IV/ ALV 26 (in CHF) Roche Connect (in CHF) Zahlungen für Steuerberatung (in CHF) Pensionskassen/ MGB 25 / Versicherungen (in CHF) AHV/IV/ ALV 26 (in CHF) Roche Connect (in CHF) Zahlungen für Steuerberatung (in CHF) S. Ayyoubi R. Diggelmann A. Hippe G. A. Keller D. O Day Total MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La Roche AG für Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge. 26 Alters- und Hinterlassenen-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung. G. Weitere Entschädigungen, Vergütungen oder Organdarlehen Die Konzernleitungsmitglieder erhalten zusätzlich je eine pauschale Spesenentschädigung in Höhe von Franken pro Jahr, weshalb der Gesamtbetrag Franken beträgt. Aufgrund von vertraglichen Verpflichtungen bezahlte Roche im Berichtsjahr einzelnen Konzernleitungsmitgliedern für Ausbildungskosten ihrer Kinder, für Steuerverpflichtungen im Ausland sowie für Umzugskosten insgesamt Franken. Die Konzernleitungsmitglieder erhielten 2013 weder Darlehen noch Kredite. I. Von der Generalversammlung zu genehmigende Entschädigungen an die Konzernleitung a. Vorlage der Gesamtsumme der Boni der Konzernleitungsmitglieder zur verbindlichen Genehmigung durch die Generalversammlung In Vorwegnahme der Umsetzung der Vorgaben der «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV)» beantragt der Verwaltungsrat der ordentlichen Generalversammlung (GV) 2014 die Gesamtsumme der Boni der Konzernleitungsmitglieder für das Geschäftsjahr 2013 in Höhe von Franken (2012: Franken) zur verbindlichen Genehmigung. Ehemalige Konzernleitungsmitglieder erhielten im Jahr 2013 Rentenzahlungen in Höhe von Franken. Die maximale ordentliche Dauer der Kündigungsfrist von Konzernleitungsmitgliedern beträgt 12 Monate. Die Arbeitsverträge enthalten keine Kontrollwechselklauseln. H. Gesamtsumme aller Entschädigungen an die Konzernleitungsmitglieder Die Gesamtsumme der für 2013 an Mitglieder der Konzernleitung bezahlten Entschädigungen beträgt Franken (2012: Franken) inklusive AHV/ALV/IV. Es wurden keine weiteren Entschädigungen an Mitglieder der Konzernleitung oder ehemalige Mitglieder der Konzernleitung geleistet als die hiervor dargestellten Zahlungen. b. Vorlage der Gesamtsumme der künftigen Entschädigungen an die Konzernleitung zur verbindlichen Genehmigung Der Verwaltungsrat beantragt der ordentlichen Generalversammlung 2014 die Genehmigung von insgesamt maximal Franken (ordentliche GV 2012 bis ordentliche GV 2013: aufgerundet Franken ohne Bonuszahlungen) für die Entschädigung der Konzernleitung bis zur ordentlichen Generalversammlung Der Betrag setzt sich zusammen aus Basissalären, Long-Term Incentives (S-SARs und RSUs, bemessen zum Ausgabewert ohne Berücksichtigung allfälliger Reduktionen des Wertes aufgrund von Sperrfristen) sowie PSP (bemessen zum Zeitpunkt der Reservierung von Genussscheinen inklusive deren möglichen Verdoppelung) sowie Beiträge an Vorsorgeleistungen. 148 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

