Projekt im Nationalen Krebsplan
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- Ruth Dunkle
- vor 6 Jahren
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1 Patientenkompetenz t t in der oralen Krebstherapie Projekt im Nationalen Krebsplan Christoph Riese 1, Anja Beylich 2, Uirassu Borges jr. 1, Pablo Zamora 1, Walter Baumann 1, Manfred Welslau³ 1 Wissenschaftliches Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO), Köln ²Hämatologisch Onkologische Praxis Hamburg Altona ³Hämato Onkologische Sh Schwerpunktpraxis am Klinikum, ik Aschaffenburg 18. Internationales Seminar: Onkologische Pflege Fortgeschrittene Praxis, September 2015, Universität St. Gallen, Schweiz
2 WINHO 2004 initiiert durch Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO) tätig äi in Qualitätsentwicklung liä i und Versorgungsforschung pharma-unabhängig BNHO repräsentiert 80% aller vertragsärztlich tätigen Hämatologen und Onkologen niedergelassene Hämatologen und Onkologen niedergelassene Hämatologen und Onkologen versorgen jährlich ca Patienten
3 1. Hintergrund dpacoct Studie 2. Theorie Pflege und Patientenkompetenz 3. Schulung der Pflegekräfte 4. Studienvorstellung
4 Orale Tumortherapeutika seit den 60er Jahren (z.b. Chlorambucil) weitere klassische Zytostatika in den 90er Jahren, wie z.b. Capecitabin seit Anfang 2000 niedermolekulare Kinasehemmstoffe, wie z.b. Imatinib beschleunigte Zulassungen (z. Zt. ca. 50 Oralia ) und ansteigende Verordnungszahlen Verlagerung in frühere Therapielinien Neueinstellung ca. 20 Patienten/Quartal ca. 300 Pat. pro onkologische Schwerpunktpraxis 44% 42% 40% 38% 36% 34% > ca in Deutschland 32%
5 Vor- und Nachteile (vgl. Borner 2009)
6 Selbstpflegebedarf - Therapiemanagement ANE Syndrom Fatigue Diarrhö Capecitabin Bauchschmerzen HFS Syndrom Orale Mukositis Capecitabin: sehr häufige Nebenwirkungen lt. Fachinformation
7 Pflegekompetenz - Hilfe zur Selbsthilfe Nachweis eines signifikanten Unterschiedes im Toxizitätsgrad bei Patienten (N=164) mit Capecitabine im Therapieverlauf (18 Wo.) bezogen auf die Symptome: orale Mukositis Diarrhö/Obstipation, Nausea Schmerz Fatigue und Schlafstörungen
8 Patientenkompetenz aus pflegetheoretischer Sicht B Selbstpflege B Fähigkeiten zu beurteilen, entscheiden, regulieren, kontrollieren B B = Beziehung < Selbstpflegedefizit B Patienten / Selbstpflegekompetenz Selbstpflegebedarf 1. allgemeine, 2. entwicklungs, 3. gesundheitsbedingte SP, z.b. NW Management, Medikamenteneinnahme Pflegekompetenz (vgl. Orem 1999)
9 Patientenkompetenz aus psychoonkologischer Sicht als Fähigkeit, diejenigen Anforderungen und gefühlsmäßigen Belastungen zu bewältigen, die im Kontext einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung entstehen, dabei orientiert an persönlichen Bedürfnissen und Zielvorstellungen zu handeln und Ressourcen des persönlich-sozialen i l Umfelds sowie des Gesundheitswesens als Ganzem zu erschließen und zu nutzen. (Giesler & Weis 2009)
10 Beratungsbedarf Hoher Bedarf an spezifischer Beratung (59 % aller Patienten) N=563 Verhalten im Alltag 11,9% Wirkungsweise 12,8% Ernährungsumstellung 18,6% Prognose 23,9% Nebenwirkungen 26,0% Wechselwirkungen 30,0% 0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% 35,0%
