Fachtagung Partizipative Prävention erzieherischer Körperstrafen
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- Frieda Franke
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1 Fachtagung Partizipative Prävention erzieherischer Körperstrafen Zeichnung von einer Schulklasse in Uzwil aus Keine Daheimnisse! Mittwoch, 11. November 2015, Uhr* Pädagogische Hochschule Zürich *Halbtagesteilnahme möglich (siehe Anmeldeformular online)
2 Die Schweiz hat die Kinderrechtskonvention unterzeichnet und sich damit verpflichtet, sich für den Schutz von Kindern vor physischer und psychischer Gewalt einzusetzen. Trotzdem leiden heute noch viele Kinder unter erzieherischen Körperstrafen - auch in der Schweiz. Immer noch herrscht vielerorts die Meinung, dass man sich nicht in Familienangelegenheiten einmischen darf. Themen der Tagung Welche Rolle spielen heute Körperstrafen in der Erziehung von Kindern in der Schweiz und was sind ihre Auswirkungen beispielsweise auf die Schule? Welche Methoden werden international eingesetzt, um eine gewaltfreie Erziehung zu fördern? Wie können sich Kinder und Jugendliche wirksam und partizipativ in der Schule oder der Gemeinde für die Prävention von Körperstrafen engagieren? Was sind die Erfahrungen aus 40 Keine Daheimnisse!-Projekten und was können Gemeinden, Kantone und Schulen daraus lernen? Mit dem Projekt Keine Daheimnisse Erhebe deine Stimme gegen Körperstrafen und hole Hilfe! hat NCBI Schweiz* eine innovative Methode entwickelt, um das Thema Kinderrechte und Körperstrafen mit Kinderund Jugendgruppen partizipativ aufzugreifen. Die Wirksamkeit des Projekts wurde nach einer umfassenden, wissenschaftlichen Evaluation sehr positiv bewertet. Zielgruppen Leitungs-, Fachpersonen und Mitarbeitende aus der Schule, Kinderund Jugendheimen, Jugendarbeit, KESB, Sozialpädagog_innen, Fachpersonen im Bereich Kindesschutz, kantonale und kommunale Verantwortliche, weitere interessierte Personen *NCBI Schweiz ist ein konfessionell und parteipolitisch neutraler Verein, der sich für den Abbau von Vorurteilen, von Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art sowie für Gewaltprävention und konstruktive Konfliktlösung einsetzt (
3 Programm 9.30 Grusswort Yvonne Feri, Nationalrätin Kt. Aargau, Gemeinderätin Wettingen 9.45 Erfahrungsbericht Faton Jusufi 9.55 Körperstrafen in der Schweiz: Die aktuelle Situation Susanne Kurz, Psychologin FSP, wissensch. Mitarbeiterin, Institut für Familienforschung und -beratung der Universität Freiburg Kaffeepause Prävention von Körperstrafen in der Schweiz und international: Methodenübersicht Franz Ziegler, Psychologe und Heilpädagoge, Dr. phil., Fachstelle Kindes- und Jugendschutz Basel-Land Das Projekt Keine Daheimnisse! Beiträge von Kindern aus Obersiggenthal Mittagessen (13.00 Einführung für Halbtagesgäste) Keine Daheimnisse! Evaluation der Berner Fachhochschule Christoph Urwyler, lic.rer.soc., wissensch. Mitarbeiter, Berner Fachhochschule Vier themenspezifische Workshops siehe Workshopbeschreibungen Kaffeepause Gesprächsrunde: Prävention von Körperstrafen und das Projekt Keine Daheimnisse! Aktuelle Situation, Herausforderungen und notwendige nächste Schritte zur Prävention von Körperstrafen in der Schweiz Abschluss der Tagung Ende Gefördert durch:
4 Workshop 1 Keine Daheimnisse! Durchführung von lokalen Projekten und Strategien zur Projektoptimierung Über 40 lokale Kinder- und Jugendgruppen haben bisher am Projekt Keine Daheimnisse! teilgenommen und Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene wurden für die Thematik sensibilisiert. Die Evaluation zeigt, dass die teilnehmenden Kinder nach dem Projekt mehr wissen über Kinderrechte und Hilfestellen, die bei häuslicher Gewalt kontaktiert werden können. Die Kinder und Jugendlichen zeigen zudem mehr Bereitschaft Hilfe zu holen. Dabei werden nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst angesprochen, sondern auch ihre Kolleg_innen aktiv einbezogen, um einen Beitrag zur Enttabuisierung von erzieherischen Körperstrafen zu leisten. Inhalt: Detaillierter Ablauf eines Keine Daheimnisse! - Projekts Vorstellung der Projektmethodik Diskussion und Klärung von Fragen Referentinnen Jenny Baruch, Schulsozialarbeiterin, Stadt Zürich Anina Schmid-Mahler, Psychologin, Co-Projektleitung NCBI Keine Daheimnisse! Anne-Christin Seibert, Primarlehrperson, Obersiggenthal