153 6. Einheitliche Interessenausrichtung zwischen Managern und Aktionären/Genussscheininhabern Die Entschädigungselemente S-SARs und PSP haben das Ziel, eine einheitliche Ausrichtung der Interessen von Managern und Aktionären bzw. Genussscheininhabern sicherzustellen und einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen, eine kontinuierliche Wertsteigerung im Sinne des langfristigen Total Shareholder Return zu erzielen. Haben Aktionäre und Genussscheininhaber einen Mehrwert, profitiert auch das Management. Ohne einen Mehrwert bei den Investoren wird auch das Management weniger erhalten und einen «Malus» erleiden. 7. Clawback Neben den gesetzlichen Rückforderungsansprüchen besteht bei den langfristigen Leistungsplänen von Roche die Möglichkeit, unter gewissen Umständen Teile ausgesprochener Vergütungen zurückzufordern (Clawback). Bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses verfallen S-SARs und RSUs, die zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht zur Ausübung frei sind, sofort ohne jegliche Entschädigung. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses infolge schweren Fehlverhaltens verfallen alle zugeteilten und ausstehenden S-SARs und RSUs, ob freigegeben oder nicht, sofort ohne jeg liche Entschädigung. Ein schweres Fehlverhalten gemäss den Regeln des S-SAR-Planes liegt u.a. in folgenden Fällen vor: Aktivitäten, die zu einem Disziplinarverfahren führen wiederholtes oder vorsätzliches Unterlassen bei der Ausübung von Aufgaben, die von Roche in vernünftigem Masse auferlegt worden sind Missachtung von Gesetzen oder öffentlichen Vorschriften Begehen eines Verbrechens grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten Verhaltensweisen, die Roche und/oder ihren Konzerngesellschaften schaden oder sie in Verruf bringen Missachtung von Roche-Richtlinien oder -Vorschriften in Bezug auf das Geschäftsverhalten Gemäss den Bestimmungen des PSP-Programmes verfallen bei einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses mit Ausnahme einer betriebsbedingten Kündigung, Erwerbsunfähigkeit und Pensionierung die ursprünglich reservierten, nicht zugeteilten Genussscheine ersatzlos. 8. Bestimmungen zum Wertpapierbesitz 2012 beschloss der Verwaltungsrat, dass der CEO bzw. Mitglieder der Konzernleitung bis Ende 2016 Aktien und/oder Genussscheine im Gegenwert des doppelten (CEO) bzw. je eines Jahresbasissaläres erwerben und während der Dauer ihrer Mitgliedschaft in der Konzernleitung halten müssen. Art der Wertpapiers Wert CEO Aktien und/oder Genussscheine 2 x Jahresbasissalär Mitglieder der Konzernleitung Aktien und/oder Genussscheine 1 x Jahresbasissalär 9. Beteiligungen Die Verwaltungsratsmitglieder André Hoffmann und Andreas Oeri sowie diesen nahe stehende Personen aus den Gründerfamilien sind in einem Aktionärspool verbunden, der per Ende des Berichtsjahres Aktien (45,01% der ausgegebenen Aktien) hielt. Detaillierte Angaben über den Pool finden sich im Finanzbericht, Anmerkung 30 «Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung des Roche-Konzerns (Seite 126) und in Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der Roche Holding AG «Bedeutende Aktionäre» (Seite 169). Daneben hielten die Verwaltungsratsmitglieder und ihnen nahe stehende Personen bzw. die Konzernleitungsmitglieder und ihnen nahe stehende Personen am 31. Dezember 2013 (bzw. per 31. Dezember 2012) die in der nachfolgenden Tabelle «Beteiligungen» individuell ausgewiesenen Aktien und Genussscheine. Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

154 Beteiligungen Verwaltungsrat Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) (per 31. Dezember 2013) (per 31. Dezember 2012) Beteiligungen nahe stehender Personen (Anzahl/ Art) Andere (Anzahl) Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) Beteiligungen nahe stehender Personen (Anzahl/ Art) Andere (Anzahl) F. B. Humer S-SARs siehe 10 A. Hoffmann * 200 * UBS Long/Short Certificates linked to Roche Bearer Shares/ Roche Non-Voting Equity securities (Valor: , ISIN: CH ), Expiry date: 28 March 2013 P. Baschera J. I. Bell P. Bulcke W. M. Burns S-SARs siehe S-SARs siehe 10 Ch. Franz D. Julius A. D. Levinson A. Oeri * * UBS Long/Short Certificates linked to Roche Bearer Shares/ Roche Non-Voting Equity securities (Valor: , ISIN: CH ), Expiry date: 28 March 2013 S. Schwan Siehe «Beteiligungen» Konzernleitung, Seite 151 n.a. n.a. n.a. n.a. P. R. Voser B. Weder di Mauro 2013 ausgeschiedene Verwaltungsräte B. Gehrig n.a. n.a. n.a. n.a L. J. R. de Vink n.a. n.a. n.a. n.a American Total Depository Receipts (ADR), RHHBY, US ISIN: US Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