11 Fragestellung g Kann man durch Schulungen die Patientenkompetenz in der oralen Therapie verbessern?
12 PACOCT - Studie ca. 200 WINHO Praxen kontaktiert 34 Praxen rekrutiert 28 Praxen 6Praxen zogen Teilnahme zurück 17 Praxen Intervention 11 Praxen Kontrolle 136 Patienten 59 Patienten 122 Patienten 67 Patienten beendeten die Studie 55 Patienten beendeten die Studie nicht 56 Patienten 36 Patienten beendeten die Studie 20 Patienten beendeten die Studie nicht
13 Intervention - Schulung nichtärztliches Personal 1-2 Mitarbeiter/Praxis 2tägige Schulung/Simulationen Übungsphase Praxis-Check-up Hotline Schulungsinhalte: rechtliche Grundlagen pharmakologische und medizinische Grundlagen Strategien motivierender Gesprächsführung Patienten- und medikamentenspezifische Beratungsinhalte Umgang mit Studienunterlagen (Anamnese-, Screening- und Dokumentationsbögen, Beratungsleitfaden/MOATT, Tagebuch/Beratungsmaterialien)
14 Intervention - Studieninstrumente (Auswahl) ( ) Tagebuch MASCC MASCC Oral O l Agent A t Teaching T hi Tool T l (modifiziert)
15 Intervention Ablauf Patientenschulung Kontrolle Daten erfassung Kontrolle Daten erfassung Kontrolle Daten erfassung Kontrolle Daten erfassung Kontrolle Daten erfassung Aufklärung zur Therapie durch den Arzt Einverständnis- erklärung Intervention Patienten schulung nach MOATT Datenerfassung Intervention 1. follow-up nach MOATT Daten- erfassung Intervention 2. follow-up nach MOATT Daten- erfassung Intervention 3. follow-up nach MOATT Daten- erfassung Intervention 4. follow-up nach MOATT Daten- erfassung Start der Therapie Start der 1 Woche Therapie 2 Wochen 4 Wochen 8 Wochen 12 Wochen
16 Ergebnisse N 176 Patienten Gruppen 122 (68,5%) in Interventions,und 56 (31,5%) in Kontrollgruppe Alter Ø 70 Jahre, max. 89 Jahre, min. 26 Jahre Intervention: ti Ø 69,5 Jahre, Jh Kontrolle: Ø 71,0 Jh Jahre Geschlecht Intervention: weiblich 68, männlich 54 Kontrolle: weiblich 28, männlich 28 Lebenssituation Unterstützung Intervention: 84 (72%) leben mit Partner/ Angehörigen, 32 (27%) leben allein, 1 im Pflegeheim Kontrolle: 43 (78%) leben mit Partner/ Angehörigen, 11 (20%) leben allein, 1 im Pflegeheim Intervention: 63 (62%) könnten auf tägliche Unterstützung zurückgreifen, 34 (34%) können auf keine Unterstützung zurückgreifen, 4 (4%) bekommt professionelle Hilfe Kontrolle: 28 (58%) könnten auf tägliche Unterstützung zurückgreifen, 19 (40%) können auf keine Unterstützung zurückgreifen, 1 bekommt professionelle Hilfe
17 Entitäten Intervention Kontrolle Darm Myeloproliferative Neubildungen 14 4 Brust 14 4 Lunge 10 5 Gehirn 10 2 Plasmozytom 7 4 Myolische Leukämie 7 3 Niere 5 2 Prostata 4 4 Leber 3 2
18 Medikation Medikation Intervention Kontrolle Capecitabine - Xeloda, medac, Hexal Hydroxyurea - Litalir, Syrea, Hydrea 24 4 Lenalidomid Revlimid 6 5 Erlotinib Tarceva 6 5 Temozolomid - Temodal, Temomedac, Teva 10 2 Sunitinib ib - Sutent t 6 1 Imatinib - Glivec 4 2 Abirateron - Zytiga 2 4 Ruxolitinib - Jakavi 5 1 Sorafenib - Nexavar 3 2 Pazopanib - Votrient 2 3 Regorafenib - Stivarga 3 1 Treosulfan - Ovastat 1 1
19 Beschwerden Gesamt Intervention (N=122) 68,5% Kontrolle (N=56) 31,5 % Hautausschlag (insgesamt in Tagen) Capecitabine - Xeloda, medac, Hexal 11 Patienten - an 78 Tagen (N=28) 9 Patienten - an 145 Tagen (N=9) Erlotinib Tarceva 2 Patienten - an 135 Tagen (N=4) 4 Patienten - an 173 Tagen (N=5) Sorafenib - Nexavar 1 Patient - an 38 Tagen (N=2) 1 Patient - an 61 Tagen (N=2) Hand-Fuß-Syndrom (insgesamt in Tagen) Capecitabine - Xeloda, medac, Hexal 5 Patienten - an 45 Tagen (N=28) 3 Patienten - an 63 Tagen (N=9) Erlotinib Tarceva 0 Patienten - an 0 Tagen (N=4) 1 Patient - an 3 Tagen (N=5) Sorafenib - Nexavar 0 Patienten te - an 0 Tagen (N=2) 0 Patient t - an 0 Tagen (N=2) Mundschleimhaut (insgesamt in Tagen) Capecitabine - Xeloda, medac, Hexal 0 Patienten - an 0 Tagen (N=28) 3 Patienten - an 27 Tagen mal (N=9) Sorafenib - Nexavar 1 Patient - an 2 Tagen (N=2) 1 Patient - an 78 Tagen (N=2)
20 Erkenntnisse - Mitarbeiterqualifikation B Selbstpflege B B = Beziehung < B Patienten / Selbstpflegekompetenz Selbstpflegebedarf Selbstpflegedefizit B Herausforderung: Patienten erkennen, die pflegerische Versorgung bedürfen und von ihr profitieren können Pflegekompetenz strukturierte Aufbau Fortbildungen: Beratungskompetenz Austausch von Erfahrungen Umgang mit Fachliteratur (vgl. Orem 1999)
21 Erkenntnisse - Umsetzung Sprechstunde wird weiter angeboten In In X X X X X X X X X Planung Planung extra X X X X X X Räumlichkeiten Zeitregelung X X X X X Benutzung MOATT/ eigener Leitfaden X X X X X X X X Positive Patienten- X X X X X X X X X rückmeldungen Ärzte profitieren zeitlich Einsatz Informationsmaterial X X X X X X X X X X X X X X
22 Erkenntnisse - Patienten Therapiebezogenes Wissen Einnahmevorschriften Neben- und Wechselwirkungen Selbstwirksamkeitsüberzeugung g Einfluss auf Beschwerden Kritische Ereignisse
23 Kontakt Anja Beylich Christoph h Riese Dipl. Pflege und Gesundheitswissenschaftlerin und onkologische Fachpflegekraft Dipl. rer. pol. Projektkoordinator des Projekts im Nationalen Krebsplan Hämatologisch onkologische Schwerpunktpraxis Hamburg Altona Mörkenstraße Hamburg WINHO GmbH Vor den Siebenburgen Köln riese@winho.de
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