5 Workshop 2 Partizipative Projekte zur Prävention und Reduktion verschiedener Formen häuslicher Gewalt Da sich die öffentliche Diskussion rund um häusliche Gewalt weniger um erzieherische Körperstrafen als um Paargewalt dreht, sollen in diesem Workshop spezifische Aspekte häuslicher Gewalt, wie Körperstrafen, aus Kindersicht Thema werden. Artikel 12 der Kinderrechtskonvention hält fest, dass Kinder das Recht haben, ihre Meinung frei zu äussern. Sie haben das Recht, dass Erwachsene sie anhören und ernst nehmen. Viele Themen, die Kinder und Jugendliche angehen, werden hauptsächlich von Erwachsenen entschieden, ohne die Meinungen und Bedürfnisse der Betroffenen abzuholen. Inhalt: Häusliche Gewalt aus Kinder- und Jugendsicht Gestaltung partizipativer Projekte, um Kinder und Jugendliche zu aktivieren Schaffung eines sicheren Rahmens, um Tabuthemen anzusprechen Kinder stärken, als Multiplikator_innen zu agieren und sie anleiten, Hilfe zu holen Referentinnen Madleina Brunner Thiam, Sozialarbeiterin, Co-Projektleitung NCBI Keine Daheimnisse! Magdalena Walser, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kinderschutz Schweiz Martha Weingartner, Projektleiterin, Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich
6 Workshop 3 Kantonale und kommunale Strategien zur Prävention häuslicher Gewalt und der Beitrag von Keine Daheimnisse! Der Kinderschutz, die Prävention und Intervention bei Körperstrafen und Kindesmisshandlung ist in der Schweiz hauptsächlich Aufgabe der Kantone und Gemeinden. Kantonale und lokale Stellen werden in Fällen von Kindesmisshandlung und anderen Formen häuslicher Gewalt aktiv. Oft wäre es wünschenswert, dass diese Stellen bei der primären Prävention unterstützend wirken könnten, um Fälle früher zu erkennen. Inhalt: Partizipative Strategien, um möglichst viele Kinder und Erwachsene für die Thematik zu sensibilisieren Förderung dieser Strategien in Gemeinden und Kantonen Welche Entwicklungen in der lokalen Prävention häuslicher Gewalt sollen angestrebt werden und welchen Beitrag kann das Projekt Keine Daheimnisse! und ähnliche Ansätze dazu leisten? Referent Ady Baur, Fachbereichsleiter Schulsozialarbeit, Co-Präsident Schulsozialarbeitsverband Vertretung KESB (N.N.) weitere angefragt
7 Workshop 4 Interventionsstrategien in Fällen von Körperstrafen Lehrpersonen, Nachbar/innen, Verwandte u.a. werden mit dem Verdacht oder der Vermutung konfrontiert, dass ein Kind zu Hause geschlagen wird. Auch wenn aus fachlicher Perspektive Kinder von klein auf gewaltfrei erzogen werden sollen und die Befürwortung eines solchen Erziehungsstils immer mehr verankert ist, weicht die Realität oft stark von dieser Idealvorstellung ab. Eltern sind oft mit den Kindern überfordert und wissen sich nicht mehr zu helfen. Gerade sehr junge Kinder erleben häufiger Gewalt durch die Eltern. Die Hürde für Eltern und Kinder Hilfe zu holen, ist nach wie vor gross. Die Angst davor, dass als Folge beispielsweise die Familie auseinandergerissen oder dass die Situation zu Hause noch schlimmer wird, führt zum Schweigen über das, was zu Hause passiert. Inhalt: Vorstellung von Präventions- und Interventionsmöglichkeiten in Fällen von Körperstrafen Wissen über Handlungsmöglichkeiten bei Verdacht auf elterliche Körperstrafen Ablauf bei Meldung an die Schulsozialarbeit oder die KESB Auswirkungen einer Gefährdungsmeldung für die Beteiligten Referentinnen Shpresa Berbatovci, Sozialpädagogische Familienbegleiterin, Rötel Simone Gaberell, Leiterin Jugendamt, Ostermundigen Lea Stalder, lic. Phil. I, Psychologie, Fachmitarbeiterin Weiterbildung und Prävention, Kinderschutzzentrum St. Gallen
8 Veranstaltungshinweise Anmeldung Online-Formular: Anmeldeschluss: 28. Oktober 2015 aktuelle Infos zu Referent/innen auf Kosten Tagesteilnahme: CHF 60.- (inkl. Verpflegung und Tagungsdokumentation) Halbtagesteilnahme: CHF 40.- (inkl. Kaffeepause und Tagungsdokumentation) Tagungssprache ist deutsch Tagungsort Pädagogische Hochschule Zürich Lagerstrasse 3, 8090 Zürich, Hörsaal LAA-J002C Der Tagungsort befindet sich bei der Alten Sihlpost, direkt beim Hauptbahnhof Zürich. Workshops Alle Teilnehmenden wählen zwei Workshopprioritäten. Die definitive Workshopzuteilung finden Sie in der Tagungsmappe zu Beginn der Tagung. Partnerorganisationen von Keine Daheimnisse!
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