155 Beteiligungen Konzernleitung Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) Beteiligungen nahe stehender Personen (Anzahl/ Art) (per 31. Dezember 2013) (per 31. Dezember 2012) Andere (Anzahl) Aktien (Anzahl) Genussscheine (Anzahl) Beteiligungen nahe stehender Personen (Anzahl/ Art) Andere (Anzahl) S. Schwan S-SARs siehe S-SARs siehe 10 S. Ayyoubi S-SARs siehe S-SARs siehe 10 R. Diggelmann 836 S-SARs/Optionen siehe S-SARs/Optionen siehe 10 A. Hippe S-SARs siehe S-SARs siehe 10 G. A. Keller Aktien S-SARs siehe Aktien S-SARs siehe 10 D. O Day S-SARs siehe S-SARs siehe 10 Total * Im Aktionärspool gehaltene Aktien nicht aufgeführt. Aktien Aktien Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

156 10. S-SARs Konzernleitung Anzahl per 31. Dezember 2013 gehaltener S-SARs aktueller und ehemaliger Konzernleitungsmitglieder Total S. Schwan S. Ayyoubi R. Diggelmann A. Hippe G. A. Keller D. O Day Total Ehemalige Konzernleitungs- mitglieder W. M. Burns Keine 28 Keine 28 Keine 28 Keine Ausübungspreis (CHF) Kurs je Genussschein per 31. Dezember 2013 (CHF) 214,00 157,50 140,10 249,20 140,30 Ablauf Zuteilungswert pro S-SAR (CHF): Seit : Trinomial model for American call options * Werte gemäss entsprechenden Vorjahresberichten ,38 24,41* 15,38 * 16,54 * 175,50 145,40 195,80 188, ,05 * 20,30 * 21,08 * 229, Im Rahmen seiner früheren Funktion zugeteilte Optionen: Optionen wurden von Roche als Mitarbeiteroptionen begeben. Sie ermächtigen im Verhältnis 1:1 zum Bezug eines Genussscheins. Der Ausübungspreis der aufgeführten Optionen entsprach dabei gemäss dem mehrjährigen Optionsplan dem jeweiligen Schlusskurs des Genussscheins am Zuteilungsdatum. Sämtliche aufgeführten Optionen sind nicht handelbar. Ein Drittel der Optionen bleibt jeweils während eines Jahres, ein Drittel während zweier Jahre und ein Drittel während dreier Jahre gesperrt. Bei einem freiwilligen Ausscheiden (ausgenommen bei Pensionierung) verfallen gesperrte Optionen ohne Gegenleistung, während frei gewordene Optionen in einem beschränkten Zeitraum auszuüben sind. 28 William M. Burns erhält seit 2010 keine S-SARs-Zuteilungen mehr. Ausgewiesene S-SARs erhielt William M. Burns bis 2009 als Mitglied der Konzernleitung. 23,61 * 36,59 * 152 Roche Geschäftsbericht 2013 Entschädigungsbericht

