Fallvorstellung aus der Grundversorgung Adullam Pflegezentrum Basel
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- Elly Krämer
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1 Fallvorstellung aus der Grundversorgung Adullam Pflegezentrum Basel Barbara Vogel, Pflegeexpertin MScN Bewohnersituation Herr B. vor Eintritt 88 Jahre Verheiratet, 2 Töchter Ehefrau lebt seit 3 Jahren im Pflegezentrum (Demenz, rollstuhlmobil) Herr B. hat seine Frau täglich besucht Einfamilienhaus, Junggesellenleben Bei Sandoz/Novartis in der medizinischen Dokumentation gearbeitet 2 1
2 Bewohnersituation Herr B. vor Eintritt Diagnosen Februar 2016 Juxtarenales Aortenaneurysma DM 7.5cm Frühjahr 2016 Akutbehandlung Adullam Spital Akute Beinschmerzen re mit Gehverschlechterung Rhytmogene Kardiopathie mit Pacemaker Vd. a. vaskuläre Encephalopathie bei dementieller Entwicklung (MMS 23/30, Uhrentest 4/7 Punkte) Vd. a. rezidivierende partiell-komplexe epileptische Anfälle Benigne Prostatahyperplasie (anamnestisch) Zustand bei Eintritt Wirkt im Alltag orientiert, findet sich auf der Abteilung zurecht Geht am Rollator selbständig Wenig Unterstützung in Körperpflege Appetitlosigkeit (BMI 24), Mahlzeiten mit Ehefrau Subjektive Obstipation, leichte Urininkontinenz Schläft gut, Ruhepausen am Tag Beschäftigung: kümmert sich um Ehefrau, Zeitung lesen, Aktivierungsangebote interessieren ihn, lehnt sie aber ab Wollte nicht ins Pflegeheim Beinschmerzen gut eingestellt mit Analgesie und Physiotherapie 3 4 2
3 Patientenverfügung Zustand 4-6 Wochen nach Eintritt Bei Eintritt ins PZ erstellt Nachts teilweise unruhig, verbringt viel Zeit auf Toilette In jedem Fall Rücksprache mit Töchtern Wirkt müde und erschöpft, schläft auch am Tag viel Behandlung von Schmerzen, Atemnot, usw. ja Vergesslicher, teilweise verwirrt Reanimation nein, Intensivstation nein Appetitlosigkeit nimmt zu, Gewichtsverlust 5kg (BMI 22.5) Wählt internes Hausarztsystem Vd. a. Delir: Laborkontrolle unauffällig Äussern von Sterbewunsch Psychologisches Konsil: Anpassungsstörung mit längerer depressiver Reaktion Keine Suizidalität Psychotherapie Beginn mit antidepressiver Therapie 5 6 3
4 Zustand 4-6 Wochen nach Eintritt Verlauf 7-9 Wochen nach Eintritt Pflegerische Massnahmen Fallbesprechung Pflegeplanung zu Hoffnungslosigkeit erstellt Ziel: Tagesstruktur erhalten, Überforderung vermindern Psychischer Zustand wechselhaft, hat gute und schlechte Tage An schlechten Tagen verabschiedet er sich von Angehörigen und Pflegepersonal, bleibt im Bett, verweigert Essen und Trinken Äussert seine Bedürfnisse klar Austausch mit Töchtern aktuell keine Verlegung ins Spital oder Psychiatrische Klinik Tagesbezugsperson unterstützt in Tagesplanung Hr. B. schläft viel, wirkt oft müde und erschöpft Reduziert Besuche bei seiner Frau von sich aus Nimmt Unterstützung teilweise an Betreuung der Frau wird reduziert Mahlzeiten am Tisch, Medikamente nach dem Essen 7 8 4
5 Verlauf 7-9 Wochen nach Eintritt Spitalaufenthalt Hr. B. verliert zunehmend Kraft und Mobilität Stürzt wiederholt Schmerzen in Hüfte Röntgen Becken: Osteolyse des unteren Schambeinastes re, Vd. a. Knochenmetastasen CT Thorax/Abdomen: ausgedehnte Skelettmetastasierung mit pathologischen Frakturen, Vd. a. fortgeschrittenes Prostata-Ca Vorschlag zur Akutbehandlung im Adullam Spital Abklärung von Behandlungsmöglichkeiten nach CT-Befund Schmerzeinstellung Tumorbehandlung lehnen Herr B. und Angehörige ab Knochenmetastasen behandelt Schmerztherapie Mit Opiaten eingestellt Schmerzprotokoll Erschöpfung Anämie wird mit EC-Transfusionen behandelt, subjektiv keine Besserung Antidepressive Therapie weiter ausgebaut
6 Spitalaufenthalt Zustand nach Spitalaufenthalt Mobilität Wird in Rollstuhl mobilisiert, benötigt 2 Pflegepersonen Ist meist zu erschöpft Appetitlosigkeit Schluckprobleme, Trinken wird eingedickt Proteindrinks Wunschkost Schmerzen Zufriedenstellend eingestellt Erschöpfung und Mobilität Allgemeinzustand hat sich weiter verschlechtert Ist bettlägerig Appetitlosigkeit Mag eingedicktes Trinken nicht Hat Mühe, Tabletten zu schlucken Mag süsse Getränke, Proteindrink Isst kaum noch
7 Zustand nach Spitalaufenthalt Letzte Tage Reguläre Arztvisite Frage nach Priorität der Medikamente Soll Trinken weiter eingedickt werden Informationsstand der Angehörigen Ziel der Behandlung Alle Beteiligten haben den gleichen Informationsstand Austausch zwischen Angehörigen, Arzt und Pflege Hr. B. wird von seiner Familie begleitet Er wirkt entspannt und friedlich Termin für Vereinbarungen zur palliativen Betreuung Mit Töchtern, Bezugspflege, Psychologin, Ärztin End-of-Life Situation Oberstes Ziel: Schmerzfreiheit Medikamente stark reduziert Keine Infusionen, keine Blutentnahmen Herr B. verstirbt 4 Tage später im Beisein seiner Familie
8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 8
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