HIV im Dialog 2007 Zukünftige Herausforderungen an die Versorgung HIV/AIDS-Erkrankter Dr. Sabine Richard AOK Berlin Die Gesundheitskasse
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- Erwin Kalb
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1 HIV im Dialog 2007 Zukünftige Herausforderungen an die Versorgung HIV/AIDS-Erkrankter Dr. Sabine Richard AOK Berlin Die Gesundheitskasse - 1 -
2 Besonderheiten des Krankheitsbildes (1) HIV ist eine zunehmend chronische Erkrankung: Verdoppelung der Überlebenszeiten auf 20 Jahre und mehr Nachlassende Angst vor Infektionsrisiko in der Bevölkerung Hoch differenzierte Patientenstruktur mit unterschiedlichen Bedarfen (homosexuelle Männer, Drogenabhängige, Migranten aus Hochprävalenzgebieten, Kinder, Hämophile) Unterschiedliche Komorbiditäten (Hepatitis, psychiatrische Erkrankungen, HIV-induzierte Erkrankungen) - 2 -
3 Besonderheiten des Krankheitsbildes (2) Hoher Stellenwert der Arzneimitteltherapie: 2/3 der Therapiekosten werden durch ART verursacht. Standardisierung der Therapie schwierig Therapieadhärenz zunehmendes Qualitätsproblem großes Stadt-Land-Gefälle bei den Versorgungsstrukturen große Varianz in der Therapie im Versorgungsalltag - 3 -
4 Situation in Berlin Patientenstruktur (9.900 Patienten mit HIV/AIDS): (Quelle: RKI, 2006) Homosexuelle Männer: 77,8 % Drogenabhängige: 12,1 % Heterosexuelle: 6 % Personen aus Hochprävalenzregionen 3,5 % Hämophile 0,4 % Kinder: 0,4 % 420 Neuinfektionen 2006, davon 88 % homosexuelle Männer - 4 -
5 Herausforderungen: gezielte Prävention Krankheitsvermeidung auch bei verbesserten Behandlungsmöglichkeiten wichtiges Ziel Schwerpunktzielgruppe sind homosexuelle Männer Risikobereitschaft steigt mit verbesserten Behandlungsmöglichkeiten Gezielt platzierte Ansätze in der Szene sind erforderlich. Darüber hinaus: Wissen über Risiken von sexuell übertragbaren Krankheiten bei Jugendlichen verstärken Die AOK unterstützt die Aktivitäten der Selbsthilfe
6 Herausforderungen: Ausrichtung der Versorgung an Chronifizierung Qualitätsgesicherte und kontinuierliche Arzneimitteltherapie durch erfahrene Behandler 25 % der Patienten werden durch mehr als einen Arzt mit ART versorgt große Bandbreite an eingesetzten Therapien Therapie der Komorbidäten Verbesserung der Therapieadhärenz Erhebliche Schwankungen bei Jahrestherapiekosten - 6 -
7 Jahrestherapiekosten/Patient AOK Berlin 2006 Patientenbezogene Nettokosten der ART 2006 zeigen erhebliche Schwankungen > : 1,6 % > : 21,7 % > : 35,2 % > : 15,3 % > : 19,0 % < : 7,4 % Gründe: Therapiepausen, fehlende Adhärenz, Betrug? - 7 -
8 Versorgungsziele aus Sicht der AOK Berlin Konzentration HIV-Versorgung auf erfahrene Behandler 50 HIV/Aids-Patienten, 20 Hepatitispatienten Kontinuierliche Fortbildung Kooperation zwischen ärztlichen Fachgruppen Ausrichtung der Therapie an evidenzbasierten Leitlinien Regelmäßige Falldiskussion im Kollegenkreis Arzneimittelverordnungstransparenz durch AOK Vereinbarung von Wirtschaftlichkeitszielen in der Arzneimitteltherapie/Begleitung durch Rabattverträge Patientenklientelspezifische Maßnahmen zur Förderung der Therapieadhärenz - 8 -
9 Herausforderungen: Finanzierbarkeit sichern Weitere politische Weichenstellungen bei der Finanzierung der Arzneimittelversorgung Preisgestaltung von neuen Arzneimitteln: Anders als in vielen anderen Ländern existiert keine Preisregulierung bei patentgeschützten Medikamenten zum Zeitpunkt des Marktzutritts. Folge: Deutsche Arzneimittelpreise in vielen Fällen höher als anderswo. Deutsche Patienten werden mit Re- Importen versorgt. WSG-Höchstpreisregelung bisher nicht effektiv. April 2008: Auslaufen des Preismoratoriums Welche Kostenlawine kommt auf uns zu? - 9 -
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