157 Entschädigungsbericht Roche Geschäftsbericht

158 Weitere Online-Informationen Forschung und Entwicklung Pipeline von Roche Pharma und Roche Diagnostics: Roche Personalisierte Medizin: Grundsätze, Richtlinien und Positionen: Klinische Studien und Arzneimittelsicherheit: (nur auf Englisch) Globale Standards: Tierschutz: (nur auf Englisch) Produktion und Einkauf Initiative für verantwortungsvolles Supply Chain Management (PSCI): (nur auf Englisch) Beziehung zu unseren Zielgruppen: Verhaltenskodex für Lieferanten von Roche: Märkte Unsere Produkte: Zugang zur Gesundheitsversorgung im Überblick: Genentech Access Solutions: (nur auf Englisch) Liste unterstützter Patientengruppen: Integrität und verantwortungsbewusste Marketingpraxis: Grundsätze, Richtlinien und Positionen von Roche: Unternehmerische Verantwortung Verhaltenskodex der Roche-Gruppe: Verhaltenskodex für Zulieferer: Positionen, Richtlinien und Downloads: Position von Roche zur Respektierung der Menschenrechte: Risikomanagement und Compliance: Integrität und verantwortungsbewusste Marketingpraxis: Liste unterstützter Patientengruppen: Klinische Studien von Roche und Patientensicherheit: (nur auf Englisch) Produktfälschungen: Patente und geistiges Eigentum: Beziehung zu unseren Zielgruppen: Roche Geschäftsbericht 2013 Weitere Online-Informationen

159 Unsere Mitarbeitenden Mitarbeitende: Globales Karriereportal: (nur auf Englisch) Personalpolitik: Konzernweit gültige Grundsätze, Richtlinien und Positionen: Grundsätze: Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz: Gemeinnütziges Engagement Roche Commissions: Roche Continents (nur auf Englisch) Roche Children s Walk: Sicherheit, Security, Gesundheits- und Umweltschutz Umweltschutz: SGU-Grundsätze, -Richtlinien und -Positionen: SGU-Zielsetzungen und -Leistungen: Corporate Governance, Entschädigungsbericht (nur auf Englisch) (nur auf Englisch) Weitere Online-Informationen Roche Geschäftsbericht

160 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Roche Bericht an den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits- Ausschuss der Roche Holding AG, Basel («Roche»). Wir wurden beauftragt, Teile der Berichterstattung im Jahresbericht 2013 (dem «Bericht») im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung 2013 von Roche zu prüfen. Umfang und Prüfungsgegenstand Unsere betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung einer be- grenzten Sicherheit fokussierte sich auf Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für das am 31. Dezember 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr von Roche und ihrer konsolidierten Tochterunternehmen: Die Umsetzung der Berichterstattungsprozesse im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SGU), Mitarbeiter und Spenden/Sponsoring Kennzahlen sowie das Kontrollumfeld im Bereich der Datenaggregation dieser Kennzahlen in allen wesentlichen Belangen; die SGU-Kennzahlen (inklusive die Scope 1 & 2 und die auf Geschäftsreisetätigkeit basierenden Treibhausgasemissionen) in den Tabellen auf den Seiten 112 bis 121 sowie Mitarbeitenden-Kennzahlen, publiziert auf den Seiten 92 bis 98 des Berichts; und die konsolidierten Daten und Informationen auf Roche-Konzernebene in Bezug auf Spenden und Sponsoring publiziert auf der Seite 104 des Berichts. Kriterien Die Umsetzung der Berichterstattungsprozesse im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung und den entsprechenden Kennzahlen wurden gemäss den folgenden internen Richtlinien und Prozesse beurteilt: den Roche-Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Bezug auf die Responsible Care, Health, Safety and Environmental Reporting Guidelines des European Chemical Industry Council CEFIC und den Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung G3.1, veröffentlicht durch die Global Reporting Initiative (GRI) im Jahr 2011; dem Roche-internen Handbuch zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Version von 2012 «Sustainability Reporting Economic Performance Data»; den definierten Verfahren, mit welchen die SGU, Spenden/ Sponsoring und Mitarbeitenden-Kennzahlen intern erhoben, verarbeitet und aggregiert werden; und den auf den Seiten 82 und 83 des Berichts formulierten Prinzipien, die den Umfang der Nachhaltigkeitsberichterstattung definieren. Die Genauigkeit und Vollständigkeit der Daten im Bereich Nachhaltigkeit unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung und -schätzung resultieren. Unser Prüfbericht sollte deshalb im Zusammenhang mit den internen Richtlinien und Verfahren der Roche sowie den Definitionen zur Nachhaltigkeitsbericht erstat- tung gelesen werden. Verantwortungen und Methodik Der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss von Roche ist für den Prüfungsgegenstand und die Kriterien sowie für die Auswahl, Aufbereitung und die Darstellung der ausgewählten Informationen in Übereinstimmung mit den Kriterien verantwortlich. Unsere Verantwortung ist es, basierend auf der betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit, eine unabhängige Schlussfolgerung darüber abzugeben, ob uns etwas aufgefallen ist, das darauf hinweist, dass die ausgewählten und publizierten Nachhaltigkeitsinformationen nicht in allen wesentlichen Belangen mit den dazugehörigen Kriterien übereinstimmen. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem Inter- national Standard on Assurance Engagements (ISAE 3000) «Assurance engagements other than audits or reviews of histo- rical financial information» vorgenommen. Nach diesem Standard haben wir die ethischen Verhaltensanforderungen einzuhalten und unsere Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, um eine begrenzte Sicherheit über die ausgewählten SGU- und Nachhaltigkeitsinformationen zu erlangen. 156 Roche Geschäftsbericht 2013 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Roche

161 Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen wird. Bei der Durchführung des Auftrags haben wir ausserdem die Vorschriften zur Unabhängigkeit und Ethik des Code of Ethics for Professional Accountants, publiziert vom International Ethics Standards Board for Accountants, eingehalten. Dieser basiert auf den Prinzipien der Integrität, Objektivität, professionellen Kompetenz und Verhaltens, Vertraulichkeit sowie der Sorgfaltspflicht. Im Jahr 2013 haben wir für Roche keine Dienstleistungen er- bracht, welche unsere Unabhängigkeit beeinträchtigen. Wir haben nicht bei der Vorbereitung des Nachhaltigkeitsberichtes mitgewirkt. Dies qualifiziert uns laut dem Code of Ethics und den bestehenden gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen als unabhängig. Zusammenfassung der durchgeführten Arbeiten Im Wesentlichen haben wir folgende Arbeiten durchgeführt: Evaluation der Anwendung der Konzernrichtlinien Prüferische Durchsicht der Anwendung der Roche-Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung und zu Spenden/Sponsoring; Standortbesuche und Befragung des Managements Besuch ausgewählter Standorte der Divisionen Pharma und Diagnostics von Roche in Argentinien, Belgien, der Niederlande, Südkorea und Taiwan. Die Auswahl der Standorte er- folgte aufgrund quantitativer und qualitativer Kriterien; Befragung der Personen, welche an den besuchten Standorten und am Hauptsitz für die Erhebung und Verarbeitung der Daten zuständig sind, um deren Verständnis und Anwendung der Roche-internen Nachhaltigkeitsrichtlinien zu prüfen; Beurteilung Kennzahlen Stichprobenweise Prüfung einer Auswahl von Kennzahlen zu SGU, Spenden/Sponsoring und Mitarbeitenden (Roche Accident Rate, Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Abfälle, Personalbestand, Personalstatistik, Arbeitspraktiken, Zuwendungen an philanthropische Organisationen, Patientenorganisationen, Gesundheitsinstitutionen sowie Personen/Körperschaften des öffentlichen Rechts) bezüglich Angemessenheit, Konsistenz, Richtigkeit und Vollständigkeit; Prüferische Durchsicht der Dokumentation und Analyse relevanter Grundsatzdokumente Prüferische Durchsicht der relevanten Dokumentation auf Stichprobenbasis, einschliesslich der Konzerngrundsätze zur Nachhaltigkeit und der Handhabung der Berichterstattungsstrukturen; Die Durchsicht der Prinzipien der Roche-Wesentlichkeitsanalyse, welche die Entwicklung der GRI-Anforderungen zur sozialen und Umwelt-Berichterstattung beschreiben; Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung Prüferische Durchsicht der Prozesse zur Erhebung und Verarbeitung der Kennzahlen zu Nachhaltigkeit, SGU, Mitarbeitende und Spenden/Sponsoring hinsichtlich ihrer Zweckmässigkeit; und Aufnahme und Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens auf Roche-Konzernebene. Wir haben Prüfungshandlungen weder für Vorjahresdaten noch für Angaben im Bericht im Hinblick auf die Zukunft und Ziele ausgeführt. Wir haben keine anderen Prüfungshandlungen als die unter Umfang und Prüfungsgegenstand beschriebenen ausgeführt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Schlussfolgerung zu dienen. Schlussfolgerung der betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit Basierend auf unserer Prüfarbeit, die in diesem Bericht aufgeführt ist: ist uns nichts aufgefallen, was darauf hinweist, dass die Roche- Konzernrichtlinien zur internen Nachhaltigkeitsberichterstattung basierend auf dem GRI-Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung G3.1 sowie den CEFIC Guidelines, unter Beachtung der Wesentlichkeit, nicht richtig angewandt wurden; ist uns nichts aufgefallen, was darauf hinweist, dass das interne Berichterstattungssystem zur Einholung und Konsolidierung der Kennzahlen zu SGU, Mitarbeitenden und Spenden/Sponsoring nicht bestimmungsgemäss funktioniert und damit, unter Beachtung der Wesentlichkeit, eine angemessene Grundlage für deren Veröffentlichung bildet; ist uns nichts aufgefallen, was darauf hinweist, dass die im Untersuchungsgegenstand erwähnten Nachhaltigkeitskennzahlen, veröffentlicht im Jahresbericht 2013, unter Beachtung der Wesentlichkeit, nicht im Einklang mit den genannten Berichterstattungskriterien sind. Zürich, 27. Januar 2014 PricewaterhouseCoopers AG Christophe Bourgoin Stephan Hirschi Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Roche Roche Geschäftsbericht

162 Herausgeber F. Hoffmann-La Roche AG 4070 Basel, Schweiz Tel. +41 (0) Fax +41 (0) Medienstelle Group Communications 4070 Basel, Schweiz Tel. +41 (0) Fax +41 (0) Investor Relations 4070 Basel, Schweiz Tel. +41 (0) Fax +41 (0) Webseite Corporate Sustainability Committee Tel. +41 (0) Bestellung von Publikationen Tel. +41 (0) Fax +41 (0) Nächste Generalversammlung: 4. März 2014 Hinweis betreffend zukunftsgerichteter Aussagen Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aus sagen. Diese können unter anderem erkennbar sein an Ausdrücken wie «sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen», «anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oder ähnlichen Ausdrücken sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen oder Absichten usw. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preisstrategien und andere Produkteinitiativen von Konkurrenten; (2) legislative und regulatorische Entwicklungen sowie Veränderungen des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerung oder Nichteinführung neuer Produkte infolge Nichterteilung behördlicher Zulassungen oder anderer Gründe; (4) Währungsschwankungen und allgemeine Entwicklung der Finanzmärkte; (5) Risiken in der Forschung, Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte oder neuer Anwendungen bestehender Produkte, einschliesslich (nicht abschliessend) negativer Resultate von klinischen Studien oder Forschungsprojekten, uner warteter Nebenwirkungen von vermarkteten oder Pipeline-Produkten; (6) erhöhter behördlicher Preisdruck; (7) Produktionsunterbrechungen; (8) Verlust oder Nichtgewährung von Schutz durch Immaterialgüterrechte; (9) rechtliche Auseinander setzungen und behördliche Verfahren; (10) Abgang wichti ger Manager oder anderer Mitarbeitender. Die Aussage betreffend des Gewinnwachstums pro Titel ist keine Gewinnprognose und darf nicht dahingehend interpretiert werden, dass der Gewinn von Roche oder der Gewinn pro Titel für 2013 oder eine spätere Periode die in der Vergangenheit veröffentlichten Zahlen für den Gewinn oder den Gewinn pro Titel erreichen oder übertreffen wird. Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt. Links zu Websites Dritter werden im Sinne einer Gefälligkeit ange boten. Wir äussern keine Meinung über den Inhalt von Websites Dritter und lehnen ausdrücklich jegliche Verantwortung für Dritt informationen und deren Anwendung ab. Der Roche Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Der Geschäftsbericht ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC- zertifiziertem Papier gedruckt. Herausgeber: F. Hoffmann-La Roche AG, Basel, Group Communications

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164 F. Hoffmann-La Roche AG 4070 Basel, Schweiz 2014 Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